Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Hiob 5-7
in Kapitel 5 setzt Eliphas seine Rede fort. Er behauptet, dass hiob ja nur zu Gott oder einem Engel (Vers1) um Hilfe rufen brauche, und wenn er sich demütigen würde, würde es ihm wieder besser gehen. Er sagt, dass Gott seine Diener aus allen Notsituationen befreien würde. Ob er sich darauf bezieht, was Gott bis dahin für seine Diener getan hatte – mit seinen Diener Abraham, Isaak und Joseph? Wie gestern schon geschrieben, spricht er falsch über den Schöpfer.
So ähnlich wird auch heute agumentiert: Gottes wahre Anbeter stehen unter seinem Schutz, was für viele bedeutet, dass Gott die treuen Anbeter als einzelne vor jeglichen Schaden bewahren würde. Doch dieser Gedanke stammt nicht von Gott, sondern von seinem Widersacher, der damit uns brechen will. Hiob ging es schlecht, und wenn er nun gedacht hätte, dass Gott ihn verworfen hätte, wäre der Widersacher einen großen Schritt weiter gewesen. (Siehe Matth. 4:6).
Hiob reagiert auf die Rede Eliphas mit Enttäuschung und Verzweiflung. Hiob will einfach nur noch sterben, weil er denkt, dass Jehova gegen ihn ist “Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir deren brenndendes Gift meinen Geist in sich einsaugt” 7:21
Ähnliche Vorgehensweise auch heute: zuerst werden die Familien zerstört, durch Angriffe von außen oder durch künstliche Probleme von innen heraus – und dann werden mit falschen Anschuldigungen der Glaube zerstört, wenn dann möglich. Wie sieht es heute aus? Stimmst du mit folgenden Worten überein
bzw.
so fühlen wir uns wohl auch – wie Hiob kann man an der scheinbar auswegslosen Situation verzweifeln. Am Besten man hält dann als Ehepaar, Familie und Freunde zusammen, anstatt dort seine Feinde zu vermuten und alles zu zerschlagen.
Hiob 6:8-10
tja, wohl besser als garkeine Hoffnung, oder?
Hiob 6:14
das sind aber harte Worte. Wie sind sie gemeint?
Jemand, der so handelt, hat sich bereits von Jehova entfernt – oder wird er es tun, wie es im ersten Moment so rüberkommt?
Herausgezogene Querverweise und Bibelstellen
Was bewirken diese Verse in uns?
Denken wir, es sei eine Ansichtssache, ob wir anderen helfen?
Denken wir, wir könnten selbst entscheiden, ob wir dies tun?
Denken wir, wir könnten uns weiterhin in Gottes Liebe bewahren, wenn wir wegschauen, wenn wir unseren Bruder in Not sehen?
Besonders eindrucksvoll ist ja hier der Text aus Matthäus – dass Jesus Personen aussortiert hat, die anderen ihre Hilfe vorenthalten haben – denn er sah es so an, als hätten sie IHN achtlos in seinem Elend liegen lassen.
Bedenken wir dies, wenn wir das nächste Mal mitbekommen, dass unser Bruder in Not ist, vielleicht unter Verfolgung aus seiner nächsten Umgebung leidet?
Fühlen wir uns gedrängt, ihm zu helfen? Auch wenn dies für uns persönlich bedeuten würde, dass wir selbst Probleme mit den Verfolgern bekommen würden?
Stellen wir die Interessen anderer immer unseren eigenen voran – oder nur dann, wenn es uns gerade passt und nicht so doll weh tut?
Hiob 6:8-15
wie schlimm muss es Hiob gegangen sein, dass er so gequält redet…
Hiob 6 und 7 – Hiob antwortet auf die Anklagen
Zu wem spricht Hiob hier?
Bei dem was er sagt, könnte er zu seinem Schöpfer reden, aber dann passt der letzte Vers von Kapitel 6 nicht. Denn Jehova würde ihn auch im Tode finden
Gottesdienst vom 19. November
Gestern haben wir uns Hiob Kapitel 3 angesehen und waren betroffen, wie verzweifelt Hiob hier ist. Aber wir haben auch festgestellt, dass diese Gefühle völlig ok sind, auch, dass wir Gott nach dem „Warum“ fragen – denn es zeigt, dass wir wirklich eine enge innige Beziehung zu ihm haben.
In den kommenden Wochen werden wir immer jeweils eine Rede von einem seiner Freunde betrachten und die Antwort von Hiob darauf. Wir wollen einfach vermeiden, dass wir mit den negativen und oftmals völlig falschen Gedanken der Freunde nach Hause gehen und sich das bei uns einprägt. Wir wollen uns lieber das einprägen, was wirklich Gottes Wort und seinem Wesen entspricht.
Diese Woche lesen wir die Kapitel 4 bis 7. Es wäre gut, wenn wir uns bereits unter der Woche damit beschäftigen, indem wir diese 4 Kapitel lesen, am besten in einer für uns gut verständlichen Übersetzung.
Wir freuen uns auf euch ??
Wir hatten schon im Kapitel 3 von Klagen gelesen und uns gefragt, ob es nicht undankbar oder gottlos sei, wenn wir uns bei unserem Gott beklagen. Interessant, was A.C. Gaebeiein in seinem Kommentar zum Alten Testament dazu sagt:
Schmerzerfüllt ist die Antwort Hiobs. Er wünschte, dass sein Gram gewogen und sein Missgeschick auf die Waagschale gelegt würde. „Denn dann würde es schwerer sein als der Sand der Meere; darum sind unbesonnen (verwegen) meine Worte.“
Fast 1600 Jahre später stand ein Mann gleichsam vor einer Waage und wog. Nicht sein Gram, sein Missgeschick oder seine Leiden für Christus hatten das Übergewicht. Nein! Das „über die Maßen überschwängliche, ewige Gewicht von Herrlichkeit“ brachte die Waagschale zum Sinken. Warum zerbrach er nicht unter den Leiden, Verfolgungen, Schlägen und den seelischen Belastungen? Er schaute nach oben! Er sah in den geöffneten Himmel! Vor seinen Blicken stand eine Person, der Herr Jesus (2. Kor 4,16–18)!
Was steht vor unseren Blicken? Was hat in unserem Leben das Übergewicht? Ist es der Herr Jesus oder sind es die Umstände?
Und genau hier setzt die „biblische Seelsorge“ an: nicht auf die äußeren Umstände gucken, das ist nur die Hitze. Wir können auch trotz und mit den widrigen Umständen glücklich sein.
Kurzes Beispiel:
Es gibt immer noch Probleme mit dem neuen Eigentümer, besonders die Dame von der Hausverwaltung macht laufend Stress. Gewöhnlich geht es mir schlecht, wenn sie mal wieder geklingelt hat, ich rege mich auf und mache mir Sorgen, dass wir die Wohnung verlieren, oder dass das Zelt nun weg muss. Dann heule ich mich aus, entweder, indem ich Thom, aber ganz besonders Astrid auf WhatsApp anschreibe, denn die kann mit der gut. Dann steigere ich mich meist da rein.
Diese Woche klingelte sie wieder, ich saß gerade an der Wiederholung vom Sonntag. Naja, in dem, weshalb sie sich beschwert hatte, musste ich ihr recht geben, in dieser einen Sache, das sagte ich ihr auch, aber dann wurde sie wieder allgemein und unfair. Ich habe sie freundlich ausreden lassen und die Tür zugemacht, nachdem sie gegangen war.
Auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer kamen die altbekannten Gefühle hoch, ich war allein und Thom noch auf Arbeit. Ich habe ihm kurz eine Info geschrieben und dann dem Impuls widerstanden, wieder mal Astrid damit auf den Keks zu gehen – sondern „einfach“ mit der Zusammenfassung weiter gemacht. Und ich kam richtig gut voran, meine Gedanken waren fast ganz von dem Vorfall weg.
Ziemlich ungewöhnlich bei mir, aber mein Verhalten war auch diesmal anders.
Nachdem Thom wieder zu Hause war, haben wir drüber geredet und kurz kam die Panik wieder hoch. Aber statt nich rein zu steigern, habe ich weiter an dem Stoff vom Gottesdienst gearbeitet.
Die Umstände waren dieselben wie immer – durch die es mir dann so schlecht geht, dass garnichts mehr geht, angefangen mit Schmerzen über Panik und Schlaflosigkeit. Aber dieses mal habe ich anders reagiert. Gottes Wort war in dem Moment wichtiger – Vielleicht auch, weil es gerade um Hiob ging und dass er nicht begriff, warum Gott dies zuließ?
Denn Thom sagt immer: „wenn es Gottes Willen ist, dann kann diesem Projekt hier auf dem Hof niemand schaden, egal wie mächtig er auch ist und welche machte er zur Hilfe hat. Und wenn es nicht mehr Gottes Wille ist, dann nutzt auch kein abstrampeln, dann ist das so, dann müssen wir „sehen“, was nun sein Wille für uns ist“.
Ich kann es fast auswendig daher beten, weil er es immer wieder gesagt hat in den letzten Jahren, wenn es Probleme gab. Aber diesmal konnte ich mich damit beruhigen und mich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist.
Auch als heute Vormittag kurz die Panik wieder hoch kam, habe ich mit der Zusammenfassung weiter gemacht und die Panik hat sich wieder gelegt, ich bin sogar ganz fertig geworden und konnte die Zusammenfassung online stellen ?.
Das ist, was Erich Bonsels hier sagt: wer ein gutes Verhältnis zu Gott hat, kann auch in ungünstigen Umständen Freude haben und glücklich sein. Da fällt mir ein, dass ich mir noch mal die Ansprache vom Willow Creek von Samstag anhören wollte, denn da ging es darum, wie selbst jemand mit Depressionen in Gott Freude finden kann: „Fördere die Freude“
„Und ich, ich weiß, dass mein Erlöser lebt…“. Er wusste sogar um die Auferstehung und vieles andere. Dennoch ist bei ihm alles dunkel. Seine Worte sind verwegen. Er sieht Gott als einen Feind an. War dies nur bei Hiob so, oder war es nicht so ähnlich auch bei uns damals oder jetzt, als wir in besonders schweren Situationen waren?
Kein Ausweg, keine Hilfe, kein Lichtblick! Von den Menschen enttäuscht, verlassen, einsam, so dass wir am Leben verzweifelten!
War es wirklich so? Nein, Er war doch da! Auch in diesen Umständen war Er derselbe, nur wir sahen Ihn nicht. So ist es für jeden, der sich gegenwärtig in Übungen befindet.“
Auszug aus: Erich, Bonsels. „Geläutert im Schmelztiegel Gottes.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Da es so gut passt, rüber kopiert, hatte ich vor einigen Wochen zu Joseph geschrieben…:
Die Geschichte … Thom und ich auch aus eigener Erfahrung:
Ich denke da besonders an die Jahre 2007 und 2008: ohne eigenes Verschulden drohte uns die Zwangsräumung. Fast ein Jahr hatten wir – besonders ich, Thom was da ruhiger – mit der Angst gelebt, unsere Wohnung leer und versiegelt vorzufinden, wenn wir von Unternehmungen wieder kamen. Dann bekamen wir einem Termin, es war nicht einmal mehr 4 Wochen Zeit und aus menschlicher Sicht war es unmöglich, etwas anderes zu finden. So war unsere Aussicht eigentlich, mit einem Minderjährigen Kind in die Obdachlosenunterkunft oder „unter die Brücke“ zu ziehen. Auf dem letzten Drücker bekamen wir „wie durch ein Wunder“ diese Wohnung hier. Wir selbst wären nie auf die Idee gekommen, hier in der Gegend was zu suchen.
Letztendlich hat sich das hier zum Segen erwiesen, nicht nur für uns, denn so haben wir hier Goerings und rock Berlin kennen gelernt und durch das gemeinsame Grillen wurden Unter anderem Sandra und Asteid aufmerksam, es entwickelte sich hier so was wie eine Großfamilie. Sandra sagte mal, es sei so, als hätte es sein sollen, dass wir uns hier alle treffen. Sie hat sich vor zwei Jahren im Pool im Wohnzimmer von Goerings taufen lassen.
Das, was wir hier machen, ist die gelebte Vision von Rock Berlin. Ohne unsere Zwangsräumung und dass wir hier her gekommen sind, wären wir niemals auf die Idee gekommen. Inzwischen kommen dadurch weitere Leute zu Gott, die ihn bisher noch nicht kannten
Gott hatte zwar die Zwangsräumung zugelassen, aber nicht, dass wir obdachlos werden. Er hat es für uns und auch andere zum Guten gewendet
Ebenso wie der Strafprozeß. Thom wurde aufgrund von Falschanklagen, Falschaussagen und Intrigen zu einer mehrjährigen Strafe verurteilt. Das hatte Jehova zugelassen – aber er hat dafür gesorgt, dass sie zur Bewährung ausgesetzt worden ist. Wer weiß, was im Nachhinein noch so alles daraus resultiert?
Fakt ist, dass wir durch die Isolation unserer ersten 7 Ehejahren unsere Beziehung sehr gestärkt worden ist, denn „zu wem hätten wir gehen sollen?“ und dass wir Jehova auf eine Weise näher gekommen sind, wie es wohl anders eher unwahrscheinlich gewesen wäre.
Ja, man hatte es geschafft, dass bei den Zeugen Jehovas raus geflogen sind und dass wir keinerlei Chance auf eine Wiederaufnahme hatten, egal, was wir alles unternommen haben. Aber diese Zeit hat uns vorbereitet für das, was wir heute hier tun.
Das, was als Fluch gedacht war, hat sich zum Segen gewandelt, nicht nur für uns, sondern auch für andere und wir verspüren hier immer wieder auf besondere Weise Gottes Segen – gerade erst am letzten Donnerstag hatten wir ein sehr gravierendes Erlebnis beim Hauskreis
Soviel zu dem Thema „Der Segen Gottes – wie sieht das aus?“. Nicht nur Theorie, die wir in der Bibel gelesen und am Sonntag besprochen haben, sondern auch schon am eigenen Leib erlebt ??
„Hiob wollte von Gott zermalmt werden. Das tut Gott niemals. Selbst wenn Seine Wege hart und schwer sind, so ist es dennoch Seine Liebe (Jes 28,28–29; Heb 12,4–12). Es sind Seine Erziehungswege mit uns zur Bildung unserer Herzen.
Wie gut, wenn wir uns beugen unter Seine mächtige Hand! Sicher war Hiob untadelig im Wandel gewesen, aber es fehlte ihm die demütige Gesinnung. David betete: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist und leite mich auf ewigem Wege!“ (Ps 139,23–24). Möge der Herr auch uns zeigen, ob bei uns ein Weg der Mühsal gefunden wird, der zum Schmerze führt, und uns auf rechtem Wege leiten!
„Dem Verzagten gebührt Milde von seinem Freunde …“ Lasst uns dies wohl bedenken! Wenn wir selbst in schwierigen Umständen waren, sollten wir gelernt haben. Oft sind wir hart gegen andere und wehleidig gegen uns selbst. Lasst uns milde sein in der Beurteilung unserer Mitgeschwister, besonders derer, die in Leid und Trübsal sind! Möge herzliches Erbarmen und tiefes Mitgefühl in unseren Herzen sein, damit wir fähig werden, den göttlichen Balsam in die Herzen Schwergeprüfter auszugießen! Der Herr wolle uns dabei helfen!“
Auszug aus: Erich, Bonsels. „Geläutert im Schmelztiegel Gottes.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Auch hier muss ich Bonsels recht geben:
Ich bin seinerzeit fast daran verzweifelt, konnte es nicht begreifen, denn ja, wir hatten uns zwar was zuschulden kommen lassen, es aber bereut und waren unserer Ansicht nach mit unserem Gott im Reinen. Ich bin eher darüber verzweifelt, dass die Schadenstifter und Verursacher weiterhin „einen guten Ruf in mehreren Versammlungen hatten“, wir hingegen „die Arschkarte“. Unser Ruf war völlig zerstört, nach außen hin waren wir schlimme Monster, während die anderen, die wirklich Dreck am Stecken hatten hofiert wurden, das hatten wir nicht verdient. Zudem war ich ungemein stolz darauf, dass wir weiterhin an Gott festhielten und auch nicht mit unserer Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen sind, wir haben kaum Kit jemand darüber gesprochen. Man hätte dafür viel Geld von der Presse bekommen, aber wir hatten darauf verzichtet. Wir wollten keinen Schmutz auf den Namen Jehovas und seiner Organisation bringen.
Daher hatten wir das Ganze eigentlich nicht verdient. Wir hatten schon immer für Jehova gebrannt, waren beide Pioniere gewesen, wir hatten beide die meiste Zeit fürs Evangelisieren eingesetzt. Bei uns drehte sich alles um Gott und wir waren oft ungehalten über die Brüder, die unserer Ansicht nach nur halbherzig waren und mit denen man sich über alles mögliche unterhalten konnte, nur nicht über Gott und sein Wort. Es war mir damals nicht bewusst, dass es eigentlich hochmütig war, so von sich selbst zu denken.
Wie zuvor schon kurz zusammengefasst, war es für uns ein langer Weg, durch Isolation und Demütigungen. Heute sehen wir vieles anders und denken nicht mehr so hart über andere.
Ob es Zufall ist, was für Leute seit gut zwei Jahren hier bei uns im Zelt „Stranden“? Menschen, die Gott noch nicht kennen, aber auch viele Brüder, die seit längerem keine Gemeinde mehr besucht haben, da sie sich nirgends wohl sondern sich verurteilt fühlten…
Keine Schulter zum Ausweinen
Hiob 6,1-10.24-30
Nachdenken
Das hat sich Hiob doch wahrscheinlich von seinen engsten Freunden erhofft: Ein tröstendes Wort, eine Schulter zum Anlehnen und Ausweinen. Stattdessen bekommt er noch eins drauf. Hiob leidet nicht nur rein körperlich, sondern jetzt auch noch seelisch: Er versteht das Handeln Gottes nicht und wird von seinen Freunden zurückgewiesen.
In Vers 2-7 drückt er sein Leid und seine Verzweiflung aus. Sie ist so schlimm, dass er sich nach dem Tod sehnt (9-10). Und trotzdem hat er keinen Zweifel: Sein Freund ist im Unrecht! Hiob ist im Reinen mit Gott, das weiß er mit einer Sicherheit, die mich wirklich zum Staunen bringt.
Hand aufs Herz, hätten Sie an Hiobs Stelle nicht Zweifel bekommen? Vielleicht bin ich ja doch selber an meiner Misere schuld, vielleicht war ich zu selbstgerecht, habe unbewusst gesündigt, zu wenig Buße für meine Sünden getan …?
Nein, nichts von alledem. Bei all dem Leid und der Einsamkeit und den Schmerzen weist Hiob die Anschuldigungen vehement zurück (24-30).
Diese Gewissheit kann nur von einer sehr engen Beziehung zu Gott kommen. In Kapitel 1,1-5 sehen wir zum Beispiel, wie wichtig es Hiob immer schon war, mit Gott im Reinen zu sein, seine Nähe zu suchen. Nur so kann er sich – auch ohne menschlichen Beistand – seiner Sache sicher sein.
Weiterdenken
Wie kann ich bestehen, wenn um mich herum die Meinungen auf mich einprasseln? Welche Bedeutung hat Gottes Nähe in diesem Zusammenhang? Lesen Sie Eph 4, 14!
Hm, was denn nun…?
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 19. November
Weiter geht es mit den Kapiteln 6 und 7
Wir lesen weiter die Kapitel 6 und 7 und hören uns Hiobs Antwort an: Wie fühlt er sich jetzt, wo Eliphas ihn „getröstet“ hat?
Er fühlt sich einsam und verlassen, er fühlt sich wie unter der Last vom „Sand des Meeres“ (Kapitel 6:3). Stellen wir uns vor, welch eine schwere Last es ist, wenn man uns mit dem Sand des Meeres überhäufen würde. Das hört sich nicht so an, als hätten ihn die Worte des Freundes getröstet, eher im Gegenteil. Er ist noch verzweifelter als vorher.
Was denkt er, woher seine Probleme kommen? Er denkt, das käme von Gott selbst (Vers 4). Er weiss ja nichts von dem Streit im Himmel. Wissen wir noch, warum Gott Hiob prüft?
Weil Satan Hiob prüfen lassen wollte, da dieser seiner Ansicht nach Gott nur dient, weil er etwas dafür bekommt. Jehova lässt ihn machen. Daher ist das Gefühl von Hiob, er sei „von Gott verlassen“ in gewisser Hinsicht richtig.
Aber bedeute das, dass Jehova ein launischer Gott ist, dass er gibt und nimmt, wie es ihm gerade in den Sinn kommt, um ihn zu prüfen? Wir dürfen nicht vergessen, dass das Ganze nicht Jehovas Idee war, sondern vom Satan ausging.
Hiob möchte am liebsten sterben. Aber wer sollte ihm den Tod bringen? Gott selbst (Verse 8-9). Warum war das sein „Verlangen“? Es wäre für ihn ein Trost, Gott bis zum Schluss treu gewesen zu sein (Vers 10). Können wir dies verstehen und nachvollziehen?
Nun ist Hiob so verzweifelt, dass er seine Freunde angreift (Verse 15-16). Warum? Womit vergleicht er sie?
Er sagt, sie wären wie ein Wildbach: zur Regenzeit sprudelt er über, ist ein reißendes Gewässer, aber im Sommer, wenn es heiß ist und man sich nach Abkühlung sehnt, dann ist er nur ein kleines Rinnsal, fast ausgetrocknet und daher sinnlos und unbrauchbar in dieser Hinsicht. Im übertragenen Sinne sagt er hier: „Nun, wo es mir schlecht geht und ich euch brauche, verlasst ihr mich. Ich kann euch nicht gebrauchen, ihr seid mir keine Hilfe“?.
Hier müssen wir uns die Frage stellen, was wir selbst für Freunde sind? Es muss ja nicht sein, dass Eliphas ihn hier ganz gezielt und bewusst entmutigt. Auch wir könnten einen anderen in Not unbewusst entmutigen anstatt zu trösten, wie es unsere Absicht war. Manchmal reisen wir den anderen unbewusst nieder.
Wir brauchen Freunde um uns herum, die uns aufbauen, die aber auch hinterfragen. Wie vorhin bereits angeführt, kommt es auf das wann und wie an, auf den richtigen Zeitpunkt und die Art und Weise.:
Auszug aus dem Anfang von den Notizen
Ist dies nicht eine merkwürdige Art des Tröstens? Würden wir wirklich einem Bruder, der gerade zum 3. Mal seinen Job verloren hat, sagen, er sei selbst schuld, er solle überlegen, was er falsch gemacht hätte? Würden wir wirklich nach jemanden treten, der schon auf dem Boden liegt?
Aber was, wenn es doch stimmt, wenn er immer wieder gekündigt wird, weil er nicht zuverlässig ist, wenn er laufend unpünktlich ist und seine Arbeit nicht ordentlich macht, weil er keine Lust hat? Gehört es dann nicht zu den Pflichten eines echten Freundes, ihm dies auch zu sagen?
Ja, das stimmt, aber es kommt auf den richtigen Zeitpunkt an. In dem Moment sind wir erst mal als Tröster gefragt, wir müssen ihm erst wieder auf die Beine helfen und dann, wenn er wieder richtig steht ohne Krücke, dann können wir ihn liebevoll darauf hinweisen, dass er selbst etwas ändern muss, auch hier kommt es auf das „wie“ an.
Als zweiter antwortete sein Freund Bildad, der Schuchiter. Seine Worte sind hart und scharf wie ein Messer. Er verletzte Hiob tief in der Seele, indem er unterstellt, dass Hiobs Kinder gesündigt hätten und ihr tragischer Tod die gerechte Strafe Gottes sei. Auch unterstellt er Hiob persönliche Ungerechtigkeit und Unlauterkeit. Das „wenn deine Kinder …“ und das „wenn du …“ zeugen von Misstrauen einerseits und Überhebung und pharisäischem Hochmut andererseits. Wie muss es den tiefverwundeten, aus seinem inneren Gleichgewicht geworfenen Mann geschmerzt haben! Es waren Messerstiche durch sein Herz.
Kann man so einem Schwergeprüften dienen? Nein und nochmals nein. Hätte Bildad ähnliche Prüfungen erlebt, so würde er gewiss andere Worte für seinen Freund gefunden haben. Sind wir nicht auch manchmal gefühllos und kalt Schwergeprüften gegenüber? Möge der Herr uns bewahren!