• Heute lesen wir …

      Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit 

      Wir sind

      warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen

      Hier findest du die Daten zu unseren Treffen

      Unser Ziel

      … ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.

      Die Bibel

      Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen

      Warum sagen wir „Jehova“?

      Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:

      Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen

      Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…

      Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.

      Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen

      Guckst du auch hier:

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      Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit 

    • Okt. 28thDaniel 11

      zum Anhören, gelesen aus der Luther-Bibel:

      • Daniel Kapitel 11

      This entry was posted in Daniel by Jule with 6 comments
      • Comments

        1. Jule sagt:
          9. November 2000 um 12:02 Uhr

          hier finden wir den passenden Stoff dazu im Daniel-Buch

          Zum Antworten anmelden
        2. Jule sagt:
          28. Oktober 2009 um 13:15 Uhr

          Daniel 11:32-35

          Und diejenigen, die in böser Weise gegen [den] Bund handeln, wird er mit glatten Worten zum Abfall verleiten. Was aber das Volk derer betrifft, die ihren Gott kennen, sie werden obsiegen und wirksam handeln. 33 Und was die betrifft, die Einsicht haben unter dem Volk, sie werden den vielen Verständnis verleihen. Und sie werden gewiß durch Schwert und durch Flamme, durch Gefangenschaft und durch Plünderung zum Straucheln gebracht werden, [einige] Tage lang. 34 Aber wenn sie zum Straucheln gebracht werden, wird ihnen mit einer kleinen Hilfe geholfen werden; und viele werden sich ihnen gewiß mit Glätte anschließen. 35 Und einige von denen, die Einsicht haben, werden zum Straucheln gebracht werden, um ihretwegen ein Läuterungswerk zu tun und um [sie] zu reinigen und weiß zu machen bis zur Zeit des Endes; denn es ist noch für die bestimmte Zeit.

          puh – hier sind ja einige wichtige Dinge drin, die auch uns heute betreffen.

          Haben wir bemerkt, dass diejenigen straucheln müssen, die eigentlich Jehova dienen und sich für ihn einsetzen?

          Warum?

          Weil Jehova sein Volk läutern will. Wir haben schon an mehreren Stellen gelesen, dass Jehova einzelne „verließ, weil er sie auf die Probe stellen wollte, um zu erkennen, was in ihren Herzen ist..“

          Was erkennt er wohl bei uns?

          Ausserdem wird gesagt, dass sich einige seinem befreiten Volk „mit Glätte anschliessen werden“. Später sagte Paulus, dass sich nach dem Tode der Apstel Wölfe einschleichen und die Versammlung bedrücken werden..

          Damit sind Menschen gemeint, die vorgeben, Anbeter Jehovas zu sein, aber sich nicht entsprechend verhalten. Aber das allein reicht ihnen nicht, sie wollen Unruhe und Mißtrauen unter Gottes Volk stiften und so „von Innen her aufräumen“ und möglichst viele zum Straucheln bringen.

          Wer will denn eigentlich, dass Anbeter Jehovas sich von ihm abwenden und seine Gebote nicht mehr halten?

          Als wessen Handlanger erweisen sich solche Unruhestifter also? Wessen Gott beten sie in Wirklichkeit an?

          „Ja, aber das war ja schon. Ich habe gelernt, dass Jehova ja bereits aufgeräumt hat und bei seinem eigenen Haus angefangen hat. Also sind ja damit keine ZJ gemeint, denn die hat er ja bereits geläutert“

          Ja, das hatten wir mal gelernt. Es hat wirklich eine Zeit gegeben, wo sich alle Zeugen Jeovas ganz gravierend von anderen unterschieden haben. Da konnten wir mit Überzeugung sagen „bei uns gibt es keine Götzendiener, Lügner, Ehebrecher und Pädophile. Denn wir alle halten uns an Gottes Gebote.“

          Heute haben sich Menschen „mit Glätte bei uns eingeschlichen“, die sich leider nicht mehr an Jehovas Maßstäbe halten. Sie geben zwar vor, Jehova zu dienen, aber sie führen ein Doppelleben.

          Mit so einem Verhalten beschmutzen sie leider Jehovas heiligen Namen und schaden dem Ruf seiner Organisation.

          Dies finde ich persönlich sehr schlimm und ich möchte jedem da draußen sagen

          „wenn ihr solche Personen kennt und euch von deren Verhalten abgestossen fühlt – bitte bringt sie nicht mit Jehova oder seiner Organisation in Verbindung! Sie sind keine Zeugen Jehovas, sie sind nur Fakes und Jehova verurteilt sie aufs Schärste! Wahre Zeugen Jehovas halten seine Maßstäbe ein und sind sehr betroffen, dass es heute Menschen gibt, die sich nicht scheuen, Jehovas Namen mit Schmutz zu bewerfen!“

          „Jetzt lehnst du dich aber weit aus dem Fenster. Das ist wohl deine persönliche Ansicht, mehr nicht“

          Nein!

          Dies ist auch die Ansicht von Jehovas Organisation.

          Erinnern wir uns noch an den Kongress vor zwei Jahren, wo es darum ging, Jesu Nachfolger zu sein? Hier hatte der Bethelredner gesagt dass wir jahrelang dachten, das Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut habe sich bereits erfüllt – heute wissen wir, dass wir mittendrin sind, dass es sich heute erst erfüllt.

          Erinnern wir uns noch an diesen Kongress an das Drama? Erinnern wir uns noch an Ben und wie er lebte? An seine Einstellung? Aber auch an das, was andere Menschen von ihm dachten, die keine Zeugen Jehovas sind?

          „Bist du ein echter Zeuge Jehovas, oder bist du ein Fake, so wie Ben? Denn Ben tut Dinge, von denen ich weiß, dass Zeugen Jehovas sie nicht tun„.

          Was für ein Zeuge Jehovas sind wir?

          Gehören wir zu den Anbetern Jehovas, die von ihm geläutert werden und ihm zeigen, dass echte Liebe und Loyalität in unserem Herzen ist?

          Oder sind wir Fakes, die sich „mit Glätte“ unter sein Volk eingeschlichen haben und SEINEN Namen beschmutzen?

          Was zeigt unser Lebenswandel? In welche Gruppe gehören wir?

          Ist es uns wichtig, wie Jehova uns sieht?

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        3. Jule sagt:
          28. Oktober 2009 um 13:16 Uhr

          Daniel 11:36-37

          Und der König wird tatsächlich nach seinem eigenen Willen tun, und er wird sich überheben und sich groß machen über jeden Gott; und gegen den Gott der Götter wird er Verwunderliches reden. Und er wird sich als erfolgreich erweisen, bis [die] Strafankündigung zum Schluß gekommen sein wird; denn das Beschlossene soll getan werden. 37 Und dem Gott seiner Väter wird er keine Beachtung schenken; und dem Begehren von Frauen und jedem anderen Gott wird er keine Beachtung schenken, sondern über jeden wird er sich groß machen.

          treffen diese Worte vielleicht auch auf uns zu?

          Sind wir uns dessen bewusst?

          Löst diese Erkenntnis Scham in uns aus?

          Werden wir uns ändern?

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        4. Thom sagt:
          28. Oktober 2009 um 15:25 Uhr

          in einem Nachschlagewerk heißt es hierzu auszugsweise:

          Der Engel eröffnet ihm, dass sich das Gesicht auf die Juden beziehe und dass es auf das Ende der Tage gehe (Kap. 10, 14). Die ihm dargereichte Stärkung setzt ihn in den Stand, die Mitteilung entgegenzunehmen. Die persischen Könige, unter deren Regierung ihm das Gesicht zuteil wurde, werden zuerst aufgezählt, und der Angriff, den einer derselben gegen Griechenland unternehmen würde, angekündigt (Kap. 11, 2). Der Einfall der Perser in Griechenland gibt Veranlassung zu einem Angriff auf Persien seitens Griechenlands; das griechische Reich ersteht, zerfällt aber nachher in vier Teile. Zwei dieser vier Königreiche sollen mächtiger sein als die anderen; auch kommen dieselben räumlich in Berührung mit den Juden. Das Gebiet der letzteren dient ihnen als Wahlstatt ihrer Kriege. Die Geschichte der Könige dieser beiden Reiche, die sich so auf dem Gebiete Israels befehden und die unter den Namen „König des Nordens“ und „König des Südens“ auftreten, wird ziemlich ausführlich erzählt. Doch will ich auf die Einzelheiten ihrer Geschichte hier nicht näher eingehen.
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          Der geschichtliche Bericht wird fortgeführt, bis die Römer, die Schiffe von der Küste von Kittim, auf dem Schauplatz erscheinen und der Angriff auf die Juden, den Tempel und den heiligen Bund geschieht. Der König des Nordens verbindet sich mit den abgefallenen Juden; er entweiht das Heiligtum und richtet ein Götzenbild auf; er schafft das beständige Opfer ab und verleitet die Gottlosen zum Abfall (V. 32). Diejenigen aber, die Gott kennen, werden sich stark erweisen und mit Entschiedenheit handeln. Die Verständigen, die von Gott belehrt sind, werden die Vielen unterweisen. Die bisherigen Mitteilungen beziehen sich also auf die ersten Könige in ihrer Aufeinanderfolge und enthalten die Geschichte der Makkabäer und des Antiochus Epiphanes.
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          Der letzte Teil dieser Geschichte ist bereits ein Vorbild von dem, was sich in den letzten Tagen ereignen wird. Das Ergebnis, bis zu dem Ende hin, wird dann in allgemeinen Ausdrücken angedeutet. Eine Zeitlang fallen die Juden wieder unter die Hände ihrer Feinde. Es wird ihnen ein wenig geholfen werden; einige werden sich ihnen mit Heuchelei anschließen. Selbst von den Verständigen, von denen man hätte erwarten sollen, dass die Vorsehung Gottes sie bewahren würde, werden etliche durch Gewalttätigkeit fallen, um den Glauben aller zu läutern und sie zu reinigen bis zur Zeit des Endes. Denn dieser Zustand der Dinge soll dauern, bis der von Gott bestimmte Zeitabschnitt herankommt. Es ist dies die allgemeine Lage, in welcher sich die Juden bis zu den letzten Tagen hin befinden.
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          Im Gegensatz zu der Masse des Volkes, die durch „die Vielen“ (siehe Dan 9, 27; 11, 33; 12, 3) bezeichnet wird, werden in Vers 33 die „Maskilim“ erwähnt, ein Wort, welches sich in den Überschriften vieler Psalmen findet. Die Verständigen, die von Gott Belehrten, werden die Vielen unterweisen; die Liebe wird in diesen Prüfungszeiten um der Wahrheit willen in Tätigkeit sein. In Kapitel 12, 3 finden wir wiederum die Verständigen, und zwar in Verbindung mit denen, welche die Vielen in der Gerechtigkeit unterweisen (vgl. Dan 11, 33). In Vers 35 sehen wir, wie sie der Gewalt zum Opfer fallen. Dieser letztere Vers reicht, wie wir bereits gesehen haben, bis auf die Zeit, da die Geschichte Israels als unter der Herrschaft der Nationen stehend, zu Ende gehen wird.
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          Bezüglich des Endes werden jedoch noch bestimmtere Einzelheiten mitgeteilt.
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          Der König wird uns vor Augen geführt (V. 36), der Gesetzlose, der am Ende des Zeitalters in Judäa die Macht in Händen halten und Gelingen haben wird, „bis der Zorn vollendet ist“. Von diesem Zeitabschnitt haben wir bereits geredet. Es ist ein König, der den Schauplatz seiner Tätigkeit in Judäa hat. Er zeichnet sich durch Gottlosigkeit aus und folgt seinem eigenen ungezügelten Willen, erhebt sich über alles, gibt die Religion seiner Väter auf, achtet weder auf Christum noch auf irgendeinen Gott, lästert den Gott des Himmels und richtet Götzendienst ein, jedoch in einer besonderen, ihm eigentümlichen Weise.
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          „Er wird ihm Herrschaft verleihen über die Vielen und das Land austeilen zum Lohne“ (V. 39). Es lässt sich schwer sagen, wer diejenigen sind, denen er Herrschaft verleihen wird; meiner Meinung nach sind es seine Anhänger. Der allgemeine Charakter dieses eigenwilligen, gottlosen und götzendienerischen Königs, der sich über alles erhebt, ist indessen deutlich genug geschildert. Im weiteren Verlauf des Kapitels sehen wir, dass der König des Südens mit ihm zusammenstößt und der König des Nordens gegen ihn anstürmt, überschwemmt und überflutet und in das Land der Zierde, Judäa, eindringt. Nur Edom, Moab und Ammon entrinnen der Macht dieses Königs; ihnen ist das Los vorbehalten (Jes 11, 14), durch Israel selbst unterworfen zu werden. Er legt seine Hand an die Länder und plündert sie. Ägypten entrinnt nicht, und die Bewohner Afrikas sind in seinem Gefolge. Doch beunruhigt durch Gerüchte von Norden und Osten her, schlägt er sein Gezelt auf zwischen Jerusalem und dem Meere und kommt zu seinem Ende, ohne dass ihm jemand hilft. Das Ende des Königs wird hier nicht mitgeteilt. Es handelt sich vielmehr um das Ende des Königs des Nordens, indem die Nationen und das Land Israel sowie die Schicksale des Volkes Daniels in den letzten Tagen der Gegenstand der Prophezeiung sind. Der gesetzlose, gottvergessene König wird in jener Zeit im Lande sein und durch den König des Südens angegriffen werden. Hierauf plündert der König des Nordens alle umliegenden Länder, mit Ausnahme der drei genannten, und kommt im Lande Israel zu Fall.

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        5. Jule sagt:
          28. Oktober 2012 um 13:22 Uhr

          Daniel 11 – Machtkämpfe zwischen den Königen des Nordens und des Südens

          2 »Was ich dir nun offenbare, wird ganz bestimmt eintreffen: Drei weitere Könige werden in Persien regieren, bis ein vierter die Herrschaft übernimmt, der seine Vorgänger an Glanz und Reichtum weit übertrifft. Auf dem Gipfel seiner Macht bietet er alle Kräfte gegen Griechenland auf.
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          3 Nach ihm kommt ein bedeutender König, der so mächtig ist, dass er alles erreichen kann, was er geplant hat. 4 Doch auf dem Höhepunkt seiner Macht zerfällt sein Reich in vier Teile, die im Norden, Süden, Osten und Westen liegen und viel schwächer sind als das vorige. Keiner der königlichen Nachkommen kann weiterregieren, das Königshaus geht unter, und andere reißen die Macht an sich.
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          5 Der König des Südreichs gewinnt an Einfluss, doch einer seiner Heerführer wird noch bedeutender als er und errichtet im Norden ein noch größeres Reich.
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          6 Nach einigen Jahren verbünden sich die beiden Reiche miteinander, und um den Frieden zu festigen, heiratet die Tochter des Königs im Süden den König im Norden. Doch sie kann ihren Einfluss nicht behaupten, und das Bündnis zerbricht. Sie kommt um, ebenso ihr Mann, ihr Vater und ihr Gefolge. 7 Ein Verwandter von ihr wird anstelle ihres Vaters König. Er zieht gegen den König des Nordens in den Krieg, besiegt ihn und dringt in seine befestigte Hauptstadt ein. 8 Die Götterstatuen und die wertvollen Gegenstände aus Silber und Gold nimmt er nach Ägypten mit. Danach wird er den König im Norden einige Jahre nicht mehr angreifen. 9 Dieser jedoch fällt in das Südreich ein, zieht sich aber sofort wieder zurück. 10 Seine Söhne werden sich erneut zum Krieg rüsten und viele große Heere aufbieten, die wie eine zerstörerische Flut über die Feinde hereinbrechen. Immer wieder greifen sie an und dringen schließlich bis zur Festung des Königs im Süden vor. 11 Dieser wiederum wird voller Zorn seine Truppen sammeln, gegen seinen Feind kämpfen und ihn trotz seiner Übermacht besiegen. 12 Zehntausende aus dem nördlichen Reich werden dabei umkommen. Dieser Erfolg macht den König des Südens selbstsicher und überheblich. Doch er kann seine Macht nicht lange behaupten. 13 Denn der Herrscher aus dem Norden stellt einige Jahre später noch größere Truppen auf, bis an die Zähne bewaffnet, und greift mit ihnen an.
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          14 Auch viele andere werden sich in jener Zeit gegen den König des Südens auflehnen. Eine Vision erfüllt sich: Menschen aus deinem eigenen Volk, die vor Gewalttaten nicht zurückschrecken, schließen sich den Aufständischen an. Aber sie werden scheitern. 15 Der König aus dem Norden wird mit seinen Soldaten anrücken, eine befestigte Stadt belagern und sie einnehmen. Das Heer aus dem Süden kann ihm nicht standhalten, sogar die Elitetruppen müssen die Waffen strecken.
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          16 Niemand leistet dem nördlichen Herrscher mehr Widerstand, er kann tun und lassen, was er will.
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          Auch in Israel macht er sich breit und verwüstet das Land. 17 Er will durch ein Bündnis die Herrschaft über das Südreich erlangen, damit es ihm nicht mehr gefährlich werden kann. Deshalb gibt er dem König des Südens eine seiner Töchter zur Frau. Doch sein Plan wird scheitern.
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          18 Darauf greift er die Küstenländer und Inseln an und bringt viele in seine Gewalt. Doch ein fremder Heerführer stellt sich ihm entgegen und macht seinem Größenwahn ein Ende. 19 Darauf zieht sich der König des Nordens in die befestigten Städte seines eigenen Landes zurück. Aber dort wird er gestürzt, und schon bald gerät er in Vergessenheit.
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          20 Sein Nachfolger wird einen Bevollmächtigten durchs Reich schicken, um Steuern einzutreiben und so den Reichtum seines Landes zu vergrößern. Aber schon nach kurzer Zeit wird der König sterben; er fällt jedoch weder im Krieg, noch wird er aus Rache ermordet.«
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          Der große Feind von Gottes Volk
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          21 »An die Stelle des verstorbenen Königs wird ein skrupelloser Mann treten. Er ist zwar nicht für die Thronfolge bestimmt, reißt aber durch Intrigen die Herrschaft an sich. 22 Wenn feindliche Heere in sein Land einfallen, löscht er sie aus. Ja, sogar einen verbündeten Fürsten lässt er umbringen. 23 Zuerst schließt er ein Bündnis mit ihm, doch dann hintergeht er ihn auf übelste Weise. Obwohl den König nur wenige unterstützen, gelangt er an den Gipfel der Macht. 24 Er fällt in die reichen Gegenden einer Provinz ein, während sich die Bewohner in Sicherheit wiegen, er plündert sie aus und verteilt die Beute an seine Anhänger. Kein Herrscher vor ihm hat es je so schlimm getrieben! Auch die befestigten Städte will er in seine Gewalt bekommen, doch dazu bleibt ihm nicht mehr viel Zeit.
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          25 Entschlossen und zielbewusst führt er ein großes Heer gegen den König des Südens in den Kampf. Dieser rüstet sich mit einer noch gewaltigeren Armee zum Krieg, doch er kann seinen Feinden nicht standhalten, denn er wird das Opfer einer Verschwörung: 26 Seine engsten Vertrauten bringen seine Pläne zum Scheitern, viele Soldaten fallen in der Schlacht, und die Überlebenden fliehen in alle Richtungen.
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          27 Die beiden Könige verhandeln miteinander, und jeder ist nur darauf aus, den anderen hinters Licht zu führen. Doch keiner von ihnen hat Erfolg, denn die Zeit dafür ist noch nicht gekommen. 28 Zunächst kehrt der König aus dem Norden mit reicher Beute in sein Land zurück. Unterwegs greift er das Volk an, mit dem Gott einen Bund geschlossen hat.
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          29 Später versucht er wieder, das Südreich zu erobern. Doch diesmal wird es ihm anders ergehen als bei seinem ersten Feldzug:
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          30 Schiffe aus einem Land im Mittelmeer bedrohen ihn, er verliert den Mut und tritt den Rückzug an.
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          Seine Wut darüber lässt er an dem Volk aus, das zum heiligen Gott gehört. Er zieht alle auf seine Seite, die bereit sind, den Bund mit Gott zu brechen. 31 Seine Truppen entweihen den Tempel auf dem Berg, schaffen die täglichen Opfer ab und stellen eine abscheuliche Götzenstatue auf. 32 Alle, denen Gottes Bund mit Israel schon immer gleichgültig war, verführt er mit schönen Worten dazu, sich endgültig von Gott abzuwenden. Die anderen aber, die Gott treu sein wollen, bleiben standhaft. 33 Weise und Verständige aus dem Volk werden vielen den richtigen Weg zeigen. Darum wird man sie eine Zeit lang verfolgen; man nimmt sie gefangen, tötet sie mit dem Schwert, raubt ihren Besitz und brennt ihre Häuser nieder. 34 Sie erfahren zwar auch Hilfe, aber viele schließen sich ihnen nur zum Schein an. 35 Dass die Weisen und Verständigen so hart verfolgt werden, dient ihrer Läuterung. Gott will sie durch diese schwere Zeit prüfen, damit ihr Glaube sich bewährt. Dies dauert so lange, wie Gott es bestimmt hat.
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          36 Der König kann tun und lassen, was er will. Ja, er ist so vermessen, sich über die Götter zu erheben; sogar Gott, den Höchsten, verhöhnt und verspottet er. Doch er wird dies nur so lange tun, bis Gott ihn voller Zorn bestraft, denn niemand kann Gottes Pläne durchkreuzen. 37 Der König macht sich nichts aus den Göttern seiner Vorfahren. Nicht einmal der Lieblingsgott der Frauen oder irgendein anderer bedeutet ihm etwas, denn er bildet sich ein, mächtiger als sie alle zu sein. 38 Er dient lieber dem Gott der Festungen, den seine Vorfahren nie gekannt haben, und bringt ihm Gold und Silber dar, Edelsteine und andere wertvolle Gaben. 39 Im Namen dieses fremden Gottes bezwingt er selbst die stärksten Festungen. Wer ihn als Herrscher anerkennt, den überhäuft er mit großen Ehren, er teilt ihm Land zu und lässt ihn über viele Menschen regieren.
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          40 Schließlich aber kommt das Ende: Der König des Südens fällt mit seinen Truppen über das Nordreich her, doch der König des Nordens geht mit Streitwagen, Reitern und vielen Schiffen zum Gegenangriff über. Er stößt in die Länder des Südens vor und überrollt sie wie eine verheerende Flut. 41 Dabei erobert er auch Israel und bringt viele Länder in seine Gewalt. Nur die Edomiter, die Moabiter und der größte Teil der Ammoniter kommen noch einmal davon. 42 Für Ägypten jedoch gibt es bei diesem Feldzug keine Rettung mehr. 43 Der König des Nordens raubt die Schätze des Landes, sein Gold und sein Silber. Und selbst Libyer und Äthiopier führt er in seinem Siegeszug mit. 44 Dann aber werden ihm Gerüchte aus dem Osten und Norden zugetragen, die ihn beunruhigen. Voller Zorn tritt er den Rückzug an, um seine Feinde ein für alle Mal zu vernichten.
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          45 Er schlägt seine Kriegszelte zwischen dem Meer und dem Berg Zion auf. Doch dann wird sein Ende kommen, und niemand kann ihm mehr helfen.«

          Wer war nun hier der König des Nordens? Habe ich es aus dem Daniel-Buch richtig in Erinnerung: Alexander der Große?

          Kapitel dreizehn
          Ein Konflikt zwischen zwei Königen

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          ZWEI rivalisierende Könige kämpfen erbittert um die Vorherrschaft. Im Laufe der Jahre gewinnt erst der eine und dann der andere die Oberhand. Mitunter übt der eine König die Vorherrschaft aus, während der andere untätig ist. So gibt es konfliktfreie Zeitabschnitte. Dann kommt es aber plötzlich erneut zu einer Auseinandersetzung, und der Konflikt setzt sich fort. Beteiligt sind an diesem Drama beispielsweise der syrische König Seleukos I. Nikator, der ägyptische König Ptolemaios Lagi, die syrische Prinzessin und ägyptische Königin Kleopatra I., die römischen Kaiser Augustus und Tiberius und die palmyrische Königin Zenobia. Gegen Ende des Konflikts spielen neben dem nationalsozialistischen Deutschland auch der kommunistische Nationenblock, die anglo-amerikanische Weltmacht, der Völkerbund und die Vereinten Nationen eine Rolle. Ein Ereignis, das von keinem dieser politischen Herrschaftsträger vorausgesehen wird, bildet das Finale. Vor etwa 2 500 Jahren wurde dem Propheten Daniel diese spannende Prophezeiung von dem Engel Jehovas bekanntgegeben (Daniel, Kapitel 11).
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          2 Wie fasziniert muß Daniel gewesen sein, als ihn der Engel eingehend über die Rivalität der beiden künftigen Könige unterrichtete! Auch für uns ist das Drama von Interesse, denn der Machtkampf der beiden Könige erstreckt sich bis in die Gegenwart. Die Erkenntnis, daß sich der erste Teil der Prophezeiung in der Vergangenheit erfüllt hat, stärkt unseren Glauben und unsere Zuversicht, daß sich auch der letzte Teil mit Sicherheit erfüllen wird. Wenn wir auf diese Prophezeiung achten, können wir deutlich erkennen, wo wir uns im Strom der Zeit befinden. Auch werden wir in unserem Entschluß bestärkt, in dem Konflikt neutral zu bleiben und geduldig darauf zu warten, daß Gott für uns handelt (Psalm 146:3, 5). Hören wir also aufmerksam zu, während der Engel Jehovas zu Daniel spricht.
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          GEGEN DAS KÖNIGREICH GRIECHENLAND
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          3 „Was mich betrifft“, sagte der Engel, „im ersten Jahr des Meders Darius [539/538 v. u. Z.] stand ich als ein Stärkender und als eine Festung für ihn auf“ (Daniel 11:1). Darius lebte bereits nicht mehr, doch der Engel nahm zu Beginn der prophetischen Botschaft auf seine Regierung Bezug. Übrigens handelte es sich bei Darius um den König, der befohlen hatte, Daniel aus der Löwengrube herauszuholen. Darüber hinaus hatte er angeordnet, daß alle seine Untertanen den Gott Daniels fürchten sollten (Daniel 6:21-27). Aber nicht für Darius, den Meder, stand der Engel als Unterstützer auf, sondern für den Engelgefährten Michael, den Fürsten des Volkes Daniels. (Vergleiche Daniel 10:12-14.) Er bot Michael seine Unterstützung, während dieser mit dem Dämonenfürsten von Medo-Persien kämpfte.
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          4 Weiter sagte der Engel Gottes: „Siehe! Es werden noch drei Könige sein, die für Persien aufstehen, und der vierte wird größeren Reichtum aufhäufen als alle anderen. Und sobald er in seinem Reichtum stark geworden ist, wird er alles gegen das Königreich Griechenland in Bewegung bringen“ (Daniel 11:2). Wer waren jene persischen Herrscher?
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          5 Die ersten drei Könige waren Cyrus der Große, Kambyses II. und Darius I. Da Bardiya (oder ein gewisser Gaumata, der sich als Bardiya ausgab) nur sieben Monate herrschte, bleibt seine kurze Regierungszeit in der Prophezeiung unberücksichtigt. Im Jahre 490 v. u. Z. versuchte der dritte König, Darius I., den zweiten Einfall in Griechenland. Doch die Perser wurden bei Marathon besiegt und zum Rückzug nach Kleinasien gezwungen. Darius bereitete zwar einen weiteren Feldzug gegen Griechenland sorgfältig vor, konnte ihn aber bis zu seinem Tod — er starb vier Jahre später — nicht mehr durchführen. Das mußte er seinem Sohn und Nachfolger, Xerxes I., dem „vierten“ König, überlassen. Bei diesem handelte es sich um König Ahasverus, der Esther heiratete (Esther 1:1; 2:15-17).
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          6 Auf Xerxes I. traf die Voraussage zu, daß er „alles gegen das Königreich Griechenland in Bewegung bringen“ werde, das heißt gegen die Gesamtheit der unabhängigen griechischen Staaten. „Von ehrgeizigen Höflingen dazu gedrängt, unternahm Xerxes einen Angriff zu Wasser und zu Land“, wie in einem Werk zu lesen ist (The Medes and Persians—Conquerors and Diplomats). Herodot, der griechische Historiker des 5. Jahrhunderts v. u. Z., schreibt, daß es kein anderer Kriegszug „auch nur im geringsten mit diesem aufnehmen kann“. Wie er weiter ausführt, umfaßten die Seestreitkräfte „insgesamt einundfünfzig mal zehntausend und dazu noch siebentausend und sechshundertundzehn [517 610]. Das Fußvolk betrug einhundertundsiebzig mal zehntausend [1 700 000], die Reiterei achtzigtausend. Dann muß ich noch die arabischen Kamelreiter dazuzählen und die Libyer auf den Streitwagen, deren Menge rechne ich zu zwanzigtausend Mann. Die Stärke von Schiffs- und Landheer zusammengenommen macht also zweihunderteinunddreißig mal zehntausend und dazu siebentausendsechshundertundzehn [2 317 610].“
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          7 Xerxes I. strebte eine umfassende Eroberung an und brach 480 v. u. Z. mit seinem riesigen Heer nach Griechenland auf. Nachdem die Perser die griechische Verzögerungstaktik bei den Thermopylen zunichte gemacht hatten, verwüsteten sie Athen. Bei Salamis erlitten sie jedoch eine schreckliche Niederlage. Ein weiterer griechischer Sieg folgte 479 v. u. Z. bei Platäa. Von den sieben Königen, die in den nächsten 143 Jahren als Nachfolger des Xerxes auf dem Thron des Perserreiches saßen, griff kein einziger Griechenland an. Doch dann stieg in Griechenland selbst ein mächtiger König auf.
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          EIN GROSSREICH GEVIERTEILT
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          8 „Ein mächtiger König wird bestimmt aufstehen und mit ausgedehnter Herrschaft herrschen und nach seinem Willen tun“, sagte der Engel (Daniel 11:3). Der 20jährige Alexander ‘stand’ 336 v. u. Z. als König von Makedonien ‘auf’. Er wurde „ein mächtiger König“; nicht umsonst nannte man ihn Alexander den Großen. Angeregt durch einen Plan seines Vaters, Philipp II., nahm er die persischen Provinzen im Nahen Osten ein. Mit 47 000 Mann überquerte er den Euphrat und den Tigris und trieb das 250 000 Mann starke Heer des Darius III. bei Gaugamela auseinander. Darius ergriff daraufhin die Flucht und wurde später ermordet; damit endete die persische Dynastie. Nun war Griechenland Weltmacht; Alexander ‘herrschte mit ausgedehnter Herrschaft und tat nach seinem Willen’.
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          9 Doch Alexanders Weltherrschaft sollte nur von kurzer Dauer sein, denn Gottes Engel fügte hinzu: „Wenn er aufgestanden sein wird, wird sein Königreich zerbrochen und nach den vier Winden der Himmel hin verteilt werden, doch nicht an seine Nachkommenschaft und nicht gemäß seiner Herrschaft, mit der er geherrscht hatte; denn sein Königreich wird ausgerissen werden, ja für andere als diese“ (Daniel 11:4). Alexander war noch keine 33 Jahre alt, als er 323 v. u. Z. in Babylon plötzlich von einer Krankheit dahingerafft wurde.
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          10 Alexanders riesiges Reich ging nicht auf „seine Nachkommenschaft“ über. Sein Bruder Philipp III. Arrhidäus regierte weniger als sieben Jahre und wurde auf Geheiß der Olympias, der Mutter Alexanders, im Jahre 317 v. u. Z. ermordet. Alexanders Sohn Alexander IV. herrschte bis 311 v. u. Z. und fand durch die Hände Kassanders, eines Heerführers seines Vaters, den Tod. Alexanders unehelicher Sohn Herakles versuchte unter Berufung auf seinen Vater zu herrschen, wurde aber 309 v. u. Z. ermordet. Damit endete die Dynastie Alexanders, „seine Herrschaft“ ging von seiner Familie auf andere über.
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          11 Nach dem Tod Alexanders wurde sein Königreich ‘nach den vier Winden hin verteilt’. Seine vielen Generäle zerstritten sich wegen der Gebietsansprüche, die sie geltend machten. Der einäugige Antigonos I. versuchte sogar, die Herrschaft über Alexanders gesamtes Reich zu erlangen. Er kam jedoch in der Schlacht bei Ipsos in Phrygien ums Leben. Ab dem Jahr 301 v. u. Z. übten vier Generäle Alexanders die Macht über das riesige Gebiet aus, das ihr Befehlshaber erobert hatte. Kassander herrschte über Makedonien und Griechenland. Lysimachos erlangte die Macht über Kleinasien und Thrakien. Seleukos I. Nikator sicherte sich Mesopotamien und Syrien. Und Ptolemaios Lagi übernahm Ägypten und Palästina. Der Prophezeiung entsprechend zerfiel Alexanders Großreich in vier hellenistische Reiche.
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          ZWEI RIVALISIERENDE KÖNIGE TRETEN HERVOR
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          12 Kassander starb schon wenige Jahre nach seinem Machtantritt, und Lysimachos übernahm 285 v. u. Z. den europäischen Teil des griechischen Reiches. Im Jahre 281 v. u. Z. fiel Lysimachos in einer Schlacht gegen Seleukos I. Nikator, wodurch sich dieser die Herrschaft über den größten Teil der asiatischen Gebiete sicherte. Antigonos II. Gonatas, der Enkel von einem General Alexanders, bestieg 276 v. u. Z. den makedonischen Thron. Mit der Zeit wurde Makedonien von Rom abhängig, und 146 v. u. Z. wurde es eine römische Provinz.
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          13 Nun waren nur noch zwei der vier hellenistischen Königreiche von Bedeutung: das eine unter Seleukos I. Nikator und das andere unter Ptolemaios Lagi. Mit Seleukos begann in Syrien die Dynastie der Seleukiden. Er gründete Städte wie Antiochia, die neue Hauptstadt Syriens, und die Hafenstadt Seleukia. In späterer Zeit lehrte der Apostel Paulus in Antiochia, wo die Nachfolger Jesu zum ersten Mal Christen genannt wurden (Apostelgeschichte 11:25, 26; 13:1-4). Seleukos wurde zwar schon 281 v. u. Z. ermordet, doch seine Dynastie blieb noch bis 64 v. u. Z. an der Macht. In jenem Jahr machte der römische Feldherr Gnaeus Pompeius Magnus Syrien zur römischen Provinz.
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          14 Am längsten bestand von den vier hellenistischen Königreichen das des Ptolemaios Lagi oder Ptolemaios I., der im Jahre 305 v. u. Z. den Königstitel annahm. Die von ihm gegründete Dynastie der Ptolemäer behauptete sich in Ägypten so lange, bis das Gebiet im Jahre 30 v. u. Z. an Rom fiel.
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          15 Aus den vier hellenistischen Königreichen gingen somit zwei mächtige Könige hervor: Seleukos I. Nikator, der über Syrien herrschte, und Ptolemaios I., der Machthaber Ägyptens. Mit diesen beiden Königen begann der lange Kampf zwischen dem „König des Nordens“ und dem „König des Südens“, der in Daniel, Kapitel 11 beschrieben wird. Der Engel Jehovas erwähnte nicht die Namen der Könige, da sich Identität und Nationalität der beiden Könige im Laufe der Jahrhunderte ändern würden. Auch unwesentliche Einzelheiten ließ der Engel unerwähnt und sprach nur von Herrschern und Ereignissen, die Einfluß auf den Konflikt hatten.
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          DER KONFLIKT BEGINNT
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          16 Hören wir zu! Der Engel Jehovas beschreibt den Beginn dieses dramatischen Konflikts wie folgt: „Der König des Südens wird stark werden, ja einer seiner [Alexanders] Fürsten; und er [der König des Nordens] wird die Oberhand über ihn gewinnen und wird gewiß mit ausgedehnter Herrschaft herrschen, größer als dessen Herrschermacht“ (Daniel 11:5). Die Bezeichnungen „König des Nordens“ und „König des Südens“ beziehen sich auf Könige nördlich und südlich vom Land des Volkes Daniels, das dann aus Babylonischer Gefangenschaft befreit und in das Land Juda zurückgekehrt wäre. Der erste „König des Südens“ war Ptolemaios I. in Ägypten. Einer der Heerführer Alexanders, der über Ptolemaios I. die Oberhand gewann und „mit ausgedehnter Herrschaft“ herrschte, war der syrische König Seleukos I. Nikator. Er übernahm die Rolle des „Königs des Nordens“.
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          17 Zu Beginn des Konflikts stand das Land Juda unter der Herrschaft des Königs des Südens. Ab 320 v. u. Z. etwa forderte Ptolemaios I. die Juden dazu auf, in Ägypten zu siedeln. So entstand in Alexandria, wo Ptolemaios I. eine berühmte Bibliothek gründete, eine blühende jüdische Kolonie. Die Juden in Juda blieben bis 198 v. u. Z. unter der Herrschaft des ptolemäischen Ägypten, das heißt des Königs des Südens.
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          18 Der Engel sagte in bezug auf die zwei Könige voraus: „Am Ende einiger Jahre werden sie sich miteinander verbünden, und sogar die Tochter des Königs des Südens wird zum König des Nordens kommen, um eine rechtliche Übereinkunft herbeizuführen. Aber sie wird die Kraft ihres Armes nicht behalten; und er wird nicht bestehen noch sein Arm; und sie wird aufgegeben werden, sie selbst, und diejenigen, die sie hergebracht haben, und der, der ihre Geburt verursachte, und der, der sie in jenen Zeiten stark machte“ (Daniel 11:6). Wie erfüllte sich diese Voraussage?
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          19 Antiochos I., der Sohn und Nachfolger von Seleukos I. Nikator, bleibt in der Prophezeiung unberücksichtigt, weil er keinen entscheidenden Krieg gegen den König des Südens führte. Aber sein Nachfolger, Antiochos II., führte einen langen Krieg gegen Ptolemaios II., den Sohn von Ptolemaios I. Dementsprechend stellten Antiochos II. und Ptolemaios II. den König des Nordens beziehungsweise den König des Südens dar. Antiochos II. war mit Laodike verheiratet, und sie hatten einen Sohn namens Seleukos II., während Ptolemaios II. eine Tochter namens Berenike hatte. Im Jahre 250 v. u. Z. trafen diese beiden Könige eine „rechtliche Übereinkunft“. Als Preis für dieses Bündnis entließ Antiochos II. seine Frau Laodike und heiratete Berenike, „die Tochter des Königs des Südens“. Von Berenike hatte er einen Sohn, der an Stelle der Söhne Laodikes syrischer Thronerbe wurde.
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          20 Berenikes „Arm“ oder stützende Kraft war ihr Vater, Ptolemaios II. Als dieser 246 v. u. Z. starb, konnte sie bei ihrem Mann „die Kraft ihres Armes nicht behalten“. Antiochos II. verstieß sie, heiratete wieder Laodike und erklärte deren Sohn zu seinem Nachfolger. Gemäß einem von Laodike ausgedachten Plan wurden Berenike und ihr Sohn ermordet. Offensichtlich war den Dienern, die Berenike von Ägypten nach Syrien gebracht hatten — „diejenigen, die sie hergebracht haben“ —, das gleiche Los beschieden. Laodike vergiftete sogar Antiochos II., und so konnte auch „sein Arm“, seine Kraft, „nicht bestehen“. Es starben also sowohl Berenikes Vater — „der, der ihre Geburt verursachte“ — als auch ihr syrischer Mann, der sie vorübergehend „stark“ gemacht hatte. Auf diese Weise wurde Seleukos II., Laodikes Sohn, König von Syrien. Wie würde der nächste ptolemäische König auf all das reagieren?
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          EIN KÖNIG RÄCHT SEINE ERMORDETE SCHWESTER
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          21 „Einer vom Sproß ihrer Wurzeln wird gewiß in seiner Stellung aufstehen“, sagte der Engel, „und er wird zur Streitmacht kommen und gegen die Festung des Königs des Nordens kommen und wird bestimmt gegen sie handeln und die Oberhand gewinnen“ (Daniel 11:7). „Einer vom Sproß“ der Eltern oder „Wurzeln“ Berenikes war ihr Bruder. Beim Tod seines Vaters ‘stand’ er als König des Südens ‘auf’, als ägyptischer Pharao Ptolemaios III. Sogleich ging er daran, seine ermordete Schwester zu rächen. Auf seinem Feldzug gegen den syrischen König Seleukos II., durch den Laodike Berenike und ihren Sohn hatte ermorden lassen, kam er gegen „die Festung des Königs des Nordens“. Ptolemaios III. nahm den befestigten Teil von Antiochia ein und tötete Laodike. Auf seinem Weg ostwärts durch das Herrschaftsgebiet des Nordkönigs zog er plündernd durch Babylonien und drang bis nach Indien vor.
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          22 Was geschah als nächstes? Der Engel Gottes sagt uns: „Und auch mit ihren Göttern, mit ihren gegossenen Bildern, mit ihren begehrenswerten Gegenständen aus Silber und aus Gold und mit den Gefangenen wird er nach Ägypten kommen. Und er selbst wird einige Jahre lang vom König des Nordens abstehen“ (Daniel 11:8). Mehr als 200 Jahre zuvor hatte der Perserkönig Kambyses II. Ägypten unterjocht und ägyptische Götter, „ihre gegossenen Bilder“, entführt. Als Ptolemaios III. Persiens frühere Hauptstadt Susa plünderte, eroberte er diese Götter zurück und nahm sie sozusagen ‘gefangen’ mit nach Ägypten. Auch sehr viele „begehrenswerte Gegenstände aus Silber und aus Gold“ brachte er als Kriegsbeute mit. Da Ptolemaios III. gezwungen war, zu Hause eine Rebellion zu unterdrücken, ‘stand er vom König des Nordens ab’, das heißt, er fügte ihm keine weiteren Schäden zu.
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          DER SYRISCHE KÖNIG RÄCHT SICH
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          23 Wie reagierte der König des Nordens darauf? Daniel wurde gesagt: „Er wird tatsächlich in das Königreich des Königs des Südens kommen und zu seinem eigenen Boden zurückkehren“ (Daniel 11:9). Der König des Nordens — der syrische König Seleukos II. — schlug zurück. Er kam in „das Königreich“ oder das Herrschaftsgebiet des ägyptischen Südkönigs, wurde jedoch besiegt. Nur mit einem kleinen Rest seines Heeres ‘kehrte’ Seleukos II. ‘zu seinem eigenen Boden zurück’, indem er sich um 242 v. u. Z. in die syrische Hauptstadt Antiochia zurückzog. Bei seinem Tod folgte ihm sein Sohn Seleukos III. auf den Thron.
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          24 Was war über die Nachkommen des syrischen Königs Seleukos II. vorausgesagt worden? Der Engel hatte Daniel erklärt: „Was nun seine Söhne betrifft, sie werden sich erregen und tatsächlich eine Menge großer Streitkräfte versammeln. Und kommend wird er gewiß kommen und überfluten und hindurchziehen. Doch wird er zurückkehren, und er wird sich bis zu seiner Festung hin erregen“ (Daniel 11:10). Die Regierungszeit von Seleukos III. endete bereits nach weniger als drei Jahren mit seiner Ermordung. Ihm folgte sein Bruder Antiochos III. auf den syrischen Thron. Dieser Sohn von Seleukos II. versammelte große Streitkräfte für einen Angriff auf den Südkönig, damals Ptolemaios IV. Der neue syrische König des Nordens errang einen Sieg über Ägypten und brachte die Hafenstadt Seleukia, die Provinz Coelesyrien, die Städte Tyrus und Ptolemais sowie benachbarte Städte wieder unter seine Herrschaft. Er schlug ein Heer des Königs Ptolemaios IV. in die Flucht und bemächtigte sich mehrerer Städte Judas. Im Frühjahr 217 v. u. Z. brach Antiochos III. von Ptolemais nach Norden auf „bis zu seiner Festung“ in Syrien. Doch ein Umschwung war in Sicht.
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          DAS BLATT WENDET SICH
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          25 Wie Daniel hören wir erwartungsvoll dem Engel Jehovas zu, der anschließend folgendes voraussagt: „Der König des Südens wird sich erbittern und wird ausziehen und mit ihm kämpfen müssen, das heißt mit dem König des Nordens; und er wird gewiß eine große Menge aufstellen, und die Menge wird tatsächlich in die Hand von jenem gegeben werden“ (Daniel 11:11). Mit einem 75 000 Mann starken Heer zog der Südkönig, Ptolemaios IV., nach Norden dem Feind entgegen. Der syrische König des Nordens hatte eine „große Menge“ von 68 000 Mann gegen ihn aufgestellt. Aber die „Menge“ wurde in einer Schlacht bei der Küstenstadt Raphia unweit der ägyptischen Grenze „in die Hand“ des Südkönigs „gegeben“.
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          26 In der Prophezeiung heißt es weiter: „Und die Menge wird gewiß weggeführt werden. Sein Herz wird sich erheben, und er wird tatsächlich bewirken, daß Zehntausende fallen; aber er wird seine starke Stellung nicht ausnutzen“ (Daniel 11:12). 10 000 syrische Soldaten der Fußtruppe und 300 Mann des Reiterheeres wurden von Ptolemaios IV., dem König des Südens, sozusagen „weggeführt“ in den Tod, und 4 000 Mann nahm er gefangen. Daraufhin trafen die Könige ein Abkommen; Antiochos III. behielt zwar seinen syrischen Seehafen Seleukia, verlor aber Phönizien und Coelesyrien. Auf Grund dieses Sieges ‘erhob sich’ das Herz des ägyptischen Südkönigs, insbesondere gegen Jehova. Juda blieb unter der Herrschaft des Ptolemaios IV. Dieser nutzte „seine starke Stellung“ nach seinem Sieg jedoch nicht für weitere Aktionen gegen den syrischen Nordkönig aus. Statt dessen führte er ein ausschweifendes Leben, und sein fünfjähriger Sohn Ptolemaios V. wurde Jahre vor dem Tod des Antiochos III. der nächste König des Südens.
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          DER EROBERER KEHRT ZURÜCK
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          27 Wegen all seiner Großtaten erhielt Antiochos III. schließlich den Beinamen „der Große“. Über ihn sagte der Engel: „Der König des Nordens soll zurückkehren und eine Menge aufstellen, größer als die erste; und am Ende der Zeiten, einiger Jahre, wird er kommen, und zwar mit einer großen Streitmacht und mit sehr viel Habe“ (Daniel 11:13). Diese „Zeiten“ umfassen die 16 oder mehr Jahre nach dem Sieg der Ägypter über die Syrer bei Raphia. Als der junge Ptolemaios V. der König des Südens wurde, brach Antiochos III. mit ‘einer Menge, größer als die erste’, auf, um dem ägyptischen Südkönig die Gebiete zu entreißen, die er an ihn verloren hatte. Zu diesem Zweck vereinte er seine Streitkräfte mit denen des makedonischen Königs Philipp V.
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          28 Der König des Südens hatte auch Probleme im eigenen Reich. „In jenen Zeiten werden viele gegen den König des Südens aufstehen“, sagte der Engel (Daniel 11:14a). Tatsächlich standen viele „gegen den König des Südens“ auf. Der junge Südkönig sah sich nicht nur den vereinten Streitkräften des Antiochos III. und seines makedonischen Verbündeten gegenüber, sondern stand auch in Ägypten vor großen Schwierigkeiten. Da Agathokles, sein Vormund, der in seinem Namen regierte, die Ägypter arrogant behandelte, rebellierten viele. Der Engel fügte hinzu: „Und die Söhne der Räuber, die deinem Volk angehören, werden ihrerseits mitgerissen werden in dem Versuch, eine Vision wahr werden zu lassen; und sie werden straucheln müssen“ (Daniel 11:14b). Selbst einige vom Volk Daniels wurden ‘Söhne von Räubern’ oder Revolutionäre. Aber jede „Vision“ dieser Juden, die nichtjüdische Herrschaft über ihr Heimatland zu beenden, war falsch, und sie sollten in diesem Bemühen erfolglos sein oder „straucheln“.
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          29 Des weiteren sagte der Engel Jehovas voraus: „Der König des Nordens wird kommen und einen Belagerungswall aufwerfen und tatsächlich eine befestigte Stadt einnehmen. Und was die Streitarme des Südens betrifft, sie werden nicht standhalten noch das Volk seiner Auserlesenen; und es wird keine Kraft geben, um standzuhalten. Und derjenige, der gegen ihn kommt, wird nach seinem Willen tun, und niemand wird vor ihm bestehen. Und er wird im Land der ‚Zierde‘ stehen, und Ausrottung wird in seiner Hand sein“ (Daniel 11:15, 16).
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          30 Die Streitkräfte unter Ptolemaios V., die „Streitarme des Südens“, hielten dem Angriff aus dem Norden nicht stand. Bei Paneas (Cäsarea Philippi) errang Antiochos III. einen Sieg und trieb den ägyptischen Heerführer Skopas und seine 10 000 ausgewählten Männer oder „Auserlesenen“ nach Sidon, einer „befestigten Stadt“. Dort warf Antiochos III. „einen Belagerungswall“ auf und nahm diese phönizische Hafenstadt im Jahre 198 v. u. Z. ein. Er handelte „nach seinem Willen“, weil die Streitkräfte des ägyptischen Südkönigs vor ihm nicht standzuhalten vermochten. Anschließend rückte Antiochos III. gegen Jerusalem vor, die Hauptstadt Judas, des „Landes der ‚Zierde‘ “. Die Herrschaft über Jerusalem und Juda ging 198 v. u. Z. vom ägyptischen König des Südens an den syrischen König des Nordens über. Antiochos III., der Nordkönig, begann „im Land der ‚Zierde‘ [zu] stehen“. Für alle Juden und Ägypter, die Widerstand leisteten, ‘war Ausrottung in seiner Hand’. Wie lange würde dieser König des Nordens so handeln können, wie es ihm gefiel?
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          ROM BÄNDIGT DEN EROBERER
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          31 Der Engel Jehovas antwortet darauf: „Er [der König des Nordens] wird sein Angesicht darauf richten, mit der Wucht seines ganzen Königreiches zu kommen, und man wird mit ihm einen Vergleich eingehen, und er wird wirksam handeln. Und was die Tochter der Frauen betrifft, es wird ihm gewährt werden, sie ins Verderben zu bringen. Und sie wird nicht standhalten, und sie wird nicht die Seine bleiben“ (Daniel 11:17).
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          32 Der Nordkönig, Antiochos III., ‘richtete sein Angesicht darauf’, Ägypten „mit der Wucht seines ganzen Königreiches“ zu beherrschen. Doch schließlich mußte er einen „Vergleich“ eingehen, das heißt Frieden mit Ptolemaios V., dem König des Südens, schließen. Auf Grund der Forderungen Roms änderte Antiochos III. seinen Plan. Als er sich mit König Philipp V. von Makedonien gegen den noch minderjährigen ägyptischen König verbündet hatte, um seine Gebiete einzunehmen, suchten die Vormunde von Ptolemaios V. bei Rom Schutz. Rom nutzte die Gelegenheit, seinen Einflußbereich auszudehnen, und ließ seine Muskeln spielen.
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          33 Antiochos III. schloß auf Drängen Roms Frieden mit dem Südkönig. Doch statt die eroberten Gebiete zurückzugeben, was Rom gefordert hatte, plante er nur eine nominelle Übergabe; er verheiratete seine Tochter Kleopatra I., „die Tochter der Frauen“, mit Ptolemaios V. Ihre Mitgift sollte aus mehreren Provinzen bestehen, Juda, „das Land der ‚Zierde‘ “, eingeschlossen. Aber der syrische König ließ diese Provinzen bei der Heirat im Jahre 193 v. u. Z. nicht an Ptolemaios V. übergehen. Es war eine politische Heirat, durch die Ägypten eigentlich Syrien unterworfen werden sollte. Doch der Plan scheiterte, weil Kleopatra I. ‘nicht die Seine blieb’; sie ergriff später Partei für ihren Mann. Als es zwischen Antiochos III. und Rom zum Krieg kam, stellte sich Ägypten auf die Seite Roms.
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          34 Was die Rückschläge des Nordkönigs angeht, fügte der Engel hinzu: „Und er [Antiochos III.] wird sein Angesicht zurück nach den Küstenländern wenden und wird tatsächlich viele einnehmen. Und ein Befehlshaber [Rom] wird für sich die von ihm [Antiochos III.] herrührende Schmach aufhören lassen müssen, so daß seine Schmach nicht sein wird. Er [Rom] wird sie auf jenen zurückfallen lassen. Und er [Antiochos III.] wird sein Angesicht nach den Festungen seines eigenen Landes zurückwenden, und er wird gewiß straucheln und fallen, und er wird nicht zu finden sein“ (Daniel 11:18, 19).
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          35 Bei den „Küstenländern“ handelte es sich um Makedonien, Griechenland und Kleinasien. Als 192 v. u. Z. in Griechenland ein Krieg ausbrach, sah sich Antiochos III. veranlaßt, sich nach Griechenland zu begeben. Rom mißfiel das Bestreben des syrischen Königs, dort weitere Gebiete zu erobern, und erklärte ihm den Krieg. Bei den Thermopylen wurde er von den Römern geschlagen. Etwa ein Jahr nach der Niederlage in der Schlacht bei Magnesia (190 v. u. Z.) mußte er auf sämtliche Gebiete in Griechenland, Kleinasien und westlich des Taurus verzichten. Rom erlegte ihm einen hohen Tribut auf und begründete damit die eigene Vorherrschaft gegenüber dem syrischen König des Nordens. Nachdem Antiochos III. aus Griechenland und Kleinasien vertrieben worden war und nahezu seine ganze Flotte verloren hatte, ‘wandte er sein Angesicht nach den Festungen seines eigenen Landes [Syrien] zurück’. Die Römer hatten ‘die auf sie gebrachte Schmach auf ihn zurückfallen lassen’. Antiochos III. kam 187 v. u. Z. bei dem Versuch um, einen Tempel in Elymais (Persien) zu plündern. So ‘fiel’ oder starb er, und sein Sohn Seleukos IV. folgte ihm als nächster König des Nordens.
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          DER KONFLIKT GEHT WEITER
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          36 Ptolemaios V., der König des Südens, versuchte die Provinzen, die er als Kleopatras Mitgift hätte erhalten sollen, seinem Herrschaftsgebiet einzuverleiben, doch Gift beendete seine Bemühungen. Sein Nachfolger war Ptolemaios VI. Was ist von Seleukos IV. zu sagen? Da ihm die Mittel fehlten, den hohen Tribut an Rom zu zahlen, sandte er seinen Schatzmeister Heliodor nach Jerusalem, um die angeblich im Tempel lagernden Schätze zu beschlagnahmen. Heliodor ermordete Seleukos IV. in der Absicht, selbst den Thron einzunehmen. Aber König Eumenes von Pergamon und sein Bruder, König Attalos, sorgten dafür, daß Antiochos IV., der Bruder des ermordeten Königs, den Thron bestieg.
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          37 Der neue König des Nordens, Antiochos IV., wollte beweisen, daß er mächtiger war als Gott, indem er versuchte, die der Anbetung Jehovas dienenden Einrichtungen und Gepflogenheiten abzuschaffen. Er trotzte Jehova und weihte den Tempel in Jerusalem dem Zeus oder Jupiter. Im Dezember 167 v. u. Z. ließ er auf dem großen Altar im Tempelvorhof, wo Jehova täglich ein Brandopfer dargebracht wurde, einen heidnischen Altar errichten. Zehn Tage später brachte man auf dem heidnischen Altar dem Zeus ein Opfer dar. Wegen dieser Entweihung kam es zu einem Aufstand der Juden unter der Führung der Makkabäer. Drei Jahre lang wurden sie von Antiochos IV. bekämpft. Im Jahre 164 v. u. Z., genau am Jahrestag der Entweihung des Tempels, weihte Judas Makkabäus den Tempel erneut Jehova und führte damit das Fest der Einweihung, Chanukka, ein (Johannes 10:22).
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          38 Die Makkabäer schlossen wahrscheinlich 161 v. u. Z. ein Bündnis mit Rom und gründeten 104 v. u. Z. ein Königreich. Aber die Auseinandersetzungen zwischen ihnen und dem syrischen König des Nordens hielten an. Schließlich wurde Rom gebeten einzugreifen. Der römische Feldherr Gnaeus Pompeius Magnus nahm 63 v. u. Z. Jerusalem nach dreimonatiger Belagerung ein. Im Jahre 39 v. u. Z. setzte der römische Senat Herodes — einen Idumäer — als König von Judäa ein. Dieser beendete die Herrschaft der Makkabäer, indem er 37 v. u. Z. Jerusalem einnahm.
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          39 Wie begeisternd ist es doch, zu sehen, daß sich der erste Teil der Prophezeiung über den Konflikt zwischen den beiden Königen bis ins einzelne erfüllt hat! Ist es nicht faszinierend gewesen, auf die etwa 500 Jahre zurückzublicken, die vergangen sind, seitdem Daniel die prophetische Botschaft erhalten hat, und festzustellen, welche Herrscher die Stellung des Nordkönigs und die des Südkönigs eingenommen haben? Der Kampf zwischen den beiden Königen dauert jedoch noch in der Zeit Jesu Christi und bis in unsere Tage hinein an. Währenddessen ändert sich die politische Identität der beiden Konfliktparteien. Dadurch, daß in der Prophezeiung faszinierende Einzelheiten offenbart werden, die geschichtlichen Entwicklungen entsprechen, lassen sich die beiden miteinander streitenden Könige identifizieren.

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        6. Jule sagt:
          7. November 2013 um 21:50 Uhr

          Daniel 11 – wir wir Jehova durch dieses Kapitel näher kommen, wenn wir „das Politische“ weg lassen

          1 Auch ich stand ihm im ersten Jahr Darius“ des Meders bei, um ihn zu stärken und ihm zu helfen . 2 Und nun will ich dir die Wahrheit verkünden:
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          Siehe, es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, und der vierte wird größeren Reichtum erwerben als alle anderen, und wenn er sich in seinem Reichtum stark fühlt, wird er alles gegen das griechische Reich aufbieten. 3 Es wird aber ein tapferer König auftreten und eine große Herrschaft gründen und tun, was ihm gefällt. 4 Aber wie sein Reich aufgekommen ist, so wird es auch zerbrechen und nach den vier Himmelsrichtungen zerteilt werden, aber nicht unter seine Nachkommen, und nicht mit gleicher Macht, wie er sie ausgeübt hat; denn sein Reich wird ausgerissen und anderen zuteil als jenen.
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          5 Und der König des Südens wird erstarken; aber von seinen Fürsten wird einer noch stärker werden als er und eine Herrschaft begründen; seine Herrschaft wird eine große Herrschaft sein. 6 Und nach Jahren werden sie sich verbünden, und die Tochter des Königs des Südens wird zu dem König des Nordens kommen, um einen Ausgleich zustande zu bringen. Aber sie wird die Macht nicht behalten, und auch er wird nicht bestehen, noch seine Macht; sondern sie wird dahingegeben werden, sie und die sie kommen ließen und der sie gezeugt hat, und der sie eine Zeit lang zur Frau genommen hatte.
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          7 Es wird aber ein Schössling aus der gleichen Wurzel, der sie entstammte, an seine Stelle treten und wird gegen das Heer zu Feld ziehen, ja, er wird in die Festung des Königs des Nordens eindringen und sie siegreich überwältigen. 8 Auch ihre Götter samt ihren gegossenen Bildern und kostbaren goldenen und silbernen Geräten wird er in die Gefangenschaft nach Ägypten bringen; er wird auch einige Jahre vor dem König des Nordens standhalten. 9 Dieser wird zwar in das Reich des Königs des Südens eindringen, dann aber wieder in sein Land zurückkehren.
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          10 Doch werden seine Söhne sich zum Krieg rüsten und eine gewaltige Menge von Streitkräften zusammenziehen. Und er wird kommen und überschwemmen und überfluten und zurückkehren, und sie werden bis zu seiner Festung Krieg führen.
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          11 Und der König des Südens wird darüber erbittert sein und ausziehen und mit jenem, dem König des Nordens, kämpfen. Dieser wird zwar ein großes Heer aufstellen, aber die Menge wird in die Hand [des Königs des Südens] gegeben werden. 12 Und wenn die Menge weggenommen wird, wird sein Herz übermütig werden, sodass er Zehntausende niederwerfen, aber doch nicht mächtig bleiben wird; 13 sondern der König des Nordens wird wiederum ein Heer aufstellen, größer als das frühere war, und wird nach etlichen Jahren an der Spitze einer großen und wohlgerüsteten Streitkraft wiederkommen.
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          14 Auch werden zu jener Zeit viele gegen den König des Südens aufstehen; auch gewalttätige Leute aus deinem Volk werden sich erheben, um die Weissagung zu erfüllen; aber sie werden fallen.
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          15 Denn der König des Nordens wird kommen und einen Wall aufwerfen und eine befestigte Stadt einnehmen. Und die Streitkräfte des Südens werden nicht standhalten, auch nicht die beste Mannschaft seines Volkes; denn da wird keine Kraft zum Widerstand sein, 16 sondern der, welcher gegen ihn gekommen ist, wird tun, was ihm beliebt, und niemand kann vor ihm bestehen; und er wird Stellung nehmen in dem herrlichen Land , und Verheerung wird in seiner Hand sein.
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          17 Er wird aber sein Augenmerk darauf richten, sein ganzes Königreich in die Gewalt zu bekommen, und sich [dazu] mit ihm zu vertragen, und wird es durchführen und wird ihm eine Tochter von [seinen] Frauen geben, um es zu verderben; aber sie wird nicht bestehen und wird für ihn nichts ausrichten. 18 Dann wird er sein Auge auf die Inseln richten und viele einnehmen; aber ein Feldherr wird seinem Hohnlachen ein Ende machen, er wird ihm genug geben, dass ihm das Höhnen vergeht. 19 Darauf wird er sich den Festungen seines Landes zuwenden, wird aber straucheln und fallen, dass man ihn nicht mehr finden wird.
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          20 Und an seiner Stelle wird einer auftreten, der einen Steuereintreiber durch die Herrlichkeit des Reiches ziehen lässt. Aber nach einigen Tagen wird er zerschmettert werden, und zwar weder durch Zorn noch im Krieg.
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          21 An seiner Stelle wird ein Verachteter aufkommen, dem die königliche Würde nicht zugedacht war; aber er wird unversehens kommen und sich durch Schmeicheleien des Königtums bemächtigen. 22 Und die Streitkräfte, die wie eine Flut daherfahren, werden vor ihm weggeschwemmt und zerbrochen werden, dazu auch ein Fürst des Bundes. 23 Denn nachdem er sich mit ihm verbündet hat, wird er Betrug verüben und hinaufziehen und mit nur wenig Volk Macht gewinnen.
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          24 Mitten im Frieden wird er in die fruchtbarsten Gegenden eindringen und tun, was weder seine Väter noch seine Vorväter getan haben: Beute, Raub und Reichtum wird er unter sie verschleudern , und gegen die Festungen wird er Pläne schmieden ; und dies wird eine Zeit lang dauern.
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          25 Dann wird er seine Kraft und seinen Mut gegen den König des Südens aufbieten mit großer Heeresmacht; der König des Südens aber wird sich gleichfalls mit großer und sehr starker Heeresmacht zum Krieg rüsten, aber doch nicht standhalten, denn man wird Anschläge gegen ihn planen: 26 die seine Tafelkost essen, werden seinen Untergang herbeiführen, und sein Heer wird sich zerstreuen , und viele Erschlagene werden fallen.
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          27 Die beiden Könige aber haben Böses im Sinn; sie sitzen am gleichen Tisch und reden Lügen ; aber es wird nicht gelingen; denn das Ende kommt erst zur bestimmten Zeit.
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          28 Und er wird mit großem Reichtum in sein Land zurückkehren; und er wird das, was er sich gegen den heiligen Bund vorgenommen hat, ausführen, und [wieder] in sein Land zurückkehren.
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          29 Zur bestimmten Zeit wird er wieder gegen den Süden ziehen; aber es wird das zweite Mal nicht mehr gehen wie das vorherige Mal, 30 sondern es werden ihn Kittäerschiffe angreifen, sodass er entmutigt umkehrt, um seinen Zorn an dem heiligen Bund auszulassen. Das wird er auch tun und bei seiner Rückkehr sich diejenigen merken, welche den heiligen Bund verlassen .
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          31 Es werden auch von seinen Truppen zurückbleiben und das Heiligtum , die Zuflucht , entweihen und das beständige [Opfer] abschaffen und den Gräuel der Verwüstung aufstellen. 32 Und er wird die, welche gegen den Bund freveln, durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten; die Leute aber, die ihren Gott kennen , werden fest bleiben und handeln.
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          33 Und die Verständigen im Volk werden die Vielen unterweisen; sie werden aber eine Zeit lang dem Schwert , dem Feuer, der Gefangenschaft und der Plünderung unterliegen. 34 Und im Unterliegen werden sie ein wenig Hilfe erlangen; und es werden sich viele heuchlerisch an sie hängen.
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          35 Auch von den Verständigen werden etliche unterliegen, damit unter ihnen eine Läuterung geschehe, eine Sichtung und Reinigung , bis zur Zeit des Endes ; denn es währt bis zur bestimmten Zeit.
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          36 Und der König wird tun, was ihm beliebt, und wird sich erheben und großtun gegen jeglichen Gott, und er wird gegen den Gott der Götter unerhörte Worte ausstoßen, und es wird ihm gelingen, bis der Zorn vorüber ist; denn was beschlossen ist, wird ausgeführt werden.
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          37 Er wird sich auch nicht um den Gott seiner Väter kümmern, noch um die Sehnsucht der Frauen, überhaupt um gar keinen Gott, sondern gegen alle wird er großtun. 38 Stattdessen wird er den Gott der Festungen verehren; diesen Gott, den seine Väter nicht kannten, wird er verehren mit Gold und Silber, mit Edelsteinen und Kleinodien. 39 Und er wird gegen die starken Festungen vorgehen mit einem fremden Gott. Wer diesen anerkennt, dem wird er große Ehre erweisen, und er wird ihnen Gewalt geben über viele und zur Belohnung Ländereien unter sie verteilen.
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          40 Zur Zeit des Endes aber wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen. Da wird dann der König des Nordens mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen auf ihn losstürmen und in die Länder eindringen und sie überschwemmen und überfluten.
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          41 Er wird auch in das herrliche Land kommen, und viele werden unterliegen. Diese aber werden seiner Hand entfliehen: Edom , Moab und die Vornehmsten der Ammoniter.
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          42 Er wird auch seine Hand nach den Ländern ausstrecken, und das Land Ägypten wird nicht entfliehen; 43 sondern er wird sich der Gold- und Silberschätze und aller Kostbarkeiten Ägyptens bemächtigen; auch werden Lubier und Kuschiten zu seinem Gefolge gehören.
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          44 Aber Gerüchte aus Osten und Norden werden ihn erschrecken; daher wird er in großer Wut aufbrechen, um viele zu verderben und zu vertilgen. 45 Und er wird sein Prachtzelt zwischen dem Meer und dem herrlichen Berg des Heiligtums aufschlagen; da wird er sein Ende finden, und niemand wird ihm helfen.

          Wieder einmal ein „politisches“ Kapitel. Wenn wir uns den ergänzenden Stoff dazu im Daniel-Buch und bei Kommentatoren wie Darby durchlesen, erfahren wir, wie sich das erfüllt hat und wer diese Könige sein könnten.

          Aber auch, wenn wir dieses Politische mal Außen vor lassen, können wir für uns etwas aus diesem Kapitel lernen. Mir ist beim Lesen besonders Vers 32 aufgefallen und das, was danach folgt. Hier der Vers nochmal zur Erinnerung:

          32 Und er wird die, welche gegen den Bund freveln, durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten; die Leute aber, die ihren Gott kennen , werden fest bleiben und handeln.

          Wenn wir die Bibel bereits wenigstens einmal gelesen haben, dann wissen wir, dass in den Briefen viel von dem „kommenden Abfall“ die Rede ist. Die Apostel wußten von Jesus, dass der Widersacher Gottes keine Ruhe geben wird. Denn er hat von Anfang an versucht, die Menschen von Gott abzubringen. Wir haben dies bereits in den ersten 3 Kapiteln der Bibel gelesen. Satan neidet dem Schöpfer die Anbetung der Menschen, er selbst möchte – zumindestens ebenfalls – angebetet werden. Er hasst es, wenn die Menschen die Wahrheit über Gott erkennen und entsprechend leben. Daher versucht er auch heute noch, uns von unserem Gott anzuwenden (Hiob 1 und 2). Später lesen wir, dass Satan immer wieder „die Gestalt eines Engels des Lichts annimmt“ und dass er den Menschen das sagen lässt, was diese hören wollen (2. Korinther 11:14; 2. Timotheus 4:3-4).

          Hier in Daniel erfahren wir, wie wir uns davor schützen können, ebenfalls vom rechten Weg weggelockt zu werden: „diejenigen, die ihren Gott gut kennen“ – diese werden nicht darauf hereinfallen.

          Hier ist aber nicht wirklich jemand im Vorteil, weil er ganz schlau ist und viel weiss – sondern diejenigen, die mit dem rechten Herzen und Beweggrund an die Sache herangehen. Hier hat jeder eine Chance, auch diejenigen, die auf ihrem Weg mit Gott noch ganz am Anfang stehen :-).

          Seit einiger Zeit habe ich die große Freude, mit einer jungen Frau die Johannes-Studie zu machen. Sie selbst hat eigentlich keinen wirklichen religiösen Hintergrund. Sie ist zwar zur „heiligen Kommunion“ gegangen usw, aber hatte sich eigentlich nie wirklich mit all dem beschäftigt, weil in ihrem Elternhaus wohl viel von Religion und den ganzen Riten gesprochen wurde – aber nicht danach gelebt, sondern viel eher entgegengesetzt. Ihre Tochter hingegen saugt alles, was mit Gott, Jesus, Bibel und Glauben zu tun hat, wie ein trockener Schwamm auf, was sie auch seit Jahren unterstützt indem sie sie zum Kindergottesdienst schickt. Nun will sie durch das Angebot der Johannesstudie selbst sehen, was da so dran ist.

          Und auch wenn fast überhaupt kein Bibelwissen vorhanden ist, so denkt sie viel über alles nach und es geht ihr ganz offensichtlich darum, die Person Gottes kennenzulernen. Ich bin jedesmal aufs Neue über ihre Gedankengänge erstaunt. In meiner Zeit als aktive Zeugin Jehovas habe ich viele Bibelstudien durchgeführt und die meisten von denen wußten mehr, als sie. Aber dennoch kennt diese Person bereits nach dem 3. Treffen unseren Gott besser, als all jene und sogar mehr, als viele, die sich seit langer Zeit mit Zeugen Jehovas versammeln. Denn sie hinterfragt „diesen Gott“, will wissen, wer er ist, was er denkt und fühlt und wieso. Eine hervorragende Grundlage – denn es ist die beste Basis für eine Freundschaft mit Gott!

          Auch wenn sie vieles noch nicht kennt und versteht, so hat sie scheinbar wirklich von IHM den Geist erhalten, ihn wirklich zu kennen. So „wußte“ sie bereits bei dem zweiten Treffen – nachdem sie eine Woche lang den Text erst zum ersten und dann zum zweiten Wunder jeden Tag in der Bibel gelesen hatte – dass Ungerechtigkeiten nicht zu diesem Gott der Bibel passen!

          Nun bin ich bei dem Punkt, den sie heute angesprochen hatte: beim Lesen (sie wollte mit ihrer Tochter die Kapitel zu Noah und der Arche und Sintflut lesen) hatte sie sich irgendwie zum Anfang „verirrt“ und die ersten Kapitel der Bibel gelesen: die Schöpfung, die Erschaffung der Menschen, der Sündenfall und wie sie aus dem Paradies vertrieben wurden. Dies fand sie hoch interessant und war „etwas unglücklich“, dass sie nicht wirklich verstand, worum es dabei eigentlich wirklich geht. Für sie hörte sich dies alles ziemlich kompliziert an, sie schien traurig darüber, „so unwissend“ zu sein. Dabei war sie genau auf dem richtigen Weg.

          Beim zweiten Treffen kam auch von ihr die Frage, warum es eigentlich das Schlechte auf der Welt gibt. Wir hatten gerade aus dem Wunder, dass Jesus das Kind des Beamten geheilt hatte, herausgelesen, dass Jesus sich für uns und unsere Bedürfnisse interessiert und da Jesus Gott selbst widerspiegelt, dass auch Gott selbst sehr an uns interessiert ist. Da paßte es nicht, dass so viele schlimmen Dinge passieren. Als Antwort hatten wir ihr vorgeschlagen, sich die ersten beiden Kapitel von Hiob durchzulesen.

          Damit hat sie eigentlich schon eine hervorragende Grundlage: der Widersacher hat die Menschen dazu verführt, weil er angebetet werden wollte (1. Mose 1-3; Hiob 1-2). Dadurch verloren die Menschen das, was Jehova eigentlich für uns vorgesehen hatte. Gleich erklärt Jehova ihnen seinen Plan, ihnen doch noch das zu geben, was er ursprünglich vorhatte (die Sache mit dem Samen) und der Messias war nötig, um das umzusetzen. Und genau an dem Punkt sind wir mit der Johannesstudie: wir betrachten 7 seiner Wunder, die belegen, dass er dieser Messias war. Vor dem Hintergrund macht sein Tod und seine Auferstehung dann Sinn. Das Grundthema der Bibel.

          Ups, nun bin ich doch ziemlich abgeschweift. Aber es geht ja darum, dass wir unseren Gott gut kennen. Aber genau dabei ist sie gerade: IHN gut kennenzulernen. Nicht nur irgendwelche äußeren Dinge, sondern die Person Gottes!

          Wenn wir nicht nur mit den Fakten, sondern mit dem Herzen, dem Charakter Gottes, gut vertraut sind, dann lassen wir uns nicht vom Widersacher einlullen.

          Dieser Text hier in Daniel 11 erscheint auf dem ersten Blick recht verwirrend, besonders wenn wir die politischen und geschichtlichen Zusammenhänge nicht kennen. Dennoch kann jeder von uns Nutzen daraus ziehen. Denn hier ist die Antwort auf die 3. Frage bei der Studie interessant: was lernen wir über oder für uns daraus?

          Dass wir die richtige Motivation haben müssen: für das Lesen in der Bibel, den Besuch von Zusammenkunft oder Gottesdienst, das Reden mit anderen darüber und der Anbetung Gottes. Es muss uns um IHN als Person gehen!

          Und hier ist niemand wirklich im Vorteil, weil er länger dabei ist.

          Dies hat mir gerade heute die Besprechung mit ihr gezeigt: hier ist jemand mit ganz wenig Wissen (noch), der aber viele intensive Gedanken dazu hat und sichtbar mit jeder Woche wächst.

          Ich persönlich fühle mich sehr gesegnet, dass Jehova mir dies ganz hautnah zeigt und ich das alles live erleben darf 🙂

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