Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Stoff zu Daniel 11:1-14
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Kapitel dreizehn
Ein Konflikt zwischen zwei Königen
ZWEI rivalisierende Könige kämpfen erbittert um die Vorherrschaft. Im Laufe der Jahre gewinnt erst der eine und dann der andere die Oberhand. Mitunter übt der eine König die Vorherrschaft aus, während der andere untätig ist. So gibt es konfliktfreie Zeitabschnitte. Dann kommt es aber plötzlich erneut zu einer Auseinandersetzung, und der Konflikt setzt sich fort. Beteiligt sind an diesem Drama beispielsweise der syrische König Seleukos I. Nikator, der ägyptische König Ptolemaios Lagi, die syrische Prinzessin und ägyptische Königin Kleopatra I., die römischen Kaiser Augustus und Tiberius und die palmyrische Königin Zenobia. Gegen Ende des Konflikts spielen neben dem nationalsozialistischen Deutschland auch der kommunistische Nationenblock, die anglo-amerikanische Weltmacht, der Völkerbund und die Vereinten Nationen eine Rolle. Ein Ereignis, das von keinem dieser politischen Herrschaftsträger vorausgesehen wird, bildet das Finale. Vor etwa 2 500 Jahren wurde dem Propheten Daniel diese spannende Prophezeiung von dem Engel Jehovas bekanntgegeben (Daniel, Kapitel 11).
2 Wie fasziniert muß Daniel gewesen sein, als ihn der Engel eingehend über die Rivalität der beiden künftigen Könige unterrichtete! Auch für uns ist das Drama von Interesse, denn der Machtkampf der beiden Könige erstreckt sich bis in die Gegenwart. Die Erkenntnis, daß sich der erste Teil der Prophezeiung in der Vergangenheit erfüllt hat, stärkt unseren Glauben und unsere Zuversicht, daß sich auch der letzte Teil mit Sicherheit erfüllen wird. Wenn wir auf diese Prophezeiung achten, können wir deutlich erkennen, wo wir uns im Strom der Zeit befinden. Auch werden wir in unserem Entschluß bestärkt, in dem Konflikt neutral zu bleiben und geduldig darauf zu warten, daß Gott für uns handelt (Psalm 146:3, 5). Hören wir also aufmerksam zu, während der Engel Jehovas zu Daniel spricht.
GEGEN DAS KÖNIGREICH GRIECHENLAND
3 „Was mich betrifft“, sagte der Engel, „im ersten Jahr des Meders Darius [539/538 v. u. Z.] stand ich als ein Stärkender und als eine Festung für ihn auf“ (Daniel 11:1). Darius lebte bereits nicht mehr, doch der Engel nahm zu Beginn der prophetischen Botschaft auf seine Regierung Bezug. Übrigens handelte es sich bei Darius um den König, der befohlen hatte, Daniel aus der Löwengrube herauszuholen. Darüber hinaus hatte er angeordnet, daß alle seine Untertanen den Gott Daniels fürchten sollten (Daniel 6:21-27). Aber nicht für Darius, den Meder, stand der Engel als Unterstützer auf, sondern für den Engelgefährten Michael, den Fürsten des Volkes Daniels. (Vergleiche Daniel 10:12-14.) Er bot Michael seine Unterstützung, während dieser mit dem Dämonenfürsten von Medo-Persien kämpfte.
4 Weiter sagte der Engel Gottes: „Siehe! Es werden noch drei Könige sein, die für Persien aufstehen, und der vierte wird größeren Reichtum aufhäufen als alle anderen. Und sobald er in seinem Reichtum stark geworden ist, wird er alles gegen das Königreich Griechenland in Bewegung bringen“ (Daniel 11:2). Wer waren jene persischen Herrscher?
5 Die ersten drei Könige waren Cyrus der Große, Kambyses II. und Darius I. Da Bardiya (oder ein gewisser Gaumata, der sich als Bardiya ausgab) nur sieben Monate herrschte, bleibt seine kurze Regierungszeit in der Prophezeiung unberücksichtigt. Im Jahre 490 v. u. Z. versuchte der dritte König, Darius I., den zweiten Einfall in Griechenland. Doch die Perser wurden bei Marathon besiegt und zum Rückzug nach Kleinasien gezwungen. Darius bereitete zwar einen weiteren Feldzug gegen Griechenland sorgfältig vor, konnte ihn aber bis zu seinem Tod — er starb vier Jahre später — nicht mehr durchführen. Das mußte er seinem Sohn und Nachfolger, Xerxes I., dem „vierten“ König, überlassen. Bei diesem handelte es sich um König Ahasverus, der Esther heiratete (Esther 1:1; 2:15-17).
6 Auf Xerxes I. traf die Voraussage zu, daß er „alles gegen das Königreich Griechenland in Bewegung bringen“ werde, das heißt gegen die Gesamtheit der unabhängigen griechischen Staaten. „Von ehrgeizigen Höflingen dazu gedrängt, unternahm Xerxes einen Angriff zu Wasser und zu Land“, wie in einem Werk zu lesen ist (The Medes and Persians—Conquerors and Diplomats). Herodot, der griechische Historiker des 5. Jahrhunderts v. u. Z., schreibt, daß es kein anderer Kriegszug „auch nur im geringsten mit diesem aufnehmen kann“. Wie er weiter ausführt, umfaßten die Seestreitkräfte „insgesamt einundfünfzig mal zehntausend und dazu noch siebentausend und sechshundertundzehn [517 610]. Das Fußvolk betrug einhundertundsiebzig mal zehntausend [1 700 000], die Reiterei achtzigtausend. Dann muß ich noch die arabischen Kamelreiter dazuzählen und die Libyer auf den Streitwagen, deren Menge rechne ich zu zwanzigtausend Mann. Die Stärke von Schiffs- und Landheer zusammengenommen macht also zweihunderteinunddreißig mal zehntausend und dazu siebentausendsechshundertundzehn [2 317 610].“
7 Xerxes I. strebte eine umfassende Eroberung an und brach 480 v. u. Z. mit seinem riesigen Heer nach Griechenland auf. Nachdem die Perser die griechische Verzögerungstaktik bei den Thermopylen zunichte gemacht hatten, verwüsteten sie Athen. Bei Salamis erlitten sie jedoch eine schreckliche Niederlage. Ein weiterer griechischer Sieg folgte 479 v. u. Z. bei Platäa. Von den sieben Königen, die in den nächsten 143 Jahren als Nachfolger des Xerxes auf dem Thron des Perserreiches saßen, griff kein einziger Griechenland an. Doch dann stieg in Griechenland selbst ein mächtiger König auf.
EIN GROSSREICH GEVIERTEILT
8 „Ein mächtiger König wird bestimmt aufstehen und mit ausgedehnter Herrschaft herrschen und nach seinem Willen tun“, sagte der Engel (Daniel 11:3). Der 20jährige Alexander ‘stand’ 336 v. u. Z. als König von Makedonien ‘auf’. Er wurde „ein mächtiger König“; nicht umsonst nannte man ihn Alexander den Großen. Angeregt durch einen Plan seines Vaters, Philipp II., nahm er die persischen Provinzen im Nahen Osten ein. Mit 47 000 Mann überquerte er den Euphrat und den Tigris und trieb das 250 000 Mann starke Heer des Darius III. bei Gaugamela auseinander. Darius ergriff daraufhin die Flucht und wurde später ermordet; damit endete die persische Dynastie. Nun war Griechenland Weltmacht; Alexander ‘herrschte mit ausgedehnter Herrschaft und tat nach seinem Willen’.
9 Doch Alexanders Weltherrschaft sollte nur von kurzer Dauer sein, denn Gottes Engel fügte hinzu: „Wenn er aufgestanden sein wird, wird sein Königreich zerbrochen und nach den vier Winden der Himmel hin verteilt werden, doch nicht an seine Nachkommenschaft und nicht gemäß seiner Herrschaft, mit der er geherrscht hatte; denn sein Königreich wird ausgerissen werden, ja für andere als diese“ (Daniel 11:4). Alexander war noch keine 33 Jahre alt, als er 323 v. u. Z. in Babylon plötzlich von einer Krankheit dahingerafft wurde.
10 Alexanders riesiges Reich ging nicht auf „seine Nachkommenschaft“ über. Sein Bruder Philipp III. Arrhidäus regierte weniger als sieben Jahre und wurde auf Geheiß der Olympias, der Mutter Alexanders, im Jahre 317 v. u. Z. ermordet. Alexanders Sohn Alexander IV. herrschte bis 311 v. u. Z. und fand durch die Hände Kassanders, eines Heerführers seines Vaters, den Tod. Alexanders unehelicher Sohn Herakles versuchte unter Berufung auf seinen Vater zu herrschen, wurde aber 309 v. u. Z. ermordet. Damit endete die Dynastie Alexanders, „seine Herrschaft“ ging von seiner Familie auf andere über.
11 Nach dem Tod Alexanders wurde sein Königreich ‘nach den vier Winden hin verteilt’. Seine vielen Generäle zerstritten sich wegen der Gebietsansprüche, die sie geltend machten. Der einäugige Antigonos I. versuchte sogar, die Herrschaft über Alexanders gesamtes Reich zu erlangen. Er kam jedoch in der Schlacht bei Ipsos in Phrygien ums Leben. Ab dem Jahr 301 v. u. Z. übten vier Generäle Alexanders die Macht über das riesige Gebiet aus, das ihr Befehlshaber erobert hatte. Kassander herrschte über Makedonien und Griechenland. Lysimachos erlangte die Macht über Kleinasien und Thrakien. Seleukos I. Nikator sicherte sich Mesopotamien und Syrien. Und Ptolemaios Lagi übernahm Ägypten und Palästina. Der Prophezeiung entsprechend zerfiel Alexanders Großreich in vier hellenistische Reiche.
ZWEI RIVALISIERENDE KÖNIGE TRETEN HERVOR
12 Kassander starb schon wenige Jahre nach seinem Machtantritt, und Lysimachos übernahm 285 v. u. Z. den europäischen Teil des griechischen Reiches. Im Jahre 281 v. u. Z. fiel Lysimachos in einer Schlacht gegen Seleukos I. Nikator, wodurch sich dieser die Herrschaft über den größten Teil der asiatischen Gebiete sicherte. Antigonos II. Gonatas, der Enkel von einem General Alexanders, bestieg 276 v. u. Z. den makedonischen Thron. Mit der Zeit wurde Makedonien von Rom abhängig, und 146 v. u. Z. wurde es eine römische Provinz.
13 Nun waren nur noch zwei der vier hellenistischen Königreiche von Bedeutung: das eine unter Seleukos I. Nikator und das andere unter Ptolemaios Lagi. Mit Seleukos begann in Syrien die Dynastie der Seleukiden. Er gründete Städte wie Antiochia, die neue Hauptstadt Syriens, und die Hafenstadt Seleukia. In späterer Zeit lehrte der Apostel Paulus in Antiochia, wo die Nachfolger Jesu zum ersten Mal Christen genannt wurden (Apostelgeschichte 11:25, 26; 13:1-4). Seleukos wurde zwar schon 281 v. u. Z. ermordet, doch seine Dynastie blieb noch bis 64 v. u. Z. an der Macht. In jenem Jahr machte der römische Feldherr Gnaeus Pompeius Magnus Syrien zur römischen Provinz.
14 Am längsten bestand von den vier hellenistischen Königreichen das des Ptolemaios Lagi oder Ptolemaios I., der im Jahre 305 v. u. Z. den Königstitel annahm. Die von ihm gegründete Dynastie der Ptolemäer behauptete sich in Ägypten so lange, bis das Gebiet im Jahre 30 v. u. Z. an Rom fiel.
15 Aus den vier hellenistischen Königreichen gingen somit zwei mächtige Könige hervor: Seleukos I. Nikator, der über Syrien herrschte, und Ptolemaios I., der Machthaber Ägyptens. Mit diesen beiden Königen begann der lange Kampf zwischen dem „König des Nordens“ und dem „König des Südens“, der in Daniel, Kapitel 11 beschrieben wird. Der Engel Jehovas erwähnte nicht die Namen der Könige, da sich Identität und Nationalität der beiden Könige im Laufe der Jahrhunderte ändern würden. Auch unwesentliche Einzelheiten ließ der Engel unerwähnt und sprach nur von Herrschern und Ereignissen, die Einfluß auf den Konflikt hatten.
DER KONFLIKT BEGINNT
16 Hören wir zu! Der Engel Jehovas beschreibt den Beginn dieses dramatischen Konflikts wie folgt: „Der König des Südens wird stark werden, ja einer seiner [Alexanders] Fürsten; und er [der König des Nordens] wird die Oberhand über ihn gewinnen und wird gewiß mit ausgedehnter Herrschaft herrschen, größer als dessen Herrschermacht“ (Daniel 11:5). Die Bezeichnungen „König des Nordens“ und „König des Südens“ beziehen sich auf Könige nördlich und südlich vom Land des Volkes Daniels, das dann aus Babylonischer Gefangenschaft befreit und in das Land Juda zurückgekehrt wäre. Der erste „König des Südens“ war Ptolemaios I. in Ägypten. Einer der Heerführer Alexanders, der über Ptolemaios I. die Oberhand gewann und „mit ausgedehnter Herrschaft“ herrschte, war der syrische König Seleukos I. Nikator. Er übernahm die Rolle des „Königs des Nordens“.
17 Zu Beginn des Konflikts stand das Land Juda unter der Herrschaft des Königs des Südens. Ab 320 v. u. Z. etwa forderte Ptolemaios I. die Juden dazu auf, in Ägypten zu siedeln. So entstand in Alexandria, wo Ptolemaios I. eine berühmte Bibliothek gründete, eine blühende jüdische Kolonie. Die Juden in Juda blieben bis 198 v. u. Z. unter der Herrschaft des ptolemäischen Ägypten, das heißt des Königs des Südens.
18 Der Engel sagte in bezug auf die zwei Könige voraus: „Am Ende einiger Jahre werden sie sich miteinander verbünden, und sogar die Tochter des Königs des Südens wird zum König des Nordens kommen, um eine rechtliche Übereinkunft herbeizuführen. Aber sie wird die Kraft ihres Armes nicht behalten; und er wird nicht bestehen noch sein Arm; und sie wird aufgegeben werden, sie selbst, und diejenigen, die sie hergebracht haben, und der, der ihre Geburt verursachte, und der, der sie in jenen Zeiten stark machte“ (Daniel 11:6). Wie erfüllte sich diese Voraussage?
19 Antiochos I., der Sohn und Nachfolger von Seleukos I. Nikator, bleibt in der Prophezeiung unberücksichtigt, weil er keinen entscheidenden Krieg gegen den König des Südens führte. Aber sein Nachfolger, Antiochos II., führte einen langen Krieg gegen Ptolemaios II., den Sohn von Ptolemaios I. Dementsprechend stellten Antiochos II. und Ptolemaios II. den König des Nordens beziehungsweise den König des Südens dar. Antiochos II. war mit Laodike verheiratet, und sie hatten einen Sohn namens Seleukos II., während Ptolemaios II. eine Tochter namens Berenike hatte. Im Jahre 250 v. u. Z. trafen diese beiden Könige eine „rechtliche Übereinkunft“. Als Preis für dieses Bündnis entließ Antiochos II. seine Frau Laodike und heiratete Berenike, „die Tochter des Königs des Südens“. Von Berenike hatte er einen Sohn, der an Stelle der Söhne Laodikes syrischer Thronerbe wurde.
20 Berenikes „Arm“ oder stützende Kraft war ihr Vater, Ptolemaios II. Als dieser 246 v. u. Z. starb, konnte sie bei ihrem Mann „die Kraft ihres Armes nicht behalten“. Antiochos II. verstieß sie, heiratete wieder Laodike und erklärte deren Sohn zu seinem Nachfolger. Gemäß einem von Laodike ausgedachten Plan wurden Berenike und ihr Sohn ermordet. Offensichtlich war den Dienern, die Berenike von Ägypten nach Syrien gebracht hatten — „diejenigen, die sie hergebracht haben“ —, das gleiche Los beschieden. Laodike vergiftete sogar Antiochos II., und so konnte auch „sein Arm“, seine Kraft, „nicht bestehen“. Es starben also sowohl Berenikes Vater — „der, der ihre Geburt verursachte“ — als auch ihr syrischer Mann, der sie vorübergehend „stark“ gemacht hatte. Auf diese Weise wurde Seleukos II., Laodikes Sohn, König von Syrien. Wie würde der nächste ptolemäische König auf all das reagieren?
EIN KÖNIG RÄCHT SEINE ERMORDETE SCHWESTER
21 „Einer vom Sproß ihrer Wurzeln wird gewiß in seiner Stellung aufstehen“, sagte der Engel, „und er wird zur Streitmacht kommen und gegen die Festung des Königs des Nordens kommen und wird bestimmt gegen sie handeln und die Oberhand gewinnen“ (Daniel 11:7). „Einer vom Sproß“ der Eltern oder „Wurzeln“ Berenikes war ihr Bruder. Beim Tod seines Vaters ‘stand’ er als König des Südens ‘auf’, als ägyptischer Pharao Ptolemaios III. Sogleich ging er daran, seine ermordete Schwester zu rächen. Auf seinem Feldzug gegen den syrischen König Seleukos II., durch den Laodike Berenike und ihren Sohn hatte ermorden lassen, kam er gegen „die Festung des Königs des Nordens“. Ptolemaios III. nahm den befestigten Teil von Antiochia ein und tötete Laodike. Auf seinem Weg ostwärts durch das Herrschaftsgebiet des Nordkönigs zog er plündernd durch Babylonien und drang bis nach Indien vor.
22 Was geschah als nächstes? Der Engel Gottes sagt uns: „Und auch mit ihren Göttern, mit ihren gegossenen Bildern, mit ihren begehrenswerten Gegenständen aus Silber und aus Gold und mit den Gefangenen wird er nach Ägypten kommen. Und er selbst wird einige Jahre lang vom König des Nordens abstehen“ (Daniel 11:8). Mehr als 200 Jahre zuvor hatte der Perserkönig Kambyses II. Ägypten unterjocht und ägyptische Götter, „ihre gegossenen Bilder“, entführt. Als Ptolemaios III. Persiens frühere Hauptstadt Susa plünderte, eroberte er diese Götter zurück und nahm sie sozusagen ‘gefangen’ mit nach Ägypten. Auch sehr viele „begehrenswerte Gegenstände aus Silber und aus Gold“ brachte er als Kriegsbeute mit. Da Ptolemaios III. gezwungen war, zu Hause eine Rebellion zu unterdrücken, ‘stand er vom König des Nordens ab’, das heißt, er fügte ihm keine weiteren Schäden zu.
DER SYRISCHE KÖNIG RÄCHT SICH
23 Wie reagierte der König des Nordens darauf? Daniel wurde gesagt: „Er wird tatsächlich in das Königreich des Königs des Südens kommen und zu seinem eigenen Boden zurückkehren“ (Daniel 11:9). Der König des Nordens — der syrische König Seleukos II. — schlug zurück. Er kam in „das Königreich“ oder das Herrschaftsgebiet des ägyptischen Südkönigs, wurde jedoch besiegt. Nur mit einem kleinen Rest seines Heeres ‘kehrte’ Seleukos II. ‘zu seinem eigenen Boden zurück’, indem er sich um 242 v. u. Z. in die syrische Hauptstadt Antiochia zurückzog. Bei seinem Tod folgte ihm sein Sohn Seleukos III. auf den Thron.
24 Was war über die Nachkommen des syrischen Königs Seleukos II. vorausgesagt worden? Der Engel hatte Daniel erklärt: „Was nun seine Söhne betrifft, sie werden sich erregen und tatsächlich eine Menge großer Streitkräfte versammeln. Und kommend wird er gewiß kommen und überfluten und hindurchziehen. Doch wird er zurückkehren, und er wird sich bis zu seiner Festung hin erregen“ (Daniel 11:10). Die Regierungszeit von Seleukos III. endete bereits nach weniger als drei Jahren mit seiner Ermordung. Ihm folgte sein Bruder Antiochos III. auf den syrischen Thron. Dieser Sohn von Seleukos II. versammelte große Streitkräfte für einen Angriff auf den Südkönig, damals Ptolemaios IV. Der neue syrische König des Nordens errang einen Sieg über Ägypten und brachte die Hafenstadt Seleukia, die Provinz Coelesyrien, die Städte Tyrus und Ptolemais sowie benachbarte Städte wieder unter seine Herrschaft. Er schlug ein Heer des Königs Ptolemaios IV. in die Flucht und bemächtigte sich mehrerer Städte Judas. Im Frühjahr 217 v. u. Z. brach Antiochos III. von Ptolemais nach Norden auf „bis zu seiner Festung“ in Syrien. Doch ein Umschwung war in Sicht.
DAS BLATT WENDET SICH
25 Wie Daniel hören wir erwartungsvoll dem Engel Jehovas zu, der anschließend folgendes voraussagt: „Der König des Südens wird sich erbittern und wird ausziehen und mit ihm kämpfen müssen, das heißt mit dem König des Nordens; und er wird gewiß eine große Menge aufstellen, und die Menge wird tatsächlich in die Hand von jenem gegeben werden“ (Daniel 11:11). Mit einem 75 000 Mann starken Heer zog der Südkönig, Ptolemaios IV., nach Norden dem Feind entgegen. Der syrische König des Nordens hatte eine „große Menge“ von 68 000 Mann gegen ihn aufgestellt. Aber die „Menge“ wurde in einer Schlacht bei der Küstenstadt Raphia unweit der ägyptischen Grenze „in die Hand“ des Südkönigs „gegeben“.
26 In der Prophezeiung heißt es weiter: „Und die Menge wird gewiß weggeführt werden. Sein Herz wird sich erheben, und er wird tatsächlich bewirken, daß Zehntausende fallen; aber er wird seine starke Stellung nicht ausnutzen“ (Daniel 11:12). 10 000 syrische Soldaten der Fußtruppe und 300 Mann des Reiterheeres wurden von Ptolemaios IV., dem König des Südens, sozusagen „weggeführt“ in den Tod, und 4 000 Mann nahm er gefangen. Daraufhin trafen die Könige ein Abkommen; Antiochos III. behielt zwar seinen syrischen Seehafen Seleukia, verlor aber Phönizien und Coelesyrien. Auf Grund dieses Sieges ‘erhob sich’ das Herz des ägyptischen Südkönigs, insbesondere gegen Jehova. Juda blieb unter der Herrschaft des Ptolemaios IV. Dieser nutzte „seine starke Stellung“ nach seinem Sieg jedoch nicht für weitere Aktionen gegen den syrischen Nordkönig aus. Statt dessen führte er ein ausschweifendes Leben, und sein fünfjähriger Sohn Ptolemaios V. wurde Jahre vor dem Tod des Antiochos III. der nächste König des Südens.
DER EROBERER KEHRT ZURÜCK
27 Wegen all seiner Großtaten erhielt Antiochos III. schließlich den Beinamen „der Große“. Über ihn sagte der Engel: „Der König des Nordens soll zurückkehren und eine Menge aufstellen, größer als die erste; und am Ende der Zeiten, einiger Jahre, wird er kommen, und zwar mit einer großen Streitmacht und mit sehr viel Habe“ (Daniel 11:13). Diese „Zeiten“ umfassen die 16 oder mehr Jahre nach dem Sieg der Ägypter über die Syrer bei Raphia. Als der junge Ptolemaios V. der König des Südens wurde, brach Antiochos III. mit ‘einer Menge, größer als die erste’, auf, um dem ägyptischen Südkönig die Gebiete zu entreißen, die er an ihn verloren hatte. Zu diesem Zweck vereinte er seine Streitkräfte mit denen des makedonischen Königs Philipp V.
28 Der König des Südens hatte auch Probleme im eigenen Reich. „In jenen Zeiten werden viele gegen den König des Südens aufstehen“, sagte der Engel (Daniel 11:14a). Tatsächlich standen viele „gegen den König des Südens“ auf. Der junge Südkönig sah sich nicht nur den vereinten Streitkräften des Antiochos III. und seines makedonischen Verbündeten gegenüber, sondern stand auch in Ägypten vor großen Schwierigkeiten. Da Agathokles, sein Vormund, der in seinem Namen regierte, die Ägypter arrogant behandelte, rebellierten viele. Der Engel fügte hinzu: „Und die Söhne der Räuber, die deinem Volk angehören, werden ihrerseits mitgerissen werden in dem Versuch, eine Vision wahr werden zu lassen; und sie werden straucheln müssen“ (Daniel 11:14b). Selbst einige vom Volk Daniels wurden ‘Söhne von Räubern’ oder Revolutionäre. Aber jede „Vision“ dieser Juden, die nichtjüdische Herrschaft über ihr Heimatland zu beenden, war falsch, und sie sollten in diesem Bemühen erfolglos sein oder „straucheln“.
29 Des weiteren sagte der Engel Jehovas voraus: „Der König des Nordens wird kommen und einen Belagerungswall aufwerfen und tatsächlich eine befestigte Stadt einnehmen. Und was die Streitarme des Südens betrifft, sie werden nicht standhalten noch das Volk seiner Auserlesenen; und es wird keine Kraft geben, um standzuhalten. Und derjenige, der gegen ihn kommt, wird nach seinem Willen tun, und niemand wird vor ihm bestehen. Und er wird im Land der ‚Zierde‘ stehen, und Ausrottung wird in seiner Hand sein“ (Daniel 11:15, 16).
30 Die Streitkräfte unter Ptolemaios V., die „Streitarme des Südens“, hielten dem Angriff aus dem Norden nicht stand. Bei Paneas (Cäsarea Philippi) errang Antiochos III. einen Sieg und trieb den ägyptischen Heerführer Skopas und seine 10 000 ausgewählten Männer oder „Auserlesenen“ nach Sidon, einer „befestigten Stadt“. Dort warf Antiochos III. „einen Belagerungswall“ auf und nahm diese phönizische Hafenstadt im Jahre 198 v. u. Z. ein. Er handelte „nach seinem Willen“, weil die Streitkräfte des ägyptischen Südkönigs vor ihm nicht standzuhalten vermochten. Anschließend rückte Antiochos III. gegen Jerusalem vor, die Hauptstadt Judas, des „Landes der ‚Zierde‘ “. Die Herrschaft über Jerusalem und Juda ging 198 v. u. Z. vom ägyptischen König des Südens an den syrischen König des Nordens über. Antiochos III., der Nordkönig, begann „im Land der ‚Zierde‘ [zu] stehen“. Für alle Juden und Ägypter, die Widerstand leisteten, ‘war Ausrottung in seiner Hand’. Wie lange würde dieser König des Nordens so handeln können, wie es ihm gefiel?
ROM BÄNDIGT DEN EROBERER
31 Der Engel Jehovas antwortet darauf: „Er [der König des Nordens] wird sein Angesicht darauf richten, mit der Wucht seines ganzen Königreiches zu kommen, und man wird mit ihm einen Vergleich eingehen, und er wird wirksam handeln. Und was die Tochter der Frauen betrifft, es wird ihm gewährt werden, sie ins Verderben zu bringen. Und sie wird nicht standhalten, und sie wird nicht die Seine bleiben“ (Daniel 11:17).
32 Der Nordkönig, Antiochos III., ‘richtete sein Angesicht darauf’, Ägypten „mit der Wucht seines ganzen Königreiches“ zu beherrschen. Doch schließlich mußte er einen „Vergleich“ eingehen, das heißt Frieden mit Ptolemaios V., dem König des Südens, schließen. Auf Grund der Forderungen Roms änderte Antiochos III. seinen Plan. Als er sich mit König Philipp V. von Makedonien gegen den noch minderjährigen ägyptischen König verbündet hatte, um seine Gebiete einzunehmen, suchten die Vormunde von Ptolemaios V. bei Rom Schutz. Rom nutzte die Gelegenheit, seinen Einflußbereich auszudehnen, und ließ seine Muskeln spielen.
33 Antiochos III. schloß auf Drängen Roms Frieden mit dem Südkönig. Doch statt die eroberten Gebiete zurückzugeben, was Rom gefordert hatte, plante er nur eine nominelle Übergabe; er verheiratete seine Tochter Kleopatra I., „die Tochter der Frauen“, mit Ptolemaios V. Ihre Mitgift sollte aus mehreren Provinzen bestehen, Juda, „das Land der ‚Zierde‘ “, eingeschlossen. Aber der syrische König ließ diese Provinzen bei der Heirat im Jahre 193 v. u. Z. nicht an Ptolemaios V. übergehen. Es war eine politische Heirat, durch die Ägypten eigentlich Syrien unterworfen werden sollte. Doch der Plan scheiterte, weil Kleopatra I. ‘nicht die Seine blieb’; sie ergriff später Partei für ihren Mann. Als es zwischen Antiochos III. und Rom zum Krieg kam, stellte sich Ägypten auf die Seite Roms.
34 Was die Rückschläge des Nordkönigs angeht, fügte der Engel hinzu: „Und er [Antiochos III.] wird sein Angesicht zurück nach den Küstenländern wenden und wird tatsächlich viele einnehmen. Und ein Befehlshaber [Rom] wird für sich die von ihm [Antiochos III.] herrührende Schmach aufhören lassen müssen, so daß seine Schmach nicht sein wird. Er [Rom] wird sie auf jenen zurückfallen lassen. Und er [Antiochos III.] wird sein Angesicht nach den Festungen seines eigenen Landes zurückwenden, und er wird gewiß straucheln und fallen, und er wird nicht zu finden sein“ (Daniel 11:18, 19).
35 Bei den „Küstenländern“ handelte es sich um Makedonien, Griechenland und Kleinasien. Als 192 v. u. Z. in Griechenland ein Krieg ausbrach, sah sich Antiochos III. veranlaßt, sich nach Griechenland zu begeben. Rom mißfiel das Bestreben des syrischen Königs, dort weitere Gebiete zu erobern, und erklärte ihm den Krieg. Bei den Thermopylen wurde er von den Römern geschlagen. Etwa ein Jahr nach der Niederlage in der Schlacht bei Magnesia (190 v. u. Z.) mußte er auf sämtliche Gebiete in Griechenland, Kleinasien und westlich des Taurus verzichten. Rom erlegte ihm einen hohen Tribut auf und begründete damit die eigene Vorherrschaft gegenüber dem syrischen König des Nordens. Nachdem Antiochos III. aus Griechenland und Kleinasien vertrieben worden war und nahezu seine ganze Flotte verloren hatte, ‘wandte er sein Angesicht nach den Festungen seines eigenen Landes [Syrien] zurück’. Die Römer hatten ‘die auf sie gebrachte Schmach auf ihn zurückfallen lassen’. Antiochos III. kam 187 v. u. Z. bei dem Versuch um, einen Tempel in Elymais (Persien) zu plündern. So ‘fiel’ oder starb er, und sein Sohn Seleukos IV. folgte ihm als nächster König des Nordens.
DER KONFLIKT GEHT WEITER
36 Ptolemaios V., der König des Südens, versuchte die Provinzen, die er als Kleopatras Mitgift hätte erhalten sollen, seinem Herrschaftsgebiet einzuverleiben, doch Gift beendete seine Bemühungen. Sein Nachfolger war Ptolemaios VI. Was ist von Seleukos IV. zu sagen? Da ihm die Mittel fehlten, den hohen Tribut an Rom zu zahlen, sandte er seinen Schatzmeister Heliodor nach Jerusalem, um die angeblich im Tempel lagernden Schätze zu beschlagnahmen. Heliodor ermordete Seleukos IV. in der Absicht, selbst den Thron einzunehmen. Aber König Eumenes von Pergamon und sein Bruder, König Attalos, sorgten dafür, daß Antiochos IV., der Bruder des ermordeten Königs, den Thron bestieg.
37 Der neue König des Nordens, Antiochos IV., wollte beweisen, daß er mächtiger war als Gott, indem er versuchte, die der Anbetung Jehovas dienenden Einrichtungen und Gepflogenheiten abzuschaffen. Er trotzte Jehova und weihte den Tempel in Jerusalem dem Zeus oder Jupiter. Im Dezember 167 v. u. Z. ließ er auf dem großen Altar im Tempelvorhof, wo Jehova täglich ein Brandopfer dargebracht wurde, einen heidnischen Altar errichten. Zehn Tage später brachte man auf dem heidnischen Altar dem Zeus ein Opfer dar. Wegen dieser Entweihung kam es zu einem Aufstand der Juden unter der Führung der Makkabäer. Drei Jahre lang wurden sie von Antiochos IV. bekämpft. Im Jahre 164 v. u. Z., genau am Jahrestag der Entweihung des Tempels, weihte Judas Makkabäus den Tempel erneut Jehova und führte damit das Fest der Einweihung, Chanukka, ein (Johannes 10:22).
38 Die Makkabäer schlossen wahrscheinlich 161 v. u. Z. ein Bündnis mit Rom und gründeten 104 v. u. Z. ein Königreich. Aber die Auseinandersetzungen zwischen ihnen und dem syrischen König des Nordens hielten an. Schließlich wurde Rom gebeten einzugreifen. Der römische Feldherr Gnaeus Pompeius Magnus nahm 63 v. u. Z. Jerusalem nach dreimonatiger Belagerung ein. Im Jahre 39 v. u. Z. setzte der römische Senat Herodes — einen Idumäer — als König von Judäa ein. Dieser beendete die Herrschaft der Makkabäer, indem er 37 v. u. Z. Jerusalem einnahm.
39 Wie begeisternd ist es doch, zu sehen, daß sich der erste Teil der Prophezeiung über den Konflikt zwischen den beiden Königen bis ins einzelne erfüllt hat! Ist es nicht faszinierend gewesen, auf die etwa 500 Jahre zurückzublicken, die vergangen sind, seitdem Daniel die prophetische Botschaft erhalten hat, und festzustellen, welche Herrscher die Stellung des Nordkönigs und die des Südkönigs eingenommen haben? Der Kampf zwischen den beiden Königen dauert jedoch noch in der Zeit Jesu Christi und bis in unsere Tage hinein an. Währenddessen ändert sich die politische Identität der beiden Konfliktparteien. Dadurch, daß in der Prophezeiung faszinierende Einzelheiten offenbart werden, die geschichtlichen Entwicklungen entsprechen, lassen sich die beiden miteinander streitenden Könige identifizieren.