Letzte Woche ging es um eine Liebe auf dem ersten Blick und darum, dass Jakob in gewisser Form erntet, was er gesät hatte. Wir haben 1. Mose 29:1-30 gelesen und haben dabei im Hinterkopf behalten, was wir in den letzten Wochen gelesen und heraus gearbeitet hatten. Noch mal kurz zur Erinnerung:
Jakob verlässt auf Geheiß seines Vaters die Heimat und auch das verheißene Land und macht sich auf den Weg nach Haran, um sich eine Braut zu suchen. Der Vater gibt ihm seinen Segen mit auf den Weg und Nachts hat er einen Traum, eine Vision von Gott. Er sieht eine Leiter aus dem Himmel kommen, an der Engel auf und ab gehen und erkennt, dass Jehova nicht abhängig von Zeit und Raum ist, sondern zugleich bei seinem Vater Isaak im verheißenen Land sein kann und auch bei ihm mit auf dem Weg. Jehova wiederholt den Segen und sichert Jakob zu, stets bei ihm zu sein. Dies begeistert Jakob so sehr, dass er den Stein, an dem er gelegen hatte, salbte und ihm den Namen Bethel gab, was Haus Gottes bedeutet. Er verspricht Jehova, das er ihm von allem, was er erwerben wird, IHM den Zehnten geben wird, als Investition für ein Haus Gottes, was er gerne bauen möchte.
Nun begleiten wir Jakob nach Haran zu seiner Familie. Wir lesen erstmal die Verse 1-14. Jakob kommt an eine Quelle auf dem Feld und fragt nach Laban (Vers 4). Wer ist Laban und warum fragt er nach ihm?
Da es zu der Zeit keine Ortsschilder gibt und er sich in der Wüste befindet, will er gerne wissen, wo er eigentlich ist. Hat er den richtigen Ort gefunden? Laban ist der einzige seiner Familie, der ihm mit Namen bekannt ist und zudem sind seit Rebekkas Reise zu ihrem Bräutigam 97Jahre vergangen. Ihr Bruder war damals deutlich älter als sie und es hätte ja auch sein können, dass er inzwischen verstorben ist.
Der Brunnen wirft einige Fragen auf: wo befand er sich und war es derselbe wie der, an dem Abrahams Diener seinerzeit Rebekka begegnet ist? Das ist eher unwahrscheinlich, denn hier wird gesagt, dass es ein Brunnen auf dem Felde war, wo die Hirten ihre Herden tränken (Vers 2), wohingegen Rebekka aus der Stadt kam, um Wasser für den Haushalt zu besorgen (Kapitel 24 Vers 13).
Nachdem Jakob bestätigt bekommt, dass er hier richtig ist und dass Rahel, eine der Töchter seines Onkels hier regelmäßig her kommt, um ihre Herden zu tränken, wartet Jakob ab. Als er Rahel sieht, ist es Liebe auf dem ersten Blick!
Laban
Rahel berichtet ihrem Vater von Jakob und als er hört, wer Jakob ist, rennt er sofort hin und begrüßt ihn (Vers 13). Wir erinnern uns, dass er auch sofort zu Abrahams Diener hingerannt ist, aus demselben Grund. Denn wenn Jakob der Sohn von seinem Schwager Isaak ist, wird er ebenfalls sehr reich sein und da fällt bestimmt auch was für ihn ab….?
Den ersten Monat ist Jakob einfach zu Gast im Hause seines Onkels und sie werden die Zeit genutzt haben, um sich gegenseitig aus ihrem Leben zu erzählen. Sicherlich ist Laban brennend daran interessiert, wie es seiner Schwester inzwischen ergangen ist und auch Jakob erhält Einblick in den anderen Teil seiner Familie. Sicherlich wird Jakob ihm auch den Hintergrund seiner Abreise erzählt haben, wie er und seine Mutter „dafür gesorgt haben“, dass der Richtige in Jehovas Augen den Segen des Erstgeborenen erhalten hatte.
Die beiden Töchter
In den Versen 15-20 denkt Laban über Jakobs Zukunft nach. Sicherlich weiss er bereits, dass dieser gekommen ist, um sich bei ihm eine Braut zu suchen. Laban hat zwei Töchter, die eine heisst Lea, was Antilope oder Wildkuh bedeutet, die jüngere heißt Rahel, was Mutterschaf bedeutet. Wir wissen, dass die Namen in der Bibel immer eine tiefere Bedeutung haben und die Eltern keine Modenamen ausgesucht haben, wie wir das heute tun, sondern ganz gezielt die Namen ausgewählt haben. Warum also solche Namen für Labans Töchter?
Thom vermutet, dass sie Labans ganze Einstellung ausdrücken. Wir wissen ja bereits, dass er ganz auf Geld und Reichtum erpicht ist und Thom meint, dass man eine Wildkuh oder ein Mutterschaf auch für einen günstigen Preis verkauft, ohne Rücksicht auf das Tier. Wenn wir bedenken, was Laban nun hier mit seinen Töchtern tut, dann passt dies sehr gut ins Bild.
Da Jakob nicht faul die Hände in den Schoß gelegt hat, sondern wahrscheinlich von Anfang an mit anpackte, fragt Labans ihn, was er als Lohn dafür haben will. Wahrscheinlich hat er hier auch die Heirat seiner Töchter im Auge. Sicherlich hat er bereits bemerkt, dass Jakob völlig mittellos gekommen ist und nach einer Möglichkeit für die Zahlung eines angemessenen Brautpreises gesucht werden muss. Auch hat bestimmt schon mitbekommen, dass Jehova alles, was Jakob tut, auf ganz besondere Weise segnet. So kann Jakob den Brautpreis bei ihm erarbeiten, eine Art Ratenzahlung für sieben Jahre und danach würde Laban ihm Rahel zur Frau geben. Jakob ist einverstanden und da er Rahel von Herzen liebt, vergeht die Zeit für ihn auch wie im Flug.
Der Betrüger und das Dejavue
Aber dann wird Jakob betrogen und es ist interessant, beim Lesen der Verse 21-30 mal darauf zu achten, was uns hier bekannt vorkommt, wenn wir an die List denken, die zum Erhalt des Vatersegens geführt hatte:
Jakob hatte mit Fell verkleidet seinem Vater vorgemacht, dass er der Ältere, der Erstgeborene wäre – das ging, weil der Vater fast blind war und nicht richtig sehen konnte. Laban seinerseits nützt hier aus, dass man nachts wie blind ist und er schickt Lea verschleiert in das Zelt für die Brautnacht. Jakob wie Laban nutzen eigentlich die gleiche List.
Wie reagiert Jakob nun darauf?
Wahrscheinlich erkennt auch er diese frappierende Ähnlichkeit im Vorgehen und daher beschwert er sich nicht. Sicherlich denkt er „jetzt krieg ich das zurück, was ich meinem Vater und Esau angetan habe“, daher wird er ganz ruhig.
Aber bitte beachten wir, dass hier nirgendwo in Gottes Wort steht, dass Jehova dafür verantwortlich ist. Die Idee kam von Laban! Das ist ganz wichtig, dass wir dies begreifen und auch im Hinterkopf behalten! Ebenso wie bei der List dem Vater gegenüber die Idee von Rebekka kam, so kommt jetzt hier die Idee von ihrem Bruder Laban.
Wir haben also gelesen, dass Jakob ruhig bleibt. Er dient für seine Frauen insgesamt 14 Jahre lang. Erinnern wir uns noch, wie lange er bleiben sollte? Der Vater dachte, er kommt gleich wieder und die Mutter hatte gesagt, er solle bleiben, bis sich sein Bruder Esau beruhigt hatte. Das ist auch hier nach den 14 Jahren noch nicht der Fall.
Wir können hier sehr viel von Jakob lernen:
Er hatte wegen dem Traum sein ganzes Leben in Jehovas Hände gelegt. Er beschwert sich nicht bei Gott über den Betrug Labans, er bleibt ruhig! Jakob war zu Hause ein Hirte gewesen und er arbeitet auch hier bei seinem Schwiegervater als Hirte.
Das selbe gilt auch für uns: wenn wir Gott kennengelernt, dann ist egal, was in unserem Leben passiert – wir werden auf Gott vertrauen. Passend dazu waren ja auch die Lieder „Lege deine Sorgen nieder“ und „Gott zeigt Dir den Weg“, die wir zur Einstimmung gesungen hatten.
Nun hat Jakob also zwei Frauen: Lea, die ihm mit einer List untergeschoben wurde und die geliebte Rahel. Wie geht es weiter? Was sagt Gott zu dem Ganzen? Es bleibt spannend. Wer mag darf unter der Woche schon mal 1. Mose 29:31-30:24 lesen.
Wir freuen uns auf euch ?
by Jule with no comments yetWir hatten uns mit 1. Mose 25:1-26 beschäftigt, es ging um die Familiengeschichte von Isaak und Rebekka. In der Woche davor hatten wir ja davon gelesen, warum Abraham seinen Diener eine Braut aus Kanaan holen ließ und wie Gott diese Suche gesegnet hatte. Er kam mit einer passenden Braut für Isaak wieder. Sie stammte aus der Familie Abrahams und betete den Schöpfergott an. Zudem war sie ausgesprochen fleißig, liebevoll und gastfreundlich, sie tränkte 10 Kamele nach einer langen Wüstenwanderung und sie war auch bereit, alles sofort aufzugeben, um diesen Mann Gottes zu heiraten, den sie überhaupt nicht kannte (Kapitel 24).
Weiter geht es mit 1. Mose 25:1-6. Sara war ja vor einigen Jahren verstorben und in der Höhle von Machpela begraben – damit sie später im verheißenen Land auferstehen und mit Abraham leben könnte (Kapitel 23). Isaak war zu dem Zeitpunkt 37 Jahre alt und drei Jahre später heiratete er Rebekka (1. Mose 25:20). Da ist seine Mutter bereits 3 Jahre tot. Nun lesen wir davon, dass sein Vater Abraham nochmals heiratet und mit dieser Frau 6 Söhne hat. Nun ist er schon alt und daher ordnet er vor seinem Tod seine Verhältnisse, denn er möchte nach seiner Auferstehung mit Sara verheiratet sein. Da Gott ihm gesagt hatte, dass Isaak der verheißene Erbe des Bundes ist, gibt er ihm sein Erbe, zahlt die anderen Söhne aus und schickt sie mit deren Mutter Ketura weg. Das Land sollte ja Isaak und dessen Nachkommen gehören.
Abrahams Tod
Wir haben bereits gesehen, dass es im ersten Buch Mose einen ganz besonderen Erzählstil gibt. Die eine Geschichte wird zu Ende erzählt und dann wird der Faden wieder dort aufgenommen, wo man war. Daher lesen wir in den Versen 7-11, dass Abraham im Alter von 175 Jahren stirbt und von seinen Söhnen Isaak und Ismael in der gleichen Höhle begraben wird, wie bereits Sara. Dies bedeutet aber nicht, dass Abraham seine Enkelkinder nicht mehr kennen gelernt hat. Wir werden später noch sehen, dass seine beiden Enkel zum Zeitpunkt seines Todes bereits 15 Jahre alt sein müssen ?
Wir hatten gelesen, dass Abraham 8 (!!!) Söhne hatte: Ismael von Hagar, Isaak von Sara und sechs Söhne mit Ketura. Warum steht dann in Vers 9 nur von Isaak und Ismael, dass sie ihren Vater begruben?
Wir hatten zuvor gelesen, dass Abraham, als er seine Verhältnisse ordnete, Ketura und die sechs gemeinsamen Söhne weg geschickt hatte. Sie waren da wahrscheinlich noch relativ jung, ebenso wie Ismael ca 15 Jahre alt war, als der Vater ihn mit seiner Mutter weg geschickt hatte. Daher waren sie noch zu jung, um extra zum Begräbnis anzureisen.
Mit Vers 10 ist die Geschichte, die über Abraham erzählt wird, beendet. In Vers 11 lesen wir, wo Isaak seine Zelte aufgeschlagen hatte und wohnt und dass Gott nun seinen Segen und Bund auf Isaak legt. Er befindet sich am Brunnen Lachai-Roy. Wir erinnern uns, dass dies übersetzt heißt: „Gott hat gehört“ und es ist eben dieser Brunnen, den Gott der verzweifelten Hagar zeigte, als er das Weinen Ismaels erhört hatte. Ismael bedeutet „Gott hört“. Hier wohnt Isaak und wir hatten bereits im Kapitel zuvor davon gelesen, dass er von dort kam, um auf dem Feld nachzusinnen (Kapitel 24:62-63).
Wieder einmal sehen wir, wie wichtig die Namen in der Bibel sind, auch wenn sie uns nichts sagen und wir sie oftmals nicht aussprechen können. Aber wenn wir die Bedeutung kennen, können wir die Geschehnisse viel besser zuordnen ?
Ismael
Die Verse 12-18 beschäftigen sich mit Ismael und seinen Nachkommen. Wir erinnern uns, dass Ismael gezeugt wurde, weil Abraham und Sara nicht auf Gott gewartet, sondern eine eigene Entscheidung getroffen hatten. Er ist zwar der Erstgeborene von Abraham, aber dennoch sagt Gott von ihm, dass dieser nicht der Erbe ist. Ismael wurde 137 Jahre alt und hatte 12 Söhne, aus denen 12 Stämme hervorgingen. Sie lebten und leben östlich vom verheißenen Land und sind die Vorfahren der heutigen Moslems und dem Islam.
Isaak und Rebekka
Nun kommen wir wieder zu Isaak und Rebekka und lesen in den Versen 19-26, dass auch diese Beiden Probleme mit Unfruchtbarkeit haben. Auch hier könnte es an der engen Blutsverwandschaft liegen. Sie haben fast 20 Jahre auf Nachwuchs gewartet, aber im Gegensatz zu Isaaks Eltern nehmen sie die Angelegenheit nicht selbst in die Hand – sondern sie beten und befragen Gott (Vers 21). Gott erhört dieses Gebet und Rebekka wird schwanger. Aber scheinbar stimmt hier etwas nicht:
In Vers 22 lesen wir, dass sich die Kinder „in ihr stießen“ und Rebekka beunruhigt ist und sich ihrerseits an Jehova wendet. Was genau war da los und weshalb beunruhigt es sie?
Heute haben wir es einfacher, heute gibt es Ultraschall und man kann recht früh erkennen, dass eine Frau Zwillinge erwartet. Das war damals nicht so und Zwillinge sind zu der Zeit nicht etwas Normales sondern eher ungewöhnlich. Rebekka spürt, wie die beiden Jungs in ihrem Leib „herum toben“, mit zwei Kindern ist es auch ziemlich eng dort, weshalb sie noch öfters treten, als normal. Rebekka weiß nichts davon, sie merkt nur, dass etwas nicht stimmt. Aber zum Glück wendet sie sich an Jehova, der als Schöpfer auf jede Frage eine Antwort weiss und dieser sagt ihr dann auch, dass sie zwei Jungs erwartet. Er sagt ihr auch, welcher von den beiden der Erbe des Bundes sein wird und wieder einmal wird es nicht der Erstgeborene sein, sondern der Jüngere. Dies wird später im folgenden Kapitel noch von Bedeutung sein.
In Vers 26 lesen wir nämlich, dass der Erstgeborene sich dem Jüngeren unterordnen würde, das heißt: der Jüngere ist von Gott erwählt. Hier kommt ein Grundsatz, der sich durch die ganze Bibel zieht und schon ganz gravierend auf Jesus und sein Opfer hinweist: „nicht durch Leistung – hier Erstgeburt – sondern von Gott erwählt“. Dass dies auch für uns heute ganz wichtig ist, habe ich erst gestern wieder bei einer Diskussion in einer geschlossenen christlichen Gruppe auf Facebook gesehen (dort hatte ich auch ausführlich darauf geantwortet).
In Vers 26 lesen wir dann von der Geburt der Zwillinge und davon, dass die Geburt vom Jüngeren – also Jakob – nicht ganz so einfach ist. Denn er hält die Verse des Älteren. Wir wissen, dass die Kinder gewöhnlich mit dem Kopf zuerst zur Welt kommen (die Hände nach Hinten), denn dieser ist der größte und dickste Teil vom Körper. Ist der Kopf erst draußen, geht der Rest von selbst. Jakob allerdings kommt mit Kopf und Hand hindurch.
Auch hier wird wieder Wert auf die Namen und deren Bedeutung gelegt: der Ältere heißt Esau, was „behaart“ bedeutet, denn er hat bereits im Mutterleib eine sehr ausgeprägte Körperbehaarung. Wir lesen später beim väterlichen Segen nochmals davon. Der Jüngere wird Jakob genannt, was „Fersenhalter“ bedeutet. Auch dies sollten wir für später im Sinn behalten.
Zusammenfassung von Abraham
Wie wir sehen, war diese Woche in den paar Versen wieder einmal jede Menge Stoff enthalten. Weil wir hier auch von Abrahams Tod und Begräbnis gelesen haben, kam bei uns nun noch eine kurze Zusammenfassung von Abraham und was so besonders bei ihm war:
Nochmal kurz zu Abraham und seinen Enkeln und die besondere Schreibweise des ersten Buchs Mose: Gott konzentriert sich auf einzelne Personen. Wir lesen immer wieder „dies ist die Geschichte von …“. Daher wird erst die Geschichte von Abraham abgeschlossen und dann die von Isaak und seiner Familie begonnen.
Wir wir bereits am Anfang gesagt hatten, waren Jakob und Esau zu Abrahams Tod bereits 15 Jahre alt und hatten daher die Gelegenheit, sich ausführlich mit ihm zu unterhalten und von seinem Glauben und seinen Erfahrungen zu profitieren.
Ja, wir haben vor der Geburt von Abrahams Tod gelesen, aber wir können ja kurz mal rechnen:
Abraham war 100 Jahre als, als Isaak geboren wurde. Isaak war 60, als seine Jungs zur Welt kamen. Da war Abraham 160 Jahre alt. Da wir gelesen haben, dass Abraham im Alter von 175 Jahren starb, hatte er seine beiden Enkel eindeutig noch 15 Jahre erlebt ?
Dieses Kapitel können wir ebenso wie das Vorherige mit „Gebet“ überschreiben. Beim letzten Mal war es der Diener, der nicht wußte, wie er die rechte Frau für Isaak finden solle, daher betete er und wartete. Dieses Mal wissen Isaak und Rebekka nicht, wie sie zu dem verheißenen Samen kommen sollen, daher beten sie und warten ab. Auch Rebekka weiß nicht, was mit ihrer Schwangerschaft nicht stimmt. Sie betet und wartet auf Gott. In allen drei Fällen hat sich Jehova nicht lange bitten lassen und die Gebete erhört.
Diese Zuversicht dürfen auch wir heute haben: wenn wir nicht weiterwissen, dürfen wir es auf Gott werfen – und dann auch dort lassen und auf Gott warten. Er wird uns nicht im Stich lassen…
by Jule with no comments yetErinnert mich an den Spruch „make Peace not War“
Wäre das nicht toll, wenn wir alle soooo ein großes Herz voller Liebe hätten und dann miteinander liebevoll und rücksichtsvolll umgingen – anstatt miteinander zu streiten?
Was sagte Jakobus noch mal dazu?:
„Leute, warum streitet ihr euch eigentlich ständig? Was ist da für ein Kampf bei euch am Start? Kann es sein, dass ihr eure Gefühle und Leidenschaften einfach nicht im Griff habt und dass ihr euch deswegen so gehen lasst? Ihr wollt immer alles haben und bekommt aber nichts. Ihr seid voll neidisch auf die anderen, und wenn eure Gedanken töten könnten, dann gäbe es bestimmt schon ein paar Leichen bei euch. Streiten ist ja anscheinend normal, ihr bekämpft euch gegenseitig. Das bringt euch alles nichts, ihr müsst mal damit anfangen, richtig zu beten. Wenn ihr Gott um Sachen bittet, dann geht es euch immer nur darum, dass euer Ego befriedigt wird und dass ihr selber gut dasteht. Deswegen hört Gott auch nicht auf euch. Was ist los mit euch?“
Er erzählt uns was von Egoismus – naja, eigentlich noch schlimmer: wenn wir egozentrisch sind – wenn sich also alles immer nur um uns und unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse dreht – dann haben wir keine echte Liebe. Denn wenn wir lieben, dann wollen wir, dass es dem anderen gut geht. Dann und nur dann sind wir wirklich glücklich!
Glaubst du nicht?
Dann frag mal eine frisch gebackene Mutti, wann es ihr gut geht und wann sie glücklich ist. Dann, wenn ihr Baby glücklich und zufrieden ist, dann geht der Mutti das Herz auf.
Oder frag mal jemandem, der frisch verliebt ist, wann er glücklich ist. In der Regel dann, wenn die begehrte Person glücklich ist. Er wird alles daran setzen, demjenigen zu gefallen und ihn glücklich zu machen. Liebe hat etwas mit Geben zu tun:
„Liebe ist entspannt, sie mag Menschen, sie ist nett zu Leuten. Neid ist für sie ein Fremdwort, sie sieht nicht von oben auf andere runter, angeben hat sie nicht nötig und sie markiert auch nie den dicken Macker. Liebe will Leute nie fertigmachen, und sie will auch nicht das fetteste Stück vom Kuchen haben. Die Liebe lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen, und sie verzeiht, wenn man link zu ihr war. Sie hat keinen Bock drauf, wenn jemand abgelinkt und ungerecht behandelt wird. Sie feiert, wenn die Wahrheit siegt und alles korrekt zugeht. Die Liebe ist nicht totzukriegen, sie hört nie auf zu vertrauen, sie verliert nie die Hoffnung, sie übersteht jede Krise. Die Liebe wird nie zu Ende sein, sie hält durch und gibt nicht auf.“
Ja, ok, bei Menschen die ich mag und liebe, ist das ja etwas anderes ….
Stimmt. Aber warum eigentlich?
Heute morgen kam die Diskussion auf, warum man eigentlich an Gott glaubt, denn dieser ließe sich nicht beweisen und eigentlich sei es ja nur etwas, woran sich die Menschen klammern. Ist das wirklich so? Bin ich wirklich glücklicher, wenn „ich mir Mühe gebe, an Gott zu glauben“?
Hm….
Ich denke, anders herum wird ein Schuh daraus: wenn ich „mir die Mühe mache“, Gott näher kennen zu lernen, dann bin ich begeistert von seiner Liebe. Er liebt mich bedingungslos (hmpf, den anderen „leider“ auch). Diese Liebe begeistert und erfüllt mich. Ich möchte gerne ebenso sein wie ER.
Aber wie gesagt, er liebt den anderen auch, egal, welche Nation oder Hautfarbe und auch egal, welcher Religion. Er bietet jedem Menschen seine Hand zur Versöhnung. Eigentlich sind wir alle Brüder, da wir alle Kinder Gottes sind.
Wo fängt der Hass eigentlich an und warum? Wir alle wollen doch eigentlich Frieden! Warum dann diese Haß und diese Gewalt?Wann bin ich denn voller Hass und wem gegenüber und wann neige ich zur Gewalt?
Maggie hatte uns vorhin ein Video vorgespielt, wo sich jemand dazu geäußert hat. Ok, vielen wird die Sprache nicht gefallen, denn er verwendet viele „hässliche“ oder „unanständige“ Wörter. Ebenso wie sich viele an dem Text und der Wortwahl der Volxbibel stoßen. Aber er hat Recht!
Er hat auch viel von Liebe gesprochen und davon, dass wir nicht besser sind als der andere und dass wir diese doofen Hürden umstoßen sollten, die uns voneinander trennen. Anstatt den anderen anzugreifen, ihn als Mensch zu sehen. Naja, vielleicht kann Maggie das noch etwas ergänzen und vielleicht sogar den Link zu dem Video auf YouTube beisteuern.
Leute – bitte lasst uns darüber nachdenken. Lasst uns einander lieben und für den Frieden eintreten!
Zur Zeit wird viel zu diesem Thema auf Facebook geteilt, besonders weil alle wegen den Anschlägen der letzten Tage betroffen sind. Bitte lasst uns nicht in jedem einen Feind sehen, den wir ausgrenzen oder bekämpfen müssen. Unser Nachbar ist nicht automatisch ein schlechter Mensch, nur weil er aus einem bestimmten Land kommt und auch nicht automatisch deswegen, weil er aus dem selben Land kommt, wie die Attentäter. Oftmals sind sie genau vor diesen Leuten geflüchtet!
Ja, das lässt sich jetzt alles leicht sagen und dennoch versagen wir dann bereits bei denen, mit denen wir selbst im Glauben verwand sind. Das ist sehr schade. Wir sind nicht vollkommen. Gut, wenn wir es bemerken, dass wir gerade wieder mal schief laufen. Das Schieflaufen an sich ist nicht das Problem: wir können uns korrigieren
Dieses große Herz hier, was sich „rein zufällig“ in der Natur oder vom „Mutter Natur“ gebildet hat – es ist wunderschön! Lasst es uns als Mahnmal sehen
Werden wir in unserer Liebe weit!
Denn wo viel Liebe ist hat Streit und Krieg und Gewalt keine Chance!!!
(Zitate aus der Bibel – genauer aus Jakobus 4:1-4 und 1. Korinther 13:4-8, falls das jemand gern in seiner eigenen Bibel nachlesen will ?)
by Jule with no comments yetJetzt geht es aber wirklich ans Eingemachte. Wenn ich schon dachte, dass die vorherigen Kapitel ordentlich an mir und meinem Selbstbild kratzen – es kommt noch schlimmer!
Naja, eigentlich hatte ich die letzten Monate eine zarte Ahnung von dem allen und vielleicht ist jetzt für mich der Zeitpunkt gekommen, mich dem ganzen zu stellen. Wenn ihr mit „all dem Zeugs“ nichts anzufangen wisst, dann seid ihr vielleicht noch nicht an dem Punkt, dass Gott in dieser Hinsicht an euch arbeitet?
Soweit waren wir ja schon beim letzten mal. Nun kommen einige Beispiele der Israeliten, ihre Reaktionen auf die Schwierigkeiten in der Wüste – und während wir sie lesen, achten wir bitte nicht so sehr auf die Israeliten, sondern versuchen wir zu sehen, ob wir uns selbst in der jeweiligen Beschreibung wiederfinden. Also ich sehe mich da schon….
Der erste Text ist aus 4. Mose 11:4-23
Diesen Punkt, dass wir gern die Schuld auf andere abschieben, finden wir hier übrigens immer wieder – und es ist wichtig, sich das bewusst zu machen, dass dies unsere Neigung ist, aber nichts mit der Realität zu tun hat, dass die anderen wirklich Schuld sind…
Weiter geht’s mit 4. Mose 14, wo wir letztendlich erfahren, wie wenig sinnvoll solches Jammern ist
Aber jetzt kommt es noch viel schlimmer!
Wir sind in einer schwierigen Situationen, auf die wir absolut keinen Bock haben. Wir wollen, Ruhe, Frieden und Harmonie und haben absolut keine Lust mehr auf Schwierigkeiten. Aber es gibt immer jemanden oder etwas, was diese so heiß ersehnte Ruhe stört, es macht uns wutend
Halt, Stopp!
Was haben wir da gelesen? Noch mal zurück blättern;
Au weia!
Wir sind also nicht in dieser schwierigen Situationen, weil uns dieser oder jener nervt oder an uns versündige hat oder weil wir Opfer der Umstände sind – Gott selbst hat uns in diese Wüste geführt, um an uns und unserem Charakter zu arbeiten! (5. Mose 8:2-14)
Wie sinnvoll ist es da, wenn wir der Person aus dem Weg gehen, die uns so mächtig auf die Nerven fällt?
Wenn Gott uns dadurch Schulen will, schickt uns er die nächste Nervensäge über den Weg, also haben wir nix gewonnen, sondern nur hinausgeschoben und die Zeit der Schwierigkeiten verlängert.
Das trifft aber nicht nur auf Personen, sondern auch auf schwierige Situationen zu. Wenn wir aus einer Beziehung ausbrechen, weil wir meinen, wir können nicht mehr und dass „Gott nichts von uns erwartet, was über unsere Kraft geht“… Vielleicht stecken wir ja gerade in dieser schwierigen Beziehung, um zu lernen, unsere Kraft genau bei IHM zu suchen?
Was habe ich gewonnen, wenn ich aus der Situation ausbreche, weil ich mich überfordert fühle?
Erinnern wir uns an die Israeliten, wo sie das erste Mal vor dem verheißenen Land stehen und Kundschafter aussenden. Durch den negativen Bericht der zehn Kundschafter ist das Volk entmutigt und gibt auf. Gott lässt sie gewähren. Aber was haben sie gewonnen?
Sie müssen sich nicht dem Volk stellen, wenn sie sich überfordert fühlen, aber sie haben nichts gewonnen, sondern müssen 40 Jahre durch die Wüste wandern und werden das Land der Ruhe, des Friedens und des Überflusses nie betreten
Gott lässt auch uns gewähren. Es kommt kein Donnerwetter vom Himmel, wenn wir aus einer für uns belastenden Ehe ausbrechen – aber wir müssen mit den Konsequenzen Leben. Ich weiss, wovon ich da spreche…
Gott hat den Menschen von Anfang an Willensfreiheit gegeben, aber sie mussten auch von Anfang an mit den Konsequenzen leben
Wichtig finde ich hier den Gedanken, dass es wenig Sinn macht, vor „der Schule Gottes“ wegzulaufen
by Jule with 3 commentsIrgendwie drücke ich mich scheinbar zur Zeit ziemlich missverständlich aus, denn oftmals kommt das Gegenteil von dem an, was ich eigentlich rüber bringen will
Ich will weg von diesem selbstzentrieren, weg von den Umständen – hin zu dem, „wie reagiere ich darauf und warum?“
Gott schult mich gerade an diesem wichtigen Punkt – nicht erst seit dem Bibelseminar, sondern bereits Wochen vorher, ich konnte es nur nicht in Worte fassen. Das ist es auch, was mich zur Zeit schwer beschäftigt.
Gott will, dass ich anders mit den Dingen umgehe, die mich belasten, die mich verärgern, frustrieren, wütend oder traurig machen. Es geht nicht darum, dass ich glücklich und zufrieden bin, wenn die Umstände anders sind, sondern um ihn, um sein Wort, um seinen Plan und um seine Vision, die er jedem von uns gibt. Er will nicht, dass ich die Dinge von meinen persönlichen Befindlichkeiten abhängig mache, sondern er will, dass ich auf ihn blicke und meinen Blick auf ihn gerichtet halte – egal, was ist!
Wenn ich also von Dingen erzähle, die mich in irgendeiner Form belasten – dann geht es nicht darum, dass ich die Dinge geändert haben will – sondern darum, dass ich anders damit umgehen will
Bitte behaltet das im Hinterkopf, wenn ich mal wieder jammere oder mich ausheule und bitte betet für mich: dass ich die Dinge mit Gottes Augen sehe und mich selbst nicht so wichtig nehme. DAMIT helft ihr mir dann wirklich
Danke
by Jule with no comments yetWurde heute auf Facebook geteilt:
Der alte Jim
Dem Pastor einer Gemeinde in Kenia fiel ein alter, ärmlich wirkender Mann auf, der jeden Mittag um 12 Uhr die Kirche betrat und sie schon nach kurzer Zeit wieder verließ. Eines Tages wartete der Pastor auf den Mann und fragte ihn, was er denn in der Kirche tue.
Der alte Mann antwortete: „Ich gehe hinein, um zu beten!”
Auf die verwunderte Feststellung: „Aber Du bist niemals lange genug in der Kirche, um wirklich beten zu können?!” erklärte der alte Mann: „Ich kann kein langes Gebet sprechen, aber ich komme jeden Tag um 12 Uhr vorbei und sage: Jesus, hier ist Jim! Dann warte ich eine Minute und er hört mich.“
Nach einiger Zeit kam der alte Jim mit einer Verletzung seines Beines ins Krankenhaus. Die Schwestern stellten fest, dass er auf alle anderen Patienten einen heilsamen Einfluss hatte. Die Nörgler wurden zufrieden, die Ängstlichen gewannen neue Zuversicht, die Traurigen wurden fröhlich. Und es wurde viel gelacht in Jims Zimmer.
„Jim“, sagte die Stationsschwester eines Tages zu ihm, „die anderen Männer sagen, dass du diese Veränderung herbeigeführt hast. Du bist immer glücklich!“ – „Ja, Schwester, ich kann nichts dafür, dass ich immer so fröhlich bin. Das kommt durch meinen Besucher.”
Die Schwester hatte bei Jim noch nie Besuch gesehen, denn er hatte keine Verwandten und auch keine näheren Freunde hier.
„Dein Besucher?“ fragte sie, „wann kommt er denn?“ – „Jeden Tag um 12 Uhr mittags“, antwortete Jim. „Er kommt herein, steht am Fußende meines Bettes und sagt: Jim, hier ist Jesus!“
gefunden im Buch Eine gute Minute von Axel Kühner
by Jule with no comments yet22. Mose 14:2-4
»Sag den Israeliten, sie sollen ihre Richtung ändern und bei Pi-Hahirot Halt machen, zwischen Migdol und dem Meer. Schlagt das Lager direkt am Ufer des Roten Meeres auf, gegenüber von Baal-Zefon! 3 Der Pharao wird denken, ihr irrt ziellos im Land umher und habt euch in der Wüste verlaufen. 4 Ich werde dafür sorgen, dass er seine Meinung wieder ändert und euch verfolgt. Doch dann werde ich ihn und sein Heer besiegen und zeigen, wie mächtig und erhaben ich bin. So werden die Ägypter erkennen, dass ich der Herr bin!« Die Israeliten befolgten den Befehl des Herrn.
Tja, so ist das: die Gedanken zu dem selben Stoff sind ganz andere, wenn sich die eigene Situation geändert hat. Wir sind nun in der 4. Runde angekommen – lesen also das 4. Jahr in Folge die Bibel von 1. Mose bis Offenbarung in einem Jahr. Wenn wir uns z.B ansehen, was wir allein zu diesen Kapiteln in den letzten 3 Jahren an ergänzendem Stoff zusammen getragen haben. In jedem Jahr gingen die Gedanken in eine andere Richtung, aber irgendwie mit einem roten Faden. Das hat damit zu tun, dass sie immer aus der Sicht einer bestimmten Situation heraus sind.
Zur Zeit hänge ich irgendwie bei allem was ich lese daran fest, dass Jehova Situationen provoziert, wo seine Anbeter in die Enge getrieben werden. So wie bei Hiob, der leiden mußte, damit Jehova seinen „Streit“ mit seinem Widersacher austragen kann. Dann wird Moses immer wieder zu Pharao geschickt, obwohl das aus seiner Sicht eigentlich sinnlos erscheinen muss. Denn Pharao würde eh nicht hören – weil Jehova ihn verstockt werden lässt, und so „muss“ der arme Moses immer wieder hin, obwohl in das jedesmal jede Menge Kraft und Überwindung kostet.
Auch hier provoziert Jehova wieder eine scheinbar aussichtslose Situation für sein Volk!
Ja, wir wissen, dass es ja nur aussichtslos erscheint. Es sieht ja nur so aus, als würden sie in einer Falle sitzen. In Wirklichkeit sind sie und ihre Situation ja nur „so eine Art Köder“, dem aber nichts passieren kann. So wie die Brieftasche, die vielleicht viele noch in ihrer Jugend an einer Schnur auf den Gehweg gelegt hatten und die sofort weggezogen wurde, sobald sich jemand danach bückt. Oder wie ein Lockvogel der Polizei, der nur den Täter anlocken soll. Aber im Hintergrund liegt die Polizei auf der Lauer, die sofort eingreift, sobald der Täter kommt.
Mit Abstand eine ganz tolle Sache. So ein Lockvogel ist wichtig, um einen Dieb oder gar einen Vergewaltiger oder Mörder dingfest zu machen. Und es kann ja auch nicht wirklich was passieren!
Jehova benutzt die Israeliten hier als Lockvogel. Wie ein Köder soll ihre scheinbar aussichtslose Lage Pharao anlocken. Es kann auch gar nichts passieren, denn Jehova liegt schon auf der Lauer und er wird zuschnappen, sobald Pharao und sein Heer in die Falle getappt sind. Eine super Sache. Und die Israeliten brauchen auch gar keine Angst haben, denn sie haben ja durch die Plagen gesehen, wie stark und mächtig ihr Gott Jehova ist. Er hat sogar dafür gesorgt, dass Pharao sie endlich ziehen ließ. Also: wo sollte da ein Problem sein?
So ist es für Jehova und so sieht es für uns als Leser auch aus. Wir verstehen nicht, warum sie später in Panik geraten, wenn sie Pharao und sein Heer kommen sehen.
Aber wir haben auch einen ganz anderen Blickwinkel. Mit reichlich Abstand sieht so eine Situation immer anders aus. Wie die Sache mit der Geburt, wo der Vater, der nur Händchen hält, sicher weniger Angst und Schmerzen hat, als die werdende Mutter.
Wenn wir aber über Jahre verfolgt und in die Ecke gedrängt werden, dann sehen wir nur uns – und es fällt uns schwer, „über unseren eigenen Tellerrand zu gucken“.
Dann sagen wir zu Jehova: „muss das jetzt wirklich noch sein? Ich dachte, du warst gerade dabei, mich zu befreien. Ich war gerade dabei, endlich wieder aufzuatmen. Und nun kommst du daher und bringst mich in eine Situation, die mir Angst macht. Was willst du denn eigentlich noch? Reicht es denn noch nicht?*
Und Jehova sagt: „Bleib ganz ruhig, mein liebes Kind. Mach dir keine Gedanken. Ich bin ja bei dir. Ich stehe dir bei. Nur dieses eine Mal noch und dann kannst auch du zur Ruhe kommen.“
Und wir sagen: „ich kann nicht mehr. Die letzten Jahre hatten mich meine letzte Kraft gekostet. Wie lange waren wir unterdrückte Sklaven. Das war nicht leicht für mich. Ich habe zu dir um Hilfe geschrieen, weil es mir so schlecht ging. Aber es hat sich nichts geändert. Ich habe mich so allein gelassen gefühlt!“
„Aber ich habe doch Moses und Aaron zu euch geschickt, um euch zu befreien. Das habe ich dir doch auch durch ihm gesagt“
„Ja, das hast du. Und ich habe gedacht, dass ich nun bald von meiner Last und Bedrückung befreit werden würde. Aber was ist passiert? Das Gegenteil ist passiert. Die Bedrückung wurde nur noch größer. Aber ich habe weiterhin auf dich vertraut. Moses sagte ja, dass du uns befreien würdest. Aber es hat gedauert und gedauert und in der Zeit hast du so viele schlimme Dinge zugelassen“,
„Ja, aber was ist denn mit den 10 Plagen? Hast du nicht gesehen, welche Macht ich habe?“
„Das habe ich gesehen und das war ja auch toll. Trotzdem hat sich an meiner Situation nichts geändert. Eher im Gegenteil. Du hast den Pharao mit deinen Plagen so sauer gemacht, dass er uns nur noch mehr unterdrückt hat.“
„Ja, aber nun habe ich dich doch befreit. Oder habe ich euch nicht aus Ägypten herausgeführt?“
„Doch, das hast du. Aber du hast trotzdem so viele Dinge zugelassen. Und nun sagst du, dass du selbst den Pharao darauf bringen willst, mir und den anderen nachzujagen. Er wird uns vernichten wollen.“
„Ja, da hast du Recht. Genau das will er. Aber ich habe dir doch gerade erklärt, warum das so wichtig ist. Du erinnerst dich doch noch an Hiob und warum das alles war. Du weißt doch, dass dieser gefallene Engel mich verhöhnt. Wenn ich dich jetzt in so eine Lage bringe, dann doch nur, um diesem Flegel zu beweisen, dass er Unrecht hat und dass ich…“
„Stopp! Du hast ja Recht und ich finde das ja auch unverschämt und ich helfe dir ja gern. Aber mal ganz ehrlich: ich habe keine Lust mehr. Kannst du das mit dem nicht irgendwie anders klären? Warum immer ich? Kannst du das nicht vertagen? Für dich spielt Zeit doch keine Rolle. Bitte gib mir doch wenigstens eine Verschnaufpause. Ich kann wirklich nicht mehr. Ich habe keine Kraft und Energie mehr.“
„Mein liebes Kind. Ich verstehe dich ja so gut. Aber weißt du: gerade dann, wenn du so schwach und kraftlos bist – gerade dann kannst du mir am besten nutzen. Denn dann gebe ich dir meine Kraft und Energie und damit kannst du alles aushalten und alles bewirken und so kann ich zeigen, WER ich bin. Dass ich meinem Namen alle Ehre mache. Bitte „spiel mit“. Denke doch auch an deinen Bruder Mose. Auch er ist immer und immer wieder zum Pharao hingegangen. Und das, obwohl ich ihm schon vorher verraten habe, dass der Pharao nicht hören werde. Denkst du, dass dem das leicht gefallen ist? Du kennst ihn doch, weißt doch, dass er sehr schüchtern und ängstlich ist. Bitte habe du keine Angst. Ich bin bei dir und ich werde deine Hand halten. Du darfst sie auch so fest drücken, dass sie mir richtig weh tut, wenn die Angst zu groß wird. Aber bitte lass meine Hand nicht los. Bitte vertraue mir. Es wird dir ganz bestimmt nichts passieren. Ich verspreche es dir!“
Und wir? Wir ergreifen Jehovas Hand und vertrauen uns ihm ganz an und versuchen, die beängstigenden Gedanken zu verscheuchen. Wir rufen uns immer wieder in den Sinn, worum es eigentlich geht und wer hinter diesen beunruhigenden Gedanken steckt. Dass es der Satan ist, der will, dass wir aufgeben, damit er dies ganz frech unserem Gott ins Gesicht schleudern kann.
Also: raffen wir uns auf und halten wir durch. Spüren wir den Atem unseres Gottes im Nacken und drücken seine Hand, damit wir spüren, dass ER da ist. Wir sind nicht allein!
by Jule with no comments yet