Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
für uns Erwachsene:
für die lieben Kleinen
1.Samuel 1
Nur wer sich immer an Gottes Wort hält, und deshalb seinen Segen hat, geht es gut??
Die Zeit in die wir hier versetzt werden, gleicht der heutigen sehr!
Wir lesen von einer Frau, die in einer gottesfürchtigen Familie zurechtkommen möchte. Die Familie geht geschlossen zu allen großen Festen. Und wie es heute auch oft passiert, sind diese Tage dann die schlimmsten Tage, da innerhalb der Familie gegiftet wird. Anstatt diese Tage nur mit der Anbetung zu füllen, führt diese stressige Situation alljährlich zu Streit und Mißgunst. Kennen wir das vielleicht auch? Kurz bevor wir zur Versammlung oder Kongreß los wollen, oder auf dem Weg, sind kleinste Kleinigkeiten Auslöser für größte Streitgespräche!?
– persönlich erlebt: an dem Tag, als ich mit dem Kreisi auf die Bühne sollte, erhielt ich den Trennungsbrief von meiner damaligen Ehefrau .. Da fühlt man sich dann ähnlich wie hier im Kapitel…-
Zu wem nun mit den Sorgen? Wie sagt hier der Mann “warum machst dir Sorgen, du hast doch mich?” …. Der richtige Weg war, den Allmächtigen in die Sorgen miteinzubeziehen.
Also spricht Hanna, so heißt die Frau am Anfang unseres Bibelbuches, mit Gott dem Allmächtigen in der Nähe der Bundeslade. Sie betet – und zwar so innig, dass ihre Lippen beben. Und der Priester, der ihr dabei zu sieht? Sollte er nicht erkennen, was für Menschen sich Gott nahen? Sollte er nicht Menschenkenntnis haben? Wie weit ist doch dieser Eli von seinem Schöpfer entfernt! Er glaubt, die Frau die dort mit dem Schöpfer spricht, sei betrunken. Nein – er entschuldigt sich nicht bei ihr, als sie den Irrtum aufklärt. Ja, er darf diese Frau mit Worten verletzten, aber entschuldigen, dass geht bei ihm garnicht! Was für eine traurige Gestalt die dort das Bindeglied zwischen dem Allerhöchsten und seinem Volk sein sollte.
Wie mag Eli wohl gefühlt haben als diese Frau einige Jahre später wieder vor ihm stand?
Wie sieht das bei uns aus? Haben wir ein inniges Gebetsleben, um mit dem Allmächtigen alle unsere Sorgen zu besprechen, und diese dort abzuladen? Oder nehmen wir die Geschicke immer nur selbst in die Hand?
Und sind wir mitfühlend, und können nachfragen anstatt zu verurteilen?
Warum gibt Hanna eigentlich das erbetene Kind in den Tempel? Ist das nicht widersinnig? Erst betet sie, dass sie unbedingt ein Kind haben möchte, und nun läßt sie dieses im Tempel groß werden? Zeigt sie dadurch nicht deutlich, wie viel Wert der Schöpfer und der Wille des Schöpfers für sie Wert war!
Was die Söhne Elis anbelangt, so sind sie ein Beispiel dessen, was nur zu oft geschieht. Wie oft sehen wir leider, daß, wenn das Gericht Gottes auszubrechen im Begriff ist, das Volk sich dessen nicht bewußt ist, weil ihr Wahrnehmungsvermögen durch das Böse verfinstert ist. Die Augen Gottes sind anderswo, wie auch das geistliche Unterscheidungsvermögen, das Er den Seinigen schenkt, wie es auch hier bei Samuel der Fall war. Nichtsdestoweniger warnt Gott Eli mittels eines Mannes Gottes. Sein Urteil über die priesterliche Familie und über das Priestertum wird verkündet, bevor Jehova Sich dem Samuel offenbart.
Die arme Hanna war voller Herzeleid und weinte viel. Doch eine Zuflucht blieb ihr; sie konnte ihren Kummer vor Jehova bringen. Das Herz Gottes allein konnte ihr in Gnade antworten, und deshalb erschien sie vor Ihm zu Silo. Dort wartete ihrer indes eine neue Probe. Sie begegnet da dem Mangel an Verständnis bei Eli, dem geistlichen Haupte ihres Volkes, welcher das Wirken des Geistes Gottes mit der Tätigkeit des Fleisches verwechselt und sie für eine Trunkene hält, während sie doch „in Weib beschwerten Geistes“ war. Welch ein Schmerz mußte das für sie sein! In sich selbst ohne irgendwelche Hilfsquelle, ist das Herz der Welt ihr feindlich gesinnt, und diejenigen, welche den Namen Jehovas tragen, verurteilen und mißverstehen sie. Wie hätte sie essen und trinken u können, solange der einzige Wunsch ihrer Seele keine Befriedigung gefunden hatte? Hanna will den ersehnten Sohn nicht für sich behalten; sie ist völlig bereit, ihn Jehova zu geben „alle Tage seines Lebens“, einen Nasiräer für Gott aus ihm zu machen; aber was sie braucht, ist ein Zeichen der Gunst Gottes, es ist „die Gnade“. Hat Gott ihr, dem unfruchtbaren Weibe, diesen Namen umsonst gegeben? Es bleibt ihr nur die Gnade übrig, und das ist der Punkt, wohin sie kommen mußte.
Eli ist trotz allem ein wahrer Diener Jehovas, und sein Gewissen erlaubt ihm nicht, der Stimme der Wahrheit kein Gehör zu geben. Er kommt von seiner ersten Auffassung über Hanna zurück und segnet sie im Namen Gottes: „Gehe hin in Frieden; und der Gott Israels gewähre deine Bitte, die du von ihm erbeten hast!“ (V. 17).
…
In dem Verlauf dieses Kapitels wird uns der Zustand des Verfalls, in welchen das Priestertum geraten war, vor Augen gestellt. „Die Söhne Elis waren Söhne Belials.“ Schreckliche Bezeichnung! denn es handelt sich um diejenigen in Israel, welche Gott am nächsten standen. Die Sünde dieser Männer war von zweierlei Art: sie verachteten die Rechte derjenigen, welche Jehova Opfergaben darbrachten, indem sie sich deren Anteil widerrechtlich aneigneten (Vers 13. 14); und sie verachteten die Rechte Jehovas, indem sie Sein Teil mit unheiligen Händen berührten und ihr Teil vorabnahmen, und so sich selbst Gott voranstellten (V. 15. 16). Sie mästeten sich an den Opfern Jehovas und machten sie verächtlich in den Augen der Menschen.
Finden wir nicht dieselben Grundsätze bei der Priesterschaft aller Völker, …? Ohne Zweifel zeigen sie sich mehr oder weniger grob und hassenswürdig, je nach den Verhältnissen; aber schließlich sind es doch die Grundsätze einer jeden Klasse von Menschen, welche sich in religiösen Dingen Herrschaft oder Vorrechte der andere Menschen anmaßt (Vergl. Mt 24, 48. 49). Sie beanspruchen Rechte über die einfachen Gläubigen, lassen sich auf deren Kosten bedienen, und selbst ein Knecht des Priesters hat in ihren Augen eine höhere Stellung als die Anbeter selbst. Sie eignen sich in gewissem Maße die Vorrechte Gottes widerrechtlich an und machen Ihn verächtlich, um dann an Seiner Stelle sich ehren zu lassen. So war es im höchsten Maße der Fall bei den bösen Söhnen Elis: sie kannten Jehova nicht; „die Furcht Jehovas war nicht vor ihren Augen“. Ohne diese Furcht haßt man das Böse nicht. Ist es deshalb zu verwundern, daß sich die schrecklichste Verderbtheit bei ihnen offenbarte? (V. 22).
…
Was fehlte denn nun diesem Manne Gottes? wird man fragen – Dies fehlte ihm: Er verurteilte wohl das Böse aber er trennte sich nicht davon. Es ist eine traurige und beschämende Sache, feststellen zu müssen, daß das Gleiche bei der Mehrzahl der Kinder Gottes in der Christenheit heute der Fall ist. Ihre Verbindungen, ihr Umgang, ihre Zuneigungen, allerlei Gewohnheiten, die sie höher schätzen als die Verherrlichung des Herrn, verhindern sie zu erkennen, daß man mitverantwortlich ist für Böses, welches man verurteilt, ohne sich davon zu trennen….
Möchten wir uns durch das Beispiel Elis belehren lassen! Wir leben in einer Zeit, welche durch viel Tätigkeit im Dienste gekennzeichnet wird. Diese Tätigkeit täuscht leicht uns selbst und andere, weil sie den Anschein eines großen Eifers für den Herrn und Sein Werk hat. Sie kann sogar von hervorragender Begabung begleitet sein; aber beides hat wenig Wert, wenn unser persönlicher Zustand und unser Verhalten nicht damit in Übereinstimmung sind, wie es leider bei Eli in solch trauriger Weise der Fall war. Wahrer Dienst, so wie er Gott gefällt und entspricht, kann nur ausgeübt werden, wo diese Übereinstimmung vorhanden ist.
Bei Samuel begegnen wir einem durchaus entgegengesetzten Zustand der Dinge. Wir können bei ihm die ununterbrochene Entwicklung eines Lebens in Heiligkeit verfolgen, trotzdem mehr als eine Schwachheit sich zeigte; denn Vollkommenheit findet sich nur bei Christo.
Als er noch ein kleiner Knabe war, wird von ihm gesagt: „Er betete daselbst Jehova an“ (Kap. 1, 28). … Als Zweites lesen wir: „Der Knabe aber diente Jehova vor Eli, dem Priester“ (Kap. 2, 11). Diese Stellung kennzeichnet das ganze Leben Samuels, aber er dient hier unter der Leitung Elis; denn, weil er noch sehr jung war, hatte er nötig zu lernen, ehe er andere belehren konnte.
Ein sehr interessanter Artikel über Hanna in dem WT vom 01.07.2010:
„Ihren Glauben nachahmen – Sie schüttete Gott ihr ganzes Herz aus“
Edit am 27.03.2011 – da der Artikel nicht mehr als Hördatei auf der Seite der Gesellschaft zu finden ist:
Ihren Glauben nachahmen
Sie schüttete Gott ihr ganzes Herz aus
HANNA packte alles für die Reise zusammen und versuchte, ihre düsteren Gedanken zu verscheuchen. Eigentlich lag eine schöne Zeit vor ihr. Ihr Mann Elkana nahm seine Familie jedes Jahr mit nach Silo zur Stiftshütte, dem Zeltheiligtum der Israeliten. Diese Tage sollten eine Freudenzeit sein. So hatte es Jehova gedacht (5. Mose 16:15). Und Hanna hatte sich mit Sicherheit von Kindesbeinen an immer darauf gefreut. Doch in den letzten Jahren war alles anders geworden.
Sie hatte das große Glück, mit einem Mann verheiratet zu sein, der sie liebte. Elkana hatte jedoch noch eine Frau. Sie hieß Peninna und schien es darauf abgesehen zu haben, Hanna das Leben zur Qual zu machen. Und diese jährlichen Feste wusste sie anscheinend besonders auszunutzen. Womit drangsalierte sie Hanna? Und noch wichtiger: Wie half Hanna der Glaube an Jehova, mit einer schier ausweglosen Situation zurechtzukommen? Wer selbst mit Problemen zu kämpfen hat, die ihm jede Lebensfreude rauben, dem wird Hannas Geschichte viel geben.
„Warum ist dir weh ums Herz?“
Nach der Bibel gab es in Hannas Leben zwei große Probleme. Beiden war sie mehr oder weniger hilflos ausgeliefert. Zum einen war da die zweite Frau, von der sie gehasst wurde. Zum anderen konnte sie keine Kinder bekommen — etwas, was für jede Frau, die sich sehnlichst ein Kind wünscht, schwierig genug ist, geschweige denn in der damaligen Zeit und Kultur, in der einer Frau kaum etwas Schlimmeres passieren konnte. Jede Familie hoffte auf einen Sohn, der den Familiennamen erhalten würde. Kinderlosigkeit wurde deshalb als große Schande angesehen.
Hanna hätte ihren Kummer vielleicht mit Fassung getragen, wäre da nicht Peninna gewesen. Die Vielehe hat von Anfang an Rivalität, Streit und bittere Tränen mit sich gebracht und war seit jeher alles andere als ideal für das Eheglück — ganz im Gegensatz zu dem Standard, den Gott im Garten Eden eingeführt hatte: die Ehe mit nur einem Partner (1. Mose 2:24). Die Bibel stellt die Polygamie daher in nicht gerade leuchtenden Farben dar, und die herzergreifende Beschreibung der Situation in der Familie Elkanas ist da nur ein weiterer Stein im Mosaik.
Nach der jüdischen Tradition heiratete Elkana zuerst Hanna und einige Jahre später Peninna. Tatsache ist jedenfalls, dass Hanna ihm besonders lieb war und sich Peninna ausgesprochen eifersüchtig verhielt. Sie ließ sich alles Mögliche einfallen, um ihre Rivalin zu schikanieren. Ihr großer Trumpf war, dass sie ein Kind nach dem anderen bekam. Und mit jedem Kind wuchs ihre Überheblichkeit. Statt mit Hanna mitzufühlen und sie zu trösten, streute sie nur Salz in die Wunde. Wie die Bibel zeigt, kränkte sie Hanna mit voller Absicht, „um sie aus der Fassung zu bringen“ (1. Samuel 1:6). Sie wollte ihr wehtun und genau das gelang ihr auch.
Anscheinend setzte Peninna ihre Gegenspielerin mit Vorliebe herab, wenn die Familie ihre jährliche Reise nach Silo unternahm. Dort gab Elkana der ganzen Kinderschar von Peninna — „allen ihren Söhnen und ihren Töchtern“ — Anteile am Opfer für Jehova. Die kinderlose Hanna bekam dagegen nur ihren eigenen Anteil. In solchen Momenten trumpfte Peninna besonders auf und traf Hanna immer wieder an ihrer wunden Stelle, sodass die Arme nur noch weinte und keinen Bissen mehr herunterbekam. Elkana merkte natürlich, dass seine geliebte Frau großen Kummer hatte und nichts aß. Er versuchte sie daher zu trösten: „Hanna, warum weinst du, und warum isst du nicht, und warum ist dir weh ums Herz? Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?“ (1. Samuel 1:4-8).
Elkana durchblickte also, dass Hannas Verzweiflung mit ihrer Kinderlosigkeit zusammenhing — das spricht wirklich für ihn. Und er beteuerte seiner Hanna immer wieder seine Liebe. Das hat ihr sicher viel bedeutet. Allerdings erwähnte Elkana mit keinem Wort Peninnas Verhalten, und im Bibelbericht lässt auch nichts darauf schließen, dass Hanna ihm davon erzählte. Vielleicht dachte sie, dadurch würde alles nur noch schlimmer werden. Konnte sie denn erwarten, dass Elkana etwas an der Situation änderte? Würde Peninna nicht noch gemeiner zu ihr werden und vielleicht auch ihre Kinder und Diener gegen sie aufhetzen? Sie würde sich in ihrem eigenen Zuhause immer mehr wie eine unerwünschte Fremde vorkommen.
Unabhängig davon, ob Elkana über Peninnas schäbiges Verhalten voll im Bilde war oder nicht — Jehova Gott sah alles. Sein Wort verrät uns, was sich hinter den Kulissen abspielte, und gibt so jedem, der sich zu Eifersüchteleien und Gehässigkeiten hinreißen lässt, einen deutlichen Wink. Andererseits können sich herzensgute und friedfertige Menschen wie Hanna damit trösten, dass der gerechte Gott zu seiner Zeit und auf seine Weise alles ins Lot bringen wird (5. Mose 32:4). Hanna war sich dessen offensichtlich bewusst, suchte sie doch bei Jehova Hilfe.
„Ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“
Im Haus Elkanas waren alle schon früh auf den Beinen. Die ganze Familie, Groß und Klein, machte sich reisefertig. Bis nach Silo waren es rund 30 Kilometer und die Reise führte durch das Hügelland Ephraim. Zu Fuß war man da gut ein, zwei Tage unterwegs. Hanna wusste schon, dass ihre Rivalin das wieder ausnutzen würde. Trotzdem blieb sie nicht zu Hause. Damit ist sie bis heute ein erstklassiges Beispiel für alle, die Gott dienen möchten: Man tut sich selbst nichts Gutes, wenn man zulässt, dass einen das Fehlverhalten anderer vom Dienst für Jehova abhält. Dadurch würde man sich genau von der Quelle abschneiden, die einem die Kraft zum Weitermachen gibt.
Nach einem langen Marsch auf verschlungenen Bergstraßen war Silo endlich zu sehen. Da lag es vor ihnen auf einem Hügel, umgeben von noch höheren Hügeln. Als sie auf die Stadt zugingen, dachte Hanna bestimmt viel darüber nach, was sie Jehova im Gebet sagen würde. In Silo angekommen nahm die Familie an einem Essen teil. Bei der nächsten Gelegenheit zog sich Hanna zurück und ging Richtung Stiftshütte. Neben dem Türpfosten des Heiligtums saß der Hohe Priester Eli. Doch Hanna hatte alle ihre Gedanken auf ihren Gott gerichtet. Hier, vor der Stiftshütte, würde ihr Gebet erhört werden, da war sie ganz sicher. Wenn auch sonst niemand völlig nachfühlen konnte, was sie durchmachte, ihr Vater im Himmel verstand alles. All ihr Schmerz kam in ihr hoch und sie musste weinen.
Am ganzen Körper zitternd und schluchzend betete Hanna lange still zu Jehova. Ihre Lippen bebten, als sie im Geist beschrieb, was sie fühlte. Sie schüttete ihrem Vater im Himmel ihr ganzes Herz aus. Doch es ging ihr um mehr als lediglich um ihren sehnlichen Kinderwunsch. Ihr lag nicht nur daran, etwas von Gott zu bekommen, sondern sie wollte ihm auch ihr Möglichstes geben. Und so machte sie Jehova das Versprechen, falls sie einen Sohn bekommen würde, ihn von klein auf ganz in seinen Dienst zu stellen (1. Samuel 1:9-11).
Von Hannas Gebet kann sich jeder Diener Gottes etwas für seine eigenen Gebete abschauen. Jehova wünscht sich von Herzen, dass wir ihm ganz offen und ohne Scheu alles sagen, was uns bewegt — so wie sich ein Kind seinen geliebten Eltern anvertraut (Psalm 62:8; 1. Thessalonicher 5:17). Deshalb ermutigt uns Jehova durch den Apostel Petrus, alle unsere Sorgen auf ihn zu werfen, und verspricht uns, für uns zu sorgen (1. Petrus 5:7).
Menschen sind da nicht immer so verständnisvoll und mitfühlend wie Jehova. Während Hanna weinend betete, wurde sie von einer Stimme aufgeschreckt. Der Hohe Priester Eli hatte sie beobachtet und fragte nun: „Wie lange wirst du dich wie betrunken aufführen?“ Sie solle zusehen, dass sie nüchtern werde! Er hatte ihre bebenden Lippen, ihr Weinen und Schluchzen gesehen. Anstelle jedoch erst einmal herauszufinden, was mit ihr los war, zog er voreilige Schlüsse (1. Samuel 1:12-14).
Es muss Hanna sehr wehgetan haben, sich in ihrem großen Kummer auch noch eine solche haltlose Anschuldigung anhören zu müssen — obendrein von jemand, der so ein hohes Amt hatte! Doch selbst hier kommt wieder ihr mustergültiger Glaube zum Vorschein. Sie ließ sich von den Unvollkommenheiten eines Menschen nicht in ihrem Dienst für Jehova beirren. Respektvoll erklärte sie Eli ihre Situation. Da ging ihm sein Irrtum auf, und in einem wahrscheinlich freundlicheren Ton sagte er zu ihr: „Geh in Frieden, und möge der Gott Israels deine Bitte gewähren, die du von ihm erbeten hast“ (1. Samuel 1:15-17).
Wie fühlte sich Hanna, nachdem sie sich Jehova vor seiner Stiftshütte anvertraut und ihn angebetet hatte? Die Bibel sagt: „Dann ging die Frau ihres Weges und aß, und ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“ (1. Samuel 1:18). In der Einheitsübersetzung liest man an dieser Stelle: „Sie . . . hatte kein trauriges Gesicht mehr.“ Ihr war jetzt also viel leichter ums Herz. Sie hatte sozusagen ihre ganze Sorgenlast bei jemand abgeladen, der erheblich breitere und stärkere Schultern hatte als sie: bei ihrem Vater im Himmel (Psalm 55:22). Ist irgendeine Last für ihn zu schwer? Nein — weder früher noch jetzt noch irgendwann!
Sind wir einmal verzweifelt, tieftraurig oder fühlen uns hilflos, dann machen wir es doch wie Hanna und schütten dem „Hörer des Gebets“ voller Glauben und Vertrauen unser Herz aus (Psalm 65:2). Unsere Traurigkeit wird dann mit Sicherheit dem „Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft“, weichen (Philipper 4:6, 7).
„Da ist kein Fels wie unser Gott“
Am nächsten Morgen ging Hanna noch einmal mit ihrem Mann zur Stiftshütte. Wahrscheinlich hatte sie ihm erzählt, worum sie Gott gebeten und was sie ihm versprochen hatte. Denn nach dem Gesetz Mose konnte ein Mann ein Gelübde seiner Frau, das nicht mit ihm abgesprochen war, widerrufen (4. Mose 30:10-15). Doch nichts dergleichen geschah. Zusammen mit seiner Frau betete dieser gottesfürchtige Mann Jehova noch einmal an. Danach machte sich die Familie auf den Heimweg.
Wann Peninna wohl bewusst wurde, dass ihre Gemeinheiten Hanna nichts mehr ausmachten? Darüber sagt die Bibel nichts, aber die Wendung „Ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“ zeigt, dass Hanna von da an eindeutig gelöster war. Auf alle Fälle stellte Peninna bald fest, dass ihre boshaften Attacken ins Leere liefen. In der Bibel wird sie mit keinem Wort mehr erwähnt.
Im Laufe der Monate ging Hannas innere Gelassenheit in unbändige Freude über: Sie war schwanger! Über ihrer Freude vergaß sie keine Sekunde lang, wem sie das zu verdanken hatte. Als ihr kleiner Junge zur Welt kam, nannte sie ihn Samuel, was „Name Gottes“ bedeutet und sich offensichtlich darauf bezog, dass sie den Namen Gottes angerufen hatte. In den nächsten drei Jahren, in denen sie ihren Sohn stillte, ging sie nicht mit auf die anstrengende Reise nach Silo. Die Zeit verging und sie bereitete sich seelisch und moralisch darauf vor, von ihrem geliebten Kind Abschied zu nehmen.
Das fiel ihr bestimmt nicht leicht. Natürlich wusste Hanna, dass Samuel in Silo gut aufgehoben war, weil sich wahrscheinlich einige der Frauen, die dort arbeiteten, um ihn kümmern würden. Aber er war doch noch so klein! Und welche Mutter möchte ihr Kind nicht bei sich haben?! Dennoch brachten Hanna und Elkana ihren Sohn nicht widerstrebend zur Stiftshütte, sondern mit einem Herzen voller Dankbarkeit. Sie hatten auch Verschiedenes zum Opfern dabei. Anschließend stellten sie Samuel dem Hohen Priester Eli vor und erinnerten ihn dabei an Hannas Gebet vor ein paar Jahren.
Hanna sprach dann ein Gebet, das in Gottes Augen so wertvoll war, dass er es in seinem Wort festhalten ließ. Es steht in 1. Samuel 2:1-10. Beim Lesen spürt man, wie aus jeder Zeile ihr tiefer Glaube spricht. Sie pries Jehova dafür, wie wunderbar er seine Macht einsetzt — für seine unvergleichliche Fähigkeit, stolze Menschen von ihrem hohen Ross herunterzuholen und Niedergedrückte glücklich zu machen; er ist Herr über Leben und Tod. Sie rühmte ihn für seine beispiellose Heiligkeit, Gerechtigkeit und Treue. Mit gutem Grund konnte sie sagen: „Da ist kein Fels wie unser Gott.“ Auf Jehova ist hundertprozentig Verlass, er ändert sich nicht und ist eine Zuflucht für alle, die deprimiert und bedrückt sind oder denen übel mitgespielt wird.
Der kleine Samuel konnte wirklich glücklich und dankbar sein, eine so glaubensstarke Mutter zu haben. Auch wenn er sie bestimmt oft vermisste, fühlte er sich von ihr nicht vergessen. Sie kam ihn Jahr für Jahr in Silo besuchen und brachte ihm für seinen Dienst an der Stiftshütte immer einen selbst gemachten ärmellosen Mantel mit. In jedem Stich steckte ihre ganze Liebe (1. Samuel 2:19). Man sieht sie direkt vor sich, wie sie ihrem Jungen das Gewand anzieht, es glatt streicht, ihn dabei zärtlich anschaut und lieb mit ihm redet. So eine Mutter zu haben war für Samuel ein wahrer Segen, und auch er wurde im Laufe der Zeit ein echter Segen für seine Eltern und für ganz Israel.
Auch Hanna wurde nicht vergessen. Jehova hat sie sehr gesegnet: Sie hatte zusammen mit Elkana noch fünf weitere Kinder (1. Samuel 2:21). Doch ihr größter Segen war wohl ihr Vertrauensverhältnis zu ihrem Vater Jehova, das über die Jahre immer enger wurde. Das Gleiche kann jeder erleben, der Hannas Glauben nachahmt.
[Fußnoten]
erklärt der Artikel „Billigt Gott die Polygamie?“ im Wachtturm vom 1. Juli 2009, Seite 30.
Auch wenn es im Bericht heißt, dass Jehova Hannas „Mutterschoß verschlossen“ hatte, lässt nichts darauf schließen, dass diese bescheidene, treue Frau nicht in seiner Gunst stand (1. Samuel 1:5). Manchmal wird in der Bibel ein Sachverhalt so formuliert, als ob Gott ihn bewirken würde; dabei ist aber nur gemeint, dass er ihn eine Zeit lang zulässt.
Die Kilometerangabe beruht darauf, dass Elkanas Heimatstadt Rama und die Stadt Arimathia zu Jesu Zeit wahrscheinlich identisch sind.
[Kasten auf Seite 17]
Zwei außergewöhnliche Gebete
Die beiden Gebete von Hanna, die in 1. Samuel 1:11 und 2:1-10 festgehalten sind, zeichnen sich durch etliche Besonderheiten aus. Zum Beispiel:
1. Samuel 1 – 3
Kapitel 1: Hanna und ihr Kinderwunsch
1. Samuel 1:1-2
Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine. Ebenso, wie Sara, Rebekka, Rahel usw. kämpft sie mit Kinderlosigkeit. Könnte man daraus schließen, dass Jehova glaubensstarke Frauen besonders prüft?
„was Jehova betrifft, er hatte ihren Mutterschoß verschlossen“ (Vers 5), ebenso wie bei den Sara, Rebekka und Rahel und ebenso, wie ihnen die Rivalin genau deshalb Verdruß bereitete, leidet hier Hanna darunter
1. Samuel 1:5-7
Da wir ja wissen, dass die Formulierung „Jehova hatte ihren Mutterschoß verschlossen“, nicht bedeutete, dass dies von Jehova ausging, sondern nur, dass Jehova es zuließ, stellt sich für mich die Frage nach dem „was war zuerst?“.
Waren diese Frauen von Anfang an glaubensstark gewesen, oder hatte ihr Hoffen auf ein Kind einen stärkeren Glauben bewirkt, weil sie Trost und Hoffnung bei Jehova gesucht hatten, was eine normale Frau vielleicht nicht getan hat, da sie eh Kinder bekam?
Erinnern wir uns noch an den schönen Wt-Artikel vom letzten Jahr? Warum ihn nicht noch einmal heraussuchen und lesen – weil es so schön zum Stoff passt?
Oder:
Mussten sie vielleicht deshalb „leiden“, weil sie so glaubensstark waren? Weil sie mit ihrer Glaubensstärke dem Widersacher ein Dorn im Auge waren?
1. Samuel 1:21-23
Warum ging sie nicht zum Tempel hinauf, während sie ihren Sohn bei sich hatte?
War es nicht vorher ihre Gewohnheit und ging nicht Piinenna auch immer mit den Kindern mit?
In dem o.g. Artikel heißt es auszugsweise:
einen ähnlichen Gedanken hatte mein Mann, als ich ihn heute danach fragte. Denn mir kam es so vor, als wolle sie Samuel für sich haben, solange sie ihn noch bei sich haben konnte, mit niemanden teilen. Und das fand ich sehr merkwürdig, wenn man bedenkt, dass sie ihn ja von Jehova bekommen hatte und ihn doch nach dem Abstillen in den Tempel bringen sollte. Wäre doch sehr erschreckend für ihn, wenn er vorher niemals dort war?
Auf der anderen Seite war Hanna eine gottesfürchtige Frau und sicherlich nahmen sie und ihr Mann die Verantwortung ernst, die sie vor Gott hatten – ihr Kind über alles gut zu belehren – besonders, da sie ja wusste, dass er später im Tempel dienen würde.
Interessanterweise ist dies beiden Eltern wohl sehr gelungen, denn Samuel war bis zum Schluß gottesfürchtig, er ließ sich nicht einmal von dem schlechten Benehmen der Söhne Elis negativ beeinflussen.
Aber das lag sicherlich daran, dass er bei seinen Eltern gelernt hatte, solch ein gotteslästerliches Verhalten zu verabscheuen und daher konnte es ihn auch nicht negativ beeinflussen. Knifflig wird es erst, wenn man aufhört, das zu lieben, was Jehova liebt und zu hassen was er hasst – und statt dessen damit zu liebäugeln und zu überlegen, wie weit man noch an die Grenzen des Erlaubten gehen kann…
1. Samuel 1
Wer ist hier die Nebenfrau?
Bisher hatte ich immer angenommen, dass Hanna die Nebenfrau war und deshalb so von Penninah angegriffen wird. Aber andersherum macht es viel mehr Sinn, denn ich hatte mich gefragt, warum dieser gottesfürchtige Mann Elkana sich das mit zwei Frauen antut
Aber dann habe ich daran gedacht, wie es mit Abraham und seinen beiden Frauen war und irgendwie erinnert mich das Verhalten von Penninah an das von Hagar, als sie das Kind von Abraham erwartete.
Könnte es sein, dass Elkana ursprünglich Hanna geheiratet hatte und Penninah nur zur Nebenfrau genommen hatte, weil seine geliebte Ehefrau unfruchtbar war?
Dann machen die Sticheleien von Penninah viel mehr Sinn
1. Samuel 1:13-16; 2:12-16, 23-25
Misst Eli hier mit zweierlei Maß?
Hanna betet im Tempel still zu Jehova, nur ihre Lippen bewegen sich und Eli raunzt sie an, dass sie nicht besoffen in den Tempel kommen solle. An und für sich ist das ja richtig: wir sollten uns nicht betrinken und dann an Gottes heilige Stätte kommen.
Aber auf der anderen Seite verhöhnen seine Söhne – während sie im Priesterdienst stehen – Jehova ganz öffentlich, huren im Tempel rum und beklauen Jehova, indem sie sich die Stücke nehmen, die Gott geopfert werden sollten. Und hier greift Eli nicht durch, sondern sagt nur liebevoll, dass dies nicht richtig sei
Aus diesem Grund greift Jehova ja später auch ein
Es ist nur interessant, in welchem barschen Ton er eine Frau anraunzt, von der er lediglich vermutet, sie könne besoffen sein und wie wenig er durchgreift, wenn ganz offensichtliches Fehlverhalten ist
Das sollte uns zu denken geben, ob wir nicht auch oftmals hart und ungerecht sind und andererseits mit Menschen, die wir lieben, zu nachsichtig