Heute lesen wir 1. Mose 24 bis 26. Wir wünschen euch einen schönen und gesegneten Tag 😇😘
Was ist, wenn ich eine Aufgabe bekomme, die mich überfordert?
Wenn wir nicht weiter wissen: beten und warten
Isaak und die Brunnen – wie reagieren wir auf Streit?
This entry was posted in 1. Mose, Gemeinsam die Bibel in einem Jahr lesen by Jule with 4 commentsDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Was ist, wenn ich eine Aufgabe bekomme, die mich überfordert?
Am Sonntag haben wir uns mit 1. Mose Kapitel 24 beschäftigt und waren erst mal irritiert, dass wir ständig das selbe lesen, immer und immer wieder. Als wir das Kapitel zu Ende gelesen hatten, konnten wir den Teil mit dem Gebet des Dieners und den Geschehnissen am Brunnen fast auswendig. Warum diese ständigen Wiederholungen? Hätte es nicht gereicht, wenn dieser Teil einmal aufgeschrieben worden wäre?
Aber gehen wir erst mal zurück zu dem, was wir in der Vorwoche und somit im Kapitel zuvor gelesen hatten. Da ging es um den Tod und das Begräbnis von Sara (Kapitel 23). Erinnern wir uns noch, warum es Abraham so wichtig war, sie in Hebron zu bestatten, anstatt sie ins Familiengrab in Haran zu legen?
Es ging um die Verheißungen Gottes, dass „dieses Land“, also Kanaan, eines Tages Abraham und seinen Nachkommen gehören würde. Noch eine Woche davor hatten wir gesehen, dass Abraham an die Auferstehung der Toten glaubte – und zwar an dem Ort, wo sie waren. Er war überzeugt, mit Isaak wieder von dem Berg herunter zu kommen, obwohl Gott ihn angewiesen hatte, diesen dort oben zu opfern, wozu er auch bereit war (1. Mose 22, speziell Vers 5). Genau aus diesem Grund wollte er Sara unbedingt „vor Ort“ (im Verheißenen Land) bestatten. Er wollte mit ihr gemeinsam im verheißenen Land auferstehen, da es dann ihnen gehören würde und sie dann dort leben würden.
Jetzt erinnern wir uns noch kurz an den Sinn und Zweck des Abrahamischen Bundes, bevor Abraham seinen Diener auf Brautschau schickt: es ging darum, ein Volk für Jehova auszusondern, denn der verheißene Same, durch den sich dann alle Nationen segnen würden, sollte Jesus Christus sein, der dann später für die Sünden der ganzen Menschheit starb, damit wir alle mit Gott versöhnt werden könnten. Wenn wir uns nun daran erinnern, was für „nette“ Menschen uns beim Lesen der vorangehenden 23 Kapitel in der Bibel begegnet sind, dann wissen wir, dass gottesfürchtige Menschen eher die Ausnahme waren. Rings um sie her waren die Menschen wieder weit weg von Gott und von dem, was er wollte. Aber der Same, der alle segnen sollte, der sollte aus einem Volk von Anbetern Jehovas kommen.
So, nun sind wir bei Vers 1 von Kapitel 24?. Sorry, für die ausschweifenden Gedanken zuvor, aber sie sind wichtig, um zu verstehen, was hier passiert und warum…? (wer mag, kann sich dazu auch die Zusammenfassungen der letzten Wochen noch mal ansehen)
Also: Sara war tot und in Hebron begraben und Abraham ist nun schon sehr alt. Isaak ist bereits 37 Jahre und daher längst im heiratsfähigen Alter. Warum er wohl bisher noch keine Frau hat? Das ist wahrscheinlich derselbe Grund, warum Abraham nun seinen Diener losschickt – um eine Frau bei seinen Verwandten zu suchen, die ebenfalls den wahren Schöpfergott anbeteten.
Wir könnten das Kapitel 24 um Rebekka überschreiben mit:
„Was ist, wenn ich eine Aufgabe bekomme, die mich überfordert?“
In den Versen 1-9 lesen wir von dem Auftrag, den Abraham seinem Diener gibt. Er sollte von Hebron nach Kanaan reisen – durch den Libanon und Syrien hindurch mit Kamelen. Das war eine unglaublich lange Strecke und das ohne Auto usw. Sie müssen Wochen in der glühendem Hitze unterwegs gewesen sein. Warum dieser Aufwand?
Warum nahm sich Isaak nicht eine Frau aus der Nachbarschaft? Wir hatten es im Vorspann bereits beantwortet: es sollte eine Frau aus dem eigenen Volk sein, eine Frau, die den Gott Jehova anbetete und nicht irgendwelche Götter wie die anderen Menschen um sich herum. Weder Kultur noch Anbetungsform sollten sich vermischen!
Wie bewältigte der Diener diese Aufgabe?
Es waren ja mehrere Punkte wichtig: sie sollte aus dem Land Haran sein und aus Abrahams Familie. Denn sicherlich lebten in Haran auch noch viele andere, die auch wiederum falsche Götter anbeteten (Verse 4 und 7). Woher sollte der Knecht wissen, welche die Richtige sein würde?
In den Versen 10-14 lesen wir, dass er betet und Gott selbst um Rat fragt. Er wollte ein Zeichen und zwar ein besonderes. Wahrscheinlich würde ihm jedes Mädchen am Brunnen Wasser zu Trinken geben, denn dies gebot bereits die ganz normale Gastfreundschaft.
Aber das mit den Kamelen war nicht so normal: ein einzelnes Kamel kann 100-200 Liter Wasser trinken. Nach dem langen Marsch durch die Wüste werden es wohl eher 200 Liter Wasser sein – pro Kamel. Der Diener hatte 10 Kamele dabei, also würde sie mindestens 1.000 Liter Wasser schöpfen müssen. Wie oft würde sie den Krug in den Brunnen herunter lassen müssen? Mit dazu kommt, dass die Initiative, Wasser auch für die Kamele zu schöpfen, von dem Mädchen ausgehen sollte. Also ein eindeutiges Zeichen.
Hier lesen wir übrigens zum ersten Mal diesen langen Text, den wir im Laufe des Kapitels immer wieder lesen. Es geht um das Zeichen, das der Diener von Jehova einfordert.
Wenn wir die Verse 15-28 lesen, sehen wir, dass dieses Zeichen genau so eintrifft, auch die Sache mit der Herkunft, denn auf die Frage antwortet sie, dass sie „die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, die sie dem Nahor geboren hat“ sei (Vers 24). Nahor war der Vater von Abraham und auch von Sara. Sie war also eine Großcousine von Isaak.
In den Versen 26-27 lesen wir, dass sich der Diener bei Jehova bedankt. Er hatte ihn also nicht nur um Hilfe gebeten und dann nach dem Zeichen Ausschau gehalten, sondern er ist auch dankbar und bedankt sich bei demjenigen, dem er den Erfolg zu verdanken hat. Dies lesen wir immer wieder über den Knecht.
Nachdem er sich überzeugt hat, dass Rebekka genau diejenige ist, die er gesucht hat, legt er ihr kostbare Ringe und Armspangen an.
Wir lesen weiter die Verse 29-31. Rebekka rennt nach Hause und erzählt ihrer Familie von dem, was passiert ist. Ihr Bruder Laban rennt gleich los zum Brunnen und zu dem fremden Mann. Warum? Das geht aus Vers 30 hervor: er sah den kostbaren Schmuck, den seine Schwester geschenkt bekommen hatte und das nur, weil sie die Kamele getränkt hatte. Dieser Fremde schien extrem reich zu sein und Laban wollte gerne von diesem Reichtum etwas abhaben. Das steht jetzt nicht wörtlich in der Bibel, aber wir lesen später von seiner Habgier, als es um Jakob geht, der viele Jahre für ihn arbeitet. Behalten wir dieses Verhalten hier einfach im Sinn, wenn wir in einigen Wochen bei Jakob und Rahel und Laban sind ?
In den Versen 31-53 lesen wir davon, dass Laban den Diener und seine Gefolgsleute in sein Haus holt und ihnen Essen vorsetzt. Aber der Diener will noch nicht essen (Vers 33). Ihm ist die Mission, wegen der er hier war, viel zu wichtig. Erst muss er sehen, ob er wirklich in allem Erfolg hatte, auch ob das Mädchen überhaupt mitkommen würde. Wir erinnern uns, dass das seine Sorge zu Anfang war und dass Abraham ihn für diesem Fall von seinem Eid entbunden hatte (Vers 5 und 8).
Also erzählt er zuerst seine Geschichte. Hier lesen wir wieder von dem Zeichen, um das er Jehova bittet und wie es eingetroffen ist (also lesen wir dies hier schon zum vierten Mal). Er erzählt es deshalb so ausführlich, weil diese Mission so wichtig war und er Laban und den Vater überzeugen will, dass es Gottes Hand war, die ihn geleitet hatte. Dies gelingt ihm auch (Verse 50-51).
Als er die Zustimmung des Vaters erhält, fällt der Knecht wieder vor Jehova nieder und bedankt sich.
In Vers 50 lesen wir, dass Vater und Sohn ihre Zustimmung gaben. Das war damals so üblich.
In Vers 53 lesen wir von Geschenken an Rebekka, ihren Bruder und ihre Mutter. Dies sind die Brautgeschenke und zeigen, dass Isaak und Rebekka jetzt verlobt sind. So, wie heute ein Mann seiner Braut einen Ring an den Finger steckt, was die Verlobung symbolisiert.
Wie geht es jetzt weiter?
In den Versen 54-67 lesen wir, dass die Familie nun noch einen Aufschub erwirken will. Der Diener will sofort am nächsten Morgen los, aber Mutter und Bruder wollen Rebekka noch nicht ziehen lassen. Vielleicht wollen sie eine Abschiedsparty machen, aber wahrscheinlich geht es der Mutter eher darum, dass es schmerzt, sein Kind ziehen zu lassen, sie wohnt ja dann nicht um die Ecke, so dass man sich mal schnell auf einen Kaffee treffen könnte. Wir wissen nicht, ob Rebekka ihre Familie jemals wieder gesehen hat. In der Bibel steht zumindest nichts davon. Aber weiter in der Geschichte: Rebekka wird gefragt, in der Hoffnung, dass auch sie erst noch Zeit haben will, aber Rebekka möchte sofort los. Wie mag sie sich wohl gefühlt haben?
Bevor Rebekka loszieht, wird sie von ihrer Familie gesegnet. Was bedeutet es, dass „ihr Same das Tor seiner Feinde besitzen solle“? Zur damaligen Zeit saßen die wichtigen Leute im Tor, diejenigen, die das Sagen haben. Wenn ihr Same in dem Tor sitzen würde, bedeutet dies, dass sie das Sagen haben, dass sie über ihre Feinde herrschen und richten würden. Thom betonte extra, dass es um „bestimmen“ und nicht um „töten“ geht (Vers 60).
Also machen sich der Diener und seine Gefolgsleute mit Rebekka und ihren Leuten auf den Weg. Unterwegs begegnen sie Isaak, der „von dem Brunnen Lachach-Roi kommt“. (Wir erinnern uns, dass dies der Brunnen ist, den Gott Hagar gezeigt hatte, als sie in der Wüste verzweifelte, weil sie und ihr Sohn am Verdursten waren).
In Vers 63 lesen wir, warum er dort war: „um zu Sinnen“. Wahrscheinlich hatte er sich mit Jehova unterhalten, ebenso wie Adam und Eva zu der Zeit der Brise mit Jehova im Garten wandelten und sich über alles mögliche unterhalten hatten. Vielleicht hat er auch darüber nachgedacht, wie die Mission des Dieners ausgefallen sein würde. Ob er mit einer Braut wieder kommen würde?
Letztendlich heiraten die beiden (indem er sie mit in das Zelt seiner Mutter nahm, das nach deren Tod leer stand) und „er nahm sie zur Frau und hatte sie lieb“ (Vers 67). Nächste Woche werden wir mehr von den beiden lesen ?
Was können wir für uns heute aus diesem Kapitel lernen?
Der Diener geht hier los, um für Isaak eine Frau zu holen. Er betet um Hilfe und ein Zeichen und nach jeder Hilfe bedankt er sich.
Auch wir sollten alle unsere Sorgen und Nöte bei Jehova abgeben und uns auch bei ihm bedanken. Viel zu oft probieren wir erst mal alles mögliche selbst und erst, wenn nichts davon klappt, dann gehen wir zu Jehova. Wir sollten es anders herum machen und zuerst zu Jehova rennen. Ich denke dabei auch an den Film „War Room“, den Thom und ich diese Tage gesehen haben. Da bekommt die junge frustrierte Ehefrau von der Älteren den Rat, die Dinge mit Jehova auszutragen. Also nicht mit ihrem Mann zu streiten, sondern in ein gesondertes Zimmer zu gehen, das sie zu einer Art Gebetszimmer gemacht hat, und dort mit Jehova zu ringen. Es wird dann sehr schön gezeigt. Besonders beeindruckend, welche große Wellen das schlägt und wie sehr sich das Leben der Familie zum Positiven verändert
Tja, das war es schon wieder für heute. Diesen Sonntag geht es um 1. Mose 25:1-26 und wir lesen etwas mehr über Isaak und Rebekka und deren jungen Familie. Es bleibt spannend ??
Wenn wir nicht weiter wissen: beten und warten
Wir hatten uns mit 1. Mose 25:1-26 beschäftigt, es ging um die Familiengeschichte von Isaak und Rebekka. In der Woche davor hatten wir ja davon gelesen, warum Abraham seinen Diener eine Braut aus Kanaan holen ließ und wie Gott diese Suche gesegnet hatte. Er kam mit einer passenden Braut für Isaak wieder. Sie stammte aus der Familie Abrahams und betete den Schöpfergott an. Zudem war sie ausgesprochen fleißig, liebevoll und gastfreundlich, sie tränkte 10 Kamele nach einer langen Wüstenwanderung und sie war auch bereit, alles sofort aufzugeben, um diesen Mann Gottes zu heiraten, den sie überhaupt nicht kannte (Kapitel 24).
Weiter geht es mit 1. Mose 25:1-6. Sara war ja vor einigen Jahren verstorben und in der Höhle von Machpela begraben – damit sie später im verheißenen Land auferstehen und mit Abraham leben könnte (Kapitel 23). Isaak war zu dem Zeitpunkt 37 Jahre alt und drei Jahre später heiratete er Rebekka (1. Mose 25:20). Da ist seine Mutter bereits 3 Jahre tot. Nun lesen wir davon, dass sein Vater Abraham nochmals heiratet und mit dieser Frau 6 Söhne hat. Nun ist er schon alt und daher ordnet er vor seinem Tod seine Verhältnisse, denn er möchte nach seiner Auferstehung mit Sara verheiratet sein. Da Gott ihm gesagt hatte, dass Isaak der verheißene Erbe des Bundes ist, gibt er ihm sein Erbe, zahlt die anderen Söhne aus und schickt sie mit deren Mutter Ketura weg. Das Land sollte ja Isaak und dessen Nachkommen gehören.
Abrahams Tod
Wir haben bereits gesehen, dass es im ersten Buch Mose einen ganz besonderen Erzählstil gibt. Die eine Geschichte wird zu Ende erzählt und dann wird der Faden wieder dort aufgenommen, wo man war. Daher lesen wir in den Versen 7-11, dass Abraham im Alter von 175 Jahren stirbt und von seinen Söhnen Isaak und Ismael in der gleichen Höhle begraben wird, wie bereits Sara. Dies bedeutet aber nicht, dass Abraham seine Enkelkinder nicht mehr kennen gelernt hat. Wir werden später noch sehen, dass seine beiden Enkel zum Zeitpunkt seines Todes bereits 15 Jahre alt sein müssen ?
Wir hatten gelesen, dass Abraham 8 (!!!) Söhne hatte: Ismael von Hagar, Isaak von Sara und sechs Söhne mit Ketura. Warum steht dann in Vers 9 nur von Isaak und Ismael, dass sie ihren Vater begruben?
Wir hatten zuvor gelesen, dass Abraham, als er seine Verhältnisse ordnete, Ketura und die sechs gemeinsamen Söhne weg geschickt hatte. Sie waren da wahrscheinlich noch relativ jung, ebenso wie Ismael ca 15 Jahre alt war, als der Vater ihn mit seiner Mutter weg geschickt hatte. Daher waren sie noch zu jung, um extra zum Begräbnis anzureisen.
Mit Vers 10 ist die Geschichte, die über Abraham erzählt wird, beendet. In Vers 11 lesen wir, wo Isaak seine Zelte aufgeschlagen hatte und wohnt und dass Gott nun seinen Segen und Bund auf Isaak legt. Er befindet sich am Brunnen Lachai-Roy. Wir erinnern uns, dass dies übersetzt heißt: „Gott hat gehört“ und es ist eben dieser Brunnen, den Gott der verzweifelten Hagar zeigte, als er das Weinen Ismaels erhört hatte. Ismael bedeutet „Gott hört“. Hier wohnt Isaak und wir hatten bereits im Kapitel zuvor davon gelesen, dass er von dort kam, um auf dem Feld nachzusinnen (Kapitel 24:62-63).
Wieder einmal sehen wir, wie wichtig die Namen in der Bibel sind, auch wenn sie uns nichts sagen und wir sie oftmals nicht aussprechen können. Aber wenn wir die Bedeutung kennen, können wir die Geschehnisse viel besser zuordnen ?
Ismael
Die Verse 12-18 beschäftigen sich mit Ismael und seinen Nachkommen. Wir erinnern uns, dass Ismael gezeugt wurde, weil Abraham und Sara nicht auf Gott gewartet, sondern eine eigene Entscheidung getroffen hatten. Er ist zwar der Erstgeborene von Abraham, aber dennoch sagt Gott von ihm, dass dieser nicht der Erbe ist. Ismael wurde 137 Jahre alt und hatte 12 Söhne, aus denen 12 Stämme hervorgingen. Sie lebten und leben östlich vom verheißenen Land und sind die Vorfahren der heutigen Moslems und dem Islam.
Isaak und Rebekka
Nun kommen wir wieder zu Isaak und Rebekka und lesen in den Versen 19-26, dass auch diese Beiden Probleme mit Unfruchtbarkeit haben. Auch hier könnte es an der engen Blutsverwandschaft liegen. Sie haben fast 20 Jahre auf Nachwuchs gewartet, aber im Gegensatz zu Isaaks Eltern nehmen sie die Angelegenheit nicht selbst in die Hand – sondern sie beten und befragen Gott (Vers 21). Gott erhört dieses Gebet und Rebekka wird schwanger. Aber scheinbar stimmt hier etwas nicht:
In Vers 22 lesen wir, dass sich die Kinder „in ihr stießen“ und Rebekka beunruhigt ist und sich ihrerseits an Jehova wendet. Was genau war da los und weshalb beunruhigt es sie?
Heute haben wir es einfacher, heute gibt es Ultraschall und man kann recht früh erkennen, dass eine Frau Zwillinge erwartet. Das war damals nicht so und Zwillinge sind zu der Zeit nicht etwas Normales sondern eher ungewöhnlich. Rebekka spürt, wie die beiden Jungs in ihrem Leib „herum toben“, mit zwei Kindern ist es auch ziemlich eng dort, weshalb sie noch öfters treten, als normal. Rebekka weiß nichts davon, sie merkt nur, dass etwas nicht stimmt. Aber zum Glück wendet sie sich an Jehova, der als Schöpfer auf jede Frage eine Antwort weiss und dieser sagt ihr dann auch, dass sie zwei Jungs erwartet. Er sagt ihr auch, welcher von den beiden der Erbe des Bundes sein wird und wieder einmal wird es nicht der Erstgeborene sein, sondern der Jüngere. Dies wird später im folgenden Kapitel noch von Bedeutung sein.
In Vers 26 lesen wir nämlich, dass der Erstgeborene sich dem Jüngeren unterordnen würde, das heißt: der Jüngere ist von Gott erwählt. Hier kommt ein Grundsatz, der sich durch die ganze Bibel zieht und schon ganz gravierend auf Jesus und sein Opfer hinweist: „nicht durch Leistung – hier Erstgeburt – sondern von Gott erwählt“. Dass dies auch für uns heute ganz wichtig ist, habe ich erst gestern wieder bei einer Diskussion in einer geschlossenen christlichen Gruppe auf Facebook gesehen (dort hatte ich auch ausführlich darauf geantwortet).
In Vers 26 lesen wir dann von der Geburt der Zwillinge und davon, dass die Geburt vom Jüngeren – also Jakob – nicht ganz so einfach ist. Denn er hält die Verse des Älteren. Wir wissen, dass die Kinder gewöhnlich mit dem Kopf zuerst zur Welt kommen (die Hände nach Hinten), denn dieser ist der größte und dickste Teil vom Körper. Ist der Kopf erst draußen, geht der Rest von selbst. Jakob allerdings kommt mit Kopf und Hand hindurch.
Auch hier wird wieder Wert auf die Namen und deren Bedeutung gelegt: der Ältere heißt Esau, was „behaart“ bedeutet, denn er hat bereits im Mutterleib eine sehr ausgeprägte Körperbehaarung. Wir lesen später beim väterlichen Segen nochmals davon. Der Jüngere wird Jakob genannt, was „Fersenhalter“ bedeutet. Auch dies sollten wir für später im Sinn behalten.
Zusammenfassung von Abraham
Wie wir sehen, war diese Woche in den paar Versen wieder einmal jede Menge Stoff enthalten. Weil wir hier auch von Abrahams Tod und Begräbnis gelesen haben, kam bei uns nun noch eine kurze Zusammenfassung von Abraham und was so besonders bei ihm war:
Zwar hatte er mit Jehova vor der Vernichtung von Sodom verhandelt um der zehn Gerechten Willen – aber hier ging es nicht um ihn persönlich, sondern um den Ruf und die Persönlichkeit seines Gottes. Als Gott ihn auffordert, aus der luxuriösen Stadt Ur auszuziehen und künftig wie ein Nomade in Zelten zu leben, geht er im Vertrauen auf Jehova los. Auch als er seinen Sohn Isaak opfern soll, tut er dies ohne lange Diskussionen – im vollen Vertrauen auf seinen Gott
Nochmal kurz zu Abraham und seinen Enkeln und die besondere Schreibweise des ersten Buchs Mose: Gott konzentriert sich auf einzelne Personen. Wir lesen immer wieder „dies ist die Geschichte von …“. Daher wird erst die Geschichte von Abraham abgeschlossen und dann die von Isaak und seiner Familie begonnen.
Wir wir bereits am Anfang gesagt hatten, waren Jakob und Esau zu Abrahams Tod bereits 15 Jahre alt und hatten daher die Gelegenheit, sich ausführlich mit ihm zu unterhalten und von seinem Glauben und seinen Erfahrungen zu profitieren.
Ja, wir haben vor der Geburt von Abrahams Tod gelesen, aber wir können ja kurz mal rechnen:
Abraham war 100 Jahre als, als Isaak geboren wurde. Isaak war 60, als seine Jungs zur Welt kamen. Da war Abraham 160 Jahre alt. Da wir gelesen haben, dass Abraham im Alter von 175 Jahren starb, hatte er seine beiden Enkel eindeutig noch 15 Jahre erlebt ?
Dieses Kapitel können wir ebenso wie das Vorherige mit „Gebet“ überschreiben. Beim letzten Mal war es der Diener, der nicht wußte, wie er die rechte Frau für Isaak finden solle, daher betete er und wartete. Dieses Mal wissen Isaak und Rebekka nicht, wie sie zu dem verheißenen Samen kommen sollen, daher beten sie und warten ab. Auch Rebekka weiß nicht, was mit ihrer Schwangerschaft nicht stimmt. Sie betet und wartet auf Gott. In allen drei Fällen hat sich Jehova nicht lange bitten lassen und die Gebete erhört.
Diese Zuversicht dürfen auch wir heute haben: wenn wir nicht weiterwissen, dürfen wir es auf Gott werfen – und dann auch dort lassen und auf Gott warten. Er wird uns nicht im Stich lassen…
Die Sache mit der „Thronfolge“
Vor zwei Wochen haben wir uns mit Abrahams Tod und der Geburt der Zwillinge von Isaak und Rebekka beschäftigt und waren erstaunt, dass Abraham seine beiden Enkel noch 15 Jahre erlebt hat. Nun sind wir bei 1. Mose 25:27 – 26:11. Wieder machen wir einen großen Zeitsprung, denn nun sind die Jungs erwachsen und manch einer wird erstaunt sein, was der eine alles für ein leckeres Essen aufgibt.
Aber erst einmal erfahren wir etwas über den Charakter der beiden Jungs. In Vers 27 lesen wir, dass Esau ein „jagdkundiger Mann“ war. An was erinnert uns dieses Wort bloß??️ Gleich kommt uns Nimrod in den Sinn, von dem gesagt wurde, dass er „ein mächtiger Jäger vor dem Herrn“ war. Wir erinnern uns, dass dies nichts Positives war, sondern auf seinen negativen Charakter hinwies (Kapitel 10:8-11 und 11:1-9).
Von Jakob wird gesagt, dass er „ein sanfter Mann“ war. Viele verbinden das mit einem Mann ohne Rückrad, es kommen uns Begriffe wie Weichei oder Warmduscher in den Sinn. Aber dies ist nicht das, was im Urtext damit gemeint ist. In der Fußnote der Elberfelder1905 wird gesagt, dass er ein ruhiger und häuslicher Mann war. Das Grundwort steht für „vollkommen“, „rechtschaffen“. Es wird auch in Verbindung mit Hiob in der Bibel gebraucht. Es bedeutet, dass er nach Gott strebte. Er hatte seinen Schöpfer in seinem Leben im Mittelpunkt.
Die beiden Jungs hatten also einen vollkommen anderen Charakter, sie könnten gegensätzlicher nicht sein. Auch dies sollten wir beim weiteren Lesen im Sinn behalten. Wir erfahren weiterhin etwas über die Einstellung und die Gefühle der Eltern: Isaak liebte Esau besonders, was mit seiner Vorliebe für leckeres Wild zu tun hatte (Vers 28). Rebekka hingegen mochte Jakob besonders gern. Dies lag sicherlich daran, dass er sich besonders für Jehova (oder auch Jahwe) interessierte und sie wird auch die Worte Jehovas im Sinn behalten haben, dass Jakob es sein würde, der die Verheißung hatte (Vers 23).
Die „Thronfolge“
In Vers 29-34 lesen wir von einem „Erstgeburtsrecht“. Was ist dies und warum ist es so wichtig?
Für uns heute macht das alles keinen Sinn und wir können uns nicht viel darunter vorstellen. In Königshäusern und bei Adeligen hat das eher noch eine Bedeutung. Dort gibt es Titel, die zu vererben sind und Ländereien usw. Im Königshaus ist es von besonderer Wichtigkeit: der Erstgeborene ist der Thronfolger. Er wird derjenige sein, der später das Amt des Vaters übernehmen und regieren wird. Im Falle von Jakob und Esau geht es um den Segen und die Verheißung, die damit verbunden ist. Wir erinnern uns, dass Jehova zu Abraham sagte, dass sich durch seinen Samen alle Nationen segnen würden. Es ist derselbe Same, der in 1. Mose 3:15 erwähnt wird und der später als Jesus Christus hier auf der Erde lebte und für uns starb. Nach Abrahams Tod bekam Isaak diese Verheißung und auch er würde es später an seinen Sohn weitergeben.
Nachdem wir dies nun verstanden haben, können wir die angegebenen Verse mit dem Erstgeburtsrecht lesen. Esau kommt vom Jagen heim und ist erschöpft. Jakob hatte währenddessen ein einfaches Gericht aus Linsen zubereitet, was sicherlich auch sehr gut roch. Kein Wunder, dass Esau das Wasser im Mund zusammen läuft. Er möchte gerne davon essen und verlangt regelrecht danach. Er tut sogar so, als wäre er so ausgehungert, dass er ohne verhungern und sterben würde.
Jakob hat kein Problem damit, von seinem Essen abzugeben. Scheinbar sieht er jetzt eine gute Gelegenheit, um sich das Erstgeburtsrecht (die Thronfolge) auch offiziell von Esau zu sichern. Er kennt den Bruder und weiß, dass ihm solche Dinge nicht wichtig sind – ganz im Gegensatz zu ihm selbst. Also nennt er dies als Preis für das Essen.
Esau springt gleich darauf an. Klar, kein Problem, ihm bedeutet es nichts, soll der Bruder es ruhig haben. Bitte behalten wir hier im Sinn, dass Esau nicht wirklich verhungert wäre, er hätte nur ein Zelt weiter zu gehen brauchen. Jakob hat ihn hier also keinesfalls ausgetrickst, wie es einige annehmen. Behalten wir dies bitte auch im Sinn, wenn wir in einem späteren Kapitel davon lesen, wie Isaak seinen Erstgeborenen segnen möchte.
In Kapitel 26 begegnet uns eine Geschichte, die wir in ähnlicher Form nun hier bereits das dritte Mal lesen, man nennt sie auch „die Schwestergeschichte“
In den Versen 1-5 lesen wir von einer erneuten Hungersnot und scheinbar erwägt Isaak – ähnlich wie seinerzeit sein Vater – ebenfalls nach Ägypten zu gehen. Aber Jehova hält ihn auf und sagt ihm, er solle in dem verheißenen Lande bleiben (Vers 2). Wahrscheinlich ist dies der Grund, warum Jakob später zögerte, zu seinem Sohn nach Ägypten zu ziehen und erst von Jehova die Erlaubnis haben wollte.
Wie dem auch sei, Isaak hört auf Jehova. Er hatte zugesagt, ihn zu segnen, wenn er im Land bliebe und so bleibt er mit seiner Familie in Gerar, wo ihn das „Stop!“ Jehovas erreicht hat. In Vers 3 lesen wir: wenn er trotz Hungersnot im Land bleibt, würde Jehova ihn „sehr sehr segnen“.
Hier erkennen wir einen wichtigen Grundsatz: erst gehorchen -> dann Segen!
In Vers 6 lesen wir, dass Isaak gehorcht und im Land bleibt und in Vers 12 lesen wir von dem Lohn für seinen Gehorsam: er bringt eine 100fache Ernte ein.
Die Dritte Schwestergeschichte
Allerdings hat er die gleichen Ängste wie seinerzeit sein Vater, was seine schöne Frau angeht und so lesen wir hier die dritte Schwestergeschichte: auch Isaak behauptet, dass seine Frau seine Schwester sei. Im Gegensatz zu Abraham lügt er hier, denn sie ist auch nicht seine Halbschwester, sondern eher eine Art Cousine. In Vers 7 lesen wir, er fürchtete sich „weil er dachte“… Anstatt es Gott zu überlassen, handelt er selbst und gibt die als seine Schwester aus.
Hier finden wir das wieder, was wir in der Woche zuvor auf dem Seelsorgeseminar gelernt haben. Der Lehrer hatte zwei Lieblingsaussagen, die im jedem nur erdenklichen Fall passen. Er fragte seinen Gegenüber jeweils: „Glaubst du, dass Gott gut ist?“ Und dann „aber Gott“. Es geht um Gottes Gnade und es ist auch für uns heute wichtig, dass wir dies begreifen. Gott ist gut und wenn wir das glauben, brauchen wir uns nicht zu fürchten. Isaak hätte sich auch nicht zu fürchten brauchen. Ja, oftmals lässt Gott schlimme Dinge zu – dann greifen die zwei wichtigen Worte: „Aber Gott…“. Egal, was Gott auch in unserem Leben zulässt, er lässt uns nicht allein, er ist immer mit uns, hilft und stützt und schützt uns?
Dies hatte Isaak zu diesem Zeitpunkt scheinbar noch nicht begriffen und so lebt er mit seiner Familie in Gerar und lässt die Menschen in dem Glauben, dass seine schöne Frau Rebekka seine Schwester sei. Umso irritierter ist Abimelech, als er sieht, wie die beiden miteinander „scherzten“ (Vers 8). Da wird ihm klar, dass die beiden verheiratet sind, denn kein Bruder würde so mit seiner Schwester scherzen.
Hier kommen wir wieder mal an den Punkt, wie wichtig die Namen und ihre Bedeutung in der Bibel sind. Denn das hier verwendete Wort „scherzte“ ist im Urtext das selbe wie Isaak. Wir erinnern uns? Isaak bedeutet lachen und im Zusammenhang mit ihm sind wir immer wieder über dieses Wort gestolpert:
Abraham lachte, als Gott ihm sagte, er würde mit Sara einen Sohn haben. Sara lachte, als sie davon hörte. Vor der Schwangerschaft hatte man Sara ausgelacht, nach der Geburt lachte man mit ihr, freute sich mit ihr. Später lachte Ismael über Isaak, er verspottete ihn. Nun lachte/scherzte Isaak mit seiner Frau
In Vers 10 lesen wir, dass Abimelech wegen dieser Lüge mit Isaak schimpft und dies zu Recht, wahrscheinlich erinnerte er sich an die Folgen, die diese Art von Lügen seinerzeit bei Abraham hatten. Vielleicht hatte er davon gehört, oder aber er war sogar derselbe?
Wie dem auch sei. Wir haben heute zwei wichtige Grundsätze kennen gelernt. Zum einen müssen wir zuerst gehorchen, erst dann folgt der Segen. Und zum anderen sehen wir: „auch wenn wir schwindeln, hat uns Gott lieb. Aber es ist besser, die Wahrheit zu sagen und auf Gott zu vertrauen!“
Nächste Woche lesen wir weiter von Isaak und Abimelech und es gibt Streitigkeiten um diverse Brunnen. Es bleibt also spannend
Isaak und die Brunnen – wie reagieren wir auf Streit?
Vor zwei Wochen hatten wir uns mit Jakob und Esau und der Sache mit dem Erstgeburtsrecht beschäftigt – Stichwort „Thronfolge“ (Kapitel 25:29-34), letzte Woche und am Sonntag beim Gottesdienst haben wir 1. Mose 26:11-35 gelesen. Es ging um Streitigkeiten um einen Brunnen. Was mag das mit uns heute zu tun haben?
In den Versen 11-22 lesen wir von vielen Brunnen. In Vers 19 stolpern wir über den Begriff „lebendiges Wasser“. Wo ist da der Unterschied zu den anderen Brunnen? Ein normaler Brunnen wird durch Grundwasser gespeist, es ist stehendes Wasser. Ein Brunnen mit lebendigem Wasser wird durch eine fließende unterirdische Quelle gespeist und daher besonders klar, sauber und frisch.
Aber Moment mal, kommt uns der Begriff „lebendiges Wasser“ nicht irgendwie bekannt vor? Mir fällt da gleich Johannes Kapitel 4 ein, die Begebenheit, wo sich Jesus mit einer Samariterin am Brunnen unterhält. Er sagt ihr, dass er ihr lebendiges Wasser geben könne, das nie versiegen würde. Ob die Frau bei diesen Worten auch an diese Stelle hier in Gottes Wort gedacht hatte?
Isaak wechselt kurzfristig seinem Beruf
In Vers 12 lesen wir, dass sich Isaak den Umständen der Hungersnot, von der wir letzte Woche gelesen haben, angepasst hat. Eigentlich waren er und seine Urväter ja Hirten. Wir erinnern uns: Abraham und Lot waren Hirten, Isaak war ein Hirte, Esau sprang aus der Reihe als Jäger, Jakob wiederum war auch ein Hirte. Nun aber mussten sie die Nahrung für sich und ihre Herden selbst anbauen. Daher lesen wir in Vers 12, dass Isaak „säte“. Er vertraute nicht einfach nur auf Gott und legte faul seine Hände in den Schoß – nein, er tat das, was er selbst tun konnte, wechselte für kurze Zeit seinen Beruf und überließ den Rest Jehova (oder falls es dir lieber ist: Jahwe).
Wie reagierten die Bewohner des Landes? Wie hätten wir reagiert, wenn im ganzen Land eine Hungersnot wäre und dieser Fremde als einziger eine große Ernte hat? Wir hatten gelesen, dass er im selben Jahr das hundertfache erntet, denn Jehova segnet ihn… wahrscheinlich hätten wir einen dicken Hals bekommen vor lauter Neid ? (Vers 14).
Wie das so ist, reagieren wir nicht sonderlich logisch oder vernünftig, wenn wir voller Neid sind und das tun die Bewohner des Landes auch nicht. Sie schütten die Brunnen, die Isaak gegraben hatte, einfach zu. Unglaublich: es ist eine Hungersnot und sie vernichten die Wasserstellen, die lebensnotwendig sind und schaden damit auch sich selbst.
Wie reagiert nun Isaak darauf? Rächt er sich? Fängt er nun seinerseits Streit an?
Auch Isaak reagiert unlogisch. Statt sich zu rächen oder sich zu beschweren, zieht er etwas weiter und gräbt einen neuen Brunnen. Dies muss er immer wieder tun und immer wieder geht er weiter. Wir haben es uns auf der Karte angesehen, dass er dabei große Entfernungen zurück gelegt hatte.
Brunnen …. war da nicht was? Hatten wir so etwas nicht auch schon mit Abraham und Abimelech gelesen? Was war da noch mal?
Erinnern wir uns an Kapitel 22:24-27, lesen wir es ruhig noch mal nach. Abraham geht nicht weg, er spricht Abimelech darauf an, allerdings auch erst, als dieser von sich aus die Brunnen erwähnt und so tut, als wären die Philister ganz lieb zu ihm gewesen.
Isaak tut nichts dergleichen. Er geht einfach weiter und gräbt einem neuen Brunnen. Er vertraut auf Gott und legt die Dinge in seine Hände. Jörg sagte, dass er auch nicht mehr zornig wird, „denn Gott wird es schon richten“. Tja, genau dies ist die Bedeutung meines zweiten Vornamens, Jariba. Er bedeutet „Jehova hat meinen Rechtsfall geführt“ und soll eben dieses Vertrauen ausdrücken. Auch wenn ich in dieser Hinsicht immer wieder an mir arbeiten muss, macht es mich stolz, diesen Namen zu tragen. Er hat sich nicht nur bewahrheitet, sondern auch schon oft Anlass gegeben, mit anderen über eben diesen Gott zu reden, dem wir vertrauen. Aber dies nur am Rande ?
Wir lesen die Verse 23-33 und sehen, dass Isaak die Verärgerung einfach runterschluckt und auf Gott vertraut. Selbst als Abimelech behauptet, er und seine Leute hätten ihm „nichts Übles getan“, widerspricht er nicht, wie seinerzeit sein Vater Abraham, sondern lässt es einfach so stehen (Vers 29). Weil Isaak den Segen Jehovas hatte, brauchte er sich nicht rächen! Das Verhältnis von Jehova und Isaak war so eng, dass er seine Probleme einfach bei ihm abgegeben hatte
Hier lernen wir etwas über die Wechselwirkung des Verhältnisses, das wir zu Jehova haben: Je enger unsere Beziehung zu IHM ist, desto leichter wird es uns fallen, nicht nur gelassen zu reagieren, sondern auch keine negativen Gedanken oder Gefühle zu hegen.
Letztendlich landet Isaak mit seiner Familie in Berscheba. Dort gibt es heute zwei Brunnen in relativ kurzer Entfernung. Den einen hatte seinerzeit Abraham gegraben, den zweiten 50 Jahre später sein Sohn Isaak.
Thom hat die Vermutung aufgestellt, dass dies vielleicht der Grund gewesen ist, dass Abraham Esau mehr liebte als Isaak – weil er sich auch manchmal wünschte, sich so wehren zu können, wie dieser.
Esaus Frauen
In den Versen 34-35 lesen wir von Esaus Frauen. Wieso bringen diese Herzeleid über Isaak und Rebekka?
Wir lesen in Vers 34, dass sie Hethiterinnen waren. Sie waren Bewohnerinnen des Landes, in dem sie lebten. Erinnern wir uns noch, warum Abraham seinen Diener nach Haran schickte, um eine Frau für Isaak zu holen? Warum war ihm das seinerzeit so wichtig gewesen? (Kapitel 24, hier besonders Vers 3). Dies ist Esau sicherlich ebenso bekannt.
Aber warum heiratet er dann Frauen aus der Gegend und dann auch gleich noch zwei? Es zeigt, dass er wohl mit Jehova wenig am Hut hat und dass er auch nicht an der Verheißung und dem Segen Jehovas interessiert ist. Durch diese Heirat verzichtete er ein zweites Mal auf den Thron, das Erstgeburtsrecht. Behalten wir dies bitte beim Lesen vom Stoff für die nächste Woche im Sinn, wenn wir Kapitel 27 lesen.
Interessanterweise wurde Isaak nicht bitter über die Hungersnot oder darüber, dass die Philister ihm immer wieder die Brunnen verstopften – aber er wurde bitter darüber, dass sich eins seiner Kinder gegen Gott und seine Verheißungen und Segnungen aussprach.
Nächste Woche wird echt spannend, dem es geht darum, dass Isaak seinen Erstgeborenen segnen will und wie die einzelnen Mitglieder seiner Familie darauf reagieren. Es bleibt spannend