Diese Woche hatten wir 2. Mose Kapitel 5 gelesen: Mose und Aaron gingen zu Pharao, um für das Volk einige Tage frei zu bekommen, damit diese ihren Gott Jehova in der Wüste anbeten könnten. Dies ging leider völlig nach hinten los.
Anstatt frei zu bekommen, bekamen sie noch mehr Arbeit aufgedrückt, die sie eigentlich nicht bewältigen konnten, da sie die gleiche Menge herstellen sollten wie zu den Zeiten, als es noch keine erschwerten Bedingungen gab. Daher gingen die Vorarbeiter zum Pharao, um sich zu beschweren. Dieser lenkte die Schuld geschickt auf Mose und Aaron und erreichte so, dass zwei Lager entstanden: das Volk wandte sich von Mose ab und nun war er ihr Feindbild.
Wir haben gesehen, dass der Pharao äußerst geschickt vorgegangen ist, denn die erschwerten Arbeitsbedingungen hatten zur Folge, dass sich das Volk überall im Land zerstreute, um die erforderlichen Materialien zu suchen – die ihnen bisher gestellt worden waren – und sie somit auch aus dem Einflusskreis von Mose gelangten: er konnte nicht mehr zum Volk als Ganzen sprechen. Pharao wollte Zwietracht säen und Spaltungen verursachen, was ihm auch gelungen ist.
Wie reagiert Mose nun? Ist er sauer auf Jehova und denkt „siehst du, ich wollte ja eh nicht gehen“ und geht wieder nach Hause zurück? Dies werden wir diesen Sonntag sehen, wenn wir gemeinsam Kapitel 6 lesen werden. Es bleibt also auch weiterhin spannend.
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2. Mose 5 – 7
Ich weiss nicht, wie ich mich an Mose Stelle gefühlt hätte.
Jehova hatte gesagt, dass er sein Volk mit Moses Hilfe befreien würde. Aber Pharao hört nicht. Im Gegenteil, die bedrückende Situation verschlimmert sich noch. Mose wendet sich an Jehova und sagt „aber du hast doch versprochen, dein Volk zu befreien, und nun guck mal, was jetzt schon wieder passiert ist“. Jehova bestätigt ihm, dass er sein Volk befreien wùrde und schickt ihn nochmals zu Pharao.
Wir dürfen nicht vergessen, wieviel Überwindung es dem schüchternen Mose gekostet hat, überhaupt zu Pharao zu gehen, denn er hat auch Angst.
Aber da Jehova ihn nochmals hinschickt, mit der Zusicherung, sein Volk aus der Hand Pharaos zu befreien, geht Mose nochmals hin. Vielleicht denkt er „nur noch mal das eine Mal und dann sind wir ja frei. Jehova hatte mir ja gerade eben bestätigt, dass er uns ganz bestimmt befreien wird“ – und er überwindet sich, seine Ängste und Bedenken. Immerhin hatte Jehova ihn ja sogar befähigt, ein Wunder zu wirken.
Aber – Fehlanzeige. Nix ist mit Befreiung, das Volk wird nur noch mehr unterdrückt.
Wieder wendet sich Mose an Jehova. Diesmal ziemlich enttäuscht und sagt „aber du hast es doch versprochen“ und Jehova sagt „ja klar habe ich dir das versprochen. Und ich werde es auch ganz bestimmt tun“.
Mose will schon aufathmen, aber dann kommt es ganz dicke: Jehova sagt ihm, dass er letztendlich – zu seiner Zeit – er das Volk ganz bestimmt befreien würde, aber JETZT NOCH NICHT! Er sagt ihm geradeheraus, dass es noch eine Weile dauern würde, denn er selbst würde Pharao im Herzen verstockt werden lassen.
Super Aussichten!
„Ja Mose, geh du mal dahin und sag dem Pharao, er soll dich gehen lassen. Aber eins sage ich dir gleich: er wird nicht hören und euch noch mehr bedrücken“.
Wäre ich nochmals zu Pharao gegangen? Ich bin doch schüchtern und habe tierische Angst vor Pharao. Und nun soll ich noch mal hingehen, wohl wissend, dass er nicht hören wird und ich immer und immer wieder den schweren Gang antreten und mich immer wieder meinen Ängsten stellen muss.
Wäre ich gegangen?
Mose ist gegangen. Hut ab
2.Mose 5-7
Mose bekommt den Auftrag zu Pharao zu gehen – und er tut es, zusammen mit seinem Bruder Aaron. Mutig stellt dieser alte Mann sich vor den Herrscher einer Weltmacht, um ihm den Willen des Allmächtigen mitzuteilen. Ob Pharao die Beiden gleich hinrichten lassen wird? Seine Antwort scheint aber milde auszufallen. Er lästert nur, indem er sagt:
Wie hätten wir reagiert, nachdem dieser Versuch gescheitert war, ja sogar dazu führte, dass das Volk strenger herangenommen wurde?
Wie reagierten die Israeliten auf die Bitten Moses: “aber aus Mutlosigkeit und wegen des harten Sklavendienstes hörten sie nicht auf Moses.” Verständlich? Auf jeden Fall zogen sie mit ihrer Haltung auch Moses Einstellung herunter, denn wir lesen anschließend:
Beide Männer sind aber trotzdem gehorsam und gehen zu dem König – und werden durch die Hand Gottes dazugeführt, ein Wunder – eine Plage gegen Agypten – auszuführen. Doch die Priester des Pharaos können dieses Wunder nachmachen. Geben sie nun auf? Wie würden wir reagieren? Aufgeben? Uns in die eigenen vier Wände zurückziehen? Weglaufen? Mutig auf den Schöpfer warten und ihm vertrauen?
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Jehova wusste, dass Moses das Reden Aaron überlassen würde, hatte Aaron sogar zu Moses‘ Mund oder Wortführer gemacht. Warum sagt er nicht Aaron sebst, was dieser sagen soll? Warum der Umweg über Moses?
Wahrscheinlich um ganz klar und deutlich zu machen, dass der mit dem er spricht und wirkt Moses ist – und sonst niemand.
Moses allein sollte derjenige sein, der das Volk aus Ägypten führt, derjenige, mit dem Jehova spricht.
Vielleicht ähnlich wie heute: Jehova benutzt einzig und allein seinen „treuen und verständigen Sklaven“
2. Mose 5:8
Worum es dem Pharao eigentlich geht
Ja, hier wird nun klar, warum er sie nicht gehen lassen will:
Er ist der Pharao und damit in seinem Verständnis und dem der Ägypter Gott – und nun kommen die daher und wollen „Urlaub“, um einem anderen Gott als ihm zu huldigen.
Klar, dass ihm das nicht gefällt!
Mir würde es ja auch absolut nicht gefallen, wenn mein Mann an käme und mir sagte, er wäre jetzt mal für ein paar Wochen weg, weil er mit einer ganz tollen Frau Urlaub machen will und ich solle doch so lieb sein, ihm seinen Koffer zu packen. Ich würde zutiefst verletzt sein und sicherlich stinksauer.
Das ist das Gefühl, das dem Pharao hier hoch kommt, als sie ihn bitten, das Volk ziehen zu lassen.
Daher ist seine Reaktion gut zu verstehen 😉
2. Mose 6:1
Hier ist die Perspektive wichtig
Wenn man dies hier so liest – mit dem Wissen im Hinterkopf, wie es weitergeht und wie lange es dauert, bis sie endlich gehen können – könnte man auf den Gedanken kommen, dass Gott lügt. Denn so einfach, wie es sich hier anhört, wird es ja nicht.
Auf der anderen Seite ist dies eine Verheißung, die eintrifft – zu Jehovas Zeitpunkt. Zu dem Zeitpunkt, der wirklich der allerbeste ist – wenn man alle Tatsachen berücksichtigt. Als Menschen können wir natürlich nicht so weitsichtig sein wie unser Gott.
Dass er es so ausdrückt, ist viel eher ein Anzeichen von seiner großen Weisheit und besonders auch von seiner großen Liebe zu uns. Denn ER kennt uns, weiss, dass es uns nur entmutigen würde, wenn wir wüßten, was noch alles für Schwierigkeiten vor uns liegen.
Er fordert uns eigentlich nur auf: „mach den nächsten Schritt“. So, wie in dem Lied „Take another Step“ von Steven Curtis Chapman.
Gott fordert uns auf, ihm zu vertrauen. Er sagt uns: „ich bin bei dir, egal was auch passiert. Mach dir keine Gedanken, ich lasse dich nicht allein und ich werde nichts zulassen, was du nicht tragen kannst. Vertraue mir und laufe einfach an meiner Hand weiter. Einen Schritt nach dem anderen“.
Als Kinder fühlten wir uns sicher an der Hand des Vaters oder der Mutter. Da war uns egal, was vor uns lag und wie lange noch. Solange wir den Vater oder Mutter an unserer Seite wußten und die Wärme der Hand spürten, mit der sie uns festhielten – so lange war alles gut.
Versuchen wir doch immer wieder, uns bewußt zu machen, dass unser himmlischer Vater bei uns ist, dass er an unserer Seite mit uns läuft und spüren wir die Wärme seiner Hand, die uns festhält 🙂
2. Mose 7:1
Was göttliche Vollmacht (nicht) bedeutet
Im letzten Vers fragt Mose Jehova, warum der Pharao auf ihn hören solle – denn nicht mal seine eigenen Leute hören auf ihn und er könne nicht gut reden. Jehova antwortet ihm darauf „weil ich dir göttliche Vollmacht gegeben habe“.
Dennoch wissen wir, dass der Pharao nicht auf ihn hört und Jehova sagt es auch gleich in den nächsten Versen, dass ER das Herz des Pharao hart machen würde.
Wir sollten also nicht entmutigt sein, wenn etwas, was wir im Auftrag Jehovas tun, nicht gleich die gewünschten Ergebnisse zeigt. Vielleicht müssen wir erst mal Rückschritte hinnehmen.
Es bedeutet also nicht, dass wir die Stimme Gottes falsch verstanden haben 😉