Kapitel 12-15
Wenn du den folgenden Text liest, wirst du vielleicht besser verstehen, welche “Scheinwelt” durch Nimrod aufgebaut wurde, und warum es so wichtig ist, seinen wirklichen Stand vor dem Allmächtigen zu überprüfen. Der Text ist einem alten Buch (gedruckt 1951/53) mit dem Titel “Was hat die Religion der Menschheit gebracht” entnommen.
This entry was posted in 1. Mose, Thom by Jule with no comments yetDas Interesse am heiligen Geheimnis, das im Garten Eden angekündet wurde, war universell. Noah brachte dessen Wortlaut durch die Flut hindurch und belehrte nach jener Weltkatastrophe seine Söhne und Enkel darüber. Wer sollte der Same des Weibes sein, auf dessen Ferse die grosse Schlange lauern würde, um ihn tödlich zu verwunden? Wie sollte er wiederhergestellt werden und, sich wendend, der Schlange den Kopf zermalmen? Wer sollte der Same der Schlange sein, mit dem der Same des Weibes in Feindschaft leben würde? Noahs Segen, den er über seinen zweiten Sohn Sem aussprach, deutete an, dass der Same durch den semitischen Zweig der Menschheitsfamilie komme. Aus rein selbstsüchtigen Gründen trachteten abgefallene Menschen danach, das Geheimnis zu enträtseln und sich auf menschliche Weise selbst eine Erklärung darüber zu verschaffen. Der Erzbetrüger, die grosse Schlange, ging darauf aus, das wahre Geheimnis falsch darzustellen und dessen getreue Enthüllung zu vereiteln. Er hatte viele ehrgeizige Männer und Frauen auf Erden zur Verfügung, die er in seine Verschwörung hineinziehen und zu seinen Kindern, dem sichtbaren Samen der Schlange, machen konnte. Diese würden begierig sein, die Rolle des Weibes und ihres Samens, der Mutter und des Kindes, zu spielen oder zu übernehmen. In dieser Rolle könnten sie sich selbst verherrlichen und die Macht des Aberglaubens über die getäuschte Menschheit ausüben. So könnte diese vom wahren Samen des Weibes abgelenkt werden. Da die Urschlange diesbezüglich die ganze Welt hinters Licht geführt hat, wird sie im letzten Buch der Bibel als der „Teufel und Satan” bezeichnet, „der die ganze bewohnte Erde irreführt”. — Offenbarung 12: 9, NW.
Gemäss den Anzeichenbeweisen begann Satan, das heilige Geheimnis fälschlich auf sein erstes sichtbares Königreich und seine erste Organisation der abtrünnigen Religion in Babylon anzuwenden, auf jene Stadt also, die unter der Herrschaft des ersten menschlichen Königs, des mächtigen Jägers Nimrod, stand. Dieser war Hams Enkel, stammte somit nicht aus der Linie Sems, deren Gott Jehova war. Dies spielte jedoch für Nimrod oder seine Unterstutzer keine Rolle. Sie strebten die Verwirklichung des Geheimnisses auf ihre Weise an und warteten nicht ab, bis Gott es auf seine Weise tat. Nachdem Nimrod das Volk so weit gebracht hatte, dass es von ihm, dem „mächtigen Jäger vor Jehova” oder „im Trotz gegen Jehova”, Schutz und Rettung erwartete, kam er zu seinem Ende. Genau wie, sagt die Bibel nicht. Viele der Sagen und Überlieferungen, die von den alten heidnischen Historikern aufgezeichnet wurden, stimmen mehr oder weniger darin überein, dass er eines gewaltsamen Todes starb. Ob dies der Macht und dem Einfluss Noahs zuzuschreiben ist, der im „Bilde Gottes”, das heisst als Scharfrichter, der Jehova Gott vertrat, amtete, wissen wir nicht sicher. Er starb jedoch eines gewaltsamen Todes, und seine Anhänger beklagten ihn des Hesekiel gibt uns ein Beispiel des religiösen Abfalls der Juden in seinen Tagen, indem er uns einen Blick in den entweihten Tempel werfen lässt und sagt: „Siehe, dort sassen die Weiber, welche den Tammuz beweinten.” (Hesekiel 8: 14) Alljährlich wurde eine Wehklage um den Tammuz angestellt gleichwie um den griechischen Gott Bacchus, welcher Name „Beweinter” bedeutet und der eine andere Darstellung für Nimrod ist. Man betrachtete seinen Tod als ein grosses Unglück, als eine Ungerechtigkeit, und Noah oder die dafür Verantwortlichen hielt man für ruchlose Vertreter der grossen Schlange, für den Samen der Schlange.
Man beachte nun die Vergötterung des falschen Samens und seiner Mutter. Nimrods Mutter wurde Semiramis genannt. Auf chaldäisch ist dies „Z’emir-amit”, eine Zusammensetzung von Ze, was „der” oder
„jener” bedeutet, und emir, was Zweig bedeutet, und amit, was „Träger” bedeutet. Setzen wir Sinn des Namens also „der Zweigträger”. Der Vogel, den Noah zur Zeit, da die Wasser der Flut nachliessen,
aus der Arche aussandte und der mit einem Ölzweig im Schnabel zurückkehrte, war eine Taube. So wurde denn der Name Semiramis auf eine wilde Taube angewandt. Der Mutter Nimrods, von der man sagte, sie sei in eine Taube verwandelt worden’,‘, gab man diesen Namen in mystischem Sinne. Sie galt als Mutter jenes menschlichen Zweiges, der der Weibessame und Zermalmer des Kopfes der grossen Schlange ist. Dies war nichts anderes als ein teuflischer Trick, der bezweckte, die Aufmerksamkeit vom wahren Samen abzulenken, den Gottes Prophezeiung später als den echten Zweig bezeichnete und dessen Name „Jehova ist unsere Gerechtigkeit” sein sollte. (Jesaja 11: 1; Jeremia 23: 5, 6, AS, Randbern.; Sacharja 3: 8; 6: 12, 13; Offenbarung 22: 16) Dies war ein grosser Schritt, der falschen Anbetung, der abtrünnigen Religion, dem Abfall von der Wahrheit entgegen. Zufolge solcher Ansichten über Mutter und Sohn war es einfach, aus ihr eine Göttin und aus ihm einen Gott zu machen und so den Irrtum zu verherrlichen.Die Anzeichenbeweise zeigen, dass die erste Frau, die nach der Flut vergöttert wurde, Semiramis in Babylon war. Der Name der babylonischen Göttin war „die Taube” oder der Zweigträger, und dieser Sinn liegt auch im Namen der römischen Göttin Juno, der „Himmelskönigin” der Römer. In den Skulpturen, welche in den Trümmern des alten Ninive gefunden wurden, stellen in einem Sinnbild von der Dreieinigkeit Flügel und Schwanz der Taube das dritte Glied der götzendienerischen assyrischen Dreieinigkeit dar. Dies stimmt mit der Tatsache überein, dass Semiramis unter dem Namen Astarte als Verkörperung des Geistes Gottes angebetet wurde, durch welchen Geist der verheissene Same geboren werden sollte. So war denn der erste Mann, der nach der Flut zu einem Gott erhoben wurde, Nimrod, der Sohn der Semiramis, und dies zweifellos unter der Inspiration seiner Mutter. Sie behauptete, er sei bei seiner Hinrichtung nicht gestorben, sondern als ein Gott in den Himmel verbracht worden. Das Sternbild Orion vertritt ihn als Gott, denn dies ist der Name, den der alte griechische Dichter Homers jenem hervorragenden, mächtigen Jäger gab. Das in der Bibel mit „Orion” übersetzte hebräische Wort ist k-fil, was „Dummkopf, Narr” bedeutet, das heisst unverschämt, trotzig, gottlos, was alles Eigenschaftswörter sind, die gut auf Nimrod, den mächtigen Jäger, passen. — Hiob 9: 9; 38: 31; Amos 5: 8.
Mit dieser Vergötterung des toten Nimrod lehrte Semiramis, seine Mutter, die Unsterblichkeit der Menschenseele im Trotz gegen das Gesetz Gottes: „Die Seele, welche sündigt, die soll sterben.” Unter dem Namen Ninus, was „männliches Kind oder Sohn” bedeutet, wurde Nimrod als Sohn seines Weibes angebetet. Von daher kommt der Gedanke, Nimrod sei sowohl der Gatte als auch der Sohn seines Weibes, also sein eigener Vater und sein eigener Sohn gewesen. Nimrods wirklicher Vater, Kusch, wurde in den Hintergrund gedrängt, wodurch seine Mutter als jungfräuliche Mutter dargestellt wurde. Auf diese Weise nahmen drei Formen der Gottheit Gestalt an: der Vater, die Mutter und der Sohn, und sie bildeten eine Dreiheit oder Dreieinigkeit. In all den ähnlichen Formen der Dreieinigkeit, die unter den heidnischen Nationen bis heute angebetet werden, sind Mutter und Sohn fortwährend in den Vordergrund geschoben, der Vater aber stets in den Hintergrund gedrängt worden. Es war eine Verherrlichung des falschen Weibes und ihres Samens, tun den Sinn der Menschen für den wahren Samen des Weibes Gottes zu verblenden. Dies trifft auch zu auf die von der Geistlichkeit der Christenheit gelehrte Dreieinigkeit, die Jehova Gott, den Vater, in den Hintergrund drängt.
Man verstand, dass mit dem Hinweis, es werde dem Samen des Weibes Gottes aufgelauert und seine Ferse werde zermalmt, dessen Tod gemeint war, von welchem er wiederhergestellt werden sollte. Demzufolge liess Semiramis Nimrod bei seinem Tod als den verheissenen Weibessamen verherrlichen und anbeten, und zwar als „Zero-ashta” oder, moderner ausgedrückt, „Zornaster”, was „der Same des Weibes” bedeutet. Es wurde nicht nur ein Tag festgelegt, an dem sein Tod beklagt wurde, sondern auch ein Tag zur Feier seines Geburtstages. Dies war der 25. Dezember, gerade der Tag, den die Geistlichkeit der Christenheit für ihre religiösen Zwecke übernommen hat, ohne jedoch in den inspirierten Schriften dafür die geringste Unterstützung zu haben. übrigens beweist gerade der Name Julfest, der in der Christenheit manchmal zur Bezeichnung des Weihnachtsfestes gebraucht wird, dessen heidnischen oder babylonischen Ursprung und seine Verbindung mit Nimrod, dem nachgeahmten Weibessamen. Auf chaldäisch bedeutet der Name Jul „Kind” oder „Kindlein”. Die heidnischen Angelsachsen feierten den Anlass als Jultag oder als den „Tag des Kindes” schon lange bevor sie römisch-katholisch wurden, und zwar feierten sie damals nicht die Geburt der Sonnengottheit, sondern die Geburt des Mondgottes, denn sie hielten die Sonne für weiblich, den Mond aber für männlich. Auch in Indien ist der Mond männlich, und die Mondanbeter Arabiens feierten die Geburt des Herrn Mond ebenfalls zur selben Zeit. Noch heute reden wir vom „Mann” im Monde. Es ist somit offensichtlich, dass der 25. Tag des zehnten Monats (Dezember bedeutet „zehnter Monat”) nicht wegen der Wintersonnenwende gefeiert wurde, sondern weil er von alter Zeit her als anerkanntes Geburtsdatum Nimrods, des falschen Weibessamens, galt. Die Heilige Schrift zeigt eine andere Zeit für die Geburt Jesu an.
Der seiner Zweige völlig beraubte Julblock, welcher in der Nacht vom 24. Dezember zur Feuerstelle geschleppt und verbrannt wurde, stellte den hingerichteten, tot daliegenden Nimrod dar. Der geschmückte Baum, den man am Morgen des 25. Dezember dastehen sah, stellte den getöteten Nimrod dar, der in neuer Verkörperung wieder zum Leben gekommen war, um über seine Feinde zu triumphieren und die Menschen zu segnen. In Rom war dieser Baum ein Tannenbaum, und er wurde am 25. Dezember aufgestellt, am Tag Natalis invicti solii, „dem Geburtstag der unbesiegten Sonne”. In Ägypten galt die Palme, deren Blätter zur Darstellung des Sieges gebraucht wurden, als Symbol des wieder verkörperten Nimrod. Es ist sehr bezeichnend, dass Jehova in Jesaja 14: 4–20 von dem gefallenen König von Babylon, dem „Glanzstern, Sohn der Morgenröte”, als von einem zur Erde gefällten Baume spricht. Dies war offenbar das Schicksal Nimrods, und ebenso wurde sein späterer Nachfolger Belsazar gefällt, als das mächtige Babylon zu Jehovas bestimmter Zeit gestürzt wurde. — Daniel 5: 22-30.
Während der grosse Betrüger, die Schlange, auf diese Weise hinsichtlich des Samens des Weibes falsche Ideen entwickelte und die falsche Anbetung förderte, machte der grosse Vater des wahren Samens nach seiner eigenen Weise über das heilige Geheimnis weitere Enthüllungen. In der Stadt Ur in Chaldäa, in den Ebenen von Sinear oder Mesopotamien, also nahe der Stätte, wo das Muttersystem religiöser Falschheit aufgebaut wurde, erschloss Gott einem gläubigen Manne, Abram, weitere Wahrheiten. Obwohl Abram, später Abraham genannt, in der chaldäischen Stadt Ur wohnte, die etwa dreihundert Kilometer von Babylon entfernt lag, war er kein Hamit wie Nimrod. Er war ein Nachkomme Sems, den Noah gesegnet hatte, und stammte aus der Linie Hebers. Deshalb bezeichnete man Abraham als einen „Hebräer”, einen Nachkommen Hebers, und in Obereinstimmung mit dem Segen, den Noah über Sem ausgesprochen hatte, war sein Gott Jehova.
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