Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Kapitel 12: Oh, ich will auch, warum immer nur die anderen! Wie schnell kann man auf Aufgaben oder Segnungen anderer Menschen eifersüchtig werden! Aber warum? Seien wir doch anders, als Aaron und Myriam! Suchen wir nicht bei anderen die Fehler, ob nun wirklich vorhanden oder nur in unseren Augen ein Fehler! Und neiden wir ihnen nicht das, was Gott ihnen übertragen hat. Könnten wir durch Neid, Intrigen oder Geschrei deren Verhältnis zu Gott zerstören? Es scheint manchmal vielleicht so – aber das Beispiel hier zeigt deutlich: nur wir zerstören unser Verhältnis zu dem Allmächtigen!
Deshalb sei froh, wenn der Allmächtige dir Aufgaben übertragen haben sollte! und nutze die Chance, von ihm auf die eine oder andere Art ernährt zu werden.
Mirjam — in der Jugend und im Alter bevorrechtet
Achtzig Jahre später zogen die Israeliten als ein freies Volk unter der Führung Mose aus Ägypten aus. Als Pharao und seine Streitkräfte ihnen nachjagten, wirkte Jehova Gott ein aufsehenerregendes Wunder, indem er das Rote Meer teilte, so daß sein Volk hindurchziehen konnte. Danach füllte sich der Korridor schnell wieder mit Wasser, und die ägyptischen Verfolger wurden allesamt vernichtet. Am anderen Ufer des Meeres führte Mirjam die israelitischen Frauen im Gesang und Tanz, womit sie Jehova für die Befreiung priesen. Mirjam war damals ungefähr 90 Jahre alt und diente im Volk Israel als Prophetin (2. Mose 15:20, 21).
Im darauffolgenden Jahr wurde die bevorrechtete Stellung, die Mirjam einnahm, für sie zu einer Ursache des Strauchelns. Sie fing an, gegen ihren Bruder Moses zu reden, und brachte sogar Aaron auf ihre Seite. Gegenstand der Nörgelei war die kuschitische Frau des Moses, die zum Anlaß genommen wurde, seine einzigartige Stellung in Frage zu ziehen. Die Bibel berichtet uns: „Wiederholt sagten sie: ,Hat Jehova nur durch Moses allein geredet? Hat er nicht auch durch uns geredet?‘ “ Damit wollten sie praktisch sagen, Moses handle gegenüber seinem älteren Bruder und seiner Schwester geringschätzig und schwinge sich zum einzigen Wortführer Gottes auf (4. Mose 12:1-3).
Diese Anschuldigung entbehrte jeglicher Grundlage. Daher sagte der Höchste zu Aaron und Mirjam: „Hört bitte meine Worte. Wenn sich unter euch ein Prophet für Jehova befände, würde ich mich ihm in einer Vision kundtun. In einem Traum würde ich zu ihm reden. Nicht so mit meinem Knecht Moses! Er ist mit meinem ganzen Hause betraut. Von Mund zu Mund rede ich zu ihm, indem ich ihn so schauen lasse, und nicht durch Rätsel; und die Erscheinung Jehovas erblickt er. Warum also habt ihr euch nicht gefürchtet, gegen meinen Knecht, gegen Moses, zu reden?“ (4. Mose 12:6-8). Ja, Moses hatte sich nicht über Aaron oder einen anderen Angehörigen der israelitischen Nation aufgeschwungen. Er war von Jehova direkt ernannt worden. Deshalb wurden Aaron und Mirjam beschuldigt, gegen den Höchsten zu sprechen.
Mirjams Murren war vielleicht auf Eifersucht zurückzuführen. In ihrer Stellung als Prophetin mag sie befürchtet haben, ihre Schwägerin erlange größere Bedeutung unter dem Volk als sie. Ihr Stolz machte sie für das, worauf es eigentlich ankam, blind, nämlich sich demütig der Einrichtung Jehovas unterzuordnen.
Da Mirjam die Grenzen der ihr von Gott zugewiesenen Stellung überschritt und gegen ihren Bruder ungerechtfertigte Anschuldigungen erhob, wurde sie mit Aussatz geschlagen. Welch ein furchterregender Beweis göttlichen Mißfallens! Aaron bat um Barmherzigkeit, und Moses flehte zugunsten seiner Schwester aufrichtig zu Jehova mit den Worten: „O Gott, bitte! Heile sie doch!“ Mirjam wurde geheilt, mußte aber einen demütigenden siebentägigen Aufenthalt in Quarantäne außerhalb des Lagers Israels auf sich nehmen (4. Mose 12:9-15). Als Mirjam in dem Jahr starb, in dem die Israeliten in das Land Kanaan einzogen, stand sie aber in der Gunst Jehovas (4. Mose 20:1).
Alle Diener des Höchsten können aus den Erfahrungen Mirjams etwas Wichtiges lernen. Viele Segnungen zu genießen schließt nicht aus, daß man zu Fall kommen kann. Wir müssen uns wirklich bemühen, immer demütig vor unserem Gott zu wandeln, und dürfen uns nicht von Stolz beherrschen lassen. Vergessen wir nicht die inspirierten Worte: „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber verleiht er unverdiente Güte“ (Jak. 4:6).
4. Mose 12:1-2
hierzu heißt es im WT vom 15.06.1984 auszugsweise:
Im WT vom 15.08.2004 heißt es unter „Antworten auf biblischen Fragen“ zu diesem Text:
Wie wir sehen, ging es Miriam hier um etwas ganz anderes. Sie wollte ihre erhabene Stellung nicht aufgeben und war bereit, dafür etwas zu tun. Aber was tut man am Besten, wenn man sich von einer anderen Person bedroht fühlt?
Man kritisiert sie!
Und wenn sich nichts Wirkliches, Reales finden lässt, dann schiebt man einfach etwas vor, wie Miriam hier.
Sie fühlte sich von Zippora bedroht, wollte ihr Ansehen nicht verlieren. Also greift sie Moses an. Nicht, weil seine Frau eine scheinbar bessere Stellung hat als sie selbst – das, worum es wirklich ging – sondern sie suchte nach Gründen, die ihm zeigten, dass er gegen Gott gesündigt hätte!
Sie dachte und handelte verkehrt, ihre Einstellung war falsch – und nun schiebt sie es ihrem Bruder in die Schuhe, der ganz klar von Jehova benutzt wird. Jeder kann sehen, dass Jehova nur mit Moses handelt. Aber das macht nichts, man kann ihm trotzdem an den Kopf werfen, er handle verkehrt!
4. Mose 12:1-10
Bei uns steht (glaub ich): „sie rebellierten“, bei anderen Übersetzungen „sie lehnten sich auf“. Hier wird es übersetzt mit ’sie machten ihm Vorwürfe“.
Das heißt: wenn ich als Frau meinem Ehemann Vorwürfe mache, oder die Kinder den Eltern, oder wir unseren Ältesten – dann rebellieren wir in Wirklichkeit.
Und zwar nicht nur gegen diesen Menschen, sondern in Wirklichkeit gegen Jehova!
4. Mose 12:14
„Also ne! Wenn mir mein Vater verächtlich ins Gesicht spucken würde, dem würde ich es aber zeigen. So lass ich nicht mit mir umgehen, das lasse ich mir nicht gefallen, da gehe ich zum Jugendamt oder zeige meinen Vater direkt an. Muß ja icht stimmen, aber das soll er mir büßen!“
Sehen wir, wie weit wir uns bereits von Jehova und seiner Denkweise abgewandt haben?
Der Vater steht über uns. Er ist unser Haupt, dem wir uns unterordnen müssen – wenn wir Jehova gefallen wollen!
Wenn wir ihm statt dessen Vorwürfe machen, weil wir der Ansicht sind, wir wüßten alles besser und könnten für uns selbst entscheiden – dann „spuckt er uns ins Gesicht“ und das zu Recht.
Sicherlich ist hier kein buchstäbliches Anspucken gemeint, sondern eine Art scharfe Zurechtweisung, die uns sehr demütigt.
Dann sollten wir uns wirklich von Herzen für unser anmaßendes Verhalten schämen – wenn wir Jehova gefallen wollen.
Wer statt dessen mit Wut und Vergeltungsaktionen reagiert, macht die Sache in Jehovas Augen sicherlich nicht besser.
Im Gegenteil!
4. Mose 12 – war die kuschitische Frau die zweite Ehefrau von Moses?
Hier habe ich zuerst einmal darauf geachtet, was zu der „kuschitischen Frau“ gesagt wird, die Moses sich da genommen hatte. Denn in der entsprechenden Sendung sagt Ruth Lapide, dass dies die zweite Frau von Moses war. Daher habe ich länger danach gesucht. Auf der Wtlib habe ich einiges an Stoff gefunden, worunter zwei Artikel ganz klar sagen, dass damit Zippora gemeint ist. Auch in keiner der anderen Quellen bei Bibelkommentare.de habe ich nichts in dieser Hinsicht gelesen.
Im Übersetzungshinweis zu Vers 1 in der Schlachterbibel heißt es:
Dies ist ja in etwa das selbe, was ich auch bei uns gefunden hatte:
Allerdings habe ich jede Menge Gedanken zu den Anschuldigungen und der Kritik gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
auf Bibelkommentare.de ein Artikel von Mackintosh: Verleumdung eines Dieners Gottes
.
So viel über die bildliche Bedeutung dieses Kapitels. Sehen wir uns jetzt seine moralische und praktische Seite an!
Es ist eine sehr ernste Sache, gegen einen Knecht des Herrn zu reden. Wir können sicher sein, dass Gott früher oder später darauf zurückkommen wird. In dem Fall Mirjams kam das Gericht Gottes plötzlich und ernst. Gegen den zu sprechen, den Gott so deutlich erhoben und mit einem großen Auftrag betraut hatte, war ein schweres Unrecht, ja war in Wirklichkeit Empörung. Überdies hatte Mose gerade in der Sache, über die sie sich beklagten, in völliger Übereinstimmung mit den Ratschlüssen Gottes gehandelt, indem er von dem herrlichen Geheimnis, das von den Zeitaltern her in Gott verborgen war, d. h. von der Einheit Christi mit der Versammlung, ein Bild gab.
In jedem Fall aber ist es ein verhängnisvoller Fehler, gegen einen Knecht Gottes – und sei es der schwächste und niedrigste – zu reden.
Wenn der Knecht Böses tut, wenn er im Irrtum ist, wenn er in einer Sache versagt hat, so wird der Herr selbst sich mit ihm beschäftigen. Doch seine Mitknechte sollten sich hüten, die Sache in ihre Hände zu nehmen, damit sie nicht wie Mirjam sich selbst schaden.
Es ist manchmal schrecklich, zu hören, in welcher Weise man sich erlaubt, über Diener Christi zu reden und zu schreiben. Wohl mögen sieAnlass dazu geben. Sie können durchaus Fehler gemacht und einen verkehrten Geist, eine gereizte Stimmung offenbart haben. Aber dennoch ist es eine große Sünde gegen Christus, wenn man von seinen Knechten übel redet. Sicher sollten wir die Bedeutung und den Ernst der Worte fühlen: „Und warum habt ihr euch nicht gefürchtet, gegen meinen Knecht, gegen Mose, zu reden?“ (V. 8).
Gott gebe uns Gnade, dass wir uns vor diesem schlimmen Übel hüten! In jedem Kind Gottes können wir etwas Gutes finden, vorausgesetzt, dass wir es auf die rechte Weise suchen. Beschäftigen wir uns doch nur mit dem Guten! Bestehen wir darauf und versuchen wir, das Gute auf alle mögliche Weise zu stärken und zu entwickeln! Wenn wir andererseits aber in unserem Bruder oder Mitknecht nichts Gutes haben entdecken können, wenn wir nur Verkehrtes gesehen haben, wenn es uns nicht gelungen ist, den glühenden Funken in der Asche, den kostbaren Edelstein in dem ihn umgebenden Schutt zu finden, wenn alles, was wir gesehen haben, lediglich von der alten Natur zu sein scheint, nun, dann lasst uns schweigen und nur vor dem Thron der Gnade von unserem Bruder sprechen!
Und wenn wir mit solchen zusammenkommen, die gegen das Volk des Herrn reden, und wir können der Unterhaltung nicht eine andere Wendung geben, dann lasst uns aufstehen und den Raum verlassen und so Zeugnis ablegen gegen das, was so hassenswert ist für Christus. Lasst uns nie bei einem Verleumder und Ohrenbläser sitzen und ihm zuhören! Wir können sicher sein, dass er das Werk des Teufels tut. Er fügt drei verschiedenen Seiten Schaden zu: sich selbst, seinem Zuhörer und dem, über den er seine kritischen Bemerkungen macht.
Es liegt etwas außerordentlich Schönes in der Art und Weise, wie Mose sich hier verhält. Er erweist sich in Wahrheit als ein sanftmütiger Mann, nicht nur in der Angelegenheit mit Eldad und Medad, sondern auch in der schwierigeren Sache mit Mirjam undAaron. Anstatt auf die Ersteren eifersüchtig zu werden, die berufen waren, seine Würde und Verantwortung zu teilen, freute er sich über ihr Werk und wünschte, das ganze Volk möchte dasselbe heilige Vorrecht besitzen. Und anstatt gegen seine Geschwister ein Gefühl der Rache aufkommen zu lassen, war er sofort bereit, Fürbitte zu tun. „Da sprach Aaron zu Mose: Ach, mein Herr! Lege doch nicht die Sünde auf uns, durch die wir töricht gehandelt und uns versündigt haben! Möge sie doch nicht sein wie ein totes Kind, dessen Fleisch, wenn es aus seiner Mutter Leib hervorkommt, zur Hälfte verwest ist! Und Mose schrie zu dem HERRN und sprach: O Gott, bitte, heile sie doch!“ (V. 11-13).
Hier offenbart Mose den Geist seines Meisters und bittet für die, die so bitter gegen ihn gesprochen hatten. Das war der Sieg eines sanftmütigen Mannes, der Sieg der Gnade. Ein Mensch, der seinen richtigen Platz in der Gegenwart Gottes kennt, kann sich über alle bösen Reden erheben. Sie betrüben ihn nicht – es sei denn um derer willen, die sie führen -, und er ist fähig, sie zu vergeben. Er ist nicht empfindlich, hartnäckig oder von sich selbst eingenommen. Er weiß, dass niemand ihn tiefer stellen kann, als er es verdient, und wenn deshalb jemand gegen ihn redet, kann er sich sanftmütig beugen und seinen Weg fortsetzen, indem er sich und seine Sache dem anheim stellt, der recht richtet und der gewiss einem jeden nach seinen Werken vergelten wird.
Das ist wahre Würde. Möchten wir sie besser verstehen! Dann würden wir nicht so schnell heftig werden, wenn jemand von uns oder unserem Werk verächtlich spricht. Wir würden im Gegenteil fähig sein, ernst für solche zu beten und so auf sie und auf uns Segen herabbringen.
ein weiterer Artikel in einer anderen Abhandlung über die Wüstenwanderung der Israeliten: Eifersucht und üble Nachrede
Mirjam war die älteste der drei Geschwister. Als junges Mädchen hatte sie auf den kleinen Mose aufgepasst (2. Mo 2,4.7). Sie war eine Prophetin (2. Mo 15,20). Fürchtete sie durch die Rückkehr von Zippora aus ihrem Einflussbereich verdrängt zu werden? (vgl. 2. Mo 18,5 und 4. Mo 12,1). Wie dem auch sei, sie gewinnt Aaron für ihre Unzufriedenheit, und alle beide sprechen gegen Mose: „Hat der HERR nur mit Mose allein geredet? Hat er nicht auch mit uns geredet?“ (V.2). Die „kuschitische Frau“ diente als Vorwand, der tiefe Beweggrund aber, war es nicht die Eifersucht? Schließlich war Mose nur der Jüngste. Sein Bruder und seine Schwester wollten gern glauben, dass Gott durch ihn geredet hatte, aber auch durch sie. Sie hatten Mühe, den wachsenden Einfluss anzunehmen, den Gott seinem Diener verlieh, während sie doch den Platz der Autorität, den Er ihm anvertraut hatte, hätten anerkennen müssen.
Ist es nicht auch heute oft so? Aus Eifersucht und Verdruss beginnt man schlecht von diesem oder jenem Bruder zu reden, sogar von einem Diener des Herrn. Ohne so weit zu gehen, wie diese zwei, findet man Gefallen an übler Nachrede, etwas tatsächlich Schlechtes weiterzusagen, mit dem Ziel, denjenigen, der dies verübt hat, in den Augen seines Gesprächspartners herabzuwürdigen. Man geht zuweilen bis zur Verleumdung, indem man Falsches erzählt, oder stark übertreibt. Das angerichtete Unheil ist nicht wiedergutzumachen. Nachdem man sich vor dem Herrn gedemütigt hat, wird man sich wohl gegenüber seinem Gesprächspartner entschuldigen können (ganz sicher nicht im Beisein dessen, dem man Übles nachgesagt oder den man verleumdet hat, außer wenn er davon wusste. Das würde ihn noch mehr schmerzen). Man wird ihn bitten, die Sache zu vergessen. Aber in der Zwischenzeit wird sich das Böse zweifellos schon ausgebreitet und sein Werk getan haben. Drei Dinge, sagt das arabische Sprichwort, können nicht zurückgehalten werden: Der Pfeil, der fliegt, das ausgesprochene Wort und die vergangene Zeit. Jakobus warnt: „Wenn jemand meint, er diene Gott, und zügelt nicht seine Zunge …, dessen Gottesdienst ist nichtig“ (Kap. 1,26). Denken wir auch an den Eindruck, den es auf unsere Kinder macht, die zu Hause zu oft übles Nachreden und Kritik hören.
3. Mose 19,16 drückt es klar aus: „Du sollst nicht als ein Verleumder unter deinen Völkern umhergehen.“ Der Apostel Petrus unterstreicht den ganzen Ernst davon: „Legt nun ab … alles üble Nachreden, und … seid begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch … wenn ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr gütig ist“ (1. Pet 2,1-3). Dieses „wenn ihr wirklich“ scheint zu bezweifeln, dass man die Güte des Herrn schmecken kann, wenn man sich der üblen Nachrede hingibt. Sie beginnt zuerst im Herzen, in den Beschwerden, die man gegen diesen oder jenen nährt, oder in der Wichtigkeit und Bedeutung, die man sich selbst zuschreibt. Dann weiß der Feind so gut, die günstige Gelegenheit herbeizuführen, wo das böse Wort ausgesprochen wird. Man wird damit prahlen, dass man „auf dem Laufenden sei“. Zu oft redet man übel von anderen Leuten, weil einem ein Gesprächsthema fehlt. Und solche „Offenbarungen“ sind wie „Leckerbissen“ (Spr 26,22) für die, die sie hören! „So ist auch die Zunge ein kleines Glied“, sagt Jakobus, „.. ein kleines Feuer, welch einen großen Wald zündet es an!“ (Jak 3,5). In Psalm 15 wird dem, der mit seiner Zunge nicht verleumdet, eine Verheißung gemacht: Er wird im Zelt des Herrn weilen. Gesegnete Gemeinschaft mit seinem Herrn für den, der über seine Lippen wacht! David flehte: „Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein!“ (Ps 19,15). Die Vorsätze und der äußere Zwang sind keine genügende Hilfe: Die Zunge lässt sich nicht bändigen. Es ist das Innere, das geändert, erneuert, verwandelt werden muss. Wir müssen die schlechten Gedanken, die uns verleiten, übel von unserem Bruder zu reden oder ihn gar zu verleumden, richten, wenn sie noch in uns sind.
Mose, als Gegenstand der üblen Nachrede seines Bruders und seiner Schwester, schweigt. Aber „der HERR hörte es“. Er ruft die drei zum Zelt der Zusammenkunft. Dann lässt Er Aaron und Mirjam allein vor Ihn treten. Er verteidigt seinen Diener, der treu ist in Seinem ganzen Haus, mit dem Er von Mund zu Mund redet und der das Bild des HERRN schaut: „Warum habt ihr euch nicht gefürchtet, gegen meinen Knecht, gegen Mose, zu reden? Und der Zorn des HERRN entbrannte gegen sie … und siehe, Mirjam war aussätzig wie Schnee; und Aaron wandte sich zu Mirjam, und siehe, sie war aussätzig.“ Die Prophetin, die zum Lob des HERRN gesungen hatte, sollte aus dem Lager ausgeschlossen werden.
Welch eine ernste Züchtigung! Gott nimmt diese Dinge nicht leicht. Das Gewissen von Aaron und Mirjam regt sich. Sie tun Buße. Sie bekennen ihre Sünde, durch die sie töricht gehandelt haben. Aaron, obwohl Priester, ist nicht mehr in der Lage, für seine Schwester zu beten. Auf seine inständige Bitte öffnet Mose, zum ersten Mal in unserem Abschnitt, seinen Mund und schreit zu dem HERRN, ohne irgendeinen heimlichen Groll: „O Gott, bitte, heile sie doch!“ Aber die Zucht muss ihren Weg gehen. Mirjam wird wiederhergestellt werden. Aber sie muss sich zuerst, aus dem Lager ausgeschlossen, „sieben Tage lang schämen“. Das ganze Volk ist deswegen mit ihr in Mitleidenschaft gezogen: Sie brechen nicht auf, bis Mirjam wieder aufgenommen wird.
„Warum habt ihr euch nicht gefürchtet, gegen meinen Knecht zu reden?“ Widerhallt dieses Wort nicht auch in den Ohren unseres Gewissens? Ohne Zweifel hat jeder Diener des Herrn seine Fehler und Mängel (Jak 3,1). Aber das ist kein Grund, sie hervorzuheben, sie herauszustreichen und sich ihrer gegen ihn zu bedienen. Im Gegenteil, die Liebe deckt die Fehler der anderen zu, sie redet davon zum Herrn, damit Er eingreife und zurechtbringe. Sie spricht, wenn sie in besonderen Fällen dazu geführt wird, direkt mit dem Betreffenden. Übel von den Dienern Gottes oder von unseren Brüdern zu reden, welche immer es sein mögen, kann nur die Zucht des Herrn auf uns ziehen, indem es die Gemeinschaft mit Ihm stört, unseren Dienst „vergeblich“ macht, Dürre in der Seele erzeugt und oft sehr bittere Früchte hervorbringt.
Sollten wir diese Sünde der üblen Nachrede, die wir so leicht begehen, nicht viel mehr zu Herzen nehmen? Auch die nachteiligen Bemerkungen, die ein anderer zu uns macht, sollen nicht wir annehmen. Wir wollen vielmehr wie jener Bruder, vor dem man einen anderen kritisierte, antworten: „Ich gehe gleich, um mit ihm darüber zu sprechen“. Der Gesprächspartner wird mich sofort bitten, in dieser Sache nichts zu unternehmen! Im Selbstgericht sollten wir die Gründe suchen, die uns zur üblen Nachrede geführt haben, sie wirklich vor Gott verurteilen und wenn nötig die Beschämung und die notwendige Berichtigung annehmen.
in einem Studienartikel zu dem Thema: „Dürfen Christen eifersüchtig sein?“ das Unterthema: Mirjam und Pinehas
Mirjam war die ältere Schwester von Moses und Aaron, den Führern der Israeliten während des Auszugs aus Ägypten. Als die Israeliten durch die Wildnis wanderten, wurde Mirjam irgendwann eifersüchtig auf ihren Bruder Moses. Die Bibel berichtet darüber: „Mirjam und Aaron nun begannen gegen Moses zu reden wegen der kuschitischen Frau, die er sich genommen hatte . . . Und wiederholt sagten sie: ‚Hat Jehova nur durch Moses allein geredet? Hat er nicht auch durch uns geredet?‘ “ Allem Anschein nach war Mirjam die Anstifterin, denn Jehova bestrafte sie für ihr respektloses Verhalten mit sieben Tagen Aussatz, wohingegen Aaron nicht bestraft wurde (4. Mose 12:1-15).
Was veranlasste Mirjam, sich gegen Moses zu wenden? War es die Sorge um die wahre Anbetung und der Wunsch, die Israeliten vor Schaden zu bewahren? Offensichtlich nicht. Wie es scheint, ließ Mirjam in ihrem Herzen den verkehrten Wunsch nach mehr Ansehen und Autorität aufkeimen. Als Prophetin in Israel genoss sie beim Volk und besonders bei den Frauen hohe Achtung. Nach der übernatürlichen Rettung der Israeliten aus dem Roten Meer leitete sie das Volk beim Musizieren und Singen an. Doch nun machte sich Mirjam möglicherweise übertriebene Sorgen, sie könnte etwas von ihrem Ansehen an eine vermeintliche Rivalin verlieren — Moses’ Frau. Aus Eifersucht machte sie Stimmung gegen Moses, obwohl er von Jehova eingesetzt worden war (2. Mose 15:1, 20, 21).
Miriam wird auch Prophetin genannt. Inwiefern hat sie als Prophetin gehandelt? Was sagt die Bibel darüber? Im Einsichtenbuch habe ich dazu Folgendes gefunden:
4. Mose 12
Könnte auch ich in diese Falle tappen?
Hier wird deutlich gesagt, dass Aaron und Miriam eifersüchtig waren, dass sie auch Einfluss haben wollten. Sind sie sich dessen in diesem Moment bewusst sind? Oder denken sie wirklich, dass Mose die Dinge falsch sieht und Gott nicht nur durch ihn redet?
Wann und wo fängt genau Rebellion an? Ist man sich selbst wirklich auch immer darüber im Klaren?
Ich denke da an unsere persönliche Situation, den Veränderungen in unserer kleinen Hausgemeinde. Seit Jahren stand die Grundrichtung, das Ziel fest, die beiden Pastoren hatten es unter Gebet so beschlossen: wenn der eine sein Hausbau Projekt beendet hat und der andere in Amerika ist, sollen überall kleine Absplitterungen zurück bleiben und wir wurden gefragt, ob wir hier den Teil übernehmen würden, der hier in der Nähe wohnt. Seitdem haben wir mit dem scheidenden Pastor darauf hingearbeitet, Sachen angeschafft, Vorbereitungen, bereits einen eigenen kleinen Hauskreis, Evangellisation in der Nachbarschaft, die bereits einige Früchte zeigt usw. Aber je größer der Stress mit dem Hausbau wurde, je mehr schien das bei dem bleibenden Pastor in Vergessenheit zu geraten, es scheint so, als habe er die Orientierung verloren. Scheinbar ist es ihm sogar entfallen, dass es mal offiziell die Richtung war und immer mehr Leute gehen, da es keine klare Ansage gibt, wie es weitergeht.
Nun sieht es so aus, als „müssten“ wir das Projekt unabhängig von „der Gemeinde“ die eh scheinbar nur noch aus diesem Pastorenehepaar besteht, durchziehen. Dies war niemals so unser Plan. Wir wollten was bereits Bestehendes unterstützen – und nicht etwas Neues beginnen. Um aber zu verhindern, dass die Gemeinde komplett auseinander fällt, haben wir nun beschlossen, dass wir es auch alleine durchziehen werden, ganz einfach, weil das aus unserer Sicht weiterhin der Weg Gottes für die Gemeinde ist. Alle Vorbereitungen laufen eh ohne finanzielle oder sonstige Abhängigkeit von der Gemeinde und solange wir das aus eigener Tasche und ohne Spenden durchziehen können, „sehen“ wir darin die Aufforderung von Gott, weiter zu machen. Wer dann nachher mit uns hier zurück bleiben will, kann das gerne tun.
Nun bin ich wieder bei der Geschichte hier mit Miriam und Aaron und der Rebellion: Könnte es sein, dass auch wir uns nur was vormachen und glauben, im Sinne Gottes zu handeln – und rebellieren wir damit so wie Aaron und seine Schwester?
Die beiden waren sicherlich auch aufrichtig überzeugt, dennoch lesen wir hier, dass Jehova es anders sieht.
Woran erkennen wir eigentlich,Mob wir in eine Falle tappen?
„6Der HERR sprach zu ihnen: »Hört, was ich euch jetzt sage: Wenn unter euch ein Prophet des HERRN ist, gebe ich mich ihm durch Visionen zu erkennen und rede mit ihm durch Träume. 7Bei meinem Diener Mose ist es aber anders; er hat sich in meinem ganzen Haus als treu erwiesen. 8Mit ihm spreche ich persönlich, direkt und nicht in Rätseln! Er sieht den HERRN in seiner Gestalt. Aber warum habt ihr euch dann nicht gescheut, so mit meinem Diener Mose zu sprechen?«“
4. Mose 12:10
Warum eigentlich nur Miriam?
In den Anfangsversem lesen wir, dass beide rebelliert hatten. Wieso wird dann eigentlich nur Miriam bestraft?
Warum wurde Aaron nicht dafür bestraft, daß er das Goldene Kalb gemacht hatte?
Trotz seiner bevorrechtigten Stellung machte Aaron Fehler. Als Moses das erstemal 40 Tage auf dem Berg Sinai war, „versammelte sich das Volk um Aaron und sprach zu ihm: ‚Auf, mache uns einen Gott, der vor uns hergehen wird, denn von diesem Moses, dem Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, wissen wir wirklich nicht, was ihm widerfahren ist‘ “ (2Mo 32:1). Aaron ging darauf ein und machte mit diesen Empörern zusammen ein goldenes Standbild in Form eines Kalbes (2Mo 32:2-6). Als er später von Moses zur Rede gestellt wurde, brachte er eine dürftige Entschuldigung vor (2Mo 32:22-24). Jehova bezeichnete ihn jedoch nicht als den Hauptübeltäter, sondern sagte zu Moses: „So laß mich nun, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und ich sie ausrotte“ (2Mo 32:10). Moses brachte die Sache zur Entscheidung, indem er rief: „Wer ist auf der Seite Jehovas? Zu mir!“ (2Mo 32:26). Alle Söhne Levis, zweifellos auch Aaron, folgten seiner Aufforderung. Darauf wurden dreitausend Götzendiener, wahrscheinlich die Hauptanstifter der Empörung, von ihnen erschlagen (2Mo 32:28). Doch Moses erinnerte später die übrigen des Volkes daran, daß sie sich mitschuldig gemacht hatten (2Mo 32:30). Somit war Aaron nicht der einzige, dem Gott Barmherzigkeit erwies. Seine nachherigen Handlungen ließen erkennen, daß er im Grunde seines Herzens mit der götzendienerischen Bewegung nicht einverstanden gewesen war, sondern lediglich dem Druck der Empörer nachgegeben hatte (2Mo 32:35). Jehova bewies, daß er Aaron vergeben hatte, indem er dessen Ernennung zum Hohenpriester aufrechterhielt (2Mo 40:12, 13).
Nachdem Aaron seinen jüngeren Bruder Moses in vielen schwierigen Situationen unterstützt hatte und kurz nachdem er von ihm, dem Vertreter Gottes, als Hoherpriester eingesetzt worden war, handelte er töricht, indem er zusammen mit seiner Schwester Mirjam Moses kritisierte, weil er eine Kuschitin zur Frau genommen hatte. Die beiden zogen auch Moses’ einzigartiges Verhältnis zu Jehova Gott und seine Stellung in Frage, indem sie sagten: „Hat Jehova nur durch Moses allein geredet? Hat er nicht auch durch uns geredet?“ (4Mo 12:1, 2). Jehova handelte schnell; er forderte die drei auf, beim Zelt der Zusammenkunft vor ihm zu erscheinen, und wies Aaron und Mirjam streng zurecht, weil sie seine Ernennung des Moses nicht respektiert hatten. Da nur Mirjam mit Aussatz geschlagen wurde, ist anzunehmen, daß sie Aaron zu diesem Vorgehen angestiftet hatte und er sich ihr wiederum aus Schwäche angeschlossen hatte. Wäre Aaron jedoch ebenfalls mit Aussatz geschlagen worden, so wäre er gemäß dem Gesetz Gottes für seine Aufgabe als Hoherpriester nicht mehr tauglich gewesen (3Mo 21:21-23). Seine richtige Herzenseinstellung zeigte sich darin, daß er sofort bekannte, töricht gehandelt zu haben, und sich entschuldigte sowie Moses verzweifelt bat, für die vom Aussatz befallene Mirjam Fürbitte einzulegen (4Mo 12:10-13).
Aaron machte sich erneut an einer Sünde mitschuldig, als er mit Moses bei der Beschaffung von Wasser in Meriba bei Kadesch versäumte, Gott vor der Gemeinde zu ehren und zu heiligen. Gott bestimmte deshalb, daß keiner von ihnen das Vorrecht genießen sollte, das Volk in das Land der Verheißung zu führen (4Mo 20:9-13).
4. Mose 12,10
Warum wurde Mirjam so schwer bestraft? Weil sie wegen der Heirat Moses erzürnte?
Es ist ein verhängnisvoller Fehler, sich gegen einen Knecht Gottes und dann noch gegen einen solch treuen Diener Gottes wie Mose aufzuhalten. Ihre Einstellung in dieser Sache war ganz verfehlt, denn Mose hatte in Übereinstimmung mit den Ratschlüssen Gottes gehandelt, indem er von dem herrlichen Geheimnis Gottes, das von Ewigkeit her den Geschlechtern verborgen war – der Einheit des Christus mit der Kirche – ein wunderbares Vorbild lieferte. Sie nahm also indirekt das Wort wider Gott und nicht wider Moses. Müssen wir uns wundern, wenn sie ein solches Gericht traf? Der Herr bewahre uns vor übereilten Schlüssen und Reden.
Ich möchte zu der Frage, warum nur Miriam mit Aussatz geschlagen wird, anmerken, was Frau Lapide dazu sagt, was im Urtext steht:
Des weiteren sagt Frau Lapide, dass der Aussatz nicht die Strafe von Gott ist. Auf den Einwand von dem Gesprächspartner Henning Röhl, dass dies aber so in der Bibel steht, sagt sie, dass es Moses ja aus seiner Sicht geschrieben habe. Hier erkennen wir also die Gefahr, die entsteht, wenn wir viele andere Quellen zu Rate ziehen und dabei nicht differenzieren, wer der Urheber ist: sie zitiert unglaublich viel aus der Thora und den anderen jüdischen Überlieferungen. Das ist auch ok, da sie selbst Jüdin ist – aber die Bibel ist das Wort Gottes!
Wenn ich davon überzeugt bin, dass die Bibel von Gott inspiriert ist – also Gottes Wort – dann nehme ich alles als wahr an, was in ihr geschrieben steht. Und wenn dort steht, dass Jehova Miriam für die Rebellion straft, dann ist dies so. Ganz unabhängig davon, ob es Moses ist, der dies schreibt, oder jemand anderes.
Wenn wir uns also zur Bereicherung des Bibellesens die Sendungen mit Ruth Lapide ansehen oder andere Quellen zu Rate ziehen, dann behalten wir bitte immer im Hinterkopf, was gerade die Quelle ist: nur die Bibel ist die absolute Autorität für uns Christen, die ganzen anderen Quellen wie unsere Publikationen, die Thora, die jüdischen Überlieferungen und andere Kommentatoren sind nur ergänzende Gedanken. Nur das, was auch so in der Bibel steht, entspricht dem, was Gott sagt. Alles andere können nur Vermutungen und persönliche Ansichten sein!
Falls etwas nicht eindeutig ist, hilft es manchmal schon, die Querverweise anzusehen oder den Text in einer anderen Übersetzung nachzuschlagen.
Wir sind heute – dank Internet – dazu in der Lage, kostenlos unzählige andere Bibelübersetzungen als unsere eigene zu lesen. Es kostet kaum Zeit und es gibt einige Seiten, die diesen Dienst kostenlos anbieten. Wie bereits erwähnt, gibt es auch eine sehr schöne kostenlose Bibel-App die ich auf meinem Handy und auf meinem ViewSonic benutze.
Also sehen wir uns den strittigen Vers mal an. Frau Lapide hat ja nicht bestritten, dass dies auch im Urtext so steht. Es geht um die Verse 9 und 10. In der Schlachterbibel von 2000 hatten wir gerade gelesen:
Alle anderen Übersetzungen sagen das selbe aus. Hier wird der Aussatz ganz deutlich mit Gottes Zorn in Verbindung gebracht.
Ein weiterer Aspekt, der den Aussatz als Strafe Gottes kenntlich macht, sind die Reaktionen ihrer Brüder: Aaron bittet Jehova um Verzeihung für ihr Verhalten und dass ER die Strafe wieder weg nimmt und auch Moses legt Fürbitte für sie ein.
Wenn es hier keinen Zusammenhang gebe würde, würde Jehova es gesagt haben. Er hätte es ganz bestimmt gesagt, dass der Aussatz nichts mit der Rebellion zu tun hätte. Statt dessen sagt ER, dass Miriam nur eine kleine Weile Aussatz haben würde, aber sie müsse sich schämen. Wozu sollte dies gut sein, wenn es einfach nur eine ganz normale Erkrankung wäre?