Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
für uns Erwachsene:
für die lieben Kleinen
1. Mose 42:3,4
Mußten nicht welche zum Hüten des Viehs zu Hause bleiben? Warum schickte Jakob alle zehn
1. Mose 42:20-23
konnte Joseph bereits zu diesem Zeitpunkt erkennen, dass seine Brüder von Herzen bereuten, was sie ihm und ihrem Vater angetan hatten?
Sah dies hier nicht eher so aus, dass sie es bereuten, weil es heute Folgen für sie zu haben schien?
Warum ist Joseph hier so hart mit ihnen? Wir hatten uns vor gut zwei Jahren Gedanken zu dem Drama „Wie barmherzig bist du?“ gemacht. Schon allein der Titel macht klar, worum es hier eigentlich geht: Barmherzigkeit und Vergebung.
Seine Brüder hatten Joseph Schlimmes angetan: sie hatten ihn gepackt, weil sie ihn töten wollten. Einzig und allein Rubens Fürsprache bewahrte ihn vor dem sicheren Tod. Aber sie warfen ihn in einen alten Brunnen und verkauften ihn dann sogar in die Sklaverei. Sie selbst hatten also keine Barmherzigkeit für ihn übrig.
In Ägypten wurde er dann zu Unrecht beschuldigt und saß lange Zeit unschuldig im Gefängnis – weil sie ihn hassten und los werden wollten. Nun stehen sie also vor ihm und wollen seine Hilfe. Sicherlich keine leichte Situation für Joseph. Vielleicht würde er sie am liebsten ohne Nahrung wegschicken, aber er denkt auch an den Vater und den Bruder. Also was tun? Es sind ja viele Jahre ins Land gegangen: er war 17 als sie ihn in die Sklaverei verkauften, mit 30 kam er zu Pharao, dann die 7 fetten Jahre und nun die Hungersnot. Es sind mindestens 21 Jahre seither vergangen. Vielleicht haben sie sich ja geändert?
Joseph weiß, dass der Gott Jehova, den er anbetet, ein barmherziger Gott ist, immer zum Vergeben bereit – wir behandeln es ja gerade diese Woche auch im Studienartikel. Er weiss aber auch, dass man bereuen und von den schlechten Taten umkehren muss, bevor Jehova einem vergibt. Vielleicht war er hin und her gerissen. Wenn sie ihr Tun bereuten, dann würde Jehova bestimmt von ihm erwarten, dass er seinen Brüdern verzeiht. Er weiß, dass er auf jeden Fall das tun wird, was Jehova von ihm erwartet – egal, wie schwer es ihm fallen würde, Aber so weit ist es ja noch nicht.
Erst mal muß er ergründen, ob sie sich geändert haben, oder immer noch so hart und unbarmherzig sind. Deshalb gibt er sich erst mal hart. Dies ist ja auch ein gewisser Selstschutz. Wenn er nun hart mit ihnen redet, ist dies nicht unfair – sie waren noch viel härter als er. So lässt er sie erst mal für drei Tage in Haft nehmen. Aber was ist dies schon gegen die vielen Jahre, die er selbst im Gefängnis war? Und was ist dies schon gegen den großen Schmerz und die große Trauer, die sie seinerzeit dem Vater und Benjamin dem Bruder bereitet haben?
Nun sollen sie Benjamin holen. Vielleicht sind sie auf diesen ebenso eifersüchtig wie auf ihn? Immerhin ist er „das Nesthäkchen“ und der letzte Sohn von der so sehr geliebten Frau. Nach dem Verlust von Joseph wird der Vater noch vorsichtiger mit Benjamin sein. Also sollen sie diesen holen. Ob Joseph zu diesem Zeitpunkt bereits den ganzen Ablauf geplant hat? Oder hat ihn Jehova vielleicht sogar selbst auf die Idee gebracht?
Hatte er eigentlich auch damit gerechnet, dass sie überhaupt nicht wiederkommen? Vielleicht ließen sie Simeon ja für immer in seiner Hand? Aber sie müssen ja kommen, denn die Hungersnot ist noch lang und sie werden wieder Getreide brauchen.
Eigentlich ist er doch zur Versöhnung bereit, denn er gibt ihnen ihr Geld wieder mit – so schenkt er ihnen die Lebensmittel. In gewissem Sinne sorgt er so aus Ägypten selbst für seine Familie.
Warum erschrecken sie beim Anblick des Geldes? Haben sie Angst, dass ihnen dies als Diebstahl ausgelegt wird – oder beschämt es sie eher?
1. Mose 42:6-7
Wie mag sich Josef hier fühlen?
Seine Brüder, die ihn erst töten wollten und dann in die Sklaverei verkauft hatten – sie stehen jetzt vor ihm und verneigen sich? Was fühlt er wohl dabei? Selbst, wenn es ihm mit Gottes Geist gelungen war, keine Verbitterung zu hegen, so muss ihn diese Begegnung dennoch aufwühlen.
Welches Gefühl herrscht wohl gerade vor?
Ist es Erschrecken, die Peiniger zu sehen – oder eher Freude, die Brüder wohl behalten zu sehen? Er merkt ja, dass bis auf Benjamin alle gekommen sind. Ob er sich Sorgen um den kleinen Bruder macht?
Empfindet er vielleicht einen Triumph? Sie hatten ihn in die Sklaverei verkauft, weil sie ihn hassten und auf seinen Erfolg und die Liebe des Vaters eifersüchtig waren. Nun steht er als Herr über ganz Ägypten vor ihnen, er hat es in der Hand, ob sie Nahrung kaufen können und zu welchem Preis. Ob er wohl – wenigstens für einen kurzen Moment – mit dem Gedanken spielt, sie einfach wegzuschicken, oder ihnen zumindest einen höheren Preis abzunehmen?
Ob er sich an seine Träume erinnert, wegen denen sie ihn noch mehr hassten? Immerhin waren sie in dem einen Traum Garben, die ihn umkreisten und sich vor ihm verneigten und in dem anderen Sterne, die ihn ebenfalls erhöhten. Nun trifft genau dies ein. Sie sind von ihm und seiner Gunst abhängig.
Was überwiegt wohl gerade mehr: der Wunsch nach Genugtuung oder die Freude, der ganzen Familie aus der Patsche zu helfen?
1. Mose 42:6-26
Was ist der Beweggrund für das, was er hier mit den Brüdern abzieht?
Er spricht „ungnädig“ mit ihnen und aufgrund dessen, dass er sich an die zuvor erwähnten Träume erinnert, unterstellt er ihnen, Spione zu sein.
Im Verlauf erkennen wir, dass er nicht wirklich glaubt, dass sie schlechte Beweggründe haben, sondern dass er sie prüfen will, ob sie sich geändert haben. Gehört die „ungnädige“ Begrüßung bereits zu diesem Plan – oder entspringt sie eher dem ersten Schmerz, den die Erinnerung weckt an das, was sie mit ihm getan haben? Immerhin war das letzte, was er von ihnen gesehen hatte, ihr hasserfülltes Gesicht, als sie ihn den Händlern übergaben.
Wie hätte wohl ich reagiert, wenn ich in derselben Situation gewesen wäre?
1. Mose 42:21
Nun fallen ihnen ihre Sünden ein
Für mich stellt sich hier immer wieder die Frage, ob sie erst jetzt – nach über 20 Jahren – darüber nachdenken, was sie getan haben und ob es falsch sein könnte?
Sind sie nicht durch die maßlose Trauer des Vaters zum Nachdenken gekommen? Oder hat dies eher in ihnen die Überzeugung gestärkt, dass ihre Taktik richtig war?
Oder hat sich im Laufe der Jahre bereits ihr Gewissen gemeldet und sie hatten sich auch bereits darüber unterhalten?
1. Mose 42:22
Armer Ruben
Wir lesen hier, dass Ruben all die Jahre – ebenso wie der Vater – geglaubt hatte, dass sie den Bruder umgebracht hatten.
Auch wenn er den Mund gehalten und es nicht dem Vater “gepetzt” hatte, so muss es sehr schwer für ihn gewesen sein. Er sah die grenzenlose Trauer des Vaters, er tat ihm leid. Aber er selbst hat dann ja auch getrauert, als einziger der Brüder!
Er hatte vorgehabt, den Bruder zu befreien, sein Leben zu schützen. Egal, wohin er kurzfristig verschwunden war, er wird im Nachhinein bereut haben, überhaupt weggegangen zu sein. Wahrscheinlich fühlte er sich all die Jahre mitschuldig am Tod von Josef – vielleicht sogar um ein vielfaches mehr, als die Brüder, die wirklich Dreck am Stecken hatten 🙁
Haben sie es nicht bemerkt, oder war es ihnen egal?
Wie war es wohl Daheim weiter gegangen, nachdem sie Josef verkauft und die unglaubliche Trauer des Vaters miterlebt haben? Als sie gesehen haben, dass das Problem damit nicht aus der Welt war, eher im Gegenteil.
Ging wirklich alles seinen gewohnten Gang weiter? Waren sie wirklich gemeinsam in der Lage, diese Lüge vom Tod Josef’s zu leben?
Oder sind danach vielleicht alle eigene Wege gegangen, so wie Juda? Im heiratsfähigen Alter werden sie ja alle bereits gewesen sein, denn selbst Josef war ja schon 17 …
1. Mose 42:21
Warum ausgerechnet Simeon?
Wonach suchte er den Bruder aus, der als Gefangener in Ägypten zurück bleiben sollte? Ist es Zufall, dass die Wahl auf Simeon fällt?
…
1. Mose 42:38
Ein harter Schlag ins Gesicht!
Immerhin sind ihm von seinen 12 Söhnen noch 11 geblieben. Selbst, wenn wir Simeon abziehen, der sich in Ägypten in Gefangenschaft befindet, so sind sie immer noch 10!
Jakob – der Vater, um dessen Aufmerksamkeit, Anerkennung und Liebe sie alle buhlen – dieser Mann sagt ihnen hier ins Gesicht, dass ihm einzig und allein Benjamin übrig geblieben ist. Was für ein Schlag ins Gesicht!
Was ist denn mit ihnen? Zählen sie alle gar nicht für ihn? Zählen für Jakob wirklich nur die Söhne, die ihm seine geliebte Rahel leiblich geschenkt hat? Zählen nicht einmal diejenigen, die ihre Magd für sie geboren hatte?
Wie mögen sie sich fühlen, als sie diese Worte hören?
Sie waren wochenlang nach Ägypten gereist, wahrscheinlich zu Fuss, um in der Hungersnot das Futter für die Kamele oder Esel zu sparen. Es war eine beschwerliche Reise, die einige Tage, wenn nicht sogar Wochen gedauert hatte.
Sie waren von dem Machthaber schlecht behandelt worden, sie wurden unschuldig ins Gefängnis geworfen, haben die lange Heimreise auf sich genommen und stehen jetzt unter Schock, weil sie gerade entdeckt haben, dass sie das Getreide eigentlich nicht bezahlt haben und haben Angst davor, was passiert, wenn sie Nachschub holen.
Eigentlich erzählen sie vor Entsetzen dem Vater davon, was passiert ist. Sie erhoffen sicherlich Trost, aber doch zumindestens Dankbarkeit.
Und was passiert?
Der Vater gibt ihnen zu verstehen, dass sie eigentlich überhaupt nicht für ihn zählen, dass nur einzig und allein Benjamin von seinen Söhnen übrig geblieben ist.
Ein wahrhaft harter Schlag!
Gottesdienst vom 24. September
Wir haben uns die letzten Wochen mit Joseph beschäftigt, der auch von seinen Brüdern verächtlich „der Träumer“ genannt wurde. Letzte Woche haben wir bereits eine Ahnung davon bekommen, was seine Träume zu bedeuten hatten.
Diese Woche lesen wir 1. Mose Kapitel 42 und wir werden sehen, wie sich der Traum, der die Brüder so wütend gemacht hatte, erfüllt. Wie Joseph wohl reagieren wird, wenn er denen wieder begegnet, die ihm viel Leid zugefügt haben? Es bleibt spannend
Wir freuen uns auf euch ?
In der letzten Woche haben wir 1. Mose Kapitel 42 gelesen – Josephs Brüder kommen nach Ägypten.
Wir erinnern uns, dass die Brüder ihn seinerzeit wegen seinem Träumen als „der Träumer“ verspottet haben. Wegen ihrer Eifersucht auf den Lieblingssohn des Vaters wollten sie ihn eigentlich umbringen, aber Ruben, der Älteste, legte ein Veto ein und so warfen sie ihn lediglich in eine Grube. Dann setzten sie sich gemütlich hin um zu essen. Sie verkauften die Bruder an vorbeiziehenden Sklavenhändler und täuschten den Vater, indem sie ihm das blutige Kleid des Lieblingssohnes schickten. Als der Vater trauerte, kamen alle seine Kinder, um ihn zu trösten – obwohl 9 von ihnen wussten, dass Joseph noch lebt. (Kapitel 37).
Nach dem kurzen Einschub mit Juda und Tamar – Juda hatte selbst zwei Söhne durch den Tod verloren und weiß nun, wie schmerzhaft es ist, sein Kind zu verlieren (Kapitel 38) – geht es weiter mit Joseph. Er wird weiterverkauft und landet im Haus von Potiphar. Er bekommt eine erhöhte Stellung, landet dann aber im Knast, weil er zu Unrecht der Vergewaltigung beschuldigt wird (Kapitel 39). Auch hier wird er wieder erhöht, indem er eine bevorzugte Stellung bekommt. Im Gefängnis trifft er auf zwei Beamte des Pharao, denen er mit Gottes Hilfe ihre Träume deutet, die dann auch genau so eintreffen. Er bittet den Mundschenk, ihm zu helfen, aus dem Gefängnis frei zu kommen, aber dieser vergisst ihn und so muss Joseph weitere 2 Jahre noch im Gefängnis verbringen (Kapitel 40).
Aber dann hat der Pharao beunruhigende Träume, die ihm keiner seiner Traumdeuter deuten konnte und da erinnert sich der Beamte an Joseph. Er wird aus dem Gefängnis geholt, passend zurecht gemacht und kommt zum Pharao, dem er die Träume so deuten kann, dass dieser Herzensfrieden hat. Joseph wird wieder einmal erhöht, er bekommt die zweite Stellung nach Pharao und soll alles für die kommende Hungersnot vorbereiten (Kapitel 41).
Nun sind wir bei Kapitel 42:
Joseph war 17 Jahre, als er von seinen Brüdern verkauft worden war (Kapitel 37:2) und 30 Jahre alt, als er in den Dienst des Pharao kommt (Kapitel 41:46). Die 7 Jahre des Überflusses sind vorbei und wir sind im 1. Jahr der Hungersnot (Vers 54). Er ist jetzt 38 Jahre alt und hat seine Brüder seit 21 Jahren nicht mehr gesehen.
In Kapitel 42, den Versen 1 bis 5 lesen wir, dass die Hungersnot inzwischen auch das Land Kanaan erreicht hat und so schickt Jakob seine Söhne nach Ägypten, um Getreide zu kaufen. Von diesen 10 Söhnen wissen 9, dass Joseph nicht tot ist, sie hatten ihn in die Sklaverei verkauft. Aber welcher Sklave würde wohl 21 Jahre harte Arbeit überleben? Trotzdem haben sie ein flaues Gefühl, als sie losziehen.
Eigentlich hatte der Pharao nur von einer Hungersnot in seinem Land geträumt. Aber nun sorgt Gott dafür, dass auch in Kanaan Hunger ist, damit sich die Geschichte erfüllt, die vor 21 Jahren losgetreten wurde ?
Wir lesen weiter die Verse 6 bis 25. die Brüder kommen an den Hof des Pharao und verbeugen sich – vor Joseph (Vers 6)! Dies erinnert an den ersten Traum von Joseph, nur dass hier Benjamin nicht mit dabei ist (Kapitel 37:6-8).
Im Gegensatz zu Ihnen erkennt Joseph seine Brüder sehr wohl. Er diskutiert mit Ihnen, wirft ihnen immer wieder vor, dass sie Spione seien und sie erwidern immer wieder „wir sind redlich“ (Vers 11). Wie muss sich Joseph dabei gefühlt haben? Immerhin waren doch sie es, die ihn in die Sklaverei verkauft hatten.
Wenn Joseph sie doch erkennt, warum erkennen sie ihn dann nicht auch?
Zum einen sind 21 Jahre vergangen, Joseph war noch ein Jugendlicher, als er als Sklave verkauft wurde. Dann hatten wir gelesen, dass man ihn schor, bevor er vor den Pharao kam (Kapitel 41:14), so wie es bei den Ägyptern zu dieser Zeit üblich ist, rasiert, mit Perücke und geschminkt. Hebräer hingegen tragen zu der Zeit einen Vollbart. Zudem bedient er sich eines Dolmetschers, um mit Ihnen zu reden (Kapitel 42:23). Hätten wir da unseren Brüder in diesem hohen Herrn erkannt?
Joseph spielt also mit seinen Brüdern Versteck ?. Aber warum wirft er sie ins Gefängnis?
Zum einen braucht er ein Druckmittel, damit sie Benjamin herbringen müssen und zudem sollen sie umdenken, immerhin hatten sie ihn selbst in eine Grube geworfen und in die Sklaverei verkauft. Ist dies Rache?
…
Aber warum hat der Vater eigentlich alle 10 erwachsenen Söhne geschickt?
Waren sie nicht die Hirten seiner Herden und wurden auch anders bei ihm gebraucht? Zum einen werden die Herden durch die Hungersnot nicht mehr so groß gewesen sein und zum anderen ging es um die Sicherheit. Wenn wir uns vorstellen, dass es in Ägypten und den umliegenden Ländern Hunger gab und nun zieht da eine große Karawane mit Lebensmitteln daher, werden sicherlich viele versucht haben, diese zu überfallen, um den eigenen Hunger zu stillen oder um es zu verkaufen.
Joseph lässt seine Brüder also ins Gefängnis werfen für 3 Tage, worüber mögen sie sich unterhalten haben? Ganz sicherlich haben sie Schuldgefühle wegen Joseph, wir erfahren, dass er in der Grube Angst hatte und seine Brüder um Gnade und Gunst anflehte. Es war ihnen egal gewesen (Vers 21).
Zuerst sagte Joseph, dass alle im Gefängnis bleiben sollen und einer nach Hause gehen soll, um Benjamin zu holen. Nach den drei Tagen Gefängnis entscheidet er sich um. Nun dürfen alle gehen und nur einer soll als Pfand im Knast bleiben.
Warum ausgerechnet Simeon?
Zum einen war er nach Ruben der Älteste. Joseph bekommt mit, dass Ruben nichts davon weiß, dass sie ihn verkauft hatten, er denkt, der Bruder wäre tot (Vers 22). Zu der Zeit trug immer der Älteste die Verantwortung und so ist es hier Simeon.
Aber es gibt auch andere Ausleger, die vermuten, dass dies mit der Sache in Sichem zu tun hat. Wir erinnern uns, dass ihre Schwester Dina von Sichem vergewaltigt wurde und Simeon und Levi ermordeten alle Männer der Stadt und plünderten sie (Kapitel 34). Dies hatte Jakob sehr verärgert, er fühlte sich dort nicht mehr sicher und zog mit der Familie weiter. Währenddessen bekam Rahel ihren Sohn Benjamin und starb nach der Geburt (Kapitel 35). Wahrscheinlich machte Joseph Simeon und Levi für den Tod der geliebten Mutter verantwortlich und will die beiden hier trennen. Aber das sind alles nur Vermutungen, denn in der Bibel wird kein Grund dafür genannt, warum es Simeon ist, der als Geisel bleiben muss.
Aber den Brüdern schlägt sofort das Gewissen, sie bringen ihre Schwierigkeiten mit der Sache mit Joseph in Verbindung (Kapitel 42:21)
Nun ist Simeon im Gefängnis und die Brüder auf dem Heimweg. Worüber werden sie nachgedacht und sich unterhalten haben?
Vor 21 Jahren waren sie schon mal auf dem Heimweg und hatten einen ihrer Brüder nicht mehr dabei. Sie werden überlegt haben „was wird der Vater sagen und wie können wir ihn trösten?“. Diesmal mussten sie überlegen „was werden wir dem Vater sagen und wie?“. Sie können ja schlecht sagen „jetzt fordert Gott das Blut Josephs von uns zurück“ (Vers 22, Kapitel 9:5). Sie müssen sich etwas ausdenken …
Wir lesen die Verse 25 bis 31. Joseph gibt ihnen nicht nur das gekaufte Getreide mit, sondern auch eine großzügige Wegzehrung. Als sie unterwegs Rast machen, sehen sie, dass sogar ihr Geld wieder im Beutel ist.
Warum macht ihnen dies so große Angst?
Basti ist der Ansicht, der Vater könnte denken, sie hätten Simeon verkauft. Vor dem Hintergrund, dass sie bereits Joseph verkauft haben, macht dies Sinn.
Wie würden wir reagieren, wenn wir nach einem Großeinkauf nach Hause kommen und feststellen, dass wir nichts bezahlt, sondern den Kaufpreis zurück erstattet bekommen haben? Erstmal würden wir uns wahrscheinlich freuen über dieses großzügige Geschenk, aber es wird uns klar werden, dass es sich um ein Versehen handeln muss. Wann würden wir das nächste mal in diesem Laden einkaufen gehen? Wahrscheinlich würden wir uns einen anderen suchen ?
Wahrscheinlich fühlen wir uns wie ein Dieb und es ist anzunehmen, dass es den Brüdern jetzt ebenso geht.
„Was hat Gott uns da angetan!“ (Vers 28), wahrscheinlich werden sie sich jetzt auch daran erinnern, dass sie ihren Bruder Joseph seinerzeit „für ein paar Kröten“ verkauft haben.
Sie kommen nach Hause und erstatten dem Vater Bericht, erzählen, dass sie für Spione gehalten und ins Gefängnis geworfen worden sind und dass der Pharao sie nur nach Hause gelassen habe mit der Bedingung, dass sie beim nächsten mal Benjamin mitbringen, zur Sicherheit müsste Simeon in Gewahrsam bleiben.
Was glaubt der Vater?
Er glaubt, dass er den Jüngsten auch noch verlieren wird (Vers 36). Wenn Simeon dort als Spion im Knast ist, wird er wahrscheinlich auch tot sein!?
Nun mischt sich Ruben ein und sein Vorschlag ist schon ziemlich krass: »Wenn ich dir Benjamin nicht zurückbringe, kannst du meine beiden Söhne töten« 1. Mose 42:37 HFA
Will er wirklich seine eigenen Söhne töten lassen? Nein, er übernimmt hier lediglich die Verantwortung, dass Benjamin nichts passieren wird. Behalten wir im Sinn: Ruben weiß nicht, dass Joseph noch lebt.
Aber was ist mit Joseph? Wie sind seine Gefühle den Brüdern gegenüber, die ihn ja immerhin vor 21 Jahren in die Sklaverei verkauft hatten und denen egal war, was aus ihm geworden war?
Nimmt er Rache?
Wir haben gelesen, dass er die Brüder für einige Tage ins Gefängnis werfen ließ. So hatten sie die Gelegenheit, zu schmecken, wie es ihm viele Jahre ging. Er wollte sie zum Umdenken bewegen. Vielleicht machte er sich sogar Sorgen um seinen kleinen Bruder, dass sie ähnlich mit diesem umgehen würden, denn auch dieser war ja ein Lieblingssohn des Vaters. Dadurch, dass sie beim nächsten Kauf diesen Bruder mitbringen müssen, wird sich zeigen, ob sie sich geändert haben.
Nächste Woche lesen wir Kapitel 43 und sehen, was passiert, als sie wiederkommen und er Benjamin ganz deutlich bevorzugt. Es bleibt auch weiterhin spannend ?