Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Apostelgeschichte 17:10-12
hierzu eine nähere Erklährung aus dem neuen Buch:
*** bt Kap. 17 S. 137-138 Er argumentierte „anhand der Schriften“ ***
Doch was war an den Beröern so besonders, dass Lukas ihnen eine so edle Gesinnung bescheinigt?
und was können wir für uns heute daraus lernen?
Apostelgeschichte 17:10-11
hierzu nochmal auszugsweise aus dem neuen Buch:
*** bt Kap. 17 S. 137-138 Abs. 16 Er argumentierte „anhand der Schriften“ ***
Ja, soviel zu dem, was die Beröer so besonders machte. Aber nun zu uns – wie könnten wir uns als ein Beröer erweisen?
Wie gut vertraut bin ich mit Gottes Wort? Knie auch ich mich in Gottes Wort rein, um alles zu verstehen? Lese ich in der Bibel nach, ob sich das, was ich in unseren Publikationen lese oder in Vorträgen höre, auch so verhält – ob es so in der Bibel steht?
Wir persönlich haben schon öfters die Erfahrung gemacht, dass andere Brüder es fast als Ketzerei auffassen, wenn wir die Dinge für uns in Frage stellen und mit der Bibel hinterfragen.
In den Augen vieler Zeugen Jehovas reicht es, zu lesen, was in den Publikationen steht. Es scheint wie eine Art Evangelium zu sein, das nicht hinterfragt werden darf.
Aber ist dies in Jehovas Augen wirklich Ketzerei?
Warum hat er dann die Beröer so lobend hervorgehoben?
Fakt ist, dass „der treue und verständige Sklave“ für sich nicht in Anspruch nimmt, von Gott inspiriert zu sein. Sie wollen uns nur helfen, Gottes Wort besser zu verstehen. Zudem ist in den letzten Jahren auf den Kongressen immer wieder gesagt worden, dass unser Lehrbuch die Bibel ist und dass wir die Bibel studieren sollen – nicht irgendwelche Publikationen. Diese sind nur Hilfsmittel.
Wie sieht mich Jehova wohl, wenn ich genau weiß, wo etwas in den Publikationen steht und daraus bei Bedarf zitieren kann – aber ich weiß nicht, wo es in der Bibel steht und in welchem Zusammenhang und wie Jehova über die Sache denkt?
Habe ich vielleicht zu wenig Zeit und bin schon froh, wenn ich es schaffe, die Zeitschriften durchzulesen und wenn ich ganz viel Glück habe, sie vor dem Studium in der Versammlung zu lesen oder gar vorzubereiten? „Da bleibt leider nicht mehr viel Zeit zum Bibellesen, ich bin ja auch schon so im Stress“?
Könnte ich vielleicht mein Leben vereinfachen, damit mir mehr Zeit zum Bibellesen bleibt? Indem ich die Dinge reduziere, die in meinem Leben für Ablenkung sorgen, wie z.B. weniger Fernsehen, mich nicht ständig mit irgendwelchen Dingen wie Musik oder Radio berieseln zu lassen, meinen Umgang sorgfältig auswählen usw.?
Oder könnte ich die Zeit mehr auskaufen, indem ich z.B. den Arbeitsweg nutze, um mir die Bibellesung auf mp3 anzuhören, für die unsere lieben Brüder so liebevoll gesorgt haben?
Wo kann ich da Abstriche bei mir ganz persönlich machen?
Bin ich überhaupt daran interessiert?
Apostelgeschichte 17:3-4
Hier haben wir also die biblische Erklärung dafür, warum man seinerzeit so schnell andere bekehren und taufen konnten – es waren alles gläubige Menschen, die bereits mit „den Grundlehren“ gut vertraut waren. Es musste nur noch gezeigt werden, wie es im einzelnen zusammenhing
Apostelgeschichte 17:10-15
sie folgten nicht dem Mann Paulus nach, sondern hatten sich selbst in den Schriften überzeugt, dass das, was er sagte, auch so war. Das ist nun hier für sie von Vorteil, denn nur so kann sich ein echter Glaube entwickeln, der auch Bestand hat
Apostelgeschichte 17:19-34
Wir sehen: es ist gar nicht so verkehrt, wenn einige erst mal nur aus Neugier zuhören. Denn so sind sie wenigstens anwesend und haben die Möglichkeit zu hören. Diese hätten sie nicht gehabt, wenn sie nicht dagewesen wären.
1 Sie reisten aber durch Amphipolis und Apollonia und kamen nach Thessalonich, wo eine Synagoge der Juden war. 2 Paulus aber ging nach seiner Gewohnheit zu ihnen hinein und redete an drei Sabbaten mit ihnen aufgrund der Schriften , 3 indem er erläuterte und darlegte, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste, und [sprach]: Dieser Jesus, den ich euch verkündige, ist der Christus! 4 Und etliche von ihnen wurden überzeugt und schlossen sich Paulus und Silas an, auch eine große Menge der gottesfürchtigen Griechen sowie nicht wenige der vornehmsten Frauen.
5 Aber die Juden, die sich weigerten zu glauben, wurden voll Neid und gewannen etliche boshafte Leute vom Straßenpöbel, erregten einen Auflauf und brachten die Stadt in Aufruhr; und sie drangen auf das Haus Jasons ein und suchten sie, um sie vor die Volksmenge zu führen. 6 Als sie sie aber nicht fanden, schleppten sie den Jason und etliche Brüder vor die Obersten der Stadt und schrien:
Diese Leute, die die ganze Welt in Aufruhr versetzen, sind jetzt auch hier; 7 Jason hat sie aufgenommen! Und doch handeln sie alle gegen die Verordnungen des Kaisers, indem sie sagen, ein anderer sei König, nämlich Jesus!
8 Sie brachten aber die Menge und die Stadtobersten, welche dies hörten, in Aufregung , 9 sodass sie Jason und die übrigen [nur] gegen Bürgschaft freiließen.
10 Die Brüder aber schickten sogleich während der Nacht Paulus und Silas nach Beröa, wo sie sich nach ihrer Ankunft in die Synagoge der Juden begaben. 11 Diese aber waren edler gesinnt als die in Thessalonich und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf; und sie forschten täglich in der Schrift , ob es sich so verhalte. 12 Es wurden deshalb viele von ihnen gläubig , auch nicht wenige der angesehenen griechischen Frauen und Männer.
13 Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, dass auch in Beröa das Wort Gottes von Paulus verkündigt wurde, kamen sie auch dorthin und stachelten die Volksmenge auf. 14 Daraufhin sandten die Brüder den Paulus sogleich fort, damit er bis zum Meer hin ziehe; Silas und Timotheus aber blieben dort zurück.
15 Die nun, welche den Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen; und nachdem sie den Auftrag an Silas und Timotheus empfangen hatten, dass sie so schnell wie möglich zu ihm kommen sollten, zogen sie fort.
16 Während aber Paulus in Athen auf sie wartete, ergrimmte sein Geist in ihm, da er die Stadt so voller Götzenbilder sah. 17 Er hatte nun in der Synagoge Unterredungen mit den Juden und den Gottesfürchtigen , und auch täglich auf dem Marktplatz mit denen, die gerade dazukamen.
18 Aber etliche der epikureischen und auch der stoischen Philosophen maßen sich mit ihm. Und manche sprachen: Was will dieser Schwätzer wohl sagen? Andere aber: Er scheint ein Verkündiger fremder Götter zu sein! Denn er verkündigte ihnen das Evangelium von Jesus und der Auferstehung .
19 Und sie ergriffen ihn und führten ihn zum Areopag und sprachen: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die von dir vorgetragen wird? 20 Denn du bringst etwas Fremdartiges vor unsere Ohren; deshalb wollen wir erfahren, was diese Dinge bedeuten sollen!
21 Alle Athener nämlich und auch die dort lebenden Fremden vertrieben sich mit nichts anderem so gerne die Zeit als damit, etwas Neues zu sagen und zu hören. 22 Da stellte sich Paulus in die Mitte des Areopags und sprach:
Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr in allem sehr auf die Verehrung von Gottheiten bedacht seid! 23 Denn als ich umherging und eure Heiligtümer besichtigte, fand ich auch einen Altar, auf dem geschrieben stand: »Dem unbekannten Gott«. Nun verkündige ich euch den, welchen ihr verehrt, ohne ihn zu kennen.
24 Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln, die von Händen gemacht sind; 25 er lässt sich auch nicht von Menschenhänden bedienen, als ob er etwas benötigen würde, da er doch selbst allen Leben und Odem und alles gibt. 26 Und er hat aus einem Blut jedes Volk der Menschheit gemacht, dass sie auf dem ganzen Erdboden wohnen sollen, und hat im Voraus verordnete Zeiten und die Grenzen ihres Wohnens bestimmt, 27 damit sie den Herrn suchen sollten, ob sie ihn wohl umhertastend wahrnehmen und finden möchten; und doch ist er ja jedem Einzelnen von uns nicht ferne ; 28 denn »in ihm leben , weben und sind wir« , wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: »Denn auch wir sind von seinem Geschlecht .«
29 Da wir nun von göttlichem Geschlecht sind, dürfen wir nicht meinen, die Gottheit sei dem Gold oder Silber oder Stein gleich, einem Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung. 30 Nun hat zwar Gott über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen, jetzt aber gebietet er allen Menschen überall, Buße zu tun, 31 weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat und den er für alle beglaubigte, indem er ihn aus den Toten auferweckt hat.
32 Als sie aber von der Auferstehung der Toten hörten, spotteten die einen, die anderen aber sprachen: Wir wollen dich darüber nochmals hören ! 33 Und so ging Paulus aus ihrer Mitte hinweg. 34 Einige Männer aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig, unter ihnen auch Dionysius, der ein Mitglied des Areopags war, und eine Frau namens Damaris, und andere mit ihnen.
Apostelgeschichte 17 – ein spannender Bericht
Nun sitze ich schon über eine Woche an diesem Kapitel. Es ist einfach ein total spannender Bericht und es gibt unglaublich viele passende Ansprachen dazu ;-). Jede einzelne ist wirklich toll und schürt in uns die Begeisterung, es Paulus nachzutun.
Oftmals überkommt uns der blanke Neid, wenn wir solche Berichte lesen und wir vergleichen uns heute mit den Berichten aus Apostelgeschichte, Paulus predigt und es kommen immer wieder so viele zum Glauben. Einige verfolgen ihn zwar auch heftigst – aber das, was er sagt und tut, ruft zumindest Reaktionen hervor. Wir hingegen scheinen keinen Erfolg zu haben, so sehr wir uns auch bemühen 😉
Ist uns das kleine Wörtchen „scheinen“ hier aufgefallen?
Oftmals scheint es nur so, als würde das, was wir tun, wirkungslos verpuffen und oftmals schlagen wir vielleicht wirklich in den Wind, wie Paulus selbst an anderer Stelle sagt.
Da reden wir jahrelang immer wieder mit den Leuten und nix passiert. Vielleicht meinen wir, dass diese Leute besonders geeignet wären, da sie doch die Natur, Tiere und Pflanzen so sehr lieben. Aber nichts passiert. Andere Leute sprechen wir überhaupt nicht erst an, da wir denken, sie würden sich eh nicht für Gott und sein Wort interessieren.
So passiert hier in unserem persönlichen Umfeld…
Wie diejenigen, die hier regelmäßig mitlesen, ja wissen, haben wir uns im Frühjahr vergangenen Jahres einer kleinen bereits länger bestehenden Hausgemeinde hier in unmittelbarer Nachbarschaft angeschlossen. Diese kleine bibeltreue Gemeinde sieht ihre Aufgabe darin, mit den Menschen über Gott und Jesus zu reden und sie zu den beiden hinzuzuführen. Im Mai und August fanden Sonderaktionen statt, zu denen wir Unterstützung von Schwestergemeinden aus Amerika erhalten haben. Brüder und Schwestern, die ihren Urlaub geopfert hatten, um uns beim Evangelisieren zu unterstützen. Leider war kein wirklicher Erfolg zu sehen, selbst zu den Grill- und Pizzapartys, zu denen wir eingeladen hatten, kam niemand, der nicht eh sonst schon kam. Einziger Lichtblick schien die Nachbarin zu sein, die bei der Johannesstudie mitgemacht hatte. Dann lange wieder nichts.
Warum war das so? Niemand schien eine Antwort zu haben. Gebetet wurde doch immer wieder darum, aber nichts schien zu passieren. Statt dass sich die Hausgemeinde vergrößerte, wurden wir weniger, da einige ins Ausland geheiratet hatten, in den Missionarsdienst gingen oder andere, noch im Aufbau befindliche Gemeinden unterstützten.
Es schien, als liefe bei uns etwas mächtig schief. Wieder mal das Wörtchen „schien“….
Einer der beiden Ältesten, die die Gemeinde leiten, schlug in einem Privatgespräch vor, mal die Nachbarschaft vom Hof zum Grillen einzuladen, aber irgendwie wurde der Gedanke wieder verworfen. Warum eigentlich?
Dann waren die Ältesten Ende Mai zu einer Leiterkonferenz und überlegten, wie man das Problem mit dem „mangelnden Erfolg“ angehen könne. Einige Wochen später machten die beiden Ältesten einen Gebetsspaziergang, bei dem sie Gott immer wieder fragten, was sie ändern sollten. Einige Gedanken wurden beim nächsten Gottesdienst/Versammlung der Gemeinde vorgestellt und auch wir durften eigene Gedanken mit einbringen.
Erstes Ergebnis war, dass der Gottesdienst noch weniger formell ablaufen solle, sondern dass sich jeder aktiv einbringen soll. Es sollte keine Veranstaltung sein, wo die Leute nur hinkommen und sich von den Ältesten vorne auftanken lassen sollten, sondern jeder sollte mit Anteil daran haben, die anderen zu ermuntern und jedem zu helfen, im Glauben zu wachsen. Am Anfang war das für alle recht merkwürdig, auch der Teil, wo wir gemeinsam für die Gemeinde und die Menschen in unserem Umfeld gebetet haben.
Dann fuhr der eine Älteste mit seiner Frau für einen Monat nach Amerika und auch die Frau und Kinder des anderen fuhren für zwei Wochen zu den Großeltern. Kurz vor deren Abreise kam der Gedankenblitz auf, in der Zeit den Hauskreis nach draußen auf den Hof zu verlegen und die beiden Muttis zum Grillen einzuladen, deren Kinder regelmäßig zum Gottesdienst kamen. Wir wollten denen lediglich die Schwellenangst nehmen. Aber dann passierte etwas, mit dem niemand gerechnet hatte und auch nicht rechnen konnte:
Eine Woche vorher tauchte eine Nachbarin aus dem Nebenhaus mit kleinem Kind öfters auf dem Hof auf, wo ich zu der Zeit bei dem tollen Wetter viel saß, weil Thom in der Zeit viel tagsüber arbeiten musste. Sie besuchte die Mutti von Cassandra, die als einzige wirklich regelmäßig Sonntags kam. Ich saß draußen an dem großen Tisch und hörte, wie die beiden zusammen mit deren erwachsenen Tochter beschlossen, sich hier an den Tisch zu setzen. Da ich noch zu tun hatte, ging ich rein. Nach einer Weile kam ich wieder und sie saßen immer noch. Ich war verunsichert und fragte, ob ich mich dazu setzen könne. Die Antwort: „Ja, wegen dir haben wir uns ja hier her gesetzt.“ Nanu?
Ja, sie wollten mich ein wenig aushorchen, was die kleine Gemeinde da hinten auf dem Hof angeht, dass das Engländer sind, wußte man ja (richtig ist, dass John Amerikaner ist). Die erwachsene Tochter war der Ansicht, ob das eine Sekte sei, denn Cassandra hatte wohl nach einer Weile angefangen, vor dem Essen zu beten 🙂 . So wurden also jede Menge Fragen gestellt, die ich beantworten konnte.
Ich war über das Interesse ehrlich überrascht und so war der Gedanke mit dem Grillen geboren. Nach dem Gottesdienst habe ich gleich die erste, die auf ihrer Terrasse saß, eingeladen und erzählt, dass wir das vom Hauskreis machen, aber diesmal keine Bibelarbeit – nur John würde seine Gitarre mitbringen und mit den Kids ihre Lieblingslieder aus dem Gottesdienst singen. Antwort: „ach, das ist ja schade, denn gerade das interessiert mich wirklich“. Überraschung pur, denn das hätte ich nie gedacht. Ich hatte bisher immer angenommen, sie würde lediglich tolerieren, dass ihre Tochter zum Gottesdienst geht. Niemand war auf die Idee gekommen, sie selbst auch mal darauf anzusprechen.
Am nächsten Tag wieder eine Überraschung: ich sitze mal wieder auf dem Hof, Cassandras Mutti und die andere junge Frau sitzen auf der Terrasse und ich bekomme mit, wie die beiden eine mir völlig unbekannte Frau aus den Nachbarhaus zu „unserem Grillen“ einladen. Unfaßbar, das sollte doch einen bestimmten Zweck haben…, für einen Moment hatte ich überlegt, was dazu zu sagen, wollte die beiden aber nicht in Verlegenheit bringen, vor allen Dingen, da die Frau sagte, sie könne eh nicht.
Die Tage hatte man sich öfters gesehen und am Morgen des Grill-Tages kam eben diese Frau auf den Hof. Nach einer kurzen freundlichen Begrüßung drängte sich spontan die Frage auf die Lippen, ob sie nun Abends kommen würde. Nein, das ging nicht, denn sie hatte am nächsten Tag Frühschicht und müsse früh ins Bett. Sie würde so gern mal wieder grillen, „schade, dass das ausgerechnet Heute ist“. So ergab es sich von selbst, den Sinn und Zweck der Veranstaltung zu erklären. Die Reaktion darauf haut mich noch Heute um: „was, hier gibt es eine Gemeinde? Was, hier ist regelmäßig Gottesdienst? Warum sagt mir das denn keiner? Nun wohne ich schon so lange hier und niemand hat mir das gesagt!“
Na sowas! Gut, dass ich mich nicht eingemischt hatte, als die beiden anderen Frauen sie so einfach eingeladen hatten. Nun war auch klar, wer die spontane Frage, ob sie komme, auf die Lippen geschubbst hatte! Sie erzählte, dass sie das total interessiert und sie ginge auch ab und an hier in die evangelische Kirche hier am Ort, aber das sei ihr alles zu groß. Da ist sie ja bei uns richtig, denn wir sind eine kleine Gemeinde. Aber sie wußte es nicht, weil es ihr niemand erzählt hatte und wir haben es nicht gesagt, weil wir nicht dachten, dass sie interessiert sei. Ich selbst hatte sie immer nur kurz gesehen, wenn sie nach Hause kam und ein kurzes freundliches „Hallo“, dabei war es geblieben. So kam es also hier dazu, dass wir sie für Sonntags eingeladen haben.
Abends war das Grillen und alle drei Muttis kamen mit ihren Kindern, jede brachte wie besprochen etwas mit und der Nachbar, der den Grill geliehen hatte, war auch dabei, ebenso wie eine weitere erwachsene Schweser von Cassandra, die ebenfalls im Nebenhaus wohnt. Es war ein sehr schöner Abend, besonders die Gesangseinlagen riefen Begeisterung hervor und das nicht nur, weil John echt toll singen kann.
Seither treffen sich die Hof-Frauen regelmäßig am großen Tisch, es wird zusammen Kaffee getrunken und geplaudert und ein Thema war immer wieder der tolle Abend. Auch S. sprach jedes Mal davon, Sonntag kommen zu wollen 😉
Eine kleine Mißstimmung gab es aber doch, denn wir hatten Jadon eingeladen, der regelmäßig zum Gottesdienst kommt. Er sollte seine Erzieher fragen, ob er kommen dürfe, hat es aber falsch verstanden und die ganze Einrichtung eingeladen. Hm, das sind Immerhin 7 Kinder und einige Erzieher, soviel Fleisch hatten wir nicht eingekauft. Also lief ihm Cassandra hinterher und sagte, sie müßten aber dann was mitbringen, wenn sie kommen wollten. Das Ergebnis war, dass Jadon überhaupt nicht kam. Am nächsten Morgen sagte er auf Nachfrage, dass es zu kurzfristig gewesen sei, etwas zu besorgen. Das stimmt, denn wir hatten ihn auf den letzten Drücker eingeladen, da wir ja für ihn mit eingekauft haben, da er ohne Familie kommen sollte.
Irgendwie war es unangenehm, dass dieses Mißverständnis im Raum hing, aber Jehova sieht alles und wieder einmal griff er ein, indem eine spontane Idee geboren wurde. Eigentlich wollte ich nur für die neu gebildete Hofgemeinschaft backen, aber da alle Kinder gern Amerikaner essen und die Kids eh auf dem Hof rumrennen und spielen und genug Zutaten da waren, wurde die Kindereinrichting komplett eingeladen, diesmal alle und zwar schriftlich, mit dem Zusatz, dass für genügend Gebäck gesorgt ist 🙂 .
Alle kamen, es wurde ein schöner Nachmittag und das Mißverständnis konnte aus der Welt geräumt werden. Wieder einmal was das Grillen und die Gemeinde „da hinten“ ein Gesprächsthema und Besucher der einzelnen Frauen und Nachbarn wurden einfach mit eingeladen. Natürlich kam jedesmal die Frage auf, was denn der Anlaß sei und so erzählten alle freimütig vom Grillen, von der Gemeinde „da hinten“ und dass es sich so ergeben habe, dass man nun eine tolle Hofgemeinschaft sei.
Was soll ich sagen? Am Sonntag kamen 3 von den 4 Müttern mit ihren Kindern zum Gottesdienst, die vierte hatte leider zu viel zu tun und verschlafen. Alle waren begeistert und haben sogar aktiv bei der Besprechung von dem Bibeltext mitgemacht. Nachher war es das Gesprächsthema auf dem Hof und Cassandras Mutti hat Suse von Gottesdienst vor geschwärmt und gesagt, sie müsse unbedingt kommen. Diese antwortete ihr, dass sie ja selbst schon zweimal mit ihrer Tochter da war: Weihnachten und Ostern. Aber sie hat sich vorgenommen, demnächst auch mit ihrer Tochter zu kommen. 😉
Nun ist eine Woche rum und heute war leider keine der Frauen da, aber alle hatten wirklich gute Gründe und wollen nächsten Sonntag wiederkommen und überlegen sogar wegen dem Hauskreis.
Dieter, der eine Älteste fragte mich heute, ob ich den Frauen schon die Johannesstudie angeboten hätte. Wir hatten bereits Donnerstag mit John darüber nachgedacht, aber sind etwas unsicher, weil wir die Frauen nicht überfordern wollen. Immerhin haben wir sie nun bereits zu 2 Terminen die Woche eingeladen und wir wollen sie nicht in die Enge drücken, sie sollen sich ja nicht wegen uns verpflichtet fühlen und das uns zuliebe machen, sondern weil sie es wollen.
Heute hatte ich den Auftrag, wegen dem Hauskreis nachzufragen, da ja wegen dem Kochen geplant werden muss. (Wir essen vorher alle gemeinsam, dann singen wir und danach sprechen wir eine Stunde über einen Bibeltext. Zur Zeit sind wir noch bei Lukas 5.) Aber die Hausfrau, die das Kochen übernimmt, muss ja wissen, für wie viele Personen sie kocht und auch einkaufen muss. Irgendwie hatte ich etwas Sorge, bei der Nachfrage den Eindruck zu erwecken, dass sie sich nun zu was verpflichtet hätten und habe es deshalb noch mal erklärt, dass wir niemand unter Druck setzen wollen, sondern nur wollen, dass sie wissen: die Möglichkeit besteht und sie sind herzlich willkommen, die Nachfrage ist nur wegen der Planung vom Essen.
Die Reaktion war von allen recht positiv. Zwar können einige nicht, aber niemand fühlt sich unter Druck gesetzt. Im Gegenteil, alle finden es sehr lieb…
Tja, diese Erfahrung mit unseren „Hof-Frauen“ hier ist echt umwerfend. Besonders, weil sie zu einer Zeit kommt, wo niemand damit gerechnet hatte und die Entwicklung von RB für einige eher entmutigend war und viele unsicher wegen den Änderungen waren.
Hier zeigt sich wieder, wie wichtig es ist, auf Jehova zu vertrauen und es wirklich komplett in seine Hand zu legen. An einer Stelle sagt er selbst, ‚dass es umsonst sei, ein Haus zu bauen, wenn nicht Jehova selbst der Bauherr ist‘. Wie wahr dieser Ausspruch ist!
Unsere beiden lieben Ältesten/Pastoren haben Gott gefragt, was sie tun sollten und dann entsprechend gehandelt – auch wenn sie vielleicht Bauchschmerzen dabei hatten. Die Einzelnen Brüder und Schwestern haben mitgezogen, auch wenn es uns merkwürdig verkam – und Gott hat es gesegnet und dies zur genau richtigen Zeit.
Dieter und Lucy waren ja für einen Monat in Amerika, zum einen, um ihre Familien zu besuchen, aber auch um neue Sponsoren zu werben, damit sie nicht so bald wieder zurück müssen. Natürlich wurden sie jedesmal gefragt, wie sich Rock Berlin denn entwickelt und jedesmal war es unangenehm, sagen zu müssen, dass die Gemeinde immer kleiner geworden ist. Viele meinen ja, der Segen Gottes müsse sich in Mehrung zeigen, ich denke da auch an die Ansprache von Dave Leander im letzten Frühjahr. Auch er musste da umdenken 😉
Ist es etwa Zufall, dass Dieter und Lucy an ihrem letzten Tag in ihrer Ursprunbgsgemeinde diese tolle Erfahrung erzählen konnten? Es hat sicherlich nicht nur diese beiden sehr ermuntert.
Ein wenig schade finde ich bei dem Ganzen, dass Dieter, Lucy und Stephi dies alles nur aus der Ferne durch Mails und sms „miterleben“ konnten. Ich hätte mir gewünscht, dass sie live dabei gewesen wären – denn gemeinsam mit John haben diese drei Lieben ihre ganze Zeit und Energie in den Aufbau und Erhalt der Gemeinde gesteckt. Aber vielleicht hatte Gott diese Zeit und Situation ganz bewußt so gewählt, weil er John damit ermutigen wollte, der zu der Zeit nicht nur Strohwitwer war, sondern auch noch die Last der Verantwortung alleine tragen musste.
Ja, „der Mensch denkt und Gott lenkt“. Wie wahr, war doch nur eine Woche vor dieser umwerfenden Erfahrung der Vorschlag gemacht worden, eine Sommerpause einzulegen, da doch die meisten eh im Urlaub wären und andere Gemeinden das ebenso handhaben. Wie gut, dass nicht auf diesen Vorschlag eingegangen würde 🙂
Was für wunderbare Dinge doch passieren, wenn wir unseren Gott „lenken lassen“!!!