Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
Apostelgeschichte 6-9, 12-28 und Kolosser 2, Römer 8 und Epheser
This entry was posted in Apostelgeschichte, Epheser, Gott hat dich lieb Bibel, Kolosser, Römer by Jule with 8 commentsDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Saulus
Diese Woche geht es um „Eine neue Sichtweise“ – es geht um Paulus, der vom Christenverfolger zum größten Fan von Jesus wird. Wir tauchen nach der Kindergeschichte in folgende Kapitel der Bibel ein: Apostelgeschichte 6-9, 12-28 und Kolosser 2, Römer 8 und Epheser 2.
Keine Sorge, wir erwarten nicht, dass ihr die ganzen Kapitel bis Sonntag gelesen habt. Aber ihr könntet tiefer mit in den Stoff eintauchen und auch schon mal überlegen, welche Fragen euch dabei kommen – und die am Sonntag stellen ? (und beantwortet bekommen)
Wie immer gibt es um 13:30 gemeinsames Mittagessen und später Kaffe und Kuchen. Wir sind gespannt, wen von euch wir am Sonntag sehen werden. Wir freuen uns schon auf euch ???
Apg 6-9, 12-17
Apg 6 |
Sieben Sozialarbeiter werden gewählt
1 Die Gemeinschaft wuchs in dieser Zeit wahnsinnig schnell. Irgendwann gab es mal Probleme zwischen den Gemeindemitgliedern, die Aramäisch sprachen, und denen, die aus Griechenland kamen. Die griechischen Juden beschwerten sich darüber, dass die alleinstehenden Frauen bei der Essensausgabe, die jeden Tag organisiert wurde, zu kurz kamen. 2 Darum machten die Apostel erst mal ein Meeting und sagten: „Es ist nicht okay, wenn wir das ganze Essenszeug auch noch verteilen sollen, anstatt diese Sachen von Gott zu erzählen, was ja unsere eigentliche Aufgabe ist. 3 Wir haben da eine Idee: Lasst uns aus der Gemeinde sieben Leute aussuchen, die sich nur für diese Aufgabe zur Verfügung stellen, Männer, denen ihr vertraut und die ihren Lebensjoystick voll in die Hände des Heiligen Geistes gegeben haben. Die sollen das dann regeln. 4 Wir wollen uns voll weiter auf das Gebet stürzen und von Gottes Dingen erzählen.“ 5 Alle fanden diese Idee sehr geil. Zuerst wählten sie den Stephanus, einen Mann, der einen Glauben wie eine Eiche hatte und total abgefüllt war mit dem Heiligen Geist. Dann kamen noch Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus aus Antiochien dazu (der war erst zum jüdischen Glauben gewechselt und danach Christ geworden). 6 Diese sieben wurden dann ganz offiziell den Aposteln vorgestellt. Die beteten für die Truppe, legten ihnen die Hände auf und segneten sie.
7 Die neue Nachricht von Gott breitete sich überall aus. Vor allem in Jerusalem wuchs die Menge der Jesus-Leute immer mehr. Auch viele von den jüdischen Priestern wurden Christen und fingen an, das zu tun, worauf Gott Bock hat.
Stephanus wird vor den Kadi gezerrt
8 Stephanus war superheftig unterwegs, er tat durch Gottes Kraft irre Wunder bei den Menschen, weil Gott sehr stark an seiner Seite war. 9 An einem Tag verstrickten ihn ein paar Mitglieder von einer jüdischen Gemeinde in eine derbe Diskussion. Mit dabei waren Leute von den sogenannten „Freigelassenen“, neben Leuten aus Kyrene, Alexandria, Zilizien und aus der Provinz Asien. 10 Keiner von den Männern konnte aber mit den powervollen Argumenten mithalten, die Stephanus direkt vom Heiligen Geist aufgespielt bekommen hatte. 11 Schließlich mischten die religiösen Führer ein paar Leute unter die Menge, die das Gerücht verbreiten sollten, Stephanus hätte totalen Blödsinn über Mose und auch über Gott geredet. „Wir haben das gehört“, behaupteten sie. 12 Sie verbreiteten dieses Gerücht überall, so dass die Leute und auch die Leiter der Gemeinde und die Lehrer, die sich mit dem jüdischen Gesetz auskannten, supersauer auf Stephanus waren. Sie ließen ihn verhaften und schleppten ihn vor den Gerichtshof.
13 Für die Verhandlung organisierten sie falsche Zeugen, die für Kohle gegen Stephanus aussagten: „Dieser Typ erzählt die ganze Zeit totalen Blödsinn über Gott, und er macht Witze über den heiligen Tempel und auch über die Gesetze von Gott. 14 Wir haben ihn dabei belauscht, wie er sogar sagte: ‚Jesus aus Nazareth wird den Tempel abreißen, und er wird gegen die Gesetze kämpfen und sie ändern, die wir mal von Mose bekommen haben.‘“ 15 Alle im Gerichtssaal starrten voll gespannt auf Stephanus. Dessen Gesicht leuchtete in diesem Augenblick wie ein Scheinwerfer, er war so hell, wie ein Engel leuchten würde.
| Apg 7 |
Stephanus’ Rede vor den Priestern
1 Die Obersten der Priestersippe befragten Stephanus: „Entspricht das der Wahrheit, was hier von Ihnen gesagt wird?“ 2 Und dann legte Stephanus los
„Hört mal gut zu, liebe Geschwister und liebe Väter! Gott, der große Held, der allen Applaus abbekommen soll, der ist ja schon bei unserm Urvater Abraham in Mesopotamien aufgekreuzt. Das war, bevor Abraham nach Haran abgezogen ist. 3 Gott machte die Ansage: ‚Geh mal mit deiner Familie aus deinem Vaterland raus, ich zeig dir, wo du hingehen sollst!‘ 4 Abraham zog dann los und wohnte erst mal in Haran, bis sein Papa gestorben war. Dann hat Gott ihn hierhergebracht, dahin, wo ihr jetzt wohnt. 5 Aber Gott gab ihm keinen Zentimeter von dem Land, obwohl er ihm mal versprochen hatte, dass seine Kinder oder die Kinder seiner Kinder alles mal besitzen sollten. Zu diesem Zeitpunkt hatte Abraham noch gar keine Kids! 6 Gott meinte zu ihm: ‚Deine Kinder und die Kinder deiner Kinder werden Ausländer in einem fremden Land sein. Vierhundert Jahre wird man sie bluten lassen, sie werden viele Probleme kriegen.‘ 7 Aber Gott machte Abraham auch die Ansage: ‚Die Leute, die eurem Volk so derbe mitspielen, werden von mir volle Breitseite kriegen. Dann werden deine Kinder aus Ägypten abhauen, und sie werden hier für mich da sein.‘
8 In der Zeit machte Gott einen Deal mit Abraham, und als Zeichen für diesen Vertrag kürzen wir bis heute die Vorhaut der Jungs mit einem Messer. Isaak war als Erster dran. Als er geboren wurde, schnitt sein Vater ihm die Vorhaut ab und zog diesen Deal damit durch. Auch Isaak und auch sein Sohn Jakob taten das, genauso wie die zwölf Söhne von Jakob, die ja unsere Ur-Stammväter sind.
9 Weil die Söhne von Jakob oberneidisch auf ihren kleinen Bruder Josef waren, haben sie ihn dann als Sklaven nach Ägypten verhökert. Gott stand aber auf Josef, er hielt zu ihm. 10 Immer wenn es ihm richtig dreckig ging, war Gott am Start. Josef konnte sich sogar beim ägyptischen Obermacker einschleimen, dem Pharao. Weil Josef in allen Dingen den Überblick hatte, machte er Karriere in seinem Betrieb und stieg irgendwann sogar zum obersten Verwalterposten über das ganze Land Ägypten auf. 11 Dann kam eine Zeit, wo es nichts zu essen gab und alle mega Hunger hatten. Die Situation war so krass, dass selbst unsere Leute nichts zu essen hatten. 12 Als Jakob davon Wind bekam, dass es in Ägypten noch viel Getreide gab, sagte er seinen Söhnen, sie sollten sich mal dort hinbegeben. 13 Später machten sie dann noch einen zweiten Besuch, und dann kapierten sie auch so allmählich, dass Josef ihr Bruder war. Und auch der Obermacker, dieser Pharao, kapierte nun langsam, aus welchem Land Josef eigentlich kam. 14 Josef holte seine ganze Familie, seinen Vater und alle Verwandten nach Ägypten, das waren insgesamt fünfundsiebzig Leute. 15 Das war der Grund, warum Jakob und seine Leute in Ägypten gelebt haben, und dort sind sie auch gestorben. 16 Später wurden die Leichen nach Sichem überführt und dort unter die Erde gebracht, und zwar in genau das Grab, was Abraham von der Familie von Hamor gekauft hatte.
17 Irgendwann war es dann so weit, dass Gott seinen Teil des Deals, den er mit Abraham gemacht hatte, erfüllen wollte. Die Familie von Josef war mittlerweile in Ägypten sehr groß geworden. 18 Schließlich war irgendwann ein neuer Pharao am Start, der Josef nicht mehr kannte. 19 Er unterdrückte und folterte unsere Leute, für den war nichts zu schlimm. Er befahl sogar, dass die Kinder ausgesetzt werden mussten. So sind viele von denen gestorben. 20 Genau in dieser Zeit wurde dann Mose geboren. Mit ihm hatte Gott einen ganz besonderen Plan. Seine Eltern versteckten das Baby drei Monate in ihrem Haus. 21 Als sie ihn dann doch weggeben mussten, wurde er aber zum Glück von der Tochter des Pharaos gefunden. Sie behandelte ihn wie ihren eigenen Sohn und zog ihn auf. 22 Mose bekam die beste Ausbildung, er studierte an der Uni und wurde von den besten Wissenschaftlern unterrichtet. Alles, was Mose tat, kam total gut an. Und er hatte Einfluss durch die Dinge, die er tat. 23 Mit seinem vierzigsten Lebensjahr begann Mose sich mehr und mehr um seine Leute, das Volk der Israeliten, zu kümmern. 24 An einem Tag wurde er Augenzeuge, wie ein Ägypter einen Israeliten verprügelte. Superwütend packte er sich den Typen und polierte dem so die Fresse, bis der tot war. 25 Mose dachte irgendwie, seine Leute müssten langsam peilen, dass Gott ihn ausgesucht hatte, um das Volk Israel zu befreien. Aber sie kapierten das irgendwie nicht. 26 Am nächsten Morgen bekam Mose mit, wie sich zwei Israelis voll in der Wolle hatten. Er ging hin, um den Streit zu schlichten. Er sagte zu den zweien: ‚Hey, was macht ihr? Ihr spielt doch im selben Team? Warum habt ihr Stress miteinander?‘ 27 Der aber den Streit angefangen hatte, stieß ihn zurück und rief: ‚Warum machst du hier überhaupt den Lauten? 28 Willst du mich etwa auch töten, wie du es mit dem Ägypter gestern gemacht hast?‘ 29 Mose war total fertig, als er das hörte. Er verschwand erst mal sofort aus Ägypten und ging nach Midian, wo er Asyl beantragte. Da bekam seine Frau zwei Söhne.
30 Vierzig Jahre später passierte dann am Berg Sinai etwas total Heftiges. Er hatte dort ein Treffen mit einem Engel von Gott. Der sprach durch ein Feuer mit ihm, was in einer Hecke mit Dornen brannte. 31 Mose kriegte das erst nicht gebacken, als er diese brennende Hecke sah. Dann sah er sich das Ganze mal aus der Nähe an, und als er das tat, hörte er, wie Gott plötzlich zu ihm redete.
32 ‚Ich bin der Gott von deinem Vater und dem Vater deines Vaters, der Gott von Abraham, Isaak und Jakob.‘ Mose war erst mal voll fertig und hatte große Angst, genauer hinzusehen. 33 Aber Gott redete weiter mit ihm: ‚Zieh deine Schuhe aus, das Land, auf dem du gerade stehst, ist was ganz Besonderes, es ist heilig. 34 Ich hab alles mitbekommen, was da mit euch abgeht und wie schlecht man euch behandelt. Ich habe auch zugehört, als sie zu mir gebetet haben. Darum bin ich jetzt hier, um sie da rauszuholen. Geh wieder zurück nach Ägypten!‘
35 Gott suchte sich also sogar einen Typen zum Helden aus, mit dem seine Leute vorher nichts zu tun haben wollten. Sie hatten ja zu ihm gesagt: ‚Warum machst denn gerade du hier den Lauten?‘ Gerade den hatte Gott dafür ausgesucht, seine Leute aus dem Dreck zu holen. Das tat er, als er mit ihm durch den Engel geredet hat.
36 Und Mose zog dann los mit seinen Leuten, raus aus Ägypten. Wo er war, passierten die heftigen Wunder. In Ägypten, am Roten Meer und auch in den vierzig Jahren in der Wüste. 37 Mose war auch der Typ, der zu dem Volk ging und die Ansage machte: ‚Irgendwann wird euch Gott einen Propheten vorbeischicken, einen, der auch aus eurem Volk stammt.‘ 38 Mose wurde so was wie der Klassensprecher, der zwischen unsern Leuten und dem Engel vermitteln musste ─ diesem Engel, der ihm auf dem Berg Sinai die großen Regeln Gottes, seine Gesetze, übergab. Mose hatte die Aufgabe, unseren Leuten zu sagen, worauf Gott Bock hat und worauf nicht. Denn nur dadurch werden wir gut leben.
39 Aber unsere Väter hatten oft keinen Plan und gehorchten den Gesetzen nicht. Sie fingen sogar an, sich wieder nach Ägypten zu sehnen, und einmal wollten sie sogar eine Revolution gegen Mose anzetteln, als der gerade mal wieder auf dem Berg Sinai war. 40 Und von seinem Bruder Aaron wollten sie sogar, dass er ihnen so ein paar unechte „Plastikgötter“ basteln sollte, damit sie zu denen beten könnten. ‚Die können wir dann vor uns hertragen, wenn wir irgendwo hingehen, sie werden uns führen. Mose hat uns bequatscht, Ägypten zu verlassen, aber jetzt weiß ja niemand, wo der überhaupt geblieben ist …‘ 41 Sie sammelten ihr ganzes Gold zusammen und bauten sich daraus eine kleine Kuh. Das sollte jetzt ihr neuer Gott sein. Als sie damit fertig waren, machten sie vor Freude erst mal ’ne kleine Opferparty. 42 Gott war total traurig und drehte sich erst mal um. Sollten sie ihren Scheiß doch alleine machen. Das Volk fing sogar an, zur Sonne, dem Mond und zu den Sternen zu beten. Genau so hatte es ja später der Prophetentyp Amos ausgedrückt. Gott sagte durch ihn
: ‚Haben die Leute aus Israel in den vierzig Jahren, wo sie durch die Wüste gewandert sind, etwa einmal ’ne Party für mich gefeiert? 43 Nein, aber ihr habt mit den selbst gebastelten falschen Göttern Moloch und Räfan gefeiert und zu denen gebetet. Darum werdet ihr alle unfrei sein, und zwar werdet ihr in dem Gebiet jenseits von Babylon festsitzen.‘
44 Die ganze Zeit, als unsere Väter durch die Wüste marschiert sind, trugen sie ein Zelt mit sich rum, das für sie wie ein Tempel war. Gott hatte ihnen gesagt, sie sollten sich so ein Zelt bauen, und zwar genau nach dem Schnittmuster, wie Gott es Mose gezeigt hatte. 45 Die nächste Generation erbte dann dieses Zelt, und als Josua später das ganze Land einnahm und die Leute, die dort gewohnt hatten, da rausgeschmissen hatte, war das Zelt die ganze Zeit dabei. Und es ist auch noch da gewesen, als der Präsident David am Start war.
46 Präsident David war irgendwie ein Liebling von Gott. David war auch der Typ, der bei Gott anfragte, ob er nicht dieses fette Haus für Gott, diesen Tempel, bauen dürfte. 47 Aber erst Salomo zog das dann durch. 48 Der fetteste und größte Gott wohnte aber nicht in vier Wänden, die ihm irgendwelche Menschen gebaut hatten. Schon der Prophet Jesaja meinte einmal:
49 ‚Der Himmel ist mein Chefsessel, und die Erde ist mein Kuschelkissen, auf das ich meine Füße legen kann. Was für ein Haus wollt ihr mir da eigentlich noch bauen? 50 Ich habe schließlich das ganze Universum gemacht!‘
51 Ihr Spießer und Nonchecker, immer wieder tut ihr das, worauf Gottes Geist überhaupt keinen Bock hat! Ihr seid genauso drauf wie eure Vorfahren. 52 Nennt mir nur einen einzigen Propheten, den eure Väter nicht fertiggemacht haben! Sie haben sie alle ermordet, alle, die die Ansage gemacht haben, dass einer vorbeikommen wird, der uns aus dem ganzen Dreck rausholt. Ihr habt diesen Mann, der alleine richtig und total gut war, umgebracht! 53 Gott hat euch durch seinen Engel klare Anweisung gegeben, aber euch war das scheißegal.“
Stephanus wird gesteinigt
54 Diese Rede, die Stephanus gehalten hatte, war zu krass für die Zuhörer. Alle waren sehr sauer auf ihn. 55 Stephanus, der abgefüllt war mit dem Heiligen Geist, sah nach oben und konnte dort plötzlich Gott sehen, wie der voll von Licht und Wärme strahlte. Neben Gott aber stand Jesus! 56 „Ich kann in den Himmel sehen!“, rief Stephanus, „und da sehe ich Jesus, als den Chef der Menschen, wie er auf der Ehrentribüne sitzt, auf dem Chefsessel gleich neben Gott!“
57 Jetzt flippten sie alle total aus, sie hielten sich die Ohren zu, um seine Worte nicht mehr hören zu müssen. Schließlich packten sie ihn bei seinen Klamotten 58 und schleiften ihn vor die Ortsgrenze. Dort schnappten sie sich ein paar große Steine und bewarfen ihn damit so lange, bis er tot war, und die Leute, die als Zeugen gegen Stephanus ausgesagt hatten, legten ihre Jacken bei einem jungen Typen namens Saulus ab. 59 Und während sie Stephanus mit Steinen bewarfen, betete der dabei laut: „Jesus, hier hast du meine Seele!“ 60 Dann kniete er sich hin und schrie: „Gott, verzeih den Leuten, dass sie das jetzt tun!“ Das waren seine letzten Worte, bevor er starb.
Apostelgeschichte 8
| Apg 8 |
Die Christen aus Jerusalem werden gejagt und fertiggemacht
1 Saulus verfolgte diesen Mord an Stephanus und war mit allem einverstanden. Am gleichen Tag begann die große Jagd in Jerusalem auf alle, die sich zu den Christen zählten. Die ganze Gemeinde floh in das Umland in die Dörfer in der Gegend von Judäa und Samarien. Nur die Apostel blieben in der Stadt. 2 Stephanus wurde von ein paar der ganz gläubigen Männer beerdigt. Alle waren total traurig über seinen Tod. 3 Saulus war weiter sehr aggromäßig unterwegs, er wollte um jeden Preis die Christen vernichten. Er überfiel ganze Familien, ließ die Frauen und Männer verhaften und in den Knast werfen. 4 Die Christen, die aus Jerusalem abgehauen waren, erzählten aber überall von der guten neuen Nachricht, die es über Jesus zu erzählen gab.
5 Einer von denen war ein Typ, der Philippus hieß. Der hing in der Stadt Samaria rum und erzählte dort allen von Jesus. 6 Die Leute, die da wohnten, waren total offen für das, was er zu sagen hatte. Sie hörten ihm zu und konnten sehen, was für fette Wunder er tat. 7 Viele, die Probleme mit dreckigen Dämonen hatten, wurden davon befreit. Die Dämonen verschwanden mit einem Schrei aus den Leuten, wenn er für sie betete. Auf dieselbe Art wurden auch viele Behinderte total gesund. 8 In der Stadt freuten sich alle da drüber.
Gottes Power ist nicht käuflich
9 In Samaria lebte so ein Ober-Esoteriker, der Simon genannt wurde, der konnte fette Wunder tun. Viele waren deshalb sehr beeindruckt von ihm. Dieser Typ hielt sich auf alle Fälle für was Besseres. 10 Jeder, der ihn in Aktion erlebte, sagte: „Der ist voll von einer übernatürlichen großen Kraft, die von Gott kommen muss!“ 11 Sehr viele waren echt abhängig von ihm, da er ihnen schon seit so langer Zeit was vorgezaubert hatte.
12 Weil sie jetzt aber an Jesus glaubten, so wie es Philippus ihnen beigebracht hatte, wollten alle getauft werden, Männer und Frauen. 13 Sogar dieser Simon wurde Christ und ließ sich taufen. Danach hing er noch mit Philippus ab und konnte es gar nicht auf die Reihe kriegen, was für heftige Wunder der tat.
14 Die Apostel hörten irgendwann von den Geschichten, die in Samaria passierten. Darum schickten sie Petrus und Johannes los. 15 Als sie da waren, beteten die zwei erst mal dafür, dass alle vom Heiligen Geist angezappt werden. 16 Diese Erfahrung hatte nämlich noch keiner von ihnen gemacht, obwohl sie auf den Namen von Jesus getauft worden waren. 17 Die Apostel legten anschließend ihre Hände auf sie, und ─ zwosch! ─ wurden die auch gleich mit der Kraft von Gott abgefüllt.
18 Simon fuhr da drauf total ab. Immer wenn die Apostel den Leuten ihre Hände auf den Körper legten, wurden die vom Heiligen Geist abgefüllt. Deshalb knallte er den Aposteln ziemlich viel Kohle auf den Tisch und schlug ihnen einen Deal vor: 19 „Machen Sie doch bitte, dass wenn ich den Leuten die Hände auf den Körper lege, der Heilige Geist auch in sie reinkommt, ja?“ 20 Petrus war davon total angefressen und meinte nur: „Ihre Kohle soll mit Ihnen zur Hölle fahren. Gott ist nicht käuflich. 21 Diese Kraft gehört Ihnen nicht und wird Ihnen auch nie gehören, weil Sie Ihre Denke nicht ändern wollen. 22 Hören Sie auf, so einen Blödsinn zu glauben, und bitten Sie Gott, dass er Ihnen diese ätzenden Gedanken vergibt. 23 Ich kann in Ihrem Herzen so viel Gift erkennen und dass Sie eigentlich noch total link drauf sind.“ 24 Simon war echt fertig. „Bitte beten Sie für mich. Ich will nicht, dass das passiert, was Sie gerade gesagt haben!“
25 Als sie ihren Predigtjob erledigt hatten, verdünnisierten sich Petrus und Johannes wieder Richtung Jerusalem. Auf dem Weg ließen sie keine Gelegenheit aus, in jedem Dorf die gute Nachricht zu verbreiten, dass nämlich Jesus der Sohn von Gott ist und jeder durch ihn frei werden kann.
Philippus trifft auf den Finanzminister von Äthiopien
26 Irgendwann redete mal ein Engel von Gott mit Philippus: „Geh mal bitte die Straße von Jerusalem nach Gaza Richtung Süden.“ 27 Philippus tat es sofort. Auf dem Weg wurde er beim Trampen von so einem Typen aus Äthiopien mitgenommen, der war dort Finanzminister von der äthiopischen Königin Kandake. In seinem Land hatte er ganz schön was zu sagen. 28 Weil er einen eigenen Fahrer hatte, saß er gemütlich hinten im Wagen und las gerade in dem alten Teil von Gottes Buch ein Kapitel aus Jesaja.
29 Der Geist von Gott flüsterte zu Philippus: „Geh mal zu diesem Wagen und pflanz dich mal da hin.“ 30 Gesagt, getan ─ Philippus lief hin und bekam dabei mit, wie der Typ laut aus Jesaja vorlas. Darum fragte er ihn: „Kapieren Sie überhaupt, was Sie da lesen?“ 31 „Keine Chance, es sei denn, ich finde jemanden, der mehr Peilung hat als ich!“ Dann fragte er Philippus, ob er nicht Lust hätte, ihm Gesellschaft zu leisten. 32 Es ging gerade um die Sätze: „Wie ein Schaf, das geschlachtet werden soll, genau so hat man ihn abgeführt. Und wie ein Lamm, das sich einfach nicht wehrt, wenn man es schert, so hat er alles mit sich machen lassen. 33 Er wurde fertiggemacht, er bekam ein ungerechtes Urteil. Wer wird von seinen Kindern was erzählen können? Keiner. Denn man hat sein Leben auf diesem Planeten vernichtet.“ 34 Der Finanzminister fragte Philippus: „Von wem redet der da? Von sich selbst oder von jemand anderem?“
35 Philippus legte sofort los und erklärte ihm die ganze Sache mit Jesus. Er nahm diese Stelle aus dem Buch als Hilfe dafür. 36 Irgendwann kamen sie an einer Wasserstelle vorbei. „Da ist Wasser! Warum können Sie mich nicht gleich auch taufen?“, fragte ihn der Typ. 37 „Wenn du voll und ganz überzeugt bist, dann lass rocken“, lachte Phillipus. „Ich glaube jetzt hunderprozentig, dass Jesus Christus der Sohn von Gott ist!“, antwortete der Finanzminister.
38 Jetzt sagte er zum Chauffeur, er sollte mal ’ne Pause machen. Beide stiegen aus und gingen ins Wasser. Und dann taufte Philippus den Typen. 39 Nachdem sie aus dem Wasser raus waren, wurde Philippus plötzlich durch Gottes Geist weggebeamt. Der Äthiopier konnte ihn nicht mehr sehen, aber er war jetzt total happy und reiste vergnügt weiter.
40 Philippus wurde in Aschdod gesichtet. Er machte von da aus ’ne Tour, besuchte jede Stadt bis hin nach Cäsarea und erzählte überall von der guten neuen Sache mit Jesus.
Apg 9 |
Saulus ändert sein Leben und wird Christ
1 Saulus hasste die Christen immer noch wie blöd. 2 Er ließ sich von den zuständigen Behörden jede Vollmacht ausstellen, die ihm erlaubte, die Jesus-Leute, Männer und Frauen, sofort zu verhaften und nach Jerusalem abführen zu lassen.
3 Als er nach Damaskus zu Fuß unterwegs war, passierte etwas voll Heftiges: Wie ein 1000-Watt-Halogenstrahler leuchtete es plötzlich mitten aus dem Himmel auf ihn runter. 4 Er warf sich sofort platt auf den Boden, als er plötzlich eine Stimme aus dem Off hörte, die zu ihm sagte: „Hey, Saulus, warum bist du hinter mir her?“ 5 „Wer redet da mit mir?“, fragte er mit zitternder Stimme zurück. „Ich bin es, Jesus. Der Jesus, den du verfolgst! 6 Steh auf und geh in die Stadt. Da wird man dir sagen, was jetzt passieren soll.“ 7 Die Leute, die mit Saulus unterwegs waren, kriegten auch voll den Schock. Sie hatten die Stimme zwar auch gehört, aber niemanden gesehen. 8 Saulus stand dann wieder auf, konnte aber ab dem Zeitpunkt nichts mehr sehen. Seine Kollegen mussten ihn wie einen Blinden nach Damaskus führen. 9 Drei Tage lang war das so. Er wollte in dieser Zeit auch nichts essen oder trinken, so fertig war er.
10 In Damaskus lebte ein Christ, der Hananias hieß. Bei dem kam Gott auch vorbei und gab ihm eine Vision. Er hörte, wie Gott seinen Namen sagte: „Hananias?“ ─ „Ja, ich bin da“, antwortete er. 11 „Geh in die Gerade Straße in das Haus von Judas. Da musst du nach Saulus fragen, der aus Tarsus kommt. Der ist da gerade beim Beten.
12 Er hat eine Vision gehabt von einem Typen, der Hananias heißt und der zu ihm kommt. Dann hat er in der Vision gesehen, wie der ihm die Hände auflegt und er wieder sehen kann.“ 13 „Ja, aber von diesem Saulus hab ich schon ganz miese Geschichten gehört. Der hat deine Leute in Jerusalem fertiggemacht. 14 Und wir haben auch gehört, dass er von höchster Ebene die Vollmacht hat, jeden in den Knast zu stecken, der dir vertraut.“ 15 Aber Gott antwortete nur: „Nun mach mal alles so, wie ich es dir gesagt habe, okay? Ich hab einen besonderen Plan mit diesem Typen, er soll allen Menschen auf der Erde, sogar den Oberchefs, und auch den Leuten aus Israel meine Sache klarmachen. 16 Ich werde ihm auch sagen, wie viel er für mich noch durchmachen muss.“
17 Hananias gehorchte Gott. Er ging in das Haus, legte Saulus die Hände auf und sagte zu ihm: „Lieber Bruder Saulus, ich komm von Jesus, der mit dir schon unterwegs geredet hat. Du sollst wieder sehen können und abgefüllt werden mit dem Heiligen Geist.“ Und dann legte er ihm noch die Hände auf den Kopf. 18 Im selben Augenblick war es so, als würde jemand die Rollläden bei Saulus hochziehen, und er konnte wieder sehen. Sofort stand er auf und ließ sich gleich taufen. 19 Nachdem er erst mal was gefuttert hatte, ging es ihm gleich besser. Er blieb dann noch ein paar Tage bei den Leuten von Jesus in Damaskus.
Aus dem (Christen-)Jäger wird der Gejagte
20 Sofort, nachdem er getauft worden war, begann er in den Synagogen loszulegen. Er hielt überall große Reden und erzählte den Leuten, dass Jesus der Sohn von Gott ist. 21 Die Zuhörer konnten es einfach nicht begreifen. Sie fragten sich gegenseitig: „Ist das nicht der Typ, der noch vor kurzem die Christen gnadenlos fertiggemacht und in den Knast geworfen hat? Ist er nicht genau deswegen sogar hierher gekommen, um die zu verhaften und an die Oberpriester auszuliefern?“ 22 Saulus konnte in seinen Reden aber voll gut argumentieren und den Beweis erbringen, dass Jesus der lang erwartete Retter ist, den sie den „Messias“ nannten. Er tat das so gut, dass keiner was dagegen sagen konnte. 23 Darum verabredeten sich ein paar Leute, um Saulus umzubringen. 24 Als der das spitzbekam, beschlossen er und die andern Christen, es wäre besser für ihn zu verschwinden. Weil überall Wachen aufgestellt waren, 25 wurde er heimlich in einem Korb an der Stadtmauer runtergelassen.
Saulus hängt bei den Christen in Jerusalem ab
26 Saulus ging erst mal nach Jerusalem und plante sich da den Jesus-Leuten anzuschließen. Die hatten aber alle voll Angst vor ihm. Keiner wollte ihm das wirklich abkaufen, dass er jetzt Christ geworden war. 27 Barnabas gab ihm schließlich ’ne Chance und kümmerte sich um ihn. Er organisierte ein Meeting mit den anderen Aposteln und erzählte denen, was auf der Reise von Saulus in Damaskus mit ihm abgegangen war. Dass er dort Jesus auf dem Weg getroffen hatte und seitdem radikal allen Leuten erzählte, dass Jesus ab sofort das Sagen hat. 28 Erst dann wurde Saulus von den Christen in Jerusalem akzeptiert. Ab da zog er in Jerusalem um die Häuser und erzählte überall die coolen Sachen über Jesus. 29 Mit den Juden, die Griechisch sprachen, führte er dabei große Diskussionen. Die schmiedeten irgendwann Pläne, wie sie ihn am besten umbringen könnten.
30 Als das durchsickerte, brachten ihn seine Jesus-Geschwister nach Cäsarea, weil er da erst mal sicher war. Von dort aus zog er dann los in seine Heimatstadt Tarsus. 31 Den Jesus-Leuten in Judäa, Galiläa und Samarien ging es sehr gut. Sie wurden total stark und wuchsen in ihrem Vertrauen zu Gott, sie lebten radikal für Jesus. Und durch die Wirkung vom heiligen Geist wurden sehr viele neue Leute auch Christen.
Petrus ist in der Stadt Lydda
32 Petrus fuhr jetzt ständig überall rum. Dabei kam er auch mal bei den Jesus-Leuten in Lydda vorbei. 33 Er lernte da einen Typen kennen, der Äneas hieß. Äneas war seit acht Jahren querschnittsgelähmt und musste den ganzen Tag im Bett liegen. 34 Petrus ging zu ihm rüber und meinte: „Hey, Äneas, Jesus Christus hat’s echt drauf und will auch dich heilen! Du kannst jetzt aufstehen und dein Bett machen!“ Und das Übelste passierte, er stand auf und konnte sofort wieder gehen! 35 Die Leute aus Lydda und auch aus den anderen Dörfern, die um die Ecke lagen, kapierten so langsam, was da gerade passiert war. Alle, die das mitkriegten, wurden Christen und setzten ihr Vertrauen auf Jesus.
36 In Joppe war zu der Zeit eine Christin, die Tabea hieß. Der Name heißt so viel wie „Reh“ oder „Gazelle“. Tabea war super drauf und half vielen Leuten, besonders denen, die keine Kohle hatten. 37 In der Zeit, in der Petrus in Lydda war, wurde sie plötzlich sehr krank und starb. Die Leiche wurde auf den Dachboden gelegt, um dann in Ruhe das Begräbnis vorzubereiten. 38 Joppe war so was wie ’ne Nachbarstadt von Lydda. Die Christen aus Joppe schickten zwei Leute zu Petrus mit der Bitte: „Du musst sofort nach Joppe kommen!“
39 Petrus machte sich gleich auf den Weg. Als er da war, ging er in den Raum, wo die Leiche lag. Dort waren gerade total viele Frauen, deren Männer schon gestorben waren und denen Tabea korrekt viel geholfen hatte. Sie flennten vor Petrus rum, zeigten ihm die Kleider, die Tabea für sie genäht hatte und so weiter. 40 Petrus war etwas genervt und schmiss alle erst mal raus. Dann kniete er sich hin und redete mit Jesus über die Angelegenheit. Schließlich laberte er die Tote einfach an: „Tabea! Aufstehen!“ Sofort öffnete sie ihre Augen, sah Petrus an und versuchte aufzustehen. 41 Petrus gab ihr die Hand und half ihr dabei. Na, und dann rief er die anderen Christen und die Witwen rein.
42 Das war natürlich die Meldung des Tages! Alle redeten darüber in Joppe, und viele begannen deswegen ihr Vertrauen auf Jesus zu setzen.
43 Danach blieb Petrus noch ’ne ganze Weile dort und wohnte bei einem Schuster, der Simon hieß.
Apg 12 |
Petrus kommt in den Knast, aber wird dort von Gott wieder rausgeholt
1 Zur selben Zeit war der Präsident von Jerusalem voll aggro gegen die Christen. Er steckte viele von ihnen in den Knast und ließ sie dort foltern. 2 Jakobus, dem Bruder von Johannes, ließ er sogar den Kopf abschlagen. 3 Weil Herodes mitkriegte, dass er dadurch bei den jüdischen Leitern angesagt war, ließ er während eines religiösen Festes, dem Passa, Petrus auch noch festnehmen. 4 Sie warfen den Apostel in den Knast und stellten ein paar Spezial-Wachen ein, die rund um die Uhr auf ihn aufpassen sollten, mit Schichtwechsel alle sechs Stunden. Herodes wollte Petrus medienwirksam nach der Passafeier in einer öffentlichen Verhandlung fertig machen.
5 Die Jesus-Leute in Jerusalem hingen aber Gott damit permanent in den Ohren, dass der ihn beschützen sollte. 6 Eine Nacht vor der Verhandlung schlief Petrus seelenruhig in seiner Knastzelle. Zwei Soldaten, an die er mit Ketten gefesselt war, lagen neben ihm, ein dritter hielt vor der Tür Wache. 7 Plötzlich kam ein Engel mitten in die Zelle! Es war so derbe viel Licht da, als hätte jemand einen 1000-Watt-Halogenstrahler angemacht. Der Engel weckte Petrus auf und sagte ihm: „Hey, Petrus, schnell, steh auf!“ In derselben Sekunde wurden die Handschellen aufgesprengt! 8 „Zieh deine Klamotten an, nimm deine Jacke, und geh mir nach“, sagte der Engel zu ihm. 9 Petrus ging hinter ihm langsam aus der Zelle raus, aber es kam ihm die ganze Zeit so vor, als würde er immer noch pennen und das Ganze nur träumen. 10 Sie gingen, ohne dass jemand was mitbekam, einfach durch die Wachleute durch, einer nach dem anderen, bis sie schließlich an ein schweres Eisentor kamen. Das öffnete sich von alleine, sie gingen durch und landeten auf einer engen Straße. Und zack, war der Engel auch schon wieder verschwunden. 11 Jetzt schnallte Petrus erst, was da gerade abgegangen war. „Ich habe nicht geträumt! Gott hat tatsächlich einen Engel vorbeigeschickt, um mich hier rauszuholen! Die Juden können lange warten, bis ich hingerichtet werde!“
12 Petrus machte erst mal einen Plan, was er jetzt als Nächstes tun sollte. Dann ging er zu dem Haus, in dem Maria wohnte, die Mutter von dem Johannes Markus. Dort waren gerade viele Christen aus der Gemeinde und beteten zusammen. 13 Petrus klingelte an der Tür, und ein Mädchen, das Rhode hieß, kam an, um zu sehen, wer da war. 14 Sie erkannte Petrus sofort an seiner Stimme und freute sich wie verrückt! Dabei vergaß sie glatt die Tür aufzuschließen, sie rannte zurück und rief laut: „Es ist Petrus! Wie geil! Petrus steht vor der Tür!“ 15 „Schwachsinn!“, blökten die anderen nur rum. „Das geht gar nicht, du spinnst!“ Sie blieb aber dabei. Jetzt ging das große Spekulieren los. Einige meinten: „Ist bestimmt ein Engel.“ 16 Petrus klingelte weiter ständig an der Tür. Endlich machte Rhode ihm auf. Als die anderen ihn dann erkannten, rasteten alle erst mal total aus, weil sie sich so sehr freuten.
17 Petrus machte nur eine Geste mit der Hand, und dann hörten ihm alle ruhig zu. Er erzählte allen die Geschichte von seiner Befreiung aus dem Knast. „Ihr müsst diese Sache auch unbedingt Jakobus und auch den anderen weitererzählen!“ Danach verschwand Petrus erst mal, er ging aus Jerusalem raus, um sich irgendwo zu verstecken.
18 Am nächsten Morgen waren die Soldaten na klar total verstört, als sie sahen, dass Petrus unbemerkt abgehauen war. Es war einfach nicht zu erklären. 19 Herodes war angefressen deswegen, und nachdem der Gefangene nicht aufzufinden war, machte er kurzen Prozess mit den Wachen, nachdem er sie längere Zeit polizeilich verhört hatte. Danach verschwand Herodes aus Judäa und ging für einige Zeit nach Cäsarea.
Herodes’ Zeit ist abgelaufen
20 Herodes schob voll den Hass auf die Städte Tyrus und Sidon, jeder wusste das. Bevor er gegen sie Krieg führen konnte, schickten die ein paar Botschafter zu ihm. Diesen Leuten gelang es, den Finanzverwalter von Herodes, der Blastus hieß, auf ihre Seite zu bringen. Sie wollten unbedingt eine Lösung der Krise, denn die Lebensmittel, die sie brauchten, kamen von Herodes. 21 Nachdem die Verträge klar waren, zog Herodes seinen spitzen Anzug an und hielt von seinem Chefsessel aus eine Rede an alle. 22 Die Menschen waren anschließend völlig aus dem Häuschen, sie sagten: „So kann nur Gott zu uns reden, so redet kein Mensch!“ 23 Aber in dieser Sekunde kam plötzlich ein Engel vorbei und gab ihm die Rechnung dafür. Weil er sich als Gott anbeten ließ, kamen plötzlich von überall Würmer her und zerfraßen ihn. Er starb einen schlimmen und ätzenden Tod .24 Und immer mehr Leute vertrauten auf das, was Gott den Menschen klar machen wollte.
Paulus und Barnabas machen die Düse. Sie werden Botschafter für Gottes Sache
25 Barnabas und Paulus gingen dann, nachdem sie ihr Ding in Jerusalem durchgezogen hatten, wieder zurück nach Antiochia. Johannes Markus war dabei auch am Start.
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1 In der Gemeinde in Antiochia waren ein paar Propheten und auch Lehrer am Start. Dazu gehörten Barnabas, der Afrikaner Simon, Luzius aus Kyrene, Manaën (der als Jugendlicher mit dem Präsidenten Herodes zusammen exklusiven Privatunterricht genossen hatte) und Saulus. 2 Diese Leute hatten eine intensive Gebetssession, und währenddessen sprach der Heilige Geist zu ihnen: „Ich möchte, dass Saulus und Barnabas radikal für mich arbeiten und Dinge tun, für die ich sie ausgesucht und begabt habe.“ 3 Daraufhin fasteten sie erst mal und beteten viel. Schließlich schickten sie Barnabas und Saulus los, damit sie vielen Leuten von Jesus erzählen sollten. Man nannte das ab dann auch den „Missionsdienst“.
Auf Zypern geht der Punk ab
4 Nachdem sie direkt vom heiligen Geist die Order bekommen hatten loszuziehen, zogen Saulus und Barnabas zuerst nach Seleuzia, um von dort mit einem Boot nach Zypern zu schippern. 5 Sofort nach der Landung legten sie in den Synagogen los und erzählten überall die gute Nachricht über Jesus. Johannes Markus war als Lehrling auch dabei. 6 Als sie am anderen Ende der Insel angelangt waren, trafen sie einen Typen, der ein Jude war und ganz übel okkulte Sachen am Start hatte. Er wurde Barjesus genannt und hatte sich dazu selber noch den Titel „Prophet“ verliehen. 7 Dieser Typ hing viel mit dem Gouverneur Sergius Paulus ab, der als ziemlich intelligent galt. Der Gouverneur lud Saulus und Barnabas ein, mal auf Besuch bei ihm vorbeizukommen, weil er mit ihnen über Gott labern wollte.
8 Der okkulte Zaubertyp, der sich auch „Elymas“ nannte (das bedeutet „Magier“), wollte um jeden Preis verhindern, dass der Gouverneur Christ wird. 9 Saulus, der sich übrigens inzwischen Paulus nennen ließ, war total vom Heiligen Geist erfüllt und sah dem Typen nur ganz fest in die Augen. 10 Dann sagte er zu ihm: „Du Missgeburt, du Sohn vom Satan, du redest nur Dünnsinn und bist mies unterwegs! Hör endlich auf damit, Gottes gute Sache zu verdrehen und schlecht zu machen! 11 Gott wird mit dir abrechnen: Du wirst für einige Zeit nichts mehr sehen können.“ Sofort war der Typ blind! Völlig fertig tapste er durch die Gegend, er brauchte sogar Hilfe beim Gehen. 12 Total beeindruckt von der Power Gottes wurde der Gouverneur Christ, er fing an, sein Vertrauen auf Jesus zu setzen.
In Antiochia und Pisidien werden viele Leute Christen
13 Schließlich verdünnisierten sich Paulus und seine Jungs von da. Von Paphos aus fuhren sie mit einem Schiff nach Perge in Pamphylien. Dort trennten sie sich von Johannes Markus, der wieder nach Jerusalem ging. 14 Barnabas und Paulus zogen aber noch weiter in Richtung Antiochia in Pisidien. Am Sabbat, dem religiösen Feiertag der Juden, gingen sie zum Gottesdienst in die Synagoge. 15 Nachdem dort, wie es normal war, auch Sachen aus dem Buch vom Mose und von den Propheten vorgelesen wurden, schickten die Synagogenchefs ihnen eine Nachricht: „Hallo, Brüder! Wenn ihr Lust habt, könnt ihr nachher auch noch was sagen, wenn es uns irgendwie glaubensmäßig nach vorne bringt.“ 16 Das ließ sich Paulus nicht zweimal sagen. Er stand auf, hob einmal die Hand und legte los:
„Hallo, Leute aus Israel, hallo, alle anderen, die ihr auch an denselben Gott glaubt, hört mir mal eben zu!
17 Der Gott von den Israeliten hat unser Volk schon vor Ewigkeiten zu etwas ganz Besonderem gemacht. Er hat dafür gesorgt, dass wir uns in Ägypten voll krass vermehrt haben. Durch seinen Einfluss und seine Power konnte unser Volk dann aus diesem Land fliehen. 18 Dann hingen sie erst mal vierzig Jahre in der Wüste rum. 19 Und erst als Gott die Völker in Kanaan fertiggemacht hatte, konnten wir dieses Land einnehmen. 20 Nach ungefähr vierhundertfünfzig Jahren organisierte er Richtertypen, der letzte davon war Samuel. Samuel war voll ein Prophet von Gott. 21 Das Volk wollte irgendwann unbedingt einen Präsidenten haben. Also gab ihnen Gott Saul, der ein Sohn von Kisch war und aus der Familie von Benjamin stammte. Saul hatte vierzig Jahre das Sagen. 22 Gott hatte irgendwann keinen Bock mehr auf ihn, und David, der Sohn von Isai, zog das große Los: ‚David ist gut drauf, er wird tun, was ich von ihm will.‘ 23 Ein Ur-ur-ur-und-so-weiter-Enkel von David war dann Jesus.
Er ist der Typ, der uns von Gott mal versprochen wurde, der uns Israelis aus dem ganzen Dreck rausholen soll.
24 Er tauchte auf, nachdem Johannes alle Leute gewarnt hatte, sie sollten nicht länger rumsündigen und sich stattdessen taufen lassen. 25 Johannes hat sein Ding durchgezogen und dabei immer die Ansage gemacht: ‚Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet. Da kommt noch jemand nach mir, der bringt es noch viel mehr als ich, dem kann ich noch nicht mal den Koffer tragen.‘
26 Hey, ihr Leute, die ihr aus dieser Familie von Abraham kommt, die ihr auf Gott setzt und ihn toll findet, das Ding gilt für euch! 27 Die Einwohner von Jerusalem und die Mächtigen in der Stadt haben nicht kapiert, wer Jesus überhaupt ist. Und damit tun sie genau das, was die Propheten schon ewig vorher wussten und was an jedem Sabbat im Gottesdienst vorgelesen wird. 28 Sie haben ihn hingerichtet, obwohl keine der Anklagen bewiesen werden konnte. Sie verlangten von Pilatus, dass Jesus sterben muss.
29 Das war aber alles genau nach Plan, die alten heiligen Bücher hatten das schon vorausgesagt. Sie haben ihn dann von dem Holzkreuz runtergenommen und ihn beerdigt. 30 Gott hat ihm aber ein fettes Comeback organisiert, er wurde wieder lebendig! 31 In den Tagen darauf hat er noch oft mit seinen Freunden und Schülern abgehangen. Sie sind Zeugen dafür, dass Jesus der Sohn von Gott ist.
32 Wir erzählen euch jetzt diese gute Nachricht weiter! Das Versprechen, was Gott unseren Leuten vor Ewigkeiten gegeben hat, 33 das hat er jetzt eingelöst, dadurch dass er Jesus wieder lebendig gemacht hat. Schon im zweiten Psalm steht: ‚Du bist mein Sohn. Heute werde ich dich zum Chef machen.‘
34 Gott hatte ja schon in der alten heiligen Schrift die Ansage gemacht, dass Jesus nicht lange tot sein wird, dass er nie vergammeln würde. Er sagt da: ‚Ich werde voll zu euch stehen, so wie ich es David versprochen habe.‘
35 In einer anderen Bibelstelle steht sogar: ‚Du wirst es nicht zulassen, dass dein Auserwählter vergammeln wird.‘ 36 Damit konnte nicht der Präsident David gemeint sein. Er ist ja abgekratzt, nachdem er seinen Job für Gott getan hatte. Er wurde begraben und ist jetzt nur noch Erde. 37 Der, der tot war und den Gott dann wieder lebendig gemacht hat, ist nicht vergammelt! 38 Und damit ist bewiesen, Kollegen, dass Jesus der Typ ist, der in der Lage ist, euren Mist zu vergeben.
39 Jeder, der sein Vertrauen auf ihn setzt, muss für seinen Mist nicht mehr bezahlen. Das alte Programm von Mose, sein Gesetz, konnte das nicht leisten. 40 Passt auf, dass ihr nicht so draufkommt, wie die Propheten das beschrieben haben:
41 ‚Ihr miesen Lügner! Kommt aus eurer Total-egal-Haltung raus, es geht um euer Leben! Denn in eurer Zeit werde ich die derbsten Sachen tun, Dinge, die ihr kaum nachvollziehen könnt.‘“
42 Nachdem Paulus und Barnabas aus dem Gottesdienst abgehauen waren, bekamen sie eine Anfrage, ob sie am nächsten Sabbat noch mal die gleiche Rede halten könnten. 43 Viele von den Juden, aber auch andere Leute, die zu der Zeit in der Synagoge abhingen, gingen mit Paulus und Barnabas. Die Apostel machten ihnen klar, dass sie auf jeden Fall bei der Sache bleiben müssen und diese Chance, dass Gott sie so liebt und annimmt, nicht an sich vorbeiziehen lassen sollten.
Ärger mit den Juden
44 Am nächsten Sabbat waren alle Leute aus der Stadt wieder am Start, um zu hören, was Gott zu sagen hat. 45 Als die Juden mitkriegten, was für einen Erfolg die Christen hatten, wurden sie voll neidisch. Sie versuchten Paulus zuzulabern und rissen dabei ein paar schlechte Witze. 46 Aber Paulus und Barnabas blieben ganz locker. Sie sagten zu ihnen
: „Ihr Juden seid eigentlich als Erste an der Reihe gewesen, die Message von Gott zu hören. Weil ihr aber keinen Bock drauf hattet und damit auch klarwurde, dass euch das neue unendliche Leben total egal ist, darum reden wir ab jetzt auch zu den anderen Völkern. 47 Gott hat uns diese Order gegeben: ‚Ich hab dafür gesorgt, dass du die Richtung vorgibst für alle Völker, die auf der Erde leben, damit du ihnen sagst, wo es langgeht.‘“
48 Als die Leute, die keine Juden waren, das hörten, freuten sie sich total und bedankten sich bei Gott für diese Neuigkeit! Und alle, die schon vorher von Gott dafür ausgesucht wurden, fingen an, ihr Vertrauen auf ihn zu setzen. 49 So sprach sich die Message von Gott überall rum, weit über die Grenzen der Stadt hinaus.
50 Die Juden kriegten es aber hin, so lange gegen Paulus und Barnabas abzulästern, bis alle Frauen und Männer, die in der Stadt was zu sagen hatten, keinen Bock mehr auf die beiden hatten. Sie organisierten so einen Dauerstress, dass die beiden schließlich die Stadt verließen. 51 Nachdem Paulus und Barnabas klargemacht hatten, dass sie den Leuten in der Stadt nichts mehr schuldig waren, verschwanden sie in Richtung Ikonium. 52 Die Jesus-Leute, die in Antiochia blieben, waren aber alle total abgefüllt mit dem heiligen Geist.
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Ab nach Ikonium
1 In Ikonium hingen Paulus und Barnabas erst mal wieder in der Synagoge rum. Dort hielten sie so derbe Reden, dass viele von den Juden und den Griechen anfingen zu glauben. 2 Diejenigen Juden, die überhaupt nicht offen für die neue Nachricht von Gott waren, verbreiteten dagegen voll die Gerüchte über die neue Christen-Familie. 3 Paulus und Barnabas war das aber ziemlich schnurz, sie blieben noch einige Zeit da und redeten ohne Angst von Jesus zu allen Leuten. Gott stellte sich zu dem, was die beiden sagten, indem er fette Wunder durch Paulus und Barnabas geschehen ließ.
4 Die Leute in der Stadt bildeten zwei Parteien. Die einen waren auf der Seite der jüdischen Leitung, die anderen hielten zu den Aposteln. 5/6 Irgendwann wurde es ihnen aber zu bunt. Als klarwurde, dass sowohl Juden wie Nichtjuden in Zusammenarbeit mit den Behörden entschlossen waren, die nächste Gelegenheit zu nutzen, um sie kaputt zu machen und zu töten, verdünnisierten sie sich aufs Land in das Gebiet von Lykaonien. 7 Sie bauten ihr Lager in den Städten Lystra und Derbe auf, um von dort die ganze Gegend mit der neuen guten Nachricht bekannt zu machen.
8 In Lystra wohnte so ein Typ, der mit einer Behinderung geboren wurde, er hatte steife Fußgelenke. Noch nie hatte er auch nur einen Schritt zu Fuß gehen können. 9 Dieser Mann war bei einer Rede vom Paulus dabei. Paulus bemerkte sofort, dass er genug Vertrauen hatte, geheilt zu werden. 10 Er rief zu ihm rüber: „Hey, steh auf! Komm schon!“ Und der Typ sprang auf und konnte gehen! 11 Die Leute, die das mitbekamen, waren voll angerührt. Sie quatschten in ihrer Muttersprache miteinander und sagten: „Die Götter sind als Menschen auf Besuch bei uns!“ 12 Sie gaben Barnabas den Spitznamen „Zeus“, und Paulus nannten sie „Hermes“, weil er die großen Reden schwang. Beides Namen von griechischen Göttern. 13 Die Priestertypen von dem Tempel, wo Zeus angebetet wurde (der lag außerhalb der Stadt), kamen mit einem Stier vorbei und ein paar Blumen, weil sie für die Apostel gleich so ein religiöses Opferritual durchziehen wollten.
14 Als Paulus und Barnabas bemerkten, was da abging, waren sie total fertig, zerrissen ihre Klamotten vor ihren Augen und versuchten sie davon abzubringen, diesen Mist zu veranstalten. 15 „Was soll der Blödsinn, Leute! Wir sind auch nur Normalos, genauso wie ihr! Das ist genau das Gegenteil von dem, was wir von euch wollten! Ihr müsst diesen toten Göttern den Rücken zudrehen und anfangen, mit dem lebendigen Gott zu leben, dem Gott, der alles gemacht hat, diese Erde, das Meer, das Universum! 16 Bis heute hat er die Menschen machen lassen, was sie wollten.
17 Trotzdem hätten alle kapieren können, dass er existiert, weil er so viele gute Sachen tut. Er sorgt dafür, dass es genug regnet, dass wir genug zu essen haben. Alles, was gut ist, kommt von ihm!“ 18 Diese Ansprache hatte so gerade eben den Effekt, dass die Leute mit diesem beknackten Opfern aufhörten.
19 Kaum war das erledigt, kamen die Juden aus Antiochia und Ikonium. Sie veranstalteten so eine Hetzkampagne gegen die Apostel, dass Paulus auf der Straße so lange mit Steinen beschmissen wurde, bis er fast tot war. Weil die Leute dachten, er wäre gestorben, schleiften sie dann seine „Leiche“ aus der Stadt raus. 20 Als die Jesus-Leute sich aber um ihn stellten, wachte er auf und ging wieder in die Stadt. Am nächsten Tag zog er mit Barnabas weiter nach Derbe.
Paulus und Barnabas gehen noch mal nach Antiochia, das in Syrien liegt
21 Nachdem die Apostel in Derbe überall die gute Nachricht verbreitet hatten und viele dort Christen geworden waren, machten sie wieder die Düse und gingen zurück nach Antiochia. 22 Da angekommen, bauten sie erst mal die Christen auf, die noch nicht so lange dabei waren. Sie ermutigten sie, mit Gott voll durchzuziehen. Sie erinnerten sie auch noch einmal dadran, dass der Weg, der in das Land führt, in dem Gott das Sagen hat, echt hart ist und auch viel Schmerzen mit sich bringen kann.
23 Paulus und Barnabas bestimmten in jeder Gemeinde ein paar Chefs, die dort Christen geworden waren. Für diese Leute beteten sie mit allem, was sie hatten. 24 Anschließend reisten sie durch das Gebiet von Pisidien und Pamphylien. 25 In der Stadt Perge erzählten sie die guten Nachrichten von Jesus vielen Leuten.
26 Von der Hafenstadt Attalia segelten sie dann wieder nach Antiochia. Dort hatte man für sie gebetet, bevor sie losgezogen waren, und ihnen die Order gegeben, die sie gerade erledigt hatten. 27 Gleich nachdem sie angekommen waren, veranstalteten sie ein Meeting mit der Gemeinde. Die Apostel erzählten von den coolen Sachen, die Gott während ihrer Reise getan hatte, und wie Gott jetzt auch mit den Nichtjuden glaubensmäßig am Start war. 28 Paulus und Barnabas blieben noch eine Weile bei den Christen in Antiochia.
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Eine schwere Entscheidung und die „Aposteltagung“ in Jerusalem
1 Irgendwann kamen ein paar Jesus-Leute aus Judäa bei den Gemeinden in Antiochia an und machten voll den Lauten. Sie stellten die steile These auf: „Wer sich nicht, wie bei den Juden Tradition, die Vorhaut abschneiden lässt, ist nicht mehr dabei.“ 2 Paulus und Barnabas hatten da eine total andere Meinung, und während die großen Diskussionen abgingen, beschloss die Leitung der Gemeinde, dass Paulus und Barnabas mit ein paar anderen zu den Aposteln und den anderen Führern der Gemeinde in Jerusalem gehen sollten, um diese Sache klarzukriegen. 3 Nachdem sie abgehauen waren, zogen sie durch die Gegend von Phönizien und Samarien. Egal, wo sie gerade waren, überall erzählten sie davon, wie auch die Nichtjuden einen Draht zu Gott gefunden hatten, und alle fanden das total geil. 4 In Jerusalem freute man sich sehr, als die beiden endlich da waren. Die Apostel und die anderen Leiter waren alle vor Ort. Auch denen erzählten sie brühwarm, was für geile Sachen Gott mit den Nichtjuden gebracht hatte. 5 Aber auch hier gab es ein paar von den Christen (vor allem, die früher mal zu den superfrommen religiösen Strebern gehört hatten), die meinten: „Sie müssen sich auch die Vorhaut abschneiden, und sie müssen auch einen Schwur auf das alte Buch, die Gesetze von Mose, ableisten!“
Für Gott ist das längst abgeklärt
6 Schließlich trafen sich die Apostel und die Leiter der Gemeinde zu einem Meeting, um das Ding zu klären. 7 Alle waren heftig am Diskutieren, bis irgendwann Petrus aufstand und ein Machtwort sprach
: „Liebe Geschwister! Euch ist hoffentlich klar, dass Gott mir schon vor einiger Zeit gesagt hat, ich sollte auch zu den Leuten gehen, die keine Juden sind, und ihnen die gute neue Nachricht von Jesus erzählen. Denn auch sie sollten davon hören. 8 Gott, der jeden Menschen ganz genau kennt, hatte da anscheinend Bock drauf. Er hat ja die Nichtjuden genauso wie uns mit seiner besonderen Kraft, dem heiligen Geist, abgefüllt. 9 Gott ist es anscheinend total egal, ob du ein Jude bist oder nicht, er befreit jeden von seinem Dreck, der ihn von Gott trennt. Und zwar, sobald man anfängt, das Vertrauen auf ihn zu setzen.
10 Wollt ihr Gott jetzt herausfordern, oder warum ist es euch so wichtig, den Leuten von Jesus noch ein paar Regeln aufzudrücken, die noch nicht einmal wir oder unsere Vorfahren wirklich gepackt haben? 11 Wir sind uns ganz sicher: Nur weil Gott uns liebt, können wir es schaffen! Er ist einfach total gnädig mit uns.“
12 Alle hatten die Lauscher auf und hörten Barnabas und Paulus gut zu, als sie von den Wundern erzählten, die Gott unter den Nichtjuden durch die beiden getan hatte. 13 Irgendwann wurde es still, und Jakobus nutzte die Gelegenheit, um was zu sagen:
„Also, Leute, hört mal gut zu! 14 Simon Petrus hat uns gerade erzählt, wie Gott höchstpersönlich gerade dabei ist, sich aus den anderen Völkern, die keine Juden sind, eine Truppe zusammenzustellen. 15 Die Propheten hatten da ja schon mal ’ne Ansage dazu gemacht:
16 ‚Anschließend werde ich wieder Zeit haben für meine Leute. Das kaputte Haus von David, und alles, was noch zerstört ist, werde ich wieder in Ordnung bringen. 17 Alle, die überlebt haben, sollen sich auf die Suche nach Gott machen, auch alle, die nicht zu meinem Volk gehören, alle Heiden 18 Das sagt Gott, der das Ding schon vor langer Zeit beschlossen hat.‘
19 Darum ist meine Meinung folgende: Wir sollten es den Nichtjuden, die mit Jesus leben wollen, nicht noch unnötig schwermachen. Unsere jüdischen Gesetze müssen sie nicht befolgen. 20 Sie sollten schon die Finger davon lassen, irgendwelchen anderen Götter zu dienen, außerdem sollten sie in Sexsachen okay leben und sich an die eine Essensregel halten: Nur Fleisch von Tieren essen, was nach unsern Vorgaben geschlachtet wurde, und sie sollen auch kein Blut zu sich nehmen. 21 Das sind ja die Teile, von denen eh jeder weiß, und daran haben sich sowieso alle schon gehalten. Die werden ja auch an dem wöchentlichen Feiertag, dem Sabbat, immer in der Synagoge vorgelesen.“
Abstimmung mit 2/3-Mehrheit
22 Als sie mit der Thematik durch waren, beschlossen die Apostel und die Ältesten mit der ganzen Jesus-Familie noch ein paar Leute auszuwählen, die mit Paulus und Barnabas nach Antiochia gehen sollten. Bei der Abstimmung wurden Judas, den sie auch „Barsabbas“ nannten, und Silas ausgewählt. Beide waren für alle glaubensmäßig weit vorne und hatten einen guten Ruf. 23 In dem Brief, den sie dann mitbekamen, stand Folgendes
: „Hallo, liebe Leute aus Antiochia, Syrien und Zilizien, die ihr keine Juden seid, aber jetzt zu Jesus gehört! Wir, die Apostel und Leiter aus Jerusalem, grüßen euch ganz herzlich. 24 Uns ist zu Ohren gekommen, dass es da ein paar Typen gibt, die ─ ohne dass wir es wollten, geschweige denn was davon gewusst hätten ─ euch komische Sachen erzählt haben über das Leben mit Gott und ihr darum ganz unsicher geworden seid. 25 Darum haben wir einstimmig beschlossen, euch mit unseren lieben Brüdern Barnabas und Paulus noch zwei weitere Leute vorbeizuschicken. 26 Beide sind gut drauf und haben ihr Leben voll der Sache von Jesus Christus, der unser Chef ist, verschrieben. 27 Es handelt sich um Judas und Silas. Sie werden euch auch erzählen, was wir in den Diskussionspunkten beschlossen haben.
28 Wir haben uns vom Geist Gottes zeigen lassen, dass es am coolsten wäre, euch keine weiteren Regeln zu geben, um euch das Leben nicht schwerer zu machen. 29 Wir fänden es nicht so geil, wenn ihr Fleisch von Tieren essen würdet, das für irgendwelche okkulten Götzenrituale benutzt wurde. Außerdem sollt ihr die Finger von Tieren lassen, die nach dem Schlachten nicht richtig ausgeblutet sind, und ihr sollt auch kein Blut essen oder trinken. Passt auf, dass ihr nicht mit Nutten ins Bett steigt und auch so sexmäßig okay lebt. Wenn ihr so lebt, ist alles prima. Bis dann und schöne Grüße!“
30 Paulus, Barnabas, Judas und Silas wurden von den Leuten der Gemeinde in Jerusalem noch zur Tür gebracht und verabschiedet. Als sie in Antiochia ankamen, wurde erst mal ein Treffen mit der Gemeinde angesetzt, wo der Brief vorgelesen werden sollte. 31 Als das passiert war, waren alle total happy und voll ermutigt. 32 Judas und Silas, die beide auch oft Eindrücke von Gott hatten, bauten die Gemeinde durch ihre Reden voll auf.
33 Sie hingen noch eine Weile in Antiochia, bis sie sich dann aber irgendwann wieder verabschieden mussten, Richtung Jerusalem. 34 Silas wollte noch ein bisschen dableiben, 35 und auch Paulus und Barnabas hatten da Bock drauf. Sie redeten in dieser Zeit echt viel und erklärten den Leuten die Sachen aus der Bibel, auf die Gott steht.
Paulus und Barnabas gehen weiter auf Tour
36 Nach ein paar Tagen meinte Paulus zu Barnabas: „Wäre es nicht ’ne geile Idee, mal zu den ganzen Orten hinzugehen, wo wir den Leuten die gute Nachricht über Jesus erzählt haben? Es wäre doch cool, mal abzuchecken, was da jetzt so geht?“ 37 Barnabas war begeistert und wollte noch Johannes Markus mit dabeihaben. 38 Da hatte Paulus aber überhaupt keinen Bock drauf, vor allem, weil der Typ die beiden in Pamphylien im Stich gelassen hatte. Er war einfach abgehauen und hatte sie mit der Arbeit alleine gelassen. 39 Die beiden kriegten sich darüber total in die Wolle. Irgendwie ging da dann nichts mehr, und sie beschlossen getrennte Wege zu gehen. Barnabas ging mit Markus Richtung Zypern 40 Paulus suchte sich mit Silas einen neuen Lehrling. Durch eine fette Gebetszeit mit der Gemeinde wurden sie total aufgebaut, dann zogen sie schließlich los.
41 Zuerst ging es durch Syrien und Zilizien, wo sie die Jesus-Leute voll aufbauen konnten.
Timotheus wird von Paulus angestellt
1 Irgendwann kam Paulus auch mal nach Lystra, nachdem er in Derbe zu Besuch war. Dort hing er viel mit Timotheus rum, einem jungen Christen. Seine Mutter, die auch mit Jesus lebte, war Jüdin, der Vater aber ein Grieche. 2 In den Gemeinden in Lystra und Ikonion hatte Timotheus voll den guten Ruf. 3 Paulus fragte ihn deswegen, ob er nicht Lust hätte, ihn auf seinen Reisen zu begleiten. Weil es bekannt war, dass der Vater von Timotheus zwar ein Grieche war, seine Mutter aber Jüdin, machte Paulus mit ihm ein jüdisches Ritual, indem er seine Vorhaut abschnitt. Er tat das aus Rücksicht auf die Juden.
4 In jeder Stadt, wo sie vorbeikamen, informierten sie die Leute über den Beschluss der Apostel und der Leiter aus Jerusalem, wonach sich die Christen dann richten sollten. 5 Die Gemeinden wurden immer stabiler in ihrem Glauben, und jeden Tag kamen neue Leute dazu.
Der heilige Geist sagt: „Ab nach Mazedonien!“ – Ein Reisebericht
6 Nachdem sie in Lystra eine Zeit abgehangen hatten, zogen sie weiter durch die Gegend von Phrygien und Galatien. Der Heilige Geist zeigte ihnen dann aber, dass in der Provinz Asien die gute Nachricht von Gott noch nicht angesagt war. 7 Als sie nach Mysien gingen und dann weiter Richtung Norden ziehen wollten, um in der Provinz Bithynien zu landen, machte der Heilige Geist auch dort ganz klar, dass er das nicht wollte. 8 Darum zogen sie weiter durch Mysien, bis sie in Troas, einer Hafenstadt, ankamen.
9 Während Paulus nachts pennte, hatte er dort einen Traum von Gott. Er sah darin einen Typen, der eindeutig aus Mazedonien kam. Der sagte zu ihm: „Komm nach Mazedonien! Hilf uns!“ 10 Damit war das Ding ganz klar: Gott hatte wohl Bock drauf, dass wir in Mazedonien die guten Nachrichten weitererzählen! Sofort organisierten wir eine Fähre.
In Philippi wird die erste Christengemeinde in Europa an den Start gebracht
11 Im Hafen von Troas nahmen wir die nächste Fähre und fuhren damit auf kürzestem Weg zur Insel Samothrake. Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Neapolis, 12 um dann zu Fuß nach Philippi, der bedeutendsten römischen Kolonie in diesem Teil von Mazedonien, zu wandern. 13 Am Sabbat(*) verdünnisierten wir uns aus der Stadt, um an den Strand vom Fluss zu gehen. Wir vermuteten, dass zu dieser Zeit dort eine kleine jüdische Gemeinde war, um zu beten. Wir pflanzten uns zu ihnen und quatschten ’ne Runde mit den Frauen, die gerade da waren. 14 Eine von denen hieß Lydia, die vor einiger Zeit zum jüdischen Glauben gewechselt hatte. Sie kam ursprünglich aus Thyatira und dealte mit special Purpurstoffen. Irgendwie sorgte Gott dafür, dass sie ihre Ohren richtig aufsperrte und verstand, dass Paulus ihr was Wichtiges zu sagen hatte. Sie fing dort an, ihr Vertrauen auf Jesus zu setzen, 15 und ließ sich mit ihrer ganzen Familie gleich taufen. Anschließend lud sie uns alle zum Essen zu sich nach Hause ein. „Wenn ihr wirklich glaubt, dass ich Christin geworden bin, dann müsst ihr mich auch besuchen!“, nervte sie so lange, bis wir einwilligten.
Paulus und Silas kommen in den Knast
16 Als wir losgingen, um uns mit den anderen zum Beten zu treffen, trafen wir auf eine Sklavin, die ganz schlimm drauf war. Irgendeine dunkle Macht hatte ihr die Fähigkeit gegeben, die Zukunft vorauszusagen. Klar, dass sie dadurch zu einem gewinnträchtigen Unternehmen für ihren Besitzer geworden war. 17 Die Frau latschte die ganze Zeit hinter uns her und brüllte wie blöd: „Diese Leute gehören zu dem größten Gott überhaupt! Sie haben die Peilung, wo es längsgeht!“ 18 Irgendwie hatte sie ’ne Schramme auf der Platte und wiederholte das Ding ständig und jeden Tag. Paulus ging das voll auf die Nerven, und irgendwann rastete er aus. Er ging zu ihr hin und befahl der dunklen Macht in ihr, diesem Dämon: „Im Auftrag von Jesus Christus: Hau ab aus dieser Frau!“ In derselben Sekunde war das Ding erledigt und die Sklavin war von dem Dämon befreit.
19 Als die Besitzer das mitkriegten, dass sie so mit ihr ja keine Kohle mehr verdienen konnten, griffen sie sich Paulus und Silas und schleppten die beiden auf den Marktplatz. Hier sollten sie polizeilich verhört werden. 20 „Diese Typen machen voll den Alarm in unserer Stadt“, war dann die Anklage. „Außerdem sind es Juden! 21 Sie wollen, dass wir alle so leben wie sie, und sie verlangen, dass wir mit unsern guten alten römischen Traditionen brechen!“ 22 Die aufgehetzte Meute war total von der Rolle. Die Oberchefs rissen Paulus und Silas die Kleidung runter und peitschten sie erst mal aus. 23 Nachdem man sie so brutal misshandelt hatte, warf man die beiden auch noch ins Gefängnis und gab den Wärtern die Order, auf die beiden ganz besonders aufzupassen.
24 So wurden sie also in den Sicherheitstrakt eingesperrt und zusätzlich noch mit einer Fußschelle gefesselt. 25 Gegen Mitternacht fingen Paulus und Silas an, eine ganz fette Gebetssession zu starten. Sie sagten Gott danke, sangen ihm Lieder, und alle anderen Gefangenen hörten dabei zu. 26 Plötzlich gab es ein heftiges Erdbeben. Das ganze Gefängnis inklusive der Grundmauern fing an zu wackeln, alle Türen sprangen auf, und die Ketten der Gefangenen explodierten förmlich.
Der Gefängnisaufseher wird Christ
27 Der Gefängniswärter wachte auf, und als er sah, dass die Zellentür sperrangelweit offen stand, war er total fertig. Weil er Schiss hatte, dass die beiden geflohen wären, wollte er mit einem Messer sofort Selbstmord begehen. 28 „Mach keinen Blödsinn!“, rief Paulus laut. „Wir sind alle immer noch hier!“ 29 Der Wärter holte sich eine Lampe und leuchtete in die Gefängniszelle. Dann schmiss er sich völlig fertig erst mal platt auf den Boden vor Paulus und Silas. 30 Schließlich führte er die beiden aus der Zelle raus und fragte währenddessen: „Was muss ich tun, um ein Christ zu werden?“ 31 „Du musst dein Vertrauen ganz auf Jesus setzen und an ihn glauben, dann werden du und deine Familie gerettet sein“, antworteten sie.
32 Paulus und Silas erzählten seiner ganzen Familie die Geschichte von Jesus und wie er jeden aus seinem Dreck rausretten kann. 33 Der Gefängnisaufseher nahm Paulus und Silas mit zu sich, versorgte ihre Wunden, und dann ließ er sich und mit ihm seine ganze Familie taufen. 34 Dann lud er die beiden noch zu sich auf seine Bude zum Essen ein. Er und seine Leute warten total froh, Jesus gefunden zu haben.
35 Frühmorgens schickten die römischen Justizbeamten die Gerichtsdiener zu ihm mit der Order: „Lass die Leute laufen!“ 36 Der Gefängnisaufseher überbrachte die Nachricht gleich Paulus und Silas: „Die Stadträte lassen euch jetzt laufen. Ihr könnt jetzt ohne Angst die Stadt verlassen.“ 37 Aber Paulus hatte da keinen Bock drauf: „Erst machen sie uns in der Öffentlichkeit an, sperren uns in den Knast, ohne dass wir überhaupt ein faires Gerichtsverfahren gehabt hätten, peitschen uns aus, obwohl ich einen römischen Pass habe, und jetzt wollen sie uns ganz plötzlich möglichst schnell loswerden, oder wie? Aber nicht mit mir! Die Leute, die dafür die Verantwortung tragen, sollen höchstpersönlich ankommen und uns aus dem Gefängnis entlassen!“
38 Mit dieser Ansage kamen die Gerichtsdiener wieder bei den Richtern an. Als die hörten, dass sowohl Paulus als auch Silas einen römischen Pass hatten, kriegten sie etwas die Paranoia 39 und liefen sofort zum Gefängnis. Tausendmal baten sie die beiden um Entschuldigung und schleimten ein bisschen rum, ob sie jetzt vielleicht die Stadt verlassen würden. 40 Die beiden gingen aber erst mal in das Haus von Lydia. Dort war ein Treffen von der ganzen Gemeinde. Die Apostel bauten alle total auf und sagten, sie sollten stabil und fest bleiben in ihrem Glauben an Jesus bleiben
Apg 17 |
Paulus und Silas sind in Thessalonich
1 Paulus und Silas düsten dann über Amphipolis und Apollonia nach Thessalonich. In der Stadt gab es auch eine Synagoge. 2 Wie normal auch, ging Paulus erst mal dort hin und laberte an drei aufeinanderfolgenden Sabbattagen mit den Leuten. 3 Er erklärte ihnen aus der Bibel, was die Propheten vorausgesehen hatten, nämlich dass der Auserwählte, der Messias, übel leiden muss, aber nach drei Tagen den Tod besiegen würde: „Und dieser auserwählte Retter, dieser Messias, ist Jesus, von dem ich euch erzählt habe.“ 4 Ein paar von den Juden begriffen das und standen hinter Paulus und Silas. Dazu gesellten sich auch noch ein paar Griechen, die zum jüdischen Glauben übergewechselt waren. Außerdem kamen noch ein paar der angesagtesten Frauen dazu.
5 Dieser Erfolg passte einigen Juden null, sie waren superneidisch. Sie organisierten mit ein paar Schlägertypen von der Straße eine Prügelei und sorgten auch dafür, dass in der Stadt alle voll verpeilt waren. Schließlich zogen sie vor das Haus von Jason, in dem Paulus und Silas wohnten, und brachen dort ein. Sie hatten geplant, die beiden vor allen Leuten fertigzumachen. 6 Die Apostel waren aber gerade unterwegs, darum schnappte man sich Jason und ein paar von den Christen, die gerade da waren, und schleppte sie vor den römischen Verwalter der Stadt. „Diese Mistkerle bringen überall alles durcheinander!“, schrien sie. 7 „Und jetzt sind sie auch noch bei uns und pennen bei Jason. Alles, was der oberste Präsident sagt, ist ihnen total egal, und sie behaupten, ein anderer hätte jetzt das Sagen, und der heißt Jesus.“ 8 Die Menschenmenge und die verantwortlichen Beamten rasteten völlig aus, als sie das hörten. 9 Erst nachdem Jason und die anderen eine hohe Kaution bezahlt hatten, ließ man sie wieder laufen.
Probleme in Beröa
10 Noch in dieser Nacht organisierten die Christen in Thessalonich die Abreise von Paulus und Silas nach Beröa. Als sie dort waren, marschierten die beiden pauschal erst mal in die Synagoge. 11 Die Juden in Beröa waren offen für die Worte von Gott, mehr als die Juden in Thessalonich. Sie hörten den beiden genau zu und checkten alles, was Paulus und Silas sagten, mit der heiligen Schrift ab. 12 Viele von ihnen fingen an, ihr Vertrauen auf Jesus zu setzen. Nicht nur einige Juden, auch viele von den angesagten griechischen Frauen und Männern taten das.
13 Irgendwann bekamen die Juden aus Thessalonich mit, dass Paulus jetzt auch in Beröa am Start war und allen von der Sache mit Gott erzählte. Darum gingen sie auch in diese Stadt und verbreiteten üble Gerüchte über die Apostel. 14/15 Die Christen in Beröa passten aber auf und schickten Paulus sofort aus der Stadt. Sie brachten ihn dann über die Küste bis nach Athen. Silas und Timotheus blieben aber noch da, sollten aber „… so schnell es geht nachkommen!“, ließ Paulus durch seine Begleiter ausrichten. Die hatten sich in Athen von ihm abgeseilt und waren wieder nach Beröa zurückg
Apg 18-28
In Korinth geht es ab!
1 Kurze Zeit später verschwand Paulus aus Athen und ging in die Stadt Korinth. 2 Dort lernte er Aquila kennen, einen Juden, der aus der Gegend von Pontus kam. Er war erst vor einiger Zeit mit seiner Frau Priszilla aus Italien nach Korinth gezogen, weil der oberste Präsident Claudius alle Juden aus Rom rausgeschmissen hatte. 3 Paulus wohnte bei ihnen, zumal er und Aquila denselben Job hatten, sie waren nämlich beide von Beruf Zeltmacher. 4 Am Wochenende redete Paulus immer in der Synagoge, und echt viele von den Juden und den Griechen wurden von dem, was er sagte, überzeugt.
5 Als dann Silas und Timotheus aus Mazedonien dort ankamen, kündigte Paulus seinen Job und arbeitete fulltime als Redner. Er wollte den Juden klarmachen, dass Jesus der Retter ist, den Gott ihnen schon lange versprochen hatte. 6 Die Juden fingen aber immer die derben Diskussionen an und verarschten ihn sogar. Irgendwann hatte Paulus keinen Bock mehr dadrauf: „Ich habe euch jetzt schon einige Zeit die gute Botschaft von Gott erzählt, aber ihr habt sie nur abgelehnt. Ich hab keine Schuld mehr daran, wenn ihr euer Leben verbockt. Ab jetzt werde ich nur noch den Völkern, die keine Juden sind, also den Heiden, von Gott erzählen.“ 7 Ab da wohnte er bei Titius Justus zur Untermiete. Dieser Typ vertraute Gott, auch wenn er kein Jude war. Sein Haus lag direkt neben der Synagoge. 8 Irgendwann kam dann sogar Krispus, der Chef von der Synagoge, inklusive seiner ganzen Familie zum Glauben an Jesus. Andere Korinther, die Paulus ebenfalls reden gehört hatten, fingen auch an mit Jesus zu leben und ließen sich taufen.
9 In einer Nacht hatte Paulus einen Traum, in dem Gott zu ihm sprach: „Hab keinen Schiss, rede weiter! Raus damit! 10 Ich stehe voll hinter dir, niemand kann dir was anhaben, niemand wird dich verprügeln können. Da sind noch viele Leute in der Stadt, die zu mir gehören.“ 11 Darum hing Paulus noch anderthalb Jahre in Korinth ab und redete viel von der neuen Nachricht über Jesus.
12 Als irgendwann Gallio der Gouverneur von Achaja wurde, nutzten die Juden die Gelegenheit, um Paulus anzuzeigen und vor den Kadi zu zerren. 13 Ihre Anklage lautete: „Dieser Mann missbraucht die Menschen. Er versucht ihnen ein Leben mit Gott schmackhaft zu machen, und zwar so, dass es im krassen Gegensatz zu unserem Gesetz steht.“ 14 Bevor Paulus überhaupt eine Antwort geben konnte, meinte Gallio zu den Juden: „Wenn es sich um einen Gesetzesverstoß oder um ein Schwerverbrechen handeln würde, das mit unseren Gesetzen geahndet werden könnte, wäre es ja okay, das hier zu verhandeln. 15 Da es aber nur um irgendwelche religiösen Streitfragen bei euch geht, kann ich euch auch nicht helfen. Das müsst ihr schon selber klarkriegen, ich halte auf jeden Fall meine Finger da raus!“ 16 Und dann schickte er alle wieder aus dem Saal.
17 Aber die fingen dann sofort an, den neuen Synagogenchef Sosthenes zu belabern, bis sie ihm schließlich total aufgebracht sogar vor Ort noch die Fresse polierten. Gallio war das aber egal, er kümmerte sich einfach nicht weiter darum.
Wieder in Antiochia
18 Paulus hing noch ’ne Weile in Korinth ab. Dann verabschiedete er sich aber von den Christen und schipperte mit Priszilla und Aquila in Richtung Syrien. Vorher hatte er sich noch in Kenchreä ’ne Glatze rasieren lassen und dann einen Schwur bei Gott abgeleistet. So war das bei den Juden normal. 19 Nachdem sie in Ephesus angekommen waren, blieben Priszilla und Aquila in der Stadt, während Paulus in die Synagoge ging. Dort redete er mit den Juden. 20 Obwohl sie ihn darum baten, noch etwas länger dazubleiben, musste er irgendwann gehen: 21 „Wenn Gott Bock drauf hat, werde ich später noch mal wiederkommen.“ Dann verschwand er aus Ephesus mit einem Schiff. 22 Von Cäsarea aus zog er weiter Richtung Jerusalem. Dort stoppte er kurz, um die Gemeinde da mal zu besuchen. Schließlich ging es dann weiter nach Antiochia. 23 Aber hier hielt ihn auch nichts lange fest, er ging quer durch Galatien und Phrygien und besuchte alle Christengemeinden, um sie aufzubauen und sie in ihrem Glauben anzufeuern.
Die dritte Tour vom Paulus beginnt
24 In der Zwischenzeit war Apollos, ein Jude aus Alexandria, nach Ephesus gekommen. Er war Fachmann in Sachen Gottes Wort und hatte in Rhetorik ’ne Eins. 25 Von der Sache mit Jesus hatte er schon gehört und sprach voll geflasht überall von ihm. Und das, obwohl er nur die Taufe von Johannes erlebt hatte. 26 Apollos redete sehr mutig in den Synagogen von Jesus. Dabei hörten ihm auch Priszilla und Aquila zu. Die luden ihn dann mal zum Essen ein und erklärten ihm noch genauer, wie es sich mit der Sache von Jesus verhielt.
27 Als Apollos vorhatte, nach Achaja in Griechenland zu fahren, organisierten die Christen ihm ein nettes Empfehlungsschreiben. In Achaja konnte Apollos mit seiner Redebegabung den Christen ein große Hilfe sein. 28 Denn in öffentlichen Diskussionen konnte er sehr geschickt die Argumente der Juden widerlegen und bewies unter Verweis auf die heiligen Schriften, dass Jesus der versprochene Retter, der Auserwählte, ist.
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Paulus ist in Ephesus
1 Während Apollos in Korinth am Start war, machte Paulus ’ne Tour durch das kleinasiatische Hochland und kam so nach Ephesus. Dort traf er ein paar Schüler, die damals durch Johannes, der die Leute getauft hat, Christen geworden waren. 2 „Habt ihr eigentlich auch schon den Heiligen Geist, die Power von Gott, bekommen?“, wollte er von denen wissen. „Nö“, sagten sie. „Was ist das denn, der ‚Heilige Geist‘? Nie was davon gehört!“ 3 „Wie ist denn damals dieses Ritual bei euch durchgezogen worden, diese Taufe?“ „Wir sind auf die Art von Johannes getauft worden“, antworteten sie. 4 „Wer die Taufe von Johannes gemacht hat, wollte damit nur ein Statement abgeben, dass er einen Neustart mit Gott hinlegen will“, erklärte Paulus. „Johannes hat aber immer die Ansage gemacht, dass er erst die Vorschau vom Hauptfilm ist, dass man auf den sein Vertrauen setzen soll, der nach ihm kommt. Und das war Jesus!“ 5 Als sie das gehört hatten, ließen sie sich sofort auf Jesus taufen. 6 Und als Paulus für sie betete und ihnen die Hände dabei auf den Kopf legte, kam die Kraft von Gott, der heilige Geist, auf sie runter. Sie redeten plötzlich in einer fremden Sprache, die Gott ihnen aufspielte. 7 Es waren insgesamt an die zwölf Männer dabei.
Was Paulus noch in Ephesus getan hat
8 Paulus ging von da an oft in die Synagoge. Drei Monate erzählte und sprach er dort volles Rohr über die Sache von Gott. 9 Einige Leute hatten aber überhaupt keinen Bock darauf, die waren überhaupt nicht offen dafür. Sie lästerten sogar über die Sache total ab. Irgendwann verließ Paulus mit den anderen Christen die Synagogen. Ab dann redete er jeden Tag in einem Lehrsaal, der einem Typ mit dem Namen Tyrannus gehörte. 10 Das ging über zwei Jahre, so lange, bis alle, die in der Provinz Asien lebten, egal ob es Juden oder Griechen waren, irgendwie mal die Botschaft von Jesus gehört hatten. 11 Gott tat wirklich derbe Sachen durch Paulus! 12 Manchmal legten die Leute sogar Handtücher und Klamotten von Paulus auf die kranken Menschen, damit sie gesund und die fiesen Geister aus ihnen rausgeschmissen wurden. Und es funktionierte.
Spiritisten heilen Menschen durch den Namen von Jesus
13 Ein paar nicht sesshafte jüdische Spiritisten versuchten fiese Geister so aus den Menschen zu vertreiben, indem sie den Namen von Jesus dazu als Hilfe benutzten. Zum Beispiel sagten sie dann: „Verschwindet! Im Auftrag von Jesus, über den der Paulus immer redet!“ 14 Die Typen, die das so machten, waren die Söhne eines jüdischen Oberpriesters, der Skevas hieß. 15 Doch der Dämon verarschte sie nur: „Jesus? Den kenn ich! Paulus? Von dem hab ich mal gehört! Aber wer seid ihr denn, bitte schön?!“ 16 Danach warf sich der Typ, in dem der Dämon steckte, auf sie, haute sie um und zerriss ihre Klamotten, bis sie alle nackend und mit blauen Flecken am ganzen Körper fluchtartig das Haus verlassen mussten.
17 Diese Story sprach sich schnell in ganz Ephesus rum. Bald wussten alle, Juden und Griechen, was da abgegangen war. Alle kriegten Riesenrespekt vor Gott, als sie davon hörten, und viele sagten, dass der Name von Jesus voll geil sei. 18 Viele von den Christen standen jetzt plötzlich ganz offen zu den ätzenden Sachen, die sie früher so verbockt hatten. 19 Einige brachten okkulte Zauberbücher, die mega teuer gewesen waren, und verbrannten sie in aller Öffentlichkeit. 20 So wurde klar, was für eine Kraft in den Worten von Gott steckte, und immer mehr Leute fingen an, Jesus zu vertrauen.
21 Irgendwann beschloss Paulus, weiter über Mazedonien und Achaja nach Jerusalem zu ziehen, um sich dann in Richtung Rom abzusetzen. 22 Er schickte zwei seiner Mitarbeiter vor, und zwar Timotheus und Erastus. Er selbst wollte noch ein bisschen in der Provinz Asien arbeiten.
Probleme in Ephesus mit dem Silberschmied Demetrius
23 Ungefähr in derselben Zeit gab es in Ephesus voll den Aufstand wegen den Sachen, die Paulus überall erzählt hatte. 24 Es fing alles mit einem Typen an, der Demetrius hieß, der hatte einen Job als Silberschmied vor Ort. Er fertigte Mini-Tempel an, die so aussahen wie der Tempel von der griechischen Göttin Artemis. Er war damit nicht alleine, viele Händler verdienten fett Kohle damit. 25 Irgendwann veranstaltete er ein Meeting mit den Kollegen und sagte: „Ihr wisst genauso gut wie ich, dass wir alle eine Schweinekohle mit den Mini-Tempeln aus Silber verdienen. 26 Vermutlich habt ihr auch schon gehört, dass dieser Paulus jetzt die Ansage macht, alle von Menschen gemachten Götter kann man in die Tonne drücken. Das erzählt er nicht nur in Ephesus, nein, überall im Land verbreitet er diese Sache, und viele Leute hören auf ihn. 27 Jetzt besteht ja nicht nur die Gefahr, dass unser Job voll den schlechten Ruf dadurch kriegt, auch der Tempel von unser großen Göttin Artemis, die man ja nicht nur in Kleinasien, sondern überall verehrt, wird damit lächerlich gemacht!“ 28 Supersauer schrien die Zuhörer: „Artemis ist die Größte!“ 29 Plötzlich war die ganze Stadt auf den Beinen. Alle trafen sich im Freilufttheater und schleppten Gajus und Aristarch, die beide auch mit Paulus unterwegs waren, gleich mit. 30 Paulus wollte selber im Freilufttheater alle Fragen beantworten, aber seine Jesus-Geschwister verhinderten das. 31 Auch ein paar von den Beamten von höchster Stelle, die mit Paulus befreundet waren, warnten ihn sehr, sich der Öffentlichkeit zu stellen.
32 Bei diesem großen Treffen war das totale Chaos am Start, einer schrie irgendetwas wie blöd, der andere wieder was anderes. Viele hatten überhaupt keinen Schnall, worum es überhaupt ging. 33 Die Juden versuchten nun Alexander ins Spiel zu bringen. Als der versuchte, mit einem Handzeichen die Menge zum Schweigen zu bringen, 34 rasteten die Leute noch mehr aus, weil sie merkten, dass er auch ein Jude war. Darum schrien sie über zwei Stunden die ganze Zeit: „Groß ist Artemis aus Ephesus!“ 35 Der höchste Beamte am Ort schaffte es schließlich, alle ein bisschen runterzuholen. Er rief:
„Liebe Leute aus Ephesus! Jeder in der Stadt weiß doch, dass wir auf den Tempel der großen Artemis aufpassen und auf ihr Bild, das vom Himmel gefallen ist. 36 Daran gibt es nichts zu rütteln, dem wird auch keiner widersprechen. Darum sag ich nur: Ruhig Blut, Leute, checkt die Sachen vorher genau ab, bevor ihr irgendwas tut. 37 Diese Männer haben weder den Tempel ausgeraubt noch unsere Göttin in den Dreck gezogen. 38 Wenn Demetrius und seine Kollegen irgendwas gegen sie in der Hand haben, sollen sie ganz ordentlich Anzeige erstatten. Dafür haben wir schließlich einen Gerichtshof und die Polizei. Dort soll die Sache geregelt werden. 39 Und wenn ihr noch irgendetwas anderes habt, was über so ’ne Anzeige hinausgeht, dann muss das in einer ganz ordentlichen Volksversammlung vorgetragen werden. 40 Ich hab ein wenig Schiss, dass die Römer uns sonst wegen einer unangemeldeten Demo ans Bein pinkeln. Und wir können auch im Ernst keinen wirklichen Grund für diese Demo nennen.“
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Paulus verschwindet aus Ephesus und startet seine Tour durch Mazedonien und Griechenland – ein Reisebericht
1 Nachdem die Demo abgeblasen war, holte Paulus die ganze Gemeinde noch mal zusammen, um sie etwas aufzubauen. Als er sich dann schließlich verabschiedet hatte, düste er Richtung Mazedonien ab. 2 Auf dem Weg schaute er mal bei den ganzen neuen Christengemeinden vorbei und nahm sich viel Zeit, um sie glaubensmäßig starkzumachen und ihnen zu sagen, wo es längsgeht. 3 So kam er dann nach Griechenland, wo er dann über drei Monate wohnte. Als er gerade dabei war, sich für die Schiffsfahrt nach Syrien klarzumachen, erzählte man ihm, dass die Juden vorhatten, ihn auf der Reise zu ermorden. Darum beschloss er, über Land nach Mazedonien zurückzufahren. 4 Mit dabei waren einmal Sopater (der Sohn von Pyrrhus), der aus Beröa stammte, Aristarch und Sekundus aus Thessalonich, Gajus aus Derbe, Timotheus und dann noch Tychikus und Trophimus, die aus der Provinz Asien kamen. 5 Die waren alle schon vorher losgegangen und wollten in Troas auf uns warten. 6 Der Rest von uns haute erst nach der Passafete aus Philippi ab und kam per Boot fünf Tage später in Troas an. Dort sind wir dann eine Woche geblieben.
Eutychus wird wieder lebendig
7 Sonntagabend hingen wir noch ein bisschen zusammen und feierten „das Abendessen“ (oder „das Abendmahl“, dieses Essen, was Jesus uns vor seinem Tod vorgemacht hatte). Paulus hielt noch ’ne lange Rede. Weil er schon am nächsten Tag weiterwollte, nahm er sich sehr viel Zeit und laberte bis nach Mitternacht durch. 8 Der Raum, in dem wir zusammen abhingen, war im dritten Stock, und wegen der vielen Kerzen war die Luft schon sehr schlecht geworden. 9 Ein Jugendlicher, der Eutychus, saß die ganze Zeit auf der Fensterbank. Nachdem Paulus schon eine ganze Weile am Reden war, wurde Eutychus voll müde und pennte immer wieder ein. Plötzlich verlor er das Gleichgewicht, fiel nach hinten durch das offene Fenster drei Stockwerke tief und knallte auf dem Betonboden auf. Die Männer, die dann sofort zu ihm hinliefen, konnten nur noch seinen Tod feststellen. 10 Paulus rannte auch runter. Er beugte sich über den toten Jungen und nahm ihn ganz fest in die Arme. Dann sagte er zu den Leuten: „Keine Panik! Er ist okay!“ 11 Paulus ging wieder nach oben, und dann wurde zusammen „das Abendessen“ gefeiert. Er nahm sich noch viel Zeit für die Leute, und erst als die Sonne schon aufging, haute er irgendwann wieder ab. 12 Alle waren aber total happy, denn Eutychus war wieder quicklebendig und gut drauf.
Paulus fährt nach Milet
13 Wir anderen waren inzwischen auf das Schiff gegangen und nach Assos gesegelt. Paulus wollte unbedingt zu Fuß dahin latschen. 14 In Assos nahmen wir ihn dann mit auf das Schiff und segelten Richtung Mitylene. 15 Die nächsten Tage schipperten wir über Chios und Samos rüber nach Milet. 16 Weil Paulus unbedingt Pfingsten in Jerusalem am Start sein wollte, sparte er sich die Reise nach Ephesus.
Paulus sagt: „Auf Wiedersehen, Ephesus“
17 In Milet schickte Paulus einen Typen los, der die Leiter der Gemeinde von Ephesus für ein Treffen nach Milet holen sollte. 18 Als sie dort zusammen in einem Raum waren, sagte er:
„Ihr habt alle mitbekommen, was ich bei euch gerissen hab, vom ersten Tag an bis heute. 19 Dass ich ohne Rücksicht auf Verluste radikal für Jesus gelebt habe, oft mit Ärger und Verfolgung an den Hacken. 20 Ihr wisst auch, dass ich nie mein Maul halten konnte, ich hab immer alles rausgehauen und euch erklärt, wie man jesusmäßig lebt, in der Öffentlichkeit, aber auch bei euch privat zu Hause. 21 Egal ob das nun Juden oder Griechen waren, ich hab allen Leuten eine klare Ansage gemacht, dass sie nicht so weiterleben können wie bisher und dass sie ihr Vertrauen auf Jesus Christus setzen sollen. 22 Ich hab jetzt aber das Gefühl, der Heilige Geist will, dass ich nach Jerusalem gehe. Was da dann abgehen wird, hab ich keinen blassen Schimmer. 23 Ich weiß aber mittlerweile, dass die mich dort mit Sicherheit in den Knast stecken werden und dass es mir dreckig gehen wird. Der Heilige Geist hat nämlich durch Propheten in allen Gemeinden, in denen ich war, so eine Ansage gemacht. 24 Mein Leben ist dabei echt egal, solange ich es hinkriege, die Order, die Jesus Christus mir gegeben hat, auszuführen. Er will nämlich von mir, dass ich die gute Nachricht davon verbreite, dass Gott alle Menschen wahnsinnig liebt und ihnen ihre Schuld verzeihen will.
25 Ich weiß von Gott, dass keiner von euch mich wiedersehen wird, und damit mein ich die Leute, die meine Message gehört haben und bei denen ich gelebt habe. 26 Ich will, dass ihr das unbedingt begreift: Ich bin dafür nicht mehr verantwortlich, wenn einer von euch wieder vom Glauben abkommt! 27 Ich hab euch alles erklärt, was ich weiß, ich hab euch die ganze Sache von Gott erzählt und davon, wie er es geplant hat, alle Menschen aus ihrem Dreck rauszuholen. 28 Ab jetzt müsst ihr auf euch selbst aufpassen und auf die ganze Gemeinde. Ihr seid für die wie ein Trainer, der vom Heiligen Geist angestellt wurde. Ihr sollt auf die Gemeinde aufpassen wie auf ein Team. Sie sind für euch von Gott teuer eingekauft worden, sein Sohn hat mit seinem Leben dafür bezahlt!
29 Ich warne euch jetzt schon: Sobald ich hier weg bin, kommen irgendwelche komischen Spacken an, die euch Lügen erzählen werden. Die sind wie Agenten, die euch mit Knebelverträgen abwerben wollen. 30 Sogar unter eurer Truppe wird es Männer geben, die sich bei den Jesus-Leuten einschleimen wollen und Halbwahrheiten unters Volk bringen. 31 Passt irre auf, Leute! Vergesst nicht, ich habe drei Jahre tagsüber und auch nächtelang mit allem, was ich hatte, bis zur Schmerzgrenze euch genau erzählt, wie man mit Gott lebt. 32 Jetzt bleibt mir nur noch, euch Gott zu überlassen und zu glauben, dass er auf euch aufpassen wird. Er hat die Möglichkeiten dazu. Er kann dafür sorgen, dass eure Beziehung zu Gott weiter wächst und kann die Erbschaft ausbezahlen, die euch als seinen Kindern zusteht.
33 Ich wollte nie von euch dafür irgendwie Kohle oder andere Bezahlung sehen. 34 Ihr habt mitbekommen, dass ich für alles, was ich zum Leben brauchte, und auch für die Leute, die mit mir waren, selber gejobbt habe, um mir den Unterhalt mit meinen eigenen Händen zu verdienen. 35 Ich wollte euch damit klarmachen, dass man arbeiten muss, um mit dem Geld Armen zu helfen. Das hat Jesus uns so beigebracht, er sagte immer: ‚Leuten was zu geben macht mehr Spaß, als nur zu bekommen.‘ 36 Ich fände es cool, wenn wir uns jetzt noch alle hinknien und ’ne Runde mit Jesus reden würden.“
37 Für viele klang das wie eine Abschiedsrede. Sie küssten Paulus zum Abschied und umarmten ihn, und viele fingen voll an zu weinen, 38 weil er ihnen gesagt hatte, sie würden sich nicht mehr wiedersehen. Dann brachten sie ihn noch auf das Schiff.
Apg 21 |
Reisebericht: Paulus fährt nach Jerusalem
1 Nach der intensiven Verabschiedung verschwanden wir aus Ephesus und fuhren mit dem Schiff Richtung Kos weiter. Am nächsten Tag landeten wir in Rhodos und danach in Patara. 2 Von da aus ging es weiter mit einem anderen Schiff, das nach Phönizien unterwegs war. 3 Irgendwann konnte man auf der Fahrt schon die Insel Zypern sehen, wir fuhren aber an der Nordseite daran vorbei und schipperten in Richtung der syrischen Hafenstadt Tyrus, wo die Ladung des Schiffes gelöscht wurde. 4 In Tyrus hingen wir dann noch mit den Jesus-Leuten eine Woche ab. Die Christen von da warnten Paulus davor, nach Jerusalem zu gehen, das hatten sie vom heiligen Geist so gezeigt bekommen. 5 Trotzdem nahmen wir doch das Schiff Ende der Woche. Die ganze Gemeinde, inklusive der Frauen und Kinder, begleitete uns bis vor die Stadt. Am Strand knieten wir uns noch einmal alle hin und hatten eine heftige Gebetszeit. 6 Nach der Verabschiedung gingen wir auf das Schiff, die anderen gingen wieder zurück in die Stadt.
7 Unsere weitere Reise ging dann über Tyrus nach Ptolemais. Dort hingen wir auch noch einen Tag bei den Christen. 8 Von Ptolemais ging es weiter zu Fuß Richtung Cäsarea. Da wohnten wir in der Hütte vom Philippus, der voll die Begabung hat, Menschen zu Jesus zu führen. Er war einer von sieben Leuten, die damals in Jerusalem den Job gehabt hatten, Menschen besonders zu dienen, man nannte das auch ‚Diakon‘. 9 Er hatte vier Töchter, die allesamt nicht geheiratet hatten. Die Töchter hatten alle die geistliche Begabung, Worte von Gott zu bekommen, also prophetisch zu reden.
10 Als wir schon ein paar Tage bei Philippus waren, kam der Agabus vorbei. Agabus stammte aus Judäa. Er war voll der Prophet, bekam Einsichten und Worte direkt von Gott aufgespielt. 11 Einmal nahm der sich plötzlich den Gürtel von Paulus und fesselte sich damit seine Hände und Füße. Und dann meinte er: „Der Heilige Geist sagt dir: Der, dem der Gürtel gehört, wird in Jerusalem von den Juden gefesselt und dann so an die Römer abgegeben werden.“ 12 Als uns klar war, was er damit sagen wollte, redeten wir und die anderen wie blöd auf Paulus ein, er sollte auf keinen Fall nach Jerusalem fahren. 13 Er war aber nicht davon abzubringen und sagte nur: „Leute, heult nicht rum, damit macht ihr es nur noch schwerer für mich, als es eh schon ist. Ich bin zu allem bereit, egal, ob sie mich in Jerusalem abführen, in den Knast werfen oder ermorden, solange es nur für Jesus Christus ist.“ 14 Wie sie ihn auch belaberten, er war nicht umzustimmen. Also sagten sie schließlich: „Was Gott will, soll auch passieren!“
Paulus soll beweisen, wie straight er die Regeln der Juden befolgt
15 Kurz darauf fuhren wir alle Richtung Jerusalem. 16 Ein paar aus der Christen-Familie aus Cäsarea waren auch dabei. Die brachten uns zu einem Typen, der Mnason hieß und einer der ersten Christen war. Er kam aus Zypern und hatte ein fettes Haus, wo wir pennen konnten. 17 Die Christen-Familie in Jerusalem begrüßte uns superfreundlich. 18 Am Tag nach unserer Ankunft ging Paulus zu Jakobus, wo auch die anderen Leiter aus der Gemeinde waren. 19 Paulus begrüßte erst mal alle und dann erzählte er ausführlich, was Gott gerade mit den anderen Völkern am Start hatte und was da so passierte. 20 Alle freuten sich sehr über diese News und bedankten sich bei Gott dafür. Dann meinten sie aber
: „Bruder, du weißt hoffentlich, dass auch Tausende von den Juden jetzt mit Jesus leben und sich Christen nennen, und die befolgen immer noch superstreng die Gesetze, die Mose aufgestellt hat. 21 Es gibt das Gerücht, du würdest den Juden, die nicht in Israel leben, sagen, sie können diese Regeln links liegen lassen. Sie brauchen zum Beispiel den jungen Männern nicht mehr die Vorhaut abschneiden zu lassen, und auch die anderen Gesetze wären jetzt wurschtegal. 22 Was sollen wir jetzt deiner Meinung nach tun? Die kriegen das auf jeden Fall spitz, dass du hier bist. 23 Wir haben da eine Idee gehabt. Und zwar sind hier diese vier Männer, die müssen ein Versprechen, was sie Gott gegeben haben, einlösen. 24 Zieh mit denen los und erfüll diese ganzen geforderten Regeln, die Waschrituale, dass man sich die Haare abrasieren muss und so weiter. Übernimm am besten auch die Kosten, die da anfallen, und zwar für euch alle. Damit könntest du den Leuten das Maul stopfen, die behaupten, die Gesetze der Juden wären dir egal. 25 Wie die Christen leben sollen, die keine Juden sind, das haben wir ja alles schriftlich festgehalten. Wir hatten damals gesagt, sie sollen die Finger von Fleisch lassen, das für bestimmte Opferrituale von irgendwelchen Göttern benutzt wurde. Außerdem sollen sie kein Blut essen und auch nichts von Tieren, die nach dem Schlachten nicht richtig ausgeblutet sind. Und natürlich müssen sie sich sexmäßig korrekt verhalten.“
Paulus kommt in Jerusalem in den Knast
26 Paulus willigte in den Vorschlag ein. Am nächsten Tag ging er mit ein paar Leuten in den Tempel. Es ging darum, eine Meldung zu machen, dass sie jetzt die Sachen machen würden, die für die Juden wichtig waren, ein Opfer zu bringen und so. 27 Die sieben Tage, die dafür vorgeschrieben sind, waren schon fast vorbei, als ein paar von den Juden aus Kleinasien Paulus im Tempel erkannten. Sie machten sofort voll den Aufstand und hetzten ein paar Leute gegen ihn auf. Sie griffen ihn am Ärmel und schrien wie blöd: 28 „Wir brauchen Hilfe! Das ist der Mann, der die ganze Welt gegen uns hetzt, gegen unsere Religion, sogar gegen unseren Tempel! Aber das Schlimmste ist: Er hat sogar ein paar von den dreckigen Griechen in den Tempel mitgebracht, damit ist hier ja alles verunreinigt!“ 29 Sie hatten Paulus nämlich mit dem Griechen Trophimus, der aus Ephesus kam, in der Stadt gesehen. Jetzt glaubten sie, Paulus habe ihn auch mit in den Tempel genommen.
30 Die ganze Stadt Jerusalem war völlig durch. Sie schnappten sich Paulus und schubsten ihn aus dem Tempel raus. Hinter ihm wurden die Türen sofort verschlossen. 31 Die Menschenmasse war drauf und dran, Paulus zu ermorden, bis der Kommandant der römischen Armee ’ne Meldung bekam: „Die ganze Stadt macht Krawall!“ 32 Der schickte dann sofort eine Abteilung von seiner Truppe los, Richtung Tempelplatz. Als die Menschenansammlung die Soldaten sah, ließen sie Paulus sofort los. 33 Paulus wurde verhaftet und mit Handschellen abgeführt. Der Kommandant führte anschließend eine Befragung unter der Bevölkerung durch, wer dieser Typ überhaupt war und was er verbrochen haben sollte. 34 Die Leute waren aber alle so durch, der eine schrie das, der andere jenes, dass er letztendlich am Ende genauso schlau war wie vorher. Darum befahl er, Paulus erst mal in die Kaserne zu bringen. 35 Als die Männer Paulus abführten und zur Kaserne brachten, mussten sie ihn teilweise sogar tragen, weil die Masse so einen Alarm machte und ihn sonst gelyncht hätte. 36 Die Menschen brüllten wie blöd: „Tötet das Schwein, weg mit ihm!“.
37 Kurz bevor Paulus mit dem Kommandanten in der Kaserne angekommen war, fragte er: „Kann ich kurz mit Ihnen reden?“ ─ „Sie sprechen Griechisch?“, meinte der total überrascht.
38 „Dann sind Sie also gar nicht dieser Ägypter, der auf unserer Fahndungsliste steht, weil er ’ne Revolte mit viertausend Leuten angezettelt hat? Der sammelt sich gerade mit seinen Leuten in der Wüste.“ 39 „Nein“, sagte Paulus, „ich bin ein Jude und komme ursprünglich aus Tarsus. Mein Pass wurde in Zilizien ausgestellt, von der Gegend haben Sie bestimmt schon gehört. Bitte geben Sie mir ’ne Chance, ich will gerne zu den Leuten sprechen!“ 40 Der Kommandant erlaubte es ihm. Also postierte sich Paulus auf der obersten Treppe und hob seine Hand, damit er was sagen konnte. Nach ’ner Weile wurden alle etwas ruhiger, und dann fing er mit seiner Rede an, und zwar hielt er sie in Hebräisch
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Paulus sagt den Juden, warum er so drauf ist
1 „Liebe Leute, bitte hört mir jetzt mal zu, ich möchte mich gerne verteidigen.“ 2 Als die Juden mitkriegten, dass Paulus sogar ihre Sprache draufhatte, wurden sie mucksmäuschenstill, und er konnte in Ruhe weiterreden.
3 „Ich bin ein Jude, wurde in Tarsus geboren, einer Stadt, die in Zilizien liegt. Aufgewachsen bin ich aber hier in Jerusalem. Ich war ein Schüler von Gamaliel, der mir beigebracht hat, total genau nach unseren Gesetzen zu leben, die uns von unseren Vorfahren übermittelt wurden. Ich war radikal dadrin, nur das zu tun, was Gott will. 4 Das war auch der Grund, warum ich diese neue Religion, die von diesen Leuten ins Leben gerufen wurde, aufs Schlimmste bekämpft habe. Egal, ob es Männer oder Frauen waren, ich hab jeden, den ich kriegen konnte, fertiggemacht und ins Gefängnis werfen lassen. 5 Dafür gibt es genug Zeugen von den Oberpriestern und auch vom Hohen Rat. Ich hatte mir von denen sogar eine schriftliche Vollmacht für die jüdische Gemeinde in Damaskus geben lassen. Ich wollte dafür sorgen, dass alle Christen, die in der Stadt waren, in Handschellen abgeführt, nach Jerusalem gebracht und bestraft würden.
6 Nun war ich gerade unterwegs Richtung Damaskus, als ich ganz unerwartet ein einschneidendes Erlebnis hatte, kurz bevor ich dort angekommen bin. Und zwar war es so gegen Mittag, als ich plötzlich von einem sehr hellen Licht angestrahlt wurde. 7 Ich fiel flach auf den Boden und war total geschockt. Und dann redete auch noch eine Stimme mit mir, die sagte: ‚Saul, Saul, warum bist du hinter mir her?‘ 8 Völlig fertig fragte ich zurück: ‚Wer sind Sie, mein Herr?‘ Die Antwort kam prompt: ‚Ich bin’s, Jesus, der aus Nazareth stammt. Der Mann, dem du die ganze Zeit hinterherjagst und den du zerstören willst.‘ 9 Die Leute, die mit mir unterwegs waren, konnten nur das Licht sehen, die Stimme hörten sie aber nicht. 10 ‚Was soll ich denn jetzt machen, Gott?‘, fragte ich zurück. Die Antwort war dann: ‚Steh auf und geh nach Damaskus. Dort wirst du weitere Instruktionen über deine zukünftige Aufgabe erhalten.‘ 11 Das Licht war so hell, dass ich davon total geblitzt war und nichts mehr sehen konnte. Die Jungs, die bei mir waren, mussten mich an der Hand nach Damaskus führen. 12 Da hab ich dann den Hananias kennengelernt. Hananias ist ein gläubiger Mann und radikal mit Gott unterwegs, er tut immer genau das, was der von ihm will. Er hat bei allen Juden in Damaskus einen sehr guten Ruf. 13 Dieser Typ ging auf mich zu und sagte: ‚Mein lieber Kollege Saul, ab jetzt sollst du wieder den Durchblick haben!‘ Und sofort konnte ich wieder sehen.14 Danach hat er mich erst mal voll getextet. Er sagte
: ‚Der Gott, an den schon die Generationen vor uns geglaubt haben, hat dich ausgesucht. Du sollst begreifen, was er will, du sollst seinen Sohn erkennen, du sollst auch in der Lage sein, seine Stimme zu hören. 15 Du wirst jedem Menschen klarmachen können, dass Jesus lebt, weil du ihn selber erlebt und gehört hast. 16 Und darum sag ich nur: Jetzt geht’s los! Lass dich sofort taufen! Dadurch, dass du vor Jesus deinen ganzen Mist bekennst, den du verbockt hast, wird der Dreck von dir abgewaschen. Dann bist Du okay!‘
17 Dann ging ich wieder zurück nach Jerusalem. Eines Tages hing ich im Tempel ab, um zu beten, als ich plötzlich eine Vision vor meinem inneren Auge hatte. 18 Gott redete da mit mir und sagte: ‚Geh schnell weg aus Jerusalem, hier gibt es nichts zu holen für dich, keiner wird dir glauben.‘ 19 ‚Aber, Boss, hier wissen doch alle, dass ich früher die Christen in den Knast gesteckt und in den Synagogen hab auspeitschen lassen. 20 Erinnerst du dich? Ich hab sogar den Stephanus, der immer radikal für deine Sache eingestanden ist, töten lassen. Dabei hab ich auch noch genüsslich zugesehen und auf die Sachen von seinen Mördern aufgepasst.‘ 21 Doch Gott sagte nur: ‚Mach dich auf den Weg, ich will dich bei den nichtjüdischen Völkern, den Heiden, benutzen.‘“
Paulus bringt seinen römischen Pass mit ins Spiel
22 Bis zu diesem Zeitpunkt hatten alle Paulus noch zugehört. Doch jetzt gingen sie total ab: „Macht den Typen kaputt! Er soll sterben!“ 23 Sie fingen sogar an, ihre Klamotten zu zerreißen und wirbelten dabei voll den Staub auf. 24 Schließlich erteilte der Kommandant den Befehl, Paulus in den Knast zu bringen und ihn dort erst mal auszupeitschen und zu verhören. Er wollte irgendwie rauskriegen, warum die Leute so sauer auf Paulus waren und unbedingt seinen Tod wollten. 25 Als sie ihm bereits Handschellen angelegt hatten und gerade anfangen wollten, Paulus auszupeitschen, meinte er beiläufig: „Herr Offizier, sagen Sie, seit wann ist es eigentlich bei Ihnen erlaubt, Leute mit römischem Pass ohne eine ordentliche Verhandlung einfach auszupeitschen?“ 26 Leicht geschockt lief der Offizier sofort zum Kommandanten: „Der Typ ist römischer Bürger! Was machen wir jetzt?“ 27 Der Kommandant konnte das kaum glauben und frage Paulus selber: „Stimmt das? Sind Sie römischer Bürger?“ „Yo, das ist richtig“, sagte Paulus. 28 „Unglaublich, ich hab sehr viel Geld für dieses Bürgerrecht abgedrückt“, sagte der Kommandant. „Ich wurde da einfach reingeboren“, meinte Paulus trocken. 29 Sofort banden die Soldaten ihn wieder los. Der Kommandant hatte Angst, er würde richtig krass Ärger kriegen, weil er Order gegeben hatte, einen römischen Bürger auspeitschen zu lassen.
Paulus vor Gericht
30 Der Kommandant wollte wissen, was die Juden Paulus eigentlich vorzuwerfen hatten. Darum setzte er am nächsten Tag ein Meeting an, wo die Oberpriester und das Gericht zusammenkommen sollten. Paulus wurde dazu aus dem Knast geholt, man nahm ihm die Handschellen ab und brachte ihn dorthin.
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Paulus vor Gericht
1 Total cool sah Paulus die Leute vom obersten Gerichtshof an und begann seine Story zu erzählen: „Verehrte Zuhörer! Was meine Person betrifft, kann ich mit ruhigem Gewissen nur versichern, dass ich bis heute immer nur das getan habe, was Gott gut findet.“ 2 Hananias, der Oberpriester, wurde wütend und befahl seinen Leuten, Paulus aufs Maul zu hauen. 3 Da rief Paulus laut: „Sie mieser Schleimer, Gott wird Ihnen dafür schon die Rechnung präsentieren! Sie tun so, als würden Sie sich immer nach den Gesetzen, die Gott aufgestellt hat, richten, und dabei brechen Sie sie selber, indem Sie mich hier schlagen lassen!“ 4 Einige kriegten das nun gar nicht auf die Reihe: „Wie kannst du es wagen, den Oberpriester zu beleidigen!“ 5 „Sorry, Leute“, sagte Paulus, „ich wusste nicht, dass er hier der Chef und Oberpriester ist. Schon klar, dass in den heiligen Büchern steht: ‚Du sollst den Chef von deinen Leuten nicht beleidigen.‘“
6 Weil Paulus wusste, dass unter den Anwesenden sowohl Vertreter der Sadduzäer-Partei als auch der Pharisäer, der religiösen Streber, waren, versuchte er die beiden gegeneinander auszuspielen. „Brüder, ich gehöre ja zu den Pharisäern wie viele aus meiner Familie, und jetzt werde ich hier verklagt, weil ich daran glaube, dass die Toten wieder lebendig werden!“ 7 Durch diese Ansage wurde ’ne große Diskussion ins Rollen gebracht, und die Leute spalteten sich in zwei Lager. 8 Denn im Gegensatz zu den Pharisäern glaubten die Sadduzäer nicht, dass ein Mensch nach seinem Tod wieder lebendig wird, und sie glaubten auch nicht an Engel oder an Geister. 9 Die Diskussion wurde immer lauter. Völlig von der Rolle sprangen ein paar von den Theologen der Pharisäer-Partei auf und schrien: „Der Mann ist total in Ordnung! Es gibt keinen Grund, ihm irgendwas anzuhängen. Vielleicht hat ja wirklich ein Geist oder ein Engel mit ihm gesprochen!“ 10 Die Diskussion wurde immer lauter und drohte umzukippen. Der römische Kommandant hatte Angst, er könnte bald nicht mehr für den Schutz von Paulus garantieren. Darum befahl er seinen Soldaten, Paulus wieder abzuführen und in den Knast zu bringen.
11 In der nächsten Nacht hatte Paulus dort ein Treffen mit Gott: „Du brauchst keine Angst mehr zu haben, Paulus. So wie du mich in Jerusalem vertreten hast, wirst du es auch in Rom tun.“
Attentat auf Paulus
12 Am nächsten Morgen trafen sich heimlich ein paar Juden. Sie machten einen Vertrag miteinander, dass sie nichts mehr essen und trinken würden, bis einer von ihnen Paulus ermordet hätte. 13 Über vierzig Leute hatten da unterschrieben. 14 Danach gingen sie zu den Oberpriestern und zu den Leitern des Volkes und sagten denen: „Wir haben einen Vertrag unterzeichnet, dass wir nichts mehr essen wollen, bis wir Paulus ermordet haben. 15 Ihr müsst dafür sorgen, dass wir ihn irgendwie noch mal vor die Flinte kriegen. Organisiert noch ein Verhör beim Kommandanten. Ihr könnt ja behaupten, es ginge noch einmal um ‚ein genaueres Verhör in der Sache Paulus‘. Den Rest machen wir. Wir sorgen dafür, dass er gar nicht erst ankommt.“
16 Ein Neffe vom Paulus bekam aber Wind von dem geplanten Attentat. Er rannte zum Gefängnistrakt und erzählte Paulus alles, was er gehört hatte. 17 Paulus rief einen von den Offizieren zu sich und fragte den: „Können Sie diesen Jungen mal bitte beim Kommandanten vorsprechen lassen? Er hat eine wichtige Mitteilung für ihn!“ 18 Der Offizier führte den Jungen zum Kommandanten und machte Meldung: „Der Gefangene Paulus hat mich rufen lassen, Sir. Er hat darum gebeten, dass ich diesen jungen Mann bei Ihnen vorsprechen lasse, Sir. Er hat eine Nachricht für Sie, Sir.“ 19 Der Kommandant schnappte sich den Jungen und fragte ihn: „Und, was hast du mir zu erzählen?“ 20 „Die Juden haben einen Plan gegen Paulus ausgeheckt. Sie werden bald ankommen und eine einstweilige Verfügung einreichen. 21 Sie dürfen nicht darauf hören, ja? Da gibt es nämlich vierzig Männer, die nur darauf warten, ihn zu töten. Sie haben einen Vertrag unterschrieben, dass sie nichts essen und trinken wollen, bis Paulus tot ist. Sie warten nur noch auf Ihre Anweisung, dann legen sie los.“ 22 Der Kommandant redete auf ihn ein, er sollte auf keinen Fall irgendjemandem von der Sache erzählen. Dann verpieselte sich der Junge wieder aus dem Gefängnis.
Paulus wird nach Cäsarea gebracht
23 Sofort rief der Kommandant zwei Offiziere zu sich. Er gab ihnen folgende Order: „Stellt für heute Nacht eine Truppe von zweihundert Soldaten bereit. Dazu noch siebzig Reiter und zweihundert Soldaten mit leichten Waffen. 24 Organisiert auch Transportmittel für den Gefangenen, und dann bringt ihr ihn sicher nach Cäsarea zum Gouverneur Felix.“ 25 Dazu gab es noch einen Brief mit folgendem Inhalt:
26 „Sehr geehrter Herr Gouverneur Felix, 27 dieser Mann wurde von einigen Juden festgenommen. Als sie ihn gerade umbringen wollten, kam ich noch rechtzeitig dazwischen und habe ihn unter Anwendung von Gewalt befreit. Grund: Es war mir zu Ohren gekommen, dass der Festgenommene im Besitz eines römischen Passes ist. 28 Zum Zweck eines Verhörs, da ich den Grund der erfolgten Festnahme eruieren wollte, brachte ich ihn vor den Untersuchungsausschuss am Gerichtshof. 29 Dort stellte sich heraus, dass der Angeklagte keine Straftat begangen hat, die eine Verurteilung zum Tod rechtfertigen würde. Es wurde sogar festgestellt, dass die Verhaftung seitens der Behörden ohne gesetzliche Grundlage erfolgt ist. 30 Da mir ein Informant die Nachricht zukommen ließ, dass ein Mordanschlag gegen diesen Mann bereits in Planung ist, hielt ich es in diesem Fall für angebracht, ihn sofort zu Ihnen zu bringen. Ebenfalls wurde die Seite der Ankläger von seiner Verlegung unterrichtet und schriftlich aufgefordert, ihre Anzeige gegen den Mann bei Ihnen einzureichen. Hochachtungsvoll, Klaudius Lysias.“
31 Die Soldaten brachten Paulus noch in derselben Nacht nach Antipatris. 32 Am nächsten Tag gingen die Soldaten, die zu Fuß waren, wieder nach Jerusalem. Die Soldaten auf Pferden blieben aber noch beim Paulus. 33 In Cäsarea übergab man den Brief und den Gefangenen an den Gouverneur.
34 Der Gouverneur fragte Paulus, nachdem er den Brief gelesen hatte, aus welcher Gegend er denn stammen würde. „Ich bin Zilizianer“, antwortete Paulus. 35 „Sobald die Seite der Ankläger eingetroffen ist, beginnen wir mit der Verhandlung“, entschied der Gouverneur Felix. Auf seinen Befehl wurde Paulus dann in den Gefangenentrakt im Palast des Präsidenten Herodes verlegt.
Apostelgeschichte 24
Paulus wird angeklagt und verbringt viel Zeit mit Felix, dem Gouverneur
1 Fünf Tage später trabten dann der Oberpriester Hananias, ein paar wichtige Leute, die was zu sagen hatten, und der Staatsanwalt Tertullus an. Sie erhoben Anklage gegen Paulus. 2 Nachdem Paulus in den Gerichtssaal geführt wurde, begann Tertullus mit dem Verlesen der Anklageschrift:
„Sehr geehrter Herr Felix! Voller Dankbarkeit erkennen wir Juden an, dass wir durch Euer Gnaden endlich ein Leben in Frieden führen können und dass Sie viele Dinge nur zu unserem Wohl geschaffen haben. 3 In diesem Punkt sind wir Ihnen zu tiefstem Dank verpflichtet, geehrter Herr Felix. 4 Ich möchte Ihnen heute nicht allzu lange zur Last fallen, darum fasse ich mich kurz. 5 Dieser Mann ist auf unerträgliche Weise wie eine ansteckende Krankheit bei uns eingefallen und hat überall im Römischen Reich Leute mit seinen widerwärtigen Lehren krank gemacht. Er hat eine Revolution unter den Juden angezettelt. Er ist selber ein Anführer dieser neuen Nazarener-Sekte. 6 Als er vor kurzem versucht hat, unseren heiligen Tempel zu beschmutzen, haben wir ihn festgenommen und wollten ihn sofort nach unseren Gesetzen verurteilen. 7 Zu diesem Zeitpunkt kam der Kommandant Lysias dazwischen und ließ ihn von seinen Soldaten abführen. 8 Sein anschließender Befehl lautete dann, die Anklage direkt bei Ihnen einzureichen. Wenn Sie ihn verhört haben, werden Sie feststellen, dass unsere Aussage der Wahrheit und nichts als der Wahrheit entspricht.“
9 Die andern Juden unterstützten die Anklage in allen Punkten und bestätigten ihren Wahrheitsgehalt.
Paulus verteidigt sich selber vor Felix
10 Auf ein Zeichen des Gouverneurs stand Paulus auf und sagte: „Da ich weiß, dass Sie seit vielen Jahren bereits das Amt eines Richters für diese Leute haben, will ich gerne was zu meiner Verteidigung sagen. 11 Sie können ohne weiteres überprüfen, dass es nicht mehr als zwölf Tage her ist, seit ich nach Jerusalem gegangen bin, um dort im Tempel mit Gott zu reden. 12 In dieser Zeit habe ich weder in den Synagogen noch generell irgendwelche Diskussionen mit Menschen in der Öffentlichkeit geführt, geschweige denn eine Demonstration oder eine Revolte angezettelt. 13 Darum gibt es auch keine Beweise für die Anklagepunkte, die gegen mich vorgebracht werden.
14 In einer Sache bekenne ich mich allerdings in jedem Punkt für schuldig: Mein Leben gehört dem Gott, an den unsere Vorfahren schon geglaubt haben, und ich lebe meinen Glauben in der Art und Weise, wie sie mir hier als sektenmäßig vorgeworfen wird. Ich bin überzeugt von alldem, was in dem Regelwerk, den Gesetzen von Mose, steht, und auch an die ganzen Sachen, die von den Propheten geschrieben wurden, glaube ich ganz fest. 15 Genauso wie die Leute, die mich hier angezeigt haben, hab ich die Hoffnung, dass alle Menschen, egal ob sie das getan haben, was Gott will, oder eben nicht, irgendwann nachdem sie gestorben sind, einmal aus ihrem toten Zustand wieder herausgeholt werden. 16 Dafür übernehme ich die volle Verantwortung, da hab ich mir auch nichts vorzuwerfen.
17 Ich war nun die letzten Jahre im Ausland unterwegs und bin extra nach Jerusalem zurückgekommen, um mit einer Geldspende meinem Volk zu helfen und um Gott, wie unsere Religion es vorsieht, ein paar Opfer im Tempel zu bringen. 18 Ich war gerade dabei, ein spezielles Reinigungsopfer zu machen, da erkannten mich ein paar Juden, die aus der Provinz Asien stammen. 19 Sie müssten jetzt eigentlich hier mit auf der Anklägerseite stehen, wenn sie nur tatsächlich irgendetwas vorzubringen hätten. 20 Sonst können Sie sich ja wenigstens von den Leuten, die jetzt hier sind, erzählen lassen, was mir alles dort vor dem jüdischen Gerichtshof vorgeworfen wurde. 21 Es kann sich eigentlich nur um diesen einen Satz handeln: Ich glaube daran, dass die Toten irgendwann mal wieder lebendig werden. Darum werde ich hier und heute angeklagt!“
22 Felix, der sich mit der neuen christlichen Religion schon ganz gut auskannte, vertagte daraufhin erst mal die Sitzung auf morgen. „Wenn der Kommandant Lysias hier ist, werde ich ein Urteil fällen!“ 23 Paulus blieb erst mal weiter im Knast. Aber Felix ordnete an, die Haftbedingungen zu erleichtern. Außerdem durften Angehörige und Freunde Paulus besuchen kommen.
Felix macht es sich nicht leicht, Paulus zu verurteilen
24 Nach ein paar Tagen ließen Felix und seine Frau Drusilla (die Jüdin war) den Gefangenen Paulus zu sich holen. Sie waren superneugierig geworden und wollten mehr über das Leben mit Jesus hören. 25 Als Paulus dann aber von der radikalen Seite des Christseins sprach, davon, dass man nicht mehr mit jedem rummachen soll und dass wir uns alle irgendwann einmal für das, was wir tun, verantworten müssen, geriet er etwas in Panik. Er brach das Gespräch ab und meinte: „Es reicht fürs Erste! Wenn ich mehr Zeit habe, will ich noch mal mehr von Ihnen hören.“ 26 Eigentlich hatte er gehofft, noch ein bisschen Bestechungskohle von Paulus abzocken zu können. Darum ließ er ihn auf jeden Fall öfters mal holen. 27 Nach zwei Jahren wurde Felix dann abberufen, und Porzius Festus wurde der neue Gouverneur. Um den Juden am Ende noch einen Gefallen zu tun, überließ er den Gefangenen Paulus seinem Nachfolger.
Apostelgeschichte 25
Gerichtsverhandlung mit Festus
1 Drei Tage nachdem Festus sein Amt angetreten hatte, fuhr er von Cäsarea nach Jerusalem. 2 Kaum war er da, kamen schon die Oberpriester und die „Richtig-wichtig-Juden“ an, um Paulus dort anzuzeigen. 3 Um Festus indirekt die Gelegenheit zu geben, sich mit ihnen gut zu stellen, fragten sie, ob Paulus nicht nach Jerusalem überführt werden könnte. Ihr Plan war aber, auf dem Weg dahin einen Überfall zu starten und Paulus dabei zu ermorden. 4 Festus kapierte aber sofort, was sie vorhatten, und lehnte ab. Er sagte: „Paulus bleibt in Cäsarea, und ich selbst fahre sowieso demnächst zurück. 5 Wenn er sich wirklich etwas zuschulden hat kommen lassen, können die Leute, die die Anzeige erstattet haben, ja mitkommen und ihn da verklagen.“
6 Nach ungefähr acht bis zehn Tagen setzte er einen neuen Verhandlungstermin an. 7 Als sie Paulus in den Saal gebracht hatten, drängelten sich die Juden aus Jerusalem um Paulus und beschuldigten ihn, sehr schlimme Sachen gemacht zu haben. Aber Beweise dafür konnte keiner bringen. 8 Paulus verteidigte sich, so gut er konnte. „Ich habe weder gegen das Gesetz der Juden verstoßen, noch habe ich den Tempel verdreckt oder irgendein staatliches Gesetz gebrochen.“
Paulus legt Berufung beim obersten Präsidenten ein
9 Festus wollte sich auch bei den Juden etwas einschleimen. Darum fragte er Paulus: „Geht das für Sie in Ordnung, wenn wir die Verhandlung unter meiner Leitung in Jerusalem weiterführen?“ 10 „Für mich ist sowieso ein Gerichtsurteil vom obersten Präsidenten in Rom notwendig. Sie wissen genauso gut wie ich, dass ich gegen das jüdische Gesetz nicht verstoßen habe. 11 Wenn ich gegen irgendein Gesetz verstoßen habe, worauf die Todesstrafe steht, dann bin ich bereit dafür zu sterben. Ist das aber nicht der Fall und bin ich zu Unrecht von den Juden angeklagt worden, dann darf ich auch nicht an sie ausgeliefert werden. Ich bestehe darauf: Ich möchte, dass meine Angelegenheit vor dem obersten Gerichtshof direkt vom obersten Präsidenten in Rom verhandelt wird!“ 12 Nach einer kurzen Beratung mit den Beisitzern verkündete Festus: „Sie haben sich auf den obersten Präsidenten berufen, Sie werden vor den obersten Präsidenten gebracht werden!“
Festus hat ein Meeting mit dem Präsidenten Agrippa über den Fall Paulus
13 Ein paar Tage später kam Agrippa mit seiner Schwester Berenike nach Cäsarea, um sich mit Festus zu treffen. 14 Während dieser Zeit quatschte Festus mit dem Präsidenten auch über den Fall Paulus.
„Ich hab da von meinem Vorgänger so einen Mann als Gefangenen übernommen. Das Urteil wurde noch nicht gefällt. 15 Gleich nachdem ich nach Jerusalem gekommen war, kamen die Oberpriester vorbei und die Leiter der Juden. Sie pochten auf eine Verurteilung. 16 Ich machte ihnen klar, dass wir Römer nach unserm Strafrecht erst jemanden verurteilen, wenn er sich einem ordentlichen Gerichtsverfahren unterzogen hat, um sich auch verteidigen zu können. 17 Ich hab dann sofort nach ihrer Ankunft einen Verhandlungstermin angesetzt. Dort hab ich den Gefangenen vorführen lassen. 18 Ich hatte mir das schon vorher gedacht, ich konnte ihm beim besten Willen kein Verbrechen anhängen, nichts, was die Anklageseite befriedigt hätte! 19 Es geht in der Sache lediglich um Fragen, die ihr religiöses Gesetz betreffen, und um irgendeinen Jesus, von dem Paulus behauptet, er wäre am Leben. 20 Ich bin auf dem Gebiet dieser Religion absoluter Laie, darum hab ich Paulus vorgeschlagen, er sollte einen Verhandlungstermin in Jerusalem beantragen. 21 Paulus wollte aber die Sache gleich direkt vor dem obersten Präsidenten in Rom klären. Er beantragte das offiziell, darum hab ich ihn erst mal in Untersuchungshaft genommen, bis ich ihn zum obersten Präsidenten bringen kann.“
22 „Diesen Herrn würde ich gerne einmal kennenlernen!“, sagte Agrippa. „Das können wir gleich morgen organisieren“, antwortete Festus. 23 Am nächsten Tag spazierten der Präsident Agrippa und seine Schwester Berenike in den Gerichtssaal. Eskortiert wurden sie von ein paar Offizieren mit höchstem Dienstgrad, und ein paar feine Pinkel aus der Stadt waren auch dabei. Auf ein Zeichen von Festus wurde Paulus in den Saal geführt. 24 Festus legte los
: „Sehr verehrter Präsident! Verehrte Anwesende! Vor Ihnen steht der zurzeit meistgehasste Mann in Jerusalem. Alle wollen seinen Tod. 25 So wie ich die Sache sehe, hat er aber nichts verbrochen, was ein Todesurteil rechtfertigen würde. Er hat Berufung beim obersten Präsidenten eingelegt, und darum werde ich ihn jetzt auch nach Rom bringen lassen. 26 Ich hab allerdings keine Ahnung, was ich dem obersten Präsidenten als Anklage vorlegen soll. Darum hab ich diesen Mann zu Ihnen, Präsident Agrippa, geschickt, weil ich Ihre Hilfe bezüglich der Formulierung dringend benötige. 27 Es wäre ja totaler Unsinn, einen Gefangenen zum obersten Präsidenten vorzuladen, ohne sagen zu können, was gegen ihn vorliegt.“
Apg 26
Paulus verteidigt sich vor dem Präsidenten
1 Agrippa forderte Paulus schließlich auf: „Sie dürfen jetzt etwas zu Ihrer Verteidigung sagen!“ Paulus machte ein Zeichen und begann seine Rede:
2 „Ich bin sehr froh, verehrter Präsident Agrippa, dass ich mich gegen die von den Juden vorgebrachten Anschuldigungen hier und heute verteidigen kann. 3 Besonders freut mich, dass Sie ein guter Kenner der jüdischen Bräuche und Traditionen sind. Ich bitte um etwas Geduld, damit meine Ausführungen vollständig vorgebracht werden können. 4 Es ist allgemein bekannt, dass ich sehr genau und von Kind auf an nach den Regeln meines Volkes in Jerusalem unterwegs gewesen bin. 5 Ich bin dort seit Ewigkeiten bekannt als einer der Radikalsten unserer Glaubensrichtung, der, solang ich denken kann, als religiöser Streber gelebt hat. 6 Ich bin hier heute angeklagt, weil ich daran glaube, dass Gott die Versprechen, die er unserem Volk einmal gegeben hat, einlösen wird. 7 Ein Versprechen, auf das unser Volk mit seinen zwölf Stämmen jeden Tag hofft, wofür es kämpft und arbeitet. Weil ich dieselbe Hoffnung habe, darum bin ich heute hier von den Juden angeklagt worden. 8 Warum können Sie sich nur so schwer vorstellen, dass Gott in der Lage ist, Tote wieder lebendig zu machen?
9 Sie müssen wissen, dass ich lange Zeit selber auf der Jagd nach diesen Leuten war, ich war gegen alles, was dieser Jesus aus Nazareth an den Start gebracht hatte. 10 Selbst in Jerusalem habe ich viele der ausgewählten Leute verhaften und einsperren lassen, nachdem ich mir alle Vollmachten von den Oberpriestern besorgt hatte. Selbst wenn es darum ging, sie zu töten, war ich immer ganz vorne dabei. 11 In den Synagogen folterte ich sie und zwang sie unter Gewaltandrohung, ihren Jesus lächerlich zu machen. Ich war so voll Hass, dass ich sie sogar bis ins Ausland verfolgt habe.
12 Während einer Reise, in der ich mit Papieren, vom Oberpriester höchstpersönlich unterzeichnet, auf dem Weg nach Damaskus war, 13 passierte etwas total Heftiges mit mir. Herr Präsident, stellen Sie sich vor, am helllichten Tag kam plötzlich ein ganz helles Licht, ein Licht, was heller war als die Sonne, plötzlich auf mich und meine Reisebegleitung runter! 14 Wir legten uns alle platt auf den Boden. Plötzlich hörte ich eine Stimme aus dem Off zu mir reden, die sagte: ‚Saul, Saul, warum willst du mich fertigmachen? Du wirst es nicht hinkriegen.‘ 15 Ich sagte nur: ‚Wer sind Sie, mein Herr?‘ Die Stimme antwortete nur: ‚Ich bin Jesus, den du versuchst kaputtzumachen. 16 Steh jetzt auf. Ich bin dir deswegen erschienen, damit du ein Vertreter und Zeuge von mir wirst, dadurch dass du mich hier und heute gesehen hast. 17 Ich habe dich ausgesucht aus deinem Volk, ich will dich zu den Menschen in der Welt schicken. 18 Du sollst ihnen sagen, wo es längsgeht. Sie sollen eine neue Richtung für ihr Leben bekommen. Nicht mehr in die Richtung der Dunkelheit sollen sie leben, sondern in eine Richtung, wo es hell ist. Sie sollen aus dem Einfluss des Bösen rauskommen, sie sollen von Gott beeinflusst werden. Der vergibt ihnen den ganzen Mist, den sie verbockt haben, er hat mit ihnen noch sehr viel vor. Er hat sogar etwas, das er an sie vererben will, und zwar an alle, die ihr Vertrauen auf mich setzen.‘
19 Ihr müsst verstehen, verehrter Präsident Agrippa, da musste ich einfach gehorchen. 20 Ich fing also an, zuerst in Damaskus, dann in Jerusalem und anderswo, den Menschen zu erzählen, dass sie ihr Leben ändern müssen. Sie müssen ihr Leben in Ordnung bringen und eine neue Richtung für sich einschlagen, eine Richtung zu Gott hin. 21 Darum haben die Juden mich in unserem Tempel festnehmen lassen, und darum haben sie versucht, mich umzubringen. 22 Nur weil Gott mir so sehr geholfen hat, bin ich jetzt in der Lage, hier und heute von den Sachen zu erzählen, von denen schon die Propheten und auch Mose geredet haben.
23 Nämlich dass es dem Auserwählten, dem Christus, dreckig gehen würde, dass er aber der Erste ist, der vom Tod wieder lebendig werden würde. Dadurch wird es hell bei uns, hell für das jüdische Volk genauso wie für alle anderen Völker.“
24 An dieser Stelle fiel Festus Paulus völlig entnervt ins Wort: „Das ist ja der totale Schwachsinn, den Sie da erzählen, Herr Paulus! Haben Sie vom vielen Nachdenken nicht mehr alle Tassen im Schrank?“ 25 Paulus blieb aber ganz cool: „Ich bin nicht durchgeknallt, Herr Festus! Alles, was ich sage, hat Hand und Fuß. 26 Der Präsident, dem ich das hier ganz locker erzähle, kann das doch eigentlich alles bestätigen. Ich bin mir ganz sicher, Sie haben von der ganzen Story schon vor einiger Zeit gehört. Ist ja schließlich nicht heimlich in irgendeinem Kuhdorf passiert. 27 Wie steht es denn mit Ihrem Vertrauen auf das, was die Propheten geschrieben haben? Sie glauben ihnen, stimmt’s? Da bin ich mir ganz sicher!“ 28 „Wenn Sie so weitermachen, dann überreden Sie mich im Handumdrehen auch noch dazu ein Christ zu werden!“, meinte Agrippa. 29 „Mann, ich bete wie verrückt dafür, dass genau das passiert ─ und nicht nur bei Ihnen, sondern ich wünsche mir auch für alle anderen hier, dass sie genauso draufkommen wie ich, bloß eben ohne die Handschellen.“
30 Schließlich standen der Präsident, der Gouverneur und Berenike von ihren Plätzen auf. 31 Nachdem sie sich über den Fall besprochen hatten, waren sie einstimmig der Meinung: Dieser Mann ist in allen Punkten freizusprechen. Er hat die Todesstrafe nicht verdient, noch nicht mal eine Haftstrafe. 32 „Wir könnten diesen Mann heute entlassen“, sagte Agrippa zum Festus, „aber weil er sich jetzt auf den obersten Präsidenten berufen hat, geht das leider nicht mehr.“
Apg 27 und 28