1. Mose 4:9
Wieder gibt Gott Gelegenheit, es selbst einzugestehen
Nachdem Jehova Kain bereits im Vorfeld vor seinen grimmigen Gefühlen gewarnt hätte, hätte er ihm jetzt auch einfach an den Kopf werfen können: „siehst du? Ich habs dir doch gesagt. Was hast du da nur getan?“
Statt dessen das gleiche Vorgehen, wie auch schon bei Adam und Eva: „wo ist dein Bruder?“
Wir wissen, dass er hätte nicht fragen brauchen, denn er hatte ja gesehen, was Kain getan hatte.
Auch Kain reagiert wie seine Eltern: statt einsichtig zu sein und voller Scham zu sagen: „ich weiss, du hattest mich gewarnt und ich habe nicht gehört. Nun haben mich meine Gefühle überwältigt und ich habe meinen Bruder umgebracht. Hätte ich nur auf dich gehört. Es tut mir so leid!“ – statt dessen kommt er Gott dumm.
Zwar schiebt er nicht direkt die Schuld auf andere – auf wen auch? – aber er stellt sich dumm und ahnungslos und sagt zu Gott, er wisse nicht, wo der Bruder sei und wieso er ihn überhaupt fragt, er habe schließlich Besseres zu tun, als auf den Bruder aufzupassen. Er reagiert trotzig!
Warum eigentlich?
Ich verstehe ja noch in gewisser Form Adam und Eva, die sich vor Gott rechtfertigen. Aber Kain lügt ihm frech ins Gesicht. Zum einem muss er doch wissen, dass Gott alles weiss und sieht und dass er daher auch weiss, wo der Bruder ist und was mit ihm passiert ist. Warum also so eine Reaktion?
Eigentlich ist es nicht nur trotzig, sondern ziemlich frech. Im Prinzip fragt er: „warum fragst du mich das, wenn du es eh schon weißt? Glaub ja nicht, dass ich vor dir zu Kreuze krieche“
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Ein weiterer Gedanke war, dass Kain falsch reagierte. Anstatt auf Gott zuzugehen und zu fragen, warum er sein Opfer nicht angenommen hat, grollt er seinem Bruder. Nicht er geht auf Gott zu, sondern Gott geht auf ihn zu und fragt, was mit ihm los ist