Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
Stoff zu Daniel 6
This entry was posted in Daniel by Jule with 1 commentDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Kapitel acht
Vor dem Rachen der Löwen bewahrt
BABYLON war gefallen. Innerhalb weniger Stunden war es mit dem Jahrhunderte währenden Glanz dieser Weltmacht vorbei. Eine neue Ära brach an: die der Meder und Perser. Als Nachfolger auf dem Thron Belsazars stand Darius, der Meder, nun vor der Aufgabe, sein ausgedehntes Reich zu organisieren.
2 Eine der ersten Amtshandlungen des Darius war die Einsetzung von 120 Satrapen. Für diese Stellung wurden, wie man vermutet, bisweilen Verwandte des Königs ausgewählt. Schließlich regierte ein Satrap in einem mehr oder minder großen Verwaltungsbezirk des Reiches (Daniel 6:1). Zu seinen Aufgaben gehörte es, Steuern einzuziehen und dem Königshof den Tribut zu übersenden. Die Satrapen unterstanden zwar einer regelmäßigen Kontrolle durch einen Vertreter des Königs, hatten aber beträchtliche Befugnisse. Der Titel Satrap bedeutete „Reichsbeschützer“. In seiner Provinz galt der Satrap als Vasallenkönig, dem lediglich die Macht eines Souveräns fehlte.
3 Welche Rolle spielte Daniel in dieser neuen staatlichen Einrichtung? Würde Darius, der Meder, diesen betagten jüdischen Propheten, der immerhin schon in den Neunzigern war, in den Ruhestand versetzen? Keineswegs! Darius wußte zweifellos, daß Daniel den Sturz Babylons genau vorhergesagt hatte, was übermenschliches Verständnis voraussetzte. Außerdem verfügte Daniel über jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit den unterschiedlichsten Gruppen von Gefangenen in Babylon. Darius lag daran, mit den neu unterworfenen Untertanen friedliche Beziehungen zu pflegen. Daher wünschte er sich bestimmt als Berater jemand mit der Weisheit und Erfahrung Daniels. Welche Stellung käme für den Betreffenden in Frage?
4 Es wäre schon erstaunlich genug gewesen, wenn Darius den Exiljuden Daniel zum Satrapen ernannt hätte. Doch man stelle sich vor, welche Aufregung herrschte, als Darius seine Entscheidung bekanntgab, Daniel als einen der drei hohen Beamten einzusetzen, die die Satrapen zu beaufsichtigen hatten! Und dazu kam, daß Daniel ‘sich beständig auszeichnete’ und sich, verglichen mit den anderen hohen Beamten, als überlegen erwies. Ja, man erkannte, daß „ein außergewöhnlicher Geist“ in ihm war. Darius beabsichtigte sogar, ihm die Stellung des ersten Ministers zu übertragen (Daniel 6:2, 3).
5 Die anderen hohen Beamten und die Satrapen müssen geradezu vor Wut gekocht haben. Sie konnten sich einfach nicht mit dem Gedanken abfinden, daß Daniel — der weder ein Meder noch ein Perser war, noch ein Mitglied der königlichen Familie — eine ihnen übergeordnete Autoritätsstellung bekleiden sollte. Wie konnte Darius einen Fremden in eine so bedeutende Position erhöhen und dabei seine eigenen Landsleute, ja selbst seine Familienangehörigen übergehen? Diese Entscheidung muß ihnen unfair erschienen sein. Außerdem sahen die Satrapen in Daniels Rechtschaffenheit offensichtlich eine Gefahr für die bei ihnen übliche Korruption und Bereicherung durch Amtsmißbrauch. Aber weder die hohen Beamten noch die Satrapen wagten es, sich dieserhalb an Darius zu wenden. Schließlich stand Daniel bei ihm in hohem Ansehen.
6 Daher verschworen sich diese neidischen Politiker untereinander. Sie suchten „einen Vorwand gegen Daniel hinsichtlich des Königreiches zu finden“. Vielleicht gäbe es irgend etwas an seiner Amtsführung auszusetzen? War er unehrlich? Die hohen Beamten und die Satrapen konnten bei der Erfüllung seiner Aufgaben keinerlei Nachlässigkeit und Korruption entdecken. Sie kamen zu dem Ergebnis: „Wir werden an diesem Daniel überhaupt keinen Vorwand finden, es sei denn, wir müssen ihn im Gesetz seines Gottes gegen ihn finden.“ Und so schmiedeten diese verschlagenen Männer ein Komplott. Sie dachten, Daniel dadurch ein für allemal ausschalten zu können (Daniel 6:4, 5).
DIE AUSFÜHRUNG EINES MORDPLANS
7 Eine Gruppe von hohen Beamten und Satrapen wurde bei Darius vorstellig, ja ‘sie drängten sich zu ihm hinein’. Dieser aramäische Ausdruck hat den Sinn von „lärmender Bewegung“. Anscheinend taten diese Männer so, als hätten sie Darius etwas ungemein Dringendes vorzutragen. Womöglich sagten sie sich, er werde ihrem Vorschlag wahrscheinlich mit weniger Skepsis begegnen, wenn sie ihn mit Überzeugung unterbreiteten und als etwas, was sofortiges Handeln erforderte. Daher erklärten sie ohne Umschweife: „Alle hohen Beamten des Königreiches, die Präfekten und die Satrapen, die hohen königlichen Beamten und die Statthalter, haben sich zusammen beraten, eine königliche Satzung aufzustellen und ein Verbot in Kraft zu setzen, daß, wer immer im Laufe von dreißig Tagen eine Bitte an irgendeinen Gott oder Menschen stellt außer an dich, o König, in die Löwengrube geworfen werden sollte“ (Daniel 6:6, 7).
8 Wie Geschichtsberichte belegen, war es üblich, mesopotamische Könige als Götter zu betrachten und zu verehren. Daher fühlte sich Darius durch diesen Vorschlag zweifellos geschmeichelt. Vielleicht erkannte er auch eine recht praktische Seite darin. Bedenken wir, daß er für die Bewohner Babylons ein Ausländer war, der noch nicht lange dort lebte. Durch dieses neue Gesetz würde er sich als König etablieren, und die vielen Bewohner Babylons würden angeregt, dem neuen Regime offen ihre Loyalität und Unterstützung zu bezeugen. Die hohen Beamten und die Satrapen hatten aber bei dem Gesetzesvorschlag nicht etwa das Wohl des Königs im Auge. Ihr wahres Motiv bestand darin, Daniel eine Falle zu stellen, denn sie wußten von seiner Gewohnheit, täglich dreimal vor den offenen Fenstern seines Dachgemachs zu seinem Gott zu beten.
9 Stellte diese Einschränkung in bezug auf das Gebet für alle religiösen Gruppen in Babylon eine Schwierigkeit dar? Nein, nicht unbedingt, und zwar besonders deshalb nicht, weil das Verbot nur einen Monat galt. Außerdem hielten es wohl nur wenige Nichtjuden für einen Kompromiß, wenn sie eine Zeitlang einem Menschen kultische Verehrung darbrachten. Ein Bibelgelehrter bemerkt: „Die Königsverehrung brachte für die götzendienerischste der Nationen keine fremdartigen Forderungen mit sich; und daher kamen die Babylonier, als sie aufgerufen wurden, dem Eroberer — Darius, dem Meder — die einem Gott zustehende Ehre zu erweisen, bereitwillig dieser Forderung nach. Nur der Jude widersetzte sich einer solchen Forderung.“
10 Jedenfalls wurde Darius von seinen Besuchern dazu gedrängt, „die Satzung auf[zu]stellen und die Schrift [zu] unterzeichnen, damit sie nicht geändert werde, nach dem Gesetz der Meder und Perser, das nicht aufgehoben wird“ (Daniel 6:8). Im alten Orient galt der Wille eines Königs häufig als etwas Absolutes. Dadurch konnte sich die Vorstellung halten, er sei unfehlbar. Selbst ein Gesetz, das zum Tod unschuldiger Menschen führen konnte, mußte in Kraft bleiben.
11 Ohne an Daniel zu denken, unterzeichnete Darius den Erlaß (Daniel 6:9). Damit unterschrieb er unwissentlich das Todesurteil für seinen wertvollsten Beamten. Ja, Daniel sollte von diesem Erlaß mit Sicherheit nicht unberührt bleiben.
DARIUS ZUR VERURTEILUNG GEZWUNGEN
12 Daniel erfuhr zweifellos sehr bald von dem Gesetz über die Einschränkung des Gebets. Daraufhin begab er sich in sein Haus und betrat sein Dachgemach, wo die Fenster nach Jerusalem hin offen waren. Dort begann Daniel zu Gott zu beten, „wie er es zuvor regelmäßig getan hatte“. Vielleicht dachte er, er sei allein, aber die Verschwörer beobachteten ihn. Plötzlich ‘drängten sie sich hinein’ — zweifellos genauso erregt, wie sie sich an Darius gewandt hatten. Nun sahen sie mit eigenen Augen Daniel „bittend und um Gunst flehend vor seinem Gott“ (Daniel 6:10, 11). Damit hatten die hohen Beamten und die Satrapen die nötigen Beweise in der Hand, um Daniel vor dem König anklagen zu können.
13 In ihrer Verschlagenheit fragten Daniels Feinde Darius: „Gibt es nicht ein Verbot, das du unterzeichnet hast, daß irgendein Mensch, der im Laufe von dreißig Tagen eine Bitte an irgendeinen Gott oder Menschen richtet, außer an dich, o König, in die Löwengrube geworfen werden sollte?“ Darius antwortete: „Die Sache steht fest nach dem Gesetz der Meder und Perser, das nicht aufgehoben wird.“ Jetzt kamen die Verschwörer schnell zur Sache. „Daniel, der von den Weggeführten aus Juda ist, hat dir keine Beachtung geschenkt, o König, noch dem Verbot, das du unterzeichnet hast, sondern dreimal am Tag äußert er seine Bitte“ (Daniel 6:12, 13).
14 Bezeichnenderweise sprachen die hohen Beamten und die Satrapen von Daniel als jemandem „von den Weggeführten aus Juda“. Damit wollten sie offensichtlich betonen, dieser Daniel, den Darius in eine solch prominente Stellung erhoben hatte, sei in Wirklichkeit nichts anderes als ein jüdischer Sklave. Als solcher stand er ihrer Meinung nach bestimmt nicht über dem Gesetz — ungeachtet dessen, wie der König über ihn dachte.
15 Möglicherweise rechneten die hohen Beamten und die Satrapen damit, für ihre raffinierte Detektivarbeit vom König belohnt zu werden. Wenn dies der Fall war, sollten sie eine Überraschung erleben. Darius war über die Nachricht, die sie ihm überbrachten, tief betrübt. Statt über Daniel erzürnt zu sein oder ihn sogleich der Löwengrube zu übergeben, bemühte sich Darius den Rest des Tages, ihn davor zu bewahren. Doch umsonst. Schon bald kehrten die Verschwörer zurück und verlangten skrupellos Daniels Blut (Daniel 6:14, 15).
16 Darius hatte nach seiner Auffassung keine andere Wahl. Er konnte weder das Gesetz aufheben noch Daniels „Übertretung“ entschuldigen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als Daniel zu erklären: „Dein Gott, dem du mit Beharrlichkeit dienst, er selbst wird dich befreien.“ Allem Anschein nach achtete Darius den Gott Daniels. Schließlich hatte Jehova Daniel befähigt, den Sturz Babylons vorauszusagen. Er hatte Daniel auch einen „außergewöhnlichen Geist“ gegeben, der ihn von den anderen hohen Beamten unterschied. Vielleicht war Darius bekannt, daß derselbe Gott Jahrzehnte zuvor drei junge Hebräer aus einem Feuerofen befreit hatte. Wahrscheinlich hoffte der König, Jehova werde Daniel jetzt ebenfalls befreien, da es ihm, Darius, nicht möglich war, das Gesetz, das er unterzeichnet hatte, aufzuheben. Somit warf man Daniel in die Löwengrube. „Und ein Stein wurde gebracht und auf die Öffnung der Grube gelegt, und der König versiegelte ihn mit seinem Siegelring und mit dem Siegelring seiner Großen, damit im Fall Daniels nichts geändert werde“ (Daniel 6:16, 17).
EINE DRAMATISCHE WENDE DER EREIGNISSE
17 Niedergeschlagen kehrte Darius in seinen Palast zurück. Man ließ keine Musiker zu ihm kommen, denn ihm stand der Sinn ganz und gar nicht nach Vergnügen. Statt dessen lag er die ganze Nacht hindurch wach und fastete. „Sein Schlaf selbst floh ihn.“ In der Morgendämmerung eilte er zur Löwengrube. Mit trauriger Stimme rief er: „O Daniel, Diener des lebendigen Gottes, hat dein Gott, dem du mit Beharrlichkeit dienst, dich von den Löwen befreien können?“ (Daniel 6:18-20). Wie erstaunt und zugleich erleichtert er doch war, eine Antwort zu vernehmen!
18 „O König, lebe weiterhin, ja auf unabsehbare Zeiten!“ Mit diesem ehrerbietigen Gruß zeigte Daniel, daß er dem König gegenüber keine feindseligen Gefühle hegte. Er wußte, daß die Verfolgung in Wirklichkeit nicht von Darius ausgegangen war, sondern von den neidischen hohen Beamten und Satrapen. (Vergleiche Matthäus 5:44; Apostelgeschichte 7:60.) Weiter sagte Daniel: „Mein eigener Gott hat seinen Engel gesandt und das Maul der Löwen verschlossen, und sie haben mich nicht ins Verderben gebracht, da ja vor ihm Unschuld selbst an mir gefunden wurde; und auch vor dir, o König, habe ich keine verletzende Handlung begangen“ (Daniel 6:21, 22).
19 Wie diese Worte das Gewissen des Darius beunruhigt haben müssen! Er wußte von vornherein, daß sich Daniel nichts hatte zuschulden kommen lassen, was es gerechtfertigt hätte, ihn in die Löwengrube zu werfen. Für Darius stand es völlig außer Frage, daß sich die hohen Beamten und die Satrapen verschworen hatten, Daniel zu Tode bringen zu lassen, und daß sie ihn, den König, entsprechend manipuliert hatten, damit sie ihre selbstsüchtigen Ziele erreichen konnten. Dadurch, daß sie betont hatten, „alle hohen Beamten des Königreiches“ hätten empfohlen, den Erlaß in Kraft zu setzen, erweckten sie den Eindruck, auch Daniel sei dieserhalb konsultiert worden. Diese verschlagenen Männer sollten es noch mit Darius zu tun bekommen! Doch zunächst befahl er, Daniel aus der Löwengrube herauszuholen. Dieser hatte durch ein Wunder keinen einzigen Kratzer abbekommen (Daniel 6:23).
20 Jetzt, da Daniel in Sicherheit war, gab es für Darius etwas anderes zu tun. „Der König gebot, und man brachte jene kräftigen Männer, die Daniel angeklagt hatten, und in die Löwengrube warf man sie, ihre Söhne und ihre Frauen; und sie hatten den Boden der Grube noch nicht erreicht, als die Löwen sich schon ihrer bemächtigten, und all ihre Gebeine zermalmten sie“ (Daniel 6:24).
21 Nicht nur die Verschwörer, sondern auch deren Frauen und Kinder zu töten erscheint vielleicht übertrieben hart. Dagegen hieß es in dem Gesetz, das Gott durch den Propheten Moses gegeben hatte: „Väter sollten nicht wegen der Kinder zu Tode gebracht werden, und Kinder sollten nicht wegen der Väter zu Tode gebracht werden. Jeder sollte wegen seiner eigenen Sünde zu Tode gebracht werden“ (5. Mose 24:16). In einigen Kulturkreisen des Altertums war es indes nicht unüblich, im Falle eines Schwerverbrechens Familienangehörige zusammen mit dem Übeltäter hinzurichten. Möglicherweise sollte dadurch ausgeschlossen werden, daß sich die Angehörigen später rächten. Aber dieses Vorgehen gegen die Familien der hohen Beamten und der Satrapen war mit Sicherheit nicht Daniel zuzuschreiben. Wahrscheinlich war er betrübt wegen des Unheils, das diese niederträchtigen Männer über ihre Familien gebracht hatten.
22 Die hohen Beamten und die Satrapen, die gegen Daniel intrigiert hatten, waren nun tot. Jetzt ließ Darius folgenden Aufruf ergehen: „Von mir aus ist ein Befehl erlassen worden, daß in jeder Herrschaft meines Königreiches die Menschen beben und sich vor dem Gott Daniels fürchten sollen. Denn er ist der lebendige Gott und besteht auf unabsehbare Zeiten, und sein Königreich ist eines, das nicht zugrunde gerichtet werden wird, und seine Herrschaft währt immerdar. Er rettet und befreit und vollbringt Zeichen und Wunder in den Himmeln und auf der Erde, denn er hat Daniel von der Tatze der Löwen befreit“ (Daniel 6:25-27).
GOTT BEHARRLICH DIENEN
23 Daniel ist für alle Diener Gottes von heute ein hervorragendes Beispiel. Er führte stets einen tadellosen Lebenswandel. Was seine weltliche Arbeit betraf, wurde ihm bezeugt, daß er „vertrauenswürdig war und sich an ihm überhaupt keine Nachlässigkeit und gar nichts Korruptes fand“ (Daniel 6:4). Auch ein Christ sollte sich an seiner Arbeitsstelle durch Fleiß auszeichnen. Das bedeutet nicht, gnadenlos vorzugehen und auf materiellen Wohlstand auszusein oder auf Kosten anderer Karriere zu machen (1. Timotheus 6:10). Die Bibel verlangt von einem Christen, seine weltlichen Verpflichtungen ehrlich und mit ganzer Seele zu erfüllen „als für Jehova“ (Kolosser 3:22, 23; Titus 2:7, 8; Hebräer 13:18).
24 In bezug auf die Anbetung ging Daniel keine Kompromisse ein. Seine Gewohnheit zu beten war öffentlich bekannt. Die hohen Beamten und die Satrapen wußten zudem, daß er seine Anbetung ernst nahm. Ja, sie waren sogar überzeugt, daß er selbst dann an seiner Gewohnheit festhielte, wenn dies durch Gesetz verboten wäre. Welch ein vortreffliches Beispiel für Christen von heute! Auch sie stehen in dem Ruf, daß sie die Anbetung Gottes an die erste Stelle setzen (Matthäus 6:33). Diese Tatsache sollte für Beobachter ohne weiteres zu erkennen sein, denn Jesus gebot seinen Nachfolgern: „Laßt euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure vortrefflichen Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen“ (Matthäus 5:16).
25 Manch einer sagt vielleicht, Daniel hätte der Verfolgung entgehen können, wenn er während der 30 Tage Jehova im geheimen angebetet hätte. Schließlich ist es nicht nötig, eine bestimmte Haltung oder Stellung einzunehmen, damit man von Gott erhört wird. Er kann sogar das Sinnen des Herzens erkennen (Psalm 19:14). Doch in Daniels Augen kam jede Änderung seiner Gewohnheit einem Kompromiß gleich. Warum?
26 Daniels Gewohnheit zu beten war hinlänglich bekannt. Was hätten daher andere wohl gedacht, wenn er plötzlich damit aufgehört hätte? Beobachter hätten ohne weiteres zu dem Schluß kommen können, Daniel fürchte Menschen und der Erlaß des Königs habe das Gesetz Jehovas aufgehoben (Psalm 118:6). Aber Daniel zeigte durch sein Verhalten, daß seine ausschließliche Ergebenheit Jehova galt (5. Mose 6:14, 15; Jesaja 42:8). Er verachtete weder in respektloser Weise das Gesetz des Königs, noch ließ er sich einschüchtern und ging einen Kompromiß ein. Daniel betete einfach weiterhin in seinem Dachgemach, „wie er es zuvor regelmäßig getan hatte“, vor dem Erlaß des Königs.
27 Von dem Beispiel, das Daniel gab, können Christen heute etwas lernen. Sie sind „den obrigkeitlichen Gewalten untertan“, indem sie sich an die Gesetze des Landes halten, in dem sie leben (Römer 13:1). Wenn jedoch die von Menschen erlassenen Gesetze den Gesetzen Gottes widersprechen, nehmen Jehovas Diener denselben Standpunkt ein wie die Apostel Jesu, die freimütig erklärten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29). Dadurch stiften Christen nicht zum Aufruhr oder zur Rebellion an. Sie sind einfach bemüht, mit allen Menschen in Frieden zu leben, damit sie „weiterhin ein ruhiges und stilles Leben führen können in völliger Gottergebenheit“ (1. Timotheus 2:1, 2; Römer 12:18).
28 Zweimal stellte Darius fest, daß Daniel Gott „mit Beharrlichkeit“ diente (Daniel 6:16, 20). Das aramäische Wurzelwort des Ausdrucks, der mit „Beharrlichkeit“ übersetzt wurde, bedeutet „kreisen“. Damit wird ein fortdauernder Kreislauf angedeutet oder etwas Beständiges. Von solcher Art war Daniels Lauterkeit. Sie entsprach einem vorhersehbaren Muster. Es war keine Frage, wie Daniel in Prüfungen — ganz gleich, ob in großen oder kleinen — handeln würde. Er ging weiter den Weg, den er bereits jahrzehntelang gegangen war, den Weg der Loyalität und Treue Jehova gegenüber.
29 Gottes heutige Diener möchten genauso handeln wie Daniel. Der Apostel Paulus riet allen Christen, das Beispiel gottesfürchtiger Menschen in alter Zeit zu betrachten, Menschen, die durch Glauben „Gerechtigkeit wirkten, Verheißungen erlangten“ und „der Löwen Rachen verstopften“, was offensichtlich eine Bezugnahme auf Daniel ist. Als Diener Jehovas sollten wir heute den Glauben und die Beharrlichkeit eines Daniel bekunden und „in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen“ (Hebräer 11:32, 33; 12:1).