Wenn zwei Menschen heiraten, kommen sie mit unterschiedlichem Geschlecht, Temperament, Charakter und Prägung zusammen. Die Konflikte, die aus dieser Unterschiedlichkeit entstehen können, werden nicht automatisch aufgehoben, wenn wir gläubig sind. Vielmehr geht es darum, im Glauben und in der Liebe zu wachsen, auch dann, wenn uns der Partner enttäuscht hat.
Wir bringen nicht nur Altlasten mit in die Ehe: schlechte Gewohnheiten, temperamentsbedingte Verhaltensweisen und Fehlprägungen, sondern damit verbunden auch Uneinsicht und Unverständnis dem Partner gegenüber. Wir halten unsere Art zu denken und zu handeln für absolut richtig und aufgehbar.
Der Perfektionist rauft sich die Haare, wenn der andere die Zeitung nicht ordentlich gefaltet an ihrem Platz legt.
Der Kontrolleur ist unfähig, loszulassen. Mit seinem Verhalten lähmt er den Ehepartner.
Der Märtyrer fühlt sich immer als Opfer. Er pflegt das Selbstmitleid und kann so den andern manipulieren.
Der Rechthaber hat an allem etwas auszusetzen. Er weiß immer alles besser. Das entmutigt das Gegenüber.
Der Nörgler findet immer ein „Haar in der Suppe“, was zu Frust und Ärger führt.
Wir können den andern nicht ändern. Aber wir können uns selbst verändern lassen, indem wir uns selbst und unser Verhalten kritisch hinterfragen und bereit sind, aufzugeben, was dem Partner stört oder verletzt.
Und wir sind aufgerufen, dem andern zu vergeben, weil uns selbst ganz unverdient vergeben wurde.
(nach Yvonne Schwengeler)
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