Der unfaire Prozess
Nun kommen wir zu dem, was mich über all die Jahre so fertig gemacht hatte, dass ich in den letzten 30 Jahren immer einen emotionalen Zusammenbruch hatte: ich kann es absolut nicht ertragen, wenn jemanden Unrecht geschieht. Und zwar nicht nur in Bezug auf mich selbst, sondern besonders in Bezug auf Menschen, die das absolut nicht verdient haben
Und Jesus hatte absolut nichts von dem verdient, was da „mit ihm geschieht“.
Wie gut, nun mal aus dem anderen Blickwinkel auf das Geschehen zu blicken und zu erkennen, dass er keineswegs das hilflose Opfer war, das nicht anders konnte
Jesus wurde verraten und festgenommen, die meisten seiner Jünger hauen ab und lassen ihn in der Stunde der Not allein. Naja, sie sind Menschen und unvollkommen und nachdem Jesus ihnen gerade mitgeteilt hat, dass er der Messias ist, auf den sie alle schon so lange warten, hat niemand mit dieser Wendung gerechnet, die Jünger sind überfordert
Allein zwei seiner Freunde gehen mit. Johannes hat sogar die Möglichkeit, in seine Nähe zu gelangen und er ist es, der später Petrus den Zugang ermöglicht. Beide sehen dem Geschehen entsetzt zu und Petrus muss später betroffen erkennen, wie schwach er selbst ist. War er zuvor noch felsenfest davon überzeugt, im Glauben zu stehen, ohne zu wanken, hört er sich selbst sagen, dass er „diesen Menschen nicht einmal kennt“. Er bricht zusammen (hier erkenne ich mich auch selbst wieder)
Jesus kommt vors Gericht, wir kennen das Sprichwort „von Pontius nach Pilatus“. Die religiösen Führer wollen ihn endlich los werden und sie bringen jede Menge falsche Zeugen. Aber diese widersprechen sich immer wieder und es scheint, als würde er nochmal glimpflich davon kommen. Er schweigt zu den Vorwürfen, sagt die ganze Zeit nichts. Aber als er merkt, dass sie ihm nichts können, liefert er selbst ihnen das, was sie wollen – und das ganz bewusst
Hätte er dies nicht getan, hätten sie ihn wieder freilassen müssen. Also im Prinzip reicht er ihnen die Handhabe für seinen Tod auf einem goldenen Tablett
Auch bei Pilatus wird er ins Kreuzverhör genommen und wieder schweigt er. Erst als Pilatus an dem Punkt angekommen ist, dass er ihn freilassen will und muss – liefert er auch ihm das, was fürs Todesurteil gebraucht wird, auf einem goldenen Tablett
Hatte ich IHN bisher immer als den armen misshandelten Mann gesehen, dem man übel mitgespielt hatte: nun sehe ich ihn als starken aufrechten Helden, der selbst in dieser vertrackten Situation noch alles im Griff hat und ihnen hilft, das zu tun, was ich persönlich immer so unfassbar schrecklich finde
Er hält alles in seiner Hand. Ja, sein Körper ist geschunden und sicherlich fühlt es sich nicht toll an, nun auch noch das schwere Kreuz (oder Holz oder den Pfahl) selbst zur Hinrichtungsstätte auf den Berg zu schleppen, er bekommt ja dann auch Hilfe
Ich möchte das ganze Leid jetzt nicht klein reden, ich finde es wichtig, dass man sich klar macht, was ER alles auf sich genommen hat für uns und auch für mich persönlich. Aber für mich persönlich ist wichtig zu erkennen, dass er das nicht getan hat, weil ihm nichts anderes übrig blieb, sondern dass er zu jeder Zeit alles im Griff hatte
Wir sehen ihn zwischen den beiden Sündern hängen, sein Körper gezeichnet von den Schlägen zuvor. Er vergibt dem Sünder, der bereut und ansonsten hält er sich geschlossen
Wie er starb
Auch im Angesicht des Todes hat er alles in seiner Hand. Wir lesen, dass er sagt, Gott habe ihn verlassen und ich hatte es immer so verstanden, dass er sich in dieser Stunde vom Vater verlassen fühlte
„um die neunte Stunde aber schrie Jesus auf mit lauter Stimme und sagte: Eli, eli, lama sabachthani? das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
MATTHAEUS 27:46 ELB
Bei diesem Text sind zwei Punkte für mich neu und besonders wichtig, Gedanken, die mich befreien
Zum einen ist dieser Ausruf „warum hast du mich verlassen?“ nicht sein persönliches Empfinden, sondern er betet wie jeder gläubige Jude den Todespsalm 22 – wir hatten uns ja erst vor ein paar Wochen im AktivGottesdienst damit befasst
Das andere ist, dass er „mit lauter Stimme rief“
Warum ist das so bedeutungsvoll? Schreien wir nicht alle in der Stunde der Not?
Das mag sein, aber hier erschließt sich eine ganz andere Bedeutung, wenn wir berücksichtigen, was im Körper eines Menschen passiert, der an ein Kreuz bzw. an einen Stamm genagelt ist:
Ein gesunder Mann würde in der Position ca 5 Tage benötigen, bis der Tod seine Qual beendet. In der Regel versucht man sich mit den Füßen abzustützen. Wenn das nicht mehr geht, versucht man es über die Hände. Dies immer wieder im Wechsel, bis die Kräfte nachlassen. Wenn garnichts mehr geht, wird die Lunge zusammen gedrückt und der Mann stirbt
Dass Jesus hier mit lauter Stimme einen ganzen Psalm rufen kann, zeigt, dass er noch lange nicht vom körperlichen her soweit war. Auch hing er ja „nur“ einige Stunden und nicht viele Tage. Nicht umsonst wurden nachher den anderen beiden die Beine gebrochen, damit es schneller ginge und sie die Leichname noch vor Sonnenuntergang abnehmen könnten
Aber über Jesus lesen wir:
„Aber von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde; um die neunte Stunde aber schrie Jesus auf mit lauter Stimme und sagte: Eli, eli, lama sabachthani? das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Als aber etliche der Dastehenden es hörten, sagten sie: Dieser ruft den Elias. Und alsbald lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn. Die Übrigen aber sagten: Halt, laßt uns sehen, ob Elias kommt, ihn zu retten! Jesus aber schrie wiederum mit lauter Stimme und gab den Geist auf.“
MATTHAEUS 27:45-50 ELB
Er schrie nicht nur mit lauter Stimme, sondern er gab auch selbst den Geist auf. In anderen Übersetzungen lesen wir:
„Jesus wusste, dass nun sein Auftrag erfüllt war. Doch die Vorhersage der Heiligen Schrift sollte voll und ganz in Erfüllung gehen, darum sagte er: »Ich habe Durst!« In der Nähe stand ein Krug mit Essigwasser. Die Soldaten tauchten einen Schwamm hinein, steckten ihn auf einen Ysopstängel und hielten Jesus den Schwamm an den Mund. Nachdem Jesus ein wenig davon probiert hatte, rief er: »Es ist vollbracht!« Dann ließ er den Kopf sinken und starb (Fußnote: übergab den Geist)“
Johannes 19:28-30 HFA
„Und er gab sein Leben in die Hände des Vaters zurück“ (Vers 30 in der Neues Leben Übersetzung)
Er lieferte also nicht nur selbst die Beweise, weil seine Feinde das selbst nicht auf die Reihe kriegten, sondern er gab auch selbst sein Leben auf. Nicht „er starb, weil sein Körper nicht mehr konnte“ und auch nicht „weil der Vater das Leiden beendet“ hätte – er selbst gab sein Leben auf
Eine faszinierende Geschichte, wenn man sie mal aus diesem Blickwinkel betrachtet
Ich möchte nochmals betonen, dass ich das andere nicht weniger schlimm finde – denn die ganzen Dinge, die mich bisher immer aufgeregt hatten, stehen ja noch immer da und sind eine Tatsache. Aber es hat für mich eine andere Qualität!
Auch wenn Jesus verraten, ihm ein falscher Prozess gemacht wurde, die Menschen ihn verspottet hatten und er Leid und Qual erduldete und letztendlich am Kreuz starb:
Er hatte alles in seiner Hand und er tat es aus Liebe zu uns !!!
by Jule with no comments yetKarfreitag
Wie geht es weiter, nachdem Jesus mit seinen Jüngern das Obergemach verlassen hatte und in den Garten Gethsemane ging?
Jesus zieht sich etwas zurück, um mit seinem Vater zu reden und Kraft für das zu sammeln, was vor ihm liegt. Seine Jünger schlafen in der Zwischenzeit immer wieder ein. Aber wen wundert‘s? Immerhin haben sie einen langen anstrengenden Tag hinter sich, ein opulentes Festmahl genossen und einige Gläser Wein intus. Nun im lauen Abendwind im ruhigen Garten – wer würde da nicht einschlafen?
Bald kommt Judas mit den führenden Männern des Volkes und den Priestern und Schriftgelehrten, um ihn zu verraten und Jesus wird festgenommen. Einer der Jünger will Jesus verteidigen und haut dem Diener des Hohepriesters ein Ohr ab. Aber Jesus heißt dies nicht gut und heilt den Mann. Unter anderem auch deshalb, damit dem Jünger nachher nichts geschieht, denn er wäre sicherlich hart bestraft worden. (Matthäus 26)
Aber auch will er sich nicht vor der Verhaftung drücken, denn er hätte ebenso gut den Vater bitten können, dass dieser ihm Engel zur Hilfe schicken würde. Aber das will er nicht. Alles soll sich so erfüllen, wie vorhergesagt.
Zwar hatte er den Vater im Garten gebeten, dass „wenn möglich dieser Kelch an ihm vorbei ginge“, aber alles sollte so geschehen, wie es der Wille des Vaters ist
Nun sind wir bei meinem Problem, das mich all die Jahre gequält hatte: ich habe das, was nun passiert, immer aus dem falschen Blickwinkel gesehen. Ich hatte es bisher immer so verstanden, dass all dies lediglich von dem Vater so beschlossen worden war und dass Jesus als gehorsamer Sohn und weil er uns liebt, eben das macht, was von ihm erwartet wird. Und vor diesem Hintergrund ist all dies extrem schrecklich
Was aber wirklich passiert ist
Zum einen müssen wir im Hinterkopf behalten, dass Jesus „der Engel Jehovas“ ist, der immer wieder auf die Erde kommt, um mit den Menschen zu reden (wir hatten dies im vergangenen Jahr immer wieder im AktivGottesdienst bei den unterschiedlichsten Geschichten in der Bibel gelesen, besonders eindeutig ging es aus dem hervor, was die Eltern von Simson erleben, als der Mitter die Geburt eines Sohnes angekündigt wird – Richter Kapitel 13)
Jesus ist nicht nur derjenige, der all diese Dinge vorhersagt, die ihn betreffen, sondern er selbst ist es, der maßgeblich an der Planung beteiligt ist. Er entscheidet, wann und wie er sterben wird und es hatte uns bereits in den vergangenen Monaten immer wieder fasziniert, dass er ausgerechnet die qualvollste Art zu sterben wählte. Wir persönlich hätten uns eher für eine Hinrichtung mit Gift oder einem Kopfschuss entschieden
Wenn wir dies jetzt beim Weiterlesen im Hinterkopf behalten, dass Jesus dies nicht nur als „gehorsamer Sohn“ über sich ergehen lässt, sondern die Vorkommnisse selbst geplant hat – achten wir mal darauf, wie er ganz gezielt die Ereignisse lenkt
Ich persönlich war bisher immer von der Tatsache abgelenkt, dass ihm so viel Unrecht widerfährt: einer seiner Kumpels verrät ihn und fast alle seine Freunde lassen ihn dann auch noch im Stich. Ein Jünger flieht sogar nackt, lässt sein Gewand in den Händen der Häscher zurück, um schneller weg zu kommen und sein Freund Petrus verleugnet ihn dann auch noch. Er leugnet sogar „diesen Mann“ überhaupt zu kennen. Wie furchtbar
Jesus übergibt sich freiwillig
Er geht nicht nur freiwillig mit, sondern gibt ihnen immer wieder Handhabe, wenn die Beweise nicht reichen
Interessant, dass nur Johannes hiervon berichtet, ich musste nun länger nach diesem Text hier suchen:
„Jesus fragte sie noch einmal: »Wen sucht ihr?« »Jesus aus Nazareth!«, antworteten sie wieder. »Ich habe euch doch schon gesagt, dass ich es bin«, entgegnete Jesus. »Wenn ihr also nur mich sucht, dann lasst die anderen hier gehen!«“
Johannes 18:7-8 HFA
by Jule with no comments yetDer Passah Abend
Bei uns noch der Gründonnerstag
Als alle da sind, legt man sich zu Tisch und feiert das Passah, denn nach Sonnenuntergang hatte der 14. Nisan (ab Mitternacht bei uns Karfreitag) begonnen. Das läuft immer so ab, als wäre man selbst direkt dabei gewesen in Ägypten. Und auf die Frage, warum man dies alles genau so macht, kommt die Antwort „als Erinnerung, was Jehova in Ägypten für uns getan hat“ – ein Brauch, der auch heute noch so bei den Juden gehandhabt wird.
So unterhalten sich Jesus und seine Jünger über das, was seinerzeit in Ägypten passiert ist. Auch hierzu gibt es jüdisches Brauchtum, was wohl auch so oder ähnlich bereits zu Jesu Zeiten so gewesen ist. Es werden verschiedene Dinge herum gereicht, wie zb bittere Kräuter, die in eine Schüssel mit Salzwasser getaucht und dann gegessen werden. Sie symbolisieren die Tränen, die wegen der harten Knechtschaft vergossen worden waren, ebenso wie das hart gebackene Ei, das die Härte der Zeit symbolisiert. Während sie die bitteren Kräuter essen, erinnern sie sich daran, wie der Pharao die Knechtschaft noch verschärft hatte, als Mose und Aaron kamen und den Pharao baten, das Volk ziehen zu lassen. Aber sie sind auch traurig darüber, welche harten Strafen die Ägypter erleiden mussten, weil der Pharao sein Herz verhärtet hatte. In diesem Zusammenhang wird auch scharfer Meerrettich gegessen. Als sie bei dem Punkt ankommen, dass Jehova ihre eigenen Erstgeborenen vor dem Tod bewahrt hatte, essen sie eine süße Paste aus Nüssen und Äpfeln mit Zimt.
Dies alles passiert im Rahmen des Festessens, denn es gibt Lamm, genau so, wie es von Jehova geboten worden war. Wir alle kennen ja die Bedeutung davon, dass es in einem Stück zubereitet werden sollte, ähnlich wie wir es vom Spanferkel her kennen, es sollte ihm kein Knochen gebrochen werden und es sollte noch am selben Tag verspeist werden usw. Darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen. Mir geht es um die Dinge, die in Schüsseln herum gereicht werden
Zum Passah gehörten auch die ungesäuerten Brote, die wir heute als Matzen kennen. Sie sehen aus wie unser Knäckebrot, nur dass sie kleine Löcher und teilweise dunkle Striemen haben – was auf die Striemen Jesu und dass er durchstochen worden ist, hindeuten sollte. Damals werden sie wohl eher nicht so ausgesehen haben. Aber auch zu Jesu Zeiten gehörten Brot und Wein ganz normal zu diesem Festessen dazu und es wurden mehrere Gläser Wein getrunken, denn das Essen zog sich über Stunden hin.
Wie bereits gesagt, gehörte es zu dem Brauchtum, dass Schüsseln mit Salzwasser, Meerrettich, einer süßen Paste usw herum gereicht wurden. Es war also völlig normal, dass Jesus als Festleiter diese Schüsseln weiter reichte. Dies ist wichtig, um zu verstehen, was passiert, als die Jünger fragen, wer es ist, der ihn verraten würde:
„Beim Essen erklärte er ihnen: »Ich versichere euch: Einer von euch wird mich verraten!« Bestürzt fragte einer nach dem andern: »Du meinst doch nicht etwa mich, Herr?« Jesus antwortete: »Einer von euch, der mit mir zusammen sein Brot in die Schüssel getaucht hat, ist es.“
Matthäus 26:21-23 HFA
Da diese Schüsseln dem Brauch gemäß rum gereicht wurden und zwar von einem zum anderen, war es völlig normal, dass derjenige, der direkt neben ihm sitzt und an den er die Schüssel reicht, sein Brot zusammen mit ihm in die Schüssel taucht.
Wie bereits gesagt, zog sich so ein Festessen über Stunden hin. Man erzählte sich von dem Auszug aus Ägypten, aß gemeinsam Lamm, trank Wein und tauchte Bissen in Schüsseln. Irgendwann endete das darin, dass alle gemeinsam Psalmen sangen – ähnlich, wie wir heute Lieder zum Lobpreis dieses wunderbaren Gottes singen. Damals waren es die HallelPsalmen, die jeder Jude kannte und die wir auch heute noch in den Psalmen finden.
Da das Fest bis auf den Lobgesang fertig ist, schickt Jesus Judas fort, damit er das zu Ende bringen kann, was er bereits angefangen hat. Es war völlig normal, erregte kein Aufsehen. Weder bei Judas, noch bei den anderen.
Das „letzte Abendmahl“ und „der Bund“
Nachdem Judas weg ist, macht Jesus etwas höchst ungewöhnliches: dem jüdischen Brauch gemäß gab es immer ein Gedeck mehr als Anwesende. Es sollte für Elia sein, dessen Kommen alle erwarteten, der kommen sollte, ehe der Messias kommt. Auch dieser Becher wurde gewohnheitsgemäß gefüllt und noch heute geht bei der Feier einer der Anwesenden nach draußen, um nachzusehen, ob Elia da sei. Nun nimmt Jesus diesen Becher, der für Elia gedacht ist, trinkt davon und reicht ihn seinen Jüngern.
„Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot, segnete, brach und gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; dieses ist mein Leib. Und er nahm [den] Kelch und dankte und gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus. Denn dieses ist mein Blut, das des [neuen] Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch aber, daß ich von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis an jenem Tage, da ich es neu mit euch trinken werde in dem Reiche meines Vaters.“
MATTHAEUS 26:26-29 ELB
Das mit dem Brot und Wein ergab sich also aus dem, was da war und was Brauchtum war. Er nahm von dem ungesäuerten Brot, das sie bereits über den ganzen Abend gegessen haben, den Bissen, den sie eingetaucht hatten. Und er nahm auch von dem Wein, der ebenfalls da war und den ganzen Abend über getrunken wurde. Das bedeutet, dass er nicht etwa ungesäuertes Brot nahm, um zu symbolisieren, dass er ohne Sünde war – sondern weil es auf Gottes Anweisung hin bereits seit Generationen zum Passah gegessen wurde
Er nimmt [den] Kelch – den, der für Elia dort stand – und zeigt damit, dass er selbst der Messias ist. Die Jünger verstehen das zwar zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich, aber später gibt der Geist ihnen das Verständnis dafür
Aber was ist das für ein Bund, über den Jesus da spricht? In anderen Übersetzungen wird er „der neue Bund“ genannt, wir kennen ihn auch als „den neuen Bund, unter dem wir heute stehen“. Bei den ZJ bezieht der sich nur auf die 144.000 Gesalbten, daher schauen die meisten heute nur als Beobachter zu, wenn das Gedächtnismahl gefeiert wird.
Was denn nun? Dazu später mehr
by Jule with 2 commentsWir haben den 13. Nisan und Jesus schickt zwei seiner Jünger vor, damit sie das Passah für ihn und seine Jünger vorbereiten. Er benennt den Ort nicht direkt, damit sie bei der Feier nicht gestört werden, denn Jesus wußte, dass Judas ihn nun verraten würde (Matthäus 26)
Während Jesus mit den anderen weiter geht, haben diese beiden Jünger jede Menge zu tun. Zuerst müssen sie nach Jesu Anweisungen den Mann finden, wo sie feiern sollen und das Obergemach für sich „buchen“ und dann geht es weiter zum Tempel, das passende Lamm kaufen, das Opfer darbringen und dann zu dem Obergemach. Hier musste erst mal gründlich geputzt und aufgeräumt werden und dafür gesorgt werden, dass sich keinerlei Sauerteig im Haus befindet (2. Mose 12:15). Dann musste das Lamm vorbereitet werden und der Tisch für eine große wichtige Feier gedeckt werden. Bis Jesus und die anderen kommen, sollte alles fertig sein.
Der Passah Abend
Bei uns noch der Gründonnerstag
Als alle da sind, legt man sich zu Tisch und feiert das Passah, denn nach Sonnenuntergang hatte der 14. Nisan (Karfreitag) begonnen.
by Jule with no comments yetDer Palmsonntag
Als Palmsonntag bezeichnen Christen den Tag, an dem Jesus auf einem Eselsfüllen in Jerusalem einritt und begeistert von der Volksmenge begrüßt wird mit »Gelobt sei der Sohn Davids, ja, gepriesen sei, der im Auftrag Jehovas kommt! Gelobt sei Gott hoch im Himmel!« (Matthäus 21:1-11)
Interessant hierbei ist der Zeitpunkt, denn es ist der 10. Nisan, der Tag, an dem die Juden das Lamm für das Passah aussuchen und bei sich gesondert stellen sollen, bis es 4 Tage später bei der Feier gegessen wird (2. Mose Kapitel 12). So kam also Jesus, der ja nach Johannes „das Lamm Gottes“ war, „das die Sünden der Welt hinweg nimmt“, zur genau passenden Zeit nach Jerusalem.
In der Zeit bis zum 14. Nisan, bzw. unserem Gründonnerstag, hatte er noch einiges zu tun. So ging er erst mal in den Tempel und reinigte ihn von der ganzen Geschäftemacherei und nutzte dann die Zeit, um seinen Jüngern noch viele Gleichnisse zu erzählen.
by Jule with no comments yetDie Ostergeschichte – oder: „eine unfaire Angelegenheit“?
Bisher ist es mir um die Osterzeit rum immer emotional extrem schlecht gegangen und die Berichte davon in der Bibel lesen mochte ich auch nicht. Es hat mich immer tierisch aufgeregt, wie unfair das alles abgelaufen ist, welches große Unrecht Jesus angetan worden war …. Aber besser von Anfang an
Wir haben uns nun über eine Woche mit dem Thema befasst. Zwar haben wir am Palmsonntag unser normales Programm im AktivGottesdienst nicht unterbrochen, aber dafür war es ja dann Thema am PassahAbend, den wir auch in diesem Jahr am Abend des 14. Nisan gemeinsam gefeiert haben. Das fiel in diesem Jahr auf den Mittwoch Abend, den 5. April. Das mit dem jüdischen Kalender ist so eine Sache, denn bei den Juden geht ein Tag von Sonnenuntergang bis zum nächsten Sonnenuntergang und nur der Samstag hat einen Namen: der Sabbat. Alle anderen werden nur als „erster Tag“, „zweiter Tag“ usw bezeichnet. Der Einfachheit halber werde ich hier die Begriffe nennen, die die Christen alle kennen: Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag – bei uns geht der Tag ja von Mitternacht bis Mitternacht
So, nun aber:
by Jule with no comments yetDas Problem ist, dass das mit dem Teilnehmen und Symbolen bei den ZJ anders erklärt wird
Wir sind davon überzeugt, dass es kein geistiges Israel gibt, sondern dass da, wo in der Bibel „Israel“ steht auch Israel gemeint ist. Ja, damals als die ZJ sich gründeten, glaubten die meisten, Israel sei verworfen, weil es kein Volk Israel mehr gab. Inzwischen gibt es das wieder
Wir glauben durch das, was wir in der Bibel lesen, dass die 144.000 wirklich aus dem Volk Israel kommen, alle anderen gehören wir zur Volksmenge oder den anderen Schafen
Aber Jesus hatte den Bund mit allen geschlossen
Das glaubten auch die ZJ immer – bis 1935 die Zahl voll war und man sich das nicht erklären konnte. So kam es zu dieser Ersatztheologie – fast alle christlichen Ausrichtungen glaubten das zu dem Zeitpunkt.
Wir alle sind Jünger Jesu und wenn wir 33. u.Z. gelebt hätten, hätten wir mit ihm am Tisch gesessen und gegessen und getrunken, da gab es keine zwei Klassen. Aber das wird heute während der Feier auch klar werden
Wir hatten 2013 auch erst das Problem damit, ob wir vom Brot und Wein nehmen oder nicht, denn wir zählten und zählen uns ja nicht zu den Gesalbten. Aber der Pastor der kleinen Gemeinde, der wir uns nach der Zeit bei den ZJ angeschlossen hatten, hatte es gut erklärt:
Wenn du glaubst, dass Jesus für deine Sünden gestorben ist, damit du dich frei den Vater nahen kannst und dieses Opfer für dich annimmst dann darfst du von dem Brot und Wein nehmen
Wer nicht mag oder sich nicht traut, muss nicht, wer will, der darf. Das ist eine völlig andere Erklärung, als wir von den ZJ kennen
Der Punkt ist, dass die ZJ damals ebenfalls geglaubt hatten, dass alle dazu gehören und daher nahmen auch alle davon
Die Änderung kam, als es mehr als 144.000 ZJ gab
Das war ja ein von Menschen gemachtes Problem, da man irrtümlich angenommen hatte, dass es ein geistiges Israel gab. Wenn aber „Israel“ wirklich Israel ist und diese alle gebürtige Juden sind – dann dürfte bei den ZJ niemand davon nehmen
Ja, Jesus sprach von einer anderen Herde
Das eine waren die Juden und die andere Herde waren die Nichtjuden, die Christus annahmen
Beide Gruppen nahmen von dem Brot und dem Wein
Du siehst, das Problem besteht eigentlich in dem Missverständnis, dass es nun ein geistiges Istael geben müsse, da es kein Volk der Juden mehr gab, keine Nation
Aber wie gesagt, entscheide einfach ganz spontan
Wenn du dich nicht traust oder nicht wohl dabei fühlen würdest, dann lass es, ansonsten nimm davon
Wir haben damals lange gebraucht und ich hatte mich auch länger nicht wohl gefühlt, wir haben erst davon genommen, als wir klar damit waren, als wir es verstanden hatten, da spielte dann auch die Emotion mit
Das, was wir heute Abend machen, ist völlig anders als das, was wir vom Gedächtnismahl her kennen
In diesem Sinne
Wir freuen uns auf euch 😘
by Jule with no comments yetDiese Frage wurde nun bereits mehrfach an uns heran getragen, da man bei den ZJ gelernt hat, dass du nur vom Brot und Wein nehmen darfst, wenn du zu den Gesalbten gehörst. Einige denken, ansonsten passiert was schreckliches, Gott selbst wird dich strafen
daher hier nochmal der Text aus Korinther im Zusammenhang
„Was ich euch jetzt noch zu sagen habe, ist kein Lob. Wie ihr eure Gottesdienste feiert, kann ich wirklich nicht gutheißen. Sie scheinen eurer Gemeinde mehr zu schaden als zu nützen. Zunächst höre ich da von Uneinigkeit bei euren Versammlungen. Etwas Wahres muss wohl daran sein. Allerdings muss es auch zu Spaltungen unter euch kommen, denn nur so wird sichtbar, wer sich im Glauben bewährt hat.
Was ihr in euren Gottesdiensten feiert, ist gar nicht das Mahl des Herrn. Denn anstatt miteinander zu teilen, isst und trinkt jeder das, was er selbst mitgebracht hat. So bleibt der eine hungrig und durstig, während der andere sich betrinkt. Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder bedeutet euch Gottes Gemeinde so wenig, dass ihr diejenigen geringschätzig behandelt, die arm sind und kein Essen mitbringen konnten?
Was soll ich dazu sagen? Soll ich euch dafür auch noch loben? In diesem Punkt kann ich das ganz gewiss nicht tun! Denn Folgendes habe ich vom Herrn empfangen und euch überliefert:
In der Nacht, in der unser Herr Jesus verraten wurde, nahm er ein Brot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und sprach: »Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Feiert dieses Mahl immer wieder und denkt daran, was ich für euch getan habe, sooft ihr dieses Brot esst!« Ebenso nahm er nach dem Essen den Kelch mit Wein, reichte ihn seinen Jüngern und sprach: »Dieser Kelch ist der neue Bund zwischen Gott und euch, der durch mein Blut besiegelt wird. Sooft ihr aus diesem Kelch trinkt, denkt an mich und an das, was ich für euch getan habe!« Denn jedes Mal, wenn ihr dieses Brot esst und aus diesem Kelch trinkt, verkündet ihr, was der Herr durch seinen Tod für uns getan hat, bis er kommt.
Darum wird jeder, der gedankenlos und leichtfertigvon diesem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, schuldig am Leib und am Blut unseres Herrn. Jeder soll sich also prüfen und erst dann von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon nimmt, ohne zu bedenken, dass es hier um den Leib von Christus geht, der liefert sich selbst dem Gericht Gottes aus.
Deshalb sind so viele von euch schwach und krank, und nicht wenige sind schon gestorben. Würden wir uns selbst prüfen, dann müsste Gott uns nicht auf diese Weise bestrafen. Straft uns aber der Herr, so will er uns erziehen, damit wir nicht zusammen mit der gottlosen Welt verurteilt werden. Darum, meine Brüder und Schwestern, nehmt aufeinander Rücksicht und teilt das Essen miteinander, wenn ihr zusammen das Abendmahl feiert. Wer hungrig ist, soll vorher zu Hause etwas essen; sonst bringt euch dieses Mahl nicht Gottes Segen, sondern seine Strafe. Alles andere werde ich regeln, wenn ich bei euch bin.“
1. Korinther 11:17-34 HFA
Man sollte es nicht als etwas gewöhnliches betrachten oder als eine Art Picknick, denn hier geht es um Gemeinschaft im Herrn
Alle sind Brüder Christi, alle sind von ihm geliebt und alle lieben ihn
Wir sind eine soziale Gemeinschaft und da geht es garnicht, dass man sich vollfrisst und beläuft, während der andere vielleicht nix hat und hungrig zusieht
Wir alle sollten uns dem Anlass entsprechend verhalten und miteinander teilen und liebevolle Gemeinschaft haben, denn Jesus ist für uns alle gestorben
1. Samuel Kapitel 20
Letzte Woche haben wir Psalm 59 gelesen, den man einmal aus der Sicht Davids und dann aber auch aus der Sicht Jesu lesen kann
David blickt nicht auf die Umstände, sondern auf Jehova
Diese Woche lesen wir weiter in der Geschichte von David und Saul. In Kapitel 19 von 1. Samuel hatten wir beim letzten Mal gelesen: David floh vor Saul nach Rama zu Samuel. Wir lesen weiter in Kapitel 20
„David flüchtete aus der Prophetensiedlung von Rama und kam zu Jonatan. „Was habe ich nur getan?“, fragte er ihn. „Was ist meine Schuld? Was wirft dein Vater mir vor, dass er mich umbringen will?“ „Das wird auf keinen Fall geschehen“, erwiderte Jonatan. „Du wirst nicht sterben. Sieh doch, mein Vater sagt mir immer, was er vorhat, Großes und auch Kleines. Warum sollte mein Vater ausgerechnet diese Sache vor mir verheimlichen? Es ist nicht so, wie du denkst!“ Doch David widersprach: „Dein Vater weiß genau, dass ich deine Gunst gewonnen habe. Deshalb denkt er: ‚Jonatan soll das nicht wissen, denn es könnte ihn schmerzen.‘ So wahr Jahwe lebt und so gewiss du lebst: Es war nur ein Schritt zwischen mir und dem Tod!“
Jonatan fragte: „Was willst du? Was kann ich für dich tun?“ Da sagte David: „Morgen ist Neumondtag, da erwartet mich der König eigentlich an seinem Tisch. Lass mich gehen, dass ich mich in der Umgebung bis übermorgen Abend verstecke. Sollte dein Vater mich vermissen, dann sag zu ihm: ‚David hat mich dringend gebeten, in seine Vaterstadt Bethlehem laufen zu dürfen. Dort wird für seine ganze Familie das jährliche Opferfest gefeiert.‘ Wenn dein Vater sagt: ‚Es ist gut‘, dann droht mir keine Gefahr. Wenn er aber zornig wird, weißt du, dass er Böses beschlossen hat. Erweise deinem Diener doch diese Gunst! Denn du hast deinen Diener in einen Bund Jahwes mit dir treten lassen. Wenn ich aber wirklich schuldig bin, dann töte du mich! Warum willst du mich erst deinem Vater ausliefern?“ Jonatan erwiderte: „Wie kannst du mir so etwas nur zutrauen? Warum sollte ich es dir nicht sagen, wenn ich sicher weiß, dass mein Vater dir Böses antun will?“ „Und wer wird mir die Nachricht bringen, wenn dein Vater dir eine harte Antwort gibt?“, fragte David.
„Komm, wir gehen nach draußen“, sagte Jonatan zu ihm. Während sie miteinander gingen, sagte er: „Vor Jahwe, dem Gott Israels, verspreche ich dir: Ich werde meinen Vater morgen oder übermorgen um diese Zeit aushorchen. Wenn ich feststelle, dass es gut um David steht und ich dir keine Nachricht schicken sollte, dann möge Jahwe mir dies und jenes antun! Wenn mein Vater aber wirklich deinen Tod beschlossen hat, dann werde ich es dir persönlich mitteilen und dich ziehen lassen, damit du dich in Sicherheit bringen kannst. Und Jahwe möge mit dir sein, wie er mit meinem Vater gewesen ist. Und nicht wahr, solange ich lebe, wirst du mich die Güte Jahwes spüren lassen, dass ich nicht sterben muss? Entziehe auch meiner Familie niemals deine Gunst, auch dann nicht, wenn Jahwe die Feinde Davids Mann für Mann beseitigen wird.“ So schloss Jonatan einen Bund mit David und seiner Familie. Er sagte: „Möge Jahwe Davids Feinde zur Rechenschaft ziehen!“ Jonatan ließ nun auch David bei seiner Liebe zu ihm schwören, denn er liebte ihn wie sein eigenes Leben. Dann sagte Jonatan zu David: „Morgen am Neumondtag wird man dich vermissen, weil dein Platz leer bleibt. Warte bis übermorgen und komm dann schnell herunter an die Stelle, wo du dich schon einmal versteckt hast, und bleib bei dem Steinhaufen dort. Ich werde drei Pfeile nach dieser Seite schießen und so tun, als wollte ich ein Ziel treffen. Dann werde ich den Jungen schicken, die Pfeile zu suchen. Wenn ich ihm dann nachrufe: ‚Pass auf, die Pfeile liegen näher bei mir!‘, dann kannst du hervorkommen, denn es steht gut um dich. Du bist nicht in Gefahr, so wahr Jahwe lebt. Wenn ich aber zu dem Jungen sage: ‚Pass auf! Die Pfeile liegen weiter weg!‘, dann geh, denn Jahwe schickt dich weg! Für das, was wir miteinander geredet haben, soll Jahwe für alle Zeiten Zeuge zwischen mir und dir sein!“
David versteckte sich im Gelände. Am Neumondtag setzte sich der König an die Festtafel. Er saß auf seinem Platz an der Wand, wo er sich immer hinsetzte. Als Jonatan einmal aufstand, saß nur noch Abner an der Seite Sauls. Davids Platz blieb leer. Saul sagte an diesem Tag nichts, denn er dachte: „Es wird etwas vorgefallen sein, dass er den Reinheitsvorschriften nicht genügen kann.“ Als aber der Platz auch am zweiten Festtag leer war, fragte er Jonatan: „Warum ist der Sohn Isais gestern und heute nicht zum Essen gekommen?“ Jonatan erwiderte: „David hat mich dringend gebeten, nach Bethlehem gehen zu dürfen. Er sagte: ‚Lass mich doch gehen! Wir haben ein Opferfest für die ganze Familie in der Stadt, und mein Bruder hat darauf bestanden, dass ich komme. Wenn ich deine Gunst gefunden habe, dann lass mich doch gehen, dass ich meine Brüder wiedersehe!‘ Deshalb ist er nicht zum Tisch des Königs gekommen.“
Da packte Saul der Zorn und er schrie Jonatan an: „Du elender Bastard! Ich weiß genau, dass du zu diesem Sohn Isais hältst zu deiner Schande und zur Scham und Schande deiner Mutter! Denn solange der Sohn Isais lebt, wirst du ganz sicher keinen Bestand haben, weder du noch dein Königtum. Schick also hin und lass ihn zu mir bringen; er ist ein Kind des Todes!“ Doch Jonatan erwiderte seinem Vater: „Warum soll er sterben? Was hat er denn getan?“ Da schleuderte Saul den Speer nach ihm. Er wollte ihn durchbohren. Nun wusste Jonatan, dass sein Vater fest entschlossen war, David zu töten. Glühend vor Zorn stand er vom Tisch auf und aß an diesem zweiten Tag des Neumondfestes keinen Bissen mehr. Er war traurig wegen David, und es tat ihm weh, dass sein Vater ihn so beschimpft hatte.
Am nächsten Morgen ging Jonatan mit einem jungen Diener zu der Stelle, wo er sich mit David verabredet hatte. Er sagte zu dem Jungen: „Lauf und such die Pfeile, die ich abschieße!“ Während der Junge loslief, schoss er den Pfeil über ihn hinweg. Als er an die Stelle kam, wo der Pfeil niedergegangen war, rief Jonatan ihm nach: „Liegt der Pfeil nicht noch weiter von dir weg? Los, beeile dich und bleib nicht stehen!“ Der Junge hob den Pfeil auf und brachte ihn zu seinem Herrn zurück. Er wusste aber von nichts, nur Jonatan und David wussten um die Sache. Dann gab Jonatan dem Jungen seine Waffen und sagte: „Geh, bring sie in die Stadt!“
Als er gegangen war, erhob sich David neben dem Steinhaufen. Er kniete sich vor Jonatan hin und beugte sich dreimal zur Erde nieder. Dann küssten sie einander und weinten einer über den anderen. David weinte immer noch heftig, als Jonatan zu ihm sagte: „Geh in Frieden! Was wir beide im Namen Jahwes geschworen haben, dafür sei Jahwe Zeuge zwischen uns und zwischen unseren Nachkommen.„“
1. Samuel 20:1-42 BIBEL.HEUTE
David floh bei letzten Mal vor Saul nach Rama zu Samuel. Was war eigentlich passiert, dass David floh?
Saul hatte seine Leute ausgesandt, um David festzunehmen. Seine Frau verschaffte ihm durch eine List einen kurzen Vorsprung, so dass David fliehen kann
„Durch seine Flucht hatte David sich in Sicherheit gebracht. Er kam zu Samuel nach Rama und berichtete ihm alles, was Saul ihm angetan hatte. Dann ging er mit ihm zur Prophetensiedlung und blieb dort.“
1. Samuel 19:18 NBH
Saul kommt ihm nach und so flieht David zu seinem Freund Jonathan, der auch der Kronprinz war – warum?
„Nun floh David aus der Siedlung der Propheten in Rama. Heimlich suchte er Jonatan auf und fragte ihn: »Was habe ich nur falsch gemacht? Was habe ich verbrochen gegen deinen Vater? Warum will er mich umbringen?«“
1. Samuel 20:1 HFA
Scheinbar hatte David noch nicht begriffen, dass Saul ihn verfolgte, weil dieser nun begriffen hatte, dass David der neue von Jehova gesalbte König war. Scheinbar hatte David nicht begriffen, dass er selbst der künftige König ist
In der Zeit war es völlig normal, dass bei einem Putsch der alte König und dessen Familie umgebracht wurden, damit es keinen legalen Nachfolger mehr gab
Hier ist es so: der alte König weiß, dass bei erfolgreichem Putsch er selbst und seine Söhne umgebracht werden – daher wird er in so einem Fall dem zuvorkommen und sich wehren und denjenigen, der seinem Thron haben will, selbst umbringen, bevor dieser das mit ihm tut
Jonathan wehrt ab, sagt, dass sein Vater nix gegen David hätte
„»Wie kommst du darauf?«, versuchte Jonatan seinen Freund zu beruhigen. »Niemand will dich töten! Du weißt genau, dass mein Vater nichts unternimmt, ohne es vorher mit mir zu besprechen, sei es wichtig oder unwichtig. Warum sollte er mir ausgerechnet seine Mordabsichten verheimlichen? Nein, David, das siehst du falsch.« Doch David widersprach: »Natürlich weißt du nichts davon, denn dein Vater hat längst gemerkt, dass du mein Freund bist. Darum will er dich nicht damit belasten. Doch ich sage dir: So wahr der Herr lebt und du selbst lebendig vor mir stehst: Mein Leben hängt an einem seidenen Faden!«“
1. Samuel 20:2-3 HFA
Was ist das für eine Sache mit dem Neumond, von dem Jonathan spricht?
„Jonatan erklärte: »Ich will alles für dich tun.« Darauf sagte David: »Morgen beginnt doch das Neumondfest. Da sollte ich eigentlich als Gast beim königlichen Festmahl erscheinen. Doch ich komme wohl besser nicht, sondern verstecke mich bis übermorgen Abend irgendwo in der Nähe.“
1. Samuel 20:4-5 HFA
Zu Beginn eines jeden Monats sollte geopfert werden und dann essen die Familien 2 bis 3 Tage das Fleisch der Tiere. Es war also ein „Pflicht“fest
„Am Anfang jedes Monats sollt ihr mir, dem Herrn, zwei junge Stiere, einen Schafbock und sieben einjährige Lämmer darbringen, alles fehlerlose Tiere.“
4. Mose 28:11 HFA
Paulus sagt später, dass die Neumonde für Christen nicht mehr verpflichtend sind. Er spricht nicht von allen Festen und Feiertagen, sondern unter anderem von diesem monatlichen Fest. Denn dieses Fest hatte nichts mit Jehova zu tun und dem, was ER für sein Volk getan hatte
„Darum lasst euch keine Vorschriften machen über eure Ess- und Trinkgewohnheiten oder bestimmte Feiertage, über den Neumondtag und über das, was man am Sabbat tun darf oder nicht.“
Kolosser 2:16 HFA
Saul wird nicht sofort bemerken, dass David nicht anwesend ist. Denn er hätte ja auch „unrein“ sein können – unter anderem durch Sex oder weil er ein totes Tier berührt hätte oder sonstwas
(Für Jehova ist Sex nicht in dem Sinne unrein, dass er es nicht gut findet, sondern da die Völker Anbetung und Sex vermischten, der Sex mit zur Anbetung gehörte, wollte er, dass es bei seinem Volk nicht so ist. Anbetung und Sex sollen getrennt bleiben)
Was soll Jonathan sagen, wenn es Saul auffällt?
„Wenn dein Vater nach mir fragt, dann sag ihm: ›David hat mich dringend gebeten, ihn für kurze Zeit in seine Heimatstadt Bethlehem gehen zu lassen, weil seine Familie das jährliche Opferfest feiern will.‹“
1. Samuel 20:6 HFA
David ist aber nicht zu seinem Bruder gegangen, sondern er hält sich die ganzen Tage auf dem Feld versteckt
David hatte seinen Freund gebeten, dass wenn schon, dann dieser ihn umbringen solle
Was hat das mit Güte zu tun?
„Erweise denn Güte an deinem Knechte, denn du hast deinen Knecht in einen Bund Jehovas mit dir treten lassen! Wenn aber eine Ungerechtigkeit an mir ist, so töte du mich; denn warum wolltest du mich doch zu deinem Vater bringen?“
1 SAMUEL 20:8 ELB
Vielleicht geht es ihm darum, dass Jonathan das kurz und schmerzlos tun würde und Saul sich sadistisch daran erfreuen und auch austoben würde
Was ist das für ein Bund, den David und Jonathan hier machen?
Es geht darum, dass jeder dem anderem treu sein solle und dessen Familie. Denn eigentlich war es üblich, dem anderen und seine Familie auszurotten
Wegen diesem Bund kümmert sich David später um den Sohn von Jonathan
Ein Beweis dafür, dass David und Jonathan homosexuell waren?
„Er bat David: »Schwör mir, dass du dich so sicher daran halten wirst, wie du mich heute als deinen Freund liebst.« Jonatan liebte David nämlich wie sein eigenes Leben.“
1. Samuel 20:17 HFA
In der Volxbibel wird es übersetzt mit „wir sind doch beste Freunde“
Gemeint ist, dass sie Seelenverwandte sind, sie hatten beide Feuer für Jehova. Diesen Punkt hatten wir auch bereits bei Kapitel 18 behandelt: Wie ist das zu verstehen, dass Jonathan einen anderen Mann liebt?
Das „Spielchen“ mit den Pfeilen
„Dann erklärte Jonatan seinen Plan: »Morgen ist das Neumondfest. Natürlich wird man dich vermissen, wenn dein Platz leer bleibt. Geh deshalb am Abend nach dem Fest hinunter auf das Feld, wo du dich schon einmal versteckt hast. Setz dich dort hinter den großen Steinhaufen. Ich werde dann wie zufällig herauskommen und drei Pfeile in deine Richtung schießen, als wollte ich ein bestimmtes Ziel treffen. Wie gewohnt werde ich dann meinen Diener losschicken, um die Pfeile wieder zusammenzusuchen. Und nun pass auf! Sage ich zu dem Jungen: ›Die Pfeile liegen nicht weit weg von mir, bring sie her!‹, dann kannst du ruhig aus deinem Versteck hervorkommen. Du weißt dann, dass du nichts zu befürchten hast, so wahr der Herr lebt. Sage ich meinem Diener aber: ›Die Pfeile liegen weiter weg‹, dann heißt das, dass du sofort fliehen musst, ja, dass der Herr selbst dich von hier wegschickt. Was wir jedoch heute ausgemacht haben, das soll für immer gelten. Der Herr selbst ist Zeuge unseres gegenseitigen Versprechens.«“
1. Samuel 20:18-23 HFA
Warum nicht direkt?
Saul wird wohl David und Jonathan überwachen lassen haben, „sein Telefon wird abgehört“. Das mit den Pfeilen war ein codierte Nachricht
Ein Widerspruch?
„Und der König setzte sich auf seinen Sitz, wie die anderen Male, auf den Sitz an der Wand; und Jonathan stand auf, und Abner setzte sich zur Seite Sauls; und der Platz Davids blieb leer.“
1 SAMUEL 20:25 ELB
„Er saß wie gewohnt an seinem Platz an der Wand neben Abner und gegenüber von Jonatan. Davids Platz aber blieb leer.“
1. Samuel 20:25 HFA
Warum der Unterschied?
Jonathan steht auf und macht den Platz neben dem König frei, so dass Abner und Saul nebeneinander sitzen können. Es sagen also beide Übersetzungen das selbe aus
Neben dem König bzw dem Hausherrn zu sitzen, zeigt, dass man in der Gunst ganz oben steht. D.h dass Jonathan seinen Platz frei macht, der ihm zusteht, damit der Heeroberste den Platz der Gunst einnehmen kann
Dies hat für ihn den Vorteil, dass er besser und unauffälliger raus gehen kann und zudem das Gesicht des Vaters sehen kann und wie seine Stimmung war
Er macht also zum einen den Ehrenplatz frei, zum anderen macht er deutlich, dass er sich mit Saul unterhalten will
Saul und der Name „David“
„Saul sagte an diesem Tag nichts dazu, denn er dachte: »David kann sicher aus irgendeinem Grund den Reinheitsvorschriften nicht genügen.« Doch als Davids Platz auch am zweiten Feiertag leer blieb, fragte Saul seinen Sohn: »Weißt du, warum dieser Sohn Isais weder gestern noch heute zum Essen gekommen ist?« Jonatan erwiderte: »Er hat mich dringend gebeten, ihn zu entschuldigen, damit er nach Bethlehem gehen kann. Er sagte mir: ›Wir feiern zu Hause das jährliche Opferfest unserer Familie. Mein ältester Bruder wollte mich unbedingt dabeihaben. Willst du mir einen Gefallen tun, dann befreie mich von meinen Verpflichtungen, damit ich meine Verwandten besuchen kann.‹ Ich habe es ihm erlaubt, und darum war er gestern und heute nicht hier.«“
1. Samuel 20:26-29 HFA
Der Neumond wurde nicht berechnet, sondern er mußte gesehen worden sein. So ist es noch heute bei den Juden. Daher konnte es sein, dass er mit seiner Frau was hatte, da er nicht wusste, dass Neumond sein würde
Aber am zweiten Tag reagiert Saul zornig, was sich schon in der Formulierung zeigt, als er nach David fragt. Er nennt nicht den Namen, sondern fragt distanziert nach „dem Sohn von …“ . Wenn er so drauf ist, kann er einfach den Namen nicht aussprechen. Achten wir mal beim weiteren lesen drauf
Warum?
Der Name David bedeutet „der Geliebte“ und das kann man natürlich nicht aussprechen, wenn man sauer ist
Ähnlich wie mit Jesus
Der Name bedeutet „Jehova ist Rettung“, man nannte ihn Jesus „Ben Josephs“ – im Prinzip der Nachname (was etwas unpersönlich ist)
Es kommt im Laufe der Geschichte David-Saul immer wieder vor, dass Saul ihn mit Nachnamen anspricht
Jonathan erklärt Davids Abwesenheit
„Er sagte mir: ›Wir feiern zu Hause das jährliche Opferfest unserer Familie. Mein ältester Bruder wollte mich unbedingt dabeihaben. Willst du mir einen Gefallen tun, dann befreie mich von meinen Verpflichtungen, damit ich meine Verwandten besuchen kann.‹ Ich habe es ihm erlaubt, und darum war er gestern und heute nicht hier.«“
1. Samuel 20:29 HFA
Saul flippt komplett aus
Saul rastete total aus: „Was bist du für ein Arsch! Ich hab schon lange kapiert, dass du und dieser verdammte Pisser unter einer Decke stecken! Das ist oberpeinlich, nicht nur für dich, sondern auch für deine Mutter, weil sie dich geboren hat! Solange dieser Typ noch lebt, kannst du echt vergessen, dass du mal selber Präsident wirst! Ich erwarte von dir, dass du sofort einen Trupp zusammenstellst und ihn festnehmen lässt. David muss sterben!“
1. Samuel 20:30-31 Volxbibel
„»Was hat er eigentlich getan?«, fragte Jonatan. »Warum soll er hingerichtet werden?« Als Antwort schleuderte Saul wütend seinen Speer nach seinem Sohn, um ihn damit zu durchbohren. Da merkte Jonatan, dass Saul fest entschlossen war, David zu töten.“
1. Samuel 20:32-33 HFA
Nun begreift selbst Jonathan, dass das nicht nur Launen bei dem Vater sind, sondern dass er David wirklich hasst, weil er sein Nachfolger sein würde
„Voller Zorn stand er vom Tisch auf und aß an diesem Tag keinen Bissen mehr. Er war tief getroffen, weil sein Vater seinen Freund David so beschimpft hatte.“
1. Samuel 20:34 HFA
Nun ist Jonathan stinksauer und steht auf. Aber warum?
„Er stand wütend vom Esstisch auf und ging in sein Zimmer. Von diesem zweiten Tag der Festtage an konnte Jonatan nichts mehr essen, weil er sich solche Sorgen um David machte, denn sein Vater hatte ja den ganzen Hass gegen David bei diesem Essen rausgelassen.“ (Volxbibel)
Der 3. Tag – das Spiel mit den Pfeilen
„Am nächsten Morgen ging Jonatan wie verabredet auf das Feld hinaus. Ein junger Diener begleitete ihn. »Lauf schon mal los!«, befahl Jonatan. »Du sollst die Pfeile suchen, die ich gleich abschieße.« Der Junge rannte los, und Jonatan schoss seinen ersten Pfeil weit über ihn hinaus. Als der Junge dort ankam, wo er den Pfeil zu finden meinte, rief Jonatan: »Lauf nur, der Pfeil muss noch weiter geflogen sein. Los, beeil dich!« Schließlich fand der Diener den Pfeil und brachte ihn seinem Herrn zurück. Natürlich verstand er nicht, was sein Herr mit diesen Worten beabsichtigt hatte, denn nur David und Jonatan wussten Bescheid.
Jonatan übergab seinem Diener Bogen und Pfeile und schickte ihn damit in die Stadt zurück.
Sobald der Junge verschwunden war, kam David aus seinem Versteck hinter dem Steinhaufen hervor. Er warf sich vor Jonatan zu Boden und verbeugte sich dreimal. Sie küssten sich zum Abschied, und beiden kamen die Tränen. Noch während David heftig weinte, sagte Jonatan: »Geh in Frieden, David! Vergiss nie, was wir einander im Namen des Herrn geschworen haben. Es soll für immer gelten, auch für deine und meine Nachkommen. Der Herr selbst ist unser Zeuge.«“
1. Samuel 20:35-42 HFA
Er spielt das Spiel so lange, bis er völlig sicher ist, dass sie unbeobachtet sind
Warum weint David „über die Maßen“?
Als er weg war, kam David aus seinem Versteck raus. Er rannte zu Jonatan, kniete sich vor ihm auf den Boden und verbeugte sich dreimal. Dann umarmten sich die beiden und weinten voll lange, besonders David war am Flennen. „Jetzt zieh ab!“, sagte Jonatan schließlich zu ihm. „Und vergiss nicht unseren Vertrag, den wir vor Gott miteinander geschlossen haben, ja? Gott war Zeuge, und das bleibt er auch. Dieser Vertrag gilt zwischen uns und unseren Kindern, für immer.“ (Volxbibel)
Warum ist David trauriger als Jonathan?
Er war nun ein Verbannter und damit getrennt von Frau und Familie, er verliert nicht nur einen Freund
Soweit für heute, nächste Woche geht es weiter
Wir wünschen euch noch einen schönen Abend und eine gesegnete Woche 😘
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1. Samuel Kapitel 19
„Und Saul redete zu seinem Sohne Jonathan und zu allen seinen Knechten, daß er David töten wolle. Jonathan aber, der Sohn Sauls, hatte großes Wohlgefallen an David. Und Jonathan berichtete es David und sprach: Mein Vater Saul sucht dich zu töten; und nun hüte dich doch morgen und halte dich verborgen und verstecke dich. Ich aber will hinausgehen und an der Seite meines Vaters stehen auf dem Felde, wo du bist, und ich will zu meinem Vater von dir reden und sehen, wie es steht, und es dir berichten.
Und Jonathan redete zu seinem Vater Saul Gutes von David und sprach zu ihm: Der König versündige sich nicht an seinem Knechte, an David; denn er hat nicht gegen dich gesündigt, und seine Taten sind dir sehr nützlich. Und er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen, und Jehova hat dem ganzen Israel eine große Rettung geschafft. Du hast es gesehen und dich gefreut; und warum willst du dich an unschuldigem Blute versündigen, indem du David tötest ohne Ursache? Und Saul hörte auf die Stimme Jonathans, und Saul schwur: So wahr Jehova lebt, wenn er getötet wird! Da rief Jonathan dem David, und Jonathan berichtete ihm alle diese Worte. Und Jonathan brachte David zu Saul, und er war vor ihm wie früher.
Und es ward wiederum Krieg; und David zog aus und stritt wider die Philister und richtete eine große Niederlage unter ihnen an, und sie flohen vor ihm. Und ein böser Geist von Jehova kam über Saul; und er saß in seinem Hause, mit seinem Speer in der Hand, und David spielte mit der Hand. Und Saul suchte David mit dem Speere an die Wand zu spießen; aber er wich aus vor Saul, und er stieß den Speer in die Wand. Und David floh und entrann in selbiger Nacht.
Da sandte Saul Boten in das Haus Davids, um ihn zu bewachen und ihn am Morgen zu töten. Aber Michal, sein Weib, tat es David kund und sprach: Wenn du nicht diese Nacht deine Seele rettest, so wirst du morgen getötet werden.
Und Michal ließ David durchs Fenster hinab; und er ging weg und floh und entrann. Und Michal nahm den Teraphim und legte ihn ins Bett und legte das Geflecht von Ziegenhaar zu seinen Häupten und deckte ihn mit dem Tuche zu. Und Saul sandte Boten, um David zu holen; und sie sprach: Er ist krank. Da sandte Saul die Boten, um David zu sehen, und sprach: Bringet ihn im Bett zu mir herauf, daß ich ihn töte!
Und die Boten kamen, und siehe, der Teraphim war im Bett, und das Geflecht von Ziegenhaar zu seinen Häupten. Da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich also betrogen und hast meinen Feind gehen lassen, daß er entronnen ist? Und Michal sprach zu Saul: Er sagte zu mir: Laß mich gehen! Warum sollte ich dich töten?
David aber war geflohen und entronnen; und er kam zu Samuel nach Rama und berichtete ihm alles, was Saul ihm getan hatte. Und er und Samuel gingen hin und wohnten zu Najoth. Und es wurde Saul berichtet und gesagt: Siehe, David ist in Najoth zu Rama. Da sandte Saul Boten, um David zu holen. Als sie aber die Versammlung der Propheten sahen, welche weissagten, und Samuel als Vorsteher über sie dabeistehen, da kam der Geist Gottes über die Boten Sauls, und auch sie weissagten. Und man berichtete es Saul, und er sandte andere Boten, und auch sie weissagten; und Saul sandte wiederum dritte Boten, und auch sie weissagten.
Da ging auch er nach Rama und kam an die große Zisterne, die zu Seku ist; und er fragte und sprach: Wo sind Samuel und David? Und man sprach: Siehe, in Najoth zu Rama.
Und er ging dorthin, nach Najoth zu Rama; und auch über ihn kam der Geist Gottes, und er ging, immerfort weissagend, bis er in Najoth zu Rama ankam. Und auch er zog seine Oberkleider aus, und auch er weissagte vor Samuel, und er lag nackt da jenen ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher sagt man: Ist auch Saul unter den Propheten?“
1 SAMUEL 19:1-24 ELB
Warum redet Saul so offen über David?
„Saul machte vor seinem Sohn Jonatan und vor allen Bediensteten kein Geheimnis daraus, dass er David ermorden wollte. Jonatan aber liebte David sehr.“
1. Samuel 19:1 HFA
Wenn Saul seiner Leibwache den Befehl gibt, David zu töten, ist Jonathan ja mit von der Partie, denn er gehörte ja auch mit zum Militär
„Jonathan aber…“, er war nicht der Meinung wie sein Vater
Zweimal Hinweis darauf, dass Jonathan der Sohn von Saul ist. Warum?
Er ist zwar dessen Sohn, aber er ist anders als der Vater
Um den Kontrast zu zeigen
Jonathan warnt David
„Darum warnte er ihn: »Sei vorsichtig, mein Vater will dich umbringen! Es ist besser, wenn du dich morgen früh hier nicht zeigst. Such dir draußen ein gutes Versteck und verhalte dich ruhig! Ich selbst will morgen meinen Vater aufs freie Feld hinaus begleiten. Sobald wir in der Nähe deines Verstecks sind, will ich mit ihm über dich sprechen und versuchen herauszufinden, wie die Dinge stehen. Was er mir sagt, will ich dir berichten.«“
1. Samuel 19:2-3 HFA
Warum rennt David nicht weg und versteckt sich nur für einen Tag?
Jonathan wollte ja noch mal mit seinem Vater sprechen
Wie läuft das Gespräch ab?
„Als Jonatan am nächsten Morgen mit seinem Vater sprach, legte er ein gutes Wort für David ein und warnte den König, sich an seinem Diener zu vergreifen. »David hat dir doch noch nie irgendeinen Schaden zugefügt«, versuchte er seinem Vater klarzumachen. »Im Gegenteil: Er hat dir nur genutzt. Hast du vergessen, wie er sein Leben aufs Spiel setzte, als er den Philister tötete? Und wie der Herr durch ihn den Israeliten zu einem großen Sieg über die Philister verhalf? Du warst doch damals dabei und hast dich mit allen anderen gefreut. Warum willst du diesen unschuldigen Mann nun ermorden? Du lädst schwere Schuld auf dich, wenn du David ohne jeden Grund umbringst.« Da ließ Saul sich von Jonatan umstimmen. Er schwor: »So wahr der Herr lebt: David soll nicht getötet werden.« Jonatan rief David aus seinem Versteck heraus und berichtete ihm alles. Zusammen gingen sie zu Saul, und David diente dem König wie vorher.“
1. Samuel 19:4-7 HFA
Wen bringt er in den Mittelpunkt?
David ist ja nur ein Werkzeug Jehovas
David ist mit Jehova
Saul hört auf den Sohn
„Da ließ Saul sich von Jonatan umstimmen. Er schwor: »So wahr der Herr lebt: David soll nicht getötet werden.«“
Dies erinnert uns an das, was wir einige Kapitel zuvor gelesen haben, es war eine ähnliche Formulierung
„Doch da schritten die Soldaten ein: »Jonatan, der Israel heute durch seinen mutigen Vorstoß gerettet hat, soll sterben? Niemals lassen wir das zu! So wahr der Herr lebt: Nicht ein einziges Haar soll ihm gekrümmt werden, denn er hat diesen Sieg heute mit Gottes Hilfe errungen.« So retteten die Israeliten Jonatan vor dem Tod.“
1. Samuel 14:45
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