Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Stoff zu Daniel 11:15-26
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Kapitel vierzehn
Die Identität der beiden Könige ändert sich
DER syrische Monarch Antiochos IV. fällt in Ägypten ein und krönt sich dort selbst zum König. Auf Bitten des ägyptischen Königs Ptolemaios VI. schickt Rom den Gesandten Gaius Popilius Laenas nach Ägypten. Dieser kommt mit einer eindrucksvollen Flotte und überbringt Antiochos IV. die Order des römischen Senats, auf das Königtum von Ägypten zu verzichten und sich aus dem Land zurückzuziehen. In Eleusis, einem Vorort von Alexandria, stehen sich der syrische König und der römische Gesandte von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Antiochos IV. erbittet sich Zeit, damit er seine Ratgeber konsultieren könne. Aber Popilius zieht einen Kreis um den König und fordert von ihm eine Antwort, bevor er die Linie überschreitet. Zutiefst gedemütigt, fügt sich Antiochos IV. den Forderungen Roms und zieht sich 168 v. u. Z. nach Syrien zurück. Damit endet die Konfrontation zwischen dem syrischen König des Nordens und dem ägyptischen König des Südens.
2 Rom, das in den Angelegenheiten des Nahen Ostens eine dominierende Rolle spielt, diktiert Syrien weiterhin seinen Willen. Daher nehmen die Könige aus der Seleukidendynastie, die nach dem Tod von Antiochos IV. (163 v. u. Z.) in Syrien herrschen, nicht mehr die Stellung des „Königs des Nordens“ ein (Daniel 11:15). Im Jahre 64 v. u. Z. wird Syrien schließlich eine römische Provinz.
3 Ägyptens Ptolemäerdynastie behält die Rolle des „Königs des Südens“ nach dem Tod von Antiochos IV. noch etwas mehr als 130 Jahre (Daniel 11:14). 31 v. u. Z. besiegt der römische Machthaber Oktavian in der Schlacht von Aktium die vereinten Streitkräfte der letzten ptolemäischen Königin, Kleopatra VII., und ihres römischen Geliebten Marcus Antonius. Nach Kleopatras Selbstmord im darauffolgenden Jahr wird auch Ägypten eine römische Provinz und spielt damit nicht mehr die Rolle des Königs des Südens. Rom hat 30 v. u. Z. sowohl die Oberherrschaft über Syrien als auch über Ägypten. Müssen wir nun davon ausgehen, daß andere Herrscher die Rolle des Nordkönigs und des Südkönigs übernehmen?
EIN NEUER KÖNIG SENDET „EINEN EINTREIBER“ AUS
4 Im Frühjahr 33 u. Z. erklärte Jesus Christus seinen Jüngern: „Wenn ihr . . . das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, von dem Daniel, der Prophet, geredet hat, an heiliger Stätte stehen seht . . ., dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge zu fliehen beginnen“ (Matthäus 24:15, 16). Jesus zitierte aus Daniel 11:31 und machte seine Nachfolger warnend auf ein künftiges „abscheuliches Ding, das Verwüstung verursacht“, aufmerksam. Er äußerte diese Prophezeiung über den König des Nordens etwa 195 Jahre nach dem Tod des Antiochos IV., des letzten syrischen Königs in dieser Rolle. Mit Sicherheit mußte ein anderer Herrschaftsträger die Identität des Nordkönigs annehmen. Wer war das?
5 Der Engel Jehovas sagte voraus: „Es wird in seiner Stellung [der des Antiochos IV.] einer aufstehen, der einen Eintreiber durch das prächtige Königreich ziehen läßt, und in wenigen Tagen wird er zerbrochen werden, aber nicht im Zorn noch im Kriegszug“ (Daniel 11:20). Der auf diese Weise ‘aufstand’, war niemand anders als Oktavian, der erste römische Kaiser, der auch Cäsar Augustus genannt wurde. (Siehe „Der eine geehrt, der andere verachtet“, Seite 248.)
6 „Das prächtige Königreich“ des Augustus schloß auch das „Land der ‚Zierde‘ “ ein — die römische Provinz Judäa (Daniel 11:16). Im Jahre 2 v. u. Z. sandte Augustus „einen Eintreiber“ aus, indem er eine Einschreibung oder Volkszählung anordnete, wahrscheinlich um die Größe der Bevölkerung zu ermitteln als Grundlage für die Besteuerung und die Einberufung zum Militärdienst. Auf Grund dieses Erlasses reisten Joseph und Maria nach Bethlehem, um sich einschreiben zu lassen. So kam es, daß Jesus an dem vorhergesagten Ort geboren wurde (Micha 5:2; Matthäus 2:1-12). Im August 14 u. Z. — „in wenigen Tagen“ oder nicht lange nach der angeordneten Einschreibung — starb Augustus im Alter von 76 Jahren, und zwar weder „im Zorn“ durch die Hand eines Mörders noch „im Kriegszug“, sondern an einer Krankheit. Die Identität des Nordkönigs hatte sich also geändert. Jetzt spielte das Römische Reich, vertreten durch seine Kaiser, die Rolle dieses Königs.
‘DER VERACHTETE STEHT AUF’
7 Der Engel fuhr mit der Prophezeiung wie folgt fort: „Es soll in seiner [des Augustus] Stellung einer aufstehen, der zu verachten ist, und man wird gewiß nicht die Würde des Königtums auf ihn legen; und er wird tatsächlich während einer Zeit der Sorglosigkeit hereinkommen und sich des Königreiches durch Glätte bemächtigen. Und was die Streitarme der Flut betrifft, sie werden seinetwegen überflutet werden, und sie werden zerbrochen werden wie auch der Führer des Bundes“ (Daniel 11:21, 22).
8 Bei dem, „der zu verachten ist“, handelte es sich um Tiberius Cäsar, den Sohn der Livia, der dritten Frau des Augustus. (Siehe „Der eine geehrt, der andere verachtet“, Seite 248.) Augustus haßte seinen Stiefsohn wegen seiner schlechten Charakterzüge und wünschte sich eigentlich nicht ihn als nächsten Cäsar. Nur widerwillig wurde ihm „die Würde des Königtums“ übertragen, und zwar allein deshalb, weil keiner der anderen möglichen Nachfolger mehr lebte. Augustus adoptierte Tiberius im Jahre 4 u. Z. und machte ihn zum Thronerben. Nach dem Tode des Augustus ‘stand’ der 54jährige Tiberius — der Verachtete — ‘auf’, indem er die Macht als römischer Kaiser und König des Nordens übernahm.
9 „Tiberius manipulierte den Senat und erlaubte ihm etwa einen Monat lang [nach dem Tod des Augustus] nicht, ihn als Kaiser zu bezeichnen“, heißt es in der New Encyclopædia Britannica. Er erklärte dem Senat, nach Augustus sei niemand fähig, die Regierungslast im römischen Imperium zu tragen; er bat die Senatoren, wieder die Republik einzuführen und solche Autorität keiner Einzelperson, sondern einer Gruppe von Männern zu übertragen. „Der Senat wagte es nicht, ihn bei seinem Worte zu nehmen, und tauschte Höflichkeiten mit ihm aus, bis er sich schließlich bereit erklärte, die Macht . . . auf sich zu nehmen“, schrieb der Historiker Will Durant und fügte hinzu: „Auf beiden Seiten wurde prächtig geschauspielert. Tiberius wollte den Principat haben, sonst hätte er mit Leichtigkeit einen Ausweg gefunden; der Senat fürchtete und haßte Tiberius, scheute sich aber, wieder eine republikanische Staatsform einzuführen, die sich wie die alte auf theoretisch souveräne Volksversammlungen gründete.“ So ‘bemächtigte sich’ Tiberius ‘durch Glätte des Königreiches’.
10 „Was die Streitarme der Flut betrifft“ — die Streitkräfte benachbarter Königreiche —, sagte der Engel: „Sie werden . . . überflutet werden, und sie werden zerbrochen werden.“ Als Tiberius König des Nordens wurde, befehligte sein Neffe Germanicus Caesar die römischen Truppen am Rhein. Im Jahre 15 u. Z. führte Germanicus seine Streitkräfte mit einigem Erfolg gegen die des Germanenhelden Arminius (Hermann der Cherusker). Aber die keineswegs überzeugenden Siege wurden teuer erfochten, und Tiberius sah danach von weiteren Operationen in Germanien ab. Statt dessen schürte er innere Unruhen und versuchte auf diese Weise, eine Vereinigung der germanischen Stämme zu verhindern. Im allgemeinen hielt es Tiberius mit einer defensiven Außenpolitik und konzentrierte sich auf die Sicherung der Grenzen. Mit diesem Konzept war er ziemlich erfolgreich. So wurden die „Streitarme der Flut“ unter Kontrolle gehalten und „zerbrochen“.
11 „Zerbrochen“ wurde auch der „Führer des Bundes“, des Bundes, den Jehova Gott zum Segen aller Familien der Erde mit Abraham geschlossen hatte. Der in diesem Bund verheißene Same Abrahams war Jesus Christus (1. Mose 22:18; Galater 3:16). Am 14. Nisan 33 u. Z. stand Jesus vor Pontius Pilatus im Palast des römischen Statthalters in Jerusalem. Die Priester der Juden hatten ihn des Verrats am Kaiser angeklagt. Doch Jesus erklärte Pilatus: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. . . . mein Königreich [ist] nicht von daher.“ Damit der römische Statthalter den unschuldigen Jesus nicht freiließ, schrien die Juden: „Wenn du diesen Mann freiläßt, bist du kein Freund Cäsars. Jeder, der sich selbst zu einem König macht, redet gegen Cäsar.“ Sie forderten Jesu Hinrichtung und erklärten: „Wir haben keinen König außer Cäsar.“ Auf Grund des Gesetzes der laesa majestas (Majestätsbeleidigung), das Tiberius dahin erweitert hatte, daß praktisch jede Beleidigung des Cäsars strafbar war, lieferte Pilatus Jesus aus, damit er an einen Marterpfahl komme oder „zerbrochen“ werde (Johannes 18:36; 19:12-16; Markus 15:14-20).
EIN TYRANN ‘SCHMIEDET SEINE PLÄNE’
12 Weiter sagte der Engel in der Prophezeiung, die sich auf Tiberius bezog: „Da sie sich mit ihm verbündeten, wird er Trug üben und tatsächlich heraufkommen und mittels einer kleinen Nation mächtig werden“ (Daniel 11:23). Die Mitglieder des römischen Senats hatten sich verfassungsmäßig mit Tiberius ‘verbündet’, und er war formell von ihnen abhängig. Doch er ging trügerisch vor und wurde eigentlich „mittels einer kleinen Nation mächtig“. Bei dieser kleinen Nation handelte es sich um die römische Prätorianergarde, die in der Nähe der Stadtmauer Roms Quartier bezog. Ihre Nähe schüchterte den Senat ein und half Tiberius, jede Auflehnung des Volkes gegen seine Amtsgewalt in Schach zu halten. Mit Hilfe der ungefähr 10 000 Mann starken Garde behauptete Tiberius daher seine Macht.
13 Der Engel führte in der Prophezeiung weiter aus: „Während einer Zeit der Sorglosigkeit wird er sogar in die Fettigkeit des Gerichtsbezirks einziehen und tatsächlich tun, was seine Väter und die Väter seiner Väter nicht getan haben. Plündergut und Beute und Habe wird er unter ihnen ausstreuen; und gegen befestigte Plätze wird er seine Pläne schmieden, aber nur bis auf eine Zeit“ (Daniel 11:24). Tiberius war überaus mißtrauisch. Während seiner Regierung waren befohlene Ermordungen an der Tagesordnung. Der letzte Teil seiner Herrschaft stand hauptsächlich wegen des Einflusses von Sejan, dem Präfekten der Prätorianergarde, im Zeichen des Terrors. Schließlich geriet Sejan selbst in Verdacht und wurde hingerichtet. Tiberius tyrannisierte das Volk weit mehr als seine Vorväter.
14 Allerdings streute Tiberius in allen römischen Provinzen „Plündergut und Beute und Habe“ aus. Zur Zeit seines Todes erfreuten sich alle unterworfenen Völker eines gewissen Wohlstands. Die Steuern waren niedrig, und Tiberius konnte großzügig sein, wenn die Bevölkerung irgendwo schwere Zeiten durchzustehen hatte. Falls Soldaten oder Beamte irgend jemand bedrückten oder sich in Verbindung mit ihrer Aufgabe Unregelmäßigkeiten zuschulden kommen ließen, mußten sie damit rechnen, von der Obrigkeit zur Rechenschaft gezogen zu werden. Da Tiberius mit fester Hand regierte, konnte die öffentliche Sicherheit aufrechterhalten werden, und durch die Verbesserung der Verkehrswege wurde der Handel gefördert. Tiberius sorgte innerhalb und außerhalb von Rom für eine unparteiische und stabile Verwaltung. Die Gesetze wurden verbessert und die Sozial- und Sittengesetze dadurch zur Geltung gebracht, daß die Reformen, die Cäsar Augustus eingeführt hatte, gefördert wurden. Doch Tiberius ‘schmiedete seine Pläne’, so daß ihn der römische Historiker Tacitus als einen heuchlerischen Menschen beschreibt, der sich geschickt verstellen konnte. Als er im März 37 u. Z. starb, galt er als Tyrann.
15 Zu den Nachfolgern des Tiberius, die die Rolle des Nordkönigs spielten, zählten Gajus Cäsar (Caligula), Claudius I., Nero, Vespasian, Titus, Domitian, Nerva, Trajan und Hadrian. In einer Enzyklopädie heißt es: „Die meisten der Nachfolger des Augustus hielten an seiner Verwaltungspolitik und seinem Bauprogramm fest, aber weniger innovativ und mehr ostentativ“ (The New Encyclopædia Britannica). In diesem Werk heißt es weiter: „Ende des ersten und Anfang des zweiten Jahrhunderts befand sich Rom auf dem Gipfel seiner Macht und erreichte seine größte Bevölkerungszahl.“ Zu jener Zeit stellten sich zwar an den Grenzen des römischen Imperiums einige Schwierigkeiten ein, doch zur ersten vorausgesagten Konfrontation Roms mit dem König des Südens kam es erst im 3. Jahrhundert u. Z.
GEGEN DEN KÖNIG DES SÜDENS ‘AUFGEWECKT’
16 Der Engel Gottes setzte die Prophezeiung wie folgt fort: „Er [der König des Nordens] wird seine Kraft und sein Herz gegen den König des Südens aufwecken mit einer großen Streitmacht; und der König des Südens seinerseits wird sich zum Krieg erregen mit einer überaus großen und mächtigen Streitmacht. Und er [der König des Nordens] wird nicht standhalten, weil sie Pläne gegen ihn schmieden werden. Und gerade diejenigen, die seine Delikatessen essen, werden seinen Zusammenbruch herbeiführen. Und was seine Streitmacht angeht, sie wird weggeschwemmt werden, und viele werden bestimmt erschlagen fallen“ (Daniel 11:25, 26).
17 Etwa 300 Jahre nachdem Oktavian Ägypten zur römischen Provinz gemacht hatte, übernahm der römische Kaiser Aurelian die Rolle des Nordkönigs. Inzwischen spielte Königin Septimia Zenobia von der römischen Kolonie Palmyra die Rolle des Südkönigs. (Siehe „Zenobia — die kriegerische Königin von Palmyra“, Seite 252.) 269 u. Z. besetzte das palmyrische Heer Ägypten unter dem Vorwand, es für Rom sichern zu wollen. Zenobia war bestrebt, Palmyra zur führenden Stadt im Osten zu machen und über die östlichen Provinzen Roms zu herrschen. Von ihrem Ehrgeiz alarmiert, weckte Aurelian „seine Kraft und sein Herz“ auf, um gegen Zenobia vorzugehen.
18 Der König des Südens, die herrschende Macht unter der Führung Zenobias, ‘erregte sich’ „mit einer überaus großen und mächtigen Streitmacht“ unter den beiden Feldherren Zabdas und Zabbai zum Krieg gegen den König des Nordens. Doch Aurelian eroberte Ägypten und unternahm dann einen Feldzug nach Kleinasien und Syrien. Zenobia wurde bei Emesa (das heutige Homs) geschlagen und zog sich nach Palmyra zurück. Als Aurelian die Stadt belagerte, verteidigte Zenobia sie mutig, doch ohne Erfolg. Sie versuchte mit ihrem Sohn nach Persien zu fliehen, wurde aber am Euphrat von den Römern eingeholt und gefangengenommen. 272 u. Z. übergaben die Palmyrer die Stadt. Aurelian ließ Zenobia am Leben und nahm sie mit nach Rom, wo sie 274 u. Z. seinen Triumphzug als Hauptattraktion zierte. Sie blieb bis an ihr Lebensende als Matrone in Rom.
19 Aurelian selbst ‘hielt wegen der gegen ihn geschmiedeten Pläne nicht stand’. 275 u. Z. unternahm er einen Feldzug gegen die Perser. Während er in Thrakien auf eine Gelegenheit wartete, die Meerenge nach Kleinasien zu überqueren, verwirklichten seine Tischgenossen die gegen ihn geschmiedeten Pläne und führten seinen „Zusammenbruch“ herbei. Er hatte beabsichtigt, seinen Schatzmeister Eros für gewisse Unregelmäßigkeiten zur Rechenschaft zu ziehen. Aber Eros dachte sich eine Liste mit den Namen bestimmter Offiziere aus, die angeblich zum Tode bestimmt waren. Als die Offiziere diese Liste sahen, verschworen sie sich gegen Aurelian und ermordeten ihn.
20 Die Rolle des Nordkönigs war mit dem Tod des Kaisers Aurelian allerdings noch nicht zu Ende. Weitere römische Herrscher folgten ihm auf den Thron. Eine Zeitlang gab es einen Kaiser des Westens und einen des Ostens. Unter der Herrschaft dieser Männer wurde die „Streitmacht“ des Nordkönigs „weggeschwemmt“ oder „zerstreut“, und bei Einfällen germanischer Stämme aus dem Norden ‘fielen viele erschlagen’. Im 4. Jahrhundert u. Z. durchbrachen die Goten die römischen Grenzen. Ein Einfall erfolgte nach dem anderen. Im Jahre 476 u. Z. setzte der germanische Anführer Odoaker den letzten Kaiser ab, der von Rom aus geherrscht hatte. Anfang des 6. Jahrhunderts war das Weströmische Reich zerschlagen, und in Britannien, Gallien, Italien, Nordafrika und Spanien regierten germanische Könige. Der östliche Teil des Reiches bestand noch bis ins 15. Jahrhundert hinein.
EIN GROSSREICH WIRD GETEILT
21 Ohne unnötige Einzelheiten in bezug auf den Zusammenbruch des Römischen Reiches, der sich jahrhundertelang hinzog, zu erwähnen, sagte der Engel Jehovas weitere bedeutende Aktionen des Nordkönigs und des Südkönigs voraus. Ein kurzer Überblick über bestimmte Entwicklungen im Römischen Reich wird uns helfen, die beiden rivalisierenden Könige in späterer Zeit zu identifizieren.
22 Im 4. Jahrhundert verlieh der römische Kaiser Konstantin dem abtrünnigen Christentum die staatliche Anerkennung. Er berief 325 u. Z. sogar ein Kirchenkonzil nach Nizäa (Kleinasien) ein und führte persönlich den Vorsitz. Konstantin verlegte später die Kaiserresidenz von Rom nach Byzanz (Konstantinopel) und machte diese Stadt zur neuen Hauptstadt. Bis zum Tod des Kaisers Theodosius I. am 17. Januar 395 u. Z. stand das Römische Reich jeweils nur unter der Herrschaft eines einzigen Kaisers.
23 Nach dem Tod des Theodosius wurde das römische Imperium unter seine beiden Söhne aufgeteilt. Honorius erhielt den westlichen Teil und Arcadius den östlichen Teil mit Konstantinopel als Hauptstadt. Britannien, Gallien, Italien, Spanien und Nordafrika gehörten zu den Provinzen des westlichen Teils. Makedonien, Thrakien, Kleinasien, Syrien und Ägypten waren Provinzen des östlichen Teils. 642 u. Z. wurde die ägyptische Hauptstadt Alexandria von den Sarazenen (Arabern) erobert, und Ägypten unterstand als Provinz der Herrschaft der Kalifen. Im Januar 1449 wurde Konstantin XI., der letzte Kaiser des Ostreiches, gekrönt. Am 29. Mai 1453 nahmen die Osmanen (Türken) unter Sultan Mohammed II. Konstantinopel ein. Damit hörte das Oströmische Reich zu bestehen auf. 1517 wurde Ägypten eine türkische Provinz. Dieses Land des Südkönigs der alten Zeit sollte jedoch schließlich unter die Herrschaft eines anderen Reiches kommen, eines Reiches des westlichen Teils.
24 Im westlichen Teil des römischen Imperiums erhob sich der katholische Bischof von Rom, besonders Papst Leo I., der im 5. Jahrhundert u. Z. dafür bekannt war, die päpstliche Gewalt geltend zu machen. Schließlich maßte sich der Papst an, den Kaiser des Westreiches zu krönen. Das geschah zu Weihnachten des Jahres 800 u. Z. in Rom, als Papst Leo III. dem Frankenkönig Karl dem Großen die Kaiserkrone des neuen Weströmischen Reiches aufsetzte. Mit dieser Krönung wurde das Kaisertum in Rom wiederbelebt, was gemäß einigen Historikern den Beginn des Heiligen Römischen Reiches kennzeichnete. Von da an gab es das Ostreich und das Heilige Römische Reich im Westen. Beide beanspruchten, christlich zu sein.
25 Die Nachfolger Karls des Großen erwiesen sich im Verlauf der Zeit als schwache Herrscher. Eine Zeitlang war das Amt des Kaisers sogar unbesetzt. Unterdessen hatte der deutsche König Otto I. die Herrschaft über einen Großteil von Nord- und Mittelitalien erlangt und sich zum König von Italien ausgerufen. Am 2. Februar 962 u. Z. wurde er von Papst Johannes XII. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt. Die Hauptstadt des Reiches befand sich in Deutschland, und seine Kaiser sowie die meisten Untertanen waren Deutsche. 500 Jahre später ging die Kaiserwürde an das österreichische Haus Habsburg über, das sie fast all die Jahre behielt, die dem Heiligen Römischen Reich noch verblieben.
DIE BEIDEN KÖNIGE ERNEUT KLAR ZU ERKENNEN
26 Napoleon I. versetzte dem Heiligen Römischen Reich den Todesstoß, als er nach seinen Siegen 1805 in Deutschland die Existenz dieses Reiches nicht mehr anerkannte. Da sich Kaiser Franz II. außerstande sah, die Krone zu verteidigen, dankte er am 6. August 1806 als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ab und führte von da an nur den Titel eines Kaisers von Österreich. So endete nach 1 006 Jahren das Heilige Römische Reich, das von Leo III., einem Papst der römisch-katholischen Kirche, und Karl dem Großen, einem Frankenkönig, gegründet worden war. 1870 wurde Rom die Hauptstadt des vom Vatikan unabhängigen Königreiches Italien. Im darauffolgenden Jahr begann mit Kaiser Wilhelm I. das Deutsche Reich. So betrat der neuzeitliche König des Nordens — Deutschland — die Weltbühne.
27 Wer war jedoch der neuzeitliche König des Südens? Wie die Geschichte zeigt, wurde Britannien im 17. Jahrhundert Weltmacht. Napoleon I. wollte die britischen Handelswege unterbrechen und eroberte 1798 Ägypten. Das löste einen Krieg aus, in dem britische und türkische Streitkräfte die Franzosen zwangen, sich aus Ägypten zurückzuziehen, das zu Beginn des Konflikts die Rolle des Südkönigs gespielt hatte. Im nachfolgenden Jahrhundert nahm der britische Einfluß in Ägypten zu. Nach dem Jahre 1882 befand sich Ägypten praktisch in Abhängigkeit von Großbritannien. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, gehörte es zur Türkei und wurde von einem Khediven oder Vizekönig regiert. Nachdem sich die Türkei in diesem Krieg auf die Seite Deutschlands gestellt hatte, setzte Großbritannien den Khediven ab und erklärte Ägypten zu einem britischen Protektorat. Zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika entwickelten sich allmählich enge Bindungen. So entstand die anglo-amerikanische Weltmacht, die die Rolle des Südkönigs übernahm.