Heute lesen wir den Abschluss einer Geschichte, die wir vor ein paar Wochen in Kapitel 19 mit dem Leviten und seiner Nebenfrau begonnen haben. Wir erinnern uns?
Seine Frau war ihm weggelaufen und ein halbes Jahr später geht er ihr nach, um sie wieder nach Hause zu holen. Durch den Vater verzögert sich die Abreise, so dass sie es nicht mehr bis nach Hause schaffen. Sie müssen übernachten und entscheiden sich dann für Gibea, da es eine Bruderstadt war, hier fühlte er sich sicher. Aber das waren sie leider nicht. In der Nacht kommen die Männer des Ortes und wollen Sex – die Szene erinnert an das, was Lot in Sodom erlebte. Die Frau wird rausgeschickt und die ganze Nacht vergewaltigt, am Morgen liegt sie tot auf der Schwelle (Kapitel 19)
Letzte Woche haben wir in Kapitel 20 gelesen, dass diese Verbrechen gesühnt wird. Ja, sie rächen es gemäß dem mosaischen Gesetz mit dem Tode und ja, sie fordern auch zuerst die Herausgabe dieser Männer. Nachdem der Stamm Benjamin sich hinter die Männer stellt, wird ein Krieg gegen den ganzen Stamm beschlossen. Soweit, so gut. Obwohl es ein Krieg gemäß Gottes Geboten war, verlieren sie die ersten beiden Schlachten und man fragt sich, wie das sein kann. Nach langem Suchen kamen wir darauf, dass sie Jehova zwar befragt haben, aber die Frage nicht so ganz die war, die ER erwarten konnte. Zudem wird nach mosaischen Gesetz ein Krieg immer damit begonnen, dass die Priester die Hörner zum Sammeln blasen und dies ist hier nicht passiert. Sie rennen in ihrem „gerechten“ Zorn einfach los und im 3. Anlauf gewinnen sie die Schlacht und rotten fast den kompletten Stamm Benjamin aus; es überleben nur die 600 Männer die weiter weg in einer Höhle Zuflucht gesucht hatten (Kapitel 20). An diesem Punkt machen wir heute weiter, denn nun hat das ganze Volk ein Problem:
Nach der KurzZusammenfassung lesen wir Richter Kapitel 21 – es geht darum, dass die verbleibenden 600 Mönner vom Stamm Benjamin Frauen bekommen, damit der Stamm weiter bestehen kann. Ihre eigenen Frauen waren ja zu Tode gekommen, denn die ganze Stadt war ausgerottet worden (siehe Kapitel 20)
Die Männer werden zusammengerufen und sie beraten sich. Zuerst schauen sie nach, ob sich evtl eine Stadt nicht beteiligt hatte und stoßen auf die Stadt Jabesch Gilead
Gab es denn Gründe, nicht in den Krieg zu ziehen?
Konnte man den Wehrdienst verweigern?
Ja, aber das galt nur für einzelne: wer frisch verlobt war, sollte zuerst heiraten und Zeit mit seiner Frau genießen, wer sich gerade ein Haus gebaut hatte, sollte erst mal einziehen und darin wohnen, wer sich einen Weingarten gekauft hatte, sollte erst mal ernten usw
Und dann gab es noch die Möglichkeit, dass der spürst einzelne wieder nach Hause schickte, die Angst hatten usw aber alles erst, nachdem sich das Heer versammelt hatte
Warum war diese Stadt denn nicht mit dabei? Hatten sie evtl Gründe und waren nicht mit dem Krieg einverstanden?
Hier war es so: Wenn es nur Ja oder Nein gibt, dann gibt es nicht neutral
Wieder einmal wird Jehova nicht befragt. Wahrscheinlich hatte der Levit beim Verschicken seiner Frau mit dazu geschrieben, dass jeder, der nicht kommt, des Todes ist (ähnlich wie Saul Teile eines Rindes verschickte)
In Vers 3 lesen wir die Frage nach dem „warum“ an Jehova 🤔
Dies erinnert und stark an die Frage:
„Adam, wo bist du?“ … und
„Kain, wo ist dein Bruder Abel?“
Ihre Frage hier erscheint eher provokativ: „was machst du, wo bist du Jehova?“
Er ignoriert sie, reagiert nicht darauf
Sie merken, dass er nicht antwortet und anstatt weiter zu fragen, zb was sie tun sollen oder ob sie es tun sollen (darauf hätte Jehova geantwortet) überlegen sie selbst, wie sie das Problem auf eigene Faust lösen können
Warum eigentlich? Im letzten Kapitel haben sie den Fehler zuerst bei den Benjaminitern und bei Jehova gesucht, erst beim dritten Anlauf haben sie IHN gefragt
Hier verstecken sie sich hinter dem Schwur, den sie geleistet haben
Laut dem mosaischen Gesetzt darfst du nur bei Jehova schwören – der Grund, warum Jesus später sagt, wir sollen nicht schwören (evtl war diese Geschichte gerade bei den Juden im jährlichen Lesen der Thora dran)
Sie haben bei Gott geschworen und mussten nun den Schwur halten und dabei kam nur Blödsinn heraus. Darum: kein Schwur, der nicht unbedingt nötig ist (siehe auch Jephta in Kapitel 18)
Hier ein Schwur, den man einhält, ist eigentlich das Eheversprechen „bis das der Tod euch scheidet“
Was macht das große Heer? Sie vernichten die Stadt, die nicht gekommen war und verschonen nur die Jungfrauen. Sie fragen nicht, ob nicht einer der Männer vom Kriegsdienst befreit war (das hätten diese ja auch bei dem Treffen anbringen können, aber waren garnicht erst gekommen)
Das Problem bestand ja nur, weil sie im Kapitel davor nicht nach Gott gefragt, sondern auf eigene Faust gehandelt hatten. Im Gegensatz dazu hat sich Simson in seinen hoch emotionalem Momenten an den Feinden Gottes abreagiert
Das Heer jetzt hier hätte die Philister bekämpfen können und sich von dort Frauen nehmen
Warum sind die Feinde, die wir bekämpfen, immer in den eigenen Reihen?
Jehova lässt die Situation bis hier her zu, weil er hofft, dass sie sich nun gegen seine Feinde wenden und die endlich ausrotten
Durften sie denn die Frauen einfach klauen, war das nicht verboten?
Letztendlich war das Problem, dass sie nicht auf Jehova geschaut haben und nicht so lange nachgefragt haben, bis er antwortet
Warum steht diese Geschichte so ausführlich in der Bibel? Sind ja immerhin 3 ganze Kapitel
Man sieht, wie schnell man sich verrennen kann. Wenn man nicht stehen bleibt und zurück geht, wird alles immer schlimmer
Man reitet sich immer mehr rein
Wenn wir uns auf unseren eigenen Verstand verlassen, endet es böse (umgekehrt Sprüche 3:5)
Sie haben selbst bei so wichtigen Dingen nicht nachgefragt.
Eigentlich sind wir alle oftmals in ähnlichen Situationen. Wir vergessen, Jehova zu fragen oder warten nicht, bis ER was macht – dann zieht sich Jehova zurück und sagt „nun mach mal“
Die Grundlage „Biblischer Seelsorge“ ist: auf Jehova gucken und nicht auf mich, meine Gefühle, die Umstände oder was der andere macht
Wir lesen in Samuel 10:20+21, dass der erste König (Saul) aus dem Stamm Benjamin kommt. Er ist eins dieser Kinder, die aus dem hier entstanden sind (daher ist für Saul jeder, der nicht aus dem Stamm Benjamin kommt, ein Problem)
Der Saul 2000 Jahre später sagt in einem seiner Briefe, er wäre gerne vor Jehova verflucht, wenn all sein Volk – die Israeliten – Jesus erkennen würden (Römer 11:1). Der Apostel Paulus war auch aus dem Stamm Benjamin
Nun ist das Buch der Richter zu Ende. Was haben wir rückblickend aus Richter gelernt?
uch bei Kleinigkeiten Jehova um Rat bitten und Geduld haben
Wann hat Jehova mit wem gesprochen? Hat derjenige selbst ihn gerufen? ER erbarmte sich
Sie rufen nur, wenn nix anderes mehr geht
Jehova kommt immer in die Stille; Simsons Mutter hatte nicht mit ihm gerechnet, er kommt immer dann, wenn diejenigen zur Ruhe gekommen waren
Handeln auf eigene Faust geht immer nach hinten los
Wenn es ihnen zu gut ging, fragten sie nicht nach IHM,
Seinerzeit sie hatten ja neben ihm noch andere Götter, Jehova war für sie nur der Kriegsgott. Sie brauchten ihn ja nur, wenn es wieder Krieg gab
ER kam, wenn sie ihn nicht erwarten, sondern für sich alleine in Ruhe sind —-> „Stille Zeit“, so gebe ich ihm die Chance zu reden, ansonsten suche ich ja nur nach Lösungen
Egal, wie lange wir Jehova folgen, dürfen wir IHN nicht für selbstverständlich ansehen. Es kann nur im Einklang mit IHM funktionieren
Wir dürfen auch darum beten, dass wir zur Ruhe kommen um dann mit IHM die Dinge zu besprechen
In 5. Mose 28 und 29 sagt ER, wenn sie ihm gehorchen, würde er sie segnen, wenn nicht, würde er sich zurück ziehen und sie müssten alles aus eigener Kraft tun
Genau das haben wir ja nun hier gesehen
Richtet 2
„Ihr habt mir nicht gehorcht, darum habe ich euch verworfen“, sie weinten, er half
Die Situation wurde immer schlimmer, selbst die Richter wurden schlimmer. Hier in den letzten drei Kapiteln ist es am schlimmsten, sie wenden sich gegeneinander, weil sie seiner Stimme nicht gehorcht haben
Wir sollten uns immer an die Gnade erinnern, die wir schon von ihm bekommen haben und daran, wie ER immer den Knoten gelöst hat
Im zweiten Lied haben wir gesungen:
„Manchmal muss ich mit dir ringen,
ist der Blick auf dich verstellt.
Dann will ich kein Loblied singen,
wenn die Not der Welt mich quält.
Doch dein göttliches Erbarmen
trägt mich durch in schwerer Zeit.
Ich vertraue deinem Namen,
du bist mit uns, auch im Leid.
Du bist niemals weit.“
Beim letzten Lied wurde aus dem „du sollst den Herrn deinen Gott lieben“ am Ende „ich will“
Ich sollte nicht den Blick auf mich oder sonst wo hin richten, sondern meinen Blick auf Jehova gerichtet halten —-> darum haben wir im ersten Lied „Mittelpunkt“ gesungen, dass sich bei uns alles um IHN dreht = ER versorgt uns mit allem, was wir brauchen
Ab nächste Woche lesen wir das Buch Ruth, die auf Jehova wartet
Nochmal zum Thema Gebet
Jehova hat fast immer zu einzelnen gesprochen die in der Ruhe bzw Stille waren, nur in Richter 2 hat er zur ganzen Menge gesprochen
Soviel zu den Gedanken von Heute
Wir wünschen euch noch einen schönen Tag und eine gesegnete Woche
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