Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
für uns Erwachsene:
für die lieben Kleinen
1. Mose 39:12-16
Potiphars Frau nimmt das Geschick Josephs in ihre Hand und bewirkt das er eigentlich sterben muss oder hat Joseph vielleicht doch? und verdient den Tod?
Kennen wir das vielleicht?
Haben wir vielleicht sowas schon selbst erlebt?
In dem Bibelfilm zu Joseph ist die Reaktion des Potiphars sehr interessant. Denn er hört seiner Frau nur widerwillig zu, lässt dann Joseph allein zu sich kommen und ist danach wütend, dass er einen unschuldigen Mann dem Gefängnis ausliefern muss, damit seine Frau nicht ihr Gesicht verliert, ähnlich wird es in dem Bericht von Radio Thyrus angedeutet. Aus seinem schlechten Gewissen heraus sorgt er sich auch weiterhin um Joseph, besucht ihn dort und legt beim Obersten der Gefängniswache ein gutes Wort für ihn ein, indem er davon erzählt, wie sehr Jehova sein Haus gesegnet hatte, während Joseph bei ihm war.
Dies steht natürlich nicht so im Text der Bibel, aber ist durchaus vorstellbar. Denn warum hätte der wahre Gott Joseph und alles, was dieser anfasste, segnen sollen – wenn dieser so ein schlechter Mensch wäre?
Joseph war bis dahin ein unbescholtener Mann gewesen und Potiphar kannte seine Frau bestimmt sehr gut. Vielleicht ist Joeseph nicht der erste Junge Mann, mit dem sie ihr Sexualleben bereichern wollte. Vielleicht war dies sogar allgemein bekannt? Immerhin hatte sie Joseph ja bereits eine längere Zeit schamlos nachgestellt.
Wir wissen es nicht. Aber wir wissen, dass Joseph sich nichts vorzuwerfen hatte und dass dies eine böswillige Intrige ist. Vielleicht ist es ihm ja sogar schwer gefallen, sie ständig von sich zu weisen, denn er war ja bereits ein junger Mann von 17 Jahren, als er nach Ägypten verkauft wurde. Ein Alter, wo die geschlechtliche Anziehungskraft erwacht und sehr stark ist. Joseph ist ja ein ganz normaler junger Mann, er wird ebenfalls solche Gefühle gehabt haben und er hatte da ja noch keine Frau, mit der er sie ausleben konnte.
Aber er gab weder seinen noch ihren Gefühlen nach – denn Jehova ist in seinem Leben das Wichtigste und er weiss, dass Jehova Geschlechtsbeziehungen für die Ehe vorgesehen hat. Er weiss, dass Mann und Frau ein Fleisch sein sollten – da gehört kein Dritter hin. Also bleibt er hart.
Vielleicht ahnt er sogar, was dabei herauskommen wird und nimmt es ganz bewusst in Kauf?
Fruchtenbaum sagt in seinem Kommentar, dass die Tatsache, dass Potiphar Joseph lediglich ins Gefängnis warf – anstatt ihn gleich hinzurichten, was im Rahmen seiner Möglichkeiten war – die Vermutung nahelegt, dass er seiner Frau nicht so ganz glaubte (s.u. ein Auszug aus dem Kommentar)
1. Mose 39:3
Wusste er, wer Jehova ist?
Hier wird gesagt, dass Potifar „erkannte, dass der HERR (Jehova) mit Josef war und ihm in allem, was er tat, Erfolg schenkte“
Wird dies jetzt aus der Sicht von Josef so erzählt – oder hatte Potifas wirklich bereits von Jehova gehört?
Und wenn ja – woher weiss er, dass der Segen von Jehova kommt und nicht von irgendeinem Gott der Ägypter?
Fruchtenbaum sagt in seinem Kommentar, dass Potiphar wahrscheinlich nicht wusste, wer Jehova istt. Er sah nur, das Joseph auf besondere Weise gesegnet wurde von seinem Gott, dem Gott der Hebräer. Die Ägypter hatten andere Götter
1. Mose 39:5
Wir können Segen übertragen oder teilen
Weil Josef in Potifars Haus arbeitet, segnet Jehova Potifar – „um Josefs Willen“. Eine Formulierung, die uns bekannt vorkommt, denn ER segnete auch Laban und dessen Herden – weil Jakob für ihn arbeitete.
Geht es hier nur darum, dass jemand, der ein gutes Verhältnis zu Gott hat, im Haus anwesend ist?
Geht es darum, dass Jemand einem Diener Gottes, der in Schwierigkeiten ist, Zuflucht gewährt? Josef ist ja hier in Schwierigkeiten, ebenso wie es sein Vater Jakob war, der vor dem wütenden Bruder auf der Flucht war
Oder hat es damit zu tun, dass Potifar Josef hier eine höhere Stellung gibt – also eine Sonderbehandlung? Aber Jehova segnete Laban und sein Haus und seine Herden ja auch dann noch, als er Jakob betrogen hatte und weiter betrog. Wobei er dann nur den Teil segnete, der direkt mit Jakob zu tun hatte.
Hier fällt mir dann die Stelle aus 1. Korinther 7:12-14 ein. Wo es darum geht, dass sich ein Christ nicht von seinem ungläubigen Ehepartner trennen sollte, auch wenn dieser ihm das Leben schwer macht – „denn der ungläubige Mann ist geheiligt durchs Weib“ (Luther).
Scheinbar ist Potifar hier allein durch die Tatsache gesegnet, dass Josef in seinem Haus anwesend ist, ebenso wie es Laban war. Auch die Pharaonen von Ägypten waren geheiligt durch die Anwesenheit von Abraham und später von Isaak …
Hm … Bedeutet das, dass auch wir die Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung allein durch unsere Anwesenheit „heiligen“ können? Also dass sie von Gott gesegnet werden, weil sie in unserem Umfeld leben oder wir Kontakt zu ihnen haben?
Wir können für andere um Gottes Segen beten – aber hatten dies Abraham, Isaak, Jakob und Josef getan – und wurden die anderen deswegen gesegnet?
Diesen Punkt hatte Thom in diesem Jahr immer wieder hervor gehoben:
Es ging um den Bund, den Gott mit Abraham machte. Er sagte, er würde „die segnen, die dich segnen und die fluchen, die dich fluchen“
Es war also eine Auswirkung dessen, dass sie Abraham, später Isaak und Jakob – und hier Joseph – gutes taten. Potiphar hatte Joseph „gesegnet“, indem er ihm Erleichterung verschaffte und daher segnete Jehova ihn. Ebenso als Joseph im Gefängnis ist
Das ändert aber nichts daran, dass wir für andere Fürbitte einlegen sollten
1. Mose 39:2 und 21
Gott aber …
Hier kommt mir wieder die Ansprache von Bayless Conley in den Sinn: „Gott aber“.
Josef kommt immer wieder in Bedrängnis, meist durch Manipulation von Menschen, die entweder eifersüchtig oder in ihrem Stolz gekränkt sind. Gott lässt dies zu – aber er lässt ihn nicht dabei allein.
Erst die eifersüchtigen neidischen Brüder, die ihn los werden wollen. Zuerst wollen sie ihn töten, aber Ruben setzt sich für ihn ein und er kommt „nur“ in einen trockenen Brunnen. Dann kommt eine Karawane vorbei und er wird als Sklave verkauft. Aber Gott sorgt dafür, dass er in das Haus eines Mannes kommt, der ihn gut behandelt und Jehova segnet ihn und den Arbeitgeber so sehr, dass Josef bald „Karriere macht“ und einen besseren Job bekommt, der ihm Achtung und Ansehen einbringt.
Nun verliebt sich die Frau des Arbeitgebers in ihn, will ihn verführen. Als ihr dies nicht gelingt, spinnt sie aus verletztem Stolz eine Intrige, so dass er ins Gefängnis kommt. Aber auch hier lässt Gott ihn nicht allein. In Vers 21 lesen wir, dass Jehova auch hier mit ihm ist und schnell dafür sorgt, dass er es besser hat. Er bekommt eine Sonderbehandlung und macht auch hier schnell Karriere. Er ist der Oberste der Aufseher und es geht ihm daher den Umständen entsprechend gut.
Ähnliches lesen wir später im Buch Daniel. Er und seine Kumpels werden als Jugendliche ins Exil geführt, weg aus der Heimat und weg von Familie und Freunden. Angst und Unsicherheit begleitet sie auf dem Weg dorthin, es ist ein wochenlanger oder vielleicht auch monatelanger beschwerlicher Marsch, der ihre Unsicherheit bestimmt steigert. Aber bald gewinnen sie Gunst in den Augen von verantwortlichen Personen bei Hof und auch sie machen Karriere. So „schlimm“, dass die anderen Beamten neidisch werden und eine Intrige anzetteln. Wir wissen, dass Gott zwar auch hier viel Schlimmes zulässt – sie werden in den brennenden Feuerofen und in eine Löwengrube geworfen, aber ihnen geschieht nichts.
Auch der Apostel Paulus wird verfolgt, gesteinigt und kommt sogar ins Gefängnis. Aber auch er bekommt bald eine Sonderbehandlung – er darf in einem eigenen Haus wohnen – wenn auch in Ketten und unter strengster Überwachung – aber er darf sich dort frei bewegen und Besuch empfangen.
„Aber Gott … „
Dies sollte eigentlich unsere Zuversicht stärken und uns helfen, unsere Sorgen und Probleme bei Gott abzugeben – in dem vollen Bewußtsein, dass er auch uns nicht alleine lassen wird. Vielleicht lässt er viele schlimme Dinge zu, wendet sie nicht ab, auch wenn wir anhaltend darum beten – aber er wird uns nicht alleine lassen, sondern uns stärken und helfen, das Schlimme abzufedern.
Auch bei uns persönlich hat ER unglaublich Schlimme Dinge zugelassen – ausgelöst durch Intrigen von mißgünstigen Personen – aber er hat dafür gesorgt, dass man uns nicht wirklich schaden konnte, sondern dass sich das Schlimme zum Guten gewendet hat und heute dafür sorgt, dass es zu seinem Segen gereicht.
In der schlimmen Zeit habe ich viel mit Gott gehadert, konnte nicht begreifen, dass er dies überhaupt zugelassen hatte. Als ich wieder in meine Phobie zurück gefallen bin, fiel es mir schwer, mich auf die Dinge einzulassen, die mir Angst machten – denn mir kam immer wieder in den Sinn, was ER bereits Schreckliches bei uns zugelassen hatte. Im Laufe der Jahre konnte ich besser mit der Phobie und auch mit den schmerzlichen Erinnerungen umgehen und geholfen haben mir dabei Freunde, die Gott ebenfalls sehr lieben. Einfach, indem sie für mich gebetet hatten, denn mir fiel es schwer, voller Glauben zu beten, „so, als hätte ich es bereits empfangen“, denn die Erinnerung stand mir im Weg. Die anderen können voller Glauben beten und es hat geholfen.
Inzwischen geht es mir wieder besser, ich kann mich wieder auf Dinge einlassen, die mir Angst machen und inzwischen sehe ich ja auch ganz aktuell die positiven Auswirkungen dessen, was uns so viel Leid bereitet hat.
Es ist gut, dass solche Berichte in der Bibel für uns aufgezeichnet sind, denn sie helfen uns zu erkennen, wie Gott ist. Auch wenn wir persönlich in so einer Situation vielleicht blind sind für den Aspekt der Hoffnung, so hilft er doch anderen, für uns zu beten – und hilft auch uns, für andere zu beten, die sich in einer schlimmen Situation befinden.
Gerade das, was Josef im Laufe der Jahre erlebt, macht Mut und Hoffnung, denn auch er muss mit Enttäuschung und enttäuschten Erwartungen umgehen, auch bei ihm zieht es sich über viele Jahre hin …
Gottesdienst vom 10. September
Das Thema heute Abend beim Hauskreis war aus aktuellem Anlass: „Die Situation ist schlimm und wird nur noch schlimmer und das seit Jahren. Wo ist da eigentlich Gott?“
Im Gottesdienst beschäftigen wir uns nun die dritte Woche mit Joseph und seiner Geschichte. Wir haben gelesen, dass die Brüder ihn in die Sklaverei nach Ägypten verkauft haben und seinen Vater in dem Glauben lassen, dass sein Lieblingssohn tot ist. Ob die beiden sich eine ähnliche Frage gestellt haben?
Wir werden in der nächsten Zeit mmer wieder einem „Gott aber…“ begegnen und sehen, dass Gott uns niemals allein lässt, auch wenn es uns so erscheinen mag. In letzter Zeit habe ich öfters die Aussage gehört „Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende“. Bei dieser Aussage wird Gott leider außen vor gelassen. Wenn wir ihn aber mit einbeziehen, dann ist es wahr.
Diese Woche wird es für Joseph sogar NOCH schlimmer: er kommt für etwas, was er nicht getan hat, in den Knast und muss dort jahrelang ausharren. Wie er sich wohl gefühlt hat? Aber auch hier wieder „aber Gott“, „es ist noch nicht das Ende“
Vielleicht hat ja noch der eine oder andere Lust, am Sonntag mit dabei zu sein? Wir lesen in 1. Mose (oder Genessis) die Kapitel 39 und 40. Ihr könnt sie auch hier online in der Version der Volxbibel lesen, die für jeden gut verständlich sind:
http://wiki.volxbibel.com/1.Mose_39 und http://wiki.volxbibel.com/1.Mose_40
Wir wünschen euch allen noch einen ruhigen Abend und freuen uns darauf, euch am Sonntag zu sehen ??
1. Mose 39:19-20
Glaubt Potiphar seiner Frau?
„Aber Gott hatte ihnen schon einen Mann vorausgeschickt: Josef, der als Sklave nach Ägypten verkauft worden war.
Man band seine Füße mit schweren Ketten und zwängte seinen Hals in einen eisernen Ring. Doch dann traf ein, was Josef vorausgesagt hatte; was der Herr ihm eingab, bewies seine Unschuld.
Da befahl der König, ihm seine Fesseln zu lösen; der Mann, der über viele Völker herrschte, gab ihn frei!“
Psalm 105:17-20 HFA
„Gott aber ..“
Ähnlichkeiten zur Zeit bei Potiphar und der Zeit im Gefängnis
Resüme vom Gottesdienst vom 10. September
Nach dem Einschub mit Juda und Tamar in der vergangenen Woche (1. Mose 38), sind wir jetzt wieder bei Joseph. Vor zwei Wochen hatten wir gelesen, dass er der Lieblingssohn des Vaters war und dieser ihn bevorzugt behandelt hatte. Außerdem hatte er Träume von Gott, die er erzählte, was die Brüder nicht nur wütend gemacht hatte, sondern auch eine große Rolle für die Brüder spielte – denn Träume kamen sonst von Jehova (oder Jahwe). Die Brüder wollten ihn loswerden, darum verkauften sie ihn in die Sklaverei (Kapitel 37).
Hier geht es nach dem Einschub also weiter. Wir lesen Kapitel 39 und 40 – und auch hier geht es wieder um Träume ?. Aber erst mal lesen wir, wie es jetzt mit Joseph weiter geht. Er wurde ja an Potiphar verkauft, der „der oberste der Leibwache vom Pharao“ war und somit ein ziemlich hohes Tier (Kapitel 37:36). Für diesen arbeitet Joseph als Sklave (Kapitel 39:1)
Joseph ist gesegnet
Heute geht es um Gottes Segen und was es bedeutet und was nicht. Achten wir mal bitte beim Lesen darauf! Was verstehen wir unter Segen? Ruhe, Frieden und Sicherheit, auch dass es uns materiell gut geht.
In Kapitel 39:1-6 lesen wir, dass Jehova Joseph auf besondere Weise segnet. Ja, er ist als Sklave am Hof von Potiphar, aber ein Sklave hat kein besonders schönes Leben. Er hat harte Arbeit zu verrichten, ohne jegliche Vergünstigungen. Er bekommt lediglich Kost und Logie und beides ist kein Luxus. Er wird in einer einfachen Hütte mit vielen anderen Skalven beengt geschlafen haben (denn am Tage war er ja arbeiten und fiel wahrscheinlich abends tot ins Bett) und zu Essen gab es wahrscheinlich lediglich Wasser und Brot.
Joseph ist also ein ganz normaler Sklave, einer von vielen und wird sicherlich nicht sonderlich gut behandelt worden sein. Dennoch macht er seine Arbeit gut, denn sein Leben dreht sich um Gott und er tut alles so, dass kein Schatten auf seinem Gott fällt. Dies segnet Gott, er hat Gelingen (Vers 2) und dies sieht wiederum sein Herr und Joseph bekommt eine bessere Behandlung (Verse 3-4). Daraufhin segnet Jehova den Potiphar (Vers 5), denn er hatte seinerzeit zu Abraham gesagt „ich werde die segnen, die dich segnen“ (Kapitel 12:3).
Wir sehen, dass Jehova aus dem Fluch einem Segen machte: Joseph kam als Sklave, als Niedrigster am Hof, aber Gott wandelte es in Segen um. Nun ist er der zweit Höchste im Hause von Potiphar (Kapitel 39:6). Wie lange dieser Prozeß gedauert hat, wissen wir nicht, aber vor diesem Hintergrund lesen wir weiter bis Vers 18
Die Frau
Wir hatten ja gelesen, dass sich Joseph zu einem besonders attraktiven Mann entwickelt hatte und dies bleibt auch seiner Herrin nicht verborgen. Scheinbar verliebt die sich in ihn, zumindest fängt sie an, ihm nachzustellen. Aber Joseph lässt sich nicht darauf ein. Warum eigentlich nicht? Ist sie so hässlich?
Sie ist nicht nur mit einem anderen Mann verheiratet, sondern er weiß, dass es Gott nicht gefallen würde (Verse 8-9), denn er sagte zu den Menschen, sie sollten „ein Fleisch sein“ (1. Mose 2:24), da passt kein Dritter dazwischen.
Aber das alles interessiert die Frau nicht, sie stellt ihm auch weiterhin nach. Als sich die Gelegenheit ergibt und er mit ihr im Haus allein ist, wird sie handgreiflich und nötigt ihn wieder. Aber Joseph meint es ernst, er rennt weg. Dabei bleibt ein Kleidungsstück von ihm zurück, das sie als Indiz missbraucht. Sie dreht den Spieß einfach rum und schreit und behauptet, er habe versucht, sie zu vergewaltigen. Zeugen gab es ja keine, aber den Schrei werden alle gehört haben und diesen zeigt sie das Kleidungsstück als Beweis. Angeblich sei er weggerannt, als sie geschrien hat und habe dabei vergessen, sich wieder ganz anzuziehen.
Interessant ist hier die Schuldfrage: wem gibt sie die Schuld an allem?
In den Versen 14 und 17 lesen wir, dass ihr Mann die Schuld habe, schließlich hatte er den dreisten Mann ja ins Haus gebracht. Aber das kennt man ja auch heute: Wenn ein Partner fremd geht und es herauskommt, ist immer der Betrogene Schuld, der einen schlecht behandelt hat, einen mit seiner Eifersucht in die Arme eines anderen getrieben hat oder was auch immer. Ich habe noch keinem gesehen, der zugibt, dass er selbst Mist gebaut hat, etwas was ich extrem schlimm finde.
Diese Frau handelt ebenso. Gerade hatten wir noch gelesen, dass sie Joseph über einem längeren Zeitraum nachgestellt hat und als es nicht klappt, behauptet sie, er habe sie vergewaltigen wollen – und schuld daran ist ihr Ehemann, der den frechen Kerl erst angeschleppt hat *grummel
Ist uns eigentlich aufgefallen, dass wir hier das erste mal davon lesen, dass „Gott es nicht will“, dass Gott Ehebruch hasst?
Aber wir lernen auch viel darüber, dass sich jemand, der Gott in den Mittelpunkt stellt, generell anders verhält, als andere Menschen.
Denn wer wird immer reicher? Ist es Joseph selbst? Nein, er ist und bleibt ein Sklave, aber Potiphar, sein Herr wird immer reicher. Welchen Grund sollte Joseph also haben, weiterhin hart zu arbeiten? Er hat ja nichts davon. „Jehova ließ alles gelingen, was Joseph tat“, daher wurde sein Herr immer reicher. Das einzige, was Joseph davon hat, ist dass er noch mehr Arbeit und Verantwortung bekommt ? (Verse 2-5).
Also noch mal die Frage zum Segen:
Du kannst den Segen Gottes haben, auch wenn es dir eine Zeit lang nicht gut geht. Aber Joseph scheint trotzdem ruhig zu bleiben, er macht seine Arbeit gut. Er lebte nicht für sich selbst, sondern für Gott. Auch als er angeklagt wird, kommt von ihm nur eine kurze Rechtfertigung (Kapitel 40:15).
Manchmal ist der Segen eben nicht das, was wir uns vorstellen. Wir denken, er hätte Luxus haben müssen und im Schaukelstuhl sitzen und das Leben genießen – statt dessen bekommt er mehr Arbeit und kommt dann noch durch die Intrige in den Knast.
Eigentlich wird der Segen schon fast zum Fluch. Denn durch den Segen bekommt er mehr Verantwortung und dadurch auch die Arbeit im Haus. Hier fällt er ja erst der Herrin ins Auge ?. Und dann taucht auch die Frage nach Gerechtigkeit auf: letzte Woche haben wir von Juda gelesen. Er schläft mit Tamar, die er für eine Nutte hält und ihm passiert nichts (Kapitel 38). Joseph weigert sich, mit der Frau eines anderen zu schlafen und er kommt dafür in den Knast. Ist das gerecht?
In den Versen 19-23 lesen wir die Auswirkungen dieser Falschanklage:
Wie kann das sein? Er hat den Segen Gottes und kommt trotzdem in den Knast? Wie kann das sein? Aber Gott lässt ihn nicht allein und schon bald wiederholt sich das selbe wie mit Potiphar: Jehova segnet ihn und er bekommt wieder eine Sonderstellung (Verse 21-23).
Um noch mal auf die Frau von Potiphar und ihre Intrige zurück zu kommen, wegen der Joseph nun im Knast ist: Die Frau gibt Potiphar die Schuld an dem Ganzen, denn er hat den Vergewaltiger ja erst angeschleppt. Potiphar ist sauer – aber auf wen eigentlich? (Vers 19)
Wenn man bedenkt, dass dieser die Möglichkeit gehabt hätte „dieses Schwein“ einfach hinrichten zu lassen und es nicht tut… ich denke, jeder Mann, dessen Frau gerade einer hinterhältigen Vergewaltigung entgangen ist, hätte die Gelegenheit genutzt und kurzen Prozess mit Joseph gemacht. Aber Potiphar lässt ihn lediglich ins Gefängnis werfen. Warum? Hat er seiner Frau nicht geglaubt?
Aber warum warf er Joseph dann ins Gefängnis? Man darf nicht vergessen, dass sie die Firstlady war und das ganze Haus die angebliche Vergewaltigung mitbekommen hatte, daher musste er was tun, wenn er sie und sich selbst nicht bloßstellen wollte. Daher warf er Joseph in den Knast…
Nun sitzt Joseph also zu Unrecht beschuldigt im Knast, ohne dass er sich etwas hatte zu Schulden kommen lassen – obwohl er von Jehova gesegnet ist. Ist das nicht unlogisch? „Wer ist schon so bekloppt, in so einer Situation noch an Gott zu glauben?“