morgen 2.Samuel 11
From the rooftop of his palace David saw a woman bathing. This bath with interior seat may have been used for ritual immersion and purification. It was found near the water libation installation at Tel Dan, Israel (ninth century BC).
This entry was posted in 2. Samuel, Gemeinsam die Bibel in einem Jahr lesen, Vorbereitung auf Sonntag by Jule with 22 commentsDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Fragen zu 2.Samuel 11
📘
1. Welche Bedeutung hat der Zeitpunkt von Davids Sünde (V. 1-2 )? Der Zeitpunkt von Batsebas Reinigung »von ihrer Unreinigkeit«, was sagen soll, dass sie nun kultisch rein von ihrer Menstruation
war (V. 4 ; vgl. 3 Mose 15,19.28 )?
📙
2. Wie entwickelten sich Davids Gedanken Ihrer Meinung nach, als
er diese Frau sah (V. 2-5 )? Als er sie begehrte? Als er zu ihr sandte? Als er sie verführte? Als er mit ihr schlief? Hätte Batseba sich gegen diese Verführung wehren können? Warum oder warum nicht?
📕
3.Wo zeigt sich in diesem Abschnitt das erste Mal, dass David wegen seines Ehebruchs Angst bekommt? Warum fürchtet er sich (vgl. 3 Mose 20,10; 5 Mose 22,22 )? Warum dachte David, dass
sein Vertuschungsversuch seine Sünde aufheben könnte?
📗
4. Welche hohen charakterlichen Qualitäten zeigt Urija, als er Davids Vorschlag ablehnt (V. 11.13 ; vgl. 5 Mose 23,9-10 )? Was
offenbart dies über David? Über Urija? Joab?
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5. Was hätten Sie als Joabs Bote über die Botschaft gedacht, die Sie David überbringen sollten (V. 18-24 )? Und über Davids Antwort (V. 25 )?
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6. Wie mag sich Batseba gefühlt haben, als sie so rasend schnell von Urijas Frau zu Davids Geliebter, zu Urijas Witwe und dann zu Davids Braut wurde?
:rolle:
7. In welcher Weise führt hier die eine Sünde zu einer
anderen, bis David schließlich gegen das sechste, das siebte, das neunte und das zehnte Gebot
verstoßen hat?
aus Die Hauskreisbibel
Weiter unten findet ihr die Gedanken und Kommentare, die wir in den vergangenen Jahren dazu „angesammelt“ haben 😊
Fragen zu 2.Samuel 12
Fragen zu 2.Samuel 12
📙
Wie ist die Reaktion Davids auf Natans
Strafrede (V. 13 ; vgl. Ps 51 )? Wie verhielt sich dagegen Saul in ähnlichen Situationen (vgl. 1.Sam
13,11-12; 15,13-26 )?
📘
5. Was will Gott David (und uns) durch den Tod von Davids Sohn lehren (V. 13
b- 23 )? Welches weitere Ziel mit Blick auf die Erlösung wird durch diese teure Gnade letzten Endes
erreicht (V. 24-25 )?
aus Die Hauskreisbibel
Fragen zu Psalm 51
1. Auf welche Weise sündigte David in der Affäre mit Batseba (vgl. 2.Sam 11,1-27 )
📘
? 2. Wie kann er
es angesichts seiner Arroganz, seines Ehebruchs, Betruges und Mordes wagen, vor Gott zu treten?
Was fühlt er dabei?
📙
3. Mord wird im jüdischen Gesetz als Kapitalverbrechen angesehen. Warum wird
auch der Ehebruch dazugezählt (vgl. 5 Mose 22,22 )?
📕
4. Was bedeutet Vers 6 , da diese Sünden ja
auch andere betreffen? Was zeigt dies über das Wesen der Sünde?
📗
5. Wie kann ein ungeborenes
Kind als »sündig« angesehen werden (V. 7 )? Wenn Gott alles »gut« geschaffen hat, warum haben
die Menschen dann eine Neigung zum Sündigen (vgl. Röm 5,12-14 )?
📔
6. Worum bittet David Gott
angesichts dieser Tatsachen (V. 9-14 )? Was bedeutet: »Entsündige mich mit Ysop« (vgl. 3 Mose
14,4-7 )? Warum bittet David darum?
📓
7. Wie hofft David, Gottes Zorn zu entkommen (V. 15-19 )? Auf
welcher Grundlage hofft er auf eine wiederhergestellte Beziehung?
:rolle:
8. Warum verallgemeinert David
sein Gebet, um das ganze Volk einzuschließen (V. 20-21 )? Was sagt dies über das Wesen der
Sünde aus?
:schriftrolle:
9. Welche Opferarten wünscht der HERR in den Versen 18-19 ? Im Vers 21 ? Wann
reicht ein zerbrochener Geist und ein zerschlagenes Herz aus? Wann sind Opferhandlungen
angebracht?
aus Die Hauskreisbibel
Fragen zu Psalm 32
1. Welche Quelle des Segens oder des Glückes wird in diesem Psalm genannt? Wie lässt sich
dies mit Ps 1,1 vergleichen?
📘 2. Was bedeutet: »in dessen Geist keine Falschheit ist«? In welchem
Zusammenhang steht dies zu dem Kampf in den Versen 3-5 ? Warum wehrte er sich Ihrer Meinung
nach so lange dagegen, seine Schuld zu bekennen? Was geschah, als er es tat?
📙
3. Was hat David in
Bezug auf Gott erkannt (V. 6-7 )?
📕 4. Wie hängt der Rat des HERRN (V. 8-9 ) mit Davids Kampf (V. 3-4
) zusammen? Inwiefern ist er einem Maultier ähnlich?
📗 5. Was ist für Sie die Pointe dieses Psalms?
📔
Was hat Paulus mit diesem Psalm zu beweisen versucht (vgl. Röm 4,7-8 )?
aus Die Hauskreisbibel
Kapitel 11 und 12
David und Bathseba, ein Moment der Schwäche? Wie dachte Jehova darüber?
2. Samuel 12:1-12
Wie reagierte David auf die Zurechtweisung des Propheten?
Vers 13
Aber wie Jehova schon damals zu Moses sagte, ist er barmherzig und gnädig und verzeiht Sünden. Aber er wird keineswegs Straffreiheit gewähren – und so zieht Jehova auch hier Konsequenzen und die Frucht der Sünde (wegen der Uria sterben musste) stirbt ebenfalls. Sicherlich ein sehr harter Schlag für David und Bathseba.
Wie wir sehen, hat unrechtes Verhalten Konsequenzen von der Seite Jehovas aus, auch wenn wir alles Mögliche und Unmögliche unternehmen, um es zu verheimlichen und zu vertuschen. Jehova lässt sich eben nicht verhöhnen.
Sollte sich das Wissen darum nicht auf unser Verhalten auswirken? Wäre es da nicht besser, gleich zu dem zu stehen, was wir getan haben – ohne noch alle möglichen andere Menschen in Mitleidenschaft zu ziehen? Menschen, die garnichts mit unserem Fehlverhalten zu tun haben?
Sicherlich hätte Jehova David nicht ganz so hart gestraft, wenn er nicht einen Mann (Uria) hätte sterben lassen, um zu vertuschen, was er getan hat.
Was ist mit uns heute?
Was, wenn wir uns ebenfalls etwas haben zu schulden kommen lassen? Was, wenn wir schon alles Mögliche getan haben, um es zu vertuschen und andere unschuldige Personen in Mitleidenschaft gezogen haben? Ist dann schon alles egal? „Wir können es ja eh nicht mehr ändern“ – also lassen wir es dabei und machen mit unserem verkehrten Tun und dem Vertuschen auf Kosten anderer weiter?
Wie war das mit David? Jehova hatte ihn ja hart bestraft, obwohl er seine Sünde bekannt und bereut hatte. Lohnt es sich also nicht, unsere Sünden zu bereuen und zu bekennen?
Nun, was wäre wohl passiert, wenn David zu Nathan gesagt hätte „du spinnst wohl“? „Das geht dich garnichts an, was ich mache, immerhin bin ich der König, du hast mir garnichts zu sagen“?
Hätte Jehova ihm dann auch vergeben? Hätte Jehova weiterhin mit ihm gehandelt? Hätte er wieder ein gutes Verhältnis zu Jehova haben können? Wäre der Messias aus ihm und Bathseba hervor gegangen?
„Ja, aber Jehova hat David immerhin hart gestraft. Das erste Kind von David und Bathseba musste sterben, obwohl es garnichts dafür konnte und auch der Unfrieden innerhalb seines eigenen Hauses….“
Denken wir vielleicht, David wäre besser, billiger davon gekommen, wenn seine Sünde weiterhin geheim geblieben wäre? Wenn er sie nicht bekannt und bereut hätte? „Immerhin ging das Unglück ja erst los, als Nathan mit David gesprochen hatte…“
Auch wenn so ein verkehrtes Verhalten eine Weile gut zu gehen scheint, so gibt es dennoch nichts, was vor Jehovas Augen verborgen ist. Und es gibt nichts, was Jehova daran hindern kann, unser Verhalten zu seiner Zeit zu strafen.
Also: was sollten wir denn dann tun?
Noch ist die gelegene Zeit, unsere Angelegenheiten mit Jehova ins Reine zu bringen. Warten wir nicht zu lange damit!
Wie ging es nun mit David und Bathseba weiter? Verzweifelten sie an der harten Strafe? „Es macht doch eh alles keinen Sinn mehr, Jehova hat uns verworfen“?
Nein, sie nahmen die Strafe demütig an, weil sie wussten, dass sie sie verdient hatten.
2. Samuel 12:24
Ihr Verhalten (aufrichtig bereuen und die Strafe als gerecht anzunehmen) bewirkte, dass Jehova die beiden nicht nur mit einem weiteren Sohn (Salomo) segnete, sondern diesen auch als Zweig benutzte, aus dem der Messias hervorgehen sollte.
Die Geschichte mit David und Bathseba lehrt uns also eine ganze Menge:
Sie zeigt, dass selbst ein Mensch mit einem guten Verhältnis zum Schöpfer mal Fehler macht. Manchmal gehen Menschen sogar soweit, dass sie bereit sind, unschuldige Personen zu vernichten, um ihr Fehlverhalten zu vertuschen. Jehova sieht, was wir tun, selbst, wenn es uns gelingt, anderen Menschen Sand in die Augen zu streuen. Wenn wir wollen, dass Jehova uns vergiebt, müssen wir aufrichtig bereuen, unsere Sünden bekennen, mit dem verkehrten Handeln aufhören und alles uns Mögliche tun, um den entstandenen Schaden wieder gut zu machen.
Wenn wir das tun, dann können wir wieder in ein gutes Verhältnis zu unserem Schöpfer gelangen, vielleicht wird er sich sogar unserer bedienen, um seinen Vorsatz zu verwirklichen.
Aber unser Verhalten hat auch Konsequenzen und diese müssen wir demütig anerkennen. Aber auch, wenn es uns eine Weile gelingt, alles zu vertuschen, so wird die Strafe uns irgendwann doch treffen.
Also: seien wir klug und handeln wir richtig – bevor es zu spät ist!
„Haltet euren Sinn auf die Dinge droben gerichtet“
der erste Punkt in diesem biblischen Drama ist, wie man überhaupt in die Lage kommt, so zu sündigen, wie das David mit Bathseba tat
* Denken wir über die schönen Seiten einer sündigen Handlung nach?
* Sind wir es gewohnt, immer an die äußersten Grenzen zu gehen?
* Denken wir: „Wenn ich die Gelegenheit dazu hätte und ich wüsste, dass ich ganz sicher nicht erwischt werde, dann würde ich es tun“?
Besonders interessant für mich der Gedanke:
Was wird wohl Uria empfinden, wenn er wieder auferweckt wird und erfährt, was damals wirklich passiert ist? Dass der Mann der ihm die Frau weggenommen und ihn hat zu Tode bringen lassen – dass dieser mit seiner Frau den Samen hervorgebracht hat, der zum Messias führt?
Musste David nicht wissen, dass sein Handeln verkehrt ist? Wieso merkt er erst, als Nathan ihn darauf hinweist, dass er eine schwere Sünde begangen hatte?
Musste er es als König nicht besser wissen?
Immerhin musste er als König das ganze Gesetz mit der Hand abschreiben und sollte jeden Tag darin lesen! Muss ihm dann nicht bewusst gewesen sein, dass Jehova Ehebruch hasst? Immerhin steht bereits in den 10 Geboten, dass man nicht die Frau seines Mitmenschen begehren sollte und das mosaische Gesetz sah vor, dass Ehebrecher zu Tode gesteinigt werden sollten
David heiligt die Beute dem Jehova. Er regiert über ganz Israel, und er übt Recht und Gerechtigkeit an seinem ganzen Volke aus. Die Genossen seines Pilgerpfades nehmen an der Herrlichkeit seines Reiches teil…
Er handelt auch in Gnade gegenüber dem demütigen Überrest des Hauses Sauls; und wenn Mephiboseth nicht mit der Herrlichkeit seines Reiches verbunden ist, so genießt er das Vorrecht der Tafel des Königs, der ihm Güte erweist, obwohl Mephiboseth zur Familie seines Feindes und Verfolgers gehört, gleichzeitig aber auch zu jenem kleinen Überrest, den der von Gott erwählte König begünstigte (und selbst deswegen von den Mächtigen gehaßt wurde). Er genießt auch das ganze Erbteil seiner Familie.
…
Darauf folgt die Geschichte von David und dem Weibe Urijas. David handelt nicht mehr im Glauben im Dienste Gottes. Als die Zeit kommt, wo die Könige zum Streit ausziehen, bleibt er bequem zu Hause und sendet an seiner Statt andere hin, um die Kämpfe Jehovas auszutragen. In seiner Trägheit und Bequemlichkeit fällt er leicht in Sünde, wie es der Fall war, als er unter den Philistern Ruhe suchte. Er stand nicht mehr durch den Glauben.
Je näher David Gott war, desto wirkungsloser waren seine Anstrengungen, seine Sünde zu verbergen. Während er für die Zeit der Zucht sich selbst überlassen war, fügt er noch eine Übertretung zur ersten hinzu; er vollendet sie und genießt ihre Frucht, da die Beseitigung jedes Hindernisses seinem Handeln einen Anschein von Rechtmäßigkeit verleiht. Welch eine traurige Geschichte! Wie unwürdig! Er vergißt seine Stellung als König, als ein König von Gott. War das ein Regieren in Gerechtigkeit, seine königliche Macht so zu mißbrauchen, um Urija zu übervorteilen? Er macht sich zum Sklaven des elenden Joab dadurch, daß er ihn zum Mitschuldigen an seinem Verbrechen macht. Wie erniedrigend! Wieviel glücklicher war er, als er, wie ein Rebhuhn auf den Bergen gejagt, doch einen lebendigen Glauben und ein gutes Gewissen besaß! Wer kann aber das Auge Gottes meiden? Gott, der ihn kennt und liebt, unterläßt es also nicht, seine Sünde heimzusuchen.
Dies war eine sehr große Sünde: David vollbrachte sie heimlich; Gott straft ihn aber vor den Augen ganz Israels. Wenn David es nicht verstand, Gott zu verherrlichen, noch – während er in Seinem Namen regierte – ein wahres Zeugnis über das Wesen des Reiches Gottes aufrechtzuerhalten, wenn er im Gegenteil sein Wesen verfälscht hatte, so wußte Gott Selbst vor den Augen aller Menschen seine Wesenszüge wieder aufzuzeichnen, und zwar durch die Züchtigung, die Er dem Manne zuteil werden lassen würde, der Ihn so verunehrt hatte, der das einzige Zeugnis über Seine Regierung, die Gott vor den Augen der Menschen aufgerichtet hatte, hinwegtat.
Diese Geschichte zeigt uns, wie weit die Sünde das Herz mit Blindheit schlagen kann, selbst während das moralische Urteilsvermögen gesund bleibt; sie zeigt aber auch die Macht des treuen Wortes Gottes. Gleichzeitig erweist Gott die Unumschränktheit Seiner Gnade; denn obwohl Er David durch den Tod des Kindes züchtigte, so ist es ein anderer Sohn der Bathseba, der der Auserwählte Gottes war, der König und Haupt der königlichen Familie wurde, der Mann des Friedens und des Segens, der Geliebte Jehovas. David unterwirft sich der Hand Gottes, in der Tiefe seiner Zuneigungen beugt sich sein Herz vor ihr. Obwohl er schuldiger ist als seine Knechte, versteht er es besser als sie. Er handelt geziemend, geistlicher Einsicht gemäß. Es waren Vertrauen zu Gott und innige Beziehungen zu Ihm; deshalb kann David den zartesten Teil seines Herzens Gott erschließen, den Teil, an dem Gott ihn verwundet hatte, doch wo der Wille Gottes offenbar ist, unterwirft er sich völlig.
Hier sehen wir das augenscheinliche Werk des Geistes. Es ist derselbe Geist, der in Jesu in Gethsemane wirkte, obwohl sowohl der Anlaß als auch das Ausmaß des Leidens nicht nur anders waren, sondern eine viel größere Bedeutung hatten; das Herz ist aber Gott völlig erschlossen, und die Unterwerfung ist vollständig, sobald der Wille Gottes erkannt wird.
Die Sünde Davids ist äußerst groß gewesen; wir können aber in ihm das kostbare Werk des Geistes deutlich sehen. Bestürzt durch die einfältige Treue Urijas, kann er der Hand Gottes nicht entrinnen! David wird vergeben, weil er seine Sünde bekennt; was aber Seine Regierung betrifft, so zeigt Sich Gott als unbeugsam, und während er den König verschont – er hatte ja den Tod verdient – tut Er ihm kund, daß das Schwert von seinem Hause ewiglich nicht weichen wird. Wir haben einen ähnlichen Fall in der Untreue Jakobs gesehen. Die Strafe Davids entspricht auch seinen Sünden (vergleiche die Verse 10 und 12 mit der Geschichte Absaloms). Was die Liebe Davids anbetrifft, so lag die Züchtigung in dem Tode des Kindes, eine Züchtigung, die ihm sehr naheging; und die öffentliche Regierung Gottes wurde durch das erwiesen, was, nach Seinem Worte, vor ganz Israel und vor der Sonne getan wurde.
Es ist möglich, daß die Kinder Ammon ein strenges Gericht verdienten und daß diese Periode die Zeit ihres Gerichts war; sie waren die dreisten Feinde des Königs, den Gott erweckt hatte und der ihnen seine gütigen Gefühle bewiesen hatte. Was aber seinen persönlichen Zustand betrifft, weiß ich nicht, ob er so mit seinen Feinden verfahren hätte, wenn er auf dem schmalen Pfade des Glaubens gewandelt wäre. Im Vorbild erinnert dieses Gericht an das gerechte Gericht des Messias und an die schrecklichen Folgen davon, daß man Ihn, selbst in Seiner Herrlichkeit, verachtet und beschimpft hatte. Wir lernen auch daraus, daß, wenn ein Volk fürs Gericht reif ist, Gott es über sie verhängen wird, sogar wenn andere sich darum bemühen sollten, in Gnade zu handeln.
Im folgenden Frühjahr schickt David Joab wieder nach Ammon, damit er Rabba belagere, während er selbst in Jerusalem bleibt. Eines Abends beobachtet er zufällig von seinem Dach aus die schöne Bathseba, die Frau Urias, des Hethiters, beim Baden. Er holt sie in sein Haus, hat Beziehungen mit ihr, und sie wird schwanger. David versucht das zu vertuschen, indem er Uria vom Kampf bei Rabba zurückholt und ihn in sein Haus schickt, damit er sich erfrische. Uria weigert sich jedoch, in sein Haus zu gehen und Beziehungen mit seiner Frau zu haben, während die Lade und das Heer „in Hütten“ wohnen. Aus Verzweiflung schickt David Uria zu Joab mit einem Brief zurück, in dem es heißt: „Stellt Uria vor den heftigsten Ansturm der Schlacht hin, und ihr sollt euch hinter ihm zurückziehen, und er soll niedergeschlagen werden und sterben“ (11:11, 15). Auf diese Weise stirbt Uria. Nachdem Bathsebas Trauerzeit vorüber ist, nimmt David sie sofort in sein Haus, wo sie seine Frau wird, und das Kind der beiden, ein Sohn, wird geboren.
Das ist böse in Jehovas Augen. Er sendet den Propheten Nathan mit einer Gerichtsbotschaft zu David. Nathan erzählt David von einem reichen Mann und einem minderbemittelten Mann. Der eine hatte viele Herden, der andere aber hatte ein einziges weibliches Lamm, das in der Familie ein Lieblingstier und „ihm wie eine Tochter“ war. Als es jedoch dazu kam, ein Fest zu veranstalten, nahm der reiche Mann nicht ein Schaf aus seinen Herden, sondern das weibliche Lamm des armen Mannes. David ist erzürnt, als er das hört, und ruft aus: „So wahr Jehova lebt, der Mann, der dies tut, verdient zu sterben!“ Nathan erwidert ihm darauf: „Du selbst bist der Mann!“ (12:3, 5, 7). Dann verkündet er das prophetische Urteil, daß Davids Frauen öffentlich von einem anderen Mann geschändet würden, daß sein Haus von innerem Krieg geplagt würde und sein Kind von Bathseba sterben werde.
In aufrichtiger Betrübnis und Reue gesteht David offen: „Ich habe gegen Jehova gesündigt“ (12:13). Gemäß Jehovas Wort stirbt der Nachkomme aus der ehebrecherischen Verbindung nach siebentägiger Krankheit. (Später hat David einen weiteren Sohn von Bathseba; diesen nennen sie Salomo — ein Name, der auf eine Wurzel zurückgeht, die „Frieden“ bedeutet. Jehova teilt jedoch durch Nathan mit, daß er auch Jedidjah genannt werde, was „Geliebter [Liebling] Jahs“ bedeutet.) Nach dieser erschütternden Erfahrung wird David von Joab nach Rabba gerufen, wo gerade der Schlußangriff vorbereitet wird. Joab hat die Wasserversorgung der Stadt erobert und überläßt ehrerbietig dem König die Ehre, die Stadt selbst einzunehmen.
2. Samuel 9 – 12
2. Samuel 11:15
„Stell Uria an vorderster Front und lass ihn da allein auf sich gestellt“ – War dies nicht ein Auftrag zum Mord?
Warum spielte der Heeroberste dabei wortlos mit?
2. Samuel 12:14
„Darum muss das Kind, dass Bathseba von dir erwartet, sterben“
Auge um Auge, Zahn um Zahn und Leben für Leben. Aber warum mußte das ungeborene Kind für etwas leiden, wofür es gar nicht kann?
2. Samuel 9 – 12
2. Samuel 11:2-4
Es war also eine ganz bewußte Sünde!
David hatte vorher gefragt, wer sie ist und sie trotzdem holen lassen – obwohl er wußte, dass sie verheiratet war!
Ich habe mich oft gefragt, was dabei wohl in Bathseba vorgegangen sein mag?
In dem biblischen Film, den wir haben, sieht das Ganze so aus, als sei sie zumindest nicht abgeneigt. Sie wendet zwar ein, dass sie verheiratet ist, aber es sieht für mich eher halbherzig aus.
Warum?
Thom sagt, man dürfe nicht vergessen, dass David der von Jehova eingesetzte König war, dem sie gehorchen musste. Aber Ehebruch stand unter dem GESETZ unter Todesstrafe und da steht nicht „ausser, wenn es der König ist“.
Ich meine, sie hätte ebenso entschlossen ablehnen können, wie seinerzeit Joseph. Sicherlich war ihr ja seine Geschichte auch bekannt.
Daher wird es wohl auch in dem Film so dargestellt, als sei sie nicht ganz abgeneigt gewesen. Sicherlich traf David mehr Schuld.
Vielleicht ist es auch in gewissem Maße verständlich: sie war eine wunderschöne attraktive Frau und David ein stattlicher und angesehener Mann. Aus Erfahrung weiss ich selbst, wie stark die geschlechtliche Anziehungskraft ist und dass es oftmals gar nicht so leicht ist, dem zu widerstehen. Trotzdem war und ist das Handeln der beiden verkehrt!
2. Samuel 11:15-16
Wenn man bedenkt, dass sowohl David als auch Joab Anbeter Jehovas sind, frage ich mich, wie sie so skrupellos sein können?
David hat Angst vor Entdeckung, das kann ich in gewisser Hinsicht auch verstehen. Er wusste, dass auf Ehebruch die Todesstrafe steht und niemand will wirklich gern sterben.
Aber warum ist Joab so skrupellos? Will er seinem König gefallen? Ist er einfach ein gehorsamer Ausführer von Befehlen – ohne nachzudenken?
2. Samuel 11:18-21
Ob das dem Boten nicht komisch vorgekommen ist? Hat Joab ihn damit nicht zum Mitwisser über diesen Mord gemacht?
2. Samuel 11:27
Alles gut gegangen? Keiner hat was gemerkt und jeder denkt, dass das Kind in der Ehe gezeugt wurde?
Ja, Jehova war angeekelt von dem, was David getan hatte. Vor allen Dingen sicherlich auch darüber, dass er es auf so eine schäbige Weise vertuscht hatte.
Trotzdem vergibt er ihm später, als er aufrichtig bereut.
Auch heute könnten wir geneigt sein, solche Sünden zu vertuschen. Zwar steht auf Ehebruch heute keine Todesstrafe und so ist der Ehebrecher nicht mehr in der Verlegenheit, den rechtmäßigen Ehemann zu ermorden. Außerdem können wir ja heute verhüten, zur Not mit der Pille danach. Aber auch wenn der Ehebruch keine Schwangerschaft zur Folge gehabt hat, so könnten wir uns trotzdem für Jehova stinkend machen.
Oder was denken wir, wie Jehova uns sieht, wenn wir alles abstreiten, so tun, als sei alles rein platonisch, das Verhältnis weiter führen und später die Frechheit besitzen, eine Hochzeitsansprache im Saal in Anspruch zu nehmen, die nur für diejenigen gedacht ist, die einen guten Ruf haben?
Vielleicht gelingt uns dieses Kunststück sogar, weil wir die Menschen um uns herum täuschen können. Aber wie mag wohl Jehova darüber denken?
2. Samuel 12:7-10
Wie sieht Jehova mich, wenn ich heute eine Ehe zerstöre – vielleicht sogar eine ganze Familie, weil Kinder da sind?
Kann ich dann noch annehmen, dass ich Jehovas Wohlgefallen und seinen Segen habe?
Würde dies nicht Jehovas Persönlichkeit widersprechen? Jehova ist absolut gerecht und liebevoll. Er kann nichts und niemand segnen, der anderen schadet. Auch dann nicht, wenn ich mir das einrede!
2. Samuel 12:13-14
Genau das ist der Punkt: selbst, wenn wir kein Mitleid mit dem betrogenen Ehepartner hätten – so müßten wir uns doch trotzdem schämen!
Denn hier geht es ja nicht um uns, ob wir den damals noch anderwertig verheirateten Ehepartner attraktiv und begehrenswert finden oder ob wir meinen, wir passen besser zu ihm und könnten ihn glücklicher machen als der Ex. Hier geht es auch nicht darum, ob wir selbst damals vielleicht nicht glücklich in unserer Ehe waren und nun mit dem anderen endlich unser Glück gefunden haben.
Hier geht es doch um Jehova und die universelle Streitfrage.
Stellen wir uns ur einmal vor, wie triumphierend der Widersacher Jehova das ins Gesicht schleudern wird: „das hast du dir so gedacht, dass dir die Menschen treu bleiben und dir trotzdem auch weiterhin treu gehorchen und dienen, weil sie dich lieben. Sieh nur her: der/die war sich selbst der/die Nächste. Um ihr eigenes Glück zu erhalten tritt sie dich und deine Maßstäbe mit Füßen!“
Stellen wir uns vor, wie der Ruf Jehovas und seiner Organisation unter so einem Verhalten leiden:
Noch vor Jahren konnte man im Brustton der Überzeugung sahen „Ehebruch, Scheidung usw gibt es unter Zeugen Jehovas nicht“. Heute stimmt das so nicht mehr. Heute gibt es so etwas auch und wenn es ein Problem gibt mit den Ältesten, dann behaupten einige ganz frech, sie hätten einen biblischen Scheidungsgrund.
Was meinen wir wohl, wie unsere Familie (die vielleicht nicht in der Wahrheit ist) darüber denkt, wenn sie mitbekommt, dass wir unseren Ehepartner wegen einem anderen verlassen? Können sie uns und unsere Religion dann noch ernst nehmen?
Wie mögen wohl Nachbarn und Bekannte denken, die monatelang mitbekommen haben, wie wir uns heimlich mit dem anderen getroffen haben? Wie mögen Interessierte denken, die so etwas sehen?
Hier meine ich insbesondere die Situation, wenn wir es vertuschen und uns den Anschein geben, dass wir so leben wie es Gott gefällt.
Ich persönlich kenne einige Interessierte, die wegen so etwas der Wahrheit den Rücken gekehrt haben, nur weil sie es beobachtet haben. Die eine war schon ungetaufte Verkündigerin und stand kurz vor der Taufe. Der andere hatte auch schon gute Fortschritte gemacht und hat dann leider auf der Arbeit mit jemand Kontakt bekommen, der zwar ein Zeuge Jehovas war, das auch immer wieder betonte, aber nicht danach lebte. So hat der Interessierte sich angewidert abgewandt, weil „Zeugen Jehovas sind auch nicht besser als andere, sie tun auch nicht das, was Jehova will“. Einige Zeit später ging seine Ehe in die Brüche und auch seine damalige Ehefrau hat später der Wahrheit den Rücken gekehrt.
Auch schon oft habe ich den entsetzten Ausspruch gehört „sind das wirklich beide Zeugen Jehovas? Wie können die dann so etwas tun?“
Wir sollten niemals vergessen, dass die Dinge die wir unterlassen oder die wir tun, nicht nur Auswirkungen auf unser eigenes Leben und auf unser Verhältnis zu Jehova haben – sondern sie können auch Jehova und seinen Namen in den Dreck ziehen!
Genau dies wirft Nathan David hier vor.
Denken wir immer daran und leben wir so, dass sich unser Gott nicht schämen muss, dass wir im Zusammenhang mit seinem Namen genannt werden
2. Samuel 11 – wie passt der Gedanke mit der großen Schuld zu dem „neuen“ mit der Gnade?
Beim Lesen der Gedanken der Vorjahre stellte sich mir die Frage, ob ich zu hart war?
Nun haben wir uns in den vergangenen Wochen und Monaten mit einigen Ansprachen sehr viel mit der Gnade Gottes beschäftigt und damit, dass unser Gott uns bedingungslos liebt und uns durch das Opfer Jesu ja bereits vergeben worden ist. Dass damit unsere Beziehung zu Gott bereits bereinigt ist und auch beim Gleichnis vom verlorenen Sohn wird ja in den Ansprachen immer wieder betont, dass Jehova keine Bedingungen stellt. Ihm reicht es, dass der verlorene Sohn wieder auf dem Weg zu ihm ist – das macht ihn glücklich und er kommt ihm mit ausgestreckten Armen entgegen. Er sagt ja nicht zu ihm „ich vergebe dir jetzt und du darfst wieder bei mir wohnen, aber wehe du machst wieder dies oder jenes, dann fliegst du raus“.
Wenn ich meine Kommentare der Vorjahre dazu lese und das mit dem Neuen vergleiche, dann hört sich meins sehr hart an. Wenn ich „darauf bestehe“, dass derjenige sich entschuldigen muss und alles in seiner Macht stehende tun muss, um den Schaden wieder gut zu machen. Das ist etwas, was ich bei bestimmten Menschen – bei solchen, die mir ganz massiv geschadet haben – erwarte: ich will einen Beweis sehen, dass wirklich aufrichtige Reue da ist. Dann kann ich vergeben. Dann ist es ja auch ok, denn wenn jemand aufrichtig bereut, was er getan hat, dann kann ich die Sache abharken.
Nun hatte ich die Tage eine Ansprache von Dieter Schade gehört: „Unser Erbe – Vergebung“ und diese hat mich wirklich sehr berührt. Hier spricht der Bruder von einem Sohn, der seinen Eltern nicht vergeben konnte und immer wieder sagte „ich würde ja vergeben, aber…“ und Dieter sagte, dass dies eine ganz große Gefahr ist, wenn wir so vorgehen. Denn Jehova vergibt uns so, wie wir anderen vergeben.
Ich denke, dass Jehova hier wirklich im Vorteil ist, denn er kann dem Sünder ja ins Herz gucken und sieht, ob er es ernst meint. Ich selbst als unvollkommener Mensch kann ja nur vor den Kopf gucken und gerade bei der Person, die mir dabei durch den Kopf geht, weiß ich, dass sie sehr überzeugend sein kann – nach Außen hin ein ganz lieber toller Christ und im Herzen ständig Unheil schmiedend. Woher soll ich da wissen, ob die Reue echt ist oder nur geheuchelt, um irgendetwas zu erlangen?
Bei Thom und mir kam die Frage auf, wie Jehova dies wohl sehen würde?
Ist es denn nicht so, dass auch Jehova nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen vergibt?
Aber wie passt dies dann zu den neuen Gedanken der letzten Monate? Wie passt alles zusammen im Lichte der Bibel? Wo ist mein Denkfehler?
John hatte ja bereits in einigen Vorträgen über die richtige Motivation gesprochen: wenn wir Jehova Gott wirklich lieben und von ganzem Herzen dankbar dafür sind, was er für uns getan hat, dass sein Sohn elendig gestorben ist, damit wir wieder mit IHM versöhnt sein können, auch wenn wir Fehler gemacht haben – dass wir ja dann automatisch das Richtige tun, denn wir wollen uns als dankbar erweisen. In diese Richtung gingen meine Gedanken ja bereits seit einigen Jahren.
Aber wenn ich dies nun an eine große Sünde anlege, die jemand begangen hat – wie z.B. hier David mit dem Ehebruch und dem Mord an Uria – wie sah Jehova dies dann?
Er entzog David seinen Segen und seine Freundschaft, solange dieser alles daransetzte, die Sünde zu vertuschen und so zu tun, als wäre alles ok. Aber das war es nicht: David hatte einem anderen etwas weggenommen. Bathseba war die Frau eines anderen und daher durfte er sie sich nicht zur Frau nehmen. Sie war nicht frei. Und der Mord an ihrem Mann war ja noch schlimmer. Er nahm diesem nicht nur die Frau, sondern auch das Leben!
Aber wir werden im nächsten Kapitel sehen, dass Jehova David bereitwillig vergibt, weil dieser seine Sünde von Herzen bereut. Im Gegensatz zu uns kann Jehova sehen, dass die Person – hier David – es ernst meint. Daher vergibt er ihm großzügig. David erweist sich als dankbar, nimmt die Strafe an.
Thom sagt, dass wir den Gedanken mit der Gnade auch hier ruhig anwenden dürfen: denn wenn Jehova uns so eine große Sünde vergibt, wie er es hier bei David tut, dann sind wir so dankbar darüber, dass wir von uns aus bereit sind, den entstandenen Schaden wieder gut zu machen – ohne dass uns jemand dazu auffordern müsste. Das stimmt sicherlich auch. Und damit könnte ich als Geschädigte ja auch erkennen, dass die Reue echt ist. Denn niemand würde nur zur Show sich selbst ganz massiv belasten und damit eigene Nachteile in Kauf nehmen.
Also passen beide Gedankenansätze dennoch zusammen und sind gemeinsam im Lichte der Bibel!
2. Samuel 12 – die Zucht Gottes ist eine andere, wenn wir anderen geschadet haben
In seiner Abhandlung über die Erziehung Davids in der Schule Gottes sagt Jean Mueller:
Dieser Gedanke hat mich sehr berührt, dass Jehova sehr wohl einen Unterschied macht, ob zwei Personen, die beide nicht in einer Ehe gebunden sind, vor der Ehe Hurerei begehen – so wie wir seinerzeit – oder ob jemand dahergeht und einem anderen die Frau wegnimmt und damit eine bestehende Familie zerstört.
Denn es stimmt ja: wir haben zwar unser Verhältnis zu Jehova in dem Moment gefährdet, aber wir haben niemanden geschadet. Nicht wir haben die Ehe gebrochen oder die Familie zerstört, dies hatte jemand anderes bereits sehr lange zuvor getan und es hatte absolut nichts mit uns zu tun!
2. Samuel 11
David und Bathseba – der geplante Mord
Für mich immer wieder schockierend, mit welcher Kaltschnäutzigkeit David Uria aus dem Weg räumt.
Wir hatten am Anfang gelesen, dass die Zeit der Reinigung bei Bathsaeba gerade vorbei war, was wohl klar machen soll, dass das Kind nur von David gewesen sein konnte und er deshalb Handlungsbedaf hatte
„Der Herr sandte den Propheten Nathan zu David. Als Nathan vor dem König stand, sagte er zu ihm:
»Ich muss dir etwas erzählen: Ein reicher und ein armer Mann lebten in derselben Stadt. Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder, der Arme aber besaß nichts außer einem kleinen Lamm, das er erworben hatte. Er versorgte es liebevoll und zog es zusammen mit seinen Kindern groß. Es durfte sogar aus seinem Teller essen und aus seinem Becher trinken, und nachts schlief es in seinen Armen. Es war für ihn wie eine Tochter. Eines Tages bekam der reiche Mann Besuch. Er wollte seinem Gast, der einen weiten Weg hinter sich hatte, etwas zu essen anbieten. Aber er brachte es nicht über sich, eines seiner eigenen Schafe oder Rinder zu schlachten. Darum nahm er dem Armen sein einziges Lamm weg und bereitete es für seinen Besucher zu.«
David wurde vom Zorn gepackt und brauste auf: »So wahr der Herr lebt: Dieser Mann hat den Tod verdient! Dem Armen soll er vier Lämmer geben für das eine, das er ihm rücksichtslos weggenommen hat.«
Da sagte Nathan zu David: »Du bist dieser Mann! Der Herr, der Gott Israels, lässt dir sagen: ›Ich habe dich zum König von Israel erwählt und dich beschützt, als Saul dich umbringen wollte. Den gesamten Reichtum Sauls und auch seine Frauen habe ich dir gegeben. Ganz Israel und Juda gehören dir. Und sollte dir das noch zu wenig sein, würde ich dir sogar noch mehr schenken. Warum also missachtest du meinen Willen? Warum hast du getan, was ich verabscheue? Den Hetiter Uria hast du ermordet und dann seine Frau geheiratet. Ja, du, David, bist der Mörder Urias, denn du hast angeordnet, dass Uria im Kampf gegen die Ammoniter fallen sollte! Du hast dich mir widersetzt und Uria die Frau weggenommen.
Darum soll dein Königshaus von nun an immer wieder das Schwert zu spüren bekommen. Ich, der Herr, sage dir: Jemand aus deiner eigenen Familie wird dich ins Unglück stürzen. Ich selbst werde dafür sorgen. Du musst erleben, wie ein Mann, der dir sehr nahesteht, dir deine Frauen wegnimmt und in aller Öffentlichkeit mit ihnen schläft. Was du, David, heimlich getan hast, das lasse ich am helllichten Tag geschehen. Ganz Israel soll Zeuge sein.‹«
Da bekannte David: »Ich habe gegen den Herrn gesündigt.« Nathan erwiderte: »Der Herr hat dir vergeben, du wirst nicht sterben. Doch wegen deiner Tat spotten die Feinde Gottes noch mehr über ihn. Darum muss der Sohn, den Batseba dir geboren hat, sterben.«
Nach diesen Worten ging Nathan wieder nach Hause.
Der Herr ließ das Kind, das Urias Frau geboren hatte, todkrank werden. David zog sich zurück, um für seinen Sohn zu beten. Er fastete tagelang und schlief nachts auf dem Fußboden. Seine Hofbeamten kamen und versuchten, ihn zum Aufstehen zu bewegen, doch ohne Erfolg. Auch zum Essen ließ er sich nicht überreden.
Am siebten Tag starb das Kind. Keiner der Diener wagte es, David mitzuteilen, denn sie befürchteten das Schlimmste. »Schon als das Kind noch lebte, ließ er sich durch nichts aufmuntern«, sagten sie zueinander. »Wie wird er sich erst verhalten, wenn er erfährt, dass es tot ist? Er könnte sich etwas antun!«
Doch als David merkte, wie die Hofleute miteinander flüsterten, ahnte er, was geschehen war. »Ist der Junge tot?«, fragte er, und sie antworteten: »Ja, er ist gestorben.«
Da stand David auf, wusch sich, pflegte sich mit wohlriechenden Salben und zog frische Kleider an. Dann ging er ins Heiligtum und warf sich nieder, um den Herrn anzubeten. Danach kehrte er in den Palast zurück und ließ sich etwas zu essen bringen.
»Wir verstehen dich nicht«, sagten seine Diener, »als das Kind noch lebte, hast du seinetwegen gefastet und geweint. Doch jetzt, wo es gestorben ist, stehst du auf und isst wieder.«
David erwiderte: »Solange mein Sohn lebte, habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte: Vielleicht hat der Herr Erbarmen mit mir und lässt ihn am Leben. Doch nun ist er gestorben – warum soll ich jetzt noch fasten? Kann ich ihn damit etwa zurückholen? Nein, er kehrt nicht mehr zu mir zurück, ich aber werde eines Tages zu ihm gehen!« Dann ging David zu seiner Frau Batseba und tröstete sie. Er schlief mit ihr, und sie brachte wieder einen Sohn zur Welt.
David nannte ihn Salomo (»der Friedliche«). Der Herr liebte das Kind, darum gab er dem Propheten Nathan den Auftrag, hinzugehen und dem Jungen einen zweiten Namen zu geben: Jedidja (»Liebling des Herrn«).“
2. Samuel 12:1-25 HFA
Zu dieser Geschichte gehören auch zwei Psalmen, die David gedichtet hat
„Ein Lied von David. Er schrieb es, nachdem der Prophet Nathan ihn wegen seines Ehebruchs mit Batseba zurechtgewiesen hatte.
Du barmherziger Gott, sei mir gnädig! Lösche meine Vergehen aus, denn du bist voll Erbarmen! Wasche meine ganze Schuld von mir ab und reinige mich von meiner Sünde! Denn ich erkenne mein Unrecht, meine Schuld steht mir ständig vor Augen. Gegen dich habe ich gesündigt – gegen dich allein! Was du als böse ansiehst, das habe ich getan.
Darum bist du im Recht, wenn du mich verurteilst, dein Richterspruch wird sich als wahr erweisen. Schon von Geburt an bestimmt die Sünde mein Leben; ja, seit ich im Leib meiner Mutter entstand, liegt Schuld auf mir.
Du freust dich, wenn ein Mensch von Herzen aufrichtig ist; verhilf mir dazu und lass mich weise handeln! Reinige mich von meiner Schuld, dann bin ich wirklich rein; wasche meine Sünde ab, dann bin ich weißer als Schnee! Du hast mich hart bestraft; nun lass mich wieder Freude erfahren, damit ich befreit aufatmen kann! Sieh nicht länger auf meine Schuld, vergib mir alle meine Sünden!
Erschaffe in mir ein reines Herz, o Gott; erneuere mich und gib mir die Kraft, dir treu zu sein! Verstoße mich nicht aus deiner Nähe und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir! Schenk mir wieder Freude über deine Rettung und mach mich bereit, dir zu gehorchen! Dann will ich den Gottlosen deine Wege zeigen, damit sie zu dir zurückkehren.
Ich habe das Blut eines Menschen vergossen – befreie mich von dieser Schuld, Gott, mein Retter! Dann werde ich deine Gnade preisen und jubeln vor Freude. Herr, schenke mir die Worte, um deine Größe zu rühmen!
Du willst kein Schlachtopfer, sonst hätte ich es dir gebracht; nein, Brandopfer gefallen dir nicht. Ich bin zerknirscht und verzweifelt über meine schwere Schuld. Solch ein Opfer gefällt dir, o Gott, du wirst es nicht ablehnen. Zeige Zion deine Liebe und festige die Mauern Jerusalems! Dann werden dir unsere Opfer wieder gefallen, die wir mit aufrichtigem Herzen darbringen. Dann werden wir wieder Stiere schlachten und sie zu deiner Ehre auf dem Altar verbrennen.“
Psalm 51:1-21 HFA
„Ein Lied von David, zum Nachdenken.
Glücklich sind alle, denen Gott ihr Unrecht vergeben und ihre Schuld zugedeckt hat! Glücklich ist der Mensch, dem der Herr seine Sünden nicht anrechnet und der mit Gott kein falsches Spiel treibt!
Erst wollte ich meine Schuld verheimlichen. Doch davon wurde ich so schwach und elend, dass ich nur noch stöhnen konnte. Tag und Nacht bedrückte mich deine strafende Hand, meine Lebenskraft vertrocknete wie Wasser in der Sommerhitze. Da endlich gestand ich dir meine Sünde; mein Unrecht wollte ich nicht länger verschweigen. Ich sagte: »Ich will dem Herrn meine Vergehen bekennen!« Und wirklich: Du hast mir meine ganze Schuld vergeben!
Darum sollen alle, die dir treu sind, Herr, zu dir beten. Wer dich anruft, solange noch Zeit ist, der bleibt verschont von den Wogen des Unheils.
Bei dir bin ich in Sicherheit; du bewahrst mich in aller Bedrängnis und lässt mich jubeln über deine Rettung. Du sprichst zu mir: »Ich will dich lehren und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich berate dich, nie verliere ich dich aus den Augen. Sei nicht wie ein Pferd oder ein Maultier ohne Verstand! Mit Zaum und Zügel musst du sie bändigen, sonst folgen sie dir nicht!«
Wer Gott den Rücken kehrt, der schafft sich Not und Schmerzen. Wer jedoch dem Herrn vertraut, den wird Gottes Liebe umgeben. Freut euch an ihm und jubelt laut, die ihr den Willen des Herrn tut! Singt vor Freude, die ihr aufrichtig mit ihm lebt!“
Psalm 32:1-11 HFA