Wir hatten dieses Unterthema bereits vor einigen Tagen angefangen:
Lesen wir die ersten 4 Verse noch mal in der Volxbibel, denn der eine Satz hier ist für mich total krass:
Also hier mal die 4 Verse in der Volxbibel:
Gott lieben oder die Sachen aus der Welt
1 Leute, warum streitet ihr euch eigentlich ständig? Was ist da für ein Kampf bei euch am Start? Kann es sein, dass ihr eure Gefühle und Leidenschaften einfach nicht im Griff habt und dass ihr euch deswegen so gehen lasst?
2 Ihr wollt immer alles haben und bekommt aber nichts. Ihr seid voll neidisch auf die anderen, und wenn eure Gedanken töten könnten, dann gäbe es bestimmt schon ein paar Leichen bei euch. Streiten ist ja anscheinend normal, ihr bekämpft euch gegenseitig. Das bringt euch alles nichts, ihr müsst mal damit anfangen, richtig zu beten 3 Wenn ihr Gott um Sachen bittet, dann geht es euch immer nur darum, dass euer Ego befriedigt wird und dass ihr selber gut dasteht. Deswegen hört Gott auch nicht auf euch.
4 Was ist los mit euch? Warum betrügt ihr Gott so? Habt ihr nicht kapiert, dass man sich entscheiden muss? Entweder du bist ein Freund von Gott oder du bist ein Freund der Leute, die ohne Gott leben. Wenn du bei diesen Freunden total beliebt sein möchtest, dann bist du automatisch ein Feind von Gott.
Dazu fällt mir bei dieser Übersetzung ein, was Astrid gestern zur Teilung der Gemeinde sagte: „sind denn nicht alle Christen eine große Familie? Haben sie denn nicht alle das selbe Ziel? Müssten sie dann nicht einig sein und vereint? Warum kommt es dann zu solchen Trennungen?“
Genau die selben Gedanken habe ich mir auch schon gemacht. Das macht doch alles keinen Sinn? Warum gibt es auch unter Christen diesen unsinnigen Ausschliesslichkeitsanspruch? Wenn wir doch alle den selben Gott, den selben Glauben, das selbe Ziel haben – warum beißen wir dann um uns, selbst innerhalb der Bruderschaft? Das bereitet Gott keine Ehre und zieht auch niemanden zu Jesus hin.
Also, das baut mich jetzt nicht wirklich auf ?. Ja, ich habe nur einige Tage vor der Trennung endlich begriffen, was meine Dornen sind – aber es hat nichts geändert, da der Grund für die Trennung keine persönlichen Differenzen waren, nicht all die kleinen Dinge, die mich schon lange genervt haben, sondern grundsätzliches, was mit Gott und dem zu tun hat, was ich in der Bibel lese, wie ich Gott sehe, wie ich Jesus sehe und wie er wohl gehandelt hätte. Es war meilenweit davon entfernt, zumindest in meinen Augen.
Naja, nun neigen wir ja in unserer Unvollkommenheit dazu, uns die Dinge schön zu reden und beim anderen die Schuld zu suchen. Das weiß ich auch und aus diesem Grund geht es mir schlecht damit, wie es gelaufen ist. Dass „das Projekt Friedensstifter“, das ich voller Begeisterung vom Seminar mitgebracht hatte, derart nach hinten los gegangen ist. Ich zermartere mir das Hirn, was da falsch gelaufen ist, was ich, was wir falsch gemacht haben, was wir hätten besser machen können.
Ich frage mich wie Astrid, wie sowas passieren konnte, denn beide „Seiten oder Parteien“ sind Christen, die ihren Glauben ernst nehmen. Wie kann das dann so ausgehen?
Ja, in den Ansprachen von Johannes Hartl zum Thema „Leiterschaft und Visionen“ sagt er, dass man sich trennen müsse, wenn man nicht das selbe Ziel hat. Bei uns war es bei der ursprünglichen Vision geblieben – kleine Hausgemeinde, jeder bildet um sich rum in unmittelbarer Umgebung kleine Gruppen, sie sich ab und zu alle gemeinsam treffen, führt Menschen zu Gott und hilft Ihnen, geistig zu wachsen und dann ebenfalls um sich herum eine kleine Gruppe zu bilden. Bei uns hatte sich an der Vision nichts verändert. Wir haben seit drei Jahren darauf hingearbeitet und gehofft, dass das alle tun. Wir haben andere unterstützt und motiviert, das ebenso zu tun – mit dem Ergebnis, dass es nicht gewünscht ist, selbst dann nicht, wenn jemand einen ganz klaren Ruf von Gott dazu bekommen hat. Es ging immer wieder darum, dieser einen Hausgemeinde hingegeben zu sein, uns nicht um andere zu kümmern usw. Seit Himmelfahrt haben wir das Problem vorsichtig angesprochen, die Verantwortlichen wussten seit einem Jahr, dass wir unseren Verbleib in der Gemeinde davon abhängig machen, dass es noch diese Vision gibt und dass die auch umgesetzt wird. Sind dies nun persönliche Belange? Rede ich es mir schön, wenn ich behaupte, dass wir das persönliche die ganze Zeit außen vor gelassen haben, weil es ja nicht um uns ging und das ja auch irgendwie super in das Konzept Friedensstifter passte?
Rede ich mir die Dinge schön? Wie sieht Jesus das alles? Er kann in unsere Herzen gucken, kennt und sieht unsere Gedanken, Wünsche und Sehnsüchte. Was sieht er, wenn er sich all das anguckt und dabei im Gegensatz zu uns die inneren Dinge der einzelnen mit einbezieht? Wie viele Nächte habe ich schon im Gebet verbracht, um darauf eine Antwort zu erhalten, die nicht mein sündiges und selbstsüchtiges Herz diktiert hat ….
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