Eine Bibelstelle, die immer wieder bei uns in der Hofgruppe zu Diskussionen führt, ist die, dass niemand mehr seinen Bruder belehren würde. Jürgen ist der Ansicht, dass es keine Predigten, Ansprachen oder Seminare geben sollte, dass es unbiblisch ist, da es diese eine Stelle in der Bibel gibt. Aber hat er Recht?
Wir bitten hier um eure Mithilfe ?. Fühlt euch frei, eure Gedanken dazu mit uns zu teilen ?
This entry was posted in 2. Chronika, Bitte um eure Mithilfe, Studienprojekte by Jule with 6 commentsDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Gedanken zu 2. Chronika 17:7-9
Sie belehrten ihre Brüder…
Ein Text, den Jürgen immer wieder anführt, ist dass keiner mehr seinem Bruder belehren würde – und damit ist es für ihn unbiblisch, wenn wir andere oder zumindest, wenn wir unsere Brüder belehren
Aber warum belehren sie hier ihre Brüder? Was sagt der Kontext?
Und was ist der Kontext bei der Stelle, die Jürgen immer wieder anführt?
Was war der Hintergrund, warum Josaphat sein Volk von den Leviten belehren ließ?
Einige Verse zuvor lesen wir:
Sie lebten mitten unter Menschen, die andere Götter als den Schöpfer anbeteten und da war es wichtig, ihnen klar zu machen, wie es richtig ist, wie es sich der Schöpfer selbst wünscht
Wie sieht es mit uns heute aus?
In welchem Umfeld leben wir? Was beeinflusst jeden von uns tagtäglich?
Mit was für Menschen haben wir die meiste Zeit Umgang? Vergessen wir nicht, dass unser Umgang auf uns und unsere Ansicht und innere Einstellung abfärbt.
Ist es nicht inzwischen „völlig normal“, dass sich Eheleute trennen und dass es gleichgeschlechtliche Partnerschaften gibt?
Wie beeinflusst dies unsere eigene Ansicht darüber, wie wir über Homosexualität denken? Ich habe immer noch die Ansprache von Johannes Hartl dazu im Ohr, dass du dich schon strafbar machst, wenn du öffentlich sagst, dass du das nicht gut findest, man nennt dich homophob usw
In der heutigen Zeit ist es völlig normal, seinen eigenen Vorteil zu suchen und den Staat zu betrügen. Wir lehnen den Staat ab, weil wir mit der Politik unzufrieden sind, gerade jetzt, wo das Thema „Flüchtlinge“ und „deren Kriminalität“ hohe Wogen schlägt. Aber es ist völlig normal, wenn wir dennoch Sozialleistungen beziehen und dabei unser Einkommen nicht vollständig angeben, damit wir mehr von unserem Verdienst behalten können. Ja, es ist strafbar und hat Konsequenzen, wenn es herauskommt, aber der Bürger stößt sich nicht daran, es ist normal. Wenn du deinen Verdienst komplett angibst, bist du nicht normal und man hält dich für dumm …
Thema „Halloween“, weil wir es gerade hatten: hier in Berlin ist es scheinbar normal, dass man sich zu Halloween gruselig verkleidet, Leute erschreckt und ihnen Streiche spielt. Sogar das Drama mit den „Horror-Clowns“ hat die Leute nicht davon abgehalten. Selbst Pastoren feiern das seit Jahren mit ihren Familien. Wenn du über den Ursprung und Sinn der Bräuche redest, wirst du sogar von deinen Brüdern merkwürdig angesehen.
Vielleicht eine ähnliche Situation wie bei Josaphat, was wir hier gerade gelesen haben?
Wie sollten wir uns in so einer Situation verhalten?
Natürlich bin ich nicht der Richter meiner Brüder und jeder muss für sich selbst das, was er tut, vor Gott rechtfertigen. Ich werde niemand bedrängen, weil er bestimmte Dinge „toleranter“ sieht, als ich.
Allerdings ist das, was ich nicht tue oder nicht für gut befinde, oftmals der Einstieg in ein Gespräch mit meinen Brüdern, weil sie mich fragen, warum ich dieses oder jenes nicht mitmache oder nicht unterstütze oder nicht gut finde. Wer mich fragt, bekommt eine ehrliche Antwort. Wer mich kennt, weiß das und einige haben in meiner Gegenwart Themen, die sie eben aus diesem Grund garnicht erst ansprechen ?
Jeremia 31:34
Der immer wieder zitierte Text:
„Dann muss keiner mehr den anderen belehren, niemand muss mehr zu seinem Bruder sagen: ‚Erkenne doch Jahwe!‘ Denn alle werden mich erkennen, vom Geringsten bis zum Größten“, spricht Jahwe. „Denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nie mehr denken.““
Jeremia 31:34 NBH
Jeremia 31
Zu wem redet Gott hier?
In Zukunft wird für Israel und Juda wieder alles gut
1 Gott sagte zu mir: „Irgendwann werde ich wieder der Gott von allen Familienstämmen von Israel sein, und dann werden sie auch wieder ganz zu mir gehören. Ich werde den Leuten, die zurzeit in Kriegsgefangenschaft im Ausland leben, meine Liebe beweisen. Israel wird wieder dorthin zurückkehren, wo sie entspannt leben können.“ Gott hat aus weiter Entfernung mit mir gesprochen. Er sagte:
„Leute, ich hab nie aufgehört, euch wie verrückt zu lieben! Darum bin ich euch die ganze Zeit treu geblieben. Mein geliebtes Israel! Ich werde dich wieder aufbauen. Ich mach alles noch mal von vorne und ganz neu. Du wirst wieder schön aussehen. Schön gestylt wird man dich, mit deiner E-Gitarre, auf der Bühne stehen sehen, und dann bringst du die Leute wieder zum Tanzen! Du wirst auf den Bergen in Samaria wieder Wein anpflanzen. Du brauchst keine Angst zu haben, dass die Ernte von anderen gegessen wird. Alles, was ihr anpflanzt, werdet ihr auch selber genießen können.“ Bald wird es eine Zeit geben, wo man in den Bergen von Efraim jemanden sagen hört: „Packt eure Sachen zusammen! Ihr könnt wieder nach Zion gehen, dem Berg, wo der Tempel steht. Ihr könnt wieder zum Chef, zu unserem Gott!“
Gott sagt: „Freut euch über Israel! Macht Party wegen der Nummer eins von allen Nationen! Erzählt es überall, singt ein paar Lieder, sagt es jedem: ‚Gott hat seine Leute gerettet! Den Rest von Israel hat er aus der Gefangenschaft befreit!‘ Pass auf, ich werde sie alle nach Hause holen! Ganz aus dem Norden, und auch vom anderen Ende der Erde, werde ich sie zusammentrommeln. Blinde, Gehbehinderte, Schwangere und Frauen, die gerade ein Kind bekommen haben, alle werden dabei sein. Ich werde ein großes Treffen planen, wo sie alle wieder hierher zurückkommen. Mit Tränen in den Augen werden sie ankommen, ich werde sie trösten und führen. Ich bringe sie zu einer Stelle, wo es immer genug Wasser gibt. Der Weg dorthin wird flach sein, nicht bergig oder steil. Denn ich will nicht, dass einer von ihnen hinfällt. Ich bin der Vater von Israel, und Efraim ist mein ältester Sohn.
Hört mal gut zu, alle anderen Völker in der Welt. Was ich jetzt sage, könnt ihr ruhig mit einer Rundmail an alle verschicken oder bei Twitter posten. Auch im letzten Winkel der Erde soll man davon erfahren:
Derjenige, der Israel auseinandergetrieben hat, wird sie auch wieder zusammenbringen! Ich werde auf sie aufpassen wie ein Fußballtrainer auf seine Mannschaft und wie ein Hirte auf seine Schafe. Ich habe die Leute von Israel freigekauft. Ich habe sie befreit aus der Gewalt von jemandem, der sie besiegt hatte und stärker war als sie. Sie werden alle auf dem Berg Zion zusammenkommen, um eine fette Party für Gott zu feiern. Sie werden abgehen vor Freude wegen den guten Sachen, die ich, Gott, ihnen geschenkt habe. Zum Beispiel haben sie von mir den Wein, das Bier, das Mehl, die Schafe und die Rinder bekommen. Sie werden voll gut drauf sein, sie werden aufblühen wie ein Garten, der immer gut bewässert wird und wo alles super wächst. Die Zeit, wo es ihnen schlechtgegangen ist, die ist vorbei! Alte und junge Leute werden bei der Party dabei sein. Die Frauen freuen sich und tanzen. Ich will dafür sorgen, dass aus Frust Freude wird. Ich will sie trösten, ich will, dass sie sich nach der Dauerdepression wieder richtig freuen können. Meine Priester bekommen dann wieder die saftigsten Stücke beim Opfern. Meine Leute werde ich satt machen mit den vielen guten Sachen, die ich ihnen schenken werde!“ Das kam jetzt von Gott.
Die Leute werden zurückkommen
15 Gott sagt: „Pass auf! Man hört aus der Stadt Rama viele Menschen weinen, weil jemand gestorben ist. Sie weinen sehr heftig. Rahel weint, eine Urmutter vom Volk Israel, weil viele ihrer Kinder nicht mehr da sind. Keiner kann sie trösten.“ Aber Gott sagt dann zu ihr: „Du brauchst nicht mehr zu weinen! Du brauchst keine Tränen mehr zu vergießen! Es gibt eine fette Belohnung für den Stress, den du mit deinen Kindern gehabt hast! Sie werden alle wieder aus dem Ausland zurück nach Hause kommen! Es gibt Hoffnung für sie in der Zukunft! Deine Kinder kommen alle wieder zurück!“
Gott sagt: „Ich habe sehr genau gehört, dass die Leute von Efraim sich bei mir beschweren. Sie meinen: ‚Gott, du hast uns geschlagen, wie man einen sturen Esel schlägt, der nicht gehorchen will. Wir wollen wieder zu dir zurückkommen! Du bist schließlich unser Chef, du bist unser Gott! Nachdem uns das klargeworden ist, tat uns voll leid, was wir getan haben. Wir wollen nicht mehr so leben, wir kehren um, denn du bist der Chef, du bist unser Gott! Wir haben es endlich kapiert, wir schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, weil es uns so peinlich ist. Wir schämen uns voll, wegen dem ganzen Mist, den wir gebaut haben. Im Grunde haben wir uns benommen wie Hirnis, wir werden knallrot im Gesicht. Was wir als Jugendliche an Scheiße gebaut haben, verfolgt uns bis heute.‘ Efraim war doch mein Sohn, den ich immer total gern hatte. Ich hatte immer meine Freude an ihm. Auch wenn ich oft sauer auf ihn war und geschimpft habe, musste ich auf der anderen Seite auch immer wieder an ihn denken. Mein Herz ist voller Liebe für ihn, ich muss ihn einfach lieben.“ Das kam jetzt von Gott!
„Israel, du bist für mich wie ein junges Mädchen, das noch nie mit einem Mann geschlafen hat. Hast du dir Schilder und Wegweiser an die Straßen gestellt, auf denen du weggebracht worden bist? Dann komm auf demselbem Weg wieder zurück in deine Städte und Dörfer. Wie lange willst du dich noch wehren? Wie lange zögerst du noch. Du bist doch wie meine Tochter, die jetzt aber ihre eigenen Wege geht.“ Gott hat auf der Erde etwas total Neues angefangen! Es wird wie bei einem Ehepaar sein, das nach langer Zeit wieder zusammenkommt.
Dem Familienstamm Juda wird es auch wieder gutgehen
Gott, der Chef über das Universum, der Gott von Israel, sagt: „Es wird einen neuen Spruch geben, wenn ich in Juda und in den Städten wieder alles gutmachen werde. Und zwar wird man sagen: ‚Gott soll dir das Beste schenken, was es gibt! Das gilt für das Land, wo alles korrekt zugeht, und für den besonderen Berg, der Gott gehört!‘ In Juda werden die Leute wieder in die Städte ziehen, man wird dort zusammen wohnen. Es wird auch wieder Bauern geben und Hirten, die mit ihren Herden herumziehen. Ich werde alle Leute wiederaufbauen, die fertig und kaputt sind. Ich werde denen, die voll Durst haben, genug zu trinken geben. Man wird sagen: ‚Plötzlich bin ich morgens aufgewacht, und alles war gut, ich hatte mich im Schlaf voll gut erholt.‘“
Mit Israel und Juda wird wieder alles gut
Gott sagt: „Es wird eine Zeit geben, wo ich dafür sorge, dass in Israel und Juda wieder voll viele Menschen und auch Tiere geboren werden. So, wie ich dafür gesorgt hatte, dass alles kaputtgeht, so werde ich auch dafür sorgen, dass sehr viel Neues entstehen wird. Es war mir wichtig, dass alles zerstört wird, und es ist mir wichtig, dass alles auch wieder aufgebaut wird.“ Das kommt jetzt von Gott.
Dann wird man nicht mehr sagen, dass die Kinder Karies bekommen, weil ihre Eltern Süßigkeiten gegessen haben. Allerdings wird jeder sterben müssen, der Mist gebaut hat. Aber jeder wird nur wegen seinem eigenen Mist bestraft. Nur wer wirklich Süßigkeiten isst, bekommt auch Karies davon.
„Passt mal auf, ich werde irgendwann mit den Leuten von Israel und Juda total neue Verträge machen!“, sagt Gott. „Diese Verträge werden ganz anders sein als die, die ich mit den Leuten vor euch geschlossen hatte. Das war ja noch in der Zeit, als ich sie an die Hand genommen und aus Ägypten rausgeführt habe. Diese Verträge wurden von ihnen leider ständig gebrochen, obwohl ich doch ihr Chef, ihr Gott war! Diese neuen Verträge, die ich dann mit den Leuten von Israel machen werde, sind anders. Ich werde nämlich das, was ich von ihnen will, nicht auf ein Blatt Papier, sondern in ihr Herz schreiben. Sie werden dann selber wissen, was richtig ist und was falsch. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden meine Leute sein.
34 Es ist dann nicht mehr nötig, seinen Bekannten beizubringen, was es bedeutet, mit Gott zu leben. Du musst nicht mehr zu deinem Bruder gehen und ihm erklären, wie man Gott kennenlernt. Denn alle werden mich dann kennen! Vom kleinen Kind bis zum Opa, vom Hartz-IV-Empfänger bis zum Millionär. Ich werde ihnen den Mist vergeben, den sie gebaut haben. Ich vergesse einfach alles, was sie tun.“
Gott hat die Sonne gemacht, damit man tagsüber was sehen kann. Er hat auch dafür gesorgt, dass der Mond und die Sterne immer richtig stehen. Gott sorgt dafür, dass es Wellen im Meer gibt, teilweise sogar ziemlich heftige Wellen. Derjenige, der das gemacht hat, ist unser Gott. Man nennt ihn auch: Der Chef über alles! Er sagt: „Wenn die Naturgesetze nicht mehr funktionieren würden, dann könnten auch die Leute von Israel keine Nation mehr sein, die für immer zu mir gehört. Da das eine nicht passiert, wird das andere auch nicht passieren. So, wie niemand in der Lage ist, das ganze Universum exakt auszumessen, oder auf den Millimeter genau sagen kann, wie groß die Erde ist, genauso wenig kann ich meine Leute für immer aus meiner Familie rauswerfen, wegen dem ganzen Mist, den sie verzapft haben.“
Jerusalem wird wieder aufgebaut
Gott sagt: „Es wird eine Zeit geben, wo ich meine Stadt Jerusalem wieder aufbauen werde. Dann wird die Stadtgrenze vom Turm Hananel bis zum Ecktor im Nordwesten verlaufen. Die Grenze wird weitergehen über den Hügel Gareb runter nach Goa. Im Süden wird sie über das sogenannte Tal der Leichen führen, wo der Friedhof ist, bis runter zu der Stelle, wo man die Asche vom Opfern immer hingeschüttet hat. Auch das Gebiet von den Terrassen bis zum Bach Kidron über die Ecke des Pferdetors Richtung Osten wird ganz mir gehören. Damit wird es ganz besonders, also heilig sein. Dieses Jerusalem wird niemand mehr kaputt machen, es wird immer bestehen bleiben, auf ewig.“
Er spricht hier zu seinem Volk Israel, das er selbst sich erwählt hatte, mit dem er einen Bund hatte, den sie gebrochen haben – als dessen Konsequenz er sie für 70 Jahre in die Gefangenschaft gehen ließ. Nun befreit er sie und führt sie wieder in das verheißene Land. Wo er bei ihnen sein wird und wo ihr Herz vor Dankbarkeit für diese Befreiung überfließen wird.
Dann werden sie einander nicht mehr belehren, denn jeder hat die Befreiung erlebt, hat diesen Gott als Befreier erlebt. Ihr aller Herz strömt über vor Dankbarkeit, sie fühlen sich aus tiefstem Herzen dazu getrieben, seine Nähe zu suchen…
Ja, ich weiß: als Zeugen Jehovas haben wir gelernt, dass dies nicht so sehr das Volk Israel betrifft, sondern dass es eine weitere Erfüllung geben wird, dass wir gemeint sind, die wir heute von Gott befreit und in der Wahrheit sind…
Allerdings wurden diese Gedanken zu einem Zeitpunkt geäußert, als es das Volk Israel als solches nicht mehr gab, da müsste es ja dann das geistige Volk sein, das gemeint ist. Inzwischen gibt es ja neuere Entwicklungen, dass sich das buchstäbliche Volk Israel wieder sammelt, also kann durchaus auch dieses gemeint sein
Aber egal, wie wir es drehen oder wenden: hier wird auf keinen Fall gesagt, dass Gott es verurteilt, wenn man sich gegenseitig hilft, sein Wort noch besser zu verstehen. Es ist nur nicht notwendig, da er es Ihnen selbst ins Herz geben wird. Sie sind in seinem verheißenen Land angekommen (im übertragenen beim Bild der ZJ im Paradies) und ja, dort werden solche Seminare usw sicherlich nicht mehr in der Form nötig sein
Es geht ja um den Text in Jeremia 31:34
Man kann es auch so erklären:
Als ich meinen Mann kennen lernte, kannte ich ihn nicht wirklich, nur Teile von ihm. Einige erzählten mir von ihm, wie er ist und was sie mit ihm erlebt hatten. Einige redeten positiv, es gab auch negative Stimmen, die es vielleicht gut meinten und auch einige, die einen Keil zwischen uns treiben wollten. Wer hatte Recht? Auf wen sollte ich hören?
Mein Vater ist fast umgekommen vor Sorge, da ich bis dahin kein glückliches Händchen mit Männern hatte. Meine Mutter hatte mich ermutigt, da ihr das gefiel, was ich ihr erzählt hatte, wie er mit mir umging. Aber es war halt ein Risiko, einem Mann so weit von zu Hause entfernt ins Ungewisse zu folgen, den ich nur einige Male persönlich gesehen hatte und ansonsten nur durch Gespräche im Chat oder am Telefon kannte. Dann war ich in Berlin, lebte mit ihm und seiner Tochter, die anderen Töchter kamen zu Besuch, wir unternahmen was gemeinsam. Ich erlebte ihn mit mir, mit den Kindern. Meine Eltern kamen für eine Woche zu Besuch um sich zu vergewissern, dass es mir gut ging. Sie erlebten ihn und uns miteinander. Sie fuhren beruhigt wieder ab.
Dann kamen sehr schlimme Zeiten durch Umstände, auf die wir keinen Einfluss hatten, wir gingen gemeinsam durch manches tiefe Tal, hatten nur einander und Gott. Ich erlebte ihn in diesen Schwierigkeiten, erlebte, wie er damit umging, dass wir mit dem Rücken zu Wand standen, erlebte, wie er mir dennoch Mut machte, mir half, mich unterstützte, sich und seine Belange stets für das Wohl anderer zur Seite schob. Ja, wir hatten auch gute Zeiten, aber wir sind gut 7 Jahre durch alle möglichen Schwierigkeiten hindurch gegangen, bis wir endlich wieder Licht am Ende des Tunnels sahen.
Dann kamen gute Zeiten, wo es uns gut ging, miteinander aber auch mit den äußeren Umständen. Wir kamen aus der Isolation heraus, hatten viele Kontakte und es kam auch zu unzähligen Konflikten mit anderen, die ich alleine mit ihnen hatte, aber auch wir gemeinsam mit anderen.
Ich habe ihn in den vergangenen 10,5 Jahren hier in Berlin hautnah in guten wie in schlechten Zeiten erlebt und meine Eltern, Familie und Freunde haben das beobachtet, haben ihn und uns beobachtet, wie wir mit Freud und Leid umgingen und miteinander.
Heute muss mir und ihnen niemand mehr sagen, wie Thom ist, was ihn freut und was ihn auch mal wütend macht. Wir brauchen niemanden, der uns erzählt, wie Thom ist. Wir kennen ihn, haben ihn hautnah erlebt, kennen ihn besser als viele von denen, die sich damals eingemischt haben.
Das ist es, was Jehova hier in Jeremia schreibt: sie hatten es nicht nötig, dass ihnen jemand erzählt, wie Gott ist und wie man mit ihm lebt – sie hatten es am eigenen Leib erfahren!
Im Gegensatz dazu gibt es viele Christen, die seit Jahren „Gott hingegeben sind“ oder „Jesus als Herrn angenommen haben“, die vielleicht sogar regelmäßig in der Bibel lesen, zur Versammlung oder in die Kirche oder Gemeinde gehen – und Gott dennoch nicht wirklich kennen. Denn sie haben ihn nicht erlebt, sich nicht auf ihn eingelassen, sich nicht auf das Risiko eingelassen haben, voll und ganz auf ihn zu vertrauen. Sie kennen Jehova vom Hörensagen, aber sie haben ihn nicht erlebt.
Was für eine Wende könnte ihr Leben nehmen, wenn sie von jemand hören, der Jehova erlebt hat, wie es ist. Wenn sie von so einer Person ermutigt werden, sich ganz in Gottes Hand fallen zu lassen …
Ist es jetzt etwas deutlicher, was mit dieser Aussage in Jeremia gemeint ist?