Wir hatten in den letzten Wochen das Bibelbuch Hiob gelesen und oftmals hatten wir Schwierigkeiten, das gelesene einzuordnen. Aber eins haben wir gelernt: „am Ende wird alles gut – und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende“
Und noch etwas haben wir gelernt: wenn uns immer wieder schlimme Probleme plagen oder von einer bestimmten Seite extremer Hass entgegen schlägt, der uns fast die Luft zum Atmen raubt – dann könnte es sein, dass der Satan genau diese Probleme oder Menschen benutzt, um uns zu entmutigen (siehe Hiob Kapitel 1+2). Aber es könnte auch sein, dass es Gott selbst ist, unser himmlischer Vater, der diese benutzt, um uns von unserem Plan B abzuhalten – weil ER selbst eine viel bessere Variante in petto hat❣️
Eins weiss ich: unser Gott ist gut und er meint es immer gut mit uns. Niemand kann uns irgend etwas antun, ohne das ER es zulässt. So wie ein lieber Freund vor einigen Tagen zu mir sagte „Gottes Wege sind unergründlich“ oder einige andere sagten „vielleicht musste das so sein“. Am Ende wird alles gut, siehe Hiob Kapitel 42?
Auch heute wieder habe ich meine Lektion gelernt: ja, oftmals sind wir stinksauer auf eine Person, weil sie etwas tut, was uns schadet oder verletzt, ich könnte ausrasten bei Ungerechtigkeit, nicht nur wenn diese mich selbst betrifft oder Menschen, die mir nahe stehen!!!
Aber vielleicht wird diese Person gerade benutzt, egal, von wem. Wer von denen, die nicht wirklich an Gott glauben, weiss schon, dass der Satan sie unwissentlich benutzen kann? „Herr vergieb ihren, denn sie wissen nicht, was sie tun“. Entweder werden sie „misbraucht“ oder von unserem Gott benutzt um uns Gutes zu tun…
Ich stell mir in so einer Situation lieber vor, dass es unser liebevoller himmlischer Vater ist, der denjenigen benutzt, um uns von dem falschen Weg zu warnen. Denn dann geht mein Denken nicht mehr so sehr um mich und was für ein armes Würstchen ich gerade bin und wie böse alle gerade zu mir sind – sondern ich suche nach dem Sinn, was Gott mir damit sagen will und ich frage nach seinem Willen für mich. Das bringt mich sicherlich weiter, als stinksauer auf den anderen zu sein.
Fällt es uns unter diesem Aspekt nicht viel leichter, unseren „Feinden“ zu vergeben und aus tiefsten Herzen für sie zu beten?
Ich glaube, dass unser Schöpfer lebt und ich weiss, dass er gut ist. Was kann uns schon passieren?
by Jule with 2 commentsDiesen Sonntag und bereits in der Woche haben wir uns mit 1. Mose Kapitel 49 und 50 beschäftigt. Jakob und seine ganze Familie sind inzwischen in Ägypten, die Hungersnot ist vorbei und das Volk bleibt dennoch – weil Gott Abraham voraussagte, dass das Volk 400 Jahre in Fremdlingsschaft leben und dass Joseph seinem Vater die Augen zudrücken würde (Kapitel 15:13-16 und 46:4).
Beim letzten Mal haben wir gelesen, dass Jakob die beiden Söhne von Joseph adoptiert hat und es dennoch nur 12 Stämme sind, da die beiden an Josephs statt sind und der Stamm Levi keine eigene Landzuteilung bekommen wird. Dann hatte Jakob Ephraim und Manasse gesegnet, er war zuversichtlich, denn Gott hatte ihn sehen lassen, was in Zukunft geschehen würde.
Nun geht es weiter mit Kapitel 49 – hier lesen wir davon, wie Jakob den Rest seiner Söhne segnet.
Aber warum steht das in der Bibel? Warum ist das für uns heute noch wichtig, besonders da wir selbst keine Juden sind und nicht von einem der Stämme abstammen. Warum ist das auch für uns heute von Wert?
Als erstes wollen wir festhalten, dass Jakob zuerst die Söhne segnet, die er von seiner Frau Lea hatte und Ruben war der Erstgeborenen von Jakob. Eigentlich hätte ihm das Erstgeburtsrecht und somit ein ganz besonderer Segen zugestanden. Wir lesen ihn in den Versen 3 bis 4. Aber kann man das überhaupt einen Segen nennen? Warum kriegt Ruben Ärger?
In Vers 4 lesen wir, dass er „das Bett seines bestiegen“ hat. Er hatte also mit einer der Nebenfrauen seines Vaters geschlafen. Wann und wie?
Wir erinnern uns zurück: Jakob ist mit seiner Familie mehr oder weniger auf der Flucht, weil Simeon und Levi eine ganze Stadt ausgerottet hatten. Wir kommen nachher noch mal darauf zurück. Auf dem Weg bekommt Rahel ihren zweiten Sohn, Benjamin, und stirbt dann (Kapitel 35). Der Vater ist in Trauer über die geliebte Frau – denn immerhin war sie ja seine Lieblingsfrau gewesen, diejenige, die er eigentlich heiraten wollte und diejenige, mit der er sein Leben verbringen wollte und die Ewigkeit. Die anderen Frauen waren ihm ja mehr oder weniger aufgedrückt worden.
Rahel ist also gerade erst gestorben, da macht sich der Erstgeborenen über ihre Magd her (Kapitel 35:22). Wir lesen nicht, ob und wie Jakob darauf reagiert hatte, aber nun sagt er seine Meinung dazu und zwar recht deutlich. Wer die Bibel kennt, weiss, dass der Stamm Ruben in der Geschichte des Volkes Israel eine untergeordnete Rolle spielt.
Nun wendet sich der Vater Simon und Levi zu. Noch hängen die Erinnerungen an Rahels Tod im Raum, da Ruben direkt danach seinen Vater gedemütigt hatte. Auch diese beiden werden abgestraft. Wissen wir, warum?
Warum war Rahel denn eigentlich gestorben? Es ging ja darum, dass sie sich deshalb schnell von Sichem entfernten, da Jakob fürchtete, dass die umliegenden Städten sich dafür rächen würden, dass seine Söhne die Stadt Sichem platt gemacht hatten. In seinen Augen waren sie also mit verantwortlich für den frühen Tod der geliebten Frau. Aus diesem Grund erhalten auch diese Beiden keinen besonderen Segen von Jakob (Kapitel 49:5-7).
Nun kommt Juda dran, wir lesen seinen Segen in den Versen 8-12.
Von Juda wissen wir, dass aus ihm der verheißene Same hervorgehen wird. Aber woher wissen wir das eigentlich?
„Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.“
1. Mose 49:10 ELB
Ein Zepter gehört zu einem König. Wer war denn der 1. König aus dem Stamm Juda? Es war König David, von dem wir wissen, dass er ein Vorfahr des Messias war, die Linie ging über ihn an Salomo weiter usw… Ab David waren alle Könige Israels und vom 2-Stämme-Reich aus dem Stamm Juda.
Hier im Segen wird gesagt, dass der Stamm Juda solange regieren sollte, „bis Schilo kommt“ (Vers 10). Aber wer oder was ist denn Schilo?
In der Fußnote wird gesagt, es sei „der Ruhebringende, der Friedenschaffende“. In Hesekiel lesen wir dazu: „bis der kommt, dem das Recht gehört“ (Hesekiel 21:31-32). Dies ist jesus Christus❣️
Hier wird Juda also bereits vorher gesagt, dass aus seiner Linie der Messias hervorgehen würde, von dem wir das erste mal in 1. Mose 3:15 gelesen haben, ein Gedanke, der den Israeliten nicht fremd war, denn bereits Eva dachte, sie habe diesen Samen hervor gebracht, als sie Kain geboren hatte und Abraham, Isaak und Jakob wurde von Jehova gesagt, dass der Messias aus ihrer Linie kommen würde. Nun ging diese Erbfolge, dieses Vorrecht, also auf Juda über.
Aber das ist noch nicht alles, denn ihm wird auch materieller Wohlstand vorher gesagt, unter anderem dadurch, dass er „sein Eselfüllen an seinem Weinstock anbinden würde“. Wir können uns vorstellen, was so ein störrisches Tier mit einem nicht ganz so stabilen Weinstock anstellen könnte. Man würde es nur dann dort anbinden, wenn man mehr hätte, als man verbrauchen könnte.
Ein Eselfüllen? Moment mal, war da nicht was? Wer ritt nochmal auf einem Eselfüllen in Jerusalem ein? Das war Jesus Christus, er ritt einen Tag bevor er getötet wurde mit einem solchen Tier in die Hauptstadt ein, er ließ es extra besorgen, damit sich Sacharja 9:9 erfüllen würde (Matthäus 21:1-5).
Ein weiterer Anhaltspunkt für den künftigen Überfluss vom Stamm Juda finden wir in 1. Mose 49:10-12. Denn wer wäscht schon seine Klamotten im Wein?
In Vers 11 lesen wir, dass er „im Blute der Trauben sein Gewand“ wäscht. Auch diese Formulierung erinnert uns an Jesus. Wir lesen ja im ersten Kurs am Donnerstag gemeinsam die Offenbarung und hier finden wir eine ähnliche Formulierung im Zusammenhang mit Jesus Christus: In Offenbarung lesen wir von einem Weissen Reiter:
„Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, genannt Treu und Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. Seine Augen aber sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte sind viele Diademe, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt, als nur er selbst; und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewande, und sein Name heißt: Das Wort Gottes. Und die Kriegsheere, die in dem Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angetan mit weißer, reiner Leinwand. Und aus seinem Munde geht hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, auf daß er damit die Nationen schlage; und er wird sie weiden mit eiserner Rute, und er tritt die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen.“
Offenbarung 19:11-15 ELB
Hier finden wir auch den Gedanken von den rotglühenden Augen wieder, von denen Jakob hier in Kapitel 49 redet.
Hierbei wollen wir es dann belassen, wir gehen nicht näher auf die Segen für die anderen Söhne ein. Diese drei reichen für uns für den Anfang, um zu erkennen, warum es so wichtig ist, die Bibel im Zusammenhang zu lesen und das Alte und das Neue Testament zu kennen ?
Nachdem Jakob seine Söhne gesegnet hat, stirbt Jakob. Wie? Stirbt er voller Zorn oder Schmerzen?
Nein, Jakob stirbt in Frieden. Gott hatte ihm gezeigt, was aus seinen Kindern werden würde, er hatte sogar einiges über den kommenden Messias gesehen, der aus seiner Linie abstammen würde. Er hatte Frieden, sagte im gewissen Sinne: „Vater-jetzt in deine Hände“
Aber bevor er die Augen für immer schließt, legt er fest, wo er bestattet werden möchte. Warum ist ihm das mit dem Familiengrab so wichtig?
Erinnern wir uns, warum Abraham das Feld von dem Hethiter gekauft hatte? Warum hatte er seine Frau Sara dort bestattet? Warum bestattete Isaak Rebekka dort und lag später mit ihr in dieser Höhle? Warum ließ Jakob später Lea dort bestatten?
Es geht hier immer wieder um die Auferstehung: Jehova hatte Abraham das verheißene Land zugesagt, ihm und seinen Nachkommen, aber auch, dass sie erst mal 400 Jahre in einem fremden Land bedrückt würden (siehe den Anfang dieser Zusammenfassung). Er wollte später dort auferstehen, wo er auch Leben würde, daher kaufte bereits Abraham dieses Familiengrab und die ganzen Patriarchen wurden dort mit ihren Frauen bestattet. Daher möchte Jakob ebenfalls dorthin gebracht werden.
Weiter geht es Kapitel 50:
Nachdem Jakob gestorben ist, wird er dem Brauch nach 40 Tage einbalsamiert und 70 Tage lang betrauert. Dann geht es auf zur Höhle von Machpela ins Verheißene Land, wo sich das Familiengrab befindet.
Warum wird 70 Tage lang um ihn getrauert, selbst von den Ägyptern? Er wurde betrauert wie ein König.
In Vers 11 lesen wir, dass sie „jenseits des Jordan“ trauerten, das weist darauf hin, dass sie einen riesigen Umweg gemacht haben müssen – ebenso wie es später die Israeliten tun, als sie aus Ägypten ausziehen. Sie haben scheinbar genau den selben Weg genommen.
Aber warum weint Joseph? Glaubte er denn nicht an die Auferstehung?
Bei mir kam gleich die Erinnerung an Jesus, der ebenfalls in Tränen ausbrach, weil sein Freund Lazarus tot war – und das, obwohl er wusste, dass er ihn gleich wieder auferwecken würde. Es ist einfach sehr schmerzlich, wenn ein naher Angehöriger oder Freund stirbt, denn jetzt im Moment fehlt er uns.
Von Joseph lesen wir sowieso öfters, dass er weint, auch wenn er ein starker und mächtiger Mann ist. Aber er hat eben auch Gefühle, deswegen ist er nicht gleich ein Weichei oder Warmduscher. Wie gesagt: selbst Jesus weinte…
Nachdem sie den Vater bestattet haben, kommen die Brüder mit einer Bitte an ihn heran. Sie haben Angst, dass Joseph nicht vergessen hat, was sie ihm angetan hatten und sich nun an ihnen rächen will (Vers 15). Wie reagiert er darauf?
Joseph hatte Ihnen längst vergeben. Warum konnte er das tun? Er sah alles als Gottes Plan an, wir lesen es in Vers 19. Er hatte sie während der Hungersnot mit Nahrung versorgt und würde es auch weiterhin tun.
Trotzdem ist Joseph der 1. von den 12 Söhnen, der stirbt, obwohl er der Zweitjüngste von ihnen ist. Er wird nur 110 Jahre alt (Vers 26). Aber er sah seine Nachkommen noch bis ins 3. Glied, er sah also noch seine Urenkel (Vers 23). Auch Manasse hat später noch Nachkommen, nur hat Joseph sie nicht mehr gesehen.
Später gibt Joseph seinen Brüdern Anweisungen, was sie nach seinem Tod tun sollten: auch er wollte in der Höhle von Machpela – im Familiengrab – begraben werden. Allerdings nicht sofort (Vers 25). Er sagt sinngemäß zu ihnen: „Ich weiss, dass Gott euch aus Ägypten herausführen wird und ihr nach Kanaan ziehen werdet. Wenn es soweit ist, dann nehmt mich mit“ (frei nach Pape).
Wir lesen weiter, dass sie ihn „in eine Lade legen“, also müssen sie später beim Auszug aus Ägypten einen Sarkopharg mitnehmen. Leider haben wir bei keinem der bisher gesehenen Filme dazu beobachtet, dass sie einen dabei hatten?. Aber sie haben ihn trotzdem mitgenommen
Hier endet die Geschichte von Jakob und Joseph. Wissen wir, wie viele Jahre zwischen seinem Tod und dem 2. Buch Mose liegen? Wir wissen, dass sie 400 Jahre in Fremdlingsschaft leben sollten, einige Gelehrte gehen davon aus, dass diese bereits mit der Geburt von Isaaks beginnen. Aber selbst wenn, so liegen immer noch mehr als 200 Jahre zwischen diesen beiden Büchern.
Das, was wir im Bibelbuch Hiob lesen, ist irgendwann in der Zwischenzeit passiert. Daher lesen wir dies erst, bevor es für uns mit dem 2. Buch Mose weiter geht. So ist es für uns auch nachher viel greifbarer, dass viel Zeit dazwischen ist und nicht Mose fast direkt nach Joseph geboren wird?
Die Israeliten befinden sich also auch weiterhin in Ägypten, abgeschieden im Land Gosen. Scheinbar ist unter ihnen keiner so gottesfürchtig, dass er Gott besonders auffällt. Hier beginnt dann in der kommenden Woche das Bibelbuch Hiob. Wir lesen die ersten beiden Kapitel und sind gespannt, inwiefern hier der Gedanke weiter geführt wird, den wir bereits bei der Geschichte mit Joseph hatten.
Es bleibt also weiterhin spannend….
by Jule with no comments yetIn der letzten Woche haben wir die Brüder auf ihre zweite Reise nach Ägypten begleitet. Sie waren voller Angst und Sorge, immerhin hatten sie diesmal Benjamin mit dabei. Der Vater sorgte sich, dass er ihn ebenso verlieren könnte, wie seinerzeit Joseph. Als sie in die Residenz von Joseph gebeten werden, sind sie voller Panik. Bereits seit dem ersten Besuch in Ägypten schlug ihr Gewissen wegen dem, was sie Joseph angetan hatten. Immer wieder dachten sie darüber nach, dass Gott sie jetzt dafür strafen würde. Als der Becher im Sack von Benjamin entdeckt wurde, sagten sie sogar „jetzt hat Gott unsere Missetat offengelegt“ (Kapitel 44:16).
Wir hatten gesehen, dass Joseph mit seinen Brüdern „Spielchen gespielt hat“. Warum hatte er das getan? Warum hatte er sie immer wieder geprüft – unter anderem, als er sie in Kapitel 42 als Spione bezeichnet und ins Gefängnis geworfen hatte. Hatte er ihnen nicht vergeben?
Wann hatte er ihnen vergeben und woher wissen wir dies?
„Am dritten Tag sagte er zu ihnen: »Ich bin ein Mann, der Ehrfurcht vor Gott hat. Darum lasse ich euch unter einer Bedingung am Leben: Um eure Ehrlichkeit zu beweisen, bleibt einer von euch hier in Haft. Ihr anderen geht mit einer Ladung an Getreide zurück, damit eure Familien nicht mehr hungern müssen. Aber bringt mir euren jüngsten Bruder herbei! Dann weiß ich, dass ihr die Wahrheit gesagt habt, und lasse euch am Leben.« Die Brüder willigten ein. Sie sagten zueinander: »Jetzt müssen wir das ausbaden, was wir Josef angetan haben! Wir sahen seine Angst, als er uns um Gnade anflehte, aber wir haben nicht gehört.« »Habe ich euch damals nicht gesagt, ihr solltet den Jungen in Ruhe lassen?«, warf Ruben den anderen vor. »Aber ihr habt nicht gehört. Jetzt müssen wir für seinen Tod büßen!« Sie ahnten nicht, dass Josef sie verstand, denn vorher hatte er durch einen Dolmetscher mit ihnen geredet. Josef verließ den Raum, damit sie nicht merkten, dass er weinen musste. Als er sich wieder gefasst hatte, kam er zurück und ließ Simeon vor den Augen der Brüder festnehmen. Dann befahl er seinen Dienern, die Säcke der anderen mit Getreide zu füllen und ihnen Verpflegung mitzugeben. Heimlich gab er die Anweisung, jedem auch sein gezahltes Geld oben in den Sack zu stecken.“
1. Mose 42:18-25 HFA
Spätestens hier hatte er ihnen bereits vergeben, vielleicht auch, weil er mitbekam, dass sie das bereuten, was sie ihm angetan hatten.
Aber jemanden zu vergeben, bedeutet noch lange nicht, dass wir ihm sofort wieder vertrauen und die enge Beziehung sofort wieder hergestellt ist, die mal da war. Aus diese, Grund spielte er diese Spielchen mit ihnen, um zu sehen, ob sie wirklich bereuten, oder ihre o.g. Aussage nur ein Angstmoment war.
Woher hatte Joseph all diese Jahre diese Ruhe? Er sagt es selbst zu seinen Brüdern: „in Wirklichkeit hat mich Gott vor euch her gesandt“ (Kapitel 45:5-8).
Nun sind also seine Brüder wieder beim Vater angekommen, haben ihm erzählt, dass Joseph noch lebt und sie alle eingeladen hat, nach Ägypten zu kommen – und nach anfänglichem Unglauben ist Jakob begeistert…
Weiter geht es mit 1. Mose Kapitel 46, Vers 1 bis 47 Vers 10:
Wir lesen zuerst die Verse 1 bis 7 und wundern uns, warum Jakob zuerst nach Berscheba geht.
Warum tut er dies? Was würden wir tun, wenn ein uns Mensch, den wir lieben und den wir sehr vermisst haben, auffordert, zu ihm zu kommen? Würden wir da erst mal einen Umweg machen und zu einem Gottesdienst in die Kirche gehen, bevor wir unser eigentliches Ziel ansteuern?
Jakob zieht zuerst nach Berscheba, um Gott ein Schlachtopfer darzubringen. Aber warum ist dies zu diesem Zeitpunkt nötig und warum ausgerechnet in Berscheba? (Vers 1)
Hier müssen wir uns an die Geschichte der Urväter erinnern:
Wann und warum war sein Großvater Abraham in Ägypten und was war da passiert?
Während der ersten Hungersnot war Abraham mit Sarah nach Ägypten geflohen – ohne, dass Gott ihn dazu aufgefordert hätte (Kapitel 12). Es war eine Entscheidung ohne Gott. Entsprechend waren die Konsequenzen. Der Pharao holte sich Sarah, um sie sich zur Frau zu nehmen und als sie wieder gingen, hatten sie die Magd Hagar „im Gepäck“ (Kapitel 12:16) und wir wissen, wieviel Leid diese Geschichte in der Familie ausgelöst hatte (Kapitel 16 und 21).
Auch seine Eltern Isaak und Rebekka planten, nach Ägypten zu gehen, um vor einer Hungersnot zu fliehen, aber sie wurden von Gott davon abgehalten und folgten seiner Anweisung (Kapitel 26:2-3).
Daher ist ein Aufenthalt in Ägypten für Jakob negativ behaftet und zudem würde er das verheißene Land verlassen, das Gott ihm und seinen Nachkommen verheißen hatte.
Nun ruft also sein Sohn Joseph ihn nach Ägypten und er erinnert sich, dass es dem Opa in Ägypten schlecht erging, der Papa durfte garnicht erst hin, daher „muss ich erst mal Gott befragen, was der dazu sagt“. Dies ist der Grund dafür, warum er erst mal in Berscheba opfern geht, um Gott fragen, ob es eine gute Idee ist oder nicht.
Aber Gott findet die Idee ganz gut, er sagt zu ihm „fürchte dich nicht, nach Ägypten zu ziehen“ (Vers 3). Warum?
Wir hatten es beim letzten Mal schon „kurz“ angeschnitten, dass es zum einen darum geht, dass die Linie des Samens abgesondert lebt (wir kommen auch heute nochmals darauf zurück) und zum anderen ging es um die Prophezeiung, die Jehova (oder auch Jahwe) Abraham gab, dass seine Nachkommen Fremdlinge in einem fremden Land sein würden, da es noch nicht die Zeit sei, die bisherigen Bewohner aus dem Land zu vertreiben. Ihre Schlechtigkeit ist noch nicht vollendet (Kapitel 15:13-16), so wie Gott erst dann die Flut über die Menschen brachte, als sie ausgesprochen schlecht waren, sie es also wirklich verdient hätten (Kapitel 6:5-7).
Nun sagt er also, sie sollten ruhig nach Ägypten gehen und wir lesen weiter in den Versen 8-34, wer alles dabei war:
Warum ist diese endlose Liste von Namen für uns heute noch wichtig? Kann es nicht egal sein, wer alles dabei war?
Warum ist es wichtig, dass wir wissen, dass „Saul, der Sohn einer Kanaaniterin“ war?
Alle anderen hatten sich Frauen aus dem verheißenen Land genommen (bis auf Joseph, der ja in Ägypten war und Juda die Tamar). Woher hatten denn die anderen ihre Frauen? Mussten dies denn nicht auch Kanaaniterinnen gewesen sein, wenn sie diese doch aus dem Land hatten?
Wir erinnern uns, dass nicht nur Jakob und seine Sippe im dem Land leben, sondern auch die anderen Nachkommen von Abraham – wie Ismael und auch Jakobs Bruder Esau. Zudem hatte Abraham mit seiner zweiten Frau Ketura weitere Nachkommen gezeugt, die ebenfalls Nachkommen hatten. Sie könnten also durchaus innerhalb der Nachkommen Abrahams geheiratet haben, auch wenn sie die Grenze zu Haran nicht mehr übertreten und niemanden mehr aus Labans Sippe (der Bruder von Rebekka und der Schwiegervater Jakobs) zur Frau nehmen konnten.
Dadurch, dass hier extra kenntlich gemacht wurde, wer eine Kanaaniterin geheiratet hatte, erkennen wir, dass die Linie durchaus noch rein erhalten war und wenn sie jetzt geballt nach Ägypten ziehen und dort abgesondert leben würden, würde das wohl auch so bleiben.
Hier wird also eine deutliche Grenze gezogen: bis hierher bestand die Gefahr, dass ein Anbeter Jehovas (damals ein Nachkomme von Abraham) eine Frau heiratet, die nicht aus dieser Linie stammt …
Dies ist auch der Grund, warum Joseph ihnen sagte, sie sollten sagen, dass sie Schafhirten waren, damit sie in eine Ecke kommen, wo sie unter sich sind und sich nicht vermischen könnten (Kapitel 46:33-34)
Weiter geht es mit 1. Mose 47:1-10:
Warum bekommt die Sippe von Joseph das Land Gosen. Es wird „der Beste Teil des Landes“ genannt (Vers 6). Warum sind dann dort keine anderen Leute, warum wohnen da keine Ägypter?
Hier müssen wir bedenken, dass es den Schafhirten angeboten wird. Was für ein Land brauchen denn Schafhirten? Würden sie wirklich auf brachliegenden Feldern weiden? Schafe brauchen Gras, Wiesen, Kräuter und Hecken, daher ist dies hier kein Land, das ein Ackerbauer als besonders gut und wertvoll sehen würde. Wir sehen, sie nehmen den Ägyptern hier nichts weg. Es ist „das beste Land“ für einen Schafhirten
Wir lesen weiter, dass Jakob zum Pharao kommt – und diesen segnet (Vers 7). Warum? Warum segnet der einfache Mann Jakob den Pharao, der ja eigentlich denkt, dass er ein Gott ist?
Aber wer ist denn eigentlich höher – Jakob oder Pharao? Wer ist näher an Gott? Hier sehen wir wieder, warum es so wichtig ist, dass wir eine Übersetzung lesen, die den Namen Gottes benutzt und ihn auch selbst zu gebrauchen. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir Jahwe oder Jehova sagen. Hauptsache wir benutzen den Namen des allmächtigen Gottes, des Gottes, der alles erschaffen hat und über allem steht!
Da Jakob dem Allmächtigen Gott Jehova dient und sehr nahe ist, ist eindeutig er höher als Pharao und daher ist es völlig legitim, dass er es ist, der den Pharao segnet.
Nun könnte man meinen, dass nur Jakob das so sieht, dass der Pharao vielleicht unangenehm berührt ist, da er ja kein Anbeter Jehovas ist und daher nicht sieht, dass Jakob über ihm steht. Aber Arnold Fruchtenbaum schreibt in seinem „Kommentar zum 1. Buch Mose Teil 3“, dass dieser „Pharao ein semitischer Herrscher aus dem Geschlecht der Hyksos war und nicht etwa ein Ägypter“ (Seite 114). Daher war es für ihn auch nicht befremdlich, wie man sonst annehmen könnte.
Als der Pharao Jakob nach seinem Alter fragt, antwortet dieser: „Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft sind hundertdreißig Jahre; wenig und böse waren die Tage meiner Lebensjahre, und sie haben nicht erreicht die Tage der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft.“ 1. Mose 47:9 ELB
Warum sagt er, dass sie böse und trübselig waren?
All dies ist nicht sonderlich leicht und ich denke, dass keiner von uns mit Jakobs Leben tauschen möchte. Er war also nicht besonders depressiv, sondern es ist die Realität: „alles, was ich bisher erlebt habe, war nicht besonders schön!“
Trotzdem ging er zuerst nach Berscheba, um Gott zu befragen – und obwohl er von seinem bisherigen Leben nicht begeistert war, segnete er den König.
Jakob ist wirklich ein sehr gutes Vorbild, was Glauben und Treue und Loyalität Jehova gegenüber angeht.
Nächste Woche lesen wir weiter 1. Mose 47:12-48:22. Jakob und seine Familie sind nun also in Ägypten angekommen und vom Pharao begrüßt worden. Es sind erst 2 jahre der Hungersnot vergangen und so bleiben noch fünf weitere harte Jahre vor ihnen. Wie geht es wohl weiter?
Wir sehen, es bleibt auch weiterhin spannend ?
by Jule with no comments yetBeim letzten Mal hatten wir gelesen, dass Gott selbst Jakob aufgefordert hatte, wieder zurück zu seiner Familie ins verheißene Land zu ziehen. Bisher hatte er darauf gewartet, dass die Mutter ihn holen ließe – dies war jedoch nicht geschehen. Aber nun, da er die Berufung dazu von Jehova bzw Jahwe selbst bekommt, zieht er mit seiner Familie los. Es gab Ärger mit dem Schwiegervater, aber auch hier steht ihm sein Gott zur Seite – er hatte es ihm ja auch zugesagt.
Aber dann kommt ihm zu Ohren, dass ihm Esau bereits entgegenzieht und das mit einer großen Gruppe von Männern und dies macht ihm Angst, denn es könnte auch eine Kriegserklärung sein. Daher schickt er ihm in mehreren Etappen Geschenke entgegen, um den Bruder versöhnlich zu stimmen. Am Abend vor der Begegnung mit Esau hat Jakob eine Begegnung der anderen Art: er ringt mit Gott um den Segen, gewinnt und sein Name Jakob wird in „Israel“ abgeändert – was „mit Gott und den Menschen gestritten“ bedeutet und „Gott streitet für sie“. Soviel zu dem, was vorher geschah ?
Unter der Woche haben wir dann 1. Mose Kapitel 33 gelesen und waren live dabei, als sich Jakob und Esau begegnet sind ….
Als erstes lesen wir die Verse 1 bis 20 und erfahren, dass Jakob seine Familie in 4 Gruppen aufteilt, jede Frau mit ihren Kindern. Aber bedeutet das, dass Jakob feige ist und sich hinter Frau und Kindern versteckt? Nein, denn in Vers 3 lesen wir, dass Jakob vor ihnen her geht. Falls Esau weiterhin feindlich gesinnt ist, würde Jakob als erstes sterben.
Wir erinnern uns, dass er Angst hatte, wegen der Menge an Männern, die Esau begleiten. Aber nun sehen wir, dass das Gegenteil passiert: Esau rennt ihm entgegen und umarmt ihn. Eine Geste der Demütigung, denn zu der Zeit und in der Kultur würde kein hoher Herr irgendjemanden entgegen rennen, ein Aspekt, den wir bereits aus dem Gleichnis vom verlorenen Sohn kennen, wo der Vater dem „treulosen“ Sohn entgegen rennt – ein Zeichen seiner innigen und bedingungslosen Liebe. Auch hier rennt der Bruder Jakob entgegen, es ist ihm egal, was die anderen von ihm denken. Das muss Jakob fast umgeworfen haben, rechnete er doch mit Feindschaft.
Nun stellt Jakob ihm seine Familie vor. Und wieder wird er erstaunt, denn Esau will die Geschenke nicht haben, „ich habe viel“. Aber Jakob sagt, er solle es ruhig behalten, denn „ich habe alles“ (Verse 9-11). Ja, Jakob hat alles, was sein Herz begehrt und das, obwohl er kein Haus usw hat, „Gott hat für alles gesorgt“.
Wie steht es mit uns persönlich? Haben wir „viel“ oder „alles“? Es ist eine Sache der inneren Einstellung und dessen, worauf wir unseren Blick gerichtet halten ?
Esau möchte nun gemeinsam mit Jakob weiter ziehen, aber dieser lehnt ab. Warum?
Zum einen geht es um das junge Vieh und die kleinen Kinder, die nicht so schnell laufen können und die ganze Truppe nur aufhalten würden (Verse 13-14). Aber es geht auch um das Land. Esau zieht nach Seir – das ist das Gebirge, das Jehova Gott Esau als Erbe versprochen hatte – „das ist ja DEIN Land, da will ich nicht hin. Ich will in das Land, das Gott MIR versprochen hat“ (frei nach Pape ?) und er zieht nach Sukkoth (Vers 16-17).
Der Name, den er dem Ort gibt – Sukkoth – bedeutet „Hütten“. Kommt uns dies bekannt vor? Er erinnert und an das Laubhüttenfest, das die Juden jährlich feiern.
Interessant, dass Jakob hier sesshaft wird, denn in Vers 17 lesen wir, dass er sich ein Haus baut. Eigentlich sollte es ja eine vorübergehende Sache sein. Von Sukkoth zieht er nach Sichem, er lagert vor der Stadt und kauft sich ein Feld – obwohl ihm Gott das ganze Land verheißen hatte (Vers 19).
Woran erinnert uns das?
Joseph wird später auf diesem Feld begraben und Jesus war „auf dem Feld Jakobs“, er spricht mit der Samaritern am „Jakobsbrunnen“ ?
Das war es schon wieder, es war wie immer viel Neues dabei, auch nach mehreren malen die Bibel lesen ?. Eigentlich könnten wir die Geschichte mit „unser Verhältnis zu Gott“ überschreiben, denn es gab heute zwei wichtige Lehrpunkte:
Lassen wir diese Gedanken mal richtig in uns sacken. Nächste Woche geht es weiter mit 1. Mose 34 und Dina und Sichem, keine so schöne Geschichte aber mit vielen interessanten Aspekten für uns heute. Es bleibt also spannend
by Jule with no comments yetVor zwei Wochen hatten wir uns mit Jakob und Esau und der Sache mit dem Erstgeburtsrecht beschäftigt – Stichwort „Thronfolge“ (Kapitel 25:29-34), letzte Woche und am Sonntag beim Gottesdienst haben wir 1. Mose 26:11-35 gelesen. Es ging um Streitigkeiten um einen Brunnen. Was mag das mit uns heute zu tun haben?
In den Versen 11-22 lesen wir von vielen Brunnen. In Vers 19 stolpern wir über den Begriff „lebendiges Wasser“. Wo ist da der Unterschied zu den anderen Brunnen? Ein normaler Brunnen wird durch Grundwasser gespeist, es ist stehendes Wasser. Ein Brunnen mit lebendigem Wasser wird durch eine fließende unterirdische Quelle gespeist und daher besonders klar, sauber und frisch.
Aber Moment mal, kommt uns der Begriff „lebendiges Wasser“ nicht irgendwie bekannt vor? Mir fällt da gleich Johannes Kapitel 4 ein, die Begebenheit, wo sich Jesus mit einer Samariterin am Brunnen unterhält. Er sagt ihr, dass er ihr lebendiges Wasser geben könne, das nie versiegen würde. Ob die Frau bei diesen Worten auch an diese Stelle hier in Gottes Wort gedacht hatte?
Isaak wechselt kurzfristig seinem Beruf
In Vers 12 lesen wir, dass sich Isaak den Umständen der Hungersnot, von der wir letzte Woche gelesen haben, angepasst hat. Eigentlich waren er und seine Urväter ja Hirten. Wir erinnern uns: Abraham und Lot waren Hirten, Isaak war ein Hirte, Esau sprang aus der Reihe als Jäger, Jakob wiederum war auch ein Hirte. Nun aber mussten sie die Nahrung für sich und ihre Herden selbst anbauen. Daher lesen wir in Vers 12, dass Isaak „säte“. Er vertraute nicht einfach nur auf Gott und legte faul seine Hände in den Schoß – nein, er tat das, was er selbst tun konnte, wechselte für kurze Zeit seinen Beruf und überließ den Rest Jehova (oder falls es dir lieber ist: Jahwe).
Wie reagierten die Bewohner des Landes? Wie hätten wir reagiert, wenn im ganzen Land eine Hungersnot wäre und dieser Fremde als einziger eine große Ernte hat? Wir hatten gelesen, dass er im selben Jahr das hundertfache erntet, denn Jehova segnet ihn… wahrscheinlich hätten wir einen dicken Hals bekommen vor lauter Neid ? (Vers 14).
Wie das so ist, reagieren wir nicht sonderlich logisch oder vernünftig, wenn wir voller Neid sind und das tun die Bewohner des Landes auch nicht. Sie schütten die Brunnen, die Isaak gegraben hatte, einfach zu. Unglaublich: es ist eine Hungersnot und sie vernichten die Wasserstellen, die lebensnotwendig sind und schaden damit auch sich selbst.
Wie reagiert nun Isaak darauf? Rächt er sich? Fängt er nun seinerseits Streit an?
Auch Isaak reagiert unlogisch. Statt sich zu rächen oder sich zu beschweren, zieht er etwas weiter und gräbt einen neuen Brunnen. Dies muss er immer wieder tun und immer wieder geht er weiter. Wir haben es uns auf der Karte angesehen, dass er dabei große Entfernungen zurück gelegt hatte.
Brunnen …. war da nicht was? Hatten wir so etwas nicht auch schon mit Abraham und Abimelech gelesen? Was war da noch mal?
Erinnern wir uns an Kapitel 22:24-27, lesen wir es ruhig noch mal nach. Abraham geht nicht weg, er spricht Abimelech darauf an, allerdings auch erst, als dieser von sich aus die Brunnen erwähnt und so tut, als wären die Philister ganz lieb zu ihm gewesen.
Isaak tut nichts dergleichen. Er geht einfach weiter und gräbt einem neuen Brunnen. Er vertraut auf Gott und legt die Dinge in seine Hände. Jörg sagte, dass er auch nicht mehr zornig wird, „denn Gott wird es schon richten“. Tja, genau dies ist die Bedeutung meines zweiten Vornamens, Jariba. Er bedeutet „Jehova hat meinen Rechtsfall geführt“ und soll eben dieses Vertrauen ausdrücken. Auch wenn ich in dieser Hinsicht immer wieder an mir arbeiten muss, macht es mich stolz, diesen Namen zu tragen. Er hat sich nicht nur bewahrheitet, sondern auch schon oft Anlass gegeben, mit anderen über eben diesen Gott zu reden, dem wir vertrauen. Aber dies nur am Rande ?
Wir lesen die Verse 23-33 und sehen, dass Isaak die Verärgerung einfach runterschluckt und auf Gott vertraut. Selbst als Abimelech behauptet, er und seine Leute hätten ihm „nichts Übles getan“, widerspricht er nicht, wie seinerzeit sein Vater Abraham, sondern lässt es einfach so stehen (Vers 29). Weil Isaak den Segen Jehovas hatte, brauchte er sich nicht rächen! Das Verhältnis von Jehova und Isaak war so eng, dass er seine Probleme einfach bei ihm abgegeben hatte
Hier lernen wir etwas über die Wechselwirkung des Verhältnisses, das wir zu Jehova haben: Je enger unsere Beziehung zu IHM ist, desto leichter wird es uns fallen, nicht nur gelassen zu reagieren, sondern auch keine negativen Gedanken oder Gefühle zu hegen.
Letztendlich landet Isaak mit seiner Familie in Berscheba. Dort gibt es heute zwei Brunnen in relativ kurzer Entfernung. Den einen hatte seinerzeit Abraham gegraben, den zweiten 50 Jahre später sein Sohn Isaak.
Thom hat die Vermutung aufgestellt, dass dies vielleicht der Grund gewesen ist, dass Abraham Esau mehr liebte als Isaak – weil er sich auch manchmal wünschte, sich so wehren zu können, wie dieser.
Esaus Frauen
In den Versen 34-35 lesen wir von Esaus Frauen. Wieso bringen diese Herzeleid über Isaak und Rebekka?
Wir lesen in Vers 34, dass sie Hethiterinnen waren. Sie waren Bewohnerinnen des Landes, in dem sie lebten. Erinnern wir uns noch, warum Abraham seinen Diener nach Haran schickte, um eine Frau für Isaak zu holen? Warum war ihm das seinerzeit so wichtig gewesen? (Kapitel 24, hier besonders Vers 3). Dies ist Esau sicherlich ebenso bekannt.
Aber warum heiratet er dann Frauen aus der Gegend und dann auch gleich noch zwei? Es zeigt, dass er wohl mit Jehova wenig am Hut hat und dass er auch nicht an der Verheißung und dem Segen Jehovas interessiert ist. Durch diese Heirat verzichtete er ein zweites Mal auf den Thron, das Erstgeburtsrecht. Behalten wir dies bitte beim Lesen vom Stoff für die nächste Woche im Sinn, wenn wir Kapitel 27 lesen.
Interessanterweise wurde Isaak nicht bitter über die Hungersnot oder darüber, dass die Philister ihm immer wieder die Brunnen verstopften – aber er wurde bitter darüber, dass sich eins seiner Kinder gegen Gott und seine Verheißungen und Segnungen aussprach.
Nächste Woche wird echt spannend, dem es geht darum, dass Isaak seinen Erstgeborenen segnen will und wie die einzelnen Mitglieder seiner Familie darauf reagieren. Es bleibt spannend ?
by Jule with no comments yetReaktion auf eine Facebookpost in der Gruppe „Neugeborene Christen“
Ich verstehe garnicht, warum „wir Christen“ immer über andere Christen urteilen müssen?
Das ist doch garnicht unsere Aufgabe und vergeudet so viel Zeit und Energie, die wir für Gute Dinge einsetzen könnten. Wenn Jesus vor seiner Himmelfahrt dem Auftrag gab, Jünger zu machen und zu lehren – dann redet er nicht davon, „den Splitter aus dem Auge unseres Bruders zu ziehen“. Sondern davon, Menschen zu Christus zu führen, die ihn noch nicht kennen
Denn mal ganz ehrlich: wir sollten Liebe unter uns haben, daran würde man uns als seine Jünger erkennen und dadurch würde die Lehre über ihn für andere anziehend sein. Aber welchen Eindruck machen wir denn, wenn wir ständig nach unserem Bruder sehen, ob der auch alles richtig macht? Wir sollten einander ermuntern und helfen – motivieren wir uns doch gegenseitig, in Gottes Wort zu lesen
Wenn jeder von uns die Zeit dafür einsetzt, um wirklich in der Bibel, dem BUCH, dem Wort Gottes zu lesen – die wir sonst verwenden, um unsere Brüder zu kritisieren – dann würden wir alle unseren Gott uns Retter kennen und dann hätten wir solche Aktionen nicht nötig. Ich, als ehemalige Zeugin Jehovas, die viele Jahre dachte, wir allein hätten die Wahrheit, ich darf sowas sagen ?. Sorry, aber das erinnert mich an den Pharisäer und den Steuereinnehmer, die zusammen im Tempel sind: „Herr, ich danke dir, dass ich nicht so blöde wie mein Bruder bin, der dieses oder jenes tut“
Lassen wir lieber sein Wort wirken. In uns selbst, indem wir es wirklich lesen und nicht immer nur einige Verse aus dem Zusammenhang gerissen – und in unserem Bruder, indem wir ihn liebevoll ermuntern ebenso selbst in der Bibel zu lesen ?
In diesem Sinne lasst uns die Einheit und Liebe widerspiegeln, die uns so an Jesus und seinen Jüngern im ersten Jahrhundert so fasziniert. Seid gesegnet ??
by Jule with no comments yetSeit einer Weile habe ich auf Facebook die Seite Gemeindegründung – To All Nations e.V. abonniert, die heute ein Bild von Rick Warren gepostet hat
Dies hat ziemlichen Unmut ausgelöst:
Auch wenn dieser Rick Warren viele Fehler zu haben scheint (mir sagt der Name nix), ist an diesem Ausspruch viel wahres dran
Ihr anderen, die ihn am liebsten löschen wollt, habt in gewisser Hinsicht Recht. Es ist nicht egal, wie eine Gemeinde aussieht, es gibt bestimmte Grundsätze, die eingehalten werden müssen, es dürfen keine biblischen Maßstäbe übertreten werden. Dennoch sollten wir weg von dem „wir allein haben die Wahrheit“ und „nur wir wissen, wie Gemeinde richtig geht“. Ich rede hier aus Erfahrung, denn mein Mann und ich waren viele Jahre bei den Zeugen Jehovas, wo es ganz klare Vorgaben gibt, was Lehre, Ablauf, Kleidungsstil usw angeht. Vor drei Jahren sind wir zu einer kleinen Hausgemeinde in unserer Nachbarschaft gewechselt und waren zuerst „geschockt“, was für Leute da rumlaufen; gepierct, tätowiert und einmal hielt ein Bruder aus Amerika eine Ansprache, der aussah, wie ein Rocker. Wir waren total platt.
Inzwischen haben wir im Laufe der letzten Jahre gesehen, dass die unterschiedlichsten Leute zu Gott finden, wenn sie von den richtigen Leuten angesprochen werden. Wir erreichen heute Leute, die sich mit uns als Zeugen Jehovas nicht unterhalten hätten und seit Anfang des Jahres sind wir eine kleine eigenständige Gruppe, die in Eigenregie versucht, die Leute im unmittelbaren Umfeld zu erreichen.
Ja, es dürfen keine klaren Lehren der Bibel verfälscht oder verwässert werden – daran lassen auch wir nicht rütteln. Aber jede Personengruppe ist anders anzusprechen. Da gibt es Jugendliche, junge Familie, Singles, Ehepaare, Sportler, Tätowierte usw. Es gibt bei allen Personen mit einem weichen Herzen, die eigentlich nur darauf warten, von Gottes Wort berührt zu werden, die sich aber in Verschiedenen Gemeindeformen nicht wohl fühlen würden.
Ich denke, dass dies der Hintergrund von dieser Aussage von Rick Warren ist – und in dieser Hinsicht hat er Recht
Mich würde mal interessieren, wie die Leser hier das so sehen ?
by Jule with 4 comments