In dem Buch „Wähle den besten Lebensweg“ heißt es auszugsweise dazu:
*** bw Kap. 6 S. 80-83 Unterordnung, die sich lohnt ***
‘Der stille und milde Geist’
40 Trotz alledem liegt die wahre Schönheit einer Frau in dem, was sie im Herzen ist. Der Apostel Petrus gab Frauen daher den weisen Rat: „[Euer Schmuck] sei die verborgene Person des Herzens im unvergänglichen Gewand des stillen und milden Geistes, der in den Augen Gottes von großem Werte ist“ (1. Petrus 3:4). Dieser ‘stille und milde Geist’ ist jedoch nicht mit einer äußeren Liebenswürdigkeit zu verwechseln. Zum Beispiel mag eine Frau sehr sanft reden und so tun, als füge sie sich den Wünschen des Familienhauptes. Im Herzen aber mag sie darauf bedacht sein, über ihren Mann zu dominieren, indem sie rebellisch ist, intrigiert und ihn hintergeht.
41 Bei einer Frau, die wirklich den ‘stillen und milden Geist’ besitzt, ist dieser demütige Geist ein Spiegelbild ihrer wahren Persönlichkeit. Wie kann eine Frau feststellen, ob dieser „Geist“ ein Bestandteil ihres ständigen Schmuckes ist? Sie könnte sich fragen: „Was tue ich, wenn mein Mann gelegentlich gedankenlos oder unvernünftig ist oder sich vor seiner Verantwortung drückt? Brause ich dann auf, gerate in Wut und mache ihm heftige Vorwürfe? Oder bemühe ich mich gewöhnlich, innerlich ruhig zu bleiben und eine offene Konfrontation zu vermeiden?“ Eine Frau, die einen ‘stillen und milden Geist’ hat, ist nicht lediglich nach außen hin friedlich, in ihrem Innern aber wie ein Vulkan, der jeden Augenblick ausbrechen kann. Nein, auch unter unangenehmen Umständen bemüht sie sich, sowohl äußerlich als auch innerlich ruhig und beherrscht zu bleiben, so daß Beobachter von ihrer inneren Stärke und ihrem Verhalten tief beeindruckt sind.
Könnte man also sagen, dass sich Hagar wirklich unter die Hand ihrer Herrin Sarai gedemütigt hatte?
Was bedeutet dies für uns heute? Weiter heißt es in dem Artikel:
42 Ein solch ‘stiller und milder Geist’ zeichnete gottesfürchtige Frauen in vorchristlicher Zeit aus. Darauf machte der Apostel Petrus aufmerksam, indem er schrieb:
„Denn so pflegten sich einst auch die heiligen Frauen zu schmücken, die auf Gott hofften, indem sie sich ihren eigenen Männern unterwarfen, wie Sara dem Abraham zu gehorchen pflegte, indem sie ihn ,Herr‘ nannte. Und ihr seid ihre Kinder geworden, vorausgesetzt, ihr tut weiterhin Gutes und fürchtet keinerlei Ursache des Schreckens“ (1. Petrus 3:5, 6).
43 Als eine der „heiligen Frauen“ der vorchristlichen Zeit setzte Sara ihre Hoffnung und ihr Vertrauen auf Jehova. Im Gegensatz zu Lots Frau, die sich sehnsüchtig nach Sodom umblickte und deshalb umkam, gab Sara bereitwillig die Annehmlichkeiten der Stadt Ur auf und wohnte mit ihrem Mann Abraham für den Rest ihres Lebens in Zelten. Zusammen mit Abraham blickte sie einer bleibenden Wohnstätte unter Gottes Herrschaft entgegen (Hebräer 11:8-12). Bestimmt legte Sara keinen übertriebenen Wert auf materielle Besitztümer und Annehmlichkeiten. Sie verriet durch ihre Lebensweise, daß sie geistig gesinnt war. Sara wußte, daß Gott sie zur Zeit der Auferstehung reich belohnen würde. Ähnlich haben es sich christliche Frauen auch heute zu ihrem Lebensziel gemacht, Jehova Gott wohlzugefallen. (Vergleiche Sprüche 31:30.)
44 Die schöne Sara hatte tiefen Respekt vor ihrem Mann. Als einmal unerwartet Gäste eintrafen, zögerte Abraham nicht, zu seiner treuen Gefährtin zu sagen: „Eile! Hole drei Sea-Maß [22 Liter] Feinmehl, knete den Teig und mache runde Kuchen!“ (1. Mose 18:6). Noch am gleichen Tag bezeichnete Sara Abraham als ihren „Herrn“. Da sie dies zu sich selbst sagte und nicht vor den Ohren anderer, zeigt dies deutlich, daß sie ihrem Mann von Herzen untertan war (1. Mose 18:12).
45 Sara war jedoch keine schwache Persönlichkeit. Als sie merkte, daß Ismael, der Sohn der ägyptischen Sklavin Hagar, über ihren eigenen Sohn Isaak „spottlachte“, sagte sie sehr energisch zu Abraham: „Treibe diese Sklavin und ihren Sohn hinaus, denn der Sohn dieser Sklavin wird nicht Erbe sein mit meinem Sohn, mit Isaak!“ Daß Sara hier eine nachdrückliche Bitte an Abraham richtete, aber nicht ungehörig fordernd oder befehlend auftrat, geht daraus hervor, daß Jehova Saras Bitte guthieß. Der Allmächtige nahm die im richtigen Geist vorgetragene Bitte wahr und wies Abraham an, ihr zu entsprechen (1. Mose 21:9-12).
wie steht es mit uns?
Sind wir wirklich von Herzen demütig – oder wollen wir nur diesen Anschein erwecken?
Zeigt sich dies in unserem Verhalten?
Wir haben in den o.g. Absätzen gelesen, wie wir uns verhalten sollten, falls jemand, dem wir uns gemäß Jehovas Willen unterordnen sollten (seien es die Ältesten, unser Ehemann oder unsere Eltern), unsere Gefühle verletzt.
Handeln wir entsprechend?
Oder sind uns unsere verletzten Gefühle vielleicht wichtiger und wir machen den gleichen Fehler wie Hagar?
Hegen wir weiterhin negative Gefühle und Groll gegenüber einer solchen Person und reden vielleicht ständig darüber oder beeinflussen andere dadurch, wie wir uns verhalten?
Nähren vielleicht auch wir jahrelang Groll und verderben uns damit unser gutes Verhältnis zu Jehova?
Könnte es sein, dass unser Verhalten vielleicht auch Jehova veranlasst, uns „in die Wüste zu schicken“?
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