Kapitel 16 Verse 1 bis 13
Saul ist verworfen, David wird als neuer König gesalbt
Warum spricht Jehova Samuel darauf an, dass dieser immer noch um Saul trauert?
„Schließlich sprach der Jehova zu Samuel: »Wie lange willst du noch um Saul trauern? Ich habe ihn verstoßen! In meinen Augen ist er nicht mehr König von Israel. Nimm dein Horn, füll es mit Öl und mach dich auf den Weg nach Bethlehem. Dort such Isai auf, denn ich habe einen seiner Söhne zum neuen König auserwählt.«“
1. Samuel 16:1 HFA
Sieht Samuel Saul immer noch als König an?
Er hatte ja auch Saul gesalbt
Ist es verkehrt, etwas hinterher zu trauern?
Warum wird das in der Bibel erwähnt, dass Samuel um Saul trauert?
Jehova trauert ja auch öfters etwas schönem nach
Saul war der erste von Jehova erwählte König
Warum soll Samuel jetzt nach Bethlehem gehen?
(Thom blendet eine Karte ein)
„Doch Samuel wandte ein: »Wie kann ich dorthin gehen und so etwas tun? Saul bringt mich um, wenn er davon erfährt!« …“
1. Samuel 16:2 HFA
Warum hat Samuel Bedenken?
Weil er bei Saul vorbei musste, um nach Bethlehem zu kommen
Welche Furcht hat Samuel?
Dass er getötet wird
Was sagt das über den Charakter von Samuel und was über den von Saul aus?
Jehova wird Samuel ja nicht sterben lassen, wenn er ihn dahin schickt, um David zu salben. Diese Angst ist schon komisch für einen Richter und Propheten. Er war nur ein Levit, kein Hohepriester, er kam nicht aus der Linie Aarons
Es zeigt, dass Samuel gute Menschenkenntnis hat. Im Verlauf sehen wir, dass Saul zu Wutausbrüchen neigte und „gern jemand über die Klinge springen lässt“: Jähzorn
Wie beschwichtigt Jehova diese Furcht?
„Da antwortete der Jehova: »Nimm eine junge Kuh mit und sag, du seist zum Opfern gekommen. Lade Isai zu dem Opferfest ein. Was du weiter tun sollst, lasse ich dich rechtzeitig wissen. Ich werde dir genau zeigen, welchen Sohn du zum König salben sollst.«“
1. Samuel 16:2-3 HFA
Er schlägt Samuel eine List vor, er soll vorgeben, zu einem Opferfest hin zu gehen
Ist das schlau?
Wie ist denn Saul König geworden?
Samuel hatte ein Opferfestmahl gegeben und in dessen Rahmen dann Saul zum König gesalbt. Ist das also eine gute List?
Ist denn eine List nicht immer schlecht?
Denken wir dabei auch an das, was Jesus zu seinen Jüngern sagte, wie sie reagieren sollten, wenn sie verfolgt würden:
„»Denkt daran: Ich schicke euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Seid klug wie Schlangen, und doch frei von Hinterlist wie Tauben.“
Matthäus 10:16 HFA
Thom erzählt von seiner Zeit, als in der DDR die Christen noch verfolgt worden waren und er regelmäßig Besuch von den beiden Stasi Männern bekam, die ihn aushorchen und „umdrehen“ wollten. Einmal fragten sie ihn, welche ZJ er noch kennt. Da sie ihm selbst mal ein Buch von ZJ mitgebracht hatten, in dem stand, wie diese organisiert waren, verwies er sie auf genau dieses Buch. Er zeigte ihnen den Passus, der um die Treffen der Abenden ging. Dort stand, dass sich die Brüder in kleinen Gruppen in Privatwohnungen treffen würden und diese Gruppen meist aus der Familie und Verwandten bestand. Also sagte er „das wissen Sie doch“ und zählte seine Eltern und seine Großeltern und seinen Bruder auf, dies sei seine Verwandschaft
Er weiß aus Erfahrung, daß man in solchen Situationen anders denkt und handelt, als in freien Momenten
Da die Juden immer verfolgt waren und ums Überleben kämpften, waren sie für ihre List bekannt (eine List ist nicht immer zum Schaden eines anderen, Hinterlist ist etwas anderes)
Samuel sollte für das Opfer eine Färse mitnehmen und Isai und dessen Familie zu dem Opfermahl einladen
Was ist eine Färse?
Eine einjährige junge Kuh
Wer ist Isai?
Sohn Obeds und Enkel von Boas und Ruth
„Samuel gehorchte dem Befehl Jehovas. Seine Ankunft in Bethlehem erregte Aufsehen. Erschrocken kamen die führenden Männer ihm entgegen und fragten: »Dein Besuch bedeutet doch hoffentlich nichts Schlimmes?«
»Nein, nein«, beruhigte er sie, »es ist alles in Ordnung. Ich bin gekommen, um Jehova ein Opfer darzubringen. Reinigt euch, so wie es vorgeschrieben ist, und kommt dann mit mir zum Opferfest.«
Isai und seine Söhne lud Samuel persönlich ein und weihte sie für das bevorstehende Opfer.“
1. Samuel 16:4-5 HFA
Warum reagieren die Ältesten der Stadt ängstlich?
Er war der von Jehova eingesetzte Richter
Vielleicht hatten sie Angst, dass ihnen etwas von Jehova vorgeworfen würde
In der Elberfelder Übersetzung hört sich das so an: „Ist es Frieden?“
Diese Formulierung finden wir öfters in der Bibel, unter anderem bei Isabell und Jehu
Sie zeugt von einem angespannten Verhältnis
Was mussten sie tun?
Sie mussten sich waschen und saubere Kleidung anziehen, aber er sagte auch zu ihnen:
„Reinigt euch, so wie es vorgeschrieben ist“
Was gehörte noch alles dazu?
„Geh nun wieder zurück! Die Israeliten sollen sich heute und morgen darauf vorbereiten, mir zu begegnen. Sie sollen ihre Kleider waschen Wieder stieg Mose vom Berg herunter; er sorgte dafür, dass die Leute ihre Kleider wuschen und sich darauf vorbereiteten, Gott zu begegnen. »Haltet euch am dritten Tag bereit«, befahl er ihnen, »und so lange soll niemand von euch mit seiner Frau schlafen!«“
2. Mose 19:10, 14-15 HFA
Wir lesen im AT immer wieder, dass sie sich „bereit machen“ sollten, wenn sie Gott begegnen wollten:
„Und dem Volk Israel sollst du sagen: ›Reinigt euch und macht euch bereit! Denn morgen wird euch Jehova Fleisch zu essen geben. Er hat euer Gejammer gehört, mit dem ihr ihm in den Ohren liegt. Er weiß, dass ihr Fleisch essen wollt und am liebsten wieder in Ägypten wärt! Nun, morgen werdet ihr Fleisch bekommen!“
4. Mose 11:18 HFA
„Dann sprach Josua selbst zum Volk: »Reinigt euch und bereitet euch darauf vor, Gott zu begegnen! Morgen wird er vor euren Augen Wunder tun.«“
Josua 3:5 HFA
Jehova wählt, wen ER will
Samuel soll den künftigen König salben und so lädt er Isai und seine Söhne zu dem Opfertest ein:
„Als Isai und seine Söhne eintrafen, fiel Samuels Blick sofort auf Eliab, und er dachte: »Das ist bestimmt der, den Jehova als König auserwählt hat.« Doch Jehova sagte zu ihm: »Lass dich von seinem Aussehen und von seiner Größe nicht beeindrucken. Er ist es nicht. Denn ich urteile nach anderen Maßstäben als die Menschen. Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz.«“
1. Samuel 16:6-7 HFA
Der erste Sohn, Eliab, hat einen schönen Namen – er bedeutet „mein Gott ist Vater -und sieht gut aus, aber Jehova sagt „ne, den nehmen wir nicht“
„Danach rief Isai seinen Sohn Abinadab und stellte ihn Samuel vor. Doch der Prophet musste sagen: »Auch diesen hat Jehova nicht ausgewählt.« Als Nächstes ließ Isai Schamma vortreten, und wieder sagte Samuel: »Auch ihn hat Jehova nicht erwählt.« Und so ließ Isai seine sieben Söhne an Samuel vorbeigehen.
Zuletzt sagte Samuel zu Isai: »Jehova hat keinen von ihnen auserwählt. Aber sind das wirklich alle deine Söhne?« »Nein, der jüngste fehlt noch«, antwortete Isai. »Er ist auf den Feldern und hütet unsere Schafe und Ziegen.« Da forderte Samuel ihn auf: »Lass ihn sofort herholen! Wir werden uns nicht ohne ihn an die Festtafel setzen.«“
1. Samuel 16:8-11 HFA
Warum sieht sich Samuel jetzt die ganzen Söhne an?
Damit Jehova ihm zeigt, wer es ist
Warum zeigt ER ihm nicht direkt, welcher es ist?
Warum wurde es so im Detail in der Bibel aufgeschrieben? Um zu zeigen, worauf Jehova sieht
Wo ist David zu dem Zeitpunkt? Vers 11
Wie würde ich mich an seiner Stelle als 8. Kind der Familie fühlen?
Ein Fest in der Familie und ich werde weg geschickt, um die Tiere zu hüten
David wird geholt und Jehova sagt, dass es dieser ist
In der Fußnote zu Vers 12 lesen wir in einigen Übersetzungen von David:
Er „war rötlich und von frischen Aussehen“ – hier sind nicht nur die Haare gemeint, sondern auch die Haut?
Das ist interessant, denn einige behaupten heute, dass die Juden farbig waren und von den Ägyptern abstammten. Aber das stimmt nicht. David war hellhäutig wie ein Europäer und da sind auch seine Wurzeln
Rötliche Haut und rötliche Haare kommen bei Ägyptern nicht vor
Wie fühlt sich David wohl jetzt?
Zumindest überrascht. David ist Kind Nr 8 und so sehr geachtet, dass er zum Festessen der Familie nicht eingeladen ist. Er heißt zwar „der Geliebte“, aber ….
David war noch am Kindertisch und die anderen 7 saßen schon mit bei den Erwachsenen
Woran werden die anderen 7 Brüder gedacht haben?
An die anderen 10 Brüder (von Joseph)
Siehe auch deren Reaktion, als David später an die Front kommt, bei Goliath
Auch wir heute nehmen uns oft viel zuwichtig
David – der neue gesalbte König (?)
Bei Saul war es anders
Samuel salbte ihn das erste mal unter vier Augen
David wird hier inmitten seiner Brüder gesalbt, sie sehen es also.
Mussten sie dann nicht wissen, dass er der künftige König war, den Jehova bereits hatte salben lassen? Wieso reagieren sie dann so merkwürdig und respektlos auf ihn, als er später auf Veranlassung des Vaters an die Front kommt und so dem Riesen Goliath begegnet?
Aber hier wird nicht gesagt, wozu Samuel David salbt, es hätte auch sein können, dass er „nur“ zum Propheten gesalbt wird
Wusste David selbst, dass er zum König gesalbt worden war? Oder warum scheut er sich später, Hand an Saul „als den Gesalbten Jehovas“ zu legen, der doch verworfen war?
War Saul eigentlich öffentlich verworfen? Wussten das die anderen, außer er und Samuel?
Wir haben auszugsweise einen Kommentar von Josephus gelesen. Er lebte in der Zeit kurz vor Jesus bis zur Vernichtung Jerusalems 70 u.Z. und er brachte für die Römer die Geschichte der Juden zu Papier, so wie Menschen zur Zeit Jesu die Bibel verstanden
Er sagt, dass David wusste, dass er zum König gesalbt war, dass Samuel es David ins Ohr geflüstert hätte
Der Geist Jehovas kam über David und Samuel ging wieder zurück nach Rama, dem Ort, wo er seinen Hauptsitz hat
David = der Geliebte
Interessant, dass der Name David „der Geliebte“ bedeutet und viel im AT von „dem Geliebten“ die Rede ist. Daher müssen wir dann auch unterscheiden: meint Jehova hier wirklich David, oder spricht ER zu seinem Geliebten?
Was ist mit diesem „bösen Geist von Jehova“? Damit machen wir nächste Woche weiter
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