Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
für uns Erwachsene:
für die lieben Kleinen
1.Mose 37 – 39
Gottes Augen sehen anders als unsere menschlichen Augen – wir sehen
Und wie ist es heute?
1. Mose 37:9-11:
Josephs Träume scheinen Hochmut und Egoismus zu vertreten.
Diese Formulierung kennen wir auch von Maria, die die Dinge, die Jesus getan und gesagt hatte, in ihrem Herzen bewahrte. Wir wissen, dass sie sich später nicht nur daran erinnerte, sondern auch die Bedeutung erkannte.
Joseph, der Geliebte des Vaters, in Erniedrigung
Was mit Beginn von Kapitel 37 folgt, ist die interessante Lebensgeschichte Josephs, der sogar Kinder bereitwillig zuhören, obwohl ihnen all die Schönheiten unbekannt sind, die der Gläubige, der Jesum kennt, dort findet, und der Ihn darin bildlich dargestellt, erkennt: denn in dem, was Ihn offenbart, liegt eine innere Schönheit für das Herz, das noch nicht verhärtet ist. Joseph ist, wie es in seinen Träumen geoffenbart wird (der Glaube allein konnte das so erkennen), in den Ratschlüssen Gottes der Erbe der Herrlichkeit und das Haupt der ganzen Familie. Seine Brüder sind eifersüchtig darauf, um so mehr, da er der Geliebte seines Vaters ist. Er wird von seinen Brüdern an die Nationen verkauft, und dem Bilde nach wird er, anstatt getötet zu werden, wie es die Juden mit dem wahren Joseph taten (da dies nicht möglich war), als tot ausgegeben.
1. Mose 37:2
war das wirklich üble Nachrede? Was sagen andere Übersetzungen dazu?
Luther:
Hoffnung für Alle:
Schlachter:
wie heißt es in unserer NW-Übersetzung?
war das wirklich üble Nachrede? in der HfA heißt es ja, dass er sie mehr oder weniger „verpetzte“.
Interessant hierzu die Querverweise aus der NW:
hier ging es also nicht um üble Nachrede oder darum, jemand um des eigenen Vorteils Willen zu verpetzen – sondern Joseph hat es getan, weil sie Dinge taten, die Jehovas Namen mit Dreck bewarfen und das konnte und durfte er nicht zulassen.
Scheinbar hatte er ein sehr inniges Verhältnis zu Jehova gehabt, denn er war oftmals seiner Zeit voraus: diese Gebote, dass man so etwas zu melden hatte, damit Jehovas Name nicht in Verruf kommt, oder dass man vor der Hurerei fliehen solle und dass Ehebruch in Jehovas Augen verwerflich ist – all diese Gebote gab Jehova erst sehr viele Jahre später seinem Volk!
1. Mose 37 – waren Joseph und sein Vater selbst Schuld an dieser Eifersucht?
Auch zu dieser Geschichte gibt es einen schönen Zeichentrickfilm aus der Reihe „The Beginnser Bible – Joseph und seine Brüder“. Ebenso aus der Reihe „Die Bibel. – Joseph“. Von Radio Thyrus gibt es die Sendung „Joseph in Ägypten“. Ebenso wie die schönen Dramen der Gesellschaft „Wie barmherzig bist du“ und das Drama „Leben retten in einer Zeit des Hungers“ das ihr euch direkt auf der Seite der Gesellschaft runterladen könnt.
In den Dramen, die nicht von der Gesellschaft sind, wird es so dargestellt, als wäre Joseph selbst an der Eifersucht der Brüder schuld. als sei er eingebildet und hochnäsig gewesen. Als Grundlage für diesen Gedanken dienen die beiden Begebenheiten mit den Träumen.
Wenn ich so darüber nachdenke, dann mutet es schon sehr merkwürdig an, dass er von diesen Träumen erzählt – wo er doch wissen muss, wie die Geschwister über ihn denken. Aber vielleicht ist dies wichtig, damit sie hinterher erkennen, dass es prophetische Träume waren. Denn als er sich ihnen später in Ägypten zu erkennen gibt, werden sie sicherlich alle an diese Träume denken und was sie seinerzeit dabei empfunden haben. So wie ich Joseph durch den Bibelbericht kenne, würde er sicherlich nicht im Nachhinein damit geprahlt haben, als es sich erfüllt hatte.
Aber wir lesen hier ja auch, dass selbst Jakob unangenehm berührt ist und seinen Sohn schilt, als er selbst in einem der Träume auftaucht. in dem Livestream mit Ruht Lapide sagt sie, dass der Vater mit seiner falschen Erziehung Schuld an der Eifersucht der anderen und an dem schlimmen Geschehen ist. Zum einen bevorzugt er Joseph ganz deutlich und dann schickt er ihn ganz allein zu den Brüdern in die Wildnis hinaus…
1. Mose 37:9-11
Wieso wird hier die Mutter erwähnt?
Hatten wir nicht einige Kapitel zuvor gelesen, dass Rahel bei der Geburt von Benjamin gestorben ist?
Dies ist sicherlich bereits einige Jahre her, denn es ist viel passiert: sie haben sich in Sichem angesiedelt und Kontakte geknüpft, dann wurde Dina vergewaltigt, der Stamm Sichem ausgerottet und sie mußten fliehen ….
Moment mal, war das nicht die „Flucht“ auf der Rahel gestorben ist? Stimmt, wir hatten es in 1. Mose 35:16-19 gelesen und uns gefragt, ob diese Flucht wirklich der Anlaß für Rahels Tod war.
Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass Rahel zum Zeitpunkt von Josefs Traum bereits tot ist. Wieso fragt Jakob ihn dann, ob sich seine Mutter mit den anderen vor ihm verneigen solle?
Auch wenn Jakob entrüstet ist, denkt er über den Traum des Sohnes nach.
Irgendwie erinnert dies mich an die Formulierung, die wir bei Maria -der Mutter Jesu – immer wieder lesen: „sie bewahrte es in ihrem Herzen“, oder ähnlich
1. Mose 37:20
War dies nicht eine Gefahr auch für sie selbst?
Sie wollen Josef ergreifen, töten und seine Leiche in die Zisterne oder den Brunnen werfen. Hätten sie denn damit nicht auch das Trinkwasser verunreinigt und sich selbst gefährdet?
1. Mose 37:21-22, 29-30
Wo ist Ruben, als Josef verkauft wird?
In den ersten beiden Versen lesen wir, dass Ruben plant, den Kleinen Bruder später heimlich zu befreien.
Dann lesen wir, dass sie sich Josef schnappen, fesseln und in den trockenen Brunnen werfen. Als sei dies die normalste Sache der Welt, machen sie dann erst mal ein Picknick, bei dem sie von der Karawane gestört werden, die sie auf eine Idee bringt.
Sicherlich dauert es eine ganze Weile, bis die Karawane zu ihnen heran kommt. Oder, falls sie selbst zu den Reisenden gehen, benötigen sie doch die Zeit, den Bruder aus dem Brunnen zu holen und hinzubringen. Dies sind sicherlich mehrere Minuten und dauert bestimmt länger, als Ruben benötigt hätte, um mal eben austreten zu gehen.
Also wo ist Ruben, als die Karawane ins Blickfeld gerät, die Brüder beschließen, Josef zu Geld zu machen und ihn verkaufen?
Scheinbar ist die Karawane bereits den Blicken entschwunden, als Ruben nun dazu kommt und sich wundert, wo Josef ist.
Warum ist er so verzweifelt, als er merkt, dass Josef weg ist?
Ist dies nicht ein Beweis dafür, dass er noch lebt? Andernfalls hätte sich ja nun seine Leiche im Brunnen befunden.
Kann es wirklich sein, dass Ruben all die Jahre wie sein Vater glaubt, Josef sei tot?
1. Mose 37:31-35
Wie mögen sie sich gefühlt haben, als sie die Trauer des Vaters sehen?
Ja, sie hassten Josef, weil sie eifersüchtig auf ihn waren. Er hatte die ganze Liebe des Vaters, die sie selbst gern gehabt hätten. Dies zeigt ja eigentlich an, dass sie den Vater sehr lieben und es ihnen wichtig ist, wie er über sie denkt.
Keine Ahnung, was sie dachten, wie der Vater auf den Tod Josefs reagieren würde. Haben sie gehofft, dass er schnell wieder zur Tagesordnung übergeht und nun all seine Liebe über sie selbst ausschüttet – die vorher von Josef wie durch einen Damm von ihnen ferngehalten wurde?
Nun sehen sie, wie der Vater leidet. Der Tod des geliebten Sohnes schmerzt ihn so sehr, dass er keine Freude mehr am Leben hat, dass er am Liebsten sterben will. Wie geht es ihnen nun dabei? Was empfinden sie wohl, als sie dies sehen und erleben?
Was empfinden sie wohl, als sie dies sehen und erleben?
Ob sie Josef nun noch mehr hassen? Sind sie vielleicht wütend auf sich selbst – denn sie haben ja eher das Gegenteil erreicht? Haben sie Mitgefühl mit dem trauernden Vater? Steigt vielleicht so etwas wie Scham und Reue in ihnen auf – oder kommt dies wirklich erst in Ägypten in ihnen auf?
1. Mose 37:36
Badet Jakob hier in Selbstmitleid?
In der Neues Leben heißt es: „er wollte sich nicht trösten lassen“. Was bedeutet das?
Weigert er, den Tod Josefs hinzunehmen oder will er ihn „nur“ nicht wahrhaben?
Ist sein Leben wirklich so sinnlos? Er hat doch noch 11 andere Söhne.
Schiebt er die anderen vielleicht zornig weg, wenn sie kommen, um ihn zu trösten? Ob er eine Ahnung hat, dass die Jungs was damit zu tun haben?
Denkt er vielleicht: „Hätte ich ihn nur nicht den anderen nachgeschickt, mein dummes Mißtrauen aber auch…“?
Weigert er sich, wieder Freude und Glück zu empfinden, da Rahel und Josef relativ dicht hintereinander den Tod gefunden haben?
Gottesdienst vom 27. August
In den kommenden Wochen werden wir uns mit Joseph beschäftigen. Sicherlich kennen wir die Geschichte schon mehr oder weniger, aber wir werden sicherlich viel Neues entdecken und auch für uns heute.
Diese Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 37. Es bleibt also auch weiterhin spannend ?
Das bunte Gewand
Die Sache mit den Träumen
Das war mir bisher noch garnicht so aufgefallen, ich war bisher immer der Ansicht, dass sie ihn hassten, weil sie neidisch auf ihn waren und weil er sie beim Vater verpetzte. Naja, vielleicht auch, weil ihnen das mit seinen Träumen hochmütig vorkam
Aber das, was ich jetzt bei Arnold Fruchtenbaum in seinem Kommentar zum 1. Buch Mose gelesen habe, ist sehr interessant – aber lest selbst:
Die List mit dem Kleid
Ähnlichkeiten zu Jakobs eigener List dem Vater gegenüber
Jakob stolpert in seinem Leben immer wieder über seine eigene List dem Vater gegenüber. Denken wir nur daran, wie er von Laban getäuscht worden war, was Rahel und Lea anging. Dieses konnte ihm nur gelingen, weil Jakob aufgrund der Dunkelheit nicht richtig sehen konnte und daher nicht erkannte, dass es Lea war, mit der er die Hochzeitsnacht verbrachte und nicht wie gewünscht und versprochen Rahel
Hier findet sich wieder eine Ähnlichkeit. Ist mir bisher noch garnicht so aufgefallen ?
Joseph – schattet er den Messias vor?
Ein bekannter Gedanke, dass Joseph den Messias vorschattet und da es immer so logisch erschien, hatte ich es bisher auch nicht angezweifelt.
Allerdings lese ich ganz zu Anfang vom 3. Band „Kommentar zum 1. Buch Mose“ von Arnold Fruchtenbaum folgendes, was auch schlüssig ist:
Nichts desto trotz habe ich ein Buch auf bibelkommentare.de gefunden, dass besonders in dieser Hinsicht sehr interessant ist, wo überall Ähnlichkeiten mit dem Messias sind
Josef, der Patriarch von Adolf Helling
Aber es gibt noch ein weiteres, ähnliches dort:
Der Abgesonderte unter seinen Brüdern von Fritz von Kietzell
Beide Bücher werde ich in dieser Runde neben Mackintosh und Arnold Fruchtenbaum begleitend lesen ??
Resüme vom Gottesdienst vom 27. August
Nachdem es beim letzten Mal etwas trockener Stoff war, da wir nicht so sehr an ellenlangen Geschlechtsregistern interessiert sind, wird es die nächsten Wochen richtig spannend. Es geht bis zum Ende vom 1. Buch Mose (oder der Genesis) um Jospeh, den erstgeborenen Sohn von Jakob und seiner Lieblingsfrau Rahel. Wir werden immer wieder einem „Gott aber…“ begegnen und sehen, dass Gott uns niemals allein lässt, auch wenn es uns so erscheinen mag. In letzter Zeit habe ich öfters die Aussage gehört „Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende“. Bei dieser Aussage wird Gott leider außen vor gelassen. Wenn wir ihn aber mit einbeziehen, dann ist es wahr.
Heute geht es also los mit Geschichte um Joseph. Wir lesen Kapitel 37. Vorher hat Thom im Kurzdurchlauf noch mal die Geschichte von Jakob und seinen Frauen zusammengefasst, auch um zu erklären, warum Joseph der Lieblingssohn von Jakob ist. Joseph ist jetzt 17 Jahre alt (Vers 1) und seine Brüder bis zu 23 Jahre alt.
Nach dem Tod seiner Mutter wird Joseph wahrscheinlich von Silpha und Bilha aufgezogen, den beiden Nebenfrauen von Jakob und verbringt deshalb viel Zeit mit den 4 Brüdern, den Söhnen von den beiden Frauen. Die Brüder sind Hirten und es wird gesagt, dass Joseph den schlechten Bericht über diese Brüder dem Vater bringt, er verpetzt sie (Vers 2). Aber was könnten diese als Hirten so schlimmes angestellt haben?
Unter anderem könnten sie welche von den Schafen verkauft und das Geld selbst eingesteckt haben, oder sie haben sich für sich selbst Schafe geschlachtet und gegessen, oder sie haben die Wolle auf eigene Kappe verkauft. Es waren ja nicht nur Jakobs Schafe, sondern sicherlich auch die Schafe vom Großvater – von Isaak – mit dabei. Sie durften sich nicht so einfach daran vergreifen.
War es falsch, dass er die Brüder beim Vater „verpetzt“ hat? Ja und nein. Es kommt darauf an, welche Beweggründe er hatte. Wenn er es aus Neid getan hatte, dann wäre es falsch gewesen. Aber wenn es ihm um den Besitz der Familie ging, der zu schützen war, dann war es richtig. In Gottes Wort selbst wird es nicht gewertet.
In Vers 3 lesen wir, dass Joseph der Sohn von Jakobs Alter ist. Was bedeutet das? Zum einen ist er der Erstgeborene Sohn von seiner Lieblingsfrau und außerdem sieht er sich wahrscheinlich selbst in Joseph. Er scheint der einzige zu sein, der ebenso wie Jakob Jehova (oder, falls es dir lieber ist: Jahwe) einen wichtigen Platz in seinem Leben gibt. Er spiegelt sich selbst in Joseph wieder ?
Aus dem Bibelbericht geht hervor, dass Jakob seinen Sohn Joseph ganz klar bevorzugt, nicht nur, indem er ihm ein besonderes Kleidungsstück anfertigen lässt. Seine Brüder hassen ihn, sie können ihn nicht einmal mehr grüßen, so groß ist der Hass (Vers 4). Das hängt auch damit zusammen, dass man bei einem Gruß „Shalom“ sagt und somit seinem Gegenüber „all umfassenden Frieden“ wünscht. Wer möchte schon gerne jemanden Frieden wünschen, der einem nervt?
Ein großes Problem zwischen Joseph und seinen Brüdern sind seine Träume.
Zu der damaligen Zeit sind Träume etwas Besonderes. Sie waren ein Zeichen von Gott. Bisher hatten wir von verschiedenen Träumen gelesen:
Jedesmal ist es eine Botschaft von Jehova selbst an denjenigen, der träumt. Dies wird auch den Kindern von Jakob bekannt sein.
Nun kommt also dieser bevorzugte Lieblingssohn des Vaters und erzählt ihnen von Träumen, die er gehabt hätte. Träume von Gott und der Inhalt reizt sie noch mehr, denn sie erkennen die Bedeutung: der erste Traum dreht sich um Garben auf dem Feld die sich vor Josephs Garbe verneigen (Verse 5-8) und der zweite ist noch schlimmer, denn Sonne, Mond und Sterne verbeugen sich vor ihm (Verse 9-11). Dies bringt sogar den liebenden Vater in Rage ?. Diesem Traum begegnen wir übrigens in der Offenbarung wieder (Offenbarung 12:1)
Damit hat Joseph seinen Spitznamen weg, künftig heißt er bei ihnen „der Träumer“ (Vers 19). Wir werden im Verlauf dieses Kapitels noch sehen, wie wichtig diese Träume für die Brüder sind.
Wir lesen weiter die Verse 12 bis 36: der Vater schickt Joseph los, um nach dem Wohlergehen der Brüder zu sehen, die mit den Herden unterwegs sind. Nach längerem Suchen findet er sie. Die Brüder sind wenig begeistert. Als sie ihn vom weiten kommen sehen, sagen sie „seht der Träumer“ und beraten, wie sie ihn los werden könnten. Es wird überlegt, ihn einfach zu töten, aber Ruben, der Erstgeborene und somit Älteste hält sie davon ab – besser man wirft ihn in eine Grube, anstatt sich die Finger an ihm schmutzig zu machen (Verse 20-22). Wieder erkennen wir, welch große Bedeutung Josephs Träume im Leben der Brüder einnehmen, denn sie sagen: „und wir werden sehen, was aus seinen Träumen wird“.
Der Anschlag
Achten wir bitte mal darauf, wer nachher weiß, dass Joseph nicht tot ist: in Vers 29 lesen wir, dass Ruben (von was auch immer) zurück kam und Joseph nicht mehr in der Grube war. Er dachte, Joseph wäre tot. Alle anderen Brüder (bis auf Benjamin, der nicht mit auf dem Felde war) wissen, dass Joseph nicht tot ist! Die Brüder schicken dem Vater das besondere Kleid von Joseph, das sie zuvor in das Blut eines ihrer Tiere getaucht haben und „lassen ihn selbst zu dem Schluss kommen“, dass der Lieblingssohn tot ist. Danach lesen wir, dass alle Kinder zu Jakob kommen, um ihn über den Verlust zu trösten, alle seine Söhne und Töchter (Vers 35). Hier sind also 9 Söhne, die wissen, dass Joseph noch lebt und die dennoch kommen um dem Vater ihr Beileid auszusprechen – wohlwissend, dass dieser garnicht tot ist. Unfassbar!
Aber erst mal zurück im Text. Die Brüder hören erst mal auf Ruben und werfen Joseph in eine Grube, anstatt ihn wie geplant umzubringen. Es kam die Frage auf, um was für eine Grube es sich dabei handelt? Es wird eines der Wasserlöcher sein, die man in der Wüste anstelle von gemauerten Brunnen gräbt. Joseph hat Glück und es ist kein Wasser drin, dennoch scheint er sich beim Sturz verletzt zu haben, denn wir finden später in Amos: „die Wein aus Schalen trinken und mit den besten Ölen sich salben, und sich nicht grämen über die Wunde Josephs.“ Amos 6:6 ELB
Also was genau haben die mißgünstigen Brüder mit Joseph gemacht?
Wie sehr müssen sie den Bruder hassen. Das erkennen wir auch daran, was sie tun, nachdem sie ihn in die Grube geworfen haben: sie setzen sich erst mal hin und essen (Verse 24-25) – während der kleine Bruder vor Angst und Schmerz nicht weiß wohin mit sich. Ziemlich grausam.
Die Frage beim Lesen von Vers 24 kam auf, was es bedeutet „sie hoben ihre Augen auf und sahen“. Wir haben uns noch mal das Gebiet auf der Karte angesehen, wo sich das alles abspielt und es ist offensichtlich eine bergige Gegend. Sie sitzen also da und essen und nehmen aus der Ferne eine Bewegung wahr. Klar wendet man sich diesem zu. Da sie saßen, mussten sie etwas hoch sehen, sie „erhoben den Blick“.
Wie bereits erwähnt, verkaufen sie den Bruder in die Sklaverei und machen ihren Vater Glauben, dass er von einem wilden Tier zerrissen worden ist (Vers 33).
Wer wird hier betrogen?
Jakob wird hier betrogen und zwar durch ein Tierfell. Wir erinnern uns? Der Name Jakob bedeutet auch „der Betrüger“ und er wird durch ein Ziegenfell in die Irre geführt.
Das erinnert uns an die Art und Weise, wie er selbst seinen Vater in die Irre geführt hatte, um den Segen des Erstgeborenen zu erhalten. Da Esau von Geburt an stark behaart war und als Jäger einen strengen Tiergeruch an sich hatte, musste der fast blinde Vater getäuscht werden und so hatte ihm die Mutter Ziegenfelle um die Arme gebunden, so dass der Vater keinen Verdacht schöpft (Kapitel 27).
Wir wissen, dass Jakob hier nicht zum ersten Mal von seinem Betrug am Vater eingeholt wird. Bereits in der Hochzeitsnacht wird er vom Schwiegervater ausgetrickst, der ausnutzte, dass Jakob in der Dunkelheit nicht sehen konnte und ihm statt die geliebte Rahel ins Zelt zu schicken, ihre Schwester unterschob (Kapitel 29:23-25). Hier passt Jürgens Lieblingszitat: „wir werden ernten was wir säen“? (Galater 6:7)
Hier wird Jakob also – wie sein eigener Vater – von seinen Söhnen betrogen. Sie wissen, dass Joseph noch lebt und sind trotzdem so dreist, zu kommen, um ihn über „den Tod“ des Bruders hinweg zu trösten. Dabei hätten sie es ganz einfach haben können, indem sie ihm gebeichtet hätten, dass Joseph noch lebt.
Letztendlich lesen wir, was weiterhin mit Joseph geschieht, den die Brüder an die Sklavenhändler verkauft hatten. Er wird in Ägypten weiter verkauft (Vers 36) und gerät so in Verbindung mit anderen Göttern: sein Käufer ist Potiphar, der Name bedeutet „Geschenk von Ra“ (ein ägyptischer Gott). Potiphar arbeitet als Sicherheitsmann für Pharao, was bedeutet „Sohn von Ra“. Es ist nicht der Gott der Bibel sondern ein ägyptischer Gott.
Zu Anfang hatte ich gesagt, dass wir hier immer wieder einem „Gott aber…“ begegnen würden. Wo aber war hier denn Gott? Gott wird hier nicht erwähnt in diesem Kapitel – scheinbar schaut dieser gerade „nur“ zu. Aber wir werden im Verlauf der nächsten Kapitel sehen, dass es ihm nicht egal ist und dass er bereits im Hintergrund wirkt.
In der kommenden Woche lesen wir Kapitel 38 und unterbrechen kurz die Geschichte von Jakob. Warum, das werden wir dann erfahren. Es bleibt also auch weiterhin spannend?