Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Hiob 2:3
Jehova ist stolz auf uns, wenn wir in Prüfungen loyal bleiben – und vertraut uns
Hiob 2:5
Satan spricht hier absolut dreist und unverschämt – und das zu Jehova, der ja auch sein Schöpfer ist
Hiob 2:9
manchmal benutzt Satan Menschen, die wir lieben, um uns zu entmutigen – auch enge Freunde (Vers 11)
Hiob 2:13
manchmal kann schon die reine Anwesenheit von Freunden uns Trost geben – wir müssen nicht immer viele Worte verlieren
Hiob 3:13
es ist verständlich, wenn wir unter schweren Umständen mal die Lust aufs Leben verlieren – dies hat dann nichts damit zu tun, dass wir Versager wären oder nicht mehr die Gunst Jehovas hätten
Aber das war dem Saten nicht genug. Es heißt gemäß Hiob 2:2-6 weiter
Ist er nicht ungemeint schrecklich? Es war ihm nicht genug! Seine Diener auf der Erde haben den selben Drang, andere zu zerstören, und tun dies leider auch zur Genüge!
Können wir uns in Hiob hineinversetzen, wie er völlig enttäuscht in der Ecke sitzt und die Welt nicht mehr versteht? Obwohl er alles verloren hat, und glaubt, dass der Allmächtige an allem Schuld wäre, sagt er
Sind wir auch so eingestellt, alle Dinge so anzunehmen und nicht zu klagen?
Aber wir sehen auch, dass Entmutigung und Depressionen eine normale Reaktion auf solche Angriffe sein können. Denn Hiob verfällt in diese. Er meint, dass es besser wäre, nicht geboren zu sein…
aus einem Studienartikel der im November studiert worden ist:
In der Ehe die „dreifache Schnur“ bewahren
Bei Schwierigkeiten
14 Auch wenn uns die obigen Empfehlungen nicht unbedingt neu oder einmalig vorkommen mögen, spricht sicher nichts dagegen, mit dem Ehepartner ganz offen darüber zu reden. Überlegt einmal, ob es in eurer Ehe irgendetwas gibt, worauf ihr euch besonders konzentrieren solltet. In der Bibel wird offen zugegeben, dass man selbst dann „Drangsal im Fleisch haben“ wird, wenn man Gott in seine Ehe einbezieht (1. Kor. 7:28). Die menschliche Unvollkommenheit, der schlechte Einfluss der zügellosen Welt und die Fallstricke des Teufels können bewirken, dass sogar Ehen von treuen Dienern Gottes sehr belastet werden (2. Kor. 2:11). Jehova befähigt uns jedoch, mit solchen Belastungen fertig zu werden. Das zeigt das Beispiel des treuen Hiob, der nicht nur seinen Viehbestand und seine Diener, sondern auch sämtliche Kinder verlor. Wie reagierte er darauf? „In all diesem sündigte Hiob nicht, noch schrieb er Gott irgendetwas Ungebührliches zu“, heißt es in der Bibel (Hiob 1:13-22).
15 Ganz anders Hiobs Frau. Sie sagte zu ihm: „Hältst du noch an deiner unversehrten Lauterkeit fest? Fluche Gott und stirb!“ (Hiob 2:9). Ein tragisches Geschehen oder andere schwierige Umstände und das daraus resultierende Gefühlschaos können jemand durchaus dazu bringen, unvernünftig zu handeln. „Allein Bedrückung kann bewirken, dass ein Weiser unsinnig handelt“, beobachtete ein kluger Mann (Pred. 7:7).
Versuchen wir, ruhig zu bleiben, wenn unser Ehepartner bedingt durch schwierige Umstände oder „Bedrückung“ verletzende Worte äußert. Würden wir genauso hart reagieren, könnten Worte fallen, die die Situation noch verschlimmern. (Lies Psalm 37:8.)
Gehen wir daher über „unsinniges Gerede“ aufgrund von Enttäuschung oder Frustration einfach hinweg (Hiob 6:3).
Seine Frau fragt ihn, ob er denn noch richtig ticke. Eine Hiobsbotschaft nach der anderen holt ihn ein. Seine riesigen Rinder- und Kamelherden werden geplündert oder verbrennen im Feuer, Feinde metzeln die Knechte nieder, seine sieben Söhne und drei Töchter kommen ums Leben, als ein Haus einstürzt. Er selber ist mit schrecklichen Geschwüren am ganzen Körper geschlagen. So schwer, dass er die Gemeinschaft verlassen muss und außerhalb des Dorfes auf einem Asche- und Abfallhaufen sitzt. Aber noch beklagt er sich bei seinem Gott mit keinem einzigen Wort und hält an seinem Glauben unbeirrt fest. Verständlich, dass sein Weib an seinem Verstand zweifelt unbd ihn böse angiftet: „Sag Gott ab und stirb!”
Hiob ist ein unbescholtener und gottesfürchtiger Mann. Er lebt einige Jahrhunderte vor Christus mit sehr viel Gesinde irgendwo im Osten Palästinas. Und er ist reicher als alle anderen in der Gegend. Er weiß nicht, dass er als Spielball einer Wette zwischen Gott und dem Satan herhalten muss. Eine riskante Wette: Sollte Hiob versagen, hätte sich auch Gott selbst aufs Spiel gesetzt. Und Satan ist ganz sicher, dass Hiob sich von Gott abwenden wird, wenn er ihm nur übel genug mitspielt. Aber auch Gott vertraut auf Hiobs unerschütterliche Frömmigkeit. Der Teufel hat grünes Licht für alle Heimsuchungen, nur Hiobs Leben muss er schonen.
Leben? Was heißt hier Leben? Da wird ein Mensch körperlich und seelisch gequält, dass es seinen Freunden die Sprache verschlägt, er selbst den Tag verflucht, an dem er geboren wurde, und sein Leben verwünscht. Wäre er doch bei seiner Geburt gestorben, dann hätte er jetzt Ruhe und müsste nicht so sinnlos leiden. Nach wie vor ist er sich seiner tadellosen Lebensführung bewusst. Immer rätselhafter erscheint ihm der Gott, der ihm solche Schmerzen zufügt und sich weigert, ihm zu sagen, warum: Warum schenkt Gott Menschen überhaupt das Leben, wenn er es ihnen später doch nur verleidet?
Jeder Ehrlose darf Hiob verspotten: „Jetzt verlachen mich die, deren Väter ich nicht wert geachtet hätte, sie zu meinen Hunden bei der Herde zu stellen”, klagt er. Und leidet selbst wie ein Hund unter der Hand Gottes. Doch was ist das für ein Gott, der solche Leiden auferlegt? Hiob erfährt ihn als Unterdrücker, Zerstörer, Gewalttäter, als unverständlich Grausamen, der kein Recht hat, die Treue eines Menschen zu fordern.
Der zwar verzweifelt klagende, aber standhafte Hiob erhält am Ende Wohlstand und Gesundheit zurück. Er hat mehr Kamele und Rinder, mehr Esel und Schafe als zuvor. Alles wird doppelt ersetzt. Die Verwandten wenden sich ihm wieder zu, es werden ihm so viele Kinder geboren, wie er früher hatte. Und keiner im Land hat schönere Töchter. Vor Hiob liegt noch ein langes Leben, das viel Segen erfährt.
Ende gut, alles gut? Für viele ist die Hiobsgeschichte eine Parabel von dem Gott, der Menschen eine Chance gibt, sich in Prüfungen zu bewähren. Ihr Ausgang kann nicht übertünchen, dass das Gottesbild des Buches Hiob ein Rückschritt hinter den Gott der Propheten Israels ist, zu dessen besonderen Merkmalen Recht und Gerechtigkeit gehörten und der eher aus dem Leid befreite, als dass er es verschuldete. „Dieser Gott zwingt zur Gottlosigkeit”, schreibt der Theologe Jörg Zink, „und wenn Hiob ihr nicht verfällt, so liegt es daran, dass er eine dichterische Figur, ein gedichtetes Urbild übermenschlichen Stehvermögens ist.”
Hans-Albrecht Pflästerer
Hiob 2:1-6
Der Widersacher wird immer unverschämter!
Leider ist dies immer wieder bei Personen zu beobachten, die sich von unserem liebevollen Schöpfer abgewandt haben: weil die Strafe nicht auf dem Fuß folgt, werden sie immer unverschämter
Könnte es uns ebenso gehen?
Wie reagieren wir, wenn wir nicht sofort für falsches Handeln bestraft werden?
Sind wir froh, dass der andere (Behörden, Chef, Ehemann, Eltern usw.) nachsichtig mit uns ist und bessern uns – oder fühlen wir uns ermutigt, noch unverschämter zu werden?
Werden wir vielleicht maßlos darin, respektlos zu sein?
2. Timotheus 3:13-14
Hiob 2:9-10
Bei diesen Versen muss ich immer an meine geliebte Oma mütterlicherseits denken. Da konnte passieren, was wolle – sie hielt immer an ihrem Glauben und an ihrem Gott fest. Und dies, obwohl sie nicht einmal eine genaue Erkenntnis der Wahrheit hatte.
Bei einer Familienfeier sagte eine Tante, die wusste, wie sehr ich meine verstorbene Oma bewundert hatte, zu mir: „Du kannst dir noch so viel Mühe geben, du wirst niemals werde wie deine Oma. Die Oma hat immer alles als von Gott gegeben angenommen, ohne zu fragen. Das kannst du nicht. Da bist du anders“.
Diese Aussage schmerzt mich noch heute. Nicht, weil ich mich beleidigt gefühlt hätte – sondern weil ich es mir so sehr wünschen würde, genau so zu sein!
Auch wir haben hier in den letzten Jahren als Familie sehr viel Schlimmes erlebt, haben alles verloren, was uns wichtig war. Sicherlich habe ich niemals meine Liebe und meinen Glauben an Jehova verloren, aber ich habe sehr oft mit unserem Schicksal gehardert, habe oft gesagt „jetzt müsste Jehova aber endlich was tun!“
Diesen Ausspruch hat wohl niemand jemals bei meiner Oma gehört.
Ich freue mich schon darauf, meine Oma im Paradies wieder zu sehen und ihre Freude und ihr Glück in ihren Augen zu sehen. Ihr Glaube hat sich gelohnt, sie hat trotz allem immer fest zu ihrem Gott gehalten – ohne die Belohnung so wirklich zu kennen. Ihr hatte es gereicht, dass sie so lebte, dass sie ihrem Gott gefiel.
Aber darin gleiche ich meiner Oma dann doch: selbst, wenn ich die Belohnung nicht erlangen würde, so hätte sich unser Leben doch gelohnt. Denn ich hätte die wunderbare Zuversicht, dass mein Lebenswandel meinem Gott gefallen hat.
Und diese Gewissheit kann uns niemand nehmen. Egal, was auch noch passiert (wobei: was soll noch passieren? Wir haben ja bereits alles verloren).
Nichts kann uns von Gottes Liebe trennen
Römer 8:35-39
Ist es nicht tröstlich zu wissen, dass der Widesacher und alle Feinde, die wir haben mögen, uns dies niemals nehmen können?
„Die Frau Hiobs, welche ihren Gatten sicher sehr geliebt hat, war erschüttert, als sie ihn in diesem Zustand sah. Aufs Neue wurde ihr Schmerz aufgewühlt. War er für sie nicht allein übrig geblieben? Er, ihr Halt und ihre Stütze? Und jetzt? Wie konnte Gott so grausam sein? Versetzen wir uns einmal in ihre Lage. Dann können wir ihren Ausruf der Bitterkeit, aber auch der Verzweiflung in etwa verstehen: „Hältst du noch fest an deiner Vollkommenheit? Sage dich los von Gott und stirb!“
Sicher hatte Satan dieser Frau zugesetzt. Wie schade, dass sie sich zu diesen inhaltsschweren Worten hinreißen ließ! War sie nicht die Hilfe ihres Mannes? Wie sehr versagte sie. Aber alles um sie her war dunkel, kein Ausweg war zu sehen. Satan hatte ihr den Blick nach oben getrübt.
Ihre Worte können wir gewiss nicht gutheißen, aber schweigen wir angesichts unseres eigenen Versagens!
Sie war ihrem schwergeprüften Gatten keine Hilfe. Er hätte sie gerade jetzt gebraucht durch tröstlichen Zuspruch und ermunternde Worte, vielleicht auch durch praktische Hilfeleistung. Aber auch diese Versuchung bestand der treue Mann. Sich von seinem Gott lossagen? Niemals! „Du redest wie eine der Törinnen redet. Wir sollten das Gute von Gott annehmen, und das Böse sollten wir nicht auch annehmen?“ Obwohl er das Tun Gottes nicht begreift, nimmt er dennoch das Schwerste aus Seiner Hand.“
Auszug aus: Erich, Bonsels. „Geläutert im Schmelztiegel Gottes.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Hiob 2:13
Wie hätten wir uns gefühlt, wenn wir nun an Hiobs Stelle gewesen wären?
Ja, sie waren gekommen, seine Freunde. Sie hatten ihn nicht allein gelassen und wie wir den Versen davor entnehmen können, haben sie auch ihre Betroffenheit über seine Lage zum Ausdruck gebracht.
Aber nun sitzten sie bereits seit 7 Tagen ihm gegenüber, sehen ihn an und schweigen.
Was hätten wir uns an seiner Stelle gewünscht?
Und wie reagieren wir als „Freunde Hiobs“?
Sind wir für unsere Freunde und Brüder in einer ähnlichen Notlage da? Nehmen wir uns die Zeit, nach ihm zu sehen und Trost zu spenden, egal in welcher Art?
Sind Hiobs Freunde wirklich herzlos?
„Die Freunde Hiobs aber blieben bei ihm. Sie hatten es nicht eilig und sannen nicht darauf, aus dieser Lage herauszukommen. Die Liebe zu ihrem Freunde ließ sie selbst den furchtbaren Anblick der eiternden und stinkenden Wunden ertragen. Sie setzten sich selbst zu ihm sieben Tage und sieben Nächte lang. Das war echte Freundesliebe. Gibt es solche Freunde heute noch? Wo sind sie? Wer könnte sich mit ihnen vergleichen?
Wir haben diese Männer oftmals falsch beurteilt. Was sie später von ihrem Freunde redeten, und wie sie ihn beurteilten, das ist eine andere Sache. Ihre Worte entsprachen nicht den Gedanken Gottes. Aber wenn es sich um ihr Mitgefühl und ihre Empfindungen handelt, können wir nur von ihnen lernen. Sie empfanden, dass Worte hier nicht am Platze waren. „Sie redeten kein Wort zu ihm, denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war.“ “
Auszug aus: Erich, Bonsels. „Geläutert im Schmelztiegel Gottes.“ Christliche Schriftenverbreitung e.V. iBooks.
Durch deine Treue erfreust du das Herz Jehovas
„Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann“ (SPR. 27:11).
JEHOVA ließ zu, dass Satan die Treue seines Dieners Hiob auf die Probe stellte. Hiob verlor deshalb seinen Viehbestand, seine Kinder und wurde schließlich schwer krank. Aber dem Teufel ging es dabei nicht allein um Hiob. Er behauptete: „Haut um Haut, und alles, was ein Mensch hat, wird er für seine Seele geben.“ Damit wurde die aufgeworfene Streitfrage auf andere ausgeweitet und sie blieb auch nach Hiobs Tod weiter bestehen (Hiob 2:4).
2 Rund 600 Jahre nach den Erlebnissen Hiobs schrieb Salomo die inspirierten Worte auf: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann“ (Spr. 27:11). Damals wurde Jehova vom Teufel also nach wie vor herausgefordert. Und der Apostel Johannes sah in einer prophetischen Vision, wie Satan Gottes Diener anklagte, noch nachdem Gottes Königreich 1914 aufgerichtet und Satan kurz darauf aus dem Himmel geworfen worden war. Demnach zieht der Teufel auch heute, wo die Zeit des Endes für sein böses System fast abgelaufen ist, die Ergebenheit der Diener Gottes immer noch in Zweifel (Offb. 12:10).
3 Deshalb wollen wir drei Lehren aus dem Bibelbuch Hiob etwas genauer unter die Lupe nehmen:
Immer daran denken, wer der eigentliche Feind ist
4 Viele glauben gar nicht, dass es einen Teufel gibt. Somit können sie nicht erkennen, dass letztlich er an den auch für sie so beängstigenden Weltverhältnissen schuld ist. Natürlich trägt auch der Mensch selbst einen großen Teil der Verantwortung für all die Missstände. Unsere Ureltern, Adam und Eva, wollten von ihrem Schöpfer unabhängig sein. Und ihre Nachkommen haben in einer Generation nach der anderen viel Unheil angerichtet. Derjenige jedoch, der Eva überhaupt erst dazu verführte, sich gegen Gott aufzulehnen, war der Teufel. Er beherrscht ein Weltsystem, das er unter der unvollkommenen, dem Tod unterworfenen Menschheit ins Dasein gerufen hat. Weil er „der Gott dieses Systems der Dinge“ ist, ist die menschliche Gesellschaft von denselben Grundzügen geprägt, die auch er aufweist: Stolz, Streitsucht, Eifersucht, Habsucht, Täuschung und Rebellion (2. Kor. 4:4; 1. Tim. 2:14; 3:6; lies Jakobus 3:14, 15). Das hat zu Hass, Korruption, politisch und religiös motivierten Auseinandersetzungen und zu allen möglichen Unruhen geführt, sehr zum Elend der Menschen!
5 Wie dankbar können wir als Diener Jehovas dafür sein, dass wir verstehen dürfen, wer wirklich hinter den immer schlimmer werdenden Weltverhältnissen steckt! Bestimmt motiviert uns das enorm, uns an der Verkündigung der guten Botschaft zu beteiligen, um den Menschen die Augen dafür zu öffnen, wer der eigentliche Unruhestifter ist. Und sind wir nicht glücklich, dass wir für den wahren Gott, Jehova, eintreten und anderen erklären dürfen, wie er Satan beseitigen und den Missständen ein Ende machen wird?
6 Nicht nur für das Leid in der Welt ist der Teufel hauptverantwortlich, sondern auch für die Verfolgung, die Gottes Diener erdulden. Er will uns unbedingt auf die Probe stellen. Jesus Christus sagte zum Apostel Petrus: „Simon, Simon, siehe, der Satan hat danach verlangt, euch wie Weizen zu sichten“ (Luk. 22:31). Genauso wird jeder von uns, der Jesu Fußstapfen folgen möchte, auf die eine oder andere Weise Prüfungen durchmachen müssen. Wie Petrus erklärte, ist der Teufel „wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen“. Und Paulus sagte: „Tatsächlich werden alle, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus in Gottergebenheit leben wollen, auch verfolgt werden“ (1. Pet. 5:8; 2. Tim. 3:12).
7 Angenommen, ein Glaubensbruder wird von einem Unglück getroffen. Woran zeigt sich dann, dass wir uns bewusst bleiben, wer unser eigentlicher Feind ist? Daran, dass wir keinen Bogen um unseren Bruder machen, sondern uns wie Elihu verhalten, der sich Hiob als echter Freund erwies. Wir stehen unserem Bruder zur Seite im Kampf gegen unseren gemeinsamen Feind, den Teufel (Spr. 3:27; 1. Thes. 5:25). Wir wollen ihm helfen, um jeden Preis treu zu bleiben und so Jehovas Herz zu erfreuen.
8 Das Erste, was der Teufel Hiob wegnahm, war sein Viehbestand. Diese Tiere waren sehr wertvoll, wahrscheinlich Hiobs Existenzgrundlage. Er nutzte sie aber auch dazu, Jehova anzubeten. Wenn Hiob zum Beispiel seine Kinder „heiligte“, stand er „früh am Morgen auf und opferte Brandschlachtopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob sprach: ‚Vielleicht haben meine Söhne gesündigt und haben in ihrem Herzen Gott geflucht.‘ So pflegte Hiob allezeit zu tun“ (Hiob 1:4, 5). Demnach brachte Hiob regelmäßig Tiere als Opfer für Jehova dar. Als die Prüfung begonnen hatte, war ihm das nicht mehr möglich. Er hatte keine „wertvollen Dinge“ mehr, um damit Jehova zu ehren (Spr. 3:9). Aber mit seinen Lippen konnte er Jehova nach wie vor ehren — und das tat er auch!
Eine enge Freundschaft zu Jehova aufbauen
9 Eine enge Freundschaft zu Jehova können wir alle aufbauen, ob wir reich oder arm sind, jung oder alt, gesund oder krank. Dadurch können wir es schaffen, durch alle Prüfungen hindurch treu zu bleiben und Jehovas Herz zu erfreuen. Das ist sogar Personen gelungen, die noch gar nicht viel über die Wahrheit wussten. Trotzdem traten sie mutig für Jehova ein und blieben ihm vollständig ergeben.
10 Ein Beispiel dafür ist Schwester Walentina Garnowskaja, eine von vielen Zeuginnen Jehovas in Russland, die wie Hiob trotz schwerer Prüfungen treu blieben. Mit gut 20 Jahren erfuhr sie 1945 durch einen Bruder von der Wahrheit. Er kam noch zwei Mal zu ihr und zeigte ihr etwas aus der Bibel. Danach sah sie ihn nie wieder. Trotzdem predigte sie von da an ihren Nachbarn. Deshalb wurde sie festgenommen und zu 8 Jahren Lagerhaft verurteilt. 1953 kam sie frei und fing gleich wieder an zu predigen. Erneut wurde sie verhaftet und eingesperrt — diesmal für 10 Jahre. Nach Jahren der Haft in verschiedenen Lagern kam sie in ein Lager, in dem einige Schwestern eine Bibel besaßen. Eines Tages zeigte eine Schwester Walentina die Bibel. Das war ein aufregender Moment für sie, hatte sie bis dahin doch nur eine einzige Bibel zu Gesicht bekommen: bei dem Bruder, der sie 1945 mit der Wahrheit bekannt gemacht hatte!
11 1967 kam Walentina frei und konnte sich endlich zum Zeichen ihrer Hingabe taufen lassen. Fleißig nutzte sie ihre Freiheit, um zu predigen — allerdings nur bis 1969, denn in diesem Jahr wurde sie ein weiteres Mal verhaftet und zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Trotzdem predigte sie weiter. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 konnte sie 44 Personen helfen, die Wahrheit kennenzulernen. Sie hatte 21 Jahre ihres Lebens in Haftanstalten und Lagern verbracht. Sie war bereit gewesen, auf alles — auch auf ihre Freiheit — zu verzichten, um Jehova treu zu bleiben. Kurz vor ihrem Tod sagte Walentina: „Ich hatte nie eine eigene feste Bleibe. Alle meine Habseligkeiten befanden sich in einem einzigen Koffer, aber ich war glücklich und zufrieden, weil ich Jehova dienen durfte.“ Was für eine deutliche Antwort Walentina doch auf die Behauptung Satans gab, unter Prüfungen würden Menschen Gott nicht treu bleiben (Hiob 1:9-11). Ganz sicher hat sich Jehova von Herzen über sie gefreut. Und zweifellos sehnt er sich danach, sie und alle anderen, die in Treue gestorben sind, aufzuerwecken (Hiob 14:15).
12 Wir sind Freunde Jehovas, weil wir ihn lieben. Wir bewundern seine Eigenschaften und tun unser Bestes, damit unsere Lebensweise zu dem passt, was er vorhat. Im Gegensatz zu dem, was der Teufel behauptet, lieben wir Jehova aus freien Stücken und stellen keine Bedingungen. Aus dieser von Herzen kommenden Liebe schöpfen wir die Kraft, in Prüfungen treu zu bleiben. Und Jehova „wird den Weg seiner Loyalgesinnten behüten“ (Spr. 2:8; Ps. 97:10).
13 Weil wir Jehova lieben, wollen wir seinen Namen ehren, auch wenn wir uns oft unzulänglich vorkommen. Jehova sieht unsere aufrichtigen Beweggründe und verurteilt uns nicht, wenn wir nicht alles schaffen, was wir gerne tun würden. Für ihn zählt nicht nur, was wir tun, sondern auch, warum wir es tun. Obwohl Hiob schwer bedrückt war und viel durchgemacht hatte, sprach er vor denen, die ihn anklagten, über seine Liebe für die Wege Jehovas. (Lies Hiob 10:12; 28:28.) Im letzten Kapitel des Bibelbuchs Hiob wird erwähnt, wie zornig Jehova auf Eliphas, Bildad und Zophar war, weil sie nicht die Wahrheit gesagt hatten. Gleichzeitig gab Jehova zu verstehen, dass Hiob seine Anerkennung hatte, denn er nannte ihn vier Mal „mein Knecht“ und machte klar, dass er nur Hiobs Fürbitte zugunsten der drei falschen Tröster annehmen würde (Hiob 42:7-9). Bestimmt wollen auch wir uns vornehmen, immer so zu handeln, dass sich Jehova über uns freuen kann.
Jehova unterstützt seine treuen Diener
14 Hiob blieb treu, obwohl er unvollkommen war. Unter dem extremen Druck, den er aushalten musste, sah er nicht immer alles richtig. Zum Beispiel sagte er zu Jehova: „Ich rufe zu dir um Hilfe, aber du antwortest mir nicht . . . Mit der Machtfülle deiner Hand feindest du mich an.“ Auch versteifte er sich zu sehr darauf, sich zu rechtfertigen, indem er betonte, er sei nicht im Unrecht, an seinen Händen klebe keine Gewalttat und sein Gebet sei aufrichtig (Hiob 10:7; 16:17; 30:20, 21). Doch Jehova half Hiob auf freundliche Weise, indem er ihm eine ganze Reihe von Fragen stellte, die ihn von sich selbst ablenkten und seinen Blick dafür schärften, wie erhaben Gott ist und wie klein und unbedeutend im Vergleich dazu der Mensch. Hiob nahm die Orientierungshilfe an und korrigierte sich. (Lies Hiob 40:8; 42:2, 6.)
15 Heute gibt Jehova seinen Dienern ebenfalls freundliche und klare Anleitung. Dazu kommen noch andere wichtige Vorteile: Zum Beispiel hat Jesus Christus das Loskaufsopfer erbracht, was die Vergebung unserer Sünden möglich macht. Auf der Grundlage dieses Opfers können wir trotz unserer Unvollkommenheit Freunde Jehovas sein (Jak. 4:8; 1. Joh. 2:1). Wir können um Unterstützung und Kraft durch Gottes heiligen Geist bitten, wenn wir in Prüfungen geraten. Wir haben die vollständige Bibel zur Verfügung, mit der wir uns auf Glaubensprüfungen vorbereiten können, wenn wir darin lesen und das Gelesene auf uns wirken lassen. Dank unseres Bibelstudiums verstehen wir die Streitfragen, die sich um die universelle Souveränität und unsere eigene sittliche Vollständigkeit drehen.
16 Sehr zugute kommt uns auch, dass wir zu einer weltweiten Bruderschaft gehören dürfen, die durch den „treuen und verständigen Sklaven“ von Jehova mit geistiger Speise versorgt wird (Mat. 24:45-47). In jeder der über 100 000 Versammlungen der Zeugen Jehovas werden Zusammenkünfte abgehalten, die uns weiterbilden und für Glaubensprüfungen ausrüsten.Das zeigt das Beispiel von Sheila, einer Jugendlichen aus Deutschland.
17 Eines Tages hatte Sheilas Klasse eine Freistunde, in der die Schüler ohne Lehrer in ihrer Klasse blieben. Ihre Mitschüler kamen auf die Idee, mit einer Alphabettafel zu experimentieren. Sheila verließ daraufhin sofort den Raum. Als sie später erfuhr, was sich zugetragen hatte, war sie froh, so reagiert zu haben. Die Mitschüler hatten nämlich tatsächlich Besuch von Dämonen, sodass es einige mit der Angst zu tun bekamen und aus dem Raum flohen. Was half Sheila aber, spontan richtig zu entscheiden? Sie berichtet: „In der Zusammenkunft vor dem besagten Ereignis hatten wir einen Programmpunkt über die Gefahren der Alphabettafel. Ich wusste deshalb, was ich zu tun hatte, denn ich wollte, wie es in Sprüche 27:11 heißt, Jehovas Herz erfreuen.“ Wie gut, dass Sheila diese Zusammenkunft besucht und aufmerksam zugehört hatte!
18 Nehmen wir uns fest vor, uns eng an die Anleitung zu halten, die uns Gottes Organisation bietet. Wenn wir
erhalten wir die Hilfe und Unterstützung, die wir brauchen. Jehova möchte, dass wir den Kampf gewinnen, und er baut darauf, dass wir treu bleiben. Wie froh können wir doch sein, dass wir Jehovas Namen in Ehren halten, ihm vollständig ergeben bleiben und sein Herz erfreuen dürfen!
Satan fordert Jehova heraus und Hiob wird dabei zu einer Art Spielfigur
Hiob 1:6-12
Vers 22:
Hiob 2:1-7
Wie wir sehen, konnte all dies Hiob nicht von seiner Liebe zu Gott trennen, wie die Verse 9 bis 10 zeigen:
Ja, dem Widersacher mag es wohl hin und wieder gelingen, uns mit seinen Spielchen zu entmutigen. Aber solche Situationen stärken auch unseren Glauben – weil Jehova dann die Gelegenheit bekommt, uns zu beweisen, dass er uns nicht im Stich lässt.
Dann können wir „schmecken und sehen, dass Jehova gut ist“!
Hiob 2:11-13
Sie hatten gute Beweggründe: sie wollten nach ihrem Freund sehen und ihn trösten. Vielleicht kannten sie ja bereits die Ansprache von unserem Bezirksaufseher 😉 „Hilfe von dem Gott allen Trostes annehmen“. Sie hatten gut aufgepasst und da sie wußten, dass kein Mensch etwas an Hiobs Situation ändern könnte – da wollten sie ihm wenigstens das Gefühl geben, nicht allein zu sein.
Vielleicht kannten sie auch die Definition von „Mitleid“ und „Mitgefühl“ – denn es bedeutet, dass wir den Schmerz eines anderen in unserem eigenen Herzen fühlen!
Als sie ihren Freund sahen, erkannten sie ihn nicht wieder. Sicherlich hatte sein Leid ihn gezeichnet. Wenn wir einem Menschen nahe sind, spüren wir oftmals, dass es ihm schlecht geht – obwohl er nichts davon sagt und wir es äußerlich nicht sehen können.
Hiobs Anblick verschlägt ihnen die Sprache. Manchmal ist das Leid eines anderen so schwerwiegend, dass uns die Worte fehlen. Was sollen wir sagen? Was können wir sagen?
Als von unserem damaligen Kreisaufseher die Frau nach längerem Krebsleiden gestorben war, ging es mir ähnlich wie den Freunden von Hiob. Ich war total geschockt und wußte nicht, was ich sagen sollte. Leider hielt das ziemlich lange bei mir an. Ich hätte ihn so gern getröstet – nur wie? Schließlich konnte ich ihn – als damals ledige Schwester – ja nicht laufend in den Arm nehmen. Und was sollte ich sagen?
„Jetzt leidet sie wenigstens nicht mehr“? Das mag ja sein, trotzdem empfand er einen tiefen Schmerz, den ich buchstäblich fühlen konnte. „Sie wird ja bald wieder auferstehen“. Das mag ja sein und das glaubte er sicherlich auch – aber könnte das wirklich den Schmerz nehmen?
Ich habe mich so hilflos gefühlt und in meiner Verzweiflung noch mal die Broschüre „Wenn ein geliebter Mensch gestorben ist“ gelesen – besonders das Kapitel „Wie können andere helfen?“. Mir war klar, dass es auch keine Lösung ist, ihm aus dem Weg zu gehen. Ich wollte ihn ja schließlich nicht entmutigen – sondern irgendwie trösten.
Nach einem längeren Gespräch mit Jehova bin ich vor der nächsten Versammlung auf ihn zugegangen und habe ihm gesagt, dass mir leider die Worte fehlen und dass es mir leid tut, dass ich ihm deshalb aus dem Weg gegangen war. Dass ich Angst hätte, etwas zu sagen, was ihn entmutigen oder seinen Schmerz noch vergrößern würde. Seine Antwort war: „Behandel mich bitte ganz normal. Wenn ich nicht darüber reden möchte, dann werde ich es schon sagen“ – und das selbe sagte er allen anderen Brüdern noch am selben Abend in einem Kommentar..
Ja, hier kann ich Hiobs Freunde noch sehr gut verstehen. Es kann durchaus vorkommen, dass das Leid eines lieben Menschen uns verstummen lässt. Nicht aus mangelndem Mitgefühl – sondern weil uns einfach die Worte fehlen und alles irgendwie hohl und banal für den Leidenden klingen muss
Hiob 2 – warum sitzt Hiob hier in der Asche?
Auch zu diesem Kapitel haben wir bereits einige Gedanken zusammen getragen:
Aber warum sitzt Hiob eigentlich „in der Asche“?
Es heißt, dass sein Körper voller Geschwüre ist und er sie mit einer Scherbe aufkratzt. Das lässt vermuten, dass die Geschwüre jucken und brennen. Vielleicht so, wie ich im Sommer 2003 eine allergische Reaktion auf die unzähligen Mückenstiche hatte. Beide Füße und Waden waren damit übersät und es juckte und brannte, dass es nicht zum Aushalten war. Selbst nasskalte Wadenwickel brachten nur zeitweise Linderung und ich mußte ins Krankenhaus, um mich wegen der allergischen Reaktion behandeln zu lassen.
Vielleicht empfindet Hiob hier seine Geschwüre ebenso. Und wahrscheinlich ist die Asche, in der er sitzt, ausgekühlt und vielleicht kühlt diese?
Gottesdienst vom 5. November
Letztes Mal haben wir das 1. Buch Mose zu Ende gelesen. Diese Woche geht es weiter mit Hiob. Warum?
Wir erinnern uns an die Prophezeiung, die Gott Abraham gab, als er ihm das verheißene Land zusagte und dass sich Nationen wegen seines Glaubens segnen würden. In diesem Zusammenhang sprach er davon, dass das Volk Israel 400 Jahre als Fremdlinge in einem anderen Land unterdrückt würde (1. Mose 15:13-14).
Nachdem Joseph seine Familie nachgeholt hatte, befand sich also das komplette Volk Israel in Ägypten und die 400 Jahre der Fremdlingsschaft haben begonnen. Es ist also ein sehr großer Zeitsprung zwischen Josephs Tod, von dem wir in 1. Mose Kapitel 50 lesen und der Geburt von Mose, von der wir im 2. Mose Kapitel 1 lesen.
Das, was wir im Bibelbuch Hiob lesen, ist irgendwann in der Zwischenzeit passiert. Daher lesen wir dies erst, bevor es für uns mit dem 2. Buch Mose weiter geht. So ist es für uns auch nachher viel greifbarer, dass viel Zeit dazwischen ist und nicht Mose fast direkt nach Joseph geboren wird?
Wir lesen diese Woche die ersten beiden Kapitel vom Buch Hiob und sind gespannt, inwiefern hier der Gedanke weiter geführt wird, den wir bereits bei der Geschixhte mit Joseph hatten…
Es bleibt also weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ?
Wieder dürfen wir einen Blick in den Himmel werfen und haben beim Lesen ein dejavue:
In den Versen 1 bis 6 lesen wir, dass Satan mächtig unzufrieden ist. Er ist genervt, dass Hiob trotz allem noch an Jehova festhält. Er will noch einen draufsetzen und Hiobs Gesundheit angreifen. Jehova lässt ihn – wie beim ersten Mal auch.
Was können wir für uns heute daraus lernen?
Haben wir bemerkt, dass der Teufel erst noch mal fragen muss, dass er weiter machen darf? (Vers 5), und wieder wäre es ihm am liebsten, wenn Jehova Hiobs Gesundheit angreifen würde. Aber auch diesmal lässt sich Jehova nicht darauf ein. Er sagt „wenn es schon sein muss, dann mach es gefälligst selbst“ (frei nach Pape).
Ist es nicht höchst interessant, dass Satan erst um Erlaubnis fragen muss, bevor er uns angreifen darf? Er ist wie ein Hofhund an einer langen Kette – er kommt nur soweit, wie die Kette reicht und ihn lässt. Ob ihn das nicht total wütend macht??
Wir lesen weiter die Verse 7 bis 10:
Nun wird der arme Hiob also weiter geprüft. Zuerst bekommt er eine unangenehme, schmerzhafte Krankheit, die ihn demütigt und auch ausgrenzt und dann kommt noch seine Frau und sagt, er solle besser „Gott fluchen“ und sterben.
Warum jetzt? Warum kommt die Frau erst jetzt?
Zum einen ist es das letzte Mittel, das Satan noch hat, ein verzweifelter letzter Versuch. Aber am wichtigsten ist, dass er es vorher nicht durfte!
Erinnern wir uns, was Jehova ihm beim ersten Mal erlaubt hatte?:
„Aber – versuch es doch einmal und lass ihn Hab und Gut verlieren, dann wird er dich ganz sicher vor allen Leuten verfluchen.« »Gut«, sagte der Herr, »mach mit seinem Besitz, was du willst, nur ihn selbst taste nicht an!« So verließ der Satan die Gegenwart des Herrn.“
Hiob 1:11-12 HFA
Er durfte nur das wegnehmen, was Hiob gehörte. Was gehört alles dazu? Seine Habe, sein Vieh, seine Angestellten (Sklaven) und auch seine Kinder.
Was ist mit der Ehefrau – gehört sie denn nicht auch ihm?
Was sagt denn Gott, als er die erste Ehe im Garten Eden schloss?:
„Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden ein Fleisch sein.“
1. Mose 2:24 ELB
Leider übersetzen die anderen Übersetzungen wie „Hoffnung für Alle“ und „Neue Bibel Heute“ es nicht entsprechend. Umso erfreulicher finde ich die Formulierung dieses Verses in der Volxbibel: „Darum ist das jetzt so, dass ein Mann irgendwann seinen Vater und seine Mutter verlässt und mit einer Frau zusammenzieht. Die beiden werden dann ganz fest zusammenwachsen, sie werden wie ein Mensch sein.“
Also „gehörte“ die Frau Hiob oder „zu“ Hiob?
Hier wird ganz klar gesagt, dass sie „ein Fleisch“, etwa wie siamesische Zwillinge sein würden, wobei das ja auch eher zwei Persönlichkeiten in einem Körper sind. In der Volxbibel gefällt mir der Gedanke, dass sie „eine Person“ sein würden. Wenn Satan also seine Frau angreift, greift er in Wirklichkeit Hiobs Leib an. Das war dem Satan beim ersten mal noch nicht gestattet, Jehova sagte ganz deutlich „nach ihm strecke deine Hand nicht aus“. Interessant, dass Satan sich daran hält ?
Um noch mal auf die „Geschwüre“ zurück zu kommen: in Europa am bekanntesten ist Syphilis, die solche Symptome hervorruft. Dass er in der Asche sitzt und sich mit einer Scherbe kratzt: hier geht es wohl eher um eine Art „verlängertem Arm“, den man benutzt, um sich an Stellen zu kratzen, wo man sonst so nicht dran kommt.
Interessant ist auch, wie Hiob auf die Aufforderung seiner Frau reagiert (Vers 10). Er beschimpft sie nicht, sondern sagt „wie…“, („aber ich kenne dich besser“ frei nach Pape). Er sagt also nicht, dass sie dumm und unverständig ist, er greift sie nicht als ganze Person an, sondern nur diesen einen Ausspruch, der war nicht ganz so intelligent ?
Zum Schluss in den Versen 11-13 lesen wir, dass seine Freunde zu Besuch kommen.
Was sind das für Männer, wo kommen sie her? Wahrscheinlich sind das Nachkommen im weitesten Sinne von Abraham, die er mit seiner 2. Frau Ketura hatte, die aber nicht mehr den reinen Glauben haben, wie seinerzeit Abraham.
Wir lesen in Vers 12, dass sie ihn zuerst nicht erkennen.
Kennen wir Personen, die durch ihre Krankheit entstellt sind oder waren? Ich denke da auch an Helga Feddersen, von der ich gehört habe, dass sie mal sehr hübsch gewesen sein solle. Ich persönlich habe noch keine Fotos von dem vorher gesehen, durch ihre Krankheit jedoch war ihr Gesicht hinterher völlig schief.
Ich erinnere mich, als wir Jenny eine Woche bevor sie in die Klinik kam, gesehen hatten. Ihr Gesicht wirkte fremd für uns und wir hatten lange überlegt, was es war, es war nicht nur, dass sie durch ihre Diät viel Gewicht verloren hatte, es war irgendwas anderes, fremdes und bedrohliches darin. Als wir hörten, dass sie nur eine Woche später als Notfall in die Klinik gekommen und dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen ist, war uns klar, woran es gelegen hatte. Sie war schon länger krank gewesen, hatte kaum geschlafen und fühlte sich nicht gut.
Bei Hiob wird es ein Zwischending zwischen Schmerzen und Jucken gewesen sein, wahrscheinlich hatte er auch bereits länger nicht mehr geschlafen. Wenn sie ihn als gesunden und dynamischen Mann kannten, ist es verständlich, dass sie über sein Aussehen geschockt sind.
Sie kommen, um ihm ihr Mitgefühl zu bekunden und ihn zu trösten (Vers 11). Sieben Tage sind sie sprachlos, so betroffen sind sie von dem, was sie sehen. Hiob ist es dann, der in Kapitel 3 das Schweigen bricht…
Um noch einmal auf das zurück zu kommen, was seine Frau zu ihm sagte: „Fluche Gott..“. Im Urtext steht „segne Gott…“. Warum wird dies dann mit „Fluchen“ übersetzt? Es ist eine negative Form von Segen, so wie wir beim Abschied „Tschüss“ sagen. Hiob sollte Gott „Tschüss“ sagen.
Tja, soviel zu letztem Mal. Es war doch recht viel, so dass ich einige Tage an der Zusammenfassung gesessen habe, auch weil das ganze Thema die ganze Woche in mir nachgeklungen ist und nicht nur mich weiter beschäftigt hat.
Wir haben gesehen, dass der Name „Satan“ eigentlich „Ankläger“ bedeutet und dass dies „sein Job ist.“ Er klagt nicht nur Hiob bei Gott an, es betrifft auch uns. Auch uns klagt er bei Gott an, zeigt auf unsere Fehler und beharrt darauf, dass wir IHM nur aus reinem Eigennutz dienen.
Woher wissen wir dies?
„Und ich hörte eine laute Stimme in dem Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus gekommen; denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte.“
Offenbarung 12:10 ELB
Nun ist die Woche schon fast wieder rum, wir hatten Kapitel 3 vom Buch Hiob auf unserem Leseplan – Hiob bricht das allgemeine Schweigen. Hier machen wir am Sonntag weiter. Es bleibt also auch weiterhin spannend