Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
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Kapitel 10
Behüte deine christliche Hoffnung
WIE großartig ist doch die Aussicht auf ein Leben ohne Schmerz, Kummer und Tod! Doch noch großartiger ist in Wirklichkeit, daß dies durch die Beseitigung von Unvollkommenheit und Sünde möglich wird. Welch ein Segen wird es sein, nicht mehr gegen falsche Neigungen ankämpfen zu müssen, von denen wir wissen, daß sie uns und anderen nur zum Schaden gereichen! Es wird bestimmt eine Freude sein, wenn sich jedes Wort, das wir sprechen, jeder Gedanke, den wir denken, und jede unserer Handlungen für alle zum Guten auswirkt und wirklich die Persönlichkeit unseres himmlischen Vaters widerspiegelt und nie auf selbstsüchtigen Beweggründen beruht. Wir können überzeugt sein, daß in den ‘neuen Himmeln und der neuen Erde’, die Gott verheißen hat, Gerechtigkeit herrschen wird. Gewiß ist dies eine Hoffnung, die es wert ist, behütet zu werden (2. Petrus 3:13).
2 Um die Erfüllung unserer christlichen Hoffnung erleben zu können, müssen wir sie uns stets vor Augen halten und in Übereinstimmung damit leben. Das können wir nur tun, wenn wir allen Einflüssen widerstehen, die unsere Hoffnung dämpfen oder zerstören könnten. Manchmal können solche schädlichen Einflüsse von ungeistigen, selbstsüchtigen Personen ausgehen, die mit der Versammlung des Volkes Gottes verbunden sind. Das sollte uns nicht überraschen, denn der Apostel Petrus schrieb: „Es gab indes auch falsche Propheten unter dem Volke [Israel], wie es auch unter euch [Christen] falsche Lehrer geben wird“ (2. Petrus 2:1a). Wie es bei den Israeliten der Fall war, müssen auch Christen mit zersetzenden Einflüssen rechnen, die ihren Ursprung innerhalb der Versammlung haben.
„UNAUFFÄLLIG VERDERBLICHE SEKTEN EINFÜHREN“
3 Über das Vorgehen der Irrlehrer schreibt der Apostel Petrus weiter: „Eben diese werden unauffällig verderbliche Sekten einführen“ (2. Petrus 2:1b). Der Apostel schrieb hier nicht von Personen, die lediglich Schwierigkeiten haben, gewisse Dinge zu verstehen, oder von Personen, deren aufrichtige Ansichten nicht in jeder Hinsicht mit denen der Mehrheit übereinstimmen mögen. (Vergleiche Römer 14:1-6.) Vielmehr meinte er Personen, die absichtlich Spaltungen hervorrufen und einen zersetzenden Einfluß ausüben.
4 Solche Personen sind selten offen und ehrlich oder geradeheraus. Wenn sie ihre unbiblischen Ansichten „einführen“, tun sie das gewöhnlich heimlich und verdeckt. Der griechische Ausdruck für „unauffällig einführen“, den der Apostel Petrus gebrauchte, bedeutet buchstäblich „nebenbei einführen“. Das ist ihre Methode. Zusammen mit einer vernünftigen biblischen Lehre führen sie allmählich und raffiniert ihre entzweienden oder zersetzenden Ansichten ein. Zunächst beeinflussen sie den Sinn ihrer Zuhörer durch einige offensichtliche Wahrheiten oder vielleicht sogar durch eine lange, komplizierte Argumentation, und dann gelingt es ihnen oft, sie dazu zu bringen, daß sie irgendeinen Grundsatz annehmen, der nur zum Irrtum führen kann. Sie mögen dabei die Bibel verwenden, aber sie lehren sie in Wirklichkeit nicht. Sie verwenden nur das, was ihnen paßt, und verdrehen es zu ihrem Vorteil so, daß sie damit das beweisen können, was sie lehren wollen. Sie erwecken somit den Anschein, daß etwas wahr ist, obwohl es jeder biblischen Grundlage entbehrt.
5 Dieser Vorgang wird sehr gut dadurch veranschaulicht, wie Satan Eva durch die Schlange betrog. Anfänglich wurde nur eine anscheinend harmlose Frage aufgeworfen „Sollte Gott wirklich gesagt haben: Ihr dürft nicht von jedem Baum des Gartens essen?“ (1. Mose 3:1). Durch diese Frage wurde die Wahrheit verdreht. Sie deutete an, daß der Höchste die Menschen ungebührlich einschränkte, indem er ihnen etwas vorenthielt, worauf sie ein Anrecht hatten. Die Worte der Schlange müssen bewirkt haben, daß Eva sich fragte, warum sie eigentlich nicht von dem „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ essen durfte. Auf diese Weise weckte Satan in ihr den Wunsch, die Antwort zu erfahren. Darauf folgte die gezielte Erwiderung der Schlange: „Ihr werdet bestimmt nicht sterben. Denn Gott weiß, daß an demselben Tage, da ihr davon eßt, euch ganz bestimmt die Augen aufgetan werden, und ihr werdet ganz bestimmt sein wie Gott, erkennend Gut und Böse“ (1. Mose 3:4, 5).
6 Da Evas Sinn auf diese unwahre Antwort auf raffinierte Weise vorbereitet worden war, verursachte sie bei ihr keinen Schock. Die Tatsache, daß die Schlange „das vorsichtigste aller wildlebenden Tiere des Feldes“ war, schien die Möglichkeit auszuschließen, daß ein solches Geschöpf eine verkehrte Auskunft geben könnte (1. Mose 3:1). Außerdem war der Baum schön anzusehen, und seine Frucht schien gut zur Speise zu sein. Eva wurde völlig betrogen. Nachdem sie von der verbotenen Frucht gegessen hatte, überredete sie Adam, sich ihr in der Rebellion gegen Gott anzuschließen (1. Mose 3:6). So gelang es Satan durch die unwahren Worte der Schlange, die ersten Menschen ihrem himmlischen Vater zu entfremden. In Wirklichkeit wurde dadurch eine abtrünnige Sekte, bestehend aus zwei Personen, gegründet.
7 Auf ähnliche Weise mögen gewisse Personen in einer Versammlung einen entzweienden Geist säen, einen sektiererischen Geist der Rivalität. Da eine solche Splittergruppe im Irrtum verwurzelt ist und bewußt Uneinigkeit zu verursachen sucht, stellt sie durch ihren Standpunkt und ihre Lehren Gottes Sohn falsch dar, der die Christenversammlung mit seinem Blut erkauft hat. Daher sagt Petrus, solche falschen Lehrer würden „sogar den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, wodurch sie schnelle Vernichtung über sich bringen“. Ja, wenn jemand einmal aufhört, an Christus, dem Haupt, festzuhalten, verleugnet er ihn und stürzt sich in einen Lauf, der sich in sittlicher und geistiger Hinsicht verheerend auswirkt. So etwas kann nur einen Ausgang haben: die Vernichtung. Wenn die Zeit für die Vollstreckung des Schuldspruchs kommt, wird es keinen Verzug geben. Jehova wird dem Recht schnell Geltung verschaffen. Da diese Personen willentlich Irrlehren angenommen haben, werden sie „schnelle Vernichtung über sich bringen“ (2. Petrus 2:1).
8 Leider beflecken diese Personen den guten Ruf der treuen Diener Gottes, da sie behaupten, Christen zu sein, während sie sich eines zügellosen Wandels schuldig machen. Viele, die das schlechte Benehmen gewisser Personen beobachten, die vorgeben, Christen zu sein, beginnen lästerlich oder in beleidigender Weise über alle zu sprechen, die sich als Christen bezeichnen. Das meinte Petrus, als er schrieb: „Ferner werden viele ihren Zügellosigkeiten folgen, und ihretwegen wird vom Wege der Wahrheit lästerlich geredet werden“ (2. Petrus 2:2).
HÜTE DICH DAVOR, ‘MIT VERFÄLSCHTEN WORTEN AUSGEBEUTET’ ZU WERDEN
9 Was veranlaßt solche verderbten Männer, Anhänger um sich zu scharen? Der Apostel Petrus antwortet darauf: „Sie [werden] euch aus Habsucht mit verfälschten Worten ausbeuten“ (2. Petrus 2:3a). Diese Personen versuchen, materielle Vorteile für sich zu erlangen, oder sie wollen die Macht, die Autorität und die Ehre haben, die jemand erwirbt, zu dem man als Lehrer aufblickt. Durch „verfälschte Worte“, das heißt durch täuschende Erklärungen, verbunden mit plausiblen Argumenten, versuchen sie, andere auszunutzen, sie auszubeuten. Da sowohl ihre Beweggründe als auch ihre Lehren falsch sind, wird über sie Verderben kommen. Der Apostel Petrus schreibt weiter:
„Was aber sie betrifft, nimmt das Gericht von alters her keinen langsamen Verlauf, und ihre Vernichtung schlummert nicht. In der Tat, wenn Gott sich nicht davon zurückhielt, die Engel, die gesündigt hatten, zu bestrafen, sondern dadurch, daß er sie in den Tartarus warf, sie Gruben dichter Finsternis überlieferte, um sie für das Gericht aufzubehalten; und er hielt sich nicht davon zurück, eine ehemalige Welt zu strafen, sondern hielt Noah, einen Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben anderen in Sicherheit, als er eine Sintflut über eine Welt gottloser Menschen brachte; und indem er die Städte Sodom und Gomorra einäscherte, verurteilte er sie, wodurch er sie Gottlosen als ein Beispiel kommender Dinge hinstellte; und er befreite den gerechten Lot, der schwer bedrängt war durch den zügellosen Wandel von Personen, die dem Gesetz trotzten — denn jener Gerechte quälte durch das, was er sah und hörte, während er unter ihnen wohnte, Tag für Tag seine gerechte Seele wegen ihrer gesetzlosen Taten —, Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien, Ungerechte aber für den Tag des Gerichts zu ihrer Abschneidung aufzubehalten, besonders aber diejenigen, die weiterhin dem Fleische nachgehen mit der Begierde, es zu beflecken, und die auf die Herrschaft herabblicken“ (2. Petrus 2:3-10).
10 Das Strafgericht, das Gott „von alters her“ gegen alle beschlossen hat, die zum ‘Samen der Schlange’ gehören würden, wird unweigerlich vollstreckt werden (1. Mose 3:15; Johannes 8:44; Judas 14, 15). Obwohl das Gerichtsurteil schon vor etwa 6 000 Jahren verkündet und seitdem mehrmals wiederholt wurde, nimmt es „keinen langsamen Verlauf“, als ob es nie vollstreckt würde. Die Vernichtung kommt bestimmt, denn sie „schlummert“ nicht. Sie ist in Gottes Vorsatz noch sehr lebendig.
11 Wie Petrus erwähnte, blieben nicht einmal die Engel, die einst in der Gegenwart Gottes gelebt hatten, aber später untreu geworden waren, davon verschont, ‘in den Tartarus geworfen’, das heißt auf den tiefsten Stand erniedrigt zu werden. Abgeschnitten von jeder göttlichen Erleuchtung, verbannt von ihrem ursprünglichen Platz im Himmel und eingeschränkt in ihrer Tätigkeit, befinden sich die ungehorsamen Engel in einem Zustand, der „Gruben dichter Finsternis“ gleicht, und erwarten dort die Vollstreckung des Strafgerichts durch Jesus Christus. (Vergleiche Offenbarung 20:1-3, 7-10.) In ähnlicher Weise hielt sich Jehova Gott nicht zurück, eine ganze Welt korrupter Menschen durch eine weltweite Flut zu vernichten oder in den Tagen Lots gegen die sexuell entarteten Bewohner Sodoms und Gomorras vorzugehen. Nur gerechte Menschen wie Noah und seine Familie und wie Lot können hoffen, dem göttlichen Strafgericht zu entgehen und aus der Prüfung befreit zu werden, die das Leben unter gesetzlosen Menschen mit sich bringt. Doch die Behauptung, ein Christ zu sein, wird niemanden retten, der danach trachtet, das Fleisch anderer durch Unsittlichkeit zu beflecken.
HÜTE DICH VOR PERSONEN, DIE AUTORITÄT MISSACHTEN
12 Oft kann man die schlechten Beweggründe verderbter Personen an ihrer Einstellung zur Autorität erkennen. Sie ‘blicken auf die Herrschaft herab’, indem sie jede Art von Autorität verachten. Der Apostel Petrus setzt seine Beschreibung mit den Worten fort: „Verwegen, eigenwillig, zittern sie nicht vor Herrlichen, sondern reden lästerlich, wohingegen Engel, obwohl sie an Stärke und Macht größer sind, keine Anklage in lästerlichen Ausdrücken gegen sie vorbringen, und sie tun es nicht aus Respekt vor Jehova“ (2. Petrus 2:10b, 11).
13 Wir sollten uns daher vor kühnen, anmaßenden Personen hüten, die keine Achtung vor „Herrlichen“ haben. Treue Männer, die in der Christenversammlung mit Verantwortung betraut sind, denken nicht, sie ständen höher oder seien besser als ihre Glaubensbrüder, sondern sie betrachten sich demütig als Diener (Matthäus 23:8; 1. Thessalonicher 2:5-12). Ihre Dienstaufgabe ist jedoch „herrlich“, da sie durch den heiligen Geist zu Aufsehern oder „Hirten“ der Herde ernannt wurden (Apostelgeschichte 20:28; vergleiche Römer 11:13). Auch vertreten sie Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, und Jehova Gott, den großen Hirten (1. Petrus 2:25; 5:4). Deshalb ermuntert die Heilige Schrift Glieder der Versammlung, sich denen unterzuordnen, die die Führung übernehmen (Hebräer 13:17). Solche Männer mögen zwar Fehler machen, wie auch Petrus sie machte, doch das gibt anderen nicht das Recht, in beleidigender Weise über sie zu reden. (Vergleiche Galater 2:11-14; 3. Johannes 9, 10.) Die hart arbeitenden „Hirten“ verdienen den Respekt der Versammlung. Doch Personen, die andere zum Schlechten beeinflussen, schrecken nicht davor zurück, christliche Älteste zu schmähen. Wenn jemand seinen Bruder schmäht oder beschimpft, betrachten Jehova Gott und sein Sohn dies so, als hätte er sie so behandelt.
14 Welch ein Unterschied besteht doch zwischen solchen selbstsüchtigen Irrlehrern und den treuen Engeln! Die Engel treten eifrig für Gerechtigkeit ein. Aber sie gebrauchen nicht einmal dann grobe, lästernde Worte, wenn sie es mit Gegnern zu tun haben. Als zum Beispiel „der Erzengel Michael mit dem Teufel uneins wurde und sich mit ihm wegen des Leibes Mose auseinandersetzte, wagte er nicht, über ihn in lästernden Worten ein Gericht zu bringen, sondern sprach: ,Jehova schelte dich‘ “ (Judas 9). Daraus können wir schließen, daß auch die anderen treuen Engel niemals jemanden mit Vorwürfen überhäufen und beschimpfen, sondern ruhig und sachlich, wenn auch nachdrücklich, die Tatsachen darlegen. Sie haben eine angemessene Achtung vor ihrem Schöpfer, und sie erkennen, daß lästerliches Reden im Widerspruch zu seiner Heiligkeit oder Reinheit steht.
15 Wir müssen uns vor Personen hüten, die bösartig andere herabsetzen und sich dann selbst in den Vordergrund rücken. Wir sollten uns stets vor Augen führen, daß solche Personen für ihre Handlungen verurteilt und ihrer Strafe nicht entrinnen werden. Das kann uns helfen, uns vorzusehen, daß wir den Personen kein Gehör schenken, die zwar an anderen interessiert zu sein scheinen, aber in Wirklichkeit nur ihren eigenen Vorteil suchen. Über das Ende solch selbstsüchtiger Männer schrieb der Apostel Petrus:
„Gleich vernunftlosen Tieren, die von Natur dazu geboren sind, eingefangen und vernichtet zu werden, werden diese Menschen in bezug auf Dinge, über die sie unwissend sind und lästerlich reden, in ihrem eigenen Lauf der Vernichtung auch Vernichtung erleiden, indem sie sich als Lohn für Unrechttun selbst Unrecht zufügen“ (2. Petrus 2:12, 13a).
16 Menschen, die von bösartigen Leidenschaften beherrscht werden, handeln wie „vernunftlose Tiere“. Über Tiere hatte Jehova gesagt: „Jedes sich regende Tier, das am Leben ist, möge euch zur Speise dienen“ (1. Mose 9:3). Daß lästerlich redende Menschen „vernunftlosen Tieren“ gleichen, äußert sich darin, daß sie sich nicht durch ein gut funktionierendes Gewissen zügeln lassen und so keine Wertschätzung für Gottes Handlungsweise und seine Tätigkeit zeigen. Unfähig, wertvolle geistige Dinge richtig zu beurteilen, mögen sie sie als wertlos bezeichnen. Ihre falschen Meinungen werden ihr Verderben sein. Sie halten an diesen falschen Ansichten zu ihrem eigenen Schaden fest und werden unweigerlich die schlechten Folgen ihrer ungerechten Handlungsweise verspüren. Bestimmt möchten wir an unserer Hoffnung festhalten und nicht wie sie ins Verderben gehen.
HÜTE DICH VOR PERSONEN, DIE AUF SELBSTSÜCHTIGE VERGNÜGUNGEN UND PERSÖNLICHEN GEWINN AUS SIND
17 Außer anderen schlechten Wesenszügen haben ungeistige Menschen einen brennenden Wunsch nach Entspannung und Vergnügen. Der Apostel Petrus schrieb:
„Sie betrachten ein luxuriöses Leben bei Tage als ein Vergnügen. Sie sind Flecken und Makel, die sich ungehemmt an ihren trügerischen Lehren ergötzen, während sie mit euch Festmahl halten. Sie haben Augen voll Ehebruchs und sind unfähig, von Sünde abzulassen, und sie locken unbefestigte Seelen an. Sie haben ein Herz, das in Habsucht geübt ist. Sie sind Kinder des Fluches. Da sie den geraden Pfad verlassen haben, sind sie irregeführt worden“ (2. Petrus 2:13b-15a).
18 Solche Personen mögen sich zur Tageszeit an Gelagen beteiligen und sich unmäßigem Essen und Trinken hingeben, statt etwas zur Erbauung anderer beizutragen. Sie verhalten sich wie gewisse Israeliten, die nur dem Vergnügen lebten. Bei ihren Festen floß reichlich Wein. Während der Tag zur Neige ging und die Nacht anbrach, wurden die Zecher immer lauter und ausgelassener, und ihre lärmenden Festlichkeiten waren von leidenschaftlicher Musik begleitet. Der Prophet Jesaja schreibt über solche Personen:
„Wehe denen, die am Morgen früh aufstehen, um nur nach berauschendem Getränk zu suchen, die bis spät im Abenddunkel verweilen, so daß der Wein selbst sie erhitzt! Und Harfe und Saiteninstrument, Tamburin und Flöte und Wein müssen sich bei ihren Festmählern vorfinden; aber auf das Tun Jehovas schauen sie nicht, und das Werk seiner Hände haben sie nicht gesehen“ (Jesaja 5:11, 12).
Die Vergnügungssüchtigen handelten, als ob es keine Beweise für die großartigen Werke des Schöpfers gäbe. Sie übten keine Zurückhaltung, da sie jede Verantwortung vor Jehova Gott ignorierten, und konnten daher nicht hoffen, seinem Strafgericht zu entrinnen.
19 Es sollte uns nicht überraschen, wenn etwas Ähnliches unter Personen vorkommt, die in der heutigen Zeit behaupten, Diener Gottes zu sein. Hochzeitsfeiern und Jahresfeiern können zu Anlässen ausarten, die sich durch leidenschaftliche Musik und wildes und sinnliches Tanzen auszeichnen. Bei solchen Feiern mögen alkoholische Getränke in überreichlichem Maße fließen. Das laute, unbeherrschte Feiern mag erst in den frühen Morgenstunden oder bei Tagesanbruch enden. In einigen Ländern mögen die Namengebung für ein Neugeborenes, die Bestimmungsübergabe eines neuen Hauses, Beerdigungen und die Einweihung von Gebäuden, die der Anbetung dienen, zum Anlaß genommen werden, gesellig zusammenzukommen und zu feiern. Dabei kann es vorkommen, daß sich die Anwesenden sehr rücksichtslos verhalten und sogar weltliche Nachbarn stören, so daß diese um Ruhe bitten müssen. Selbst in Ländern, in denen die Menschen im allgemeinen für ihre Reserviertheit bekannt sind, kann es vorkommen, daß unter guten Freunden zuviel getrunken wird, so daß andere verächtlich über die Wahrheit der „guten Botschaft“ sprechen. Wahre Christen müssen sich bestimmt vor solchen Ausschweifungen hüten (1. Petrus 4:3).
20 Wie der Apostel Petrus sagte, sind Personen, die so handeln, für die Christenversammlung wie Flecken und Makel. Sie schaden dem Ansehen der wahren Diener Gottes. Sie sind wie Flecken auf einem sauberen Kleid oder wie ein unansehnlicher Makel in einem sonst hübschen Gesicht. Da gewisse Personen die Absicht haben, alles zu tun, um ihre Begierde nach Vergnügen zu befriedigen, bewirken sie, daß ein normalerweise schönes Beisammensein ausartet. Sie versuchen, andere zu beeinflussen, sich mit ihnen an wilden Tänzen zu beteiligen und viel Alkohol zu trinken, und behaupten, dies sei eine ganz normale Entspannung. Dabei mögen auch die von Petrus erwähnten „Augen voll Ehebruchs“ in Erscheinung treten. Bei geselligen Anlässen mögen Männer beginnen, mit unsittlichem Interesse nach anwesenden attraktiven Frauen zu schauen. Die unreinen Begierden mögen so mächtig werden, daß sogar verheiratete Männer mit ihren Augen sündigen. (Vergleiche Matthäus 5:28; Markus 9:47.) Frauen, die in den christlichen Grundsätzen nicht fest gegründet und daher „unbefestigte Seelen“ sind, mögen leicht verderbten Männern zum Opfer fallen. (Vergleiche 2. Timotheus 3:6, 7.)
21 Solche Männer sind eine echte Gefahr, denn sie sind sehr geschickt darin, die Schwachen zu verführen. Der Apostel Petrus sagt von ihnen, sie hatten „ein Herz, das in Habsucht geübt ist“. Ihr ganzes Lebensziel scheint darin zu bestehen, ihre habsüchtigen Begierden zu befriedigen, und sie werden Experten im Erreichen ihrer Ziele. Auch der Jünger Judas sprach von solchen Personen, die sich „einschleichen“ und Gottes unverdiente Güte „zu einer Entschuldigung für Zügellosigkeit verkehren“ und sich dadurch gegenüber unserem alleinigen Gebieter, Jesus Christus, als falsch erweisen. Er zeigt, daß sie oft „um ihres eigenen Nutzens willen Persönlichkeiten bewundern“ und daß solche Personen, die Spaltungen verursachen, „animalische Menschen“ sind, „die den Geist nicht haben“ (Judas 4, 16, 19). Wenn es solchen Personen gelingt, in einer Versammlung durch Schmeichelei oder durch vorgetäuschten Eifer Einfluß oder Ansehen zu erlangen, stellen sie eine große Gefahr dar. Zu Recht kommen sie unter Gottes Fluch und verdienen die Vernichtung, wie auch der Apostel Petrus schreibt. Was für Männer gilt, die einen solch entzweienden, zersetzenden Einfluß ausüben, gilt natürlich gleichermaßen auch für Frauen, die so etwas tun. (Vergleiche Offenbarung 2:20-23.)
22 Der Apostel Petrus verglich solche verderbten Personen auch mit Bileam, indem er schrieb:
„Sie sind dem Pfade Bileams, des Sohnes Beors, gefolgt, der den Lohn des Unrechttuns liebte, aber für seine eigene Verletzung dessen, was recht war, eine Zurechtweisung erhielt. Ein stummes Lasttier, das sich mit der Stimme eines Menschen äußerte, hinderte den Propheten an seinem wahnsinnigen Lauf“ (2. Petrus 2:15b, 16).
Dieser Wahrsager wußte ganz genau, daß es im Widerspruch zum Willen des höchsten Souveräns war, die Israeliten zu verfluchen. Nach außen hin gab er zwar vor, nicht über das hinauszugehen, was ihn Jehova zwingen würde zu reden, doch im Innern nährte er den Wunsch, Israel zu verfluchen. Er wollte die Belohnung haben, die ihm der Moabiterkönig Balak anbot. Doch Gott, der Allmächtige, wies Bileam durch seine eigene Eselin zurecht. Durch ein Wunder bewirkte der Höchste, daß ein vernunftloses Lasttier verständlich redete (4. Mose 22:1-35). Das war für Gott, der sogar die Steine schreien lassen könnte, keine Schwierigkeit (Lukas 19:40). Angesichts der außerordentlichen Habsucht Bileams machte Jehova Gott zu Recht von diesem ungewöhnlichen Mittel der Zurechtweisung Gebrauch. Dadurch, daß Bileam versuchte, dem Willen Gottes in bezug auf Israel zu widerstehen, handelte er wie ein Wahnsinniger. Eine Zeitlang hinderte ihn die Zurechtweisung, die ihm sein Haustier erteilt hatte, daran, seinen Lauf fortzusetzen, da er einsehen mußte, daß es ihm einfach nicht gelang, Israel zu verfluchen (4. Mose 23:1 bis 24:9).
23 Trotzdem hatte es Bileam immer noch darauf abgesehen, die Belohnung zu erhalten. Schließlich dachte er sich einen Plan aus, wie er die Israeliten dazu bringen könnte, sich selbst Gottes Fluch zuzuziehen. Er erklärte Balak, daß er moabitische und midianitische Frauen dazu gebrauchen könne, die Männer Israels zum Götzendienst und zur Hurerei zu verleiten (4. Mose 31:16; Offenbarung 2:14). Dieser niederträchtige Plan hatte einen gewissen Erfolg und führte zum Tod von 24 000 Israeliten (4. Mose 25:1-9).
24 Wie eindrucksvoll veranschaulicht doch der Fall Bileams die Handlungsweise von Personen, die um des persönlichen Gewinns willen aufhören, das Rechte zu tun! Nicht einmal ein Wunder könnte sie von dem Bemühen abhalten, ihre Habsucht zu befriedigen. Daher sollten wir es vermeiden, mit jemandem enge Gemeinschaft zu pflegen, der durch seine Einstellung, sein Reden und sein Benehmen unser Gewissen ernsthaft beunruhigt. Selbstsüchtige Männer haben einfach keine Skrupel, anderen Schaden zuzufügen, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.
25 Petrus setzt seine Beschreibung solcher bösen Menschen mit den Worten fort: „Diese sind Quellen ohne Wasser und Nebelschwaden, von heftigem Sturm getrieben, und für sie ist die Schwärze der Finsternis aufbehalten“ (2. Petrus 2:17). Aus einer engen Gemeinschaft mit befleckten Personen kann man nicht den geringsten Nutzen ziehen. Sie sind wie Quellen oder Brunnen, die ein erschöpfter Wanderer aufsucht, um frisches Wasser zu finden, nur um enttäuscht festzustellen, daß das Wasser versiegt ist. Sie sind auch wie dünne, nebelähnliche Wolken, zu denen man aufblicken mag in der Hoffnung, daß sie den nötigen Regen für die wachsende Saat geben, die aber schnell von starken Winden weggeblasen werden. Von Irrlehrern kann man kein Licht, keine Erleuchtung, erwarten. Sie treiben selbst in die „Schwärze der Finsternis“, eine totale Finsternis, die stellvertretend für das Strafgericht steht, das über sie kommen wird.
NIMM DICH VOR „GESCHWOLLENEN REDEN“ IN ACHT
26 Gefährliche Elemente in der Versammlung haben eine trügerische äußere Erscheinung. Daher müssen wir uns vor ihnen in acht nehmen. Besonders diejenigen, die in der christlichen Wahrheit und Lebensweise noch nicht befestigt sind, müssen vorsichtig sein. Die Methoden solcher selbstsüchtigen Männer mögen sehr eindrucksvoll sein. Doch wehe denen, die durch ihre Überredungskraft getäuscht werden! Der Apostel Petrus schreibt:
„Sie führen geschwollene Reden unnützen Inhalts und durch die Begierden des Fleisches und durch zügellose Gewohnheiten verlocken sie die, die eben erst Leuten entronnen sind, welche im Irrtum wandeln. Während sie ihnen Freiheit verheißen, führen sie selbst ein Dasein als Sklaven des Verderbens. Denn wer immer von einem anderen überwunden wird, ist diesem versklavt“ (2. Petrus 2:18, 19).
27 Personen, die andere überreden, einem Irrtum zu glauben oder im Widerspruch zu ihrem reinen Gewissen zu handeln, sprechen oft mit großer Überzeugungskraft. Sie denken sehr hoch von sich und ihren Worten und messen ihren Aussagen großen Wert bei. (Vergleiche 2. Korinther 10:10, 12; 11:3-6, 12, 13.) Statt im Geist der Demut vernünftige biblische Gründe anzuführen, mögen sie spotten und eindrucksvolle, bombastische Reden führen und dabei ihre schwachen Argumente durch Prahlereien überdecken. (Vergleiche im Gegensatz dazu 2. Korinther 4:2.) Untersucht man ihre eindrucksvollen Worte im Licht der Heiligen Schrift, so stellt sich heraus, daß es nur leere Worte sind, die keinem nützen.
28 Leider mögen Personen, die im Worte Gottes nicht fest gegründet sind, die Gefahr nicht erkennen. Ihr ‘Wahrnehmungsvermögen ist noch nicht durch Gebrauch geübt zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht’ (Hebräer 5:14). Da diese Unbefestigten vielleicht erst vor kurzem gottentehrende Gewohnheiten, die in der Welt üblich sind, aufgegeben haben, mögen diese für sie immer noch einen gewissen Reiz haben.
29 In Sachen Unterhaltung und Entspannung ist es offensichtlich nötig, ausgeglichen zu sein. Die Bibel verlangt von Gottes Dienern nicht, ein asketisches Leben zu führen, und sie stellt auch Selbstverleugnung nicht als eine Tugend an sich dar, sondern nur, wenn sie zu einem guten Zweck geübt wird. (Vergleiche Prediger 2:24; 3:1, 4, 13; 8:15; 1. Korinther 13:3; Kolosser 2:20-23.) Doch das ist noch lange kein Grund, ins andere Extrem zu fallen, sich von seinem gefallenen Fleisch beherrschen zu lassen und die christliche Freiheit als einen Deckmantel für Schlechtigkeit zu benutzen (Galater 5:13, 14; 1. Petrus 2:16). Eine solche Handlungsweise ist mit dem Gebot, Gott zu lieben und seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst, dem „königlichen Gesetz“, dem wir unterstehen, nicht vereinbar (Jakobus 2:8, 12). Personen, die etwas anderes behaupten und über die spotten, die mit ihren Ausschweifungen nicht einverstanden sind, beweisen, daß sie immer noch ihren selbstsüchtigen Neigungen versklavt sind.
30 Wir müssen daher vernünftig sein und beide Extreme meiden. Es läßt sich nicht leugnen, daß wir in der Gefahr stehen, dazu verleitet zu werden, unbekümmert dem Vergnügen nachzugehen. Man kann ganz allmählich in einen Strudel hineingezogen werden, indem man Partys besucht, die im Laufe der Zeit in ausgelassene Tanz- und Trinkfeste ausarten, oder indem man sich Filme oder andere Darbietungen ansieht, in denen Unsittlichkeit und Sadismus verherrlicht werden. Es wäre unvernünftig, zu behaupten, solche unzuträglichen Einflüsse seien nicht gefährlich. Sie werden unweigerlich das christliche Gewissen schwächen und den Charakter verderben. Personen, die das nicht wahrhaben wollen, fallen oft der Trunkenheit oder einem sexuellen Fehlverhalten zum Opfer (Sprüche 13:20).
31 Der Apostel Petrus beschrieb wirklich genau, was unter Gottes Dienern geschehen würde, bis über die Ungerechten der „Tag des Gerichts zu ihrer Abschneidung“ hereinbräche (2. Petrus 2:9). Es wird immer Personen geben, die versuchen, die Grenzen der christlichen Freiheit weit über das hinaus auszudehnen, was vernünftig ist, damit sie ihre Begierden nach sinnlichem Vergnügen befriedigen können. Sie sind nicht bereit, die biblische Aufforderung zu befolgen: „Ertötet daher die Glieder eures Leibes, die auf der Erde sind, in bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde und Habsucht“ (Kolosser 3:5). Statt dessen suchen sie ausgerechnet die Unterhaltung, die in ihnen diese schädlichen Begierden weckt. Wenn sie dann andere mit hineinziehen, mögen sie argumentieren: „Wenn unser Gewissen dies zuläßt, ist nichts daran auszusetzen.“ Sie erkennen jedoch nicht, daß ein beflecktes Gewissen kein sicherer Führer ist. Diese Personen geben ihren Begierden nach und sind ihnen daher versklavt. Die „Freiheit“, die sie anderen versprechen, ist ein Trug.
32 Das Ende derer, die zu einem sündhaften Leben zurückkehren, wird verheerend sein. Der Apostel Petrus schrieb:
„Wenn sie nämlich, nachdem sie durch eine genaue Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entronnen sind, wieder in eben diese Dinge verwickelt und davon überwunden werden, so sind die letzten Zustände für sie schlimmer geworden als die ersten. Denn es wäre für sie besser gewesen, den Pfad der Gerechtigkeit nicht genau erkannt zu haben, als sich, nachdem sie ihn genau erkannt hatten, von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot abzuwenden. Es ist ihnen ergangen, wie das wahre Sprichwort sagt: ,Der Hund ist zum eigenen Gespei zurückgekehrt und die gebadete Sau zum Wälzen im Schlamm‘ “ (2. Petrus 2:20-22).
33 Weshalb konnte der Apostel Petrus dies sagen? Hat jemand einmal eine genaue Erkenntnis des Herrn Jesus Christus erworben, so erkennt er die Notwendigkeit, Änderungen vorzunehmen. Er mag aufhören zu trinken, unsittlich zu leben, an Glücksspielen teilzunehmen oder anderen Lastern nachzugehen. Dadurch, daß er sein Leben in Ordnung bringt und nach dem ausrichtet, was von einem Jünger Jesu Christi erwartet wird, entrinnt er den „Befleckungen der Welt“, den Gewohnheiten, von denen er gelernt hat, daß sie Gott mißfallen. Wird er jedoch wieder in gottentehrende Gewohnheiten verstrickt, so wirft er absichtlich das von sich, wovon er weiß, daß es richtig ist. Seine Erkenntnis Jesu Christi und sein biblisch geschultes Gewissen bildeten ursprünglich ein Hemmnis für falsches Verhalten. Wenn er sich nun über seine natürlichen Hemmungen hinwegsetzt, kann es passieren, daß er noch schlechter handelt als vor der Zeit, in der er ein Jünger Christi wurde. Er mag noch weiter gehen als Menschen, die den Weg der Gerechtigkeit überhaupt nicht kennen. Der Grund dafür ist, daß sein Gewissen befleckt oder gar gebrandmarkt ist wie totes Gewebe. (Vergleiche 1. Timotheus 4:2.) Hätte er den richtigen Weg nie erkannt, so hätte sein schlechter Wandel den Namen Christi nicht so sehr entehrt, seine Sünde wäre nicht so schwerwiegend gewesen, und Gottes Gericht gegen ihn hätte nicht so streng sein müssen. (Vergleiche Lukas 12:45-48; 1. Timotheus 1:13, 15, 16.)
34 Wie aus dem Sprichwort hervorgeht, das Petrus zitiert, versäumen es diejenigen, die ein sündhaftes Leben aufnehmen, offenbar, ihre Gelegenheit zu nutzen, auf dem christlichen Lebensweg Fortschritte zu machen (2. Petrus 1:2-11). Einige mögen nach außen hin schlechte Gewohnheiten aufgeben, diese aber niemals hassen. Sie mögen das „Gespei“, den Schmutz dieser Welt nicht wirklich hinter sich lassen. Für sie ist es immer noch etwas Verlockendes, und so können sie veranlaßt werden, dazu zurückzukehren. Sie mögen in ihrem Innern den Wunsch haben, sich in dem Schlamm der sittlichen Entartung zu wälzen. Andere mögen es versäumen, ihre Wertschätzung für die christliche Jüngerschaft zu vertiefen, und schließlich hat das, was die Welt bietet, für sie wieder größeren Reiz. Wie traurig, wenn jemand in einen Zustand zurückfällt, den er einmal verabscheut hat!
35 Das inspirierte Sprichwort ist eine Warnung für alle, die sich zum Christentum bekennen. Wenn wir unser Herz in sittlicher und geistiger Hinsicht nicht rein halten und den Schmutz der Welt nicht wirklich verabscheuen, besteht die große Gefahr, daß wir geistig zugrunde gehen. Christen können es sich einfach nicht leisten, in ihrem Widerstand gegen die Verlockungen einer verderbten Welt nachzulassen. Wir müssen unsere schädlichen Begierden ertöten, wir dürfen nicht zulassen, daß sie die Oberhand über uns gewinnen, und wir sollten sie auch nicht dadurch erregen, daß wir begehrlich nach dem blicken, was die Welt zu bieten hat (1. Korinther 10:12; Kolosser 3:5).
BLEIBE WACH!
36 Wir müssen jedoch nicht nur in sittlicher und geistiger Hinsicht rein bleiben, sondern müssen auch im Dienste unseres Herrn tätig sein, indem wir anderen auf geistigem und materiellem Gebiet helfen. Unser ganzer Lebenswandel sollte verraten, daß wir geistig wach und tätig sind. Wie wichtig dies ist, hebt der Apostel Petrus mit den folgenden Worten hervor:
„Geliebte, dies ist nun der zweite Brief, den ich euch schreibe, in welchem ich, wie in meinem ersten, durch Erinnerung euer klares Denkvermögen aufwecke, damit ihr der zuvor von den heiligen Propheten geredeten Worte und des durch eure Apostel mitgeteilten Gebotes des Herrn und Retters gedenkt. Denn dieses erkennt zuerst, daß in den letzten Tagen Spötter mit ihrem Spott kommen werden, die nach ihren eigenen Begierden vorgehen und sagen: ,Wo ist diese seine verheißene Gegenwart? Ja, von dem Tage an, da unsere Vorväter im Tod entschlafen sind, gehen alle Dinge genauso weiter wie von Anfang der Schöpfung an‘ “ (2. Petrus 3:1-4)
37 Gewiß ist es für uns heute von Nutzen, wenn unser ‘klares Denkvermögen aufgeweckt’ wird, so daß wir deutlich erkennen, was wir tun müssen, um Gottes Gunst zu erlangen. (Vergleiche 2. Petrus 1:12-15.) Die „heiligen Propheten“, angefangen mit Henoch, warnten vor einem Tag der Abrechnung. In Judas 14, 15 lesen wir: „Ja, der siebente in der Linie von Adam her, Henoch, hat auch von ihnen prophezeit, als er sprach: ,Siehe! Jehova kam mit seinen heiligen Myriaden, um an allen das Gericht zu vollziehen und alle Gottlosen all ihrer gottlosen Taten zu überführen, die sie auf gottlose Weise begingen, und all der anstößigen Dinge, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben.‘ “ Jahrhunderte später wurden hebräische Propheten, wie Jesaja, Daniel, Joel, Habakuk, Zephanja, Haggai, Sacharja und Maleachi, veranlaßt, ähnliche Prophezeiungen auszusprechen (Jesaja 66:15, 16; Daniel 7:9-22; Joel 3:9-17; Habakuk 3:16-18; Zephanja 1:14-18; Haggai 2:21, 22; Sacharja 14:6-9; Maleachi 4:1-6).
38 Das von all diesen Propheten und anderen vorhergesagte göttliche Strafgericht wird unweigerlich kommen. Das erfordert von uns, daß wir uns bemühen, jederzeit in Bereitschaft zu sein und unser ungetrübtes Verhältnis zu Gott nicht zu gefährden.
39 Die Botschaft, die uns die Propheten übermittelten, ist die gleiche, die auch in dem Gebot unseres Herrn Jesus Christus enthalten ist und von den Aposteln, einschließlich des Apostels Paulus, wiederholt wurde. Wir als Jünger des Sohnes Gottes sollten in seinem Dienst tätig sein, in sittlicher und geistiger Hinsicht rein bleiben und immer bereit sein, unseren Herrn zu empfangen, wenn er kommt, um an den Gottlosen das Gericht zu vollstrecken. Gottes Sohn sagte selbst:
„Gebt . . . auf euch selbst acht, damit euer Herz niemals durch zuviel Essen und zuviel Trinken und Sorgen des Lebens beschwert werde und jener Tag plötzlich in einem Augenblick, über euch komme wie eine Schlinge. Denn er wird über alle die kommen, die auf der ganzen Erdoberfläche wohnen. Bleibt also wach und fleht allezeit, damit es euch gelinge, all diesen Dingen, die geschehen sollen, zu entgehen und vor dem Sohn des Menschen zu stehen“ (Lukas 21:34-36).
40 Ja, wir müssen uns davor hüten, in geistiger Hinsicht einzuschlafen. Wir dürfen uns daher nicht ungehemmt dem Essen und Trinken und Vergnügungen hingeben Durch solche Ausschweifungen stumpft unser geistiges Wahrnehmungsvermögen ab, und das Herz wird mit Schuldgefühlen belastet. Dadurch werden die guten Beweggründe des Herzens ausgemerzt. Auf ähnliche Weise kann eine übertriebene Sorge um den Lebensunterhalt das Herz der tröstenden Zusicherung berauben, daß Jehova Gott für alles sorgen wird, was wir wirklich benötigen (Matthäus 6:25-34). In dem Augenblick, in dem der Wunsch, von unserem Herrn Jesus Christus zur Zeit des Gerichts als bewährt erfunden zu werden, nicht mehr der Hauptbeweggrund unseres Herzens ist, befinden wir uns in großer geistiger Gefahr. Der Herr Jesus Christus könnte uns in einem mißbilligten Geisteszustand vorfinden.
41 Wie Petrus lehrten auch die anderen treuen Apostel ihre Glaubensgefährten, sich stets vor Augen zu halten, daß Christus mit Gewißheit kommt, um Gericht zu üben und seine treuen Jünger zu belohnen. Dadurch sollte den Christen in erster Linie geholfen werden, als bewährt erfunden zu werden, wenn der Sohn Gottes „mit Macht und großer Herrlichkeit“ käme (Matthäus 24:30). Wie Jesus es bereits getan hatte, betonten auch die Apostel weiterhin die Wichtigkeit, sich bis zum Ende als treu zu erweisen, das heißt bis zu ihrem Tod oder bis zur „Gegenwart des Tages Jehovas“ (2. Petrus 3:12). Da in der Bibel auch die Auferstehung der Miterben Christi mit seiner Wiederkehr in Verbindung gebracht wird, sind die Hoffnungen aller treuen Jünger eng verknüpft mit der Ankunft des Sohnes Gottes in seiner Eigenschaft als herrlicher himmlischer König (Matthäus 10:28; 24:13, 36-44; 1. Thessalonicher 1:9, 10; 4:14-17). Während der gesamten Geschichte der Christenversammlung ist der unerschütterliche Glaube an das Kommen des Herrn „mit Macht und großer Herrlichkeit“ Christen eine große Hilfe gewesen, treu zu bleiben.
LASS DICH VON SPÖTTERN NICHT TÄUSCHEN
42 Teilweise aus dem Wunsch, die Offenbarung Jesu Christi in Herrlichkeit noch zu erleben, haben in allen Jahrhunderten eine Anzahl Gläubige das Ende des gottlosen Systems der Dinge in einer bestimmten Zeitperiode oder für ein bestimmtes Jahr erwartet. Das ist bis hinein in die „letzten Tage“ der Fall gewesen. Da gewisse Erwartungen nicht in Erfüllung gingen, kamen viele zum Straucheln und kehrten zu den Wegen der Welt zurück. In Erfüllung der Worte Petri hören wir sogar heute die Stimme von Spöttern (2. Petrus 3:3, 4). Solche Personen sagen gewissermaßen: „Welchen Grund haben wir, zu glauben, daß Gottes Sohn die Gottlosen vernichten und seine Jünger belohnen wird? Seit der Zeit der Schöpfung hat sich noch nichts geändert. Das Leben geht genauso weiter, wie es schon immer war, und es gibt keine Anzeichen dafür, daß es in naher Zukunft zu einem verheerenden Ende kommt. Männer heiraten, und Frauen werden verheiratet, Kinder werden geboren, und die Menschen werden weiterhin alt und sterben.“ Sie wollen damit sagen, daß der Herr Jesus Christus nie kommen wird, um Gericht zu üben, oder daß dieses Ereignis in so ferner Zukunft liegt, daß es für uns nicht unmittelbar von Belang ist.
43 Solche Spötter haben völlig aus den Augen verloren, daß entweder der Tod oder der „Tag Jehovas“ unausweichlich über sie kommen wird. In keinem der beiden Fälle werden sie weitere Gelegenheit haben, Schätze im Himmel in Form von vortrefflichen Werken aufzuhäufen (Lukas 12:15-21, 31, 33-40). Es hat daher noch nie eine Zeit in der Geschichte gegeben, in der es sich die Jünger Jesu Christi leisten konnten, ihre Pflichten zu vernachlässigen. In unserer Zeit ist dies gewiß noch gefährlicher.
44 Welche Pflichten haben wir denn heute zu erfüllen? Zunächst einmal haben wir den Auftrag: „Macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Matthäus 28:19, 20). Ja, wir haben das Vorrecht, uns am Abschluß des Systems der Dinge am weltweiten Predigen der „guten Botschaft vom Königreich“ zu beteiligen (Matthäus 24:14). Besonders wichtig ist es heute, daß wir unserer Verpflichtung nachkommen, all unseren Brüdern Liebe zu erweisen, ihnen beizustehen, wenn sie Hilfe benötigen, Mitgefühl zu bekunden und sie zu ermuntern. (Vergleiche Matthäus 25:35-40; Hebräer 13:1-3; 1. Johannes 3:16-18.) Außerdem müssen wir uns stets bemühen, uns von den entarteten Werken des Fleisches rein zu erhalten (Matthäus 7:21-23; Galater 5:19-21).
JEHOVA HAT BEWIESEN, DASS DIE SPÖTTER IM UNRECHT SIND
45 Während wir weiterhin ein Leben führen, wie es sich für Jünger Jesu Christi gehört, werden wir uns stets vor Augen halten, daß Jehova Gott schon vor langer Zeit einen Beweis dafür geliefert hat, daß die Spötter im Unrecht sind. Darauf machte der Apostel Petrus als nächstes aufmerksam:
„Ihrem Wunsche gemäß entgeht diese Tatsache ihrer Kenntnis, daß es von alters her Himmel gab und eine Erde, die kompakt herausstand aus dem Wasser und inmitten des Wassers durch das Wort Gottes; und durch diese Dinge wurde die damalige Welt vernichtet, als sie mit Wasser überflutet wurde“ (2. Petrus 3:5, 6).
46 Die Tatsache, daß Jehova Gott schon einmal eine Welt gottloser Menschen vernichtet hat, beweist, daß die Spötter im Unrecht sind, wenn sie behaupten, in den menschlichen Angelegenheiten werde es nicht zu einer drastischen Änderung kommen, sondern alles werde ‘genauso weitergehen wie von Anfang der Schöpfung an’. Wir haben Gottes Wort der Verheißung, daß er durch seinen Sohn gegen die Gottlosen vorgehen wird. Dieses Wort ist so machtvoll, daß es gar nicht unerfüllt bleiben kann.
47 Die Art und Weise, wie die Bibel von den Schöpfungswerken Jehovas spricht, verrät die Macht seines „Wortes“. Aus 1. Mose, Kapitel 1 lernen wir, daß Gottes Vorsatz schon so gut wie verwirklicht ist, wenn er das Wort spricht oder den Befehl gibt. (Vergleiche Psalm 148:1-6.) Über den zweiten Tag lesen wir: „Und Gott sprach weiter: ,Es entstehe eine Ausdehnung zwischen den Wassern, und es trete eine Scheidung ein zwischen den Wassern und den Wassern.‘ Dann ging Gott daran, die Ausdehnung zu machen und eine Scheidung herbeizuführen zwischen den Wassern, die unterhalb der Ausdehnung sein sollten, und den Wassern, die oberhalb der Ausdehnung sein sollten. Und so wurde es“ (1. Mose 1:6, 7). Am dritten Tag sagte Gott dann: „ ‚Die Wasser unter den Himmeln sollen sich an e i n e n Ort sammeln, und das trockene Land erscheine.‘ Und so wurde es“ (1. Mose 1:9).
48 Der Schöpfungsbericht stimmt mit der Beschreibung des Apostels Petrus völlig überein. Da sich das trockene Land über die Oberfläche des Wassers erhob, das die Erde bedeckte, ‘stand die Erde kompakt heraus aus dem Wasser’. Doch da Wasser oberhalb der Ausdehnung (das die zur Erhaltung des Lebens nötigen Gase enthielt) die Erde umgab, stand die Erde auch „inmitten des Wassers“. (Vergleiche Sprüche 8:24-29.) Das „Wort Gottes“ brachte dies zustande.
49 Durch die Wasser, die hoch über der Erdoberfläche schwebten, und die Wasser auf der Erde wurde die Möglichkeit für eine weltweite Flut geschaffen, und der Höchste machte tatsächlich davon Gebrauch, um eine gottlose Welt zu vernichten. Die Sintflut ist daher ein warnendes Beispiel für alle Spötter, die bezweifeln, daß Gott während der Gegenwart Christi in die Angelegenheiten der Menschen eingreifen wird. Das gleiche machtvolle Wort, das die Voraussetzungen für eine weltweite Flut geschaffen hat, weist auch auf die Vernichtung des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge hin. Der Apostel Petrus schreibt weiter: „Aber durch dasselbe Wort sind die Himmel und die Erde, die jetzt sind, aufgespart für das Feuer und sind aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen“ (2. Petrus 3:7).
50 Besonders da schon viele Jahrhunderte vergangen sind, seitdem der Apostel Petrus diese Worte geschrieben hat, und gewisse Erwartungen unerfüllt geblieben sind, haben einige Personen, die mit der Christenversammlung verbunden sind, in Frage gestellt, daß eine solche Vernichtung je kommen wird. Vielleicht schließen sie sich den Spöttern nic