Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
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Stoff zu Daniel Kapitel 8
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Kapitel zehn
Wer kann dem Fürsten der Fürsten widerstehen?
SIEBENUNDFÜNFZIG Jahre sind seit der Zerstörung des Tempels Jehovas in Jerusalem vergangen. Belsazar und sein Vater, Nabonid, regieren gemeinsam das babylonische Weltreich, die dritte Weltmacht der biblischen Prophetie. Gottes Prophet Daniel befindet sich im Exil in Babylon. Im „dritten Jahr des Königtums Belsazars, des Königs“, läßt Jehova Daniel eine Vision haben, in der er bestimmte Einzelheiten der Wiederherstellung der wahren Anbetung offenbart (Daniel 8:1).
2 Daniel war von der prophetischen Vision tief berührt, und sie ist für uns, die wir in der „Zeit des Endes“ leben, von großem Interesse. Der Engel Gabriel erklärt Daniel: „Siehe, ich lasse dich wissen, was im Schlußteil der Strafankündigung geschehen wird, denn es ist für die bestimmte Zeit des Endes“ (Daniel 8:16, 17, 19, 27). Betrachten wir also recht aufmerksam, was Daniel sah und was es für uns heute bedeutet.
EIN WIDDER MIT ZWEI HÖRNERN
3 Daniel schreibt: „Ich begann in der Vision zu sehen; und es geschah, während ich sah, daß ich in Susa, der Burg, war, die in Elam, dem Gerichtsbezirk, ist; und ich sah dann in der Vision, und ich selbst befand mich am Wasserlauf des Ulai“ (Daniel 8:2). Ob sich Daniel tatsächlich in Susa befand — in der Hauptstadt von Elam, die etwa 350 Kilometer östlich von Babylon lag — oder nur in der Vision dorthin versetzt wurde, wird nicht ausdrücklich gesagt.
4 Daniel fährt fort: „Als ich meine Augen erhob, da sah ich, und siehe, ein Widder, der vor dem Wasserlauf stand, und er hatte zwei Hörner“ (Daniel 8:3a). Um wen es sich bei dem Widder handelt, bleibt für Daniel kein Geheimnis. Der Engel Gabriel sagt ihm später: „Der Widder, den du sahst, der die zwei Hörner hatte, steht für die Könige von Medien und Persien“ (Daniel 8:20). Die Meder kamen aus dem gebirgigen Hochland östlich von Assyrien, und die Perser führten ursprünglich vorwiegend ein Nomadenleben in der Gegend nördlich des Persischen Golfs. Als sich das Medo-Persische Reich ausdehnte, entwickelte seine Bevölkerung jedoch eine große Vorliebe für Luxus.
5 Daniel berichtet: „Die beiden Hörner waren hoch, aber das eine war höher als das andere, und das höhere kam nachher empor“ (Daniel 8:3b). Das höhere Horn, das später emporkam, versinnbildlicht die Perser, während das andere Horn die Meder darstellt. Anfangs hatten die Meder die Vormachtstellung inne, doch im Jahre 550 v. u. Z. errang Cyrus, der Herrscher von Persien, einen leichten Sieg über den medischen König Astyages. Cyrus vereinigte beide Völker in Brauchtum und Recht, faßte sie zu einem Reich zusammen und fügte den von ihnen eroberten Gebieten noch weitere hinzu. Von da an hatte das Reich dualistischen Charakter.
DER WIDDER TUT SEHR GROSS
6 Seine Beschreibung des Widders setzt Daniel folgendermaßen fort: „Ich sah den Widder gegen Westen und gegen Norden und gegen Süden stoßen, und keine wilden Tiere hielten vor ihm stand, und da war niemand, der irgendwie aus seiner Hand befreit hätte. Und er tat nach seinem Willen, und er tat sehr groß“ (Daniel 8:4).
7 In der Vision, die Daniel zuvor gehabt hatte, war Babylon durch das wilde Tier dargestellt worden, das aus dem Meer heraufkam und einem Löwen glich, der die Flügel eines Adlers hatte (Daniel 7:4, 17). Dieses sinnbildliche Tier vermochte nicht, vor dem „Widder“, der in Daniels neuer Vision erschien, standzuhalten. Im Jahre 539 v. u. Z. wurde Babylon von Cyrus eingenommen. In den folgenden fast 50 Jahren konnten sich „keine wilden Tiere“ oder politischen Mächte gegen das Medo-Persische Reich — die vierte Weltmacht der biblischen Prophetie — erheben.
8 Vom „Sonnenaufgang“ her — von Osten — stieß die medo-persische Weltmacht, wie es ihr gefiel, „gegen Westen und gegen Norden und gegen Süden“ (Jesaja 46:11). König Kambyses, der Cyrus dem Großen auf den Thron folgte, eroberte Ägypten. Sein Nachfolger war der Perserkönig Darius I., der 513 v. u. Z. westwärts zog, den Bosporus überquerte und in das europäische Gebiet von Thrakien einfiel, dessen Hauptstadt Byzanz (das heutige Istanbul) war. Im Jahre 508 v. u. Z. unterwarf er Thrakien, und 496 v. u. Z. eroberte er Makedonien. Somit hatte der medo-persische „Widder“ bis zur Zeit des Darius in drei Hauptrichtungen Gebiet erobert: im Norden Babylonien und Assyrien, im Westen Kleinasien und im Süden Ägypten.
9 Die Bibel bestätigt die Größe des Medo-Persischen Reiches; sie bezeichnet Xerxes I., den Nachfolger des Darius, als „Ahasverus, der von Indien bis Äthiopien als König über hundertsiebenundzwanzig Gerichtsbezirke herrschte“ (Esther 1:1). Aber dieses Großreich mußte einem anderen weichen, und in dieser Hinsicht enthüllt Daniels Vision einige faszinierende Einzelheiten, die unseren Glauben an Gottes prophetisches Wort stärken sollten.
DER ZIEGENBOCK SCHLÄGT DEN WIDDER NIEDER
10 Stellen wir uns vor, wie erstaunt Daniel über das ist, was er jetzt sieht. In dem Bericht heißt es: „Ich meinerseits gab weiter acht, und siehe, da war ein Ziegenbock, der vom Sonnenuntergang her über die Oberfläche der ganzen Erde kam, und er berührte die Erde nicht. Und was den Bock betrifft, da war ein auffälliges Horn zwischen seinen Augen. Und er kam weiter, bis zu dem Widder hin, der die zwei Hörner hatte, den ich vor dem Wasserlauf hatte stehen sehen; und er kam rennend auf ihn zu im Grimm seiner Kraft. Und ich sah ihn in enge Berührung mit dem Widder kommen, und er begann gegen ihn Erbitterung zu bekunden, und er ging daran, den Widder niederzuschlagen und seine zwei Hörner zu zerbrechen, und es erwies sich, daß keine Kraft in dem Widder war, um vor ihm standzuhalten. So warf er ihn zur Erde und zertrat ihn, und es erwies sich, daß der Widder niemand hatte, der ihn aus seiner Hand befreite“ (Daniel 8:5-7). Was bedeutet all das?
11 Weder Daniel noch wir werden über die Bedeutung dieser Vision im unklaren gelassen. Der Engel Gabriel erklärt Daniel: „Der haarige Ziegenbock steht für den König von Griechenland; und was das große Horn betrifft, das zwischen seinen Augen war, es steht für den ersten König“ (Daniel 8:21). Im Jahre 336 v. u. Z. wurde der letzte König des Perserreiches gekrönt: Darius III. (Kodomannus). Im gleichen Jahr wurde in Makedonien Alexander König. Die Geschichte zeigt, daß sich Alexander der Große als der vorhergesagte erste „König von Griechenland“ erwies. Er rückte 334 v. u. Z. „vom Sonnenuntergang her“, das heißt von Westen, schnell vor. Als ob er ‘die Erde nicht berührte’, eroberte er Gebiete und schlug den „Widder“ nieder. So beendete Griechenland die nahezu 200jährige medo-persische Vorherrschaft und wurde die fünfte Weltmacht, die biblisch von Bedeutung war. Wie bemerkenswert sich doch Gottes Prophezeiung erfüllte!
12 Aber Alexanders Macht sollte von kurzer Dauer sein. Aus der Vision geht des weiteren hervor: „Und der Ziegenbock seinerseits tat über die Maßen groß; aber sobald er mächtig wurde, wurde das große Horn zerbrochen, und es kamen dann auffälligerweise vier an seiner Stelle empor, nach den vier Winden der Himmel hin“ (Daniel 8:8). Gabriel erklärte die Prophezeiung wie folgt: „Daß eins zerbrochen worden war, so daß an seiner Stelle schließlich vier aufstanden: Da sind vier Königreiche aus seiner Nation, die aufstehen werden, aber nicht mit seiner Kraft“ (Daniel 8:22). Auf dem Höhepunkt seiner siegreichen Laufbahn wurde Alexander, wie vorhergesagt, „zerbrochen“, das heißt, er starb, und zwar im Alter von 32 Jahren. Sein Großreich wurde unter seine vier Heerführer aufgeteilt.
EIN GEHEIMNISVOLLES KLEINES HORN
13 Der folgende Teil der Vision erfaßt eine Zeitspanne von mehr als 2 200 Jahren, ja die Erfüllung erstreckt sich bis in unsere heutige Zeit. Daniel schreibt: „Aus einem von ihnen kam ein anderes Horn hervor, ein kleines, und es wurde ständig sehr viel größer nach Süden und nach Sonnenaufgang und nach der ‚Zierde‘ hin. Und es wurde ständig größer bis zum Heer der Himmel, so daß es einige vom Heer und einige von den Sternen zur Erde fallen ließ, und es zertrat sie dann. Und bis zum Fürsten des Heeres tat es groß, und das beständige Opfer wurde von ihm weggenommen, und die feste Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen. Und ein Heer selbst wurde allmählich übergeben, zusammen mit dem beständigen Opfer, wegen der Übertretung; und es warf die Wahrheit fortgesetzt zur Erde, und es handelte und hatte Gelingen“ (Daniel 8:9-12).
14 Damit wir die Bedeutung der eben zitierten Worte verstehen, müssen wir Gabriel, dem Engel Gottes, volle Aufmerksamkeit schenken. Nach dem Hinweis, daß aus dem Reich Alexanders vier Königreiche hervorgehen, sagt er: „Im Schlußteil ihres Königreiches, während die Übertreter ihre Taten zur Vollendung bringen, wird ein König aufstehen, der grimmigen Gesichts ist und doppelsinnige Reden versteht. Und seine Kraft soll mächtig werden, aber nicht durch seine eigene Kraft. Und auf verwunderliche Weise wird er Verderben verursachen, und er wird sich gewiß als erfolgreich erweisen und wirksam handeln. Und er wird tatsächlich Mächtige ins Verderben bringen, auch das aus den Heiligen bestehende Volk. Und seiner Einsicht gemäß wird er auch bestimmt Trug in seiner Hand gelingen lassen. Und in seinem Herzen wird er großtun, und während eines Zustands der Sorglosigkeit wird er viele ins Verderben bringen. Und gegen den Fürsten der Fürsten wird er aufstehen, aber ohne Hand wird er zerbrochen werden“ (Daniel 8:23-25).
15 „Du deinerseits halte die Vision geheim, denn sie ist noch für viele Tage“, weist der Engel Daniel an (Daniel 8:26). Was in diesem Teil der Vision beschrieben wird, sollte sich erst nach „vielen Tagen“ ereignen, und Daniel sollte ‘die Vision geheimhalten’. Ihre Bedeutung blieb für Daniel anscheinend ein Geheimnis. Inzwischen sind diese „vielen Tage“ mit Sicherheit vergangen. Wir fragen daher: Was enthüllt die Weltgeschichte über die Erfüllung dieser prophetischen Vision?
DAS KLEINE HORN ERLANGT GROSSE MACHT
16 Wie die Geschichte zeigt, war das kleine Horn ein Schößling eines der vier sinnbildlichen Hörner, und zwar des westlichsten. Dabei handelte es sich um das hellenistische Reich des Heerführers Kassander, bestehend aus Makedonien und Griechenland. Später wurde dieses Reich dem Reich des Heerführers Lysimachos einverleibt, des Königs von Thrakien und Kleinasien. Im 2. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung eroberte Rom diese westlichen Teile des hellenistischen Herrschaftsgebiets. Und im Jahre 30 v. u. Z. übernahm Rom alle hellenistischen Reiche und wurde selbst die sechste Weltmacht der biblischen Prophetie. Aber das römische Imperium war nicht das kleine Horn, das in Daniels Vision erschien, denn es bestand nicht bis zur „bestimmten Zeit des Endes“ (Daniel 8:19).
17 Was bezeugt die Geschichte, um wen es sich bei dem aggressiven ‘König grimmigen Gesichts’ handelt? Im nordwestlichen Teil hatte das Römische Reich einen „Schößling“: Britannien. Bis zum Beginn des 5. Jahrhunderts u. Z. gab es in dem Gebiet des heutigen England römische Provinzen. Im Laufe der Zeit verfiel das Römische Reich; doch der Einfluß der griechisch-römischen Kultur blieb in Britannien ebenso bestehen wie in anderen Teilen Europas, die unter römischer Herrschaft gestanden hatten. „Als das Römische Reich zusammenbrach, trat die Kirche an seine Stelle“, schrieb der mexikanische Dichter und Schriftsteller Octavio Paz, der den Nobelpreis erhielt. Weiter führte er aus: „In Europa nährten sich zuerst die Kirchenväter und dann die großen Scholastiker des Mittelalters von den griechischen Philosophen.“ Bertrand Russell, Philosoph und Mathematiker des 20. Jahrhunderts, bemerkte: „Die Kultur des Abendlandes, welche aus griechischen Quellen hervorsprengt, beruht auf einer philosophischen und wissenschaftlichen Tradition, die in Milet [eine griechische Stadt in Kleinasien] vor zweieinhalb Jahrtausenden begann.“ Folglich könnte man sagen, daß das Britische Reich seine kulturellen Wurzeln im hellenistischen Reich Makedoniens und Griechenlands hatte.
18 Im Jahre 1763 hatte das Britische Reich die Oberhand über seine einflußreichen Rivalen Spanien und Frankreich gewonnen. Von da an zeigte es sich als Herrin der Meere und als siebte Weltmacht der biblischen Prophetie. Selbst nachdem sich die 13 amerikanischen Kolonien 1776 von Britannien losgesagt und die Vereinigten Staaten von Amerika gegründet hatten, dehnte sich das Britische Reich weiter aus; es erstreckte sich schließlich über ein Viertel der Erdoberfläche und herrschte über ein Viertel der Erdbevölkerung. Noch mehr erstarkte die siebte Weltmacht, als sich die Vereinigten Staaten von Amerika mit Britannien verbündeten und so die anglo-amerikanische Doppelweltmacht entstand. Wirtschaftlich und militärisch war diese Macht tatsächlich zu einem ‘König grimmigen Gesichts’ geworden. Somit handelt es sich bei dem kleinen Horn, das in der „Zeit des Endes“ eine grimmige politische Macht wurde, um die anglo-amerikanische Weltmacht.
19 Daniel sah, daß das kleine Horn „ständig sehr viel größer“ wurde nach der „Zierde“ hin (Daniel 8:9). Das Land der Verheißung, das Jehova seinem auserwählten Volk gegeben hatte, war so herrlich, daß es als „die Zierde von allen Ländern“, das heißt der ganzen Erde, bezeichnet wurde (Hesekiel 20:6, 15). Großbritannien nahm zwar am 9. Dezember 1917 Jerusalem ein, und der Völkerbund übertrug Großbritannien im Jahre 1920 das Mandat über Palästina, das erst am 14. Mai 1948 ablief. Aber die Vision hat prophetischen Charakter und enthält viele Sinnbilder. Außerdem versinnbildlicht die in der Vision erwähnte „Zierde“ nicht Jerusalem, sondern den Zustand, in dem sich das Volk auf der Erde befindet, das Gott zur Zeit der siebten Weltmacht als heilig betrachtet. Sehen wir uns an, wie die anglo-amerikanische Weltmacht versucht hat, die Heiligen zu bedrohen.
DIE „STÄTTE SEINES HEILIGTUMS“ NIEDERGEWORFEN
20 Das kleine Horn „wurde ständig größer bis zum Heer der Himmel, so daß es einige vom Heer und einige von den Sternen zur Erde fallen ließ“. Gemäß der Erklärung des Engels handelt es sich bei dem „Heer der Himmel“ und den „Sternen“, die es herunterzuholen versucht, um „das aus den Heiligen bestehende Volk“ (Daniel 8:10, 24). Diese „Heiligen“ sind geistgesalbte Christen. Da sie durch den neuen Bund, der durch das vergossene Blut Jesu Christi wirksam wurde, in ein Verhältnis zu Gott gebracht worden sind, sind sie geheiligt, gereinigt und abgesondert, um ausschließlich Gott zu dienen (Hebräer 10:10; 13:20). Jehova hat sie zu Miterben seines Sohnes im himmlischen Erbe eingesetzt und betrachtet sie als heilig (Epheser 1:3, 11, 18-20). In Daniels Vision ist also mit dem „Heer der Himmel“ der Überrest der 144 000 „Heiligen“ auf der Erde gemeint, die mit dem Lamm im Himmel regieren werden (Offenbarung 14:1-5).
21 Heute sind die Übriggebliebenen der 144 000 irdische Repräsentanten des „himmlischen Jerusalem“, des stadtgleichen Königreiches Gottes, und seiner Tempeleinrichtung (Hebräer 12:22, 28; 13:14). In diesem Sinne befinden sie sich an einer „heiligen Stätte“, die die siebte Weltmacht zu zertreten und zu verwüsten versucht (Daniel 8:13). Daniel nennt diese heilige Stätte auch „die feste Stätte seines [Jehovas] Heiligtums“ und sagt: „Das beständige Opfer wurde von ihm [Jehova] weggenommen, und die feste Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen. Und ein Heer selbst wurde allmählich übergeben, zusammen mit dem beständigen Opfer, wegen der Übertretung; und es warf die Wahrheit fortgesetzt zur Erde, und es handelte und hatte Gelingen“ (Daniel 8:11, 12). Wie erfüllte sich das?
22 Was widerfuhr Jehovas Zeugen im Zweiten Weltkrieg? Sie wurden heftig verfolgt. Es begann in den Ländern, die vom Nationalsozialismus und Faschismus beherrscht wurden. Doch bald wurde in dem gesamten ausgedehnten Herrschaftsbereich des ‘kleinen Horns, dessen Kraft mächtig wurde’, ‘die Wahrheit zur Erde geworfen’. Fast im ganzen britischen Commonwealth wurde das „Heer“ der Königreichsverkündiger verfolgt und das Predigen der „guten Botschaft“ verboten (Markus 13:10). Als diese Nationen Männer zum Militärdienst einzogen, lehnten sie es ab, Jehovas Zeugen als Diener Gottes freizustellen; sie zeigten keine Achtung vor deren theokratischer Ernennung zu Dienern Gottes. In den Vereinigten Staaten wurden Jehovas treue Diener mit Gewalttätigkeiten des Pöbels und anderen Demütigungen überhäuft. Die siebte Weltmacht versuchte gewissermaßen, das Opfer des Lobpreises — die „Frucht der Lippen“ — wegzunehmen, das Jehova als „beständiges Opfer“ und Bestandteil der Anbetung von seinem Volk regelmäßig dargebracht wurde (Hebräer 13:15). So beging diese Weltmacht die „Übertretung“, in den rechtmäßigen Herrschaftsbereich Gottes, des Höchsten, — „die feste Stätte seines Heiligtums“ — einzudringen.
23 Dadurch, daß das kleine Horn die „Heiligen“ im Zweiten Weltkrieg verfolgte, tat es groß „bis zum Fürsten des Heeres“ oder, wie der Engel Gabriel sagte, stand es „gegen den Fürsten der Fürsten“ auf (Daniel 8:11, 25). Der Titel „Fürst der Fürsten“ bezieht sich ausschließlich auf Jehova Gott. Das hebräische Wort ßar, das mit „Fürst“ übersetzt wird, ist von einem Verb mit der Bedeutung „herrschen“ abgeleitet. Damit kann nicht nur der Sohn eines Königs oder ein Mitglied der Königsfamilie bezeichnet werden, sondern auch ein Haupt oder ein Oberster. Im Buch Daniel werden noch andere Engelfürsten erwähnt, zum Beispiel Michael. Gott ist der oberste all dieser Fürsten (Daniel 10:13, 21; vergleiche Psalm 83:18). Könnten wir uns vorstellen, daß jemand gegen Jehova aufsteht, gegen den Fürsten der Fürsten?
DIE „HEILIGE STÄTTE“ IN DEN RECHTEN ZUSTAND GEBRACHT
24 Niemand kann sich gegen den Fürsten der Fürsten erheben, auch kein König „grimmigen Gesichts“ wie die anglo-amerikanische Weltmacht! Die Versuche dieses Königs, das Heiligtum Gottes zu verwüsten, schlagen fehl. Nach einer Zeitspanne von „zweitausenddreihundert Abenden und Morgen“ wird, wie der Engelbote erklärt, „die heilige Stätte . . . gewiß in ihren rechten Zustand gebracht werden“ oder „siegreich hervorgehen“ (Daniel 8:13, 14; The New English Bible).
25 Die 2 300 Tage sind eine prophetische Zeitspanne. Somit gilt hier das prophetische Jahr, das 360 Tage hat (Offenbarung 11:2, 3; 12:6, 14). Die 2 300 Tage würden also 6 Jahre, 4 Monate und 20 Tage ausmachen. In welche Zeit fielen sie? Nun, in den 1930er Jahren wurde Jehovas Volk in mehreren Ländern zunehmend verfolgt. Und im Zweiten Weltkrieg kam es in den Ländern der anglo-amerikanischen Doppelweltmacht zu heftiger Verfolgung. Wieso? Weil Jehovas Zeugen darauf bestanden, ‘Gott mehr zu gehorchen als den Menschen’ (Apostelgeschichte 5:29). Die 2 300 Tage müssen daher mit diesem Krieg in Zusammenhang stehen. Was kann über den Beginn und das Ende dieser prophetischen Zeitspanne gesagt werden?
26 Wenn die „heilige Stätte“ wieder in den Zustand „gebracht“ würde, in dem sie sein sollte, dann müßten die 2 300 Tage von der Zeit an gezählt werden, als sie sich, vom Standpunkt Gottes aus gesehen, noch im „rechten Zustand“ befand. Dies war frühestens am 1. Juni 1938, als in der englischen Ausgabe des Wachtturms (deutsch: 1. Juli) der 1. Teil des Artikels „Organisation“ erschien. Der 2. Teil erschien in der englischen Ausgabe vom 15. Juni 1938 (deutsch: 15. Juli). Würden wir vom 1. oder 15. Juni 1938 auf dem hebräischen Kalender 2 300 Tage (6 Jahre, 4 Monate und 20 Tage) weiterzählen, dann kämen wir zum 8. oder 22. Oktober 1944. Am ersten Tag eines besonderen Kongresses, der am 30. September und 1. Oktober 1944 in Pittsburgh (Pennsylvanien, USA) stattfand, sprach der Präsident der Watch Tower Society über das Thema „Heutiges Anpassen an theokratische Richtlinien“. Am 2. Oktober wurde auf der jährlichen Mitgliederversammlung die Satzung der Gesellschaft geändert, damit sie der theokratischen Ordnung so weit entsprach, wie es das Gesetz zuließ. Es wurden genauere Erklärungen zu biblischen Anforderungen veröffentlicht, woraufhin die Versammlungen der Zeugen Jehovas bald in vollerem Maße theokratisch organisiert wurden.
27 Während die 2 300 Tage im Zweiten Weltkrieg, der 1939 begonnen hatte, ihren Verlauf nahmen, war das Darbringen des „beständigen Opfers“ in Gottes Heiligtum wegen Verfolgung stark eingeschränkt. 1938 unterhielt die Watch Tower Society 39 Zweigbüros, die das Werk der Zeugen weltweit beaufsichtigten, doch 1943 gab es nur noch 21. Und die Zahl der Königreichsverkündiger nahm in jener Zeit nur geringfügig zu.
28 Wie wir gesehen haben, bekräftigten Jehovas Zeugen in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs ihre Entschlossenheit, die Herrschaft Gottes zu verherrlichen, indem sie ihm als eine theokratische Organisation dienten. Zu diesem Zweck wurde 1944 mit einer Neuordnung ihres Werkes und des Aufbaus ihrer Leitung begonnen. Ja, die englische Wachtturm-Ausgabe vom 15. Oktober 1944 (deutsch: Oktober 1945) enthielt einen Artikel, der betitelt war: „Zum Schlußwerk organisiert“. Aus diesem und anderen Artikeln, die in jener Zeit erschienen und in denen der Dienst betont wurde, ging hervor, daß die 2 300 Tage zu Ende waren und daß die „heilige Stätte“ wieder in ihrem „rechten Zustand“ war.
29 Die gemeinen Versuche des Feindes, die „heilige Stätte“ zu verwüsten und völlig zu vernichten, waren fehlgeschlagen. Die auf der Erde übriggebliebenen „Heiligen“ waren zusammen mit ihren Gefährten, der „großen Volksmenge“, tatsächlich als Sieger hervorgegangen (Offenbarung 7:9). Und im Heiligtum, das sich in seinem rechtmäßigen theokratischen Zustand befindet, wird jetzt weiterhin Jehova heiliger Dienst dargebracht.
30 Die anglo-amerikanische Weltmacht hält immer noch ihre Stellung. „Aber ohne Hand wird er [der ‘König grimmigen Gesichts’] zerbrochen werden“, sagte der Engel Gabriel (Daniel 8:25). In Kürze wird die siebte Weltmacht der biblischen Prophetie — der ‘König grimmigen Gesichts’ — in Harmagedon zerbrochen werden, nicht durch Menschenhand, sondern durch eine übermenschliche Macht (Daniel 2:44; Offenbarung 16:14, 16). Wie begeisternd ist es doch, zu wissen, daß die Souveränität Jehovas, des Fürsten der Fürsten, dann gerechtfertigt sein wird!