Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
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Kapitel 7
Fremdlinge und zeitweilig Ansässige mit einem vorbildlichen Wandel
JEMAND, der sich von den Menschen der Gemeinde, in der er lebt, sehr unterscheidet, wird oft mit Argwohn und Mißtrauen betrachtet. Sein Verhalten wird genauer beobachtet als das der Einheimischen. Leider gibt es Personen, die gegenüber einer ganzen Rasse, einer ganzen Nation oder einem ganzen Stamm voreingenommen sind, nur weil sich ein einziger Ausländer in ihrer Nachbarschaft schlecht benommen hat. Selbst Regierungen erlassen Gesetze und Bestimmungen, die nur für Ausländer gelten. Wird das Verhalten eines Ausländers als lästig empfunden, so kann er sogar ausgewiesen werden.
2 Weshalb ist dies alles für Christen von Belang? Wie sollten diese Tatsachen ihre Lebensweise beeinflussen?
3 In der heutigen Welt sind wahre Christen „Fremdlinge und zeitweilig Ansässige“, denn sie blicken einer bleibenden Wohnstätte entgegen, die einen Bestandteil von Gottes ‘neuen Himmeln und seiner neuen Erde’ bilden wird (1. Petrus 2:11; 2. Petrus 3:13). Da sich echte Jünger Jesu Christi bemühen, so zu denken und zu handeln, wie es in der Heiligen Schrift empfohlen wird, mögen Ungläubige oder Personen, die nur vorgeben, das Christentum zu praktizieren, auf sie herabblicken, als seien sie unerwünschte „Ausländer“. Ein Christ sollte sich jedoch nicht schämen, weil die Welt so über ihn denkt. Von Gottes Standpunkt aus ist sein Status als Fremdling ein würdiger Status. Der Christ sollte daher sein Äußerstes tun, um sich so zu verhalten, daß er keinem einen stichhaltigen Grund gibt, ihn zu schmähen.
4 Als der Apostel Petrus an seine Glaubensgefährten schrieb, machte er sie auf ihre ehrenwerte Stellung als „Fremdlinge und zeitweilig Ansässige“ aufmerksam. Zu Beginn seines ersten Briefes lesen wir:
„Petrus, ein Apostel Jesu Christi, an die zeitweilig Ansässigen, die zerstreut sind in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien, an die Auserwählten nach dem Vorherwissen Gottes, des Vaters, mit der Heiligung durch den Geist zum Zwecke ihres Gehorsams und ihrer Besprengung mit dem Blut Jesu Christi“ (1. Petrus 1:1, 2).
5 Im ersten Jahrhundert lebten die Gläubigen in vielen Ländern zerstreut, inmitten einer großen nichtchristlichen Bevölkerung. Oft wurden sie von ihren Mitmenschen ungerechtfertigterweise verachtet. Es muß daher für sie ermutigend gewesen sein, zu hören oder zu lesen, wie Jehova sie gemäß dem Brief des Petrus einschätzte. Sie waren tatsächlich Gottes „Auserwählte“. Der Höchste hatte sie zu seinem Eigentum, zu seinem Volk gemacht. Schon lange bevor die aus Juden und Nichtjuden zusammengesetzte Christenversammlung ins Dasein kam, wußte der Allmächtige im voraus, daß es einmal eine solche Gruppe seiner Diener geben würde, die in verschiedenen Teilen der Erde zerstreut leben würden. Durch die Wirksamkeit seines Geistes wurden diese Personen geheiligt oder für einen heiligen Zweck abgesondert. Jehova handelte mit ihnen, damit sie seine gehorsamen Kinder seien und seinen Willen täten. Die Erkenntnis, von dem Souverän des Universums so gebraucht zu werden, hätte sie bestimmt tief berühren und veranlassen sollen, dem edlen Zweck entsprechend zu leben, für den Gott sie vorgesehen hatte.
6 Natürlich wurden diese Gläubigen nicht aufgrund ihres eigenen Verdienstes ein auserwähltes, geheiligtes Volk. Als einzelne waren sie Sünder und mußten geheiligt werden, und daher spricht der Apostel Petrus von ihrer „Besprengung mit dem Blut Jesu Christi“. Das erinnert uns an die Reinigungszeremonie, die ein Israelit durchmachen mußte, der zeremoniell unrein geworden war, indem er beispielsweise einen menschlichen Leichnam berührt hatte. Um wieder rein zu werden, mußte der Betreffende mit Reinigungswasser besprengt werden (4. Mose 19:1-22). In ähnlicher Weise mußte der sühnende Wert des Opfers Christi auf die Christen angewandt werden, damit sie vor Gott ein reines Gewissen haben und sich ihm freimütig im Gebet nahen konnten (Hebräer 9:13, 14; 10:19-22). Außerdem besprengte Moses das Volk mit dem Blut von Opfertieren, als die Israeliten in einen Bund mit Jehova aufgenommen wurden (2. Mose 24:3-8). Daher mögen die Worte über die „Besprengung mit dem Blut Jesu Christi“ auch darauf aufmerksam machen, daß diese Gläubigen in den neuen Bund aufgenommen worden waren, der durch Jesus Christus vermittelt und durch sein vergossenes Blut gültig gemacht worden war, und daß ihnen nun der Nutzen dieses Bundes zukam.
7 Wie die Gläubigen des ersten Jahrhunderts haben auch ergebene Jünger Jesu Christi heute eine ehrenwerte Stellung vor Jehova Gott. Sie .müssen sich in der Welt als „Fremdlinge“ und „zeitweilig Ansässige“ vorbildlich verhalten. Sonst bringen sie Schmach auf Jehova Gott und auf die Versammlung seines Volkes. Alle müssen sich daher die Ermahnung des Apostels Petrus zu Herzen nehmen: „Geliebte, ich ermahne euch als Fremdlinge und zeitweilig Ansässige, euch der fleischlichen Begierden zu enthalten, die ja mit der Seele im Streite liegen“ (1. Petrus 2:11).
8 Da wir in dem vergehenden System der Dinge „Fremdlinge und zeitweilig Ansässige“ sind, können wir es uns nicht leisten, unser Herz ungebührlich an etwas zu hängen, was zu der gegenwärtigen menschlichen Ordnung gehört. Keine irdischen Bindungen, Sorgen, Freuden oder Besitztümer sind von Dauer. Zeit und unvorhergesehenes Geschehen trifft alle und kann das Leben eines Menschen plötzlich und entscheidend verändern (Prediger 9:11). Daher ist es wirklich weise, den Rat des Apostels Paulus zu beachten: „Fortan seien die, die Ehefrauen haben, so, als ob sie keine hätten, und auch die Weinenden seien wie solche, die nicht weinen, und die sich Freuenden wie solche, die sich nicht freuen, und die Kaufenden wie solche, die nicht besitzen, und die, die von der Welt Gebrauch machen, wie solche, die nicht vollen Gebrauch von ihr machen; denn die Szene dieser Welt wechselt“ (1. Korinther 7:29-31). Würden wir völlig in den Sorgen oder Freuden aufgehen, die eine Folge der sich stets verändernden Umstände und Beziehungen sind, so könnte es geschehen, daß wir unser Verhältnis zum Höchsten und zu seinem Sohn nicht weiter vertiefen, und wir könnten ernstlich Schaden nehmen.
9 Die Situation, in der sich die meisten Menschen befinden, zeigt deutlich, weshalb wir nicht versuchen sollten, ‘von der Welt vollen Gebrauch’ zu machen. Die Menschen im allgemeinen kennen entweder Gottes Verheißung, „neue Himmel und eine neue Erde“ zu schaffen nicht, oder sie glauben nicht wirklich an die bevorstehende gerechte neue Ordnung. Sie können sich daher nur auf das gegenwärtige Leben konzentrieren. Ihnen fehlt eine solide Hoffnung für die Zukunft. Deshalb denken sie fast ausschließlich an ihre täglichen Bedürfnisse und sind darauf bedacht, soviel wie möglich aus der Welt herauszuholen (Matthäus 6:31, 32). Ihre Augen leuchten bei der Aussicht, schöne Kleider, funkelnde Juwelen, teuren Schmuck, schöne Möbel oder eine luxuriöse Wohnung zu bekommen. Sie mögen versuchen, andere durch materiellen Besitz zu beeindrucken (1. Johannes 2:15-17).
10 Der Christ dagegen erkennt, daß eine ewige Zukunft vor ihm liegt. Es wäre töricht, wenn er in den Angelegenheiten des Lebens so aufginge, daß er praktisch keine Zeit mehr für den Schöpfer hätte, von dem seine Zukunft abhängt. Das bedeutet nicht, daß wahre Diener Gottes sich nicht auf angemessene Weise vieler schöner Dinge erfreuen dürften, die man mit Geld kaufen kann. Doch selbst nützliche Vergnügungen und materielle Besitztümer dürfen nie das Wichtigste in unserem Leben werden, jedenfalls nicht, wenn wir uns in dem gegenwärtigen System wirklich als „zeitweilig Ansässige“ fühlen. Wir gehen mit unseren Mitteln nicht verschwenderisch oder sorglos um, sondern betrachten sie richtigerweise so, wie vertrauenswürdige Personen eine möblierte Wohnung betrachten, die sie mieten, oder geliehene Werkzeuge, Ausrüstungsgegenstände oder andere Dinge, die sie benötigen mögen. Solche Personen behandeln diese Dinge sorgsam, aber sie hängen nicht völlig ihr Herz daran, als seien sie ihr bleibender Besitz. Unser Leben sollte zeigen, daß wir anerkennen, daß nichts im gegenwärtigen System garantiert von Bestand ist und daß wir nur „Fremdlinge“ und „zeitweilig Ansässige“ sind, die der verheißenen neuen Ordnung Gottes entgegengehen.
‘ENTHALTET EUCH DER FLEISCHLICHEN BEGIERDEN’
11 Wenn wir unseren Lebensweg als Christen zu einem Erfolg machen wollen, ist es jedoch nicht genug, zu erkennen, daß unsere Lebensbedingungen unvorhersehbaren Änderungen unterworfen sind, was unser gegenwärtiges Leben in der Welt betrifft. Wir müssen auch der biblischen Ermahnung, uns „der fleischlichen Begierden zu enthalten“, ernstlich Aufmerksamkeit schenken. Dabei handelt es sich um die unrechten Begierden in den Gliedern des Körpers. Der Apostel Paulus erklärt in seinem Brief an die Galater, zu welchen Sünden diese unrechten Begierden führen. Nachdem er gezeigt hat, daß jemand, der sich von Gottes Geist leiten läßt, die „Begierde des Fleisches“ überhaupt nicht vollbringt, zählt er die Werke des Fleisches auf — „Hurerei, Unreinheit, zügelloser Wandel, Götzendienst, Ausübung von Spiritismus, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Wortzänkereien, Spaltungen, Sekten, Neidereien, Trinkgelage, Schwelgereien und dergleichen Dinge“ (Galater 5:16, 19-21).
12 Aufgrund der ererbten Sünde sind wir ständig der Versuchung ausgesetzt, in die Werke des Fleisches verstrickt zu werden, ‘die Begierden des Fleisches zu vollbringen’. Diese schädlichen Begierden gleichen einem einfallenden Heer, das versucht, über die ganze Seele, die ganze Person, die Oberhand zu gewinnen und sie zu veranlassen, sich sündigen Leidenschaften hinzugeben. Der christliche Apostel Paulus war sich des Kampfes, der auf diese Weise im Innern vor sich geht, völlig bewußt. Über sich selbst schrieb er: „Ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn die Fähigkeit zu wünschen ist bei mir vorhanden, aber die Fähigkeit, das zu vollbringen, was vortrefflich ist, ist nicht vorhanden. Denn das Gute, das ich wünsche, tue ich nicht, sondern das Schlechte, das ich nicht wünsche, das treibe ich“ (Römer 7:18, 19). Dieser Konflikt zwang Paulus dazu, ‘seinen Leib zu zerschlagen und ihn zum Sklaven zu machen, damit er sich nicht, nachdem er anderen gepredigt hatte, selbst irgendwie als unbewährt erwies’ (1. Korinther 9:27).
13 In ähnlicher Weise sollte uns der Wunsch, vor Gott rein zu bleiben und seinen Segen zu empfangen, dazu antreiben, uns anzustrengen, unsere Begierden zu beherrschen. Weshalb sollten wir uns einen schweren Kampf durch Unterhaltung, Lesestoff, Umgang und Umstände, die unsere sündigen Neigungen nur erregen und unterstützen, noch erschweren? Darüber hinaus müssen wir positive Schritte unternehmen, um uns zu schützen. Wir sollten daran denken, daß wir nicht in unserer eigenen Kraft Gelingen haben können, sondern daß wir die Ermunterung unserer ergebenen Brüder und die Hilfe des Geistes Gottes brauchen. Der Apostel Paulus forderte Timotheus auf: „Jage . . . nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen“ (2. Timotheus 2:22). Wenn wir das tun, kann es uns mit Hilfe des heiligen Geistes gelingen, zu verhindern, daß schädliche Begierden die Oberhand über uns gewinnen. Wenn wir so unseren fleischlichen Begierden widerstehen, indem wir unseren Sinn auf das gerichtet halten, was wahr, gerecht, keusch, liebenswert, tugendhaft und lobenswert ist, werden wir uns nicht Gottes Mißfallen zuziehen (Philipper 4:8, 9). Nachdem wir uns bemüht haben, anderen zu helfen, Gelingen zu haben, werden wir uns nicht selbst als unbewährt erweisen.
EIN VORTREFFLICHER WANDEL KANN ANDEREN HELFEN, DIE WAHRE ANBETUNG ANZUNEHMEN
14 Es hat noch einen weiteren wünschenswerten Vorteil, wenn wir uns ‘der fleischlichen Begierden enthalten’. Der Apostel Petrus schrieb: „Führt euren Wandel vortrefflich unter den Nationen, damit sie in dem, worin sie wider euch als von Übeltätern reden, zufolge eurer vortrefflichen Werke, von denen sie Augenzeugen sind, Gott verherrlichen mögen am Tage seiner Besichtigung“ (1. Petrus 2:12).
15 Im ersten Jahrhundert wurden die Christen oft falsch dargestellt. Man bezeichnete sie als „Übeltäter“. Anschuldigungen wie die folgenden waren typisch: „Diese Menschen . . . beunruhigen unsere Stadt sehr, und sie verkündigen Bräuche, die anzunehmen oder auszuüben uns nicht erlaubt ist, da wir Römer sind“ (Apostelgeschichte 16:20, 21). ‘Diese haben die bewohnte Erde aufgewiegelt.’ „Alle diese handeln wider die Verordnungen Cäsars, indem sie sagen, ein anderer sei König, Jesus“ (Apostelgeschichte 17:6, 7). Paulus wurde beschuldigt, er sei ‘eine Pest und habe unter allen Juden auf der ganzen bewohnten Erde Aufstände erregt’ (Apostelgeschichte 24:5). Führende Männer unter den Juden in Rom sagten zu Paulus: „In der Tat, was diese Sekte betrifft, ist uns bekannt, daß ihr überall widersprochen wird“ (Apostelgeschichte 28:22).
16 Die beste Verteidigung gegen solche Falschdarstellungen ist ein vortrefflicher Wandel. Wenn sich Christen als gesetzestreue Bürger erweisen, treu ihre Steuern zahlen, die Bereitschaft zeigen, gute Werke zu tun, in ihrem Beruf fleißig arbeiten, ehrlich sind und aufrichtiges Interesse an dem Wohl ihrer Mitmenschen bekunden, dann erweisen sich die gegen sie erhobenen Anschuldigungen als falsch (Titus 2:2 bis 3:2). Selbst Personen, die verleumderische Behauptungen über Christen wiederholen, können dadurch die Verkehrtheit ihrer Handlungsweise erkennen und veranlaßt werden, die wahre Anbetung anzunehmen. Wenn dann der Tag der Besichtigung herbeikommt, an dem Gott Gericht hält, mögen solche ehemaligen Verleumder der Christen zu denen zählen, die den Höchsten verherrlichen oder lobpreisen.
17 Die Tatsache, daß ein Christ durch seine rechtschaffene Lebensweise so viel Gutes bewirken kann, sollte uns dazu veranlassen, ernsthaft darüber nachzudenken, wie wir andere behandeln und in welchem Ausmaß wir um unsere Mitmenschen besorgt sind. Wir möchten bestimmt nicht unsere Augen vor den Bedürfnissen der Menschen in unserer Nachbarschaft verschließen. Natürlich ist es nicht einfach eine gute Taktik, daß wir freundliche, entgegenkommende und höfliche Nachbarn sind. Es ist ein grundlegender Bestandteil unseres christlichen Lebensweges. Jesus Christus ermahnte seine Zuhörer in der Bergpredigt: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun“ (Matthäus 7:12). Die Bibel fordert uns auf: „Laßt uns denn, solange wir günstige Zeit dafür haben, gegenüber allen das Gute wirken, besonders aber gegenüber denen, die uns im Glauben verwandt sind“ (Galater 6:10). „Wenn möglich, haltet, soweit es von euch abhängt, mit allen Menschen Frieden“ (Römer 12:18). „Jagt allezeit dem Guten nach gegeneinander und gegen alle anderen“ (1. Thessalonicher 5:15).
18 Offensichtlich gehört also mehr dazu, Christ zu sein, als den wichtigen Erfordernissen nachzukommen, Zusammenkünften mit Glaubensgefährten beizuwohnen und mit anderen über die biblische Wahrheit zu sprechen (Matthäus 28:19, 20; Hebräer 10:24, 25). Wir sind auch verpflichtet, Gottes Sohn in unserem Denken und Handeln und in unserer Persönlichkeit nachzuahmen. Der Apostel Petrus schrieb: „Schließlich seid alle gleich gesinnt, bekundet Mitgefühl, habt brüderliche Zuneigung, zartes Erbarmen, seid demütig gesinnt“ (1. Petrus 3:8). Um „gleich gesinnt“ zu sein, müssen wir „in demselben Sinn und in demselben Gedankengang fest vereint sein“ (1. Korinther 1:10). Besonders in unserer Einstellung sollten wir Jesus Christus nachahmen, der seine Liebe dadurch bewies, daß er sein Leben für uns opferte (Johannes 13:34, 35; 15:12, 13). Die wahren Jünger Jesu Christi sind wirklich „gleich gesinnt“. Das ist an der Liebe und der Einheit zu merken, die auf der ganzen Erde unter ihnen herrschen. Dennoch müssen wir als einzelne die Fragen beantworten: „Leiste ich wirklich einen Beitrag zu diesem Geist der Einheit und der Zuneigung? Wie tue ich das, und in welchem Ausmaß?“
19 Wenn wir unsere geistigen Brüder wirklich lieben, werden wir gütig und versöhnlich sein. Nachdem einmal ein Problem besprochen und eine Lösung vereinbart worden ist, werden wir gegenüber bestimmten Gliedern der Christenversammlung, die an den Schwierigkeiten mit schuld sind, keinen Groll mehr hegen oder ihnen bewußt aus dem Wege gehen. In Übereinstimmung mit dem Rat des Petrus müssen wir uns davor hüten, so gefühllos, hart und stolz zu werden, wie es in der Welt üblich ist. Andere sollten sehen können, daß wir Mitgefühl für diejenigen haben, die leiden, daß wir zu unseren geistigen Brüdern eine herzliche Liebe oder Zuneigung besitzen, daß wir „zartes Erbarmen“ haben oder Mitleid bekunden und daß wir keine übertriebene Meinung von uns haben, sondern „demütig gesinnt“ sind, bereit, anderen zu dienen. (Vergleiche Matthäus 18:21-35; 1. Thessalonicher 2:7-12; 5:14.)
20 Darüber hinaus sollten wir unser Mitgefühl, unser Erbarmen und unsere Freundlichkeit nicht nur auf unsere Glaubensgefährten beschränken (Lukas 6:27-36). Der Apostel Petrus forderte Christen als nächstes auf: „Vergeltet nicht Schädigendes mit Schädigendem noch Beschimpfung mit Beschimpfung, sondern im Gegenteil, verleiht Segen“ (1. Petrus 3:9). Das bedeutet nicht, daß wir Personen loben, die uns Schaden zufügen und uns schmähen, oder sie mit Zuneigung überschütten. Wir werden aber am meisten Gutes bewirken, den größten Herzensfrieden haben und am glücklichsten sein, wenn wir in unserem Umgang mit ihnen weiterhin freundlich und rücksichtsvoll sind in der Hoffnung, daß sie sich ändern und ebenfalls Gottes Segen empfangen werden.
WARUM WIR NICHT VERGELTUNG ÜBEN SOLLTEN
21 Die Tatsache, daß Jehova Gott aufgrund des Opfers Jesu barmherzig unsere Sünden vergeben hat, sollte uns veranlassen, sogar unsere Feinde freundlich und mitfühlend zu behandeln. Jesus Christus sagte: „Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, wird euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben“ (Matthäus 6:15). Ob wir von Gott bleibende Segnungen empfangen, hängt also von unserer Bereitschaft ab, andere zu segnen. Jehova Gott läßt zu, daß wir unfreundlich behandelt werden. Einer der Gründe dafür ist, daß wir dadurch die Gelegenheit haben, zu beweisen, daß wir unseren Mitmenschen verzeihen und Erbarmen mit ihnen haben. Der Apostel Petrus brachte diesen Gedanken zum Ausdruck, indem er als nächstes sagte: „Ihr [seid] zu diesem Lauf [die zu segnen, die euch schaden] berufen worden . . ., damit ihr Segen ererbet“ (1. Petrus 3:9). Das soll nicht heißen, daß unser himmlischer Vater möchte, daß andere uns schaden. Er verhindert lediglich nicht, daß wir mit den Problemen konfrontiert werden, denen sündige Menschen in einer sündigen Welt ausgesetzt sind. Wir können so beweisen, daß wir wirklich wie er sein wollen — gütig, barmherzig und versöhnlich.
22 Petrus setzt nun seine Ermunterung, Böses weder durch Worte noch durch Taten zu vergelten, fort, indem er aus Psalm 34:12-16 zitiert und schreibt:
„Denn ,wer das Leben lieben und gute Tage sehen möchte, der halte seine Zunge vom Bösen zurück und seine Lippen, daß sie nicht Trug reden, er wende sich aber ab vom Bösen und tue Gutes, er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Flehen, das Angesicht Jehovas aber ist gegen die gerichtet, die Böses tun‘ “ (1. Petrus 3:10-12).
23 Mit diesen Worten zeigt Petrus nachdrücklich, daß wir allen Menschen Güte erweisen müssen, ja daß dies ein Bestandteil des einzig richtigen und besten Lebensweges ist. Jemand, der ‘das Leben liebt’, es als eine Gabe Gottes schätzt, und „gute Tage“ sehen möchte — Tage, an denen er das Gefühl hat, daß sein Leben Sinn und Zweck hat —, beweist dies, indem er sich bemüht, etwas zum Glück seiner Mitmenschen beizutragen. Er hält seine Zunge im Zaum, indem er andere nicht herabsetzt, schmäht, betrügt oder hintergeht. Er hat den Wunsch, sich von allem Schlechten fernzuhalten und das zu tun, was in Gottes Augen gut ist. Da er den Frieden sucht und ihm nachjagt, wird er nicht aggressiv oder streitsüchtig sein, sondern sich anstrengen, ein gutes Verhältnis zu anderen zu haben und unter anderen ein gutes Einvernehmen zu fördern (Römer 14:19).
24 Wer seine Liebe zum Leben beweist, indem er anderen hilft, Glück und Frieden zu haben, macht sich zu einem angenehmen Gefährten. Andere werden durch ihre Worte und Taten zeigen, daß er erwünscht ist und benötigt und geschätzt wird. Sein Leben wird daher niemals leer oder sinnlos sein (Sprüche 11:17, 25).
25 Selbst wenn seine Güte nicht immer geschätzt wird, kann er überzeugt sein, daß Jehova Gott liebevoll für ihn sorgen wird. Da die Augen des Höchsten über die Gerechten wachen und seine Ohren stets auf ihr Flehen gerichtet sind, weiß er genau, was sie brauchen, und kann ihnen schnell zu Hilfe kommen. Er wird bestimmt dafür sorgen, daß sie „gute Tage sehen“, denn die Gottergebenheit, die sie bekunden, hat „eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben“ (1. Timotheus 4:8). Wer dagegen Böses tut — wer nicht zum Frieden und zum Glück anderer beiträgt —, kann nicht Gottes Gunst erhalten. Gottes „Angesicht“ ist gegen solche Personen gerichtet, und er wird sie verurteilen, denn seiner Aufmerksamkeit entgeht nichts.
EINE LOHNENDE HANDLUNGSWEISE
26 Wenn wir uns stets vor Augen halten, daß unser vortrefflicher Wandel zu guten Ergebnissen führt, so wird uns dies helfen, dem Druck zu widerstehen, den entarteten Gewohnheiten der Welt nachzugeben. In diesem Sinne ermuntert uns der Apostel Petrus, indem er schreibt:
„Es ist genug, daß ihr in der vergangenen Zeit den Willen der Nationen vollbracht habt, als ihr in Zügellosigkeiten wandeltet, in Lüsten, übermäßigem Weingenuß, Schwelgereien, Trinkgelagen und gesetzwidrigen Götzendienereien. Daß ihr diesen Lauf zu demselben Tiefstand der Ausschweifung nicht mit ihnen fortsetzt, befremdet sie, und sie reden fortgesetzt lästerlich von euch. Diese Leute werden aber dem Rechenschaft geben, der bereit ist, die Lebenden und die Toten zu richten. In der Tat, zu diesem Zweck wurde die gute Botschaft auch den Toten verkündet, damit sie, was das Fleisch betrifft, vom Standpunkt der Menschen aus gerichtet würden, doch was den Geist betrifft, vom Standpunkt Gottes aus leben könnten“ (1. Petrus 4:3-6).
27 Es ist schon genug, daß ein Christ in der Vergangenheit Zeit darauf verwandt haben mag, seine sündigen Leidenschaften und Begierden zu befriedigen, als er Gottes Willen und Vorsatz noch nicht kannte. Er sollte daher nie wieder den Wunsch verspüren, zu einem Leben zurückzukehren, das sich durch Ausschweifungen und durch sittliche Hemmungslosigkeit auszeichnet. Wir wollen nie vergessen, wie leer und sinnlos ein zügelloses Leben ist und welche Schande es mit sich bringt (Römer 6:21). Vulgäre, obszöne Unterhaltung, unanständiges Tanzen und wilde, aufpeitschende Musik — Dinge, die in der Welt so populär geworden sind — sollten uns nicht anlocken, sondern abstoßen. Es mag uns zwar nicht leichtfallen, uns von früheren Gefährten verspotten zu lassen, weil wir uns von solchen Dingen fernhalten, doch wir werden bestimmt nichts gewinnen, wenn wir uns an ihren wilden Partys und ihrer zügellosen Lebensweise beteiligen. Statt dessen haben wir sehr viel zu verlieren, wenn wir die weltliche Lebensweise annehmen. Alle, die Böses tun, müssen für ihre Handlungen vor Jesus Christus Rechenschaft ablegen, den Jehova Gott als Richter über die Lebenden und die Toten eingesetzt hat (2. Timotheus 4:1). Weil dieses Gericht mit Gewißheit kommt, wurde die „gute Botschaft“ den „Toten“ verkündet, das heißt den geistig Toten, die bereuen, umkehren und von Gottes Standpunkt aus zum Leben kommen müssen, indem der Nutzen des Opfers Christi auf sie angewandt wird.
28 Diejenigen, die tatsächlich bereuen, sind in Gottes Augen wirklich kostbar, und er möchte, daß sie in alle Ewigkeit leben und glücklich sind. Die Menschen dieser Welt erkennen jedoch nicht das gute Verhältnis, das wahre Christen zum Schöpfer haben. Diese Weltmenschen blicken auf die Jünger Christi herab und richten sie, „was das Fleisch betrifft, vom Standpunkt der Menschen aus“, das heißt nach der äußeren Erscheinung. Es sollte uns jedoch nicht beunruhigen, daß sie uns ungünstig beurteilen. Entscheidend ist, ob Jehova Gott uns für lebendig hält, „was den Geist betrifft“, das heißt, ob wir ein Leben als Geistesmenschen führen. Das wird dann der Fall sein, wenn unser Leben stets mit den Geboten des Höchsten in Übereinstimmung ist.
29 Wir haben bestimmt guten Grund, als „Fremdlinge und zeitweilig Ansässige“ in dem gegenwärtigen System einen vortrefflichen Wandel zu führen. Der Höchste gebietet es. Sein eigenes Beispiel, seine barmherzige Handlungsweise uns gegenüber, verlangt von uns, daß wir in unserem Umgang mit anderen rücksichtsvoll, barmherzig und versöhnlich sind. Unser lobenswertes Benehmen wirft ein günstiges Licht auf unseren Gott und kann anderen helfen, seine Diener zu werden. Nur wenn wir an einem vortrefflichen Wandel festhalten, werden wir weiterhin Jehovas Segen verspüren und schließlich ewiges Leben in einer bleibenden Wohnstätte empfangen. Keine andere Lebensweise ist schon heute so nützlich und verspricht eine solch großartige Zukunft.