Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
Wir sind
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Die Bibel
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Warum sagen wir „Jehova“?
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Im Kapitel 12 ermahnt Moses einfach die Gebote zu halten, die er vom Herrn erhalten hat. Wir sollten das Recht des Schöpfers anerkennen, ja das unumschränkte Recht Gottes, uns Gebote zu geben und auch zu sagen wie wir diese umsetzen sollen. Zitat aus einem Nachschlagewerk:
Satan flüstern dem Menschen zu: “Du bist mit Vernunft begabt, warum solltest du sie nicht gebrauchen? Sie ist dir ja dazu gegeben. Du darfst deine Zustimmung nie zu eteas geben, was deine Vernunft nicht begreifen kann. Es ist dein gutes Recht als Mensch, alles der Prüfung durch deine Vernunft zu unterziehen; nur Toren nehmen leichtläubig alles an, was ihnen vorgestellt wird.”
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Aber das Wort Gottes steht über der Vernungt und wenn Gott redet, muss alle Vernunft schweigen” Wenn es sich um menschliche Worte und Meinungen handelt, hat die Vernunft sicher ein Recht zum Urteil; Aber auch dort bleibt dann noch der Beurteilungsmaßstab, was das Wort Gottes, die einzige vollkommene Richtschnur, sagt!
Also auch heute wieder die Frage, welchen Glauben habe ich? Wie sehr verlasse ich mich auf meinen Schöpfer? Wie beweist mein Leben, dass ich dem Schöpfer vertraue? Wie viel von meinem Leben nehm ich selbst in die Hand, um Entscheidungen für oder gegen seinen Willen auszuführen?
Wir sehen im Kapitel 12 eine kleine Änderung: während der Wanderung sollte nur bei der Anbetungsstätte geschlachtet und geopfert werden. Im verheißenen Land dürfte man nun auch zu Hause für Essenszwecke schlachten. Außerdem durfte, wer zu weit weg wohnte, die Tiere in Geld umwandeln, und dieses Geld zum Tempelgebiet mitnehmen. Diese neue Regel führte zu dem Handel und später zum Wucher, der in Jesu Tagen zu den zwei Tempelreinigungen von Jesus führte.
Der Fall von Annanias und Saphira scheint auch hier seinen Hintergrund zu finden (Apostelgeschcihte) – schließlich sollte ja nicht ein Teil des Opfers sondern die gesamte Summe des Opfertieres im Tempel abgegeben werden. Aber dazu dann in Apg mehr.
Lebensbasis ist und bleibt die Gottesfurcht. Wer diese zu untergraben sucht, musste aus dem Volk entfernt werden. Anstatt sich mit dem Gesetz anzulegen, war es für betreffende Person leichter und sinnvoller, dass Land des Volkes Gottes zu verlassen und in den Nachbarnationen sein Leben in Ruhe weiter zu leben. Würden Heuchler und Lügner genauso konseqent aus der Christenversammlung ausgeschlossen, würden diese wohl auch besser das Weite suchen, anstatt herzensgute Mitmenschen zu zerstören. Da der Allmächtige sich nicht verspotten läßt, wird das Endergebnis aber das selbige sein, wie damals.
Wie wäre es heute, wenn jemand durch Wissen oder durch Trick, durch Täuschung oder Magie große Zeichen/Wunder tun würde? Jesus warnte, dass es Leute geben würde, die solche Dinge tun würden, und warnte vor diesen. Was können wir persönlich tun? Jeder, der die Wahrheit von Herzen her liebt und sie in sich aufgenommen hat, wird vor solchen Irrtümern geschützt. Nicht große Gelehrsamkeit oder geistige Fähigkeiten, sondern die Liebe zur Wahrheit schützen uns.
In Kapitel 14 haben wir wieder indirekt die Wahrnung vor den religiösen Riten, die vormals im Land herrschten: Trauerbräuche sollten nicht gepflegt werden, denn der Tote ist tot und nicht in irgendwelchen göttlichen Bereichen! Nein, unser Schicksal hängt nicht von Toten oder Geistern ab 😉
Wir können unser Leben auch nicht verlängern oder uns verjüngen indem wir Zauberbräuche durchführen, wie zB. hier erwähnt, ein Böcklein in der Milch seiner Mutter zu kochen usw… Unser Leben hängt einzig und allein vom Schöpfer ab. Wir sollten heute in allem was wir tun, darauf achten, dass der Allmächitge dadurch geehrt wird. Fragen wir uns: wird er geehrt, wenn wir unsere Eltern lügnerisch verklagen, wenn wir unsere Kinder nicht erziehen, so dass Nichtsnutze aus ihnen werden, wenn wir unseren Ehepartner verlassen, und in den meisten Situationen uns so verhalten, wie die Menschen um uns herum?
In Kapitel 15 haben wir eine Anleitung des Mitgefühls. Wer sieht, dass sein Bruder verarmt, sollte ihm geben und damit rechnen, dass in jedem 7.Jahr durch das “Erlaßjahr” sein gebortes Eigentum “weg wäre”! Wie, ich soll meinem Bruder etwas borgen, was schon fast wie ein Geschenk anmutet, nur weil der nicht wirtschaften kann?? Wer wäre denn so “blöd, sich daran zu halten”? Wie wir später sehen werden, verarmten viele vom Volk, und wenige oder keiner half. Denken wir auch an Jesus, der oft sagte “geb es den Armen” und wie der “Kassenwart Jesu” darüber dachte.
Hier wird aber unsere Gebefreudigkeit gekoppelt mit unserem Verhältnis zum Allmächtigen! Es heißt: “sonst wird er wider dich zum Allmächtigen rufen und dir wird es Sünde sein. Sondern du sollst ihm geben, und dein Herz soll sich nicht verdrießen lassen, denn dafür wird dich der Allmächtige, dein Gott, segnen in allen deinen Werken und in allem, was du unternimmst.”
Falls ein Prophet oder ein Träumer eines Traumes in deiner Mitte aufsteht und dir tatsächlich ein Zeichen oder ein Wunder gibt, 2 und das Zeichen oder das Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, indem [er] sprach: ‚Laß uns anderen Göttern nachwandeln, die du nicht gekannt hast, und laß uns ihnen dienen‘, 3 sollst du nicht auf die Worte jenes Propheten oder auf den Träumer jenes Traumes hören, denn Jehova, euer Gott, stellt euch auf die Probe, um zu erkennen, ob ihr Jehova, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und eurer ganzen Seele liebt. 4 Jehova, eurem Gott, solltet ihr nachwandeln, und ihn solltet ihr fürchten, und seine Gebote solltet ihr halten, und auf seine Stimme solltet ihr hören, und ihm solltet ihr dienen, und ihm solltet ihr anhangen.
Jehova stellt uns auf die Probe
Hier wird das mit der ganz offenen Aussage „lasst uns anderen Göttern nachwandeln“ gemacht. Heute ist es oft nicht ganz so offensichtlich.
So ist in den letzten Jahren vieles zu einer Gewissensentscheidung geworden, wofür man früher ausgeschlossen worden ist – oder manche Sachen werden stillschweigend hingenommen, obwohl sie gegen den Rat Jehovas sind. zB. wenn Frauen ihre Männer verlassen, ohne einen trifftigen Grund dazu zu haben.
Noch mal zur Erinnerung: Extremsituationen, die eine Trennung rechtfertigen, obwohl kein biblischer Scheidungsgrund (Hurerei) vorliegt:
– vorsätzliche Verletzung der Unterhaltspflicht
– schwere körperliche Mißhandlungen
– tatsächliche Gefährdung der Glaubendausübung und des Verhältnisses zu Jehova
Dann heißt es einige Absätze weiter:
Natürlich würde eine Schwester weder Achtung vor vor Gott oder vor der Ehe zeigen, wenn sie ihre Situation dramatisert, nur um sich von ihrem Mann trennen zu können.
(Quelle: „Bewahrt euch in Gottes Liebe“, Anhang auf S. 219 – 221)
Es wird in einigen Versammlungen geduldet, zieht keine Konsequenzen nach sich. So kann es passieren, dass die Betreffenden meinen, ihr Verhalten sei in Ordnung, „denn sonst würde Jehova ja was tun…“
In Vers 3 wird aber ganz deutlich gesagt: „denn Jehova, euer Gott, stellt euch auf die Probe, um zu erkennen, ob ihr Jehova, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und eurer ganzen Seele liebt.“
Daher: seien wir auf der Hut. Alles, was dem Rat Jehovas widerspricht – auch wenn es scheinbar von seinen Propheten kommt – ist nicht von Jehova.
Und es könnte durchaus sein, dass er uns in diesem Moment prüft.
Wenn wir Jehova wirklich von ganzem Herzen her lieben, werden wir ihm auch weiterhin ganzherzig dienen und auch weiterhin seine Maßstäbe einhalten, auch wenn es keine Strafe nach sich zieht!
In den Versen 6-8 wird gezeigt, dass dies Problem sogar innerhalb der eigenen Familie entstehen könnte, indem es die Kinder (vielleicht sogar die eigenen Eltern?) sind oder sogar die „inniggeliebte Frau“ ist, die uns von den Maßstäben Jehovas wegzieht. Was dann? Was sollten wir dann tun?
Im Vers 8 sagt Jehova, du „sollst nicht auf seinen Wunsch eingehen, noch auf ihn hören…, noch ihn schützend decken“.
Sehr traurig, dass die Gefahr scheinbar oft aus der eigenen Familie kommt. Denn eigentlich sollte die Familie ein Ort des Friedens und der Harmonie sein; ein Ort, wo wir uns wohl, sicher und geborgen fühlen können. Schlimm, wenn wir in unserer eigenen Familie auf der Hut sein, einander vielleicht sogar mißtrauen müssen.
Wer so lieblos ist, seine eigene Familie von der wahren Anbetung abwendig zu machen und sich dabei den Anschein gibt, ein Anbeter Jehovas zu sein. Schade um die Familienmitgieder, die vielleicht aus Unerfahrenheit mit auf den falschen Weg gehen und sich damit ebenfalls das Mißfallen Jehovas zuziehen.
Gut zu wissen, dass Jehova mit solchen „falschen Propheten“ – Personen, die ein Doppelleben führen und damit andere vom rechten Weg abbringen– hart ins Gericht gehen wird!
Ich bin überzeugt davon, dass Jehova wirklich gerecht ist und diesen Umstand bei dem Gericht berücksichtigen wird, mit dem er die unerfahrenen Weggezogenen beurteilen wird.
Aber machen wir uns bitte noch mal klar, welche Verantwortung auch wir selbst – vielleicht sogar als Aussenstehende – haben: falls wir von so etwas wissen, sollten wir ein solches „götzendienerisches Verhalten“ nicht auch noch decken!
Unternehmen wir etwas – schauen wir nicht zu, wie gewissenlose Personen Unschuldige mit sich ins Unglück stürzen!
Kapitel 12
Wir beginnen jetzt einen neuen Abschnitt unseres Buches. Während die elf ersten Kapitel den wichtigen Grundsatz des Gehorsams behandeln, finden wir jetzt die praktische Anwendung dieses Grundsatzes auf die Gewohnheiten und Wege des Volkes, wenn es im Besitz des Landes ist. „Dies sind die Satzungen und die Rechte, die ihr halten sollt, sie zu tun in dem Land, das der HERR, der Gott deiner Väter, dir gegeben hat, es zu besitzen alle Tage, die ihr auf dem Erdboden lebt:“ (V. 1).
Herz und Gewissen müssen in der richtigen Stellung sein, bevor Einzelheiten berührt werden. Wenn das Herz einmal gelernt hat, sich unter die Autorität des Wortes Gottes zu beugen, dann werden auch die Einzelheiten richtig behandelt. Deshalb war der Gesetzgeber so sehr bemüht, die Herzen der Israeliten dahin zu führen. Er fühlte, dass es nutzlos war, auf Einzelheiten einzugehen, so lange der große Grundsatz aller Sittlichkeit nicht genügend in der Seele verankert war. Dieser Grundsatz lautet: Es ist die Pflicht des Menschen, sich unbedingt unter die Autorität des Wortes Gottes zu beugen.
So lange wir diese Wahrheit nicht anerkennen, sind wir unfähig, auf Einzelheiten einzugehen. Wird dem Eigenwillen Raum gelassen oder der Vernunft zu reden erlaubt, so erheben sich endlose Fragen und Zweifel.
Aber sollen wir denn nicht unsere Vernunft gebrauchen? Zu welchem Zweck ist sie uns denn gegeben?
Zunächst ist die Vernunft nicht mehr so, wie Gott sie ursprünglich dem Menschen gegeben hat. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Sünde eingetreten ist. Der Mensch ist ein gefallenes Geschöpf, und seine Vernunft sowie sein ganzes sittliches Wesen sind dadurch ruiniert. Ein weiterer Grund zu diesem Verfall liegt in der Vernachlässigung des Wortes Gottes.
Wir müssen bedenken, dass die Vernunft, wenn sie in einem gesunden Zustand wäre, ihre Gesundheit gerade dadurch beweisen würde, dass sie sich unter das Wort Gottes beugte. Aber sie ist nicht gesund, sondern blind und ganz verkehrt. Man kann ihr in geistlichen und göttlichen Dingen nicht trauen.
Würde man diese einfache Tatsache richtig verstehen, so würden sich unzählige Fragen und Schwierigkeiten von selbst lösen. Alle Ungläubigen sind durch die Vernunft erst zu solchen geworden. Satan flüstert dem Menschen zu: Du bist mit Vernunft begabt, warum sollst du sie nicht gebrauchen? Sie ist dir ja dazu gegeben. Du darfst nie deine Zustimmung zu etwas geben, was deine Vernunft nicht begreifen kann. Es ist dein gutes Recht als Mensch, alles der Prüfung durch deine Vernunft zu unterziehen; nur Toren nehmen leichtgläubig alles an, was ihnen vorgestellt wird.
Aber das Wort Gottes steht über der Vernunft, und wenn Gott redet, muss alle Vernunft schweigen. Wenn es sich um menschliche Worte und Meinungen handelt, hat die Vernunft sicher ein Recht zum Urteil. Aber auch dann noch bleibt der Beurteilungsmaßstab, was das Wort Gottes, die einzig vollkommene Richtschnur, sagt. Will aber die Vernunft über das Wort Gottes urteilen, so wird die Seele unweigerlich in die Finsternis des Unglaubens versinken, und es ist dann nicht mehr weit bis zur völligen Leugnung des Daseins Gottes.
Der einzig sichere Boden für die Seele ist also der göttlich gewirkte Glaube an die Autorität und Allgenugsamkeit des Wortes Gottes. Das war der Boden, auf dem Mose stand, um sie zur rückhaltlosen Unterwerfung unter die göttliche Autorität zu bewegen. Ohne das war alles nutzlos. Wenn alle göttlichen Satzungen und Rechte erst der Beurteilung der menschlichen Vernunft unterworfen werden müssten, wäre es um die göttlicheAutorität der Schrift, um Gewissheit und Frieden geschehen. Wird aber andererseits die Seele durch den Geist Gottes zu einer rückhaltlosen Unterwerfung unter das Wort Gottes geführt, nimmt sie alle die Gebote und Worte dieses teuren Buches als unmittelbar von Gott kommend an, und die einfachsten Vorschriften und Anordnungen haben dann in ihren Augen die Wichtigkeit, die seine Autorität geben kann. Wohl mögen wir nicht immer die Bedeutung jedes Gebotes verstehen, aber das ist auch nicht wichtig. Es genügt uns zu wissen, dass Gott gesprochen hat. Das allein ist entscheidend.
…
Unser ganzes Kapitel behandelt diesen großen Grundsatz. Mose erinnert das Volk daran, dass in dem Augenblick, da sie das Land des HERRN betraten, der Eigenwille aufhören musste, der das Volk in den Ebenen Moabs oder in der Wüste gekennzeichnet hatte (V. 8-14). Es war in allem, – und dies gilt nicht nur für den Gegenstand, sondern auch für den Ort und dieArt seiner Anbetung – durchaus abhängig von dem Gebot des HERRN. Alles Handeln nach eigenem Gutdünken und eigener Macht musste in dem Augenblick ein Ende finden, da sie den Jordan, den Strom des Todes, durchschritten und als erlöstes Volk ihren Fuß auf das von Gott gegebene Erbteil setzten. Waren sie erst einmal im Genuss und in der Ruhe des Landes, dann war der Gehorsam gegen das Wort des HERRN ihr vernünftiger und einsichtsvoller Dienst. Dinge, die Gott in der Wüste hatte durchgehen lassen, konnten in Kanaan nicht geduldet werden. Je größer die Vorrechte sind, umso höher ist die Verantwortung und umso strenger die Richtschnur des Handelns.
Menschen, die sich für die Freiheit des Willens und Handelns, für das Recht des freien persönlichen Denkens in religiösen Dingen einsetzen, werden dieseAuffassung sicher als engherzig und unwürdig für unsere aufgeklärte Zeit und für Menschen von Kenntnis und Bildung bezeichnen. Aber hat Gott nicht ein Recht, seinem Volk vorzuschreiben, wie es ihn anbeten soll? Hatte Er nicht ein Recht, den Ort zu bestimmen, wo Er seinem Volk Israel begegnen wollte? Ist es etwa ein Beweis von hoher Bildung, von Herzens- und Geistesgröße, wenn man Gott seine Rechte streitig zu machen sucht?
Wenn Gott ein Recht hat, zu gebieten, ist es dann engherzig und starrköpfig, wenn sein Volk ihm gehorcht? Wahre Herzensweite und rechte Geistesgröße zeigen sich im Gehorsam gegen die Gebote Gottes. Welch ein unaussprechliches Vorrecht war es zugleich für alle, die in der Liebe zu Gott und zueinander standen, sich da zu versammeln, wo Er seinen Namen wohnen lassen wollte. Welch eine herablassende Gnade zeigte sich in seinem Verlangen, sein Volk von Zeit zu Zeit um sich versammelt zu sehen! Aber wurden nicht ihre persönlichen Rechte dadurch beschränkt? Im Gegenteil. Sie wurden nur dadurch vermehrt. Gott sorgte in seiner unendlichen Güte auch da. Er fand seine Freude daran, sein Volk im Einzelnen wie auch gemeinschaftlich mit Freude und Segnungen zu überschütten (V. 20-22). Die Güte und Barmherzigkeit Gottes ließen dem persönlichen und häuslichen Bereich einen weiten Spielraum. Nur bezüglich des Blutes bestand eine Einschränkung: „Nur halte daran fest, kein Blut zu essen, denn das Blut ist die Seele; und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen. Du sollst es nicht essen, du sollst es auf die Erde gießen wie Wasser. Du sollst es nicht essen, damit es dir und deinen Kindern nach dir wohlergehe, weil du tust, was recht ist in den Augen des HERRN “ (V. 23-25).
Kapitel 13
In den ersten fünf Versen wird die göttliche Vorsorge für alle Fälle von falscher Lehre und falschen religiösen Einflüssen herausgestellt. Es ist uns allen bekannt, wie leicht wir durch etwas irregeführt werden können, das in Form eines Zeichens oder Wunders erscheint, ganz besonders, wenn es mit der Religion in Verbindung steht. Das war nicht nur zur Zeit Israels so, sondern es ist überall und zu allen Zeiten festzustellen. Alles Übernatürliche, alles, was den Naturgesetzen entgegensteht, macht immer einen tiefen Eindruck auf das menschliche Gemüt. Wenn heute ein Prophet aufträte und seine Lehre durch Zeichen und Wunder bestätigte, so würde er sicher bald großen Einfluss und Ruf erlangen.
…Das menschliche Herz kann dem Einfluss „großer Zeichen und Wunder“ einfach nicht widerstehen. Das Einzige, was die Seele befestigen und sie zu diesem Widerstand gegen die Täuschungen Satans befähigen kann, ist das Wort Gottes. Wer die Wahrheit Gottes festhält, besitzt das göttliche Geheimnis, das gegen jeden Irrtum schützt, auch wenn dieser sich auf die erstaunlichsten Wunder stützt.
Wir sehen daher auch in der ersten der oben angeführten Stellen, dass der Betrug „des Gesetzlosen“ durch Zeichen und Wunder der Lüge deshalb gelingt, weil die Menschen „die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, damit sie errettet würden“. Nur die Liebe zur Wahrheit schützt gegen den Irrtum, so überzeugend er sein mag und so sehr er durch „Zeichen und Wunder“ unterstützt wird. Die höchsten geistigen Fähigkeiten und die größte Gelehrsamkeit erweisen sich als ohnmächtig gegenüber den Listen Satans. Der scharfsinnigste menschliche Verstand fällt dem Betrug der Schlange zum Opfer.
Aber andererseits sind alle List und Schlauheit, alle Zeichen und Lügenwunder Satans völlig machtlos vor einem Herzen, das von der Liebe zur Wahrheit beherrscht wird. Jeder, der die Wahrheit kennt und liebt, hat einen göttlichen Schutz vor der täuschenden Macht des Bösen.
…
Das war wichtig für Israel, und es ist auch für uns von entscheidender Bedeutung. Ein treuer Israelit, der den HERRN von ganzem Herzen liebte, hatte für alle falschen Propheten und Träumer immer eine schlüssige Antwort bereit: „Du sollst nicht hören“. Wenn der Feind nicht angehört wird, dann kann er das Herz nicht erreichen.
Im zweiten Abschnitt unseres Kapitels (V. 7-11) wird das Volk Gottes vor einer anderen List des Feindes gewarnt.
Hier ist nicht von falschen Propheten oder Träumern die Rede. Gegen deren Einfluss mögen Tausende standhaft bleiben, während sie der Macht der natürlichen Zuneigungen zum Opfer fallen. Es ist nicht leicht, diesen zu widerstehen und erfordert völlige Hingabe, ein einfältigesAuge und einen festen Herzensentschluss, um den Gegenständen unserer Liebe treu zu bleiben. Die Verwerfung eines falschen Propheten oder Träumers, mit dem man nicht durch persönliche Beziehungen verbunden ist, steht in keinem Vergleich zu der Schwere der Probe, die sich aus der Aufforderung ergibt, der eigenen Frau, dem Bruder, der Schwester oder dem vertrauten Freund gegenüber entschieden zu widerstehen. Trotzdem darf man keine Nachsicht walten lassen, sobald die Ansprüche Gottes, Christi und der Wahrheit auf dem Spiel stehen. Will jemand die natürlichen Zuneigungen benutzen, um uns von der Nachfolge Christi abzuhalten, so müssen wir mit aller Energie widerstehen….
Selbstverständlich wollen diese Worte nicht sagen, dass wir „ohne natürliche Liebe“ sein sollen. Im Gegenteil, Gott hat Selbst natürliche Beziehungen zwischen den Menschen eingesetzt, und jede von ihnen hat ihre charakteristischen Zuneigungen, deren Ausübung in wunderbarer Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes steht.
Unterschied zwischen dem Zeitalter des Gesetzes und der Zeit der Gnade
Nun, bei der Betrachtung der ersten Kapitel dieses Buches haben wir bereits auf die Wege Gottes in seiner Regierung mit Israel und den Nationen hingewiesen. Vor allem dürfen wir den wichtigen Unterschied zwischen Gesetz und Gnade nicht aus dem Auge verlieren. Sonst werden wir in Stellen wie 5. Mose 13,9.10 immer Schwierigkeiten finden. Der charakteristische Grundsatz des Judentums war Gerechtigkeit, der des Christentums ist Gnade, reine, bedingungslose Gnade. Wenn man diese Tatsache verstanden hat, verschwindet jede Schwierigkeit. Es war für Israel richtig und stand im Einklang mit den Gedanken Gottes, wenn sie ihre Feinde töteten. Gott hatte es ihnen geboten. Ebenso richtig und ihrer Stellung gemäß war es für sie, jedes Glied der Gemeinde, das sie zum Götzendienst verleiten wollte, zu töten. Dies stand in völligem Einklang mit den Grundsätzen des Gesetzes und der Regierung, unter die sie gemäß der Weisheit Gottes gestellt waren.
Das ganze Alte Testament zeigt, dass Gott über Israel und über die Welt in Verbindung mit Israel auf dem Boden der Gerechtigkeit regierte. Und wie es in der Vergangenheit war, so wird es in der Zukunft wieder sein: „Siehe, ein König wird regieren in Gerechtigkeit, und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen“ (Jes 32,1).
Im Christentum dagegen sehen wir etwas ganz anderes. Wenn wir im Neuen Testament die Belehrungen des Sohnes Gottes sehen und sein Handeln betrachten, fühlen wir, dass wir uns auf einem ganz anderen Boden befinden. Wir atmen die Luft einer reinen, bedingungslosen Gnade.
Lesen wir z. B. die Bergpredigt, diese wunderbare Zusammenstellung der Grundsätze des Reiches der Himmel, so sehen wir schon den großen Unterschied zwischen den jüdischen und christlichen Grundsätzen. Was richtig und passend für einen Juden war, kann ganz falsch und unpassend für einen Christen sein. Unser Herr und Meister hat selbst gelehrt, dass die Seinen heute nicht handeln sollen wie sein Volk vor alters. Gerechtigkeit war der Grundsatz des alten Haushalts. Gnade ist der Grundsatz des neuen.
Wie Christus lehrte, so handelte Er auch. Er ging nicht vor Gericht, um sein Recht zu suchen. Er übte nicht weltliche Macht aus oder verteidigte sich selbst. Er vergalt nicht Gleiches mit Gleichem. Als seine Jünger in völliger Unwissenheit über die himmlischen Grundsätze, die Er lehrte und verwirklichte, Feuer vom Himmel auf ein Dorf der Samariter fallen lassen wollten, das sich weigerte, ihn aufzunehmen, da wandte Er sich um und tadelte sie. Gleich nachher lesen wir: „Und sie gingen in ein anderes Dorf“ (Lk 9,55.56). Die Handlungsweise des Propheten Elia, der Feuer vom Himmel auf die Abgesandten eines gottlosen Königs fallen ließ, stand in völliger Übereinstimmung mit dem Geist und den Grundsätzen des Haushalts, den er vertrat. Aber der Herr war der vollkommene Zeuge und göttliche Vertreter eines ganz anderen Haushaltes. Sein Leben war von Anfang bis Ende ein Leben völliger Hingabe für andere. Nie behauptete Er seine Rechte. Er kam, um zu dienen und zu geben, um in jeder Weise das Bild Gottes und der vollkommene Ausdruck des Vaters zu sein. Der Charakter des Vaters strahlte aus allen seinen Worten und Handlungen hervor. Und Er ist unser großes Vorbild in allem. Nach seiner Lehre und seinem Leben müssen sich das Verhalten und der Charakter des Christen bilden. Wie könnten wir sonst wissen, wie wir leben sollen, wenn nicht dadurch, dass wir seinen Worten lauschen und seine Wege betrachten? Wenn die Grundsätze und Vorschriften des mosaischen Haushalts für uns maßgebend wären, dann freilich wäre es am Platz, unsere Ansprüche vor Gericht geltend zu machen oder Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Aber was würde dann aus der Lehre und dem Beispiel unseres Herrn und Heilandes? Was aus den Lehren des Neuen Testaments?
Man könnte uns nun die alte, so oft gehörte Frage entgegenhalten: Was würde aus der Welt und ihren Einrichtungen, was aus der menschlichen Gesellschaft werden, wenn solche Grundsätze allgemein vorherrschend würden? Nun, die Welt, wie sie jetzt ist, würde dann allerdings ein Ende haben. Der „gegenwärtige böse Zeitlauf“ und himmlische Grundsätze können unmöglich zusammengehen. Aber offenbar waren diese Grundsätze nie für die Welt als solche bestimmt, weil diese sie weder hätte annehmen noch verwirklichen können, ohne dass dadurch zugleich ein Umsturz ihres gegenwärtigen Systems und eineAuflösung der menschlichen Gesellschaft in ihrer gegenwärtigen Form hervorgerufen worden wäre. Himmlische Grundsätze sind eben nicht für diese Welt, sondern für die Versammlung bestimmt, die nicht von der Welt ist, wie auch Christus nicht von dieser Welt war. „Wenn mein Reich von dieser Welt wäre“, sagt der Herr zu Pilatus, „hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde; jetzt aber ist mein Reich nicht von hier“ (Joh 18,36). Bald werden alle Staaten der Welt dem Herrn unterworfen sein; aber jetzt ist Er verworfen, und seine Versammlung soll seine Verwerfung mit ihm teilen, zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers und als Fremdlinge hier auf den Augenblick warten, wo Er wiederkommen wird, um sie dahin zu bringen, wo Er bereits ist.
Die Vermischung des Christentums mit der Welt hat eine solche Verwirrung erzeugt. Durch diese Vermischung wird alles auf den Kopf gestellt. Dinge werden miteinander vermengt, die ihrem Wesen nach völlig entgegengesetzt sind, und der wahre Charakter der Versammlung, ihre Stellung, ihr Wandel und ihre Hoffnung werden verleugnet. Man hört zuweilen den Ausdruck „christliche Welt“. Was bedeutet er? Nichts anderes, als dass man zwei Dinge miteinander verbunden hat, die ihrer Natur und ihrem Charakter nach so völlig voneinander verschieden sind wie Licht und Finsternis. Es ist ein Versuch, ein altes Kleid mit einem neuen Lappen zu flicken. Aber der Herr sagt, dass dadurch der Riss nur umso ärger wird.
Es liegt nicht in der Absicht Gottes, die Welt zu christianisieren, sondern seine Kinder aus der Welt herauszurufen, damit sie ein himmlisches Volk seien, das von himmlischen Grundsätzen geleitet, durch einen himmlischen Gegenstand gebildet und durch eine himmlische Hoffnung belebt wird. Wird das nicht verstanden und die Berufung und Hoffnung der Versammlung nicht als eine lebendige Kraft in der Seele freigesetzt, so werden traurige Fehler in unserem Leben und Dienst nicht ausbleiben. Wir wenden dann die Schriften des Alten Testaments ganz falsch an und erleiden einen großen Verlust. Der Herr gebe uns in seiner Gnade ein wirkliches Verständnis über die Verbindung und lebendige Einheit der Versammlung mit dem verworfenen, auferstandenen und verherrlichten Christus!
Abschließend sei noch auf ein Beispiel verwiesen, das zeigt, wie der Heilige Geist die Schriften des Alten Testaments anführt und anwendet. Wir lesen in Psalm 34,17: „Das Angesicht des HERRN ist gegen die, die Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten“. Diese Stelle wird in 1. Petrus 3,12 erwähnt. Dort aber lesen wir: „Das Angesicht des Herrn aber ist gegen die, die Böses tun“. Kein Wort wird von dem Ausrotten der Bösen gesagt. Und warum nicht? Weil der Herr jetzt nicht richtend handelt. Er tat dies unter dem Gesetz und wird es tun in seinem Reich. Jetzt aber handelt Er in Gnade, Langmut und Barmherzigkeit. Sein Angesicht ist noch ebenso entschieden gegen die, die Böses tun, aber jetzt nicht, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten. Den besten Beweis dieser wunderbaren Gnade und Nachsicht sowie von dem Unterschied zwischen den anstehenden beiden Grundsätzen sehen wir in der Tatsache, dass denen, die im wahrsten Sinn des Wortes „Böses taten“, indem sie den eingeborenen Sohn Gottes ans Kreuz schlugen, zu allererst die Botschaft der vollkommenen und freien Vergebung durch das Blut des Kreuzes verkündigt wurde.
Die angeführte Stelle ist eine von vielen, die alle in derselben Weise den Gegensatz zwischen den jüdischen und christlichen Grundsätzen sowie zwischen dem Christentum und dem kommenden Reich zeigen. Gott handelt jetzt mit der Welt in Gnade, und das sollten auch die Kinder Gottes tun, wenn sie wünschen, ihm gleich zu sein. „Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“. – „Seid nur Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder, und wandelt in Liebe, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch – (Mt 5,48; Eph 5,1.2).
Das ist unser Vorbild. Wir sind dazu berufen, das Beispiel unseres Vaters nachzuahmen. Er sucht jetzt nicht mit der starken Hand seiner Macht seinen Rechten Geltung zu verschaffen. Später wird Er das tun; aber in der jetzigen Zeit der Gnade schüttet Er den Reichtum seiner Segnungen und Wohltaten über die aus, deren ganzes Leben nur Feindschaft und Widerstand gegen ihn ist.
Man könnte nun einwenden: „Wie kann ich mit solchen Grundsätzen in der Welt vorankommen und meine Geschäfte führen? Es ist doch unmöglich, sich in dieser Welt zu behaupten, ohne seine Rechte und seine Ansprüche geltend zu machen. Wozu haben wir denn auch die Obrigkeit? Sind nicht die Regierungen gerade zu diesem Zweck von Gott verordnet, um Frieden und Ordnung unter uns aufrechtzuerhalten? Was sollte werden, wenn wir keine Polizeibeamten und Richter hätten?“
Freilich sind die Gewalten von Gott verordnet. Die Könige, Statthalter, Richter und Regierungen sind an ihrem Platz der Ausdruck der Macht Gottes. Er hat sie mit dieser Macht bekleidet und ihnen das Schwert in die Hand gegeben zur Bestrafung der Übeltäter und zum Wohl derer, die Gutes tun. Wir sollen für die Obrigkeit beten und ihr in allen Dingen unterworfen und gehorsam sein, vorausgesetzt, dass wir nicht aufgefordert werden, gegen Gott und unser Gewissen zu handeln. Aber das alles berührt keineswegs die Frage, welchen Weg der Christ durch diese Welt zu gehen hat. Das Christentum erkennt die Regierung eines Landes mit ihren Einrichtungen an, aber es ist nicht des Christen Aufgabe, sich irgendwie in sie einzumischen. Er ist verpflichtet, sich den Anordnungen der Regierung seines Landes zu fügen, welchen Charakter diese auch haben mag. Er hat für sie zu beten, Steuern zu entrichten, die Hochgestellten in ihrer amtlichen Eigenschaft zu ehren, den Frieden des Landes zu erflehen und, so viel an ihm liegt, mit allen Menschen in Frieden zu leben.
Das vollkommene Beispiel hiervon sehen wir wieder in unserem hochgelobten Herrn. In seiner Unterredung mit den schlauen Herodianern erkennt Er den Grundsatz der Unterwerfung unter die bestehenden Gewalten völlig an, indem Er sagt: „Gebt denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (Mt 22,21). Und nicht nur das. Er bezahlte Steuern, die Er persönlich nicht schuldig und die niemand berechtigt war, von ihm zu fordern. Trotzdem berief Er sich nicht auf sein Recht, sondern sagte zu Petrus: „Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh an den See, wirf eine Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, tu sein Maul auf, und du wirst einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich“ (Mt 17,27).
Das zeigt uns ganz eindeutig den Weg des Christen in der Welt. Er hat seinem Herrn zu folgen und in jeder Beziehung ihn nachzuahmen, der nie sein Recht behauptete und sich nicht in weltlicheAngelegenheiten mischte, dessen ganzes Leben bis zum Kreuz voll Selbstverleugnung war, bis Er es hingab zum Lösegeld für viele.
Wir hoffen, dass diese Aufforderungen dazu beitragen werden, Stellen, wie die vorliegende, richtig zu erklären. Obgleich wir ebenso entschieden dem Götzendienst entgegenzutreten und uns von aller Art des Bösen fern zu halten haben, wie das Volk Israel, können wir das doch nicht in derselben Weise tun. So klar die Pflicht der Versammlung auch sein mag, den Bösen aus ihrer Mitte hinauszutun, war und ist es dennoch nicht ihre Aufgabe, einen Götzendiener oder Lästerer zu steinigen oder einen Zauberer zu verbrennen. Die katholische Kirche hat nach diesem Grundsatz gehandelt und sogar die Protestanten sind ihr darin gefolgt, wie die Kirchengeschichte zeigt. Wir erinnern nur an Michel Servet, der im Jahr 1553 wegen seiner Irrlehren in Genf lebendig verbrannt wurde. Die Versammlung hat nicht die Berufung, das weltliche Schwert zu gebrauchen. Das ist eine offenbare Verleugnung ihrer Berufung, ihres Charakters und ihrer Sendung. Als Petrus im Eifer seiner Unwissenheit und fleischlichen Überstürzung das Schwert zog, um seinen geliebten Herrn zu verteidigen, wurde er sofort von Jesus mit den Worten zurechtgewiesen: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen“. Nachdem der Herr dies gesagt hatte, machte Er den durch seinen wohlmeinenden Diener angerichteten Schaden wieder gut. „Die Waffen unseres Kampfes“, sagt der Apostel, „sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen; indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus“ (2. Kor 10,4.5).
Kapitel 14
Die Kinder dieser Welt nennen die Christen oft Pharisäer, weil die Gläubigen sich von ihnen trennen und nicht an ihren Vergnügungen und Ergötzungen teilnehmen wollen. Aber sie verstehen nicht, was sie sagen. Wenn ein Christ sich an den wertlosen Dingen und Torheiten dieser Welt beteiligen würde, so wäre das, bildlich gesprochen, nichts anderes, als wenn ein Israelit Aas gegessen hätte. Der Christ hat, Gott sei Dank! eine bessere Speise, als die Welt ihm bieten kann. Er nährt sich von dem lebendigen Brot, das aus dem Himmel ist, von dem wahren Manna, und er isst von dem „Erzeugnis des Landes Kanaan“ (Jos 5,11), dem Bild des auferstandenen und verherrlichten Menschen im Himmel. Von diesen herrlichen Dingen kennt das arme, unbekehrte Weltkind überhaupt nichts. Es muss sich daher auf das beschränken, was die Welt ihm zu bieten hat. Die Frage ist nicht, inwiefern solche Dinge an sich gut oder schlecht sind. Kein Israelit hätte wissen können, dass es unrecht sei, von einem Aas zu essen, wenn Gott es nicht gesagt hätte.
Das ist der wichtige Punkt auch für uns. Wir können nicht erwarten, dass die Welt denkt und urteilt wie wir. Unsere Aufgabe ist es, alles vom göttlichen Standpunkt aus zu sehen. Für einen Weltmenschen mag vieles richtig und passend sein, was einem Christen nicht geziemt, aus dem einfachen Grund, weil er ein Christ ist. Für den wirklich Gläubigen gilt nur die eine Frage: „Dient dies zur Verherrlichung Gottes? Kann ich es mit dem Namen Christi verbinden?“ ….
Wie die Grundlage, so war auch der Mittelpunkt ihrer Religion bestimmt. Sie hatten sich an dem Ort zu versammeln, wo der HERR seinen Namen hinsetzen wollte. Welch ein Vorrecht für alle, die diesen herrlichen Namen wirklich liebten! Wir sehen an dieser und vielen anderen Stellen des Wortes, welchen Wert Gott darauf legte, dass sein Volk sich immer wieder um ihn versammelte. Es war seine Freude, sein geliebtes Volk in seiner Gegenwart versammelt zu sehen, wobei es sich an ihm und an der Gemeinschaft untereinander erfreute und sich gemeinschaftlich von der Frucht des Landes des HERRN nährte. „Und du sollst essen vor dem HERRN, deinem Gott, an dem Ort, den er erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, den Zehnten deines Getreides …, damit du den HERRN, deinen Gott, fürchten lernst alle Tage.“
Kein anderer Ort konnte nach dem Urteil eines treuen Israeliten mit diesem verglichen werden. Jeder, der den HERRN liebte, zog mit Freuden zu diesem geheiligten Ort, wo Gott seinen Namen wohnen ließ. Nur denen, die diesen Gott nicht kannten, mochte der Weg des Volkes zum Haus Gottes, um ihren Zehnten dorthin zu bringen, merkwürdig erscheinen, und das umso mehr, je weiter der Weg war, den viele unter ihnen zurückzulegen hatten. Sie mochten denken: Warum sich so viel Mühe und Beschwerde machen? Warum kann man nicht genauso gut zu Hause essen? Aber das Wort Gottes hatte einen triftigen Grund für seine Reise zu dem von Gott bestimmten Ort, und dieser Grund lag in dem einfachen, aber inhaltsreichen Wort: „Der Herr ist da!“ Wenn ein Israelit im Eigenwillen zu Hause geblieben oder an einen selbstgewählten Ort gegangen wäre, so wäre er dort weder in Gemeinschaft mit dem HERRN noch mit seinen Brüdern gewesen. Er hätte allein essen müssen. Auch hätte er sich das Gericht Gottes zugezogen, da ein solches Verhalten für den HERRN ein Gräuel gewesen wäre. Es gab nur einen Mittelpunkt, und diesen hatte nicht der Mensch, sondern Gott erwählt. Der König Jerobeam war vermessen genug, um aus selbstsüchtigen politischen Zwecken in die göttliche Ordnung einzugreifen, indem er zwei Kälber zu Bethel und Dan aufstellte. Aber alle, die dort opferten, dienten den Dämonen und nicht Gott. Es war eine Handlung gottloser Vermessenheit, wodurch Jerobeam das gerechte Gericht Gottes über sich und sein Haus brachte. In der späteren Geschichte Israels wird „Jerobeam, der Sohn Nebats“ öfter erwähnt als ein trauriges Beispiel der Ungerechtigkeit für alle gottlosen Könige (1. Kön 12,26ff).
Aber Gott hatte nicht nur einen Ort der Anbetung bestimmt, sondern auch dafür gesorgt, seinem anbetenden Volk den Weg dahin so leicht wie möglich zu machen. „Und wenn der Weg zu weit für dich ist, dass du es nicht hinbringen kannst, weil der Ort fern von dir ist, den der HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dahin zu setzen, wenn der HERR, dein Gott, dich segnet, so sollst du es für Geld geben; und binde das Geld in deine Hand zusammen und geh an den Ort, den der HERR, dein Gott erwählen wird. … und iss dort vor dem HERRN, deinem Gott, und freue dich, du und dein Haus“ (V. 24-26).
Der HERR hatte in seiner Fürsorge und Liebe Acht auf alles. Er räumte seinem Volk jede Schwierigkeit aus dem Weg, um es ihm möglich zu machen, in seiner Gegenwart glücklich zu sein. Mussten nicht alle, die den HERRN liebten, den Wunsch haben, seinen Herzenswunsch zu erfüllen, sein erlöstes Volk an dem von ihm bestimmten Ort versammelt zu sehen? Hätte nicht ein Israelit, der die Gelegenheit vernachlässigte, dadurch bewiesen, dass er kein Herz für Gott und sein Volk hatte, und dass er nach seinem eigenen Willen handelte, was noch schlimmer war? Hätte er eingewandt, er könne auch zu Hause oder anderswo als gerade an dem vom Herrn bestimmten Ort glücklich sein, so wäre das ein falsches Glück gewesen, weil es auf dem Weg des Ungehorsams und der eigenwilligen Vernachlässigung des göttlichen Gebots gemacht wurde.
Behaltet nichts vom Eigentum der Einwohner, das nach Gottes Urteil vernichtet werden muss! Dann wird er nicht länger zornig auf euch sein, sondern euch von neuem seine Liebe zeigen. Hört genau auf seine Worte! Gehorcht all seinen Weisungen, die ich euch heute gebe! Verhaltet euch so, wie es dem Herrn, eurem Gott, gefällt! Dann wird er euch gnädig sein und euer Volk weiter wachsen lassen, wie er es euren Vorfahren versprochen hat.
Das erinnert mich gerade an Achan, der ja etwas von der Beute für sich nahm. Wegen ihm entzog Jehova dem Volk seinen Segen – so lange, bis geoffenbart wurde, wer der Übeltäter war. Erst danach wandte sich Jehova wieder seinem Volk zu.
Wir sehen: Jehova hat immer gehalten, was er seinem Volk versprochen hat
Esst auch kein verendetes Tier! Ihr könnt es den Ausländern geben, die in euren Städten wohnen, oder an andere Fremde verkaufen. Sie dürfen es essen. Aber ihr selbst sollt nichts davon nehmen, weil ihr ein heiliges Volk seid und ganz dem Herrn, eurem Gott, gehört.
Warum war es den Israeliten erlaubt, ein unausgeblutetes totes Tier, das sie selbst nicht essen durften, einem ansässigen Fremdling zu geben oder einem Ausländer zu verkaufen?
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Mit dem Begriff „ansässiger Fremdling“ kann in der Bibel ein Nichtisraelit gemeint sein, der ein Proselyt geworden war, oder ein Siedler, der sich an die grundlegenden Landesgesetze hielt, ohne ein Anbeter Jehovas zu werden. Ausländer und ansässige Fremdlinge, die keine Proselyten wurden, standen nicht unter dem Gesetz und verwendeten unausgeblutete tote Tiere auf verschiedene Weise. Die Israeliten durften ihnen solche Tiere geben oder verkaufen. Der Proselyt stand dagegen unter dem Gesetzesbund. Wie aus 3. Mose 17:10 hervorgeht, war es solch einer Person verboten, Tierblut zu verzehren.
Dort findet ihr übrigens auch die Antwort auf die Frage zu dem anderen Teil dieses Verses.
Wenn ihr in die Gallery zur Bibellesung-Linkliste geht, dann werdet ihr feststellen, dass ihr dort nicht nur den Link zum Download der entsprechenden Hördatei findet – sondern auch jeweils die Höhepunkte. Wir erinnern uns doch noch an die begeisternde Serie, die im Januar 2004 im WT begannHallo
In jedem dritten Jahr sollt ihr den zehnten Teil eurer Ernte in euren Städten und Dörfern sammeln und lagern.
29 Er ist für die Leviten bestimmt, die kein eigenes Land haben, und für die Ausländer, die Waisen und die Witwen. Sie können sich davon nehmen, was sie brauchen. Wenn ihr sie gut versorgt, wird der Herr, euer Gott, euch segnen und all eure Arbeit gelingen lassen.
Die erste Sozialversicherung?
Ist es nicht so, dass die Sozialleistungen wie Sozialhilfe, Grundsicherung, Hartz4 und Arbeitslosengeld von den Geldern gezahlt werden, die ein Erwerbstätiger als Sozialleistungen vom Lohn abgezogen, in einem gemeinsamen Topf gesammelt und dann die Bedürftigen ausgezahlt werden?
Seid nicht hartherzig gegenüber den Armen, die mit euch in dem Land leben, das der Herr, euer Gott, euch schenkt. Sie sind eure Nachbarn und Landsleute! Verschließt euch nicht vor ihrer Not!
Sehr schön, dass Jehovas Volk sich durch Freigiebigleit auszeichnet. Noch schöner, wenn dies nicht schamlos ausgenutzt wird!
Immer wieder hören wir in den Medien, wie viele Kinder heute unter der Armutsgrenze leben. Interessant, dass dort auch diejenigen mitgezählt werden, die Hartz4 beziehen. Dabei wird mir immer ganz komisch.
Was, bitte schön, verstehen wir hier eigentlich unter Armut? Die meisten, die ich kenne, haben eine Wohnung, Kleidung und Nahrung. Ja, die meisten dieser Kinder besitzen sogar ein eigenes Handy, Computer mit Internetanschluss, Fernsehen. Mp3-Player und sogar eine Spielekonsole. Ist das wirklich Armut?
Wissen wir hier eigentlich wirklich, was Armut ist? Die wenigsten haben jemals wirklich gehungert. Wir sagen zwar, dass wir Hunger haben, aber eigentlich meinen wir „ich habe Appetit“ oder „ich möchte gern etwas essen“. Ganz selten gehen in diesem Land Menschen hungrig ins Bett oder haben gar keins. Wir haben immer so viel Mitleid – dabei wird hier scheinbar die Armutsgrenze an einem gewissen Lebensstandart gemessen. Lade doch mal einen Obdachlosen zu dir ein, oder jemand aus einem sozialschwachen Land, oder jemand, der aus einem Gebiet kommt, wo seit Jahren heftiger Krieg tobt – und sage diesem, dass du arm bist. Viele von uns würden sich dann ganz bestimmt schämen, so etwas von sich zu behaupten!
Bei diesem Gesetz für die Israeliten geht es um wirkliche Armut – nicht darum, dem Bruder zu helfen, einen höheren Lebensstandart zu halten.
Sicherlich gibt es auch in unserem Land echte Armut. Leider wird gerade diesen Menschen oftmals nicht geholfen, weil wir zu wenig Verständnis für so eine Situation haben oder wir uns überfordert fühlen. Da geben wir die überzähligen Sachen lieber jemand, der zwar selbst genug zum Leben hat, den wir aber kennen oder stecken der Schwester einen größeren Geldschein zu, damit sie sich ihr zigstes Kleid kaufen kann und nach der aktuellen Mode gekleidet ist.
Nun stellen wir uns vor, wir würden Jehova und Jesus sehen, wie sie sich aus dem Himmel herab beugen und diesem Tun zusehen: an dem wirklich Amen gehen wir mit gerümpfter Nase vorbei, denn „er riecht und sieht richtig zerlumpt und dreckig aus. Ne, dem geben wir nix, der ist ja ekelig“. Aber der Schwester, die eigentlich alles hat, stecken wir immer wieder einen Geldschein zu. Wie mögen Jehova und Jesus wohl darüber denken?
Vers 9-11
Seid nicht geizig! Verweigert den Armen aus eurem Volk nicht die nötige Hilfe! Sonst werden sie zum Herrn um Hilfe rufen, und ihr macht euch schuldig. 10 Gebt ihnen gern, was sie brauchen, ohne jeden Widerwillen. Dafür wird euch der Herr, euer Gott, bei all eurer Arbeit segnen und alles gelingen lassen, was ihr euch vornehmt. 11 Es wird immer Arme in eurem Land geben. Deshalb befehle ich euch: Helft den Menschen großzügig, die in Armut und Not geraten sind!
5. Mose 12 – sie sollten keinen Umgang mit den Götzendienern haben – warum muss so etwas immer wieder betont werden?
1 Dies sind die Satzungen und Rechtsbestimmungen, die ihr bewahren sollt, um sie zu tun in dem Land, das der Herr , der Gott deiner Väter, dir gegeben hat, damit du es besitzt, alle Tage, die ihr auf Erden lebt. 2 Alle Stätten, wo die Heidenvölker, die ihr aus ihrem Besitz vertreiben werdet, ihren Göttern gedient haben, sollt ihr vollständig zerstören; es sei auf hohen Bergen oder auf Hügeln oder unter allerlei grünen Bäumen. 3 Und reißt ihre Altäre um und zerbrecht ihre Gedenksteine und verbrennt ihre Aschera-Standbilder mit Feuer und zerschlagt die geschnitzten Bilder ihrer Götter und rottet ihren Namen aus von jener Stätte.
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4 Ihr sollt dem Herrn , eurem Gott, nicht auf diese Weise dienen; 5 sondern an dem Ort , den der Herr , euer Gott, aus allen euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen dorthin zu setzen, damit er [dort] wohne, da sollt ihr ihn suchen , und dahin sollst du kommen. 6 Dahin sollt ihr eure Brandopfer und eure Schlachtopfer bringen, eure Zehnten und das Hebopfer von eurer Hand und eure Gelübde[opfer] und eure freiwilligen Gaben und die Erstgeburt von euren Rindern und Schafen. 7 Und dort sollt ihr vor dem Herrn , eurem Gott, essen und fröhlich sein, ihr und eure Familien, über allem, was eure Hand erworben hat, womit der Herr , dein Gott, dich gesegnet hat.
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8 Ihr dürft nicht so handeln, wie wir es heute hier tun, dass jeder nur das tut, was recht ist in seinen Augen. 9 Denn ihr seid bisher noch nicht zur Ruhe gekommen, noch zu dem Erbteil, das der Herr , dein Gott, dir geben will. 10 Ihr werdet aber über den Jordan ziehen und in dem Land wohnen , das euch der Herr , euer Gott, zum Erbe geben wird; und er wird euch Ruhe verschaffen vor allen euren Feinden ringsum, und ihr sollt sicher wohnen.
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11 Und so soll es sein: An den Ort, den der Herr , euer Gott, erwählt, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, dorthin sollt ihr alles bringen, was ich euch gebiete: eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, eure Zehnten und das Hebopfer von eurer Hand und all eure auserlesenen Gelübde[opfer], die ihr dem Herrn geloben werdet. 12 Und ihr sollt fröhlich sein vor dem Herrn , eurem Gott, ihr und eure Söhne und eure Töchter, eure Knechte und Mägde, auch der Levit , der in euren Toren ist; denn er hat keinen Teil noch Erbe mit euch. 13 Hüte dich, dass du deine Brandopfer nicht an irgendeinem Ort opferst, den du dir ersiehst; 14 sondern an dem Ort, den der Herr in einem deiner Stämme erwählt, da sollst du deine Brandopfer opfern, und dort sollst du alles tun, was ich dir gebiete.
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15 Doch kannst du nach Herzenslust schlachten und Fleisch essen, nach dem Segen des Herrn , deines Gottes, den er dir gegeben hat, in allen deinen Toren; der Unreine oder der Reine darf davon essen, wie von der Gazelle oder von dem Hirsch. 16 Nur das Blut sollst du nicht essen, sondern es auf die Erde gießen wie Wasser.
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17 Du darfst aber in deinen Toren nicht essen von den Zehnten deines Korns, deines Mosts und deines Öls, noch von der Erstgeburt deiner Rinder und deiner Schafe, noch von irgendeinem deiner Gelübde[opfer], die du geloben wirst, noch deine freiwilligen Gaben, noch das Hebopfer deiner Hand; 18 sondern vor dem Herrn , deinem Gott, sollst du es essen , an dem Ort, den der Herr , dein Gott, erwählen wird, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit, der in deinen Toren ist; und du sollst fröhlich sein vor dem Herrn , deinem Gott, über alles, was du dir mit deiner Hand erworben hast.
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19 Und hüte dich, den Leviten im Stich zu lassen, solange du in deinem Land lebst!
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20 Wenn aber der Herr , dein Gott, deine Grenzen erweitern wird, wie er es dir verheißen hat, und du sprichst: Ich will Fleisch essen!, weil dich gelüstet, Fleisch zu essen, so darfst du Fleisch essen nach aller Herzenslust. 21 Ist aber der Ort , den der Herr , dein Gott, erwählt hat, um seinen Namen dorthin zu setzen, zu fern von dir, so darfst du von deinen Rindern oder von deinen Schafen schlachten, die der Herr dir gegeben hat – wie ich dir geboten habe – , und es in deinen Toren essen nach aller Herzenslust. 22 Gerade so wie die Gazelle oder der Hirsch gegessen wird, kannst du es essen; der Reine darf es in gleicher Weise wie der Unreine essen.
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23 Nur daran halte fest, dass du nicht das Blut isst; denn das Blut ist das Leben ; und du sollst das Leben nicht mit dem Fleisch essen! 24 So sollst du es nun nicht essen; sondern auf die Erde sollst du es gießen wie Wasser. 25 Du sollst es nicht essen, damit es dir und deinen Kindern nach dir gut geht, weil du tust, was in den Augen des Herrn recht ist.
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26 Nur deine heiligen Gaben und deine Gelübde [opfer], die du hast, sollst du nehmen und an den Ort bringen, den der Herr erwählen wird. 27 Und du sollst deine Brandopfer, das Fleisch und das Blut, auf dem Altar des Herrn , deines Gottes, darbringen. Das Blut deiner Schlachtopfer soll an den Altar des Herrn , deines Gottes, gegossen werden, das Fleisch aber darfst du essen.
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28 Bewahre und befolge alle diese Worte, die ich dir gebiete, damit es dir und deinen Kindern nach dir gut geht ewiglich, weil du tust, was in den Augen des Herrn , deines Gottes, recht und wohlgefällig ist.
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29 Wenn der Herr , dein Gott, die Heidenvölker vor dir her ausrottet, da, wo du hinkommst, um sie aus ihrem Besitz zu vertreiben, und wenn du sie aus ihrem Besitz vertrieben hast und in ihrem Land wohnst, 30 so hüte dich, dass du dich nicht verführen lässt, sie nachzuahmen , nachdem sie doch vor dir her vertilgt worden sind, und dass du nicht nach ihren Göttern fragst und sagst: Wie dienten diese Heiden ihren Göttern? Ich will es ebenso tun! 31 Du sollst dem Herrn , deinem Gott, nicht auf diese Weise dienen, denn alles, was ein Gräuel ist für den Herrn , was er hasst, haben sie für ihre Götter getan; ja, sogar ihre Söhne und ihre Töchter haben sie für ihre Götter im Feuer verbrannt!
Wie kommt man bloß auf die Idee, die Menschen nachzuahmen, die Jehova verurteilt und vertrieben hat?
Sollte es nicht ein ganz natürlicher Impuls von uns sein, mit solchen Menschen keinen Umgang haben zu wollen? Könnten wir wirklich glauben, dass wir Jehova gefallen, wenn wir Kontakt mit solchen Menschen suchen?
Aber scheinbar neigen wir Menschen zu solchem unbegreiflichen Verhalten, denn auch Paulus sieht sich später mehrfach veranlaßt, den Brüdern zu sagen, dass sie sich zu Feinden Gottes machen, wenn sie mit Gottlosen Umgang pflegen und dass man nicht am Tisch Jehovas und dem der Dämonen sitzen könne.
Mir stellt sich nur die Frage: was zieht einen Menschen, der Jehova liebt, zu solchen Personen hin, die IHN verspotten?
Welche Gemeinsamkeit haben sie mit ihnen? Warum fühlen sie sich nicht von solchen abgestoßen?
1 Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr bewahren, um es zu tun; du sollst nichts zu ihm hinzufügen und nichts von ihm wegnehmen! 2 Wenn in deiner Mitte ein Prophet oder Träumer aufstehen wird und dir ein Zeichen oder Wunder angibt, 3 und das Zeichen oder Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, und er spricht [nun]: »Lasst uns anderen Göttern nachfolgen – die du nicht gekannt hast -, und lasst uns ihnen dienen!«, 4 so sollst du den Worten eines solchen Propheten oder eines solchen Träumers nicht gehorchen; denn der Herr , euer Gott, prüft euch, um zu erfahren, ob ihr den Herrn , euren Gott, wirklich von ganzem Herzen und von ganzer Seele liebt . 5 Dem Herrn , eurem Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhängen. 6 Ein solcher Prophet aber oder ein solcher Träumer soll getötet werden, weil er Abfall gelehrt hat von dem Herrn , eurem Gott, der euch aus dem Land Ägypten geführt hat und dich aus dem Haus der Knechtschaft erlöst hat; er hat dich abbringen wollen von dem Weg, auf dem zu gehen der Herr , dein Gott, dir geboten hat. So sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten !
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7 Wenn dich dein Bruder , der Sohn deiner Mutter oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Ehefrau oder dein Freund, der dir [so lieb] wie deine Seele ist, heimlich anstiftet und sagt: »Lasst uns hingehen und anderen Göttern dienen!« – die du nicht gekannt hast, weder du noch deine Väter, 8 von den Göttern der Völker, die um euch her sind, sie seien nahe bei dir oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde -, 9 so sollst du nicht einwilligen und nicht auf ihn hören; du sollst ihn nicht verschonen, und du sollst kein Mitleid [mit ihm] haben, noch ihn verbergen, 10 sondern du sollst ihn unbedingt umbringen; deine Hand soll als erste an ihm sein, um ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes. 11 Man soll ihn zu Tode steinigen ; denn er hat versucht, dich abzubringen von dem Herrn , deinem Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Haus der Knechtschaft. 12 Und ganz Israel soll es hören und sich fürchten, damit niemand mehr solch eine böse Tat in deiner Mitte tut!
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13 Wenn du von einer deiner Städte, die der Herr , dein Gott, dir geben will, um darin zu wohnen, sagen hörst: 14 Es sind etliche Männer, Söhne Belials , aus deiner Mitte hervorgegangen und haben die Bürger ihrer Stadt verführt und gesagt: »Lasst uns hingehen und anderen Göttern dienen!« – die ihr nicht gekannt habt -, 15 so sollst du es untersuchen und nachforschen und dich genauestens erkundigen. Und siehe, wenn es die Wahrheit ist und die Sache feststeht, dass ein solcher Gräuel in deiner Mitte begangen wurde, 16 so sollst du die Bewohner jener Stadt unbedingt mit der Schärfe des Schwertes schlagen; an der Stadt samt allem, was darin ist, sollst du den Bann vollstrecken, auch an ihrem Vieh, mit der Schärfe des Schwertes; 17 und alle Beute, die darin gemacht wird, sollst du mitten auf ihrem Marktplatz sammeln und die Stadt samt aller Beute dem Herrn , deinem Gott, gänzlich mit Feuer verbrennen; und sie soll ewiglich ein Schutthaufen bleiben; sie soll niemals wieder gebaut werden!
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18 Und es soll nicht irgendetwas von dem, was unter dem Bann ist, an deiner Hand haften, damit der Herr von der Glut seines Zornes ablässt und dir Barmherzigkeit erweist und sich über dich erbarmt und dich mehrt , wie er es deinen Vätern geschworen hat 19 – wenn du der Stimme des Herrn , deines Gottes, gehorchst und alle seine Gebote hältst, die ich dir heute gebiete, sodass du tust, was recht ist in den Augen des Herrn , deines Gottes.
Warum so ein hartes Vorgehen? Ist es nicht die Sache eines jeden selbst, welchen Göttern er nachfolgt oder wie er Jehova anbetet?
Hier geht es darum, was in ihrer Mitte passiert. Jehova hatte sie aus allen anderen Völkern ausgesondert, damit sie und die wahre Anbetung rein bleiben. Denn aus ihnen sollte der Messias hervorgehen. Wer diese Maßstäbe nicht anwenden wollte, dem stand es ja frei, aus der Mitte des Volkes hinauszugehen und sich einen Platz unter den Nationen zu suchen. Dort konnte er ungestört so leben, wie es ihm passt. Aber das Volk sollte rein bleiben.
Aber warum dann die harte Todesstrafe? Reichte es nicht, wenn sie diese Menschen aus ihrer Mitte hinauswarfen, so wie man heute reuelose Übeltäter aus der Christenversammlung ausschließt?
Wir dürfen nicht vergessen, worum es ging: es ging um das Verhältnis jedes Einzelnen zu Jehova Gott. Wer andere von Jehova abwendig machte, lud dabei auch Blutschuld auf sich. Es ist die eine Sache, für sich selbst zu entscheiden, anderen Göttern nachzulaufen, weil einem Jehova und dessen Wohlgefallen egal ist. Wer sich außerhalb des Verheißenen Landes begab, blieb ja erst mal unbehelligt. Aber wenn solche Götzendiener innerhalb des Volkes blieben, dann würden sie andere beeinflussen, sich ebenfalls von Gott abzuwenden. Hier geht es in erster Linie um die geistig Schwachen, die noch kein echtes enges Verhältnis zu Jehova hatten und IHN noch nicht so gut kannten und denen daher das nötige Unterscheidungsvermögen fehlte. So jemand könnte dadurch ungewollt und unbewußt dazu verführt werden, sich von Jehova abzuwenden.
Dadurch machen sich solche Personen, die anderen Göttern nachfolgen, schuldig, einen Schwächeren seiner Hoffnung auf ewiges Leben beraubt zu haben. Sie laden Blutschuld auf sich und sind daher Mördern gleichzusetzen. Niemand würde es grausam finden, wenn ein Massenmörder zum Tod verurteilt wird.
7 Wenn dich dein Bruder , der Sohn deiner Mutter oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Ehefrau oder dein Freund, der dir [so lieb] wie deine Seele ist, heimlich anstiftet und sagt: »Lasst uns hingehen und anderen Göttern dienen!« – die du nicht gekannt hast, weder du noch deine Väter, 8 von den Göttern der Völker, die um euch her sind, sie seien nahe bei dir oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde -, 9 so sollst du nicht einwilligen und nicht auf ihn hören; du sollst ihn nicht verschonen, und du sollst kein Mitleid [mit ihm] haben, noch ihn verbergen, 10 sondern du sollst ihn unbedingt umbringen; deine Hand soll als erste an ihm sein, um ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes.
Natürlich ist es schlimm, wenn wir selbst den ersten Stein werfen müßten, wenn unser eigenes Kind wegen Götzendienst zu Tode gesteinigt wird. Yve hatte sich ja bereits im geschlossenen Blog dazu geäussert. Aber es macht uns auch unsere Verantwortung als Eltern klar.
Die Eltern sind für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich. Wir hatten uns ja bereits in Kapitel 6 damit beschäftigt.
Wir sollen unseren Kindern helfen, Jehova Gott gut kennenzulernen, ein eigenes inniges Verhältnis zu IHM aufzubauen und seine Gebote zu halten. Heute wird dieser Aspekt oftmals vernachlässigt. Wir „haben begriffen“, dass unser Kind ein Individuum ist, das es man zu nichts zwingen darf, das seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse ausleben darf und selbst im neuen revidierten Junge-Leute-Buch werden wir Eltern darauf hingewiesen, dass es „völlig normal ist, dass die Jugendlichen alles ausdiskutieren wollen“. Vielleicht hatten wir selbst strenge Eltern und lassen daher die Zügel sehr locker. Immerhin soll unser Kind selbst entscheiden!
Wenn ich mir vorstelle, dass ich so bei der Erziehung meiner Kinder vorgegangen wäre und nun würde sie sich der Vergehen aus Kapitel 13 schuldig machen und sollten zu Tode gesteinigt werden – das allein ist schon schlimm genug. Aber ich müßte nicht nur mitmachen, sondern sogar den ersten Stein werfen. Dabei steht das geliebte Kind noch aufrecht und ist bei vollem Bewußtsein. Es sieht mir in die Augen und ich sehe in seine. Wie schrecklich. Da hat Yve völlig Recht.
Sicherlich würde mir dieser Aspekt immer wieder meine Verantwortung als Eltern – oder auch als alleinerziehende Mutter, wie es heute viele sind – immer wieder stark bewußt machen. Sicherlich würde ich die Zügel nicht derart schleifen lassen – denn wer will das schon: selbst den ersten Stein auf sein Kind zu werfen?
Auf der anderen Seite mußte sich der Hohepriester Eli später von Jehova dafür rügen lassen, dass er nicht härter bei seinen Söhnen durchgegriffen hatte.
5. Mose 14 – wieso durften sie nicht ausgeblutete Tiere an Nicht-Israeliten verkaufen?
1 Ihr seid Kinder des Herrn , eures Gottes. Darum sollt ihr euch keine Einschnitte machen, noch euch über euren Augen kahlscheren wegen eines Toten; 2 denn ein heiliges Volk bist du für den Herrn , deinen Gott, und dich hat der Herr erwählt, dass du ihm ein Volk des Eigentums seist unter allen Völkern, die auf Erden sind.
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3 Du sollst nichts essen, was ein Gräuel ist. 4 Das aber sind die Tiere, die ihr essen dürft: Rind, Schaf und Ziege, 5 Hirsch und Gazelle und Damhirsch und Steinbock und Wisent und Antilope und Wildschaf; 6 und jedes Tier, das gespaltene Klauen hat, und zwar ganz gespaltene Klauen, und auch Wiederkäuer unter den Tieren, das dürft ihr essen. 7 Doch diese sollt ihr nicht essen von den Wiederkäuern und von denen, die vollständig gespaltene Klauen haben: das Kamel, den Hasen und den Klippdachs; denn obwohl sie wiederkäuen, haben sie doch nicht vollständig gespaltene Klauen; sie sollen euch unrein sein. 8 Das Schwein hat zwar ganz gespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer; es soll euch unrein sein. Von ihrem Fleisch sollt ihr nicht essen, und ihr Aas sollt ihr nicht anrühren .
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9 Das ist es aber, was ihr essen dürft von allem, was in den Wassern ist: Alles, was Flossen und Schuppen hat, dürft ihr essen. 10 Was aber keine Flossen und Schuppen hat, sollt ihr nicht essen; es soll euch unrein sein. 11 Alle reinen Vögel dürft ihr essen. 12 Diese aber sollt ihr nicht essen: den Adler, den Lämmergeier und den Seeadler, 13 die Weihe, den Habicht und die Geierarten , 14 alle Rabenarten , 15 den Strauß, die Eule, die Möwe und die Falkenarten, 16 das Käuzchen, den Ibis, die Schleiereule, 17 den Pelikan, den Aasgeier und den Kormoran, 18 den Storch, die Reiherarten, den Wiedehopf und die Fledermaus. 19 Auch alles geflügelte Kleingetier soll euch als unrein gelten, sie dürfen nicht gegessen werden. 20 Alle reinen Vögel dürft ihr essen. 21 Ihr sollt kein Aas essen; dem Fremdling in deinen Toren kannst du es geben, dass er es isst, oder einem Ausländer kannst du es verkaufen; denn ein heiliges Volk bist du für den Herrn , deinen Gott. Du sollst das Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen .
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22 Du sollst allen Ertrag deiner Saat getreu verzehnten, was auf dem Feld wächst, Jahr für Jahr. 23 Und du sollst essen vor dem Herrn , deinem Gott, an dem Ort, den er erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, den Zehnten deines Korns, deines Mosts, deines Öls und die Erstgeborenen von deinen Rindern und Schafen, damit du lernst, den Herrn , deinen Gott, allezeit zu fürchten.
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24 Wenn dir aber der Weg zu weit ist und du es nicht hintragen kannst, weil der Ort, den der Herr , dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dorthin zu setzen, dir zu fern ist; wenn [nun] der Herr , dein Gott, dich segnet, 25 so verkaufe es und binde das Geld in deiner Hand zusammen und geh an den Ort, den der Herr , dein Gott, erwählen wird. 26 Und gib das Geld für das aus, was irgend dein Herz begehrt, es sei für Rinder, Schafe, Wein, starkes Getränk oder was sonst deine Seele wünscht, und iss dort vor dem Herrn , deinem Gott, und sei fröhlich, du und dein Haus.
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27 Den Leviten aber, der in deinen Toren ist, sollst du nicht im Stich lassen; denn er hat weder Teil noch Erbe mit dir. 28 Nach Verlauf von drei Jahren sollst du den ganzen Zehnten deines Ertrages von jenem Jahr aussondern und es in deinen Toren lassen. 29 Da soll dann der Levit kommen, weil er weder Teil noch Erbe mit dir hat, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind, und sie sollen essen und sich sättigen, damit dich der Herr , dein Gott, segne in allen Werken deiner Hände, die du tust.
Ist das aus dem Grund etwas anderes, weil auf den Verzehr von nicht ausgebluteten Tieren nicht die Todesstrafe stand? Mackintosh sagt dazu Folgendes:
Im 21. Vers unseres Kapitels wird uns der Unterschied zwischen dem Israel Gottes und dem Fremdling gezeigt: „Ihr sollt kein Aas essen; dem Fremden, der in deinen Toren ist, darfst du es geben, dass er es esse, oder verkaufe es einem Ausländer; denn ein heiliges Volk bist du dem HERRN, deinem Gott“. Seine Verbindung mit dem HERRN unterschied Israel von allen Völkern der Erde. Nicht dass sie an sich besser oder heiliger gewesen wären als andere, aber der HERR war heilig, und sie waren sein Volk: „Seid heilig, denn ich bin heilig“
Gemäß 5. Mose 14:21 war es erlaubt, einem ansässigen Fremdling oder einem Ausländer ein Tier zu verkaufen, das von selbst gestorben oder von einem wilden Tier gerissen worden war. Es wurde also zwischen dem Blut solcher Tiere und dem Blut von Tieren, die zu Nahrungszwecken geschlachtet wurden, unterschieden. (Vgl. 3Mo 17:14-16.) Die Israeliten sowie ansässige Fremdlinge, die die wahre Anbetung aufnahmen und unter den Gesetzesbund kamen, waren verpflichtet, sich nach den erhabenen Erfordernissen jenes Gesetzes auszurichten. Menschen aller Nationen waren an das Erfordernis aus 1. Mose 9:3, 4 gebunden, doch Gott auferlegte denjenigen, die unter dem mosaischen Gesetz standen, einen höheren Maßstab bei der Einhaltung dieses Erfordernisses als Ausländern oder ansässigen Fremdlingen, die keine Anbeter Jehovas geworden waren
Das mag ja alles sein, aber wo ist nun der Unterschied zu Götzendienst und Spiritismus?
1 Am Ende von sieben Jahren sollst du einen Schuldenerlass anordnen. 2 Dies ist aber die Ordnung des Erlasses: Jeder Schuldherr soll das Darlehen seiner Hand erlassen, das er seinem Nächsten geliehen hat; er soll seinen Nächsten oder seinen Bruder nicht bedrängen; denn man hat einen Schuldenerlass des Herrn ausgerufen. 3 Einen Fremden kannst du bedrängen; aber was du bei deinem Bruder [ausstehen] hast, das soll deine Hand erlassen. 4 Es sollte zwar unter euch gar kein Armer sein; denn der Herr wird dich reichlich segnen in dem Land, das der Herr , dein Gott, dir zum Erbe gibt, damit du es in Besitz nimmst; 5 vorausgesetzt, dass du der Stimme des Herrn , deines Gottes, eifrig gehorchst und alle diese Gebote bewahrst und tust, die ich dir heute gebiete. 6 Denn der Herr , dein Gott, wird dich segnen , wie er es dir verheißen hat. So wirst du vielen Völkern leihen , du aber wirst dir nichts leihen müssen; du wirst über viele Völker herrschen, sie aber werden nicht über dich herrschen.
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7 Wenn aber ein Armer bei dir ist, irgendeiner deiner Brüder in einem deiner Tore in deinem Land, das der Herr , dein Gott, dir gibt, so sollst du dein Herz nicht verhärten, noch deine Hand vor deinem armen Bruder verschließen; 8 sondern du sollst ihm deine Hand weit auftun und ihm reichlich leihen, so viel er nötig hat. 9 Hüte dich, dass kein Belialsrat in deinem Herzen ist und du nicht denkst: »Das siebte Jahr, das Erlassjahr, naht!«, und du deinen armen Bruder missgünstig ansiehst und ihm nichts gibst; sonst würde er deinetwegen zum Herrn schreien, und es wäre eine Sünde für dich; 10 sondern du sollst ihm willig geben, und dein Herz soll nicht verdrießlich sein, wenn du ihm gibst; denn dafür wird der Herr , dein Gott, dich segnen in all deinem Tun und in allem, was du unternimmst.
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11 Denn der Arme wird nicht aus dem Land verschwinden; darum gebiete ich dir: Tue deine Hand weit auf für deinen Bruder, für den Elenden und den Armen bei dir in deinem Land!
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12 Wenn dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, sich dir verkauft hat, so soll er dir sechs Jahre lang dienen, und im siebten Jahr sollst du ihn als Freien entlassen. 13 Und wenn du ihn als Freien entlässt, so sollst du ihn nicht mit leeren Händen ziehen lassen; 14 sondern du sollst ihn reichlich von deiner Herde und von deiner Tenne und von deiner Kelter ausstatten und ihm geben von dem, womit der Herr , dein Gott, dich gesegnet hat. 15 Und denke daran, dass du ein Knecht warst im Land Ägypten und dass der Herr , dein Gott, dich erlöst hat; darum gebiete ich dir heute diese Dinge.
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16 Wenn er aber zu dir sagt: »Ich will nicht von dir wegziehen!«, weil er dich und dein Haus lieb hat und es ihm gut geht bei dir, 17 so nimm einen Pfriem und durchbohre ihm sein Ohr an der Tür, und er sei auf ewig dein Knecht; und mit deiner Magd sollst du ebenso verfahren. 18 Es soll dir nicht schwer fallen, ihn als Freien zu entlassen; denn das Doppelte des Lohnes eines Tagelöhners hat er dir sechs Jahre lang erarbeitet; so wird der Herr , dein Gott, dich segnen in allem, was du tust.
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19 Alle männliche Erstgeburt, die unter deinen Rindern und deinen Schafen geboren wird, sollst du dem Herrn , deinem Gott, heiligen. Du sollst das Erstgeborene deines Rindes nicht zur Arbeit gebrauchen und das Erstgeborene deiner Schafe nicht scheren; 20 du sollst sie vor dem Herrn , deinem Gott, essen, du und dein Haus, Jahr für Jahr, an dem Ort, den der Herr erwählen wird. 21 Wenn das Tier aber einen Fehler hat, wenn es hinkt oder blind ist oder sonst einen schlimmen Fehler hat, so sollst du es dem Herrn , deinem Gott, nicht opfern; 22 sondern du sollst es innerhalb deiner Tore essen – der Reine genauso wie der Unreine -, wie die Gazelle und den Hirsch. 23 Nur sein Blut darfst du nicht essen; auf die Erde sollst du es gießen wie Wasser.
Hier bei Vers 21 und 22 sind wir wieder bei einem Gedanken, der uns bereits vor einigen Wochen beschäftigt hat. Es kam ja die Frage auf, warum sie ein Tier mit ungleichen Gliedmaßen als Freiwillige Opfer darbringen durften, wenn es doch nicht makellos war.
Ich habe von den Betreibern von Bibelkommentare.de dazu eine sehr interessante Erklärung erhalten, die darauf eingeht, dass dies mit unserer Sichtweise der verschiedenen Aspekte des Christentums zu tun hat. Leider habe ich noch nicht die Bestätigung erhalten, dies öffentlich zu posten. Falls diese noch kommt, reiche ich sie nach.
Aber Thom hatte dazu auch einen interessanten Gedanken: er sagt, dass es den Israeliten ja verboten war, irgendwo zu Schlachten. Sie mußten dazu zur Stiftshütte kommen. Vielleicht war dieses nicht makellose Tier, das sie da als freiwillige Gabe darbringen, ein Tier, das sie selbst essen wollten. Da es aber ivom Priester geschlachtet wurde, wurde es als Gabe oder Opfer eingestuft.
In diesen beiden Versen 21 und 22 geht er nun darauf ein, dass es im Verheißenen Land eine andere Regelung zur Schlachtung von Tieren geben würde. Thom hatte ja bereits ganz zu Anfang dazu seine Gedanken mit uns geteilt. Da man nun im Verheissenen Land dort schlachten darf, wo man gerade ist, brauchten sie diese Tiere nicht mehr als eine Art Gabe bringen, sondern konnten sie einfach zu Hause essen. So ein Tier würde aber nicht dazu geeignet sein, es vor Jehova in der Stiftshütte zu essen.
Wie gesagt: der Gedanke von Bibelkommentare.de war auch sehr interessant, weil hier ein Bogen zu uns heute, zu unserem Leben als Christ, geschlagen wird. Auch sind viele Dinge, die wir in den hebräischen Schriften lesen, prophetisch und weisen auf Jesus und unser Leben als Christ hin, manche Dinge machen für das Leben als Isaraeit in der vorchistlichen Zeit nicht wirklich Sinn. Da mussten sie halt einfach gehorsam sein, ohne den Sinn zu verstehen.
Vielleicht treffen ja auch beide Argumente zu: das mit dem „es durfte ja nur in der Stiftshütte geschlachtet werden“ und dass es darum geht, in welchem Verhältnis wir die verschiedenen Aspekte unseres Wandels als Christ sehen.
5. Mose 12:15-15
Wir dürfen Fleisch jeder Art essen
Hier wird ganz klar gesagt, dass uns Gott erlaubt, so viel Fleisch zu essen, wie wir wollen und dass es auch kein Unterschied zwischen reinem und unreiner Fleisch gibt
Da die 5 Bücher Mose ein Bestandteil des Koran sind – wie kommen sie dann darauf, dass sie kein Schweinefleisch essen dürfen – wenn es Gott doch erlaubt?
Bei dem rein oder unrein ging es nicht um das Tier und die Art des Fleisches – sondern, ob die Person, die es isst, rein ist: „Jeder von euch darf von dem Fleisch essen, egal, ob er rein oder unrein ist,“
Vers 24
„Dabei spielt es keine Rolle, ob ihr rein oder unrein seid.“
Das, was Jehova hier sagt, hätte der Prophet beachten sollen, der sich von einem anderen Propheten einwickeln liess : Gott hatte ihm gesagt, er sollte auf keinen Fall auf dem selben Weg zurück gehen, auf dem er gekommen war und er sollte nichts essen oder trinken. Ganz egal, was der alte Prophet sagte, es konnte Gottes Anweisungen nicht aufheben (1. Könige 13)
Hier sehen wir, wie ernst es Jehova mit dem Verbot von Götzendienst ist!
Nicht nur derjenige, der anderen Göttern dient, ist von Jehova verworfen, sondern auch derjenige, der einen anderen dazu verleitet, verdient in seinen Augen den Tod. Also eine ernste Sache
Ja, Jehova will, dass wir für unseren Lebensunterhalt selbst sorgen. Aber er sorgt auch für diejenigen, die es nicht können, indem er die ersten Sozialgesetze erlässt
Wir sollen uns um einander kümmern, sollen unserem Bruder in Not leihen, sollen die Würde unserer Angestellten und Untergebenden wahren und nicht die Notlage eines anderen ausnutzen…
Im Kapitel 12 ermahnt Moses einfach die Gebote zu halten, die er vom Herrn erhalten hat. Wir sollten das Recht des Schöpfers anerkennen, ja das unumschränkte Recht Gottes, uns Gebote zu geben und auch zu sagen wie wir diese umsetzen sollen. Zitat aus einem Nachschlagewerk:
Also auch heute wieder die Frage, welchen Glauben habe ich? Wie sehr verlasse ich mich auf meinen Schöpfer? Wie beweist mein Leben, dass ich dem Schöpfer vertraue? Wie viel von meinem Leben nehm ich selbst in die Hand, um Entscheidungen für oder gegen seinen Willen auszuführen?
Nachtrag zu 5.Mose 12
Wir sehen im Kapitel 12 eine kleine Änderung: während der Wanderung sollte nur bei der Anbetungsstätte geschlachtet und geopfert werden. Im verheißenen Land dürfte man nun auch zu Hause für Essenszwecke schlachten. Außerdem durfte, wer zu weit weg wohnte, die Tiere in Geld umwandeln, und dieses Geld zum Tempelgebiet mitnehmen. Diese neue Regel führte zu dem Handel und später zum Wucher, der in Jesu Tagen zu den zwei Tempelreinigungen von Jesus führte.
Der Fall von Annanias und Saphira scheint auch hier seinen Hintergrund zu finden (Apostelgeschcihte) – schließlich sollte ja nicht ein Teil des Opfers sondern die gesamte Summe des Opfertieres im Tempel abgegeben werden. Aber dazu dann in Apg mehr.
5.Mose 13-16
Lebensbasis ist und bleibt die Gottesfurcht. Wer diese zu untergraben sucht, musste aus dem Volk entfernt werden. Anstatt sich mit dem Gesetz anzulegen, war es für betreffende Person leichter und sinnvoller, dass Land des Volkes Gottes zu verlassen und in den Nachbarnationen sein Leben in Ruhe weiter zu leben. Würden Heuchler und Lügner genauso konseqent aus der Christenversammlung ausgeschlossen, würden diese wohl auch besser das Weite suchen, anstatt herzensgute Mitmenschen zu zerstören. Da der Allmächtige sich nicht verspotten läßt, wird das Endergebnis aber das selbige sein, wie damals.
Wie wäre es heute, wenn jemand durch Wissen oder durch Trick, durch Täuschung oder Magie große Zeichen/Wunder tun würde? Jesus warnte, dass es Leute geben würde, die solche Dinge tun würden, und warnte vor diesen. Was können wir persönlich tun? Jeder, der die Wahrheit von Herzen her liebt und sie in sich aufgenommen hat, wird vor solchen Irrtümern geschützt. Nicht große Gelehrsamkeit oder geistige Fähigkeiten, sondern die Liebe zur Wahrheit schützen uns.
In Kapitel 14 haben wir wieder indirekt die Wahrnung vor den religiösen Riten, die vormals im Land herrschten: Trauerbräuche sollten nicht gepflegt werden, denn der Tote ist tot und nicht in irgendwelchen göttlichen Bereichen! Nein, unser Schicksal hängt nicht von Toten oder Geistern ab 😉
Wir können unser Leben auch nicht verlängern oder uns verjüngen indem wir Zauberbräuche durchführen, wie zB. hier erwähnt, ein Böcklein in der Milch seiner Mutter zu kochen usw… Unser Leben hängt einzig und allein vom Schöpfer ab. Wir sollten heute in allem was wir tun, darauf achten, dass der Allmächitge dadurch geehrt wird. Fragen wir uns: wird er geehrt, wenn wir unsere Eltern lügnerisch verklagen, wenn wir unsere Kinder nicht erziehen, so dass Nichtsnutze aus ihnen werden, wenn wir unseren Ehepartner verlassen, und in den meisten Situationen uns so verhalten, wie die Menschen um uns herum?
In Kapitel 15 haben wir eine Anleitung des Mitgefühls. Wer sieht, dass sein Bruder verarmt, sollte ihm geben und damit rechnen, dass in jedem 7.Jahr durch das “Erlaßjahr” sein gebortes Eigentum “weg wäre”! Wie, ich soll meinem Bruder etwas borgen, was schon fast wie ein Geschenk anmutet, nur weil der nicht wirtschaften kann?? Wer wäre denn so “blöd, sich daran zu halten”? Wie wir später sehen werden, verarmten viele vom Volk, und wenige oder keiner half. Denken wir auch an Jesus, der oft sagte “geb es den Armen” und wie der “Kassenwart Jesu” darüber dachte.
Hier wird aber unsere Gebefreudigkeit gekoppelt mit unserem Verhältnis zum Allmächtigen! Es heißt: “sonst wird er wider dich zum Allmächtigen rufen und dir wird es Sünde sein. Sondern du sollst ihm geben, und dein Herz soll sich nicht verdrießen lassen, denn dafür wird dich der Allmächtige, dein Gott, segnen in allen deinen Werken und in allem, was du unternimmst.”
5. Mose 13 – 16
5. Mose 13:1-4
Jehova stellt uns auf die Probe
Hier wird das mit der ganz offenen Aussage „lasst uns anderen Göttern nachwandeln“ gemacht. Heute ist es oft nicht ganz so offensichtlich.
So ist in den letzten Jahren vieles zu einer Gewissensentscheidung geworden, wofür man früher ausgeschlossen worden ist – oder manche Sachen werden stillschweigend hingenommen, obwohl sie gegen den Rat Jehovas sind. zB. wenn Frauen ihre Männer verlassen, ohne einen trifftigen Grund dazu zu haben.
Noch mal zur Erinnerung:
Extremsituationen, die eine Trennung rechtfertigen, obwohl kein biblischer Scheidungsgrund (Hurerei) vorliegt:
Dann heißt es einige Absätze weiter:
(Quelle: „Bewahrt euch in Gottes Liebe“, Anhang auf S. 219 – 221)
Es wird in einigen Versammlungen geduldet, zieht keine Konsequenzen nach sich. So kann es passieren, dass die Betreffenden meinen, ihr Verhalten sei in Ordnung, „denn sonst würde Jehova ja was tun…“
In Vers 3 wird aber ganz deutlich gesagt: „denn Jehova, euer Gott, stellt euch auf die Probe, um zu erkennen, ob ihr Jehova, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und eurer ganzen Seele liebt.“
Daher: seien wir auf der Hut. Alles, was dem Rat Jehovas widerspricht – auch wenn es scheinbar von seinen Propheten kommt – ist nicht von Jehova.
Und es könnte durchaus sein, dass er uns in diesem Moment prüft.
Wenn wir Jehova wirklich von ganzem Herzen her lieben, werden wir ihm auch weiterhin ganzherzig dienen und auch weiterhin seine Maßstäbe einhalten, auch wenn es keine Strafe nach sich zieht!
In den Versen 6-8 wird gezeigt, dass dies Problem sogar innerhalb der eigenen Familie entstehen könnte, indem es die Kinder (vielleicht sogar die eigenen Eltern?) sind oder sogar die „inniggeliebte Frau“ ist, die uns von den Maßstäben Jehovas wegzieht. Was dann? Was sollten wir dann tun?
Im Vers 8 sagt Jehova, du „sollst nicht auf seinen Wunsch eingehen, noch auf ihn hören…, noch ihn schützend decken“.
Sehr traurig, dass die Gefahr scheinbar oft aus der eigenen Familie kommt. Denn eigentlich sollte die Familie ein Ort des Friedens und der Harmonie sein; ein Ort, wo wir uns wohl, sicher und geborgen fühlen können. Schlimm, wenn wir in unserer eigenen Familie auf der Hut sein, einander vielleicht sogar mißtrauen müssen.
Wer so lieblos ist, seine eigene Familie von der wahren Anbetung abwendig zu machen und sich dabei den Anschein gibt, ein Anbeter Jehovas zu sein. Schade um die Familienmitgieder, die vielleicht aus Unerfahrenheit mit auf den falschen Weg gehen und sich damit ebenfalls das Mißfallen Jehovas zuziehen.
Gut zu wissen, dass Jehova mit solchen „falschen Propheten“ – Personen, die ein Doppelleben führen und damit andere vom rechten Weg abbringen – hart ins Gericht gehen wird!
Ich bin überzeugt davon, dass Jehova wirklich gerecht ist und diesen Umstand bei dem Gericht berücksichtigen wird, mit dem er die unerfahrenen Weggezogenen beurteilen wird.
Aber machen wir uns bitte noch mal klar, welche Verantwortung auch wir selbst – vielleicht sogar als Aussenstehende – haben: falls wir von so etwas wissen, sollten wir ein solches „götzendienerisches Verhalten“ nicht auch noch decken!
Unternehmen wir etwas – schauen wir nicht zu, wie gewissenlose Personen Unschuldige mit sich ins Unglück stürzen!
Kapitel 12
Wir beginnen jetzt einen neuen Abschnitt unseres Buches. Während die elf ersten Kapitel den wichtigen Grundsatz des Gehorsams behandeln, finden wir jetzt die praktische Anwendung dieses Grundsatzes auf die Gewohnheiten und Wege des Volkes, wenn es im Besitz des Landes ist. „Dies sind die Satzungen und die Rechte, die ihr halten sollt, sie zu tun in dem Land, das der HERR, der Gott deiner Väter, dir gegeben hat, es zu besitzen alle Tage, die ihr auf dem Erdboden lebt:“ (V. 1).
Herz und Gewissen müssen in der richtigen Stellung sein, bevor Einzelheiten berührt werden. Wenn das Herz einmal gelernt hat, sich unter die Autorität des Wortes Gottes zu beugen, dann werden auch die Einzelheiten richtig behandelt. Deshalb war der Gesetzgeber so sehr bemüht, die Herzen der Israeliten dahin zu führen. Er fühlte, dass es nutzlos war, auf Einzelheiten einzugehen, so lange der große Grundsatz aller Sittlichkeit nicht genügend in der Seele verankert war. Dieser Grundsatz lautet: Es ist die Pflicht des Menschen, sich unbedingt unter die Autorität des Wortes Gottes zu beugen.
So lange wir diese Wahrheit nicht anerkennen, sind wir unfähig, auf Einzelheiten einzugehen. Wird dem Eigenwillen Raum gelassen oder der Vernunft zu reden erlaubt, so erheben sich endlose Fragen und Zweifel.
Aber sollen wir denn nicht unsere Vernunft gebrauchen? Zu welchem Zweck ist sie uns denn gegeben?
Zunächst ist die Vernunft nicht mehr so, wie Gott sie ursprünglich dem Menschen gegeben hat. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Sünde eingetreten ist. Der Mensch ist ein gefallenes Geschöpf, und seine Vernunft sowie sein ganzes sittliches Wesen sind dadurch ruiniert. Ein weiterer Grund zu diesem Verfall liegt in der Vernachlässigung des Wortes Gottes.
Wir müssen bedenken, dass die Vernunft, wenn sie in einem gesunden Zustand wäre, ihre Gesundheit gerade dadurch beweisen würde, dass sie sich unter das Wort Gottes beugte. Aber sie ist nicht gesund, sondern blind und ganz verkehrt. Man kann ihr in geistlichen und göttlichen Dingen nicht trauen.
Würde man diese einfache Tatsache richtig verstehen, so würden sich unzählige Fragen und Schwierigkeiten von selbst lösen. Alle Ungläubigen sind durch die Vernunft erst zu solchen geworden. Satan flüstert dem Menschen zu: Du bist mit Vernunft begabt, warum sollst du sie nicht gebrauchen? Sie ist dir ja dazu gegeben. Du darfst nie deine Zustimmung zu etwas geben, was deine Vernunft nicht begreifen kann. Es ist dein gutes Recht als Mensch, alles der Prüfung durch deine Vernunft zu unterziehen; nur Toren nehmen leichtgläubig alles an, was ihnen vorgestellt wird.
Aber das Wort Gottes steht über der Vernunft, und wenn Gott redet, muss alle Vernunft schweigen. Wenn es sich um menschliche Worte und Meinungen handelt, hat die Vernunft sicher ein Recht zum Urteil. Aber auch dann noch bleibt der Beurteilungsmaßstab, was das Wort Gottes, die einzig vollkommene Richtschnur, sagt. Will aber die Vernunft über das Wort Gottes urteilen, so wird die Seele unweigerlich in die Finsternis des Unglaubens versinken, und es ist dann nicht mehr weit bis zur völligen Leugnung des Daseins Gottes.
Der einzig sichere Boden für die Seele ist also der göttlich gewirkte Glaube an die Autorität und Allgenugsamkeit des Wortes Gottes. Das war der Boden, auf dem Mose stand, um sie zur rückhaltlosen Unterwerfung unter die göttliche Autorität zu bewegen. Ohne das war alles nutzlos. Wenn alle göttlichen Satzungen und Rechte erst der Beurteilung der menschlichen Vernunft unterworfen werden müssten, wäre es um die göttlicheAutorität der Schrift, um Gewissheit und Frieden geschehen. Wird aber andererseits die Seele durch den Geist Gottes zu einer rückhaltlosen Unterwerfung unter das Wort Gottes geführt, nimmt sie alle die Gebote und Worte dieses teuren Buches als unmittelbar von Gott kommend an, und die einfachsten Vorschriften und Anordnungen haben dann in ihren Augen die Wichtigkeit, die seine Autorität geben kann. Wohl mögen wir nicht immer die Bedeutung jedes Gebotes verstehen, aber das ist auch nicht wichtig. Es genügt uns zu wissen, dass Gott gesprochen hat. Das allein ist entscheidend.
…
Unser ganzes Kapitel behandelt diesen großen Grundsatz. Mose erinnert das Volk daran, dass in dem Augenblick, da sie das Land des HERRN betraten, der Eigenwille aufhören musste, der das Volk in den Ebenen Moabs oder in der Wüste gekennzeichnet hatte (V. 8-14). Es war in allem, – und dies gilt nicht nur für den Gegenstand, sondern auch für den Ort und dieArt seiner Anbetung – durchaus abhängig von dem Gebot des HERRN. Alles Handeln nach eigenem Gutdünken und eigener Macht musste in dem Augenblick ein Ende finden, da sie den Jordan, den Strom des Todes, durchschritten und als erlöstes Volk ihren Fuß auf das von Gott gegebene Erbteil setzten. Waren sie erst einmal im Genuss und in der Ruhe des Landes, dann war der Gehorsam gegen das Wort des HERRN ihr vernünftiger und einsichtsvoller Dienst. Dinge, die Gott in der Wüste hatte durchgehen lassen, konnten in Kanaan nicht geduldet werden. Je größer die Vorrechte sind, umso höher ist die Verantwortung und umso strenger die Richtschnur des Handelns.
Menschen, die sich für die Freiheit des Willens und Handelns, für das Recht des freien persönlichen Denkens in religiösen Dingen einsetzen, werden dieseAuffassung sicher als engherzig und unwürdig für unsere aufgeklärte Zeit und für Menschen von Kenntnis und Bildung bezeichnen. Aber hat Gott nicht ein Recht, seinem Volk vorzuschreiben, wie es ihn anbeten soll? Hatte Er nicht ein Recht, den Ort zu bestimmen, wo Er seinem Volk Israel begegnen wollte? Ist es etwa ein Beweis von hoher Bildung, von Herzens- und Geistesgröße, wenn man Gott seine Rechte streitig zu machen sucht?
Wenn Gott ein Recht hat, zu gebieten, ist es dann engherzig und starrköpfig, wenn sein Volk ihm gehorcht? Wahre Herzensweite und rechte Geistesgröße zeigen sich im Gehorsam gegen die Gebote Gottes. Welch ein unaussprechliches Vorrecht war es zugleich für alle, die in der Liebe zu Gott und zueinander standen, sich da zu versammeln, wo Er seinen Namen wohnen lassen wollte. Welch eine herablassende Gnade zeigte sich in seinem Verlangen, sein Volk von Zeit zu Zeit um sich versammelt zu sehen! Aber wurden nicht ihre persönlichen Rechte dadurch beschränkt? Im Gegenteil. Sie wurden nur dadurch vermehrt. Gott sorgte in seiner unendlichen Güte auch da. Er fand seine Freude daran, sein Volk im Einzelnen wie auch gemeinschaftlich mit Freude und Segnungen zu überschütten (V. 20-22). Die Güte und Barmherzigkeit Gottes ließen dem persönlichen und häuslichen Bereich einen weiten Spielraum. Nur bezüglich des Blutes bestand eine Einschränkung: „Nur halte daran fest, kein Blut zu essen, denn das Blut ist die Seele; und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen. Du sollst es nicht essen, du sollst es auf die Erde gießen wie Wasser. Du sollst es nicht essen, damit es dir und deinen Kindern nach dir wohlergehe, weil du tust, was recht ist in den Augen des HERRN “ (V. 23-25).
5.Mose 13-16
Zitate von c.h.Mackintosh
Kapitel 13
In den ersten fünf Versen wird die göttliche Vorsorge für alle Fälle von falscher Lehre und falschen religiösen Einflüssen herausgestellt. Es ist uns allen bekannt, wie leicht wir durch etwas irregeführt werden können, das in Form eines Zeichens oder Wunders erscheint, ganz besonders, wenn es mit der Religion in Verbindung steht. Das war nicht nur zur Zeit Israels so, sondern es ist überall und zu allen Zeiten festzustellen. Alles Übernatürliche, alles, was den Naturgesetzen entgegensteht, macht immer einen tiefen Eindruck auf das menschliche Gemüt. Wenn heute ein Prophet aufträte und seine Lehre durch Zeichen und Wunder bestätigte, so würde er sicher bald großen Einfluss und Ruf erlangen.
…Das menschliche Herz kann dem Einfluss „großer Zeichen und Wunder“ einfach nicht widerstehen. Das Einzige, was die Seele befestigen und sie zu diesem Widerstand gegen die Täuschungen Satans befähigen kann, ist das Wort Gottes. Wer die Wahrheit Gottes festhält, besitzt das göttliche Geheimnis, das gegen jeden Irrtum schützt, auch wenn dieser sich auf die erstaunlichsten Wunder stützt.
Wir sehen daher auch in der ersten der oben angeführten Stellen, dass der Betrug „des Gesetzlosen“ durch Zeichen und Wunder der Lüge deshalb gelingt, weil die Menschen „die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, damit sie errettet würden“. Nur die Liebe zur Wahrheit schützt gegen den Irrtum, so überzeugend er sein mag und so sehr er durch „Zeichen und Wunder“ unterstützt wird. Die höchsten geistigen Fähigkeiten und die größte Gelehrsamkeit erweisen sich als ohnmächtig gegenüber den Listen Satans. Der scharfsinnigste menschliche Verstand fällt dem Betrug der Schlange zum Opfer.
Aber andererseits sind alle List und Schlauheit, alle Zeichen und Lügenwunder Satans völlig machtlos vor einem Herzen, das von der Liebe zur Wahrheit beherrscht wird. Jeder, der die Wahrheit kennt und liebt, hat einen göttlichen Schutz vor der täuschenden Macht des Bösen.
…
Das war wichtig für Israel, und es ist auch für uns von entscheidender Bedeutung. Ein treuer Israelit, der den HERRN von ganzem Herzen liebte, hatte für alle falschen Propheten und Träumer immer eine schlüssige Antwort bereit: „Du sollst nicht hören“. Wenn der Feind nicht angehört wird, dann kann er das Herz nicht erreichen.
Im zweiten Abschnitt unseres Kapitels (V. 7-11) wird das Volk Gottes vor einer anderen List des Feindes gewarnt.
Hier ist nicht von falschen Propheten oder Träumern die Rede. Gegen deren Einfluss mögen Tausende standhaft bleiben, während sie der Macht der natürlichen Zuneigungen zum Opfer fallen. Es ist nicht leicht, diesen zu widerstehen und erfordert völlige Hingabe, ein einfältigesAuge und einen festen Herzensentschluss, um den Gegenständen unserer Liebe treu zu bleiben. Die Verwerfung eines falschen Propheten oder Träumers, mit dem man nicht durch persönliche Beziehungen verbunden ist, steht in keinem Vergleich zu der Schwere der Probe, die sich aus der Aufforderung ergibt, der eigenen Frau, dem Bruder, der Schwester oder dem vertrauten Freund gegenüber entschieden zu widerstehen. Trotzdem darf man keine Nachsicht walten lassen, sobald die Ansprüche Gottes, Christi und der Wahrheit auf dem Spiel stehen. Will jemand die natürlichen Zuneigungen benutzen, um uns von der Nachfolge Christi abzuhalten, so müssen wir mit aller Energie widerstehen….
Selbstverständlich wollen diese Worte nicht sagen, dass wir „ohne natürliche Liebe“ sein sollen. Im Gegenteil, Gott hat Selbst natürliche Beziehungen zwischen den Menschen eingesetzt, und jede von ihnen hat ihre charakteristischen Zuneigungen, deren Ausübung in wunderbarer Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes steht.
Unterschied zwischen dem Zeitalter des Gesetzes und der Zeit der Gnade
Nun, bei der Betrachtung der ersten Kapitel dieses Buches haben wir bereits auf die Wege Gottes in seiner Regierung mit Israel und den Nationen hingewiesen. Vor allem dürfen wir den wichtigen Unterschied zwischen Gesetz und Gnade nicht aus dem Auge verlieren. Sonst werden wir in Stellen wie 5. Mose 13,9.10 immer Schwierigkeiten finden. Der charakteristische Grundsatz des Judentums war Gerechtigkeit, der des Christentums ist Gnade, reine, bedingungslose Gnade. Wenn man diese Tatsache verstanden hat, verschwindet jede Schwierigkeit. Es war für Israel richtig und stand im Einklang mit den Gedanken Gottes, wenn sie ihre Feinde töteten. Gott hatte es ihnen geboten. Ebenso richtig und ihrer Stellung gemäß war es für sie, jedes Glied der Gemeinde, das sie zum Götzendienst verleiten wollte, zu töten. Dies stand in völligem Einklang mit den Grundsätzen des Gesetzes und der Regierung, unter die sie gemäß der Weisheit Gottes gestellt waren.
Das ganze Alte Testament zeigt, dass Gott über Israel und über die Welt in Verbindung mit Israel auf dem Boden der Gerechtigkeit regierte. Und wie es in der Vergangenheit war, so wird es in der Zukunft wieder sein: „Siehe, ein König wird regieren in Gerechtigkeit, und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen“ (Jes 32,1).
Im Christentum dagegen sehen wir etwas ganz anderes. Wenn wir im Neuen Testament die Belehrungen des Sohnes Gottes sehen und sein Handeln betrachten, fühlen wir, dass wir uns auf einem ganz anderen Boden befinden. Wir atmen die Luft einer reinen, bedingungslosen Gnade.
Lesen wir z. B. die Bergpredigt, diese wunderbare Zusammenstellung der Grundsätze des Reiches der Himmel, so sehen wir schon den großen Unterschied zwischen den jüdischen und christlichen Grundsätzen. Was richtig und passend für einen Juden war, kann ganz falsch und unpassend für einen Christen sein. Unser Herr und Meister hat selbst gelehrt, dass die Seinen heute nicht handeln sollen wie sein Volk vor alters. Gerechtigkeit war der Grundsatz des alten Haushalts. Gnade ist der Grundsatz des neuen.
Wie Christus lehrte, so handelte Er auch. Er ging nicht vor Gericht, um sein Recht zu suchen. Er übte nicht weltliche Macht aus oder verteidigte sich selbst. Er vergalt nicht Gleiches mit Gleichem. Als seine Jünger in völliger Unwissenheit über die himmlischen Grundsätze, die Er lehrte und verwirklichte, Feuer vom Himmel auf ein Dorf der Samariter fallen lassen wollten, das sich weigerte, ihn aufzunehmen, da wandte Er sich um und tadelte sie. Gleich nachher lesen wir: „Und sie gingen in ein anderes Dorf“ (Lk 9,55.56). Die Handlungsweise des Propheten Elia, der Feuer vom Himmel auf die Abgesandten eines gottlosen Königs fallen ließ, stand in völliger Übereinstimmung mit dem Geist und den Grundsätzen des Haushalts, den er vertrat. Aber der Herr war der vollkommene Zeuge und göttliche Vertreter eines ganz anderen Haushaltes. Sein Leben war von Anfang bis Ende ein Leben völliger Hingabe für andere. Nie behauptete Er seine Rechte. Er kam, um zu dienen und zu geben, um in jeder Weise das Bild Gottes und der vollkommene Ausdruck des Vaters zu sein. Der Charakter des Vaters strahlte aus allen seinen Worten und Handlungen hervor. Und Er ist unser großes Vorbild in allem. Nach seiner Lehre und seinem Leben müssen sich das Verhalten und der Charakter des Christen bilden. Wie könnten wir sonst wissen, wie wir leben sollen, wenn nicht dadurch, dass wir seinen Worten lauschen und seine Wege betrachten? Wenn die Grundsätze und Vorschriften des mosaischen Haushalts für uns maßgebend wären, dann freilich wäre es am Platz, unsere Ansprüche vor Gericht geltend zu machen oder Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Aber was würde dann aus der Lehre und dem Beispiel unseres Herrn und Heilandes? Was aus den Lehren des Neuen Testaments?
Man könnte uns nun die alte, so oft gehörte Frage entgegenhalten: Was würde aus der Welt und ihren Einrichtungen, was aus der menschlichen Gesellschaft werden, wenn solche Grundsätze allgemein vorherrschend würden? Nun, die Welt, wie sie jetzt ist, würde dann allerdings ein Ende haben. Der „gegenwärtige böse Zeitlauf“ und himmlische Grundsätze können unmöglich zusammengehen. Aber offenbar waren diese Grundsätze nie für die Welt als solche bestimmt, weil diese sie weder hätte annehmen noch verwirklichen können, ohne dass dadurch zugleich ein Umsturz ihres gegenwärtigen Systems und eineAuflösung der menschlichen Gesellschaft in ihrer gegenwärtigen Form hervorgerufen worden wäre. Himmlische Grundsätze sind eben nicht für diese Welt, sondern für die Versammlung bestimmt, die nicht von der Welt ist, wie auch Christus nicht von dieser Welt war. „Wenn mein Reich von dieser Welt wäre“, sagt der Herr zu Pilatus, „hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde; jetzt aber ist mein Reich nicht von hier“ (Joh 18,36). Bald werden alle Staaten der Welt dem Herrn unterworfen sein; aber jetzt ist Er verworfen, und seine Versammlung soll seine Verwerfung mit ihm teilen, zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers und als Fremdlinge hier auf den Augenblick warten, wo Er wiederkommen wird, um sie dahin zu bringen, wo Er bereits ist.
Die Vermischung des Christentums mit der Welt hat eine solche Verwirrung erzeugt. Durch diese Vermischung wird alles auf den Kopf gestellt. Dinge werden miteinander vermengt, die ihrem Wesen nach völlig entgegengesetzt sind, und der wahre Charakter der Versammlung, ihre Stellung, ihr Wandel und ihre Hoffnung werden verleugnet. Man hört zuweilen den Ausdruck „christliche Welt“. Was bedeutet er? Nichts anderes, als dass man zwei Dinge miteinander verbunden hat, die ihrer Natur und ihrem Charakter nach so völlig voneinander verschieden sind wie Licht und Finsternis. Es ist ein Versuch, ein altes Kleid mit einem neuen Lappen zu flicken. Aber der Herr sagt, dass dadurch der Riss nur umso ärger wird.
Es liegt nicht in der Absicht Gottes, die Welt zu christianisieren, sondern seine Kinder aus der Welt herauszurufen, damit sie ein himmlisches Volk seien, das von himmlischen Grundsätzen geleitet, durch einen himmlischen Gegenstand gebildet und durch eine himmlische Hoffnung belebt wird. Wird das nicht verstanden und die Berufung und Hoffnung der Versammlung nicht als eine lebendige Kraft in der Seele freigesetzt, so werden traurige Fehler in unserem Leben und Dienst nicht ausbleiben. Wir wenden dann die Schriften des Alten Testaments ganz falsch an und erleiden einen großen Verlust. Der Herr gebe uns in seiner Gnade ein wirkliches Verständnis über die Verbindung und lebendige Einheit der Versammlung mit dem verworfenen, auferstandenen und verherrlichten Christus!
Abschließend sei noch auf ein Beispiel verwiesen, das zeigt, wie der Heilige Geist die Schriften des Alten Testaments anführt und anwendet. Wir lesen in Psalm 34,17: „Das Angesicht des HERRN ist gegen die, die Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten“. Diese Stelle wird in 1. Petrus 3,12 erwähnt. Dort aber lesen wir: „Das Angesicht des Herrn aber ist gegen die, die Böses tun“. Kein Wort wird von dem Ausrotten der Bösen gesagt. Und warum nicht? Weil der Herr jetzt nicht richtend handelt. Er tat dies unter dem Gesetz und wird es tun in seinem Reich. Jetzt aber handelt Er in Gnade, Langmut und Barmherzigkeit. Sein Angesicht ist noch ebenso entschieden gegen die, die Böses tun, aber jetzt nicht, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten. Den besten Beweis dieser wunderbaren Gnade und Nachsicht sowie von dem Unterschied zwischen den anstehenden beiden Grundsätzen sehen wir in der Tatsache, dass denen, die im wahrsten Sinn des Wortes „Böses taten“, indem sie den eingeborenen Sohn Gottes ans Kreuz schlugen, zu allererst die Botschaft der vollkommenen und freien Vergebung durch das Blut des Kreuzes verkündigt wurde.
Die angeführte Stelle ist eine von vielen, die alle in derselben Weise den Gegensatz zwischen den jüdischen und christlichen Grundsätzen sowie zwischen dem Christentum und dem kommenden Reich zeigen. Gott handelt jetzt mit der Welt in Gnade, und das sollten auch die Kinder Gottes tun, wenn sie wünschen, ihm gleich zu sein. „Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“. – „Seid nur Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder, und wandelt in Liebe, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch – (Mt 5,48; Eph 5,1.2).
Das ist unser Vorbild. Wir sind dazu berufen, das Beispiel unseres Vaters nachzuahmen. Er sucht jetzt nicht mit der starken Hand seiner Macht seinen Rechten Geltung zu verschaffen. Später wird Er das tun; aber in der jetzigen Zeit der Gnade schüttet Er den Reichtum seiner Segnungen und Wohltaten über die aus, deren ganzes Leben nur Feindschaft und Widerstand gegen ihn ist.
Man könnte nun einwenden: „Wie kann ich mit solchen Grundsätzen in der Welt vorankommen und meine Geschäfte führen? Es ist doch unmöglich, sich in dieser Welt zu behaupten, ohne seine Rechte und seine Ansprüche geltend zu machen. Wozu haben wir denn auch die Obrigkeit? Sind nicht die Regierungen gerade zu diesem Zweck von Gott verordnet, um Frieden und Ordnung unter uns aufrechtzuerhalten? Was sollte werden, wenn wir keine Polizeibeamten und Richter hätten?“
Freilich sind die Gewalten von Gott verordnet. Die Könige, Statthalter, Richter und Regierungen sind an ihrem Platz der Ausdruck der Macht Gottes. Er hat sie mit dieser Macht bekleidet und ihnen das Schwert in die Hand gegeben zur Bestrafung der Übeltäter und zum Wohl derer, die Gutes tun. Wir sollen für die Obrigkeit beten und ihr in allen Dingen unterworfen und gehorsam sein, vorausgesetzt, dass wir nicht aufgefordert werden, gegen Gott und unser Gewissen zu handeln. Aber das alles berührt keineswegs die Frage, welchen Weg der Christ durch diese Welt zu gehen hat. Das Christentum erkennt die Regierung eines Landes mit ihren Einrichtungen an, aber es ist nicht des Christen Aufgabe, sich irgendwie in sie einzumischen. Er ist verpflichtet, sich den Anordnungen der Regierung seines Landes zu fügen, welchen Charakter diese auch haben mag. Er hat für sie zu beten, Steuern zu entrichten, die Hochgestellten in ihrer amtlichen Eigenschaft zu ehren, den Frieden des Landes zu erflehen und, so viel an ihm liegt, mit allen Menschen in Frieden zu leben.
Das vollkommene Beispiel hiervon sehen wir wieder in unserem hochgelobten Herrn. In seiner Unterredung mit den schlauen Herodianern erkennt Er den Grundsatz der Unterwerfung unter die bestehenden Gewalten völlig an, indem Er sagt: „Gebt denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (Mt 22,21). Und nicht nur das. Er bezahlte Steuern, die Er persönlich nicht schuldig und die niemand berechtigt war, von ihm zu fordern. Trotzdem berief Er sich nicht auf sein Recht, sondern sagte zu Petrus: „Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh an den See, wirf eine Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, tu sein Maul auf, und du wirst einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich“ (Mt 17,27).
Das zeigt uns ganz eindeutig den Weg des Christen in der Welt. Er hat seinem Herrn zu folgen und in jeder Beziehung ihn nachzuahmen, der nie sein Recht behauptete und sich nicht in weltlicheAngelegenheiten mischte, dessen ganzes Leben bis zum Kreuz voll Selbstverleugnung war, bis Er es hingab zum Lösegeld für viele.
Wir hoffen, dass diese Aufforderungen dazu beitragen werden, Stellen, wie die vorliegende, richtig zu erklären. Obgleich wir ebenso entschieden dem Götzendienst entgegenzutreten und uns von aller Art des Bösen fern zu halten haben, wie das Volk Israel, können wir das doch nicht in derselben Weise tun. So klar die Pflicht der Versammlung auch sein mag, den Bösen aus ihrer Mitte hinauszutun, war und ist es dennoch nicht ihre Aufgabe, einen Götzendiener oder Lästerer zu steinigen oder einen Zauberer zu verbrennen. Die katholische Kirche hat nach diesem Grundsatz gehandelt und sogar die Protestanten sind ihr darin gefolgt, wie die Kirchengeschichte zeigt. Wir erinnern nur an Michel Servet, der im Jahr 1553 wegen seiner Irrlehren in Genf lebendig verbrannt wurde. Die Versammlung hat nicht die Berufung, das weltliche Schwert zu gebrauchen. Das ist eine offenbare Verleugnung ihrer Berufung, ihres Charakters und ihrer Sendung. Als Petrus im Eifer seiner Unwissenheit und fleischlichen Überstürzung das Schwert zog, um seinen geliebten Herrn zu verteidigen, wurde er sofort von Jesus mit den Worten zurechtgewiesen: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen“. Nachdem der Herr dies gesagt hatte, machte Er den durch seinen wohlmeinenden Diener angerichteten Schaden wieder gut. „Die Waffen unseres Kampfes“, sagt der Apostel, „sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen; indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus“ (2. Kor 10,4.5).
Kapitel 14
Die Kinder dieser Welt nennen die Christen oft Pharisäer, weil die Gläubigen sich von ihnen trennen und nicht an ihren Vergnügungen und Ergötzungen teilnehmen wollen. Aber sie verstehen nicht, was sie sagen. Wenn ein Christ sich an den wertlosen Dingen und Torheiten dieser Welt beteiligen würde, so wäre das, bildlich gesprochen, nichts anderes, als wenn ein Israelit Aas gegessen hätte. Der Christ hat, Gott sei Dank! eine bessere Speise, als die Welt ihm bieten kann. Er nährt sich von dem lebendigen Brot, das aus dem Himmel ist, von dem wahren Manna, und er isst von dem „Erzeugnis des Landes Kanaan“ (Jos 5,11), dem Bild des auferstandenen und verherrlichten Menschen im Himmel. Von diesen herrlichen Dingen kennt das arme, unbekehrte Weltkind überhaupt nichts. Es muss sich daher auf das beschränken, was die Welt ihm zu bieten hat. Die Frage ist nicht, inwiefern solche Dinge an sich gut oder schlecht sind. Kein Israelit hätte wissen können, dass es unrecht sei, von einem Aas zu essen, wenn Gott es nicht gesagt hätte.
Das ist der wichtige Punkt auch für uns. Wir können nicht erwarten, dass die Welt denkt und urteilt wie wir. Unsere Aufgabe ist es, alles vom göttlichen Standpunkt aus zu sehen. Für einen Weltmenschen mag vieles richtig und passend sein, was einem Christen nicht geziemt, aus dem einfachen Grund, weil er ein Christ ist. Für den wirklich Gläubigen gilt nur die eine Frage: „Dient dies zur Verherrlichung Gottes? Kann ich es mit dem Namen Christi verbinden?“ ….
Wie die Grundlage, so war auch der Mittelpunkt ihrer Religion bestimmt. Sie hatten sich an dem Ort zu versammeln, wo der HERR seinen Namen hinsetzen wollte. Welch ein Vorrecht für alle, die diesen herrlichen Namen wirklich liebten! Wir sehen an dieser und vielen anderen Stellen des Wortes, welchen Wert Gott darauf legte, dass sein Volk sich immer wieder um ihn versammelte. Es war seine Freude, sein geliebtes Volk in seiner Gegenwart versammelt zu sehen, wobei es sich an ihm und an der Gemeinschaft untereinander erfreute und sich gemeinschaftlich von der Frucht des Landes des HERRN nährte. „Und du sollst essen vor dem HERRN, deinem Gott, an dem Ort, den er erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, den Zehnten deines Getreides …, damit du den HERRN, deinen Gott, fürchten lernst alle Tage.“
Kein anderer Ort konnte nach dem Urteil eines treuen Israeliten mit diesem verglichen werden. Jeder, der den HERRN liebte, zog mit Freuden zu diesem geheiligten Ort, wo Gott seinen Namen wohnen ließ. Nur denen, die diesen Gott nicht kannten, mochte der Weg des Volkes zum Haus Gottes, um ihren Zehnten dorthin zu bringen, merkwürdig erscheinen, und das umso mehr, je weiter der Weg war, den viele unter ihnen zurückzulegen hatten. Sie mochten denken: Warum sich so viel Mühe und Beschwerde machen? Warum kann man nicht genauso gut zu Hause essen? Aber das Wort Gottes hatte einen triftigen Grund für seine Reise zu dem von Gott bestimmten Ort, und dieser Grund lag in dem einfachen, aber inhaltsreichen Wort: „Der Herr ist da!“ Wenn ein Israelit im Eigenwillen zu Hause geblieben oder an einen selbstgewählten Ort gegangen wäre, so wäre er dort weder in Gemeinschaft mit dem HERRN noch mit seinen Brüdern gewesen. Er hätte allein essen müssen. Auch hätte er sich das Gericht Gottes zugezogen, da ein solches Verhalten für den HERRN ein Gräuel gewesen wäre. Es gab nur einen Mittelpunkt, und diesen hatte nicht der Mensch, sondern Gott erwählt. Der König Jerobeam war vermessen genug, um aus selbstsüchtigen politischen Zwecken in die göttliche Ordnung einzugreifen, indem er zwei Kälber zu Bethel und Dan aufstellte. Aber alle, die dort opferten, dienten den Dämonen und nicht Gott. Es war eine Handlung gottloser Vermessenheit, wodurch Jerobeam das gerechte Gericht Gottes über sich und sein Haus brachte. In der späteren Geschichte Israels wird „Jerobeam, der Sohn Nebats“ öfter erwähnt als ein trauriges Beispiel der Ungerechtigkeit für alle gottlosen Könige (1. Kön 12,26ff).
Aber Gott hatte nicht nur einen Ort der Anbetung bestimmt, sondern auch dafür gesorgt, seinem anbetenden Volk den Weg dahin so leicht wie möglich zu machen. „Und wenn der Weg zu weit für dich ist, dass du es nicht hinbringen kannst, weil der Ort fern von dir ist, den der HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dahin zu setzen, wenn der HERR, dein Gott, dich segnet, so sollst du es für Geld geben; und binde das Geld in deine Hand zusammen und geh an den Ort, den der HERR, dein Gott erwählen wird. … und iss dort vor dem HERRN, deinem Gott, und freue dich, du und dein Haus“ (V. 24-26).
Der HERR hatte in seiner Fürsorge und Liebe Acht auf alles. Er räumte seinem Volk jede Schwierigkeit aus dem Weg, um es ihm möglich zu machen, in seiner Gegenwart glücklich zu sein. Mussten nicht alle, die den HERRN liebten, den Wunsch haben, seinen Herzenswunsch zu erfüllen, sein erlöstes Volk an dem von ihm bestimmten Ort versammelt zu sehen? Hätte nicht ein Israelit, der die Gelegenheit vernachlässigte, dadurch bewiesen, dass er kein Herz für Gott und sein Volk hatte, und dass er nach seinem eigenen Willen handelte, was noch schlimmer war? Hätte er eingewandt, er könne auch zu Hause oder anderswo als gerade an dem vom Herrn bestimmten Ort glücklich sein, so wäre das ein falsches Glück gewesen, weil es auf dem Weg des Ungehorsams und der eigenwilligen Vernachlässigung des göttlichen Gebots gemacht wurde.
5. Mose 13 – 16
5. Mose 13:18-19
Das erinnert mich gerade an Achan, der ja etwas von der Beute für sich nahm. Wegen ihm entzog Jehova dem Volk seinen Segen – so lange, bis geoffenbart wurde, wer der Übeltäter war. Erst danach wandte sich Jehova wieder seinem Volk zu.
Wir sehen: Jehova hat immer gehalten, was er seinem Volk versprochen hat
5. Mose 14:21
Interessant, was ich in der Reihe „Höhepunkte der Bibellesung“ dazu gefunden habe:
Dort findet ihr übrigens auch die Antwort auf die Frage zu dem anderen Teil dieses Verses.
Wenn ihr in die Gallery zur Bibellesung-Linkliste geht, dann werdet ihr feststellen, dass ihr dort nicht nur den Link zum Download der entsprechenden Hördatei findet – sondern auch jeweils die Höhepunkte. Wir erinnern uns doch noch an die begeisternde Serie, die im Januar 2004 im WT begannHallo
5. Mose 14:28-29
Die erste Sozialversicherung?
Ist es nicht so, dass die Sozialleistungen wie Sozialhilfe, Grundsicherung, Hartz4 und Arbeitslosengeld von den Geldern gezahlt werden, die ein Erwerbstätiger als Sozialleistungen vom Lohn abgezogen, in einem gemeinsamen Topf gesammelt und dann die Bedürftigen ausgezahlt werden?
5. Mose 15:7
Sehr schön, dass Jehovas Volk sich durch Freigiebigleit auszeichnet. Noch schöner, wenn dies nicht schamlos ausgenutzt wird!
Immer wieder hören wir in den Medien, wie viele Kinder heute unter der Armutsgrenze leben. Interessant, dass dort auch diejenigen mitgezählt werden, die Hartz4 beziehen. Dabei wird mir immer ganz komisch.
Was, bitte schön, verstehen wir hier eigentlich unter Armut? Die meisten, die ich kenne, haben eine Wohnung, Kleidung und Nahrung. Ja, die meisten dieser Kinder besitzen sogar ein eigenes Handy, Computer mit Internetanschluss, Fernsehen. Mp3-Player und sogar eine Spielekonsole. Ist das wirklich Armut?
Wissen wir hier eigentlich wirklich, was Armut ist? Die wenigsten haben jemals wirklich gehungert. Wir sagen zwar, dass wir Hunger haben, aber eigentlich meinen wir „ich habe Appetit“ oder „ich möchte gern etwas essen“. Ganz selten gehen in diesem Land Menschen hungrig ins Bett oder haben gar keins. Wir haben immer so viel Mitleid – dabei wird hier scheinbar die Armutsgrenze an einem gewissen Lebensstandart gemessen. Lade doch mal einen Obdachlosen zu dir ein, oder jemand aus einem sozialschwachen Land, oder jemand, der aus einem Gebiet kommt, wo seit Jahren heftiger Krieg tobt – und sage diesem, dass du arm bist. Viele von uns würden sich dann ganz bestimmt schämen, so etwas von sich zu behaupten!
Bei diesem Gesetz für die Israeliten geht es um wirkliche Armut – nicht darum, dem Bruder zu helfen, einen höheren Lebensstandart zu halten.
Sicherlich gibt es auch in unserem Land echte Armut. Leider wird gerade diesen Menschen oftmals nicht geholfen, weil wir zu wenig Verständnis für so eine Situation haben oder wir uns überfordert fühlen. Da geben wir die überzähligen Sachen lieber jemand, der zwar selbst genug zum Leben hat, den wir aber kennen oder stecken der Schwester einen größeren Geldschein zu, damit sie sich ihr zigstes Kleid kaufen kann und nach der aktuellen Mode gekleidet ist.
Nun stellen wir uns vor, wir würden Jehova und Jesus sehen, wie sie sich aus dem Himmel herab beugen und diesem Tun zusehen: an dem wirklich Amen gehen wir mit gerümpfter Nase vorbei, denn „er riecht und sieht richtig zerlumpt und dreckig aus. Ne, dem geben wir nix, der ist ja ekelig“. Aber der Schwester, die eigentlich alles hat, stecken wir immer wieder einen Geldschein zu. Wie mögen Jehova und Jesus wohl darüber denken?
Vers 9-11
5. Mose 12 – sie sollten keinen Umgang mit den Götzendienern haben – warum muss so etwas immer wieder betont werden?
Wie kommt man bloß auf die Idee, die Menschen nachzuahmen, die Jehova verurteilt und vertrieben hat?
Sollte es nicht ein ganz natürlicher Impuls von uns sein, mit solchen Menschen keinen Umgang haben zu wollen? Könnten wir wirklich glauben, dass wir Jehova gefallen, wenn wir Kontakt mit solchen Menschen suchen?
Aber scheinbar neigen wir Menschen zu solchem unbegreiflichen Verhalten, denn auch Paulus sieht sich später mehrfach veranlaßt, den Brüdern zu sagen, dass sie sich zu Feinden Gottes machen, wenn sie mit Gottlosen Umgang pflegen und dass man nicht am Tisch Jehovas und dem der Dämonen sitzen könne.
Mir stellt sich nur die Frage: was zieht einen Menschen, der Jehova liebt, zu solchen Personen hin, die IHN verspotten?
Welche Gemeinsamkeit haben sie mit ihnen? Warum fühlen sie sich nicht von solchen abgestoßen?
5. Mose 13 – 16
5. Mose 13 – warum so ein hartes Vorgehen?
Warum so ein hartes Vorgehen? Ist es nicht die Sache eines jeden selbst, welchen Göttern er nachfolgt oder wie er Jehova anbetet?
Hier geht es darum, was in ihrer Mitte passiert. Jehova hatte sie aus allen anderen Völkern ausgesondert, damit sie und die wahre Anbetung rein bleiben. Denn aus ihnen sollte der Messias hervorgehen. Wer diese Maßstäbe nicht anwenden wollte, dem stand es ja frei, aus der Mitte des Volkes hinauszugehen und sich einen Platz unter den Nationen zu suchen. Dort konnte er ungestört so leben, wie es ihm passt. Aber das Volk sollte rein bleiben.
Aber warum dann die harte Todesstrafe? Reichte es nicht, wenn sie diese Menschen aus ihrer Mitte hinauswarfen, so wie man heute reuelose Übeltäter aus der Christenversammlung ausschließt?
Wir dürfen nicht vergessen, worum es ging: es ging um das Verhältnis jedes Einzelnen zu Jehova Gott. Wer andere von Jehova abwendig machte, lud dabei auch Blutschuld auf sich. Es ist die eine Sache, für sich selbst zu entscheiden, anderen Göttern nachzulaufen, weil einem Jehova und dessen Wohlgefallen egal ist. Wer sich außerhalb des Verheißenen Landes begab, blieb ja erst mal unbehelligt. Aber wenn solche Götzendiener innerhalb des Volkes blieben, dann würden sie andere beeinflussen, sich ebenfalls von Gott abzuwenden. Hier geht es in erster Linie um die geistig Schwachen, die noch kein echtes enges Verhältnis zu Jehova hatten und IHN noch nicht so gut kannten und denen daher das nötige Unterscheidungsvermögen fehlte. So jemand könnte dadurch ungewollt und unbewußt dazu verführt werden, sich von Jehova abzuwenden.
Dadurch machen sich solche Personen, die anderen Göttern nachfolgen, schuldig, einen Schwächeren seiner Hoffnung auf ewiges Leben beraubt zu haben. Sie laden Blutschuld auf sich und sind daher Mördern gleichzusetzen. Niemand würde es grausam finden, wenn ein Massenmörder zum Tod verurteilt wird.
5. Mose 13:7-10
Natürlich ist es schlimm, wenn wir selbst den ersten Stein werfen müßten, wenn unser eigenes Kind wegen Götzendienst zu Tode gesteinigt wird. Yve hatte sich ja bereits im geschlossenen Blog dazu geäussert. Aber es macht uns auch unsere Verantwortung als Eltern klar.
Die Eltern sind für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich. Wir hatten uns ja bereits in Kapitel 6 damit beschäftigt.
Wir sollen unseren Kindern helfen, Jehova Gott gut kennenzulernen, ein eigenes inniges Verhältnis zu IHM aufzubauen und seine Gebote zu halten. Heute wird dieser Aspekt oftmals vernachlässigt. Wir „haben begriffen“, dass unser Kind ein Individuum ist, das es man zu nichts zwingen darf, das seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse ausleben darf und selbst im neuen revidierten Junge-Leute-Buch werden wir Eltern darauf hingewiesen, dass es „völlig normal ist, dass die Jugendlichen alles ausdiskutieren wollen“. Vielleicht hatten wir selbst strenge Eltern und lassen daher die Zügel sehr locker. Immerhin soll unser Kind selbst entscheiden!
Wenn ich mir vorstelle, dass ich so bei der Erziehung meiner Kinder vorgegangen wäre und nun würde sie sich der Vergehen aus Kapitel 13 schuldig machen und sollten zu Tode gesteinigt werden – das allein ist schon schlimm genug. Aber ich müßte nicht nur mitmachen, sondern sogar den ersten Stein werfen. Dabei steht das geliebte Kind noch aufrecht und ist bei vollem Bewußtsein. Es sieht mir in die Augen und ich sehe in seine. Wie schrecklich. Da hat Yve völlig Recht.
Sicherlich würde mir dieser Aspekt immer wieder meine Verantwortung als Eltern – oder auch als alleinerziehende Mutter, wie es heute viele sind – immer wieder stark bewußt machen. Sicherlich würde ich die Zügel nicht derart schleifen lassen – denn wer will das schon: selbst den ersten Stein auf sein Kind zu werfen?
Auf der anderen Seite mußte sich der Hohepriester Eli später von Jehova dafür rügen lassen, dass er nicht härter bei seinen Söhnen durchgegriffen hatte.
Möge es uns nicht eines Tages ebenso ergehen!
5. Mose 14 – wieso durften sie nicht ausgeblutete Tiere an Nicht-Israeliten verkaufen?
Wir hatten vor einigen Jahren eine Antwort auf die Frage gefunden, warum wir Tiere, die nicht ausgeblutet sind, an Nichtisraeliten verkaufen dürfen. Aber widerspricht die Argumentation nicht dem, was wir zur Vernichtung des Banngutes gesagt hatten?
Ist das aus dem Grund etwas anderes, weil auf den Verzehr von nicht ausgebluteten Tieren nicht die Todesstrafe stand? Mackintosh sagt dazu Folgendes:
Und im Einsichtenbuch heißt es dazu:
Das mag ja alles sein, aber wo ist nun der Unterschied zu Götzendienst und Spiritismus?
5. Mose 15 – fehlerhafte Tiere
Hier bei Vers 21 und 22 sind wir wieder bei einem Gedanken, der uns bereits vor einigen Wochen beschäftigt hat. Es kam ja die Frage auf, warum sie ein Tier mit ungleichen Gliedmaßen als Freiwillige Opfer darbringen durften, wenn es doch nicht makellos war.
Ich habe von den Betreibern von Bibelkommentare.de dazu eine sehr interessante Erklärung erhalten, die darauf eingeht, dass dies mit unserer Sichtweise der verschiedenen Aspekte des Christentums zu tun hat. Leider habe ich noch nicht die Bestätigung erhalten, dies öffentlich zu posten. Falls diese noch kommt, reiche ich sie nach.
Aber Thom hatte dazu auch einen interessanten Gedanken: er sagt, dass es den Israeliten ja verboten war, irgendwo zu Schlachten. Sie mußten dazu zur Stiftshütte kommen. Vielleicht war dieses nicht makellose Tier, das sie da als freiwillige Gabe darbringen, ein Tier, das sie selbst essen wollten. Da es aber ivom Priester geschlachtet wurde, wurde es als Gabe oder Opfer eingestuft.
In diesen beiden Versen 21 und 22 geht er nun darauf ein, dass es im Verheißenen Land eine andere Regelung zur Schlachtung von Tieren geben würde. Thom hatte ja bereits ganz zu Anfang dazu seine Gedanken mit uns geteilt. Da man nun im Verheissenen Land dort schlachten darf, wo man gerade ist, brauchten sie diese Tiere nicht mehr als eine Art Gabe bringen, sondern konnten sie einfach zu Hause essen. So ein Tier würde aber nicht dazu geeignet sein, es vor Jehova in der Stiftshütte zu essen.
Wie gesagt: der Gedanke von Bibelkommentare.de war auch sehr interessant, weil hier ein Bogen zu uns heute, zu unserem Leben als Christ, geschlagen wird. Auch sind viele Dinge, die wir in den hebräischen Schriften lesen, prophetisch und weisen auf Jesus und unser Leben als Christ hin, manche Dinge machen für das Leben als Isaraeit in der vorchistlichen Zeit nicht wirklich Sinn. Da mussten sie halt einfach gehorsam sein, ohne den Sinn zu verstehen.
Vielleicht treffen ja auch beide Argumente zu: das mit dem „es durfte ja nur in der Stiftshütte geschlachtet werden“ und dass es darum geht, in welchem Verhältnis wir die verschiedenen Aspekte unseres Wandels als Christ sehen.
5. Mose 12:15-15
Wir dürfen Fleisch jeder Art essen
Hier wird ganz klar gesagt, dass uns Gott erlaubt, so viel Fleisch zu essen, wie wir wollen und dass es auch kein Unterschied zwischen reinem und unreiner Fleisch gibt
Da die 5 Bücher Mose ein Bestandteil des Koran sind – wie kommen sie dann darauf, dass sie kein Schweinefleisch essen dürfen – wenn es Gott doch erlaubt?
Wer lesen kann, ist eindeutig im Vorteil ?
Bei dem rein oder unrein ging es nicht um das Tier und die Art des Fleisches – sondern, ob die Person, die es isst, rein ist: „Jeder von euch darf von dem Fleisch essen, egal, ob er rein oder unrein ist,“
Vers 24
5. Mose 13:2-4
Der falsche Prophet
Das, was Jehova hier sagt, hätte der Prophet beachten sollen, der sich von einem anderen Propheten einwickeln liess : Gott hatte ihm gesagt, er sollte auf keinen Fall auf dem selben Weg zurück gehen, auf dem er gekommen war und er sollte nichts essen oder trinken. Ganz egal, was der alte Prophet sagte, es konnte Gottes Anweisungen nicht aufheben (1. Könige 13)
5. Mose 13
Götzendienst und andere dazu verführen
Hier sehen wir, wie ernst es Jehova mit dem Verbot von Götzendienst ist!
Nicht nur derjenige, der anderen Göttern dient, ist von Jehova verworfen, sondern auch derjenige, der einen anderen dazu verleitet, verdient in seinen Augen den Tod. Also eine ernste Sache
5. Mose 14:19
Insekten mit Flügeln sind unrein
Wie passt es dann, dass Johannes als Nasiraer in der Wüste sich von Heuschrecken ernährte? Verstiess er damit nicht gegen dieses Gebot?
5. Mose 15
Gott sorgt für seine Kinder
Ja, Jehova will, dass wir für unseren Lebensunterhalt selbst sorgen. Aber er sorgt auch für diejenigen, die es nicht können, indem er die ersten Sozialgesetze erlässt
Wir sollen uns um einander kümmern, sollen unserem Bruder in Not leihen, sollen die Würde unserer Angestellten und Untergebenden wahren und nicht die Notlage eines anderen ausnutzen…