Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Hiob 1:13-19
auch uns geht es manchmal so, dass wir kaum, dass wir uns aufgerappelt haben, den nächsten Schlag bekommen. Aber wer trägt die Schuld daran? (Hiob 1:11)
Hiob 1:1 . . .
Hiob 1:6
Interessant, dass das Geschöpf, dass hier mit Satan bezeichnet wird, sich ebenfalls in die Versammlung begab und dort Rederecht erhielt. Sollten wir heute annehmen, dass dies in der Versammlung/Kirche nicht mehr der Fall sein könnte? Laut Offenbarung ist dem Satan der Zugang zum Himmel seit einigen Jahren versperrt, aber er und seine Helfershelfer bewegen sich auf der Erde – und zwar dorthin wohin SIE WOLLEN.
Hiob 1:7-12
Was sehen wir? Der Satan ist ein notorischer Lügner und ein notorischer Mörder, der versucht Unruhe und Unfrieden zu stiften. Nutzte er die Möglichkeit, Hiob anzugreifen? aber ja, und zwar ermordete er die Diener von Hiob, die Tiere von Hiob und die Kinder von Hiob!
Bei der Ermordung der Kinder Hiobs ging er sogar soweit, sich der Naturgewalt Wind zu mißbrauche, so dass für alle umstehenden Beobachter der Eindruck entstehen musste, dass der Schöpfer selbst sich gegen Hiob gewandt hätte, ja das der Allmächtige den Tod zu verantworten hätte! Kannst du dir das vorstellen?
Aber das war dem Saten nicht genug.
Nachdem wir dieses Jahr unser Bibelleseprogramm wieder „neugestartet“ haben, sind wir in 2.Mose angekommen.
Aber rückblickend auf Hiob, das wir gerade beendet haben, stellen sich für mich viele Fragen:
Was passiert heute, wenn ein gottesfürchtiger Mensch „an einem Tag alles verliert“?
Wer steht einer solchen Person heute bei?
Ist es nicht leichter, wegzuschauen, still dazustehen und abzuwarten?
Gibt es heute nicht noch mehr „liebe Freunde“ die einen „runterreißen“ anstatt „aufzubauen“?
Was ist, wenn Ehepartner weglaufen? Geht man dem betrogenen nicht aus dem Weg, „weil irgendwas muss ja dran sein“ – anstatt zu trösten und aufzubauen? Nimmt man den betrogenen Ehepartner nicht oft sogar Vorrechte weg, „weil da muss erst einmal Gras drüber wachsen“? Oft verhält man sich heute wohl genauso schäbig wie es die drei Gefährten Hiobs getan haben.
ABER wir lesen, das der Allmächtige diese Leute verurteilte, und diese nur dann zum Allmächtigen ein Verhältnis aufbauen konnten, wenn Hiob für sie bei Gott eintreten würde. Ob der Allmächtige sich auch in diesem Punkt nicht geändert hat? Wenn er sich nicht geändert hat, dann haben wohl viele heute ein großes Problem ….
Tja, ich hatte eigentlich über diesen Punkt rübergelesen, aber du hast es mir ja schon vor ein paar Tagen gesagt. Hm, ist schon ziemlich krass, denn es zeigt, dass Jehova wirklich völlig gerecht ist und dass diejenigen, die anderen geschadet oder sie sonstwie zum Straucheln gebracht haben, einen schweren „Gang nach Kanossa“ vor sich haben.
Wir hatten ja in den Propheten mehrfach einen ähnlichen Punkt: dass diejenigen, die anderen geschadet haben und bereuen – ihre Reue auch beweisen müssen, indem sie den durch sie entstandenen Schaden wieder gut machen müssen.
Aber dann noch zu demjenigen zu gehen, dem vielleicht jahrelang der ganze Hass galt und sich nicht nur bei ihm zu entschuldigen, sondern ihn gar zu bitten, für uns Fürbitte bei Jehova einzulegen – weil wir sonst nie wieder in Gottes Liebe gelangen können – das ist schon hart.
Das Ganze zugeben zu müssen und den Schaden wieder gut zu machen ist ja die eine Sache, da kommt die Scham garnicht so ganz so schlimm hoch – aber demjenigen dann noch in die Augen sehen zu müssen und ihn zu bitten, für uns …
Hm…
Hiob 1:1
Was können wir also von Hiob lernen? Welche Eigenschaften müssten wir uns aneignen, damit Jehova Satan über uns ebenso antwortet?
hier einige Querverweise zu diesem Text:
(Hesekiel 14:14)
(Hesekiel 14:20)
Würde Jehova uns mit in diese Reihe „Noah, Daniel und Hiob“ einreihen – oder müssten wir dafür noch ganz viel an uns ändern?
(Jakobus 5:11)
harren auch wir aus – oder knicken wir bei den ersten Schwierigkeiten ein und gehen lieber „den Weg des geringsten Widerstandes“?
(Hiob 2:3)
(1. Mose 6:9)
unterscheiden wir uns ebenso deutlich von unseren Zeitgenossen? Oder können andere nur daran erkennen, dass wir Jehova anbeten, das wir sagen „wir sind Zeugen Jehovas“ und dass wir die Zusammenkünfte besuchen?
(2. Könige 20:3)
ist unser Herz ebenso ungeteilt?
Wirkt sich unser Glaube an Jehova auf unser ganzes Leben aus? Sind wir 24 Stunden Zeugen Jehovas, oder nur während der offiziellen Zeiten wie Versammlung und Predigtdienst?
(Nehemia 5:15)
wie steht es mit unserer Gottesfurcht?
Was meinen wir damit, wenn wir sagen „wir sind gottesfürchtig“? Haben wir Angst vor der Strafe, die uns von Seiten Jehovas trifft, weil wir bei Fehlern erwischt werden?
Oder haben wir Angst, ihn mit unserem Verhalten zu kränken? Wirkt sich dies dann auf unser Verhalten aus?
(Sprüche 8:13)
gut zusammen gefasst!
Hassen auch wir das Böse? Halten wir uns davon fern oder liebäugeln wir doch manchmal damit?
(Sprüche 16:6)
nicht weil wir Angst vor Strafe Gottes haben – sondern weil uns das Schlechte anwidert
(1. Thessalonicher 5:22)
auch was unsere Unterhaltung und Freizeitgestaltung betrifft
(1. Petrus 3:11)
jagen wir dem Frieden aktiv nach?
Verleugenen wir auch unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse dafür? Oder verstehen wir diesen Text nur so, dass die anderen dem Frieden nachjagen müssen und mir entgegenkommen müssen und ich kann das gnädig annehmen – selbst bin ich aber nicht dazu bereit?
Wie wir sehen, war Hiob wirkich eine Person, die wir uns zum Vorbild nehmen können und auch sollten.
Wie empfinden wir, wenn wir von Hiob lesen?
Nur Mitleid, oder auch den dringenden Wunsch, so zu sein wie er?
Den Wunsch haben, Jehova ebenfalls so stolz auf uns zu machen, wie er?
Hiob 1:9
Schließt der Widersacher etwa hier von sich auf andere?
Wie kommt er dazu, Jehova so zu antworten?
Rufen wir uns doch bitte mal in Erinnerung, wieviele Millionen Jahre Satan bereits mit Jehova im Himmel gelebt hat. Er hat gesehen, wie liebevoll Jehova immer mit den Menschen – aber auch mit den Engeln – umgegangen ist!
Hatte er denn nicht gesehen, dass man Jehova einfach lieben muss?
Wie kann man eine Person, die so liebevoll und gerecht ist, nicht lieben?
Dachte Satan ernsthaft, dass Hiob Jehova nur diente, weil er von IHM gesegnet wurde?
Für mich hört sich das eher neidisch an. Bedenken wir doch, was sich im Garten Eden ereignete. Auch da war er bereits neidisch, wollte die Anbetung haben, die eigentlich Jehova zustand; die Lorbeeren für etwas einheimsen, was er nicht getan hatte. Denn in Offenbarung 4 steht, dass Jehova allein würdig ist angebetet zu werden, denn ER hatte alles gemacht.
Wieso wollte Satan das nicht anerkennen?
Hiob 1:9-11
Jedesmal, wenn ich diese Verse hier lese, könnte ich mich über den Ton aufregen, in dem er hier mit seinem Schöpfer redet. Unfassbar!
Wie kommt er dazu, so mit seinem himmlischen Vater zu reden?
Könnte es sein, dass wir manchmal dem Widersacher in dieser Hinsicht gleichen? Wie könnte das passieren?
Wie gehen wir mit Respekts- und Autoritätspersonen um? Wie gehen wir mit unserem Ehepartner, unserem Chef, unseren Eltern, den Ältesten der Versammlung um?
Was, wenn wir meinen, wir hätten berechtigten Grund zur Klage, da wir uns selbst und unsere Bedürfnisse nicht ernst genommen fühlen? Äußert sich dies dann in unserem Ton dem anderen gegenüber?
Würden wir genau in demselben Ton mit dem anderen reden, wenn nun Jesus Christus direkt neben uns stehen würde?
Wenn nicht – warum nicht an uns arbeiten?
Oder fragen wir uns: würden wir auch mit Jesus Christus reden? Nein? Weil er ja vollkommen ist und keine Fehler gemacht hat?
Aber wie hat Jesus mit seinen Eltern geredet? Sie waren unvollkommen, machten Fehler und er war vollkommen. Trotzdem war er seinen Eltern respektvoll untertan!
Da muss ich dann auch wieder an das biblische Drama „Suche Gottes Gerechtigkeit zum Überleben“ denken. Hier können wir – unter anderem – ein Ehepaar beobachten, das nicht einer Meinung ist und das ganze im Laufe eines Jahres zu einem Machtspielchen eskallieren lässt, ohne sich dessen überhaupt bewußt zu sein. Der Schwiegervater kommt unverhofft dazu und sagt ihnen, wie er ihren Umgang miteinander empfindet. Er sagt, dass sie sich nicht mehr wie Anbeter Jehovas benehmen.
Wie steht es mit uns?
Wie reagieren wir auf Personen, die uns gekränkt haben, die uns vielleicht nicht so ernst nehmen, wie wir uns dies wünschen?
Könnte es sein, dass unser Ton dann dem Ton gleicht, in dem Satan hier mit Jehova spricht?
Sind wir uns dessen bewußt, dass wir Jehova mit so einem Verhalten sehr kränken?
Jehova ist trotzdem liebevoll und geduldig mit ihm, nur leider wird es ihm nicht gedankt, er wird immer unverschämter. Sehr bedauerlich
Hiob 1:13-19
können wir uns den Schmerz des Mannes vorstellen?
Können wir nachempfinden, wie verzweifelt er gewesen sein muss?
Innerhalb kürztester Zeit alles zu verlieren, was einem wichtig ist – wie soll man so etwas ertragen? Wobei der schmerzlichste Verlust sicherlich seine Kinder waren.
Wie würden wir wohl reagieren, wenn wir alles verlieren würden?
Wenden wir uns dann enttäuscht von unserem Schöpfer ab, oder halten wir weiterhin an IHM und unserem Glauben und der wahren Anbetung fest?
Oder sind wir vielleicht „Schönwetter-Christen“?
Hiob 1:1
Eine sehr schöne Formulierung
Bei uns wird es mit „gottesfürchtig“ übersetzt – hier wird sehr schön gezeigt, was damit gemeint ist
Hiob 1:4-5
Bei uns heißt es hier, dass sie Gott geflucht haben könnten. Wie wird es woanders übersetzt?
Schlachter:
Eberfelder:
Luther:
Neue-Welt-Übersetzung:
und die Querverweise dazu:
konnte er sich so etwas wirklich von seinen Kindern vorstellen?
Satan fordert Jehova heraus und Hiob wird dabei zu einer Art Spielfigur
Hiob 1:6-12
Vers 22:
Hiob 2:1-7
Wie wir sehen, konnte all dies Hiob nicht von seiner Liebe zu Gott trennen, wie die Verse 9 bis 10 zeigen:
Ja, dem Widersacher mag es wohl hin und wieder gelingen, uns mit seinen Spielchen zu entmutigen. Aber solche Situationen stärken auch unseren Glauben – weil Jehova dann die Gelegenheit bekommt, uns zu beweisen, dass er uns nicht im Stich lässt.
Dann können wir „schmecken und sehen, dass Jehova gut ist“!
Satans Methoden und die Streitfrage
der Satan wirft ja Jehova vor, dass ihm niemand aus selbstlosen Motiven dienen würde. Aber ist es denn bei ihm selbst anders? Wer dient schon dem Satan, weil er ihn liebt? Wer geht ihm schon freiwillig ins Netz?
Viele gehen doch nur aus Unwissenheit in seine Fallen. Weil sie von ihm und seinen Methoden überlistet worden sind. Er hat sie mit Raffinesse gefangen, hatte einen Köder ausgelegt. Sie tappen ja wegen dem Köder ins Netz, weil sie diesen haben wollen – nicht etwa, weil sie selbstlose Liebe für Satan empfinden würden. Aus den Märchen kennen wir Geschichten, wo jemand dem Teufel seine Seele verkauft. Also auch nur, weil er etwas haben will, was er sonst nicht bekommen würde. Nix mit selbstlos!
Wieviele Menschen würden auf Satans Seite Stellung beziehen, wenn es keinen Köder gäbe? Nur um seinetwillen, weil er so toll ist? Manche machen dabei mit, weil sie die Macht so fasziniert. Also auch nix selbstlos – sondern weil sie auch diese Macht wollen.
Welchen Unterschied macht es eigentlich für Satan, ob wir Jehova dienen, weil dieser uns segnet und beschützt – oder ob wir ihm dienen weil er uns Macht gibt und andere Dinge, die wir gern haben wollen?
Weiss der Widersacher eigentlich, wie unsinnig das ist, was er Jehova vorwirft?
Selbst, wenn an Jehovas Tag nur noch eine handvoll Menschen auf Jehovas Seite Stellung beziehen – so hat der Satan nicht gewonnen. Denn diese handvoll Menschen ist auf Jehovas Seite, weil sie ihn wirklich lieben. Denn der Satan hat ja mit Versuchung und Verfolgung bereits alle Register gezogen – und sie ziehen dennoch Jehova als Gott vor. Und das, obwohl sie Tag und Nacht vom Satan dafür verprügelt werden.
All die große Menge, die der Widersacher hinter sich hat, alle diese sind nur deshalb dort, weil sie Angst vor ihm haben und er sie in Ruhe lässt, wenn sie bei ihm sind. Oder weil er sie mit Bestechungsgeschenken geködert hat. Bei ihm wird sich niemand befinden, nur weil er ihn liebt. Also hat er dennoch „den Wettbewerb gegen Jehova“ verloren. Selbst dann, wenn bei Jehova nur ein einziger Mensch steht – der aus Liebe bei ihm bleibt.
Wenn es einen Wettbewerb unter den Männern der ganzen Welt gäbe – wer der stärkste Mann ist – und einer gewinnt ihn, weil er mit den Gewichten trickst und seine Gewichtssteine nicht aus Eisen sondern aus Papier anfertigt – ist er dann wirklich der stärkste Mann der Welt? Wenn ich zur schönsten Frau der Welt gewählt werde, weil ich alle anderen Bewerberinnen verstuemmel, indem ich ihnen die Haare abrasiere und sie sonstwie verunstalte – kann ich dann wirklich von mir sagen, ich sei die schönste Frau der Welt? Habe dich dann wirklich etwas von dem Sieg?
Was hat der Satan denn mit all seiner Trickserei gewonnen? Beweisen seine fiesen Touren denn nicht gerade erst, dass er sich selbst dessen bewußt ist, dass er auf ehrlichem Wege überhaupt keine Chance hat?
Wenn ich davon überzeugt bin, dass ich der stärkste Mann der Welt oder die schönste Frau der Welt bin – habe ich es dann nötig, durch unfaire Methoden die anderen auszustechen?
Wenn Satan wirklich glaubt, dass er der bessere Gott sei und viel liebenswerter als Jehova – hat er es dann wirklich nötig, mit unfairen Mitteln zu arbeiten? Muss er seine Leute dann ködern oder erpressen? Zeigt nicht gerade dies seine Unfähigkeit und dass er sich dessen bewußt ist?
Hiob 1 – Hiob verliert niemals seinen Glauben an den Schöpfer
In der Fußnote heißt es hier (in der Schlachter): „er gab Gott keine Schuld“. Bei uns in der Neue-Welt-Übersetzung wird Römer 9:20 als Querverweis angeführt. In der Hoffnung für Alle wird es so übersetzt: „Kein böses Wort gegen Gott kam über seine Lippen“, in der Elberfelder ’schrieb er Gott gar nichts Ungereimtes zu‘, in der Luther ‚tat er nichts Törichtes wider Gott‘.
Warum ist dies so wichtig, wie dieser Aspekt wiedergegeben wird? Ist der Punkt an sich überhaupt wichtig?
Ich finde schon! Denn in dem Buch Hiob geht es ja um unverschuldetes Leid und darum, dass ihm andere glauben machen wollen, dass er das Leid als Strafe von Gott erhält. Daher ist es wichtig, wie er zuerst selbst darüber denkt, ob er es selbst auch so empfindet. Denn es macht einen gravierenden Unterschied.
Sich nicht ungebührlich gegen Gott verhalten bedeutet für mich etwas anderes, als ob ich IHM die Schuld für mein Elend gebe. Wenn ich mich ungebührlich gegen Gott verhalte, dann fluche ich vielleicht darüber oder tue irgendetwas, was Jehova schmerzt, um mir selbst mein Leid erträglicher zu machen.
Ich kenne das von mir: es gab eine Zeit, die über viele Jahre ging, wo ich mich mit einer bestimmten Situation nicht abfinden wollte. Sie war entstanden, weil wir uns beharrlich geweigert hatten, gegen Jehova und seine Maßstäbe zu verstoßen und wir dadurch einer mächtigen Person der Gegenseite ein Dorn im Auge waren. Immer wieder wurde uns deutlich gemacht, wir müßten ja „nur einen Akt der Anbetung“ – es wäre ja „eigentlich gar nichts Schlimmes, alle tun das heute“ – selbst für unsere Befreiung sorgen können. Immer wieder wurde uns suggeriert, dass uns unser Gott zwar zusieht, aber nichts macht und auch nichts machen wird. Also „müsst ihr nur ein wenig Eigeninitiative zeigen, was ist schon dabei?“. Wir haben uns über all die Jahre geweigert, durch irgendwelche Betrügereien oder falsche Tatsachenbeweise selbst einen Ausweg zu schaffen. Wir haben die Dinge in Jehovas Hand gelegt. Aber wenn es mal wieder „höllisch“ weh tat, dann war besonders bei mir der Druck sehr stark, zu rauchen, mich zu betrinken oder mich selbst massiv zu verletzen. Nicht weil ich Jehova die Schuld an dem Desaster gegeben hätte – sondern vielleicht eher unbewusst, um „ihm klarzumachen“, dass er aber jetzt endlich was tun müsse. Dass der Druck so stark ist und wenn er nichts tut, dann muss ich…
Wenn ich solche Dinge getan hätte, dann hätte ich mich ganz bestimmt „ungebührlich gegen Jehova“ benommen. Aber ich habe IHM nie die Schuld dafür gegeben.
Die Situation besteht nun seit über 7 Jahren und wir haben die Dinge längst in Jehovas Hand abgelegt. Eigentlich hatte ich mich bereits vor einigen Jahren damit abgefunden, dass dies so ist und Jehova es erst mit Harmagedon ändern würde. Aber immer wieder wurde uns Hoffnung gemacht, von der wir immer dachten, es käme von Jehova aus. Immer mit dem Ergebnis: „du hast keine Chance, nutze sie“ und die Enttäuschung hat dann immer wieder diesen Druck aufgebaut. Wobei es seit einem Jahr nicht mehr ganz so schlimm ist.
Und schon bin ich bei einer Ansprache von Bayless Conley – „Prüfungen, die unsere Reife fördern“. Es ist eine längere Ansprache und ich habe sie erst gestern zu Ende gelesen, da ich immer wieder pausieren und es sacken lassen mußte. Ziemlich zum Schluß spricht er über die Prüfung des Vergebens, Loslassens. Das ist sehr interessant, was er da sagt, denn er spricht hier auch wieder davon, dass Groll und Verbitterung uns unser ganzes Leben vergiften können. Und damit hat er ganz bestimmt Recht.
Wenn wir Jehova nichts Ungebührliches zuschreiben wollen, ihm nicht die Schuld geben und uns nicht gegen ihn verbittern lassen wollen, dann müssen wir loslassen. Die Dinge so hinnehmen wie sie sind und das Beste daraus machen.
Und da bin ich dann wieder bei der Ansprache eines Redners von CZW – „Gottes Stimme in der Wildnis des Lebens hören“, wo der Prediger zum Schluß sagt: „Auch wenn wir vielleicht viele Jahre das Gefühl haben, im Kreis zu laufen, so ist es ok – solange wir nur weiter unterwegs sind mit unserem Gott!“
Hiob passieren hier schlimme Dinge und manchmal frage ich mich, was wohl für ihn schlimmer ist: der Verlust an sich – oder „das dumme Gerede“ seiner Kumpels, die ihm einreden wollen, es wäre Gottes Strafe dafür, dass er ein schlechter Mensch sei. Aber egal, wie schlimm sie ihm auch zusetzen: er kommt nie an den Punkt, wo er Gott die Schuld für das alles gibt. Im Gegenteil: ich habe das Gefühl ,er klammert sich immer fester an IHN
Gottesdienst vom 5. November
Letztes Mal haben wir das 1. Buch Mose zu Ende gelesen. Diese Woche geht es weiter mit Hiob. Warum?
Wir erinnern uns an die Prophezeiung, die Gott Abraham gab, als er ihm das verheißene Land zusagte und dass sich Nationen wegen seines Glaubens segnen würden. In diesem Zusammenhang sprach er davon, dass das Volk Israel 400 Jahre als Fremdlinge in einem anderen Land unterdrückt würde (1. Mose 15:13-14).
Nachdem Joseph seine Familie nachgeholt hatte, befand sich also das komplette Volk Israel in Ägypten und die 400 Jahre der Fremdlingsschaft haben begonnen. Es ist also ein sehr großer Zeitsprung zwischen Josephs Tod, von dem wir in 1. Mose Kapitel 50 lesen und der Geburt von Mose, von der wir im 2. Mose Kapitel 1 lesen.
Das, was wir im Bibelbuch Hiob lesen, ist irgendwann in der Zwischenzeit passiert. Daher lesen wir dies erst, bevor es für uns mit dem 2. Buch Mose weiter geht. So ist es für uns auch nachher viel greifbarer, dass viel Zeit dazwischen ist und nicht Mose fast direkt nach Joseph geboren wird?
Wir lesen diese Woche die ersten beiden Kapitel vom Buch Hiob und sind gespannt, inwiefern hier der Gedanke weiter geführt wird, den wir bereits bei der Geschixhte mit Joseph hatten…
Es bleibt also weiterhin spannend. Wir freuen uns auf euch ?
Warum musste Hiob leiden?
Lässt Gott Leid nur zu oder stößt er es an?
Hier soll sorgfältig beachtet werden, dass der Ursprung und die Quelle aller dieser Handlungen nicht die Beschuldigungen Satans sind, sondern Gott selbst: Gott wusste, was sein Knecht Hiob brauchte, und Er selbst bringt seinen Fall zur Sprache und setzt alles in Bewegung. Wenn Er den Satan fragt, ob er auf seinen Knecht Hiob achtgehabt habe, so ist das, weil Er selbst auf ihn achtgehabt hatte. Satan ist bloß ein Werkzeug (und ein unwissendes, obwohl hinterlistiges Werkzeug), um den gnädigen Vorsatz Gottes zu vollbringen. Seine Beschuldigungen ergeben nichts gegen Hiob; das aber, was ihm zu tun erlaubt wird, beweist bloß ihre Unwahrheit. Zum Wohl Hiobs wird ihm erlaubt, bis zu einem gewissen Punkt seinen eigenen Willen zu tun, und zwar, damit er sein eigenes Herz erkennte und auf diese Weise zu einem tieferen Grund einer praktischen Beziehung mit Gott gelangte. Wie gesegnet und vollkommen sind die Wege Gottes! Wie nichtig ist das Ergebnis der Anstrengungen Satans wider die, die Ihm gehören.
Es ist wichtig zu wissen, daß Hiob vor Gott wohlgefällig wandelte und Ihm als solcher angehörte, als Satan zum ersten Male seine Treue in Frage stellte und ihm einen unwürdigen Beweggrund zur Last legte, der in der Frage gipfelte: „Ist es umsonst, daß Hiob Gott fürchtet?“ Diese Frage gibt uns einen Schlüssel zum wahren Verständnis der Art der Zucht, der Hiob unterworfen wurde, denn wir sehen, daß sie nicht auf Grund persönlicher Schwäche eintrat, sondern um Satan zu beweisen, wie wahr Gottes Urteil über Seinen Knecht war. Wir werden sehen, daß Hiob viel persönliche Schwäche an den Tag legte, als er unter der göttlichen Zucht stand; denn obgleich ihm die Prüfungen von Satan auferlegt wurden, und zwar mit der Absicht, seine Verleumdung zu bestätigen, wurden sie dennoch von Gott benutzt, um in Hiob jene Selbstverleugnung und jenen Glauben zu bewirken, die Gott schließlich die Gelegenheit gaben, in vollem Segen die Wahrheit des Urteils, das Er in Seiner Güte über Seinen Knecht abgegeben hatte, zu beweisen.
Wozu das Ganze?
Es ist wunderbar und höchst anziehend, die Art und Weise zu betrachten, in der Gott zu gleicher Zeit Satan beschämt, Sein Urteil rechtfertigt und Seinen Knecht zum vollen Verständnis Seiner Selbst erzieht, und, als das vollbracht ist, Satan tadelt, indem Er Hiob doppelt so viel gibt als er vorher besessen hat. Wir müssen versuchen, uns klarzumachen, was es für jemanden in den Umständen Hiobs war, plötzlich von solchen Schicksalsschlägen getroffen zu werden. Noch kurze Zeit vorher sehen wir ihn im Genuß der vollen Segnungen Gottes und zugleich in peinlicher Gewissenhaftigkeit, was seine Beziehungen zu Gott betraf
Das erinnert mich jetzt aber stark daran, was ich hier persönlich erlebe, seit ich mich auf das Buch „Alles anders, aber wie?“ Und das Thema „Charakterentwicklung“ eingelassen habe.
Seither prasselt es auch auf mich ein, immer wenn ich denke, ich wäre einen Schritt weiter, „passieren“ Dinge, die mir zeigen, dass ich noch lange nicht soweit bin.
Um uns zu formen, muss Gott uns in Situationen bringen, wo uns erst mal bewusst wird, dass mit uns etwas nicht stimmt…
Worin suchen und finden wir unsere Ruhe und Frieden?
Der Schlag für Hiob kam, als er ihn am wenigsten erwartete. Zweifellos hatte er oft seine Befürchtungen, denn er sagt: „Denn ich fürchtete einen Schrecken, und er traf mich“, und so kommt es immer, wenn die Seele keine größere Gewißheit der Liebe hat, als ihre Beweise und das Vorhandensein der Gaben. Die Gaben sind so eine Falle für uns, und Satans Anklage gegen uns ist oft in einer Hinsicht wahr; denn der Grund für unsere Ruhe vor Gott ist Seine Freundlichkeit und Gnade, und nicht einfach das Wissen um Seine Liebe. Das wird sehr deutlich an dem großen Kummer und der Verzweiflung vieler Seiner Kinder, wenn sie irgendeiner besonderen Segnung beraubt werden. Sie ruhen mehr in den Gaben als in Gott, und die Gaben waren für sie der Beweis Seiner Liebe; aber die Liebe selbst war es nicht, die ihren Herzen Ruhe gab. Satan kennt diese Neigung des Menschen und zögerte daher nicht,
Auch ein Punkt, der bereits seit vielen Jahren bei mir Thema ist:
Spätestens nach dem verlorenenen Strafprozess Ende 2008, als ich das erste Mal in eine heftige Glaubenskrise geraten bin und mich einfach nicht trösten lassen wollte. Ich erinnere mich noch gut daran, dass Finchen mich trösten wollte, indem sie mir erklärte, warum Gott das Böse zulässt – sie hatte es gerade bei Ihrem Studium mit Josie erstmals verstanden – und mich machte das nur noch wütender, für mich waren das zu diesem Zeitpunkt nur Worte. Auch Marianne hatte versucht, mich auf der Basis zu trösten, letztendlich hat meine Reaktion darauf sie derart vor den Kopf gestoßen, dass der Kontakt ganz abgerissen ist. Das tut mir heute noch leid.
Die zweite heftige Krise kam 2010, als sich Yve und Fine von uns abgewandt hatten, Fine war im Streit ausgezogen und auch Yve verweigerte hartnäckig jeglichen Kontakt und tut es auch heute noch. Auch da war etwas in mir zerbrochen, die Phobie kam in voller Heftigkeit wieder und ich hatte nicht wirklich etwas dagegen zu setzen. Ja, ich wusste, dass es eine Prüfung war, dass Jehova es zuließ, aber es war kein echter Trost. Ich habe Jahre gebraucht, bis ich es wieder im Griff hatte.
Aber auch heute noch steht es im Raum, wenn die Phobie ihre Hände nach mir ausstreckt. Ja, ich weiss, dass unser Gott stärker ist und ja, ich weiss, dass er helfen kann. Aber seit der Zeit bin ich nicht mehr überzeugt davon, dass er gerade jetzt und in dieser Situation etwas ändern will und so bleibt ein angstvolles Schaudern, „was wird er wohl diesmal zulassen?“
Ich weiss, dass es nicht richtig ist und ich arbeite daran, aber Gefühle halt…
Irgendwie passt auch der Film dazu, den Thom und ich diese Woche geguckt hatten: „Fireproof“. Zwar geht es dabei um die Ehe und wie ein Mann versucht, seine Ehe zu retten und die von der Frau gewünschte Scheidung zu verhindern. Am Anfang tut er alles nur einzig und allein mit dem Ziel,sie wieder für sich zu gewinnen und er wird gefrustet und ungeduldig, weil sie nicht darauf eingeht. Aber dann kommt er – mit er Hilfe seines Vaters, der hier als Mentor fungiert – an den Punkt, wo es nicht mehr um die Reaktion geht. Er hat einfach Freude daran, ihr Gutes zu tun, ganz egal, wie sie reagiert und genau an dem Punkt passiert Veränderung. Eine solch gravierende Veränderung, dass sie am Schluss des Filmes sagt, dass sie erleben will, was mit ihm passiert ist, denn sie will dass es ihr ebenfalls passiert.
Das was der Stoney hier sagt, ist wirklich wahr, darüber habe ich noch nie so wirklich nachgedacht.
Wenn ich meinen Frieden und meine Ruhe darin finde, dass Gott mich segnet und dass er mir hilft, dann ist das zwar ok, aber dann bin ich noch auf der Stufe eines geistigen Kleinkindes und brauche Entwicklung, muss wachsen. Ein „erwachsener“ Christ findet seine Ruhe und seinen Frieden darin, dass Gott ihn bedingungslos liebt und Jesus für uns und unsere Sünden gestorben ist, dass wir eine Vater haben, der uns um unserer selbst Willen liebt.
Das ist ja auch das Prinzip von biblischen Seelsorge, wir haben im vergangenen Jahr bereits 3 Seminare dazu besucht. Da geht es ja auch nicht darum, die Umstände zu verändern oder darauf zu pochen, dass Gott uns hilft – sondern darum, in den Umständen ruhig zu bleiben, weil wir in unserem Charakter wachsen. Ein Seelsorger ist nicht ein seelischer Mülleimer oder jemand, der die Prkbleme der anderen löst – sondern jemand, der anderen hilft, in Jüngerschaft zu wachsen
So, wie es aussieht, ist das Bibelbuch Hiob gerade für mich persönlich dran – nicht nur, weil wir es jetzt im Gottesdienst lesen, weil es Dinge behandelt, die in der Zeit zwischen dem 1. und dem 2. Buch Mose passieren – einfach, weil Gott seit über 1,5 Jahren an mir arbeitet und mir nach und nach einiges erst mal wirklich klar wird.
@Lemmy: dies ist der Punkt, den die Schwester, mit der du studiert hattest, dir eigentlich damit sagen wollte, als sie von dem Video sprach, dass am nächsten Tag in der Liste bei ihrem Youtube auftauchte?
Aber sobald er sich wieder seiner Verbindung zur Umwelt bewußt wird, beginnt die Beschäftigung mit sich Selbst, sofern er nicht schon mit dem eigenen Ich am Ende ist. Das Ziel der Zucht ist, das Ich beiseite zu setzen und das Herz in seine wahre Beziehung zu Gott zu setzen, – ohne das Ich. Daher bewirkt die Zucht die Aufdeckung der geheimen Tätigkeiten und Gefühle des Ich, die sonst nicht entdeckt und bekannt, und folglich nicht abgelegt worden wären. Hiob fühlte sich unglücklich; um ihn herum war nichts als Elend; er hatte alle Freuden der Erde überlebt, und er verfluchte seinen Tag. Wofür hatte er gelebt, und wofür sollte er noch leben? Er wusste wenig von dem Platz, den er vor Gott einnahm, und davon, daß Gott ihn durch schreckliche Leiden zubereitete, um Sein Urteil über Hiob vor Satan zu rechtfertigen. Wir müssen nun untersuchen, wie Gott dieses Ziel erreicht, indem wir den Weg betrachten, den die Seele unter der Zucht Gottes gehen muß, um zu einfältiger Abhängigkeit und Ruhe vor Ihm zu gelangen.
Zusammenfassung vom Gottesdienst vom 5. November
Diesen Sonntag haben wir uns mit Hiob beschäftigt. Eigentlich passt das Buch nicht nur chronologisch zum 1. Buch Mose, sondern auch vom Thema her. In den letzten Wochen haben wir viel von Joseph gelesen, von dem, wie sich das Negative ins Positive verwandelt hat. Auch er wird sich oftmals die Frage gestellt haben, warum ihm so schlimme Dinge passieren:
Wir erinnern uns, dass er von seinen Brüdern gehasst war und zwar so sehr, dass sie ihn überfielen, in ein dunkles Loch warfen und dann in die Sklaverei verkauft hatten. Dann kam er zu Potiphar und es sah gut für ihn aus, er bekam große Verantwortung und Vorrechte. Aber dann verknallte sich dessen Frau in ihn, versuchte ihn zu verführen und als dies nicht klappte, beschuldigte sie ihn, sie vergewaltigt zu haben. Wieder einmal fiel er in ein tiefes Loch, emotional. Er kam ins Gefängnis und musste dort viele Jahre verbringen, obwohl er sich nichts hatte zu Schulden kommen lassen. Aber dann gedachte Jehova (oder auch Jahwe) an ihn und er konnte die Träume des Pharao deuten und kam nicht nur frei, sondern wurde ein mächtiger und angesehener Mann. Später wurde er sogar mit seiner ganzen Familie vereint. Sicherlich stellte er sich oft die Frage nach dem „Warum?“. Im Nachhinein Begriff er, dass Gott immer mit ihm gewesen war und ihn auf die Aufgabe vorbereitet hatte, die er zum Schluß hatte: er konnte sein ganzes Volk in der Hungersnot bewahren und war sogar Teil der Prophezeiung, die Gott seinem Ur-Großvater Abraham, seinem Opa Isaak und seinem Vater Jakob gegeben hatte. Auch bekam er mehr als einen Erbanteil, auch wenn das Recht der Erstgeburt an Juda ging.
Nun lesen wir also gemeinsam das Buch Hiob und hier wird gleich zu Anfang eine Antwort auf die Frage nach dem „Warum?“ gegeben. Wir lesen die ersten beiden Kapitel…
Aber als erstes stellt sich für jeden von uns die Frage: „warum diene ich Gott?“, welche Motivation haben wir, worum geht es uns?
Viele von uns Christen dienen Gott, weil er uns ewiges Leben verspricht. Oder auch weil wir von ihm gesegnet werden und weil er uns hilft. Aber was bleibt davon übrig, wenn es mal nicht so aussieht?
Für Hiob stellt sich hier genau diese Frage:
⁃ Warum Dienst du Gott?
⁃ Wer ist Gott eigentlich für mich?
⁃ Wer ist Gott wirklich?
Wir lesen erst Mal gemeinsam Kapitel 1 und erfahren am Anfang in den Versen 1 bis 5, wer Hiob eigentlich ist:
Jehova selbst sagt von ihm, er sei „untadelig, gottesfürchtig und rechtschaffen, vom Bösen weichend“ (Vers 1). Außerdem ist er steinreich, in unserer heutigen Zeit hätte er wahrscheinlich einen Konzern (Vers 3). All seine Habe hatte er zum einen durch seine eigene hatte Arbeit, aber auch, weil Gott ihn gesegnet hatte (Vers 10).
Wir lesen, dass er 10 Kinder hat, 7 Söhne und 3 Töchter, ihre Namen werden allerdings nicht genannt – wahrscheinlich, weil sie starben, bevor sie selbst Kinder hatten, dadurch waren die Namen für die späteren Stämme, die Aufteilung des Landes und die Abstammungslinie nicht wichtig.
Was wissen wir sonst über seine Kinder, wie alt mögen sie gewesen sein?
Sie waren auf jeden Fall schon erwachsen, denn wir lesen, dass sie jeweils reihum in ihrem eigenen Haus ein Festessen für alle gaben (Vers 4). Ihr Haus war bereits so groß, dass sie eine große Anzahl von Leuten einladen konnten, daher schätzten wir, dass sie so Mitte 20 und älter gewesen sein werden, denn sie hatten es schon zu etwas gebracht.
Hiob hatte Angst, dass sich seine Kinder gegen Gott versündigt haben könnten, daher brachte er regelmäßig Brandopfer für sie dar. Was für eine Tätigkeit ist das, was er hier ausübt?
Wir hatten uns am Donnerstag damit beschäftigt, wieso wir „Könige und Priester Gottes sind“ und haben gelernt, dass ein Priester mehrere Aufgaben im alten Israel hatte:
⁃ Er brachte Sühnopfer dar
⁃ Er belehrte die Menschen über Gott und seine Gebote
⁃ Er betete für andere, legte Fürsprache für sie ein
Wir sehen, dass Hiob hier als Priester seines Hauses, seiner Familie, amtete?
Was ist unser Job heute als von Jesus eingesetzte Priester? Auch wir erzählen von Gott und erklären Sein Wort und wir legen Fürsprache für andere ein, indem wir für sie beten. Nicht nur, wenn wir sehen, dass sie von ihren Problemen erdrückt werden, sondern ganz besonders wenn wir sehen, dass sie vom rechten Weg abkommen und Dinge tun, die sich mit Gottes Willen für uns nicht vereinbaren lassen.
Als nächstes lesen wir die Verse 6 bis 12 und sehen in den Himmel, der jetzt hier für uns geöffnet wird, damit wir einen Blick hinein werfen können:
Wir sind Zeuge bei einem Streitgespräch zwischen Jehova und Satan. Wissen wir eigentlich, was der Name Satan bedeutet? Wir erinnern uns, dass die hebräischen Namen immer eine Bedeutung haben: Satan bedeutet „der Ankläger“. Er ist derjenige, der uns bei Gericht gegenüber sitzt. Unser Anwalt verteidigt uns und der Staatsanwalt klagt uns an. Satan ist derjenige, der uns bei Gott anklagt. Wir bekommen hier ein sehr eindeutiges und klares Bild davon.
Aber warum ist dieser Ankläger eigentlich im Himmel bei Jehova? Hatte er Langeweile? Warum hat so ein Typ kein Hausverbot im Himmel? Was will er bei Gott?
Jehova selbst hatte zu einem Treffen eingeladen und alle Geistwesen sind hier anwesend, und dadurch natürlich auch Satan. Vielleicht müssen sie sich vor Gott rechtfertigen für das was sie getan oder nicht getan haben und höchstwahrscheinlich bekommen sie hier auch ihre Aufträge.
Was sagt der Ankläger hier und gilt dies nur für Hiob oder auch für uns Heute?
„»Überrascht dich das?«, fragte der Satan. »Er tut’s doch nicht umsonst! Du hast ihn, seine Familie und seinen ganzen Besitz stets bewahrt. Seine Arbeit war erfolgreich, und seine Herden haben sich gewaltig vermehrt. Aber – versuch es doch einmal und lass ihn Hab und Gut verlieren, dann wird er dich ganz sicher vor allen Leuten verfluchen.«“
Hiob 1:9-11 HFA
Satan wirft Hiob vor, dass er Jehova nur aus Eigennutz dient – daher auch die Frage ganz zu Anfang, warum wir eigentlich Gott dienen? Denn es betrifft eigentlich auch heute noch jeden von uns.
Jehova ist stolz auf Hiob, er sagt „es gibt keinen wie ihn…“. Daher muss es die Zeit gewesen sein, als die Israeliten in Ägypten im Land Gosen wohnten, sonst hätte Jehova hier auch Abraham, Isaak, Jakob und Joseph erwähnt, wenn diese noch gelebt hätten (oder Mose und Aaron, wenn diese bereits schon gelebt hätten).
Satan macht dies wütend, denn er will selbst angebetet werden, dies war schon im Garten Eden so, deshalb verführte er auch Adam und Eva, sich von Gott loszusagen. Seinerzeit sagte er schon, dass Gott ihnen etwas Bedeutendes vorenthalten würde, er appelierte an ihre Selbstsucht und es hat ja auch funktioniert (1. Mose Kapitel 3). Von Hiib denkt er ebenso und daher wirft er es Jehova ins Gesicht: „Hiob macht das alles ja nur aus reiner Selbstsucht“. (Mich machen diese beiden Kapitel von Hiob immer wieder wütend, dass er so mit unserem liebevollen Schöpfer spricht, empört mich immer wieder).
Aber achten wir mal beim Lesen genau darauf, wer seine Hand gegen Hiob ausstrecken soll: Satan will, dass Jehova es tut, aber das wird kathegorisch abgelehnt, das muss der Ankläger schon selbst tun (Vers 11). Jehova sagt im Prinzip: „ich mache das nicht, das musst du schon selbst tun“ und Satan legt sofort los?.
Wir lesen die Verse 13 bis 19:
Bisher war Hiob also sehr von Jehova gesegnet, alles, was er tat, gelang. Nun wendet sich das Blatt und 4 Boten kommen mit einer „Hiobsbotschaft“. Was passiert?
Als erstes wird ihm fast sein ganzes Vieh „geklaut“, er verliert seinen Reichtum von jetzt auf gleich (Verse 14-15).
Als nächstes verliert er „durch Feuer vom Himmel“ alles weiteres Vieh und seine Angestellten (Vers 16). Vielleicht handelte es sich dabei um ein Feuer, das durch einen Blitz verursacht worden war.
Kaum hat er diese Nachricht vernommen, kommt schon der nächste Bote und teilt mit, dass auch alles restliche Vieh und alle anderen Hirten und Angestellten bei einem Überfall ums Leben kamen (Vers 17).
Dies ist keine leichte Sache, es geht nicht nur um das Materielle, denn er hat mit seinen Angestellten eng zusammen gearbeitet, da hatten sich bestimmt Beziehungen aufgebaut und so kommt hier auch noch die Trauer um lieb gewordene Menschen mit hinzu.
Als letztes, als der 4. Bote eintrifft, erfährt er, dass alle seine Kinder, die bei einem ihrer gewohnten Festmähler saßen, dass sie alle zu Tode gekommen sind (Verse 18-19). Das Dach war eingestürzt, wahrscheinlich durch ein Erdbeben!
Das ist ziemlich perfide, denn durch „den Blitz vom Himmel“ und durch „den starken Wind“ – vielleicht ein Tornado – dadurch dass das Leid durch Naturgewalten hervorgerufen wird, entsteht der Eindruck, als habe der Schöpfer, der Allmächtige Gott, hier seine Finger mit im Spiel. Das ist sicherlich vom Satan auch genau so beabsichtigt *grummel. Er geht hier wirklich „gut“ geplant vor…
Wie reagieren wir, wenn wir von jemanden hören, dem großes Unheil widerfährt? „Oh Gott!“
Wie reagiert Hiob?
„Da stand Hiob auf, zerriss sein Obergewand und schor sich den Kopf.“
Hiob 1:20 HFA
Hiob trauert um seine Kinder, eine völlig normale Reaktion! Aber macht er Gott Vorwürfe?
„Obwohl dieses Leid über ihn hereinbrach, versündigte Hiob sich nicht. Kein böses Wort gegen Gott kam über seine Lippen.“
Hiob 1:22 HFA
Er sagt auch „Gott hat gegeben und Gott hat genommen“ (Vers 21).
Inwiefern hatte Gott gegeben? Er hatte all seinen Reichtum nicht nur mit seiner eigenen fleißigen Arbeit erwirtschaftet, sondern Gott hatte es gesegnet. Zudem hatte er Gesundheit und Körperliche Kraft, ebenso wie die Fähigkeit, gut wirtschaften zu können, als Gabe von Gott erhalten. Insofern hatte Gott gegeben.
Aber inwiefern hatte Gott genommen? War das nicht der Teufel, der seine Hand gegen ihn ausstreckte? Was hatte denn Jehova damit zu tun?
Ausgeführt hatte es der Teufel, aber Gott hatte es zugelassen, ohne seine Zulassung wäre das nicht gegangen (Verse 21 und 12). In einem der Kommentare, die ich zur Zeit lese, wird gesagt: „der Teufel ist wie ein Hofhund an einer langen Kette. Er kommt nur soweit ihn die Kette lässt“. In gewissem Sinne ist der Satan auch bei Jehova an der Kette, er kann nur das tun, was dieser auch zulässt. Aber das erfahren wir im nächsten Kapitel etwas näher.
Wo hatte Jehova bereits schon mal etwas genommen oder gesagt „gib es mir jetzt“?
Wir denken hier an Abraham und Isaak: als Jehova ihn auffordert, den geliebten Sohn zu opfern, auf den er fast 25 Jahre gewartet hatte und den er nur durch ein Wunder von Jehova erhalten hatte. Abraham war dazu bereit, glücklicherweise hielt Gottes Engel ihn auf, Jehova reichte es aus, die Bereitschaft zu sehen (1. Mose Kapitel 22).
Auch als Joseph von seinen Brüdern überfallen und nach Ägypten in die Sklaverei verkauft wurde, ließ Jehova es zu, er Griff nicht ein, obwohl er es hätte tun können. Erst am Ende der Geschichte verstehen wir, warum er es zugelassen hatte und was er bewirkt hat dadurch.
Obwohl Hiob nicht versteht, warum Gott dies alles geschehen lässt, hält er weiterhin an Jehova fest, ebenso wie Joseph auch weiterhin Gott angebetet und gepriesen hatte…
Weiter geht es mit Kapitel 2