Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
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Stoff zu Daniel Kapitel 2
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Kapitel vier
Ein riesiges Standbild — Aufstieg und Fall
EIN Jahrzehnt ist vergangen, seitdem König Nebukadnezar Daniel und andere der ‘Vornehmsten des Landes Juda’ nach Babylon in die Gefangenschaft geführt hat (2. Könige 24:15). Der junge Daniel dient am Hofe des Königs, als plötzlich eine lebensbedrohende Situation entsteht. Warum sollte uns das interessieren? Weil Jehova Gott dadurch, daß er in bestimmter Weise eingreift, nicht nur das Leben Daniels und anderer rettet, sondern uns auch den Aufmarsch von Weltmächten der biblischen Prophetie bis in die Gegenwart hinein zeigt.
EIN MONARCH VOR EINEM SCHWIERIGEN PROBLEM
2 „Im zweiten Jahr des Königtums Nebukadnezars“, so schreibt der Prophet Daniel, „hatte Nebukadnezar Träume; und sein Geist begann beunruhigt zu werden, und selbst sein Schlaf war für ihn dahin“ (Daniel 2:1). Die Träume hatte Nebukadnezar, der König des Babylonischen Reiches. Er war 607 v. u. Z. eigentlich zum Weltherrscher aufgestiegen, als Jehova Gott zugelassen hatte, daß er die Stadt Jerusalem und ihren Tempel zerstörte. Im zweiten Jahr seiner Weltherrschaft (606/605 v. u. Z.) sandte Gott ihm einen Traum, der ihn in Schrecken versetzte.
3 Dieser Traum beunruhigte Nebukadnezar so sehr, daß er nicht schlafen konnte. Natürlich interessierte sich der mächtige König außerordentlich für die Bedeutung seines Traumes. Aber er hatte den Traum vergessen. Daher ließ er die Magier, Beschwörer und Zauberer Babylons rufen. Sie sollten ihm erzählen, was er geträumt hatte, und den Traum deuten. Damit waren sie jedoch überfordert. Ihr Unvermögen machte Nebukadnezar derart wütend, daß er befahl, „alle Weisen Babylons [zu] vernichten“. Dieser Befehl hätte zu einer direkten Begegnung des Propheten Daniel mit dem ernannten Scharfrichter geführt. Wieso? Weil man Daniel und seine drei hebräischen Gefährten — Hananja, Mischael und Asarja — zu den Weisen Babylons zählte (Daniel 2:2-14).
DANIEL KOMMT ZU HILFE
4 Als Daniel von dem Grund für den strengen Erlaß Nebukadnezars erfuhr, ging er zu ihm und „erbat sich vom König, daß er ihm eigens dazu Zeit gäbe, dem König die wahre Deutung anzuzeigen“. Diese Bitte wurde ihm gewährt. Daniel begab sich wieder in sein Haus, und er und seine drei hebräischen Freunde erbaten „von dem Gott des Himmels Erbarmen hinsichtlich dieses Geheimnisses“. Noch in derselben Nacht offenbarte Jehova Daniel das Geheimnis des Traumes. Voller Dankbarkeit sagte Daniel: „Möge der Name Gottes gesegnet werden von unabsehbarer Zeit ja bis auf unabsehbare Zeit, denn Weisheit und Macht — denn sie gehören ihm. Und er ändert Zeiten und Zeitabschnitte, indem er Könige absetzt und Könige einsetzt, den Weisen Weisheit gibt und Erkenntnis denen, die Unterscheidungsvermögen kennen. Er offenbart die tiefen Dinge und die verborgenen Dinge, da er weiß, was im Finstern ist; und bei ihm wohnt ja das Licht.“ Daniel pries Jehova, der ihm diese Einsicht gewährt hatte (Daniel 2:15-23).
5 Am nächsten Tag wandte sich Daniel an Arjoch, den Obersten der Leibwache, der beauftragt worden war, die Weisen Babylons zu vernichten. Als dieser erfuhr, daß Daniel den Traum deuten könne, brachte er ihn eilends zum König. Vor Nebukadnezar gab Daniel nicht sich selbst die Ehre, sondern sagte: „Es existiert ein Gott in den Himmeln, der ein Offenbarer von Geheimnissen ist, und er hat König Nebukadnezar bekanntgegeben, was im Schlußteil der Tage geschehen soll.“ Daniel stand nun im Begriff, nicht nur die Zukunft des Babylonischen Reiches zu enthüllen, sondern auch einen Überblick über Weltereignisse von der Zeit Nebukadnezars bis in unsere Zeit und noch darüber hinaus zu geben (Daniel 2:24-30).
DEN TRAUM IN ERINNERUNG GERUFEN
6 Nebukadnezar hörte aufmerksam zu, als Daniel erklärte: „Du, o König, erblicktest dann, und siehe, ein gewisses riesenhaftes Bild. Dieses Bild, das groß und dessen Glanz außerordentlich war, stand vor dir, und sein Aussehen war schrecklich. Was dieses Bild betrifft, sein Haupt war aus gutem Gold, seine Brust und seine Arme waren aus Silber, sein Bauch und seine Oberschenkel waren aus Kupfer, seine Beine waren aus Eisen, seine Füße waren teils aus Eisen und teils aus geformtem Ton. Du schautest weiter, bis ein Stein herausgehauen wurde, nicht mit Händen, und er schlug das Bild an seine Füße aus Eisen und geformtem Ton und zermalmte sie. Zu dieser Zeit wurden das Eisen, der geformte Ton, das Kupfer, das Silber und das Gold alle zusammen zermalmt und wurden wie die Spreu von der Sommerdreschtenne, und der Wind trug sie weg, so daß gar keine Spur davon gefunden wurde. Und was den Stein betrifft, der das Bild traf, er wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde“ (Daniel 2:31-35).
7 Wie begeistert Nebukadnezar gewesen sein muß, als Daniel ihm den Traum darlegte! Doch halt! Die Weisen Babylons sollten nur dann verschont werden, wenn Daniel den Traum auch deuten konnte. Daniel sprach für sich und seine drei hebräischen Freunde, als er sagte: „Dies ist der Traum, und seine Deutung werden wir vor dem König ansagen“ (Daniel 2:36).
EIN KÖNIGREICH VON AUSSERGEWÖHNLICHEM RANG
8 „Du, o König, du König der Könige, du, dem der Gott des Himmels das Königreich, die Macht und die Stärke und die Würde gegeben hat und in dessen Hand er überall, wo die Menschensöhne wohnen, die Tiere des Feldes und die geflügelten Geschöpfe der Himmel gegeben hat und den er zum Herrscher über sie alle gemacht hat: du selbst bist das Haupt von Gold“ (Daniel 2:37, 38). Diese Worte trafen auf Nebukadnezar zu, nachdem Jehova ihn gebraucht hatte, 607 v. u. Z. Jerusalem zu zerstören. Und sie trafen deshalb zu, weil die Könige, die in Jerusalem auf dem Thron saßen, aus der Linie Davids, des gesalbten Königs Jehovas, stammten. Jerusalem war die Hauptstadt von Juda, dem Vorbildkönigreich Gottes, das Jehovas Souveränität über die Erde vertrat. Mit der Zerstörung dieser Stadt im Jahre 607 v. u. Z. hörte das Vorbildkönigreich Gottes auf zu bestehen (1. Chronika 29:23; 2. Chronika 36:17-21). Nun konnten die aufeinanderfolgenden Weltmächte, dargestellt durch die metallenen Teile des Standbildes, ohne Einmischung des Vorbildkönigreiches Gottes die Weltherrschaft ausüben. Als das Haupt von Gold — das kostbarste Metall, das man im Altertum kannte — zeichnete sich Nebukadnezar dadurch aus, daß er dieses Königreich gestürzt hatte, indem er Jerusalem zerstörte. (Siehe „Ein kriegerischer König errichtet ein Weltreich“, Seite 63.)
9 Nebukadnezar, der 43 Jahre im Babylonischen Reich herrschte, war das Oberhaupt einer Dynastie, zu der auch sein Schwiegersohn Nabonid und Ewil-Merodach, sein ältester Sohn, gehörten. Diese Dynastie bestand noch weitere 43 Jahre bis zum Tod Belsazars, des Sohnes Nabonids, im Jahre 539 v. u. Z. (2. Könige 25:27; Daniel 5:30). Das goldene Haupt des Standbildes, das Nebukadnezar im Traum gesehen hatte, stellte also nicht lediglich ihn dar, sondern die gesamte babylonische Herrscherlinie.
10 Daniel erklärte Nebukadnezar: „Nach dir wird sich ein anderes Königreich erheben, geringer als du“ (Daniel 2:39). Dieses Königreich — symbolisiert durch Brust und Arme des Standbildes, die aus Silber waren — sollte auf die Dynastie Nebukadnezars folgen. Etwa 200 Jahre zuvor hatte Jesaja das betreffende Königreich vorhergesagt und sogar den Namen seines siegreichen Königs genannt: Cyrus (Jesaja 13:1-17; 21:2-9; 44:24 bis 45:7; 45:13). Es handelte sich um das Medo-Persische Reich. Medo-Persien entwickelte zwar eine hohe Kultur, die derjenigen des Babylonischen Reiches nicht nachstand, aber das Königreich wird durch Silber dargestellt, ein Metall, das nicht so edel ist wie Gold. Dieses Königreich war geringer als die babylonische Weltmacht, weil es im Unterschied zu dieser nicht dazu gebraucht wurde, Gottes Vorbildkönigreich Juda, dessen Hauptstadt Jerusalem war, zu stürzen.
11 Etwa 60 Jahre nach der Deutung des Traumes wurde Daniel Zeuge von dem Ende der Dynastie Nebukadnezars. Er befand sich am Ort des Geschehens, als das medo-persische Heer in der Nacht vom 5./6. Oktober 539 v. u. Z. in das scheinbar uneinnehmbare Babylon eindrang und König Belsazar tötete. Mit Belsazars Tod hörte das goldene Haupt des Standbildes aus dem Traum — das Babylonische Reich — zu bestehen auf.
EXILANTEN DURCH EIN KÖNIGREICH BEFREIT
12 Medo-Persien löste 539 v. u. Z. das Babylonische Reich als vorherrschende Weltmacht ab. Erster Herrscher in der eroberten Stadt Babylon wurde mit 62 Jahren Darius, der Meder (Daniel 5:30, 31). Für kurze Zeit regierte er gemeinsam mit dem Perser Cyrus das Medo-Persische Reich. Als Darius starb, wurde Cyrus der Alleinherrscher des Persischen Reiches. Für die Juden in Babylon bedeutete die Herrschaft des Cyrus die Befreiung aus der Gefangenschaft. Im Jahre 537 v. u. Z. gab Cyrus einen Erlaß heraus, der den Exiljuden in Babylon erlaubte, in ihr Heimatland zurückzukehren und Jerusalem und den Tempel Jehovas wieder aufzubauen. Das Vorbildkönigreich Gottes wurde in Juda und Jerusalem allerdings nicht wiederaufgerichtet (2. Chronika 36:22, 23; Esra 1:1 bis 2:2a).
13 Die silberne Brust und die silbernen Arme des im Traum erschienenen Standbildes stellten die persische Königslinie dar, beginnend mit Cyrus dem Großen. Diese Dynastie blieb mehr als 200 Jahre bestehen. Cyrus soll auf einem Feldzug im Jahre 530 v. u. Z. umgekommen sein. Von den 12 Königen, die ihm auf den Thron des Persischen Reiches folgten, behandelten zumindest zwei das auserwählte Volk Jehovas wohlwollend. Der eine war Darius I. (ein Perser) und der andere Artaxerxes I.
14 Darius I. war der dritte in der Linie der persischen Könige nach Cyrus dem Großen. Seine zwei Vorgänger waren möglicherweise Kambyses II. und dessen Bruder Bardiya (oder vielleicht ein Magier namens Gaumata, der sich als Bardiya ausgab). Zu der Zeit, als Darius I., auch Darius der Große genannt, im Jahre 521 v. u. Z. den Thron bestieg, war der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem mit einem Verbot belegt. Als man in den Archiven in Ekbatana das Dokument fand, das den Erlaß des Cyrus enthielt, hob Darius im Jahre 520 v. u. Z. nicht nur das Verbot auf, sondern stellte für den Wiederaufbau des Tempels auch Geldmittel aus dem königlichen Schatz zur Verfügung (Esra 6:1-12).
15 Der nächste persische Herrscher, der die jüdischen Bemühungen beim Wiederaufbau unterstützte, war Artaxerxes I., der 475 v. u. Z. seinem Vater Ahasverus (Xerxes I.) auf den Thron folgte. Artaxerxes erhielt den Beinamen Longimanus, weil seine rechte Hand länger war als die linke. Im 20. Jahr seiner Herrschaft, und zwar 455 v. u. Z., ernannte er seinen jüdischen Mundschenken Nehemia zum Statthalter von Juda und beauftragte ihn, die Mauern Jerusalems wieder aufzubauen. Diese Handlung kennzeichnete den Beginn der in Daniel, Kapitel 9 erwähnten ‘siebzig Jahrwochen’ und bestimmte die Zeit für das Erscheinen und den Tod des Messias oder Christus, Jesus von Nazareth (Daniel 9:24-27; Nehemia 1:1; 2:1-18).
16 Der letzte der sechs Könige, die Artaxerxes I. auf den Thron des Persischen Reiches folgten, war Darius III. Seine Herrschaft fand 331 v. u. Z. ein jähes Ende, als ihm Alexander der Große bei Gaugamela, in der Nähe des alten Ninive, eine schreckliche Niederlage beibrachte. Das bedeutete das Ende der medo-persischen Weltmacht, die durch den silbernen Teil des Standbildes im Traum Nebukadnezars dargestellt wurde. Die nachfolgende Macht war in einer Hinsicht überlegen, doch in einer anderen Hinsicht geringer. Das wird deutlich, wenn wir uns anhören, wie Daniel den Traum Nebukadnezars weiter deutete.
EIN AUSGEDEHNTES, DOCH GERINGERES KÖNIGREICH
17 Daniel erklärte Nebukadnezar, daß der Bauch und die Oberschenkel des riesigen Standbildes „ein anderes Königreich“ darstellten, „ein drittes, aus Kupfer, das über die ganze Erde herrschen wird“ (Daniel 2:32, 39). Dieses dritte Königreich würde auf Babylonien und Medo-Persien folgen. Da Kupfer nicht so edel ist wie Silber, wäre die neue Weltmacht geringer als Medo-Persien, und zwar insofern, als sie mit keinem Vorrecht geehrt werden sollte, das mit der Befreiung des Volkes Jehovas zu vergleichen gewesen wäre. Doch das mit Kupfer verglichene Königreich würde „über die ganze Erde herrschen“, was darauf hindeutete, daß es eine größere Ausdehnung haben sollte als Babylonien oder Medo-Persien. Was beweisen die geschichtlichen Tatsachen in bezug auf diese Weltmacht?
18 Kurz nachdem der ehrgeizige Alexander III. im Jahre 336 v. u. Z. im Alter von 20 Jahren den Thron von Makedonien geerbt hatte, unternahm er einen Eroberungsfeldzug. Wegen seines militärischen Erfolgs nannte man ihn Alexander den Großen. Er errang einen Sieg nach dem anderen und drang immer weiter in das persische Herrschaftsgebiet ein. Mit seinem Sieg über Darius III. in der Schlacht bei Gaugamela 331 v. u. Z. begann der Zerfall des Persischen Reiches, und Alexander machte Griechenland zur neuen Weltmacht.
19 Im Anschluß an seinen Triumph bei Gaugamela ging Alexander daran, die persischen Hauptstädte Babylon, Susa, Persepolis und Ekbatana einzunehmen. Er unterwarf auch den übrigen Teil des Perserreiches und dehnte seine Eroberungen bis in den Westen Indiens aus. In den eroberten Ländern wurden griechische Kolonien gegründet. So verbreiteten sich die griechische Sprache und Kultur im gesamten Herrschaftsgebiet. Das Griechische Reich wurde tatsächlich größer als alle seine Vorgänger. Wie Daniel vorhergesagt hatte, herrschte das durch Kupfer dargestellte Königreich „über die ganze Erde“. Das hatte unter anderem zur Folge, daß Griechisch (Koine) zur allgemeinen Verkehrssprache wurde. Da diese Sprache eine präzise Ausdrucksweise erlaubte, erwies sie sich als äußerst nützlich beim Abfassen der Christlichen Griechischen Schriften und für die Verbreitung der guten Botschaft von Gottes Königreich.
20 Alexander der Große lebte als Weltherrscher nur noch acht Jahre. Obwohl er eigentlich noch ein junger Mann war, nämlich erst 32 Jahre, erkrankte er nach einem Bankett und starb kurz darauf, am 13. Juni 323 v. u. Z. Im Laufe der Zeit wurde sein riesiges Reich in vier Territorien aufgeteilt. Jedes Territorium wurde von einem seiner Generäle regiert. So entstanden aus einem Großreich vier Reiche, die letzten Endes im Römischen Reich aufgingen. Die mit Kupfer verglichene Weltmacht bestand nur noch bis 30 v. u. Z., als das letzte dieser vier Königreiche — das von der ptolemäischen Dynastie regierte Ägypten — schließlich an Rom fiel.
EIN KÖNIGREICH, DAS ZERMALMT UND ZERSCHMETTERT
21 Daniel sagte über das im Traum erschienene Standbild weiter: „Was das vierte Königreich [nach Babylon, Medo-Persien und Griechenland] betrifft, es wird sich stark wie Eisen erweisen. Insofern als Eisen alles andere zermalmt und zermahlt, so wird es wie Eisen, das zerschmettert, auch alle diese zermalmen und zerschmettern“ (Daniel 2:40). Diese Weltmacht wäre angesichts ihrer Kraft und Fähigkeit zu zerschmettern mit Eisen vergleichbar — also stärker als die durch Gold, Silber und Kupfer dargestellten Reiche. Bei dem Römischen Reich handelte es sich um eine solche Weltmacht.
22 Rom zerschmetterte und zermalmte das Griechische Reich und einverleibte seinem Herrschaftsgebiet die Überbleibsel der medo-persischen und der babylonischen Weltmacht. Es zeigte keine Achtung vor dem Königreich Gottes, das von Jesus Christus verkündigt wurde, und brachte ihn 33 u. Z. an einem Marterpfahl zu Tode. Rom wollte das wahre Christentum zerschmettern und verfolgte deshalb Jesu Jünger. Im Jahre 70 u. Z. zerstörten die Römer außerdem Jerusalem und seinen Tempel.
23 Die eisernen Beine des Standbildes aus Nebukadnezars Traum stellten aber nicht nur das Römische Reich dar, sondern auch dessen späteren politischen Abkömmling. Beachten wir folgende Worte aus Offenbarung 17:10: „Da sind sieben Könige: fünf sind gefallen, einer ist, der andere ist noch nicht gekommen, doch wenn er gekommen ist, muß er eine kurze Weile bleiben.“ Als der Apostel Johannes diese Worte aufzeichnete, wurde er von den Römern auf der Insel Patmos gefangengehalten. Bei den fünf Königen oder Weltmächten, die gefallen waren, handelte es sich um Ägypten, Assyrien, Babylon, Medo-Persien und Griechenland. Der sechste König — das Römische Reich — war noch an der Macht. Aber auch dieser sollte fallen, und der siebte König würde in einem der von Rom eroberten Territorien aufsteigen. Welche Weltmacht wäre das?
24 Britannien gehörte einmal zum nordwestlichen Teil des Römischen Reiches. Aber 1763 wurde daraus das Britische Reich — das Britannien, das die sieben Weltmeere beherrschte. 1776 erklärten seine 13 amerikanischen Kolonien ihre Unabhängigkeit und gründeten die Vereinigten Staaten von Amerika. In späteren Jahren wurden Britannien und die Vereinigten Staaten jedoch sowohl im Krieg als auch im Frieden Partner. So entstand der anglo-amerikanische Zusammenschluß, die siebte Weltmacht der biblischen Prophetie. Wie das Römische Reich hat sie sich als „stark wie Eisen“ erwiesen, indem sie eisengleiche Herrschaftsgewalt ausübt. Somit stehen die eisernen Beine des Standbildes aus dem Traum sowohl für das Römische Reich als auch für die anglo-amerikanische Doppelweltmacht.
EIN ZERBRECHLICHES GEMISCH
25 Daniel erklärte Nebukadnezar als nächstes: „Daß du die Füße und die Zehen teils aus geformtem Töpferton und teils aus Eisen bestehend sahst: Das Königreich selbst wird sich als geteilt erweisen, aber etwas von der Härte des Eisens wird offenbar in ihm sein, da du ja das Eisen mit feuchtem Ton vermischt erblickt hast. Und was die Fußzehen betrifft, die teils aus Eisen und teils aus geformtem Ton waren: Das Königreich wird sich teils als stark erweisen und wird sich teils als zerbrechlich erweisen. Daß du Eisen mit feuchtem Ton vermischt erblickt hast: Sie werden schließlich mit der Nachkommenschaft der Menschen vermischt sein; aber sie werden sicherlich nicht aneinanderhaften, dieses an jenem, so wie sich Eisen nicht mit geformtem Ton vermischt“ (Daniel 2:41-43).
26 Die aufeinanderfolgenden Weltmächte wurden durch die verschiedenen Teile des Standbildes in Nebukadnezars Traum dargestellt, beginnend mit dem Kopf bis hin zu den Füßen. Logischerweise stellten die Füße und Zehen aus ‘Eisen, vermischt mit feuchtem Ton’, die letzte Ausdrucksform der Menschenherrschaft in der „Zeit des Endes“ dar (Daniel 12:4).
27 Bei Anbruch des 20. Jahrhunderts herrschte das Britische Reich über ein Viertel der Erdbevölkerung. Andere europäische Reiche übten über weitere Millionen von Menschen Herrschaft aus. Doch nach dem Ersten Weltkrieg traten an die Stelle der Reiche mehrere Nationalstaaten. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschleunigte sich diese Entwicklung. Mit dem weiter wachsenden Nationalismus stieg die Zahl der Nationalstaaten in der Welt drastisch an. Die zehn Zehen des Standbildes stellen alle diese nebeneinander bestehenden Mächte und Staaten dar, denn in der Bibel bedeutet die Zahl Zehn mitunter irdische Vollständigkeit. (Vergleiche 2. Mose 34:28; Matthäus 25:1; Offenbarung 2:10.)
28 Heute, in der „Zeit des Endes“, haben wir es mit den Füßen des Standbildes zu tun. Einige der Regierungen, die durch die Füße und Zehen aus Eisen, vermischt mit Ton, dargestellt wurden, haben sich wie Eisen erwiesen — autoritär und tyrannisch. Andere gleichen Ton. In welcher Hinsicht? Daniel brachte den Ton mit der „Nachkommenschaft der Menschen“ in Verbindung (Daniel 2:43). Trotz der Zerbrechlichkeit von Ton, aus dem die „Nachkommenschaft der Menschen“ gemacht ist, sehen sich die traditionellen eisenähnlichen Herrschaftssysteme gezwungen, immer mehr auf das gewöhnliche Volk zu hören, das in den Regierungen, die Herrschaftsgewalt ausüben, ein Wort mitreden möchte (Hiob 10:9). Doch die autoritäre Herrschaft und das gewöhnliche Volk bilden keine feste Verbindung — genausowenig wie Eisen und Ton. Zu der Zeit, wo das Standbild verschwindet, wird die Welt auf jeden Fall politisch zersplittert sein.
29 Bricht das ganze Standbild deshalb zusammen, weil Füße und Zehen so unstabil sind? Was wird mit dem Standbild geschehen?
EIN DRAMATISCHER HÖHEPUNKT
30 Betrachten wir den Höhepunkt des Traumes. Daniel erklärte dem König: „Du schautest weiter, bis ein Stein herausgehauen wurde, nicht mit Händen, und er schlug das Bild an seine Füße aus Eisen und geformtem Ton und zermalmte sie. Zu dieser Zeit wurden das Eisen, der geformte Ton, das Kupfer, das Silber und das Gold alle zusammen zermalmt und wurden wie die Spreu von der Sommerdreschtenne, und der Wind trug sie weg, so daß gar keine Spur davon gefunden wurde. Und was den Stein betrifft, der das Bild traf, er wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde“ (Daniel 2:34, 35).
31 In der Prophezeiung hieß es dazu noch erläuternd: „In den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. Und das Königreich selbst wird an kein anderes Volk übergehen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und selbst wird es für unabsehbare Zeiten bestehen; wie du ja sahst, daß aus dem Berg ein Stein gehauen wurde, nicht mit Händen, und daß er das Eisen, das Kupfer, den geformten Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Der große Gott selbst hat dem König bekanntgegeben, was nach diesem geschehen soll. Und der Traum ist zuverlässig, und seine Deutung ist vertrauenswürdig“ (Daniel 2:44, 45).
32 Als Nebukadnezar verstand, daß ihm der Traum in Erinnerung gerufen und erklärt worden war, erkannte er an, daß nur der Gott Daniels „ein Herr der Könige und ein Offenbarer von Geheimnissen“ war. Er setzte Daniel und seine drei hebräischen Gefährten in hohe Ämter ein (Daniel 2:46-49). Was bedeutet aber Daniels ‘vertrauenswürdige Deutung’ für die heutige Zeit?
‘EIN BERG ERFÜLLT DIE ERDE’
33 Als im Oktober 1914 die „bestimmten Zeiten der Nationen“ abliefen, richtete der „Gott des Himmels“ das himmlische Königreich auf, indem er Jesus Christus, seinen gesalbten Sohn, als „König der Könige und Herrn der Herren“ auf den Thron erhob (Lukas 21:24; Offenbarung 12:1-5; 19:16). So wurde der „Stein“, das messianische Königreich, nicht durch Menschenhand, sondern durch göttliche Macht aus dem „Berg“, der universellen Souveränität Jehovas, herausgehauen. Diese himmlische Regierung liegt in den Händen Jesu Christi, dem Gott Unsterblichkeit verliehen hat (Römer 6:9; 1. Timotheus 6:15, 16). Deshalb wird dieses „Königreich unseres Herrn [Gottes] und seines Christus“, das ein Ausdruck der universellen Souveränität Jehovas ist, an niemand anders übergehen. Es wird für immer bestehen (Offenbarung 11:15).
34 Die Geburt des Königreiches erfolgte „in den Tagen dieser Könige“ (Daniel 2:44). Dabei handelte es sich nicht nur um die Könige, die durch die Zehen des Standbildes dargestellt wurden, sondern auch um die durch die Teile aus Eisen, Kupfer, Silber und Gold versinnbildlichten. Die babylonische, die persische, die griechische und die römische Weltmacht gehörten als solche zwar schon längst der Vergangenheit an, doch gab es 1914 noch Überbleibsel davon. Zum Osmanischen Reich (Türkei) gehörte damals das Gebiet von Babylonien, und in Persien (Iran), Griechenland und Rom (Italien) waren nationale Regierungen an der Macht.
35 Gottes himmlisches Königreich wird bald die Füße des symbolischen Standbildes treffen. Das hat zur Folge, daß alle durch das Standbild dargestellten Königreiche zerschmettert werden und ihnen damit ein Ende bereitet wird. Ja, im „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, wird dieser „Stein“ das Standbild mit solch zermalmender Wucht treffen, daß es zu Pulver zermahlen und von Gottes Sturmwind weggefegt wird wie Spreu von der Dreschtenne (Offenbarung 16:14, 16). Dann wird Gottes Königreich wie ein Stein, der zu einem großen Berg wird und die Erde erfüllt, als berggleiche Regierung Einfluß auf „die ganze Erde“ ausüben (Daniel 2:35).
36 Das messianische Königreich befindet sich zwar im Himmel, doch wird es seine Herrschaft über die Erde ausdehnen — zum Segen aller gehorsamen Bewohner. Diese stabile Regierung wird „nie zugrunde gerichtet werden“ und „an kein anderes Volk übergehen“. Im Gegensatz zu den Königreichen sterblicher menschlicher Herrscher „wird es für unabsehbare Zeiten bestehen“, ja für immer (Daniel 2:44). Wie gern möchten wir doch für alle Zeit zu seinen Untertanen gehören!