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Wir haben in Berlin im Januar 2017 damit begonnen, im Gottesdienst als Gruppe gemeinsam die Bibel zu lesen. Wir haben mit dem 1. Buch Mose begonnen und dann erst mal mit dem Buch Hiob weiter gemacht, da dies in der Zeit zwischen Josephs Tod und der Geburt von Mose spielte. Weiter geht es mit dem 2. Buch Mose, das wir dann nach unserem Umzug in Allerbüttel mit den (anderen) Teilnehmern dort besprochen haben
Dabei sind einige sehr schöne Gedanken heraus gearbeitet worden. Da sie in der Kategorie absteigend aufgelistet werden und sich dadurch etwas schlechter lesen lassen, hier ein kurzes Inhaltsverzeichnis für euch;
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„Wer siegt, darf essen“ – von wem und was?
„Wer durchhält und den Sieg erringt, dem will ich die Früchte vom Baum des Lebens zu essen geben, der in Gottes Paradies steht.«“
Offenbarung 2:7 HFA
Was ist der Baum des Lebens und wo stand er?
Wir erinnern uns an den Schöpfungsbericht: Gott bereitete den Garten Eden für die Menschen vor und in diesem Garten gab es auch zwei Bäume:
„Dann legte Gott, der Herr, einen Garten im Osten an, in der Landschaft Eden, und brachte den Menschen, den er geformt hatte, dorthin. Viele prachtvolle Bäume ließ er im Garten wachsen. Ihre Früchte sahen köstlich aus und schmeckten gut. In der Mitte des Gartens standen zwei Bäume: der Baum, dessen Frucht Leben schenkt, und der Baum, der Gut und Böse erkennen lässt.
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Gott, der Herr, brachte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und ihn zu bewahren. Dann schärfte er ihm ein: »Von allen Bäumen im Garten darfst du essen, nur nicht von dem Baum, der dich Gut und Böse erkennen lässt. Sobald du davon isst, musst du sterben!«“
1. Mose 2:8-9, 15-17 HFA
Der Baum des Lebens stand also bereits vor dem Sündenfall im Garten Eden. Als Adam und Eva von dem Baum der Erkenntnis aßen, lehnten sie sich gegen Gott auf, dagegen, dass ER bestimmt, was für sie gut oder schlecht ist. Sie wollten alleine entscheiden. Vor dem Sündenfall hätten sie scheinbar davon essen können, denn Gott sagte nur vom Baum der Erkenntnis „das gehört mir allein“. Nachdem sie uneinsichtig waren, warf Gott sie aus dem Paradies hinaus. Warum?
„Dann sagte er: »Nun ist der Mensch geworden wie wir, weil er Gut und Böse erkennen kann. Auf keinen Fall darf er noch einmal zugreifen und auch noch von dem Baum essen, dessen Frucht Leben schenkt – sonst lebt er ewig!«“
1. Mose 3:22 HFA
Deshalb sind sie also raus geflogen: damit sie nicht auch noch ewiges Leben haben, immerhin hatte Gott gesagt, wenn sie sich nicht an sein Gebot halten, würden sie sterben.
Wer von dem Baum des Lebens isst, bekommt also ewiges Leben und er stand ursprünglich im Paradies. Wo ist er heute?
Wozu war denn der Garten Eden da? Der Mensch sollte darin leben und er war auch eine Art Anschauungsobjekt, denn sie sollten ihn über die ganze Erde ausdehnen. Es war aber auch der Ort der Begegnung mit dem Schöpfer, der Ort, an dem sie regelmäßig mit Gott wandelten und sich unterhielten.
Um dahin zu kommen, muss ich „siegen“, ein gutes Verhältnis zu Jehova haben, denn Adam und Eva wurden hinaus geworfen, als sie es mit ihrem Ungehorsam und ihrer Uneinsichtigkeit zerstörten.
Und wieder sehen wir, dass auch die Bibel selbst erklärt ?
Wie komme ich denn in den Genuss, von diesem Baum des Lebens essen zu dürfen?
„Dem, der überwindet“, „dem, der siegt“, diejenigen, die ganz nah bei Jehova stehen, diese dürfen davon essen.
Hier ist nicht die Rede von Konfessionen oder Lehren, auch nicht von einem „Ticket ins Paradies“, es sind diejenigen, die siegen. Mit Gott können wir siegen – ohne ihn nicht!
by Jule with
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Weiter geht es mit Offenbarung 2 Vers 7:
„Wer Ohren hat, soll hören, was Gottes Geist den Gemeinden sagt. Wer durchhält und den Sieg erringt, dem will ich die Früchte vom Baum des Lebens zu essen geben, der in Gottes Paradies steht.«“
Offenbarung 2:7 HFA
Warum wird hier gesagt „Wer Ohren hat“ – hat denn nicht jeder Ohren? Was denken wir?
Im Prinzip waren alle der selben Ansicht, nur die Formulierung war anders:
⁃ Du sollst zuhören und den Verstand einschalten
⁃ Wir sollen darauf hören, Gehorsam,
⁃ an die Leute, die glauben haben
⁃ Mit Sinn zuhören
⁃ Natürlich hat jeder Ohren, aber nicht jeder hört aufmerksam zu
Um herauszufinden, warum diese für uns merkwürdige und scheinbar sinnlose Formulierung hier steht, müssen wir uns erst mal wieder darauf besinnen, wer hier gerade redet. Es ist Jesus Christus und dieser hatte schon mal etwas ähnliches gesagt:
„Deshalb rede ich in Gleichnissen. Denn die Menschen sehen, was ich tue, und sehen doch nicht. Sie hören, was ich sage, und hören und begreifen doch nicht. Damit erfüllt sich an ihnen, was der Prophet Jesaja vorausgesagt hat: ›Ihr werdet hören und doch nichts verstehen, sehen und doch nichts erkennen. Denn das Herz dieses Volkes ist hart und gleichgültig. Sie sind schwerhörig und verschließen die Augen. Deshalb sehen und hören sie nicht. Sie sind nicht einsichtig und wollen nicht zu mir umkehren, darum kann ich ihnen nicht helfen und sie heilen.‹ Aber ihr könnt euch glücklich schätzen, denn eure Augen können sehen und eure Ohren hören.“
Matthäus 13:13-16 HFA
Jesus redete in Gleichnissen, damit nicht jeder versteht, was er sagt, sondern nur diejenigen, die aufmerksam und mit der richtigen Einstellung zuhören.
Jesus zitiert hier in Matthäus Jesaja und diese beiden Bücher und die Offenbarung gehören zusammen. Daher ist hier der selbe Sinn wie hinter den Gleichnissen.
Wir sehen, dass wir eigentlich kein Nachschlagewerk benötigen, denn die Bibel erklärt sich selbst. Dazu müssen wir sie allerdings auch als Ganzes lesen und als Ganzes als Gottes Wort ansehen.
Aber wer redet hier eigentlich? Hatten wir nicht in Kapitel 1 herausgearbeitet, dass es Jesus ist, der hier redet? Warum heißt es nun „was der Geist den Versammlungen sagt“?
Weil seit der Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten Gott in den Gemeinden durch seinen Heiligen Geist wirkt…
by Jule with
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Hiob 8 bis 10
Warum wir es heute – selbst unter Prüfungen – besser haben, als Hiob
Zu Beginn lesen wir Psalm 73
„Ein Psalm; von Asaph.
Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind. Ich aber, wenig fehlte, so wären meine Füße abgewichen, um nichts wären ausgeglitten meine Schritte. Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich sah die Wohlfahrt der Gesetzlosen. Denn keine Qualen haben sie bei ihrem Tode, und wohlgenährt ist ihr Leib. Nicht sind sie im Ungemach der Sterblichen, und mit den Menschen werden sie nicht geplagt. Deshalb umgibt sie der Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand. Es tritt aus dem Fett hervor ihr Auge; sie wallen über in den Einbildungen des Herzens. Sie höhnen und reden in Bosheit von Bedrückung; von oben herab reden sie. Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge wandelt auf der Erde. Deshalb wendet sich hierher sein Volk, und Wasser in Fülle wird von ihnen geschlürft. Und sie sprechen: Wie wüßte es Gott, und wie sollte Wissen sein bei dem Höchsten? Siehe, diese sind Gesetzlose, und, immerdar sorglos, erwerben sie sich Vermögen.
Fürwahr, vergebens habe ich mein Herz gereinigt, und in Unschuld gewaschen meine Hände. Da ich ja geplagt ward den ganzen Tag, und alle Morgen meine Züchtigung da war. Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden, siehe, so wäre ich treulos gewesen dem Geschlecht deiner Söhne.
Da dachte ich nach, um dieses zu begreifen: eine mühevolle Arbeit war es in meinen Augen; bis ich hineinging in die Heiligtümer Gottes und jener Ende gewahrte.
Fürwahr, auf schlüpfrige Örter setzest du sie, stürzest sie hin zu Trümmern. Wie sind sie so plötzlich verwüstet, haben ein Ende genommen, sind umgekommen durch Schrecknisse! Wie einen Traum nach dem Erwachen wirst du, Herr, beim Aufwachen ihr Bild verachten. Als mein Herz sich erbitterte und es mich in meinen Nieren stach, da war ich dumm und wußte nichts; ein Tier war ich bei dir.
Doch ich bin stets bei dir: du hast mich erfaßt bei meiner rechten Hand; durch deinen Rat wirst du mich leiten, und nach der Herrlichkeit wirst du mich aufnehmen. Wen habe ich im Himmel? Und neben dir habe ich an nichts Lust auf der Erde. Vergeht mein Fleisch und mein Herz, meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig. Denn siehe, es werden umkommen, die dir ferne sind; du vertilgst alle, die buhlerisch von dir abweichen.
Ich aber, Gott zu nahen ist mir gut; ich habe meine Zuversicht auf den Herrn, Jehova, gesetzt, um zu erzählen alle deine Taten.“
Psalmen 73:1-28 ELB
Warum lesen wir diesen Psalm hier im Zusammenhang mit Hiob und seinem Leiden?
Hiob musste sehr viel erdulden, aber er ließ sich nicht von Jehova abbringen. Aber nun hatte der erste seiner „Freunde“ ihn „ermuntert“ – wie erwartet, wird er durch die Worte des Kumpels eher entmutigt, als getröstet, irgendwie hadert er nun mit Gott, denn die letzten Worte seiner Antwort waren
„Habe ich gesündigt, was tat ich dir an, du Beobachter der Menschen? Warum hast du mich dir zum Angriffspunkt gesetzt, daß ich mir selbst zur Last geworden bin? Und warum vergibst du nicht meine Übertretung und lässest nicht vorübergehen meine Missetat? Denn nun werde ich in den Staub mich legen, und suchst du nach mir, so bin ich nicht mehr.“
Hiob 7:20-21 ELB
Wir lesen in Hiob die Kapitel 8 bis 10
„Und Bildad, der Schuchiter, antwortete und sprach:
Wie lange willst du solches reden, und sollen die Worte deines Mundes ungestümer Wind sein? Wird Gott das Recht beugen, oder wird der Allmächtige beugen die Gerechtigkeit? Wenn deine Kinder gegen ihn gesündigt haben, so gab er sie ihrer Übertretung preis. Wenn du Gott eifrig suchst und zu dem Allmächtigen um Gnade flehst, wenn du lauter und rechtschaffen bist, ja, dann wird er zu deinen Gunsten aufwachen und Wohlfahrt geben der Wohnung deiner Gerechtigkeit; und dein Anfang wird gering erscheinen, aber dein Ende sehr groß werden.
Denn befrage doch das vorige Geschlecht, und richte deinen Sinn auf das, was ihre Väter erforscht haben. (Denn wir sind von gestern und wissen nichts, denn ein Schatten sind unsere Tage auf Erden.) Werden jene dich nicht belehren, dir’s sagen, und Worte aus ihrem Herzen hervorbringen? Schießt Papierschilf auf, wo kein Sumpf ist? Wächst Riedgras empor ohne Wasser? Noch ist es am Grünen, wird nicht ausgerauft, so verdorrt es vor allem Grase.
Also sind die Pfade aller, die Gottes vergessen; und des Ruchlosen Hoffnung geht zu Grunde. Sein Vertrauen wird abgeschnitten, und seine Zuversicht ist ein Spinnengewebe. Er stützt sich auf sein Haus, und es hält nicht stand; er hält sich daran fest, und es bleibt nicht aufrecht. – Saftvoll ist er vor der Sonne, und seine Schößlinge dehnen sich aus über seinen Garten hin; über Steinhaufen schlingen sich seine Wurzeln, er schaut die Wohnung der Steine; wenn er ihn wegreißt von seiner Stätte, so verleugnet sie ihn: “Ich habe dich nie gesehen!” Siehe, das ist die Freude seines Weges; und aus dem Staube sprossen andere hervor.
Siehe, Gott wird den Vollkommenen nicht verwerfen, und nicht bei der Hand fassen die Übeltäter. Während er deinen Mund mit Lachen füllen wird und deine Lippen mit Jubelschall, werden deine Hasser bekleidet werden mit Scham, und das Zelt der Gesetzlosen wird nicht mehr sein.
Und Hiob antwortete und sprach:
Wahrlich, ich weiß, daß es also ist; und wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott? Wenn er Lust hat, mit ihm zu rechten, so kann er ihm auf tausend nicht eins antworten. Er ist weise von Herzen und stark an Kraft: wer hat sich wider ihn verhärtet und ist unversehrt geblieben?
Der Berge versetzt, ehe sie es merken, er, der sie umkehrt in seinem Zorn; der die Erde aufbeben macht von ihrer Stätte, und ihre Säulen erzittern; der der Sonne befiehlt, und sie geht nicht auf, und der die Sterne versiegelt; der die Himmel ausspannt, er allein, und einherschreitet auf den Höhen des Meeres; der den großen Bären gemacht hat, den Orion und das Siebengestirn und die Kammern des Südens; der Großes tut, daß es nicht zu erforschen, und Wundertaten, daß sie nicht zu zählen sind.
Siehe, er geht an mir vorüber, und ich sehe ihn nicht, und er zieht vorbei, und ich bemerke ihn nicht. Siehe, er rafft dahin, und wer will ihm wehren? Wer zu ihm sagen: Was tust du? Gott wendet seinen Zorn nicht ab, unter ihn beugen sich Rahabs Helfer.
Wieviel weniger könnte ich ihm antworten, meine Worte wählen ihm gegenüber! Der ich, wenn ich gerecht wäre, nicht antworten könnte, um Gnade würde ich flehen zu meinem Richter. Wenn ich riefe, und er mir antwortete, nicht würde ich glauben, daß er meiner Stimme Gehör schenken würde: Er, der mich zermalmt durch ein Sturmwetter, und meine Wunden mehrt ohne Ursache; er erlaubt mir nicht, Atem zu holen, denn er sättigt mich mit Bitterkeiten. Wenn es auf Kraft des Starken ankommt, so sagt er: “Siehe hier!” und wenn auf Recht: “Wer will mich vorladen?” Wenn ich auch gerecht wäre, so würde mein Mund mich doch verdammen; wäre ich vollkommen, so würde er mich für verkehrt erklären. Vollkommen bin ich; nicht kümmert mich meine Seele, ich verachte mein Leben; es ist eins!
Darum sage ich: Den Vollkommenen und den Gesetzlosen vernichtet er. Wenn die Geißel plötzlich tötet, so spottet er der Prüfung der Unschuldigen. Die Erde ist in die Hand des Gesetzlosen gegeben, das Angesicht ihrer Richter verhüllt er. Wenn er es nun nicht ist, wer anders?
Und meine Tage eilen schneller dahin als ein Läufer, sie entfliehen, schauen das Glück nicht. Sie ziehen vorüber gleich Rohrschiffen, wie ein Adler, der auf Fraß herabstürzt. Wenn ich sage: Ich will meine Klage vergessen, will mein Angesicht glätten und mich erheitern, so bangt mir vor allen meinen Schmerzen; ich weiß, daß du mich nicht für schuldlos halten wirst. Ich muß schuldig sein; wozu soll ich mich denn nutzlos abmühen?
Wenn ich mich mit Schnee wüsche und meine Hände mit Lauge reinigte, alsdann würdest du mich in die Grube tauchen, und meinen eigenen Kleidern würde vor mir ekeln.
Denn er ist nicht ein Mann wie ich, daß ich ihm antworten dürfte, daß wir miteinander vor Gericht gehen könnten. Es gibt zwischen uns keinen Schiedsmann, daß er seine Hand auf uns beide legte. Er tue seine Rute von mir weg, und sein Schrecken ängstige mich nicht: so will ich reden und ihn nicht fürchten; denn nicht also steht es bei mir.
Meine Seele ist meines Lebens überdrüssig; ich will meiner Klage in mir freien Lauf lassen, will reden in der Bitterkeit meiner Seele. Ich will zu Gott sagen: Verdamme mich nicht! laß mich wissen, worüber du mit mir rechtest. Gefällt es dir, daß du bedrückst, daß du die Arbeit deiner Hände verwirfst und über den Rat der Gesetzlosen dein Licht leuchten lässest? Hast du Augen des Fleisches, oder siehst du, wie ein Mensch sieht? Sind deine Tage wie die Tage eines Menschen, oder deine Jahre wie die Tage eines Mannes, daß du nach meiner Ungerechtigkeit suchst und nach meiner Sünde forschest, obwohl du weißt, daß ich nicht schuldig bin, und daß niemand ist, der aus deiner Hand errette?
Deine Hände haben mich ganz gebildet und gestaltet um und um, und du verschlingst mich! Gedenke doch, daß du wie Ton mich gestaltet und zum Staube willst du mich zurückkehren lassen! Hast du mich nicht hingegossen wie Milch, und wie Käse mich gerinnen lassen? Mit Haut und Fleisch hast du mich bekleidet, und mit Knochen und Sehnen mich durchflochten. Leben und Huld hast du mir gewährt, und deine Obhut bewahrte meinen Geist. Doch solches bargest du in deinem Herzen; ich weiß, daß dieses bei dir war:
Wenn ich sündigte, so würdest du mich beobachten, und von meiner Missetat mich nicht freisprechen. Wenn ich schuldig wäre, wehe mir! Und wäre ich gerecht, so dürfte ich mein Haupt nicht erheben, gesättigt von Schande und mein Elend schauend. Und richtete es sich empor, wie ein Löwe würdest du mich jagen, und immer wieder deine Wunderkraft an mir erweisen. Du würdest deine Zeugen mir gegenüber erneuern und deinen Zorn wider mich mehren, stets frische Scharen und ein Heer wider mich entbieten.
Warum hast du mich doch aus Mutterleibe hervorgehen lassen? Ich hätte verscheiden, und kein Auge hätte mich sehen sollen! Als ob ich nicht gewesen wäre, so hätte ich sein sollen, vom Mutterschoße zu Grabe getragen! Sind meiner Tage nicht wenige? Er lasse ab, wende sich von mir, daß ich ein wenig mich erheitere, ehe ich hingehe (und nicht wiederkomme) in das Land der Finsternis und des Todesschattens, in das Land, düster wie das Dunkel, das Land des Todesschattens und der Unordnung, und wo das Hellwerden dem Dunkel gleich ist!“
Oh man, wie furchtbar muss sich Hiob fühlen, dass er so mit dem Schöpfer redet
Aber ist das ein Wunder? Hatte ihm Bildad nicht gerade gesagt, dass seine Kinder selbst Schuld an ihrem Tod sein würden, „sicherlich haben sie gegen IHN gesündigt“?
Wie konnte das sein? Hiob denkt daran, dass er doch jedesmal nur auf Verdacht hin für sie geopfert hatte nach jedem Fest – nur für Fall, dass diese aus Versehen und ohne es zu bemerken gegen Gott gesündigt hätten.
Bildad macht ihm keinen Mut, im Gegenteil: er klagt an. Wir erinnern uns, dass Anklage die Aufgabe des Satans ist und nicht die unsere
Im Prinzip sagt Bildad zu ihm, dass er selbst auch Schlimmes gegen Jehova getan haben muss, sonst würde dieser ihn nicht derart hart strafen.
Psalm 73 – Asaph denkt um
Nun sind wir bei bei dem Psalm 73, den wir zu Beginn gelesen haben, denn hier versteht Asaph die Welt nicht mehr. Denn auch er hatte immer gedacht, dass Jehova die Treuen segnen würde und die Bösen und Untreuen strafen. Wie konnte das dann sein, dass er beobachtet, dass der Böse Gelingen hat und der Treue leidet? Lohnt sich das dann überhaupt, an Jehova festzuhalten?
Aber Asaph macht eine Wende in seinem Denken. Wo genau ist diese Wende? Warum denkt er um?
„Schließlich ging ich in dein Heiligtum, und dort wurde mir auf einmal klar: Entscheidend ist, wie ihr Leben endet! Du stellst sie auf schlüpfrigen Boden und wirst sie ins Verderben stürzen. Ganz plötzlich wird sie das Entsetzen packen, sie werden ein Ende mit Schrecken nehmen. Wie ein Traum beim Erwachen verschwindet, so vergehen sie, wenn du dich erhebst, o Herr. Als ich verbittert war und mich vor Kummer verzehrte, da war ich dumm wie ein Stück Vieh, ich hatte nichts begriffen. Jetzt aber bleibe ich immer bei dir, und du hältst mich bei der Hand. Du führst mich nach deinem Plan und nimmst mich am Ende in Ehren auf. Herr, wenn ich nur dich habe, bedeuten Himmel und Erde mir nichts. Selbst wenn meine Kräfte schwinden und ich umkomme, so bist du, Gott, doch allezeit meine Stärke – ja, du bist alles, was ich brauche!“
Psalm 73:17-26 HFA
Wann genau denkt er um? Als er ins Heiligtum geht
Warum?
Was war denn zur Zeit von Asaph das Heiligtum? Den Tempel gab es noch nicht, aber die Stiftshütte.
Aber worauf konzentrieren wir uns, wenn wir ins Heiligtum kommen? Es geht um Gott (wie in dem Lied „alle Augen auf dich!“). Hier sind wir schon wieder bei der biblischen Seelsorge: „schau auf Gott und nicht auf deine Probleme“ – wie die Israeliten, die in der Wüste auf die Schlange sehen sollen
Es geht nicht um uns, es geht um IHN!
Hiob greift eine Aussage von Bildad auf:
„Wird Gott das Recht beugen, oder wird der Allmächtige beugen die Gerechtigkeit?“
Was wäre denn, wenn Jehova gerecht ist?
Bildad redet die ganze Zeit von „Vollkommenheit“ – aber kennen wir irgendeinen Menschen, der Vollkommen ist? Bis auf Jesus Christus kennen wir keinen vollkommenen Menschen, da wir aufgrund der Erbsünde eh alle unvollkommen sind
Und wenn wir mit Jehova selbst vor Gericht stehen müssten, wen müssten wir da mitnehmen, um bestehen zu können?
Die erste Antwort war „ein Anwalt“, aber wie wäre dessen Name? Jesus Christus!
Dies kann Hiob noch nicht wissen, auch wenn er an späterer Stelle sagt „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“
Wir heute haben es gut, wir wissen im Gegensatz zu Hiob nicht nur, worum es bei dem Ganzen eigentlich ging – dass er in einen „Streit“ zwischen Jehova und Satan hinein geraten ist, wir wissen auch, dass Jehova selbst für diesen „Anwalt“ bzw Erlöser gesorgt hat, damit wir vor IHM bestehen können
Hiob weiß das leider nicht und so gerät er ins Schleudern und fängt an zu hadern: wie kann das sein?
Er ist sich keiner Schuld bewußt, im Gegenteil, er hat sein ganzes Leben auf Jehova ausgerichtet und nun erlebt er das, was eigentlich ein Böser verdient. Wie passt das zusammen mit dem Bild, das er vom Schöpfer hat?
Wenn ich mir den Text hier noch mal so lese, was er da zu dem Thema sagt, hat er in gewisser Form Recht, ohne sich dessen vielleicht bewusst zu sein.
Selbst, wenn wir nichts Schlimmes getan haben, so könnten wir doch nicht vor Gott bestehen!
Wir alle sind Sünder
Ich bin mir nicht sicher, inwieweit er den Begriff Sünde verstand – ob er dabei nur an Verstöße gegen Gottes Gebot dachte, oder ob ihm das bewusst war, was Paulus später sagte: „wer sagt, er sei ohne Sünde, der lügt“ – denn er sprach davon, dass wir gezeugt und geboren wurden, als Adam und Eva bereits unvollkommen waren und dass sie uns allen daher bereits die Sünde (Unvollkommenheit) vererbt haben
Niemand von uns könnte aus eigener Kraft vor Jehova bestehen. Wir hatten das bereits in 1. Mose 3, besonders auch im Grundkurs, dass es Jehova ist, der diese Nacktheit bekleiden muss. Daher der Tod des ersten Tieres, damit ER Felle hatte, um den Menschen so zu bekleiden, dass er sich seiner Nacktheit vor Gott nicht mehr schämen müsse und daher auch die Tieropfer.
Wir hatten im Grundkurs, dass der Unterschied zwischen Kain und Abel war, dass sich Abel bewusst war, dass er einen Erlöser benötigt und dass Abel scheinbar dachte, er selbst sei dieser Erlöser.
Die Tieropfer hörten mit Jesu Tod auf, da dieser damit alle Sünden bezahlt hatte
Wie Ralf so schön sagte, haben wir es gut, dass wir dies wissen, dass wir uns freimütig Gott nahen könnten, ohne uns das irgendwie verdienen zu müssen – sonst müssten wir schier verzweifeln
Hiob wusste dies so nicht und daher dreht er sich immer wieder im Kreis, denn scheinbar ist es ja eh egal, was man macht, man könne ja eh nicht vor Jehova bestehen
Allerdings: er ließ sich nicht von Jehova abbringen, zu stark war seine persönliche Beziehung zu IHM – weil er sich in guten Zeiten viel mit Jehova beschäftigt und eine innige Beziehung zu ihm aufgebaut hatte
In diesem Sinne …
by Jule with
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Zum besseren wiederfinden mal aller Stof, Gedanken und Kommentare dazu hier:
by Jule with
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wir hatten gelesen:
„Eins aber will ich dir zugutehalten: Dir ist das Treiben deR Nikolaïten ebenso verhasst wie mir.“
Offenbarung 2:6 HFA
Die „Nikolaiten“ – wer ist das?
Auf jeden Fall nicht „Der Heilige Nikolaus“, wie einige denken würden, denn dieser lebte ja erst Jahrhunderte später ?.
In der Fußnote der Hoffnung für Alle wird gesagt: „ein Irrlehrer, dessen Oberhaupt wahrscheinlich Nikolaus hieß“, in der Elberfelder Studienbibel heisst es ergänzend dazu:
„Anhänger des Nikolaus, eines nicht näher bezeichneten Sektenführers. Sie lehrten die Freizügigkeit im Umgang mit Götzenopfern und Unzucht und entwickelten sich später zu einer frühgnostischen Sekte“
Hier sehen wir schon, warum hier Hass im Sinne von „ablehnend sein“ angebracht ist, denn Jehova Gott (oder auch Jahwe) hasst Götzendienst, ebenso wie Unzucht. Dies sind beides Dinge, die zur Anbetung der Arthemis gehörten und von denen die Epheser sich in der ersten Liebe abgewandt hatten. Scheinbar hat sich im Laufe der Zeit der Schwerpunkt des Evangeliums darauf verlagert: „Gott liebt dich sowieso“.
Sowas kennen wir auch in der heutigen Zeit, dass es die unterschiedlichsten Strömungen unter den Christen gibt: die einen legen nur Wert auf die bedingungslos Liebe und wiederum andere pochen hart auf die Gesetze. Aber das Evangelium bestand nicht nur aus der einen oder anderen Sache, sondern es gehört zusammen, wir müssen das ausgewogen sehen. Hier bin ich wieder bei dem Foto, das ich gestern im Gruppenchat gepostet hatte und was dann bei einigen der Neuen hohe Wellen geschlagen hat, so dass zwei der Frauen nun nicht mehr kommen wollen. Ich hatte den Text schon bei der vorherigen Zusammenfassung hier gepostet: „Religion sagt: ‚Gott wird uns lieben, wenn wir uns ändern‘, das Evangelium sagt: ‚Gottes Liebe verändert uns‘.“
Vor einigen Jahren hatte ich mich mal sehr ausführlich mit diesem Zwiespalt der Aussagen von Jakobus und Paulus beschäftigt, denn der eine sagt, dass wir nicht mehr unter Gesetz stehen und die Liebe Gottes nicht von unseren Werken abhängt und der andere sagt, dass Glaube ohne Werke tot ist.
Aber weiter zur Offenbarung und dass Jehova die Werke der Nikolaiten hasste und sich freute darüber, dass es die Epheser ebenso tun.
Es ging also nicht darum, dass sie die Menschen, die Anhänger dieser neuen Sekte hassen, sondern das, was diese tun.
Das ist auch ein ganz wichtiger Punkt für uns heute: wir dürfen keine Menschen hassen, egal wie schlimm sie sind – denn Gott liebt diese Menschen, einfach, weil sie seine Kinder sind – ich darf und soll nur das hassen, was sie tun. Auch auf diesen Punkt bin ich vor einigen Jahren schon näher eingegangen, als die Diskussion wegen Homosexualität losging und auch, als im letzten Jahr wegen dem Thema „Ehe für alle“ so hoch geschlagen sind.
Wir waren in unserer Runde noch zu dem Punkt gekommen, dass manche nicht die Werke von anderen hassen, sondern sich selbst. Was ist damit?
Hier greift wohl das gleiche, wie bei den Ephesern und den Nikolaiten hier in Offenbarung 2:6. Auch wenn gerade solche Personen sehr emotional sind und viele Dinge für andere unlogisch erscheinen, so sollten auch diese Personen sich immer wieder vor Augen führen, dass Gott nur „die Werke“ hasst. Vielleicht könnten sie überlegen, was sie genau hassen von dem was sie tun. Denn diese Selbstverletzungen, wie zb sich mit einer Rasierklinge, einem Messer oder einer Scherbe zu Ritzel sind ja nicht Ursache von ihrem Selbst Hass, sondern die Auswirkungen, die Art und Weise, sich selbst „Erleichterung“ zu verschaffen.
Vielleicht gäbe es die Möglichkeit, im Rahmen von „biblischer Seelsorge“ an die Wurzel zu kommen, was es eigentlich genau ist, weshalb sie sich selbst hassen. Ich persönlich habe zb mehrfach beobachtet, dass diese Menschen noch nie wirklich geliebt wurden, das Gefühl hatten, nicht beachtet oder wahr genommen zu werden, das Gefühl haben, nicht wichtig zu sein, nur eine Last. Hier kann man im Rahmen biblischer Seelsorge unter anderem über die Liebe Gottes sprechen, dass sie ja von Gott geliebt sind, so wie sie sind, dass auch, wenn sie sich von Eltern, Familie oder Partner nicht geliebt fühlen, Gott sie sehr wohl liebt.
Hier geht es schon in die Richtung, woraus wir unsere Identität ziehen. Hier gibt es einige sehr gute Ansprachen von Johannes Hartl zu, die ich Menschen mit diesen Problemen dringend ans Herz legen möchte. Natürlich ist dies ein langer Prozess und es ist sinnvoll sich dafür einen Mentor zu suchen, der nicht nur die Bibel gut kennt und anwendet, sondern auch sehr einfühlend und geduldig ist. Wie gesagt, wäre dies ein Thema für biblische Seelsorge
by Jule with
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Nachdem wir die Frage geklärt haben, inwiefern eine dritte Generation zu „der ersten Liebe“ und den „ersten Werken“ umkehren könnte, die sie nur aus 2. und 3. Hand hatten und was es bedeutet, dass er „den Leuchter von seiner Stelle wegrücken“ würde ging es dann beim nächsten Mal mit Offenbarung 2:6-7 weiter
„Eins aber will ich dir zugutehalten: Dir ist das Treiben der Nikolaïten ebenso verhasst wie mir. Wer Ohren hat, soll hören, was Gottes Geist den Gemeinden sagt. Wer durchhält und den Sieg erringt, dem will ich die Früchte vom Baum des Lebens zu essen geben, der in Gottes Paradies steht.«“
Offenbarung 2:6-7 HFA
Darf man denn als Christ etwas hassen? Muss man denn nicht jeden lieben?
Wir lesen an anderer Stelle, dass wir „das Gute lieben und das Böse hassen“ sollen (Römer 12:9). Wenn wir also hassen sollen, was dürfen wir denn dann hassen? „Alles, was gottesfeindlich ist“.
Was bedeutet es eigentlich, wenn in der Bibel von „Hass“ und „hassen“ die Rede ist? Es bedeutet „jemand oder etwas meiden“ oder auch „gleichgültig bzw ablehnend sein“ (Fußnote zu Vers 4)
Als wir gemeinsam durch das 1. Buch Mose gegangen sind, haben wir von so einem „Hass“ gelesen:
„Und er (Jakob) ging auch zu Rahel ein; und er liebte auch Rahel mehr als Lea. Und er diente bei ihm noch andere sieben Jahre. Und als Jehova sah, daß Lea gehaßt war, da öffnete er ihren Mutterleib; Rahel aber war unfruchtbar.“
1. Mose 29:30-31 ELB
Hier lesen wir, dass „Lea gehasst war“, aber haben auch kurz davor die Erklärung „er liebte Rahel mehr als Lea“.
Erinnern wir uns an die Geschichte, was davor passiert war: Jakob war auf der Suche nach einer gottesfürchtigen Ehefrau zu seinem Verwandten Laban gezogen. Dort sah er Rahel und verliebte sich sofort in sie. Er bat den Vater um die Hand von Rahel und sollte als „Brautpreis“ 7 Jahre umsonst für den zukünftigen Schwiegervater arbeiten. Nach diesen 7 Jahren voller glücklicher Hoffnung und Erwartungen bekam er sie, er heiratete Rahel und ging abends mit ihr ins Zelt und schlief mit ihr – und vollzog damit die Ehe mit ihr. Allerdings kam am nächsten Morgen das Böse Erwachen, denn es war nicht Rahel, die in seinen Armen lag, sondern Lea! Dadurch, dass er mit ihr geschlafen hatte, war diese nun seine Frau, obwohl er eine andere liebte. Nach einer Woche bekam er auch die geliebte Rahel zur Frau, für die er allerdings weitere 7 Jahre ohne Lohn für Laban arbeiten musste.
Nun hatte Jakob also 2 Frauen, mit denen er verheiratet war. Da ja Lea nichts dafür konnte, war er auch ihr ein guter Ehemann. Aber sein Herz gehörte Rahel – Zeit seines Lebens.
Jehova sagte hier, dass „Lea gehasst war“. In der Fußnote hatten wir gelesen, dass dies unter anderem auch bedeutet „jemand oder etwas meiden“. Hatte er denn Lea gemieden?
Von wem hatte er denn die meisten Söhne? Jakob hatte 12 Söhne, von denen nur zwei von der Geliebten Rahel waren. Daher bevorzugte er auch Joseph und Benjamin. Aber die meisten Söhne hatte ihm Lea geboren, was bedeutet, dass er regelmäßige Geschlechtsbeziehungen mit ihr hatte. Hier bedeutet das Wort „gehasst“ also nicht, dass er sie gemieden hatte, sondern wie im Vers davor, dass er Rahel mehr liebte als Lea.
Trotzdem ließ er später Lea in der Familiengruft beisetzen, obwohl Rahel viel eher starb. In dieser Höhle von Machpela warten Abraham und Sara, Isaak und Rebekka und Jakob und Lea auf die Auferstehung, sie werden mit diesen Frauen in der Ewigkeit leben.
Wir sehen also, dass der hebräische Begriff für Hass eine andere Bedeutung hat, als bei uns in Europa. Bei uns hat es eher etwas mit Kampf und Krieg zu tun…
by Jule with
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Viele stellen sich diese Frage, weil bei unseren Zusammenfassungen von Gottesdienst, BibelArbeit oder Bibelgrundkurs dieser Name auftaucht und sie sind irritiert
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
by Jule with
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Lesen wir nun noch einmal den Vers 5:
„Gedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke; wenn aber nicht, so komme ich dir und werde deinen Leuchter aus seiner Stelle wegrücken, wenn du nicht Buße tust.“
Offenbarung 2:5 ELB
Was ist damit gemeint, dass sie Buße tun sollten?
„Weißt du noch, mit welcher Hingabe du einmal begonnen hast? Was ist davon geblieben? Kehr um und handle wieder so wie zu Beginn. Sonst werde ich kommen und deinen Leuchter von seinem Platz stoßen.“
Offenbarung 2:5 HFA
Buße ist immer eine Umkehr. Er sagt ihnen hier, sie sollen den Weg wieder zurück gehen, zu der ersten Liebe. Aber sie sollten dabei nicht so sehr an die Fehler denken, die sie jetzt gemacht haben, sondern zu dem, was sie getan hatten, als sie diese erste Liebe, diese Begeisterung und Hingabe noch hatten.
Was würde er tun, wenn sie nicht zur ersten Liebe und Begeisterung zurück kehren?
„…wenn aber nicht, so komme ich dir und werde deinen Leuchter aus seiner Stelle wegrücken“ (Vers 5 ELB)
Er würde den Leuchter von seinem Platz weg rücken. Was bedeutet das?
Hierzu müssen wir erst mal nachsehen, wer oder was die Leuchter sind. Wir hatten in Kapitel 1 Vers 20 gelesen:
„Die sieben Sterne in meiner rechten Hand und die sieben goldenen Leuchter, die du gesehen hast, haben folgende Bedeutung: Die sieben Sterne sind die Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind diese Gemeinden selbst.«“
Offenbarung 1:20 HFA
Wie würde Jesus diesen Leuchter, der die Versammlung bzw Gemeinde darstelle, wegrücken bzw entfernen? Durch einen Ortswechsel?
Hier haben wir uns erst einmal daran erinnert, wo denn im AT die buchstäblichen Leuchter waren und was sie versinnbildlichten: sie standen in der Stiftshütte und später im Tempel und stellten die Anwesenheit Gottes dar.
Heute ist Gott durch seinen Heiligen Geist bei uns und auch in den Gemeinden anwesend. Was passiert, wenn ER der Gemeinde seinen Geist entzieht und nicht mehr anwesend ist?
Was bleibt übrig ohne den Heiligen Geist?
—> Religion
Hier meinen wir nicht die ursprüngliche buchstäbliche Bedeutung von Religion – Rosario machte uns darauf aufmerksam, dass dieses Wort im Urtext „Gottesfurcht“ bedeutet – sondern eher das Gegenteil, wenn es nur noch um Rituale geht, ohne dass es wirklich um Gott geht. Ich hatte vor einiger Zeit ein sehr schönes Bild geteilt, wo es heisst: „Religion sagt: ‚Gott wird uns lieben, wenn wir uns ändern‘, das Evangelium sagt: ‚Gottes Liebe verändert uns‘.“ Bei Gottes Liebe ist Gott anwesend, bei dem anderen nicht und deshalb wird „Religion“ auch als belastend und einengend empfunden.
Auch hier haben wir wieder einen „Beweis“ dafür, dass die Engel aus Kapitel 1:20 keine „menschlichen Repräsentanten“ sein können – denn wenn er Teil des Leuchters wäre, könnte er sich selbst nicht weg rücken ?
Die Aussage in Offenbarung 2:5 ist also, dass Gott den Gemeinden seinen Geist entzieht, wenn sie nicht wieder zu ihrer ersten Liebe und Begeisterung zurückkehren würden und damit auch seinen Segen. Das selbe gilt natürlich auch für uns als Einzelne, ganz persönlich.
Beim nächsten Mal ging es dann weiter mit Vers 6 und 7. Aber dazu ein anderes Mal. Wir wünschen euch jetzt erst einmal ein entspanntes und gesegnetes Wochenende und die Anwesenheit Gottes im Hauskreis, Gottesdienst, in der Gruppe und auch ganz persönlich ?
by Jule with
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Anfang Januar haben wir dann das Thema mit „der 1. Liebe“ vertieft und uns mit Offenbarung 2:5 beschäftigt:
„Aber eines habe ich an dir auszusetzen: Von deiner anfänglichen Liebe ist nicht mehr viel übrig. Weißt du noch, mit welcher Hingabe du einmal begonnen hast? Was ist davon geblieben? Kehr um und handle wieder so wie zu Beginn. Sonst werde ich kommen und deinen Leuchter von seinem Platz stoßen.“
Offenbarung 2:4-5 HFA
„Sonst werde ich die Lampe wegnehmen“ – dies erinnert uns wieder an die 10 Jungfrauen, die auf den Bräutigam warten und von denen einigen das Öl ausging.
Woran sollten sie denken? Was sollte sie tun?
Sie sollten an den Anfang denken, als sie sich in Jesus „verliebt“ hatten. Sie sollten „Buße tun“, also über ihre Fehler reden, sie bekennen und dann wieder an den Anfang zurück kehren zu ihrer ersten Liebe. Darüber hatten wir bereits beim letzten Mal schon gesprochen.
Wir sollten bedenken, dass die Epheser hier nicht unbedingt dieselben sind, wie diejenigen, die als erstes zu Christus fanden. Denn zwischen den ersten Anfängen 33 u.Z. (bzw n.Chr.) und der Offenbarung, die in etwa 90 u.Z. geschrieben wurde, liegen in etwa 60 Jahre, das sind 3 Generationen. Die ersten sind vielleicht bereits tot und nicht mehr da…
Das bedeutet, dass die meisten, zu denen der Geist hier redet, Jesus nicht mehr persönlich erlebt haben, es sind also Erfahrungen aus 2. und 3. Hand.
Wie wir gestern festgestellt haben, sind daher viele scheinbar nur „Mitläufer“ gewesen, Kinder, die mit ihren Eltern zu den Zusammenkünften bzw in die Gemeinde gingen, aber selbst kein persönliches Verhältnis aufgebaut hatten.
Wie könnten diese dafür gerügt werden, eine erste Liebe verlassen zu haben, die sie selbst noch nie hatten?
Und wie konnten diese zu etwas „zurückkehren“, das sie nie erlebt hatten? Und wie kann ich die Liebe zu Gott in einem anderen wecken?
Wie sah denn der Jahresablauf der Juden aus?
Sie hatten neben dem wöchentlichen Sabbat viele Feste, unter anderem das
⁃ Passah
⁃ Fest der ungesäuerten Brote
⁃ Fest der Erstlingsgabe
⁃ Fest der Wochen
⁃ Fest des Posaunenschalls
⁃ Der große Versöhnungstag und
⁃ Laubhüttenfest
Diese 7 Feste feierten die Juden jedes Jahr und das tun sie heute noch. Es ist anzunehmen, dass die Christen im 1. Jahrhundert diese Feste ebenfalls noch gefeiert haben, denn sie waren Teil ihrer Geschichte. Im Gegensatz zu uns heutigen Christen sahen sie die Schriften noch als Ganzes als Gottes Wort an und diese Feste erinnerten an die Geschichte und sollten es auch tun.
Eins haben diese Feste alle gemeinsam: Gott selbst hatte sie ins Leben gerufen, um an eine bestimmte Begebenheit zu erinnern, an eine Erfahrung von ihnen, wie Gott ihnen geholfen hatte. Er selbst gab die Anweisungen, wann und wie sie gefeiert werden sollten und dazu gehörte immer auch, dass ein Kind fragen sollte, warum sie das Heute feiern und die Älteren sollten ihnen von dem erzählen, wie Gott sie befreit und versorgt hatte – und das jedes Jahr! Ebenso wie die Gebote Gottes jedes Jahr in den Synagogen vorgelesen und erklärt wurden. Die Feste waren extra dazu da, an die erste Liebe zu erinnern?
Unter anderem legte Jehova (oder auch Jahwe) fest, dass das Jahr der Juden mit dem Passah am 14. Nissan beginnen sollte:
„Dieser Monat soll für euch von nun an der erste Monat des Jahres sein.“
2. Mose 12:2 HFA
Denn die Geschichte, an die sie sich erinnern sollten, fing damit an, dass er sie mit starker Hand aus der Knechtschaft der Ägypter befreit hatte. Es gab genaue Anweisungen, wie das Passah Lamm bereitet werden sollte:
„Noch in Ägypten sagte der Herr zu Mose und Aaron: »Dieser Monat soll für euch von nun an der erste Monat des Jahres sein. Richtet den Israeliten aus: Am 10. Tag dieses Monats soll jeder für seine Familie ein Lamm auswählen. Wenn eine Familie zu klein ist, um ein ganzes Lamm zu essen, soll sie sich mit ihren nächsten Nachbarn zusammentun. Teilt es euch so ein, dass genug Fleisch für alle da ist, aber auch nichts davon übrig bleibt. Sucht einjährige, männliche Tiere ohne Fehler aus; es können Schafe oder Ziegen sein. Bis zum 14. Tag des 1. Monats müsst ihr sie gesondert halten. Dann sollen alle, die zur Gemeinschaft der Israeliten gehören, die ausgewählten Lämmer in der Abenddämmerung schlachten. Sie sollen etwas vom Blut der Tiere in einer Schale auffangen und es an die Pfosten und den oberen Türbalken der Häuser streichen, in denen sie das Lamm essen. Noch in derselben Nacht müssen sie das Fleisch über dem Feuer braten. Dazu sollen sie bittere Kräuter essen und Brot, das ohne Sauerteig gebacken ist. Ihr dürft das Fleisch nicht roh oder gekocht verzehren; es muss über dem Feuer gebraten sein, und zwar das ganze Tier mit Kopf, Unterschenkeln und Innereien. Lasst nichts bis zum nächsten Morgen übrig, sondern verbrennt das restliche Fleisch! Beeilt euch beim Essen! Ihr sollt für die Reise angezogen sein, Schuhe tragen und eure Wanderstöcke in der Hand halten. So feiert ihr das Passahfest – ein Fest für mich, den Herrn. In dieser Nacht werde ich durch Ägypten gehen und in jeder Familie den ältesten Sohn töten und auch jedes erstgeborene männliche Tier. Ich werde mein Urteil an allen Göttern Ägyptens vollstrecken, denn ich bin der Herr! Das Blut an den Türpfosten eurer Häuser aber wird ein Zeichen sein, das euch schützt. Wenn ich das Blut sehe, will ich euch verschonen. Ich werde die Ägypter strafen, doch an euch wird das Unheil vorübergehen. Das sollt ihr niemals vergessen! Darum feiert jedes Jahr an diesem Tag ein Fest für mich, den Herrn! Dies gilt jetzt und für alle kommenden Generationen.
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Vom Abend des Passahfestes an sollt ihr sieben Tage lang nur Brot essen, das ohne Sauerteig gebacken wurde! Entfernt schon vorher alle Sauerteigreste aus euren Häusern! Wer in diesen sieben Tagen doch etwas isst, das Sauerteig enthält, hat sein Leben verwirkt. Er muss aus dem Volk Israel ausgeschlossen werden. Versammelt euch am ersten und am siebten Tag zu einem heiligen Fest! An diesen beiden Tagen sollt ihr nicht arbeiten; ihr dürft nur eure Mahlzeiten zubereiten. So müsst ihr das Fest der ungesäuerten Brote feiern, denn genau an dem Tag, an dem die Festwoche beginnt, habe ich eure Stammesverbände aus Ägypten herausgeführt. Darum sollt ihr diesen Tag Jahr für Jahr feiern, jetzt und in allen kommenden Generationen. Esst im 1. Monat vom Abend des 14. bis zum Abend des 21. Tages nur ungesäuertes Brot! Sieben Tage lang dürft ihr keinen Sauerteig in euren Häusern haben. Wer etwas Sauerteighaltiges isst, hat sein Leben verwirkt. Er darf nicht länger zur Gemeinschaft eures Volkes gehören, ganz gleich ob er ein Israelit oder ein Fremder ist. Esst also kein Brot und auch nichts anderes, das mit Sauerteig gebacken wurde, sondern nur ungesäuerte Lebensmittel, wo immer ihr wohnt!« Dann rief Mose die Sippenoberhäupter der Israeliten und befahl: »Geht los, sucht euch je nach der Größe eurer Familien eines oder mehrere Lämmer aus und schlachtet sie als Passahopfer! Fangt das Blut in einer Schale auf, taucht ein Büschel Ysop hinein und streicht das Blut an den oberen Balken und an die beiden Pfosten eurer Haustüren. Bis zum nächsten Morgen darf niemand von euch sein Haus verlassen! Wenn der Herr durchs Land geht, um die Ägypter zu töten, und das Blut an den Pfosten und Balken sieht, wird er an diesen Türen vorübergehen; er wird dem Todesengel nicht erlauben, in eure Häuser einzudringen und euch zu töten. Haltet euch für immer an den Brauch dieses Festes; er gilt für euch und alle eure Nachkommen! Wenn ihr in das Land kommt, das euch der Herr versprochen hat, sollt ihr auch dort diesen Brauch bewahren. Eure Kinder werden euch einst fragen, was dieses Fest bedeutet; dann erklärt ihnen: ›Dies ist das Passahopfer, das wir dem Herrn darbringen. Denn als er damals die Ägypter tötete, ging er an unseren Häusern vorüber und verschonte uns.‹«
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Da warfen sich die Israeliten nieder und beteten Gott an. Dann gingen sie nach Hause und bereiteten alles vor, wie der Herr es ihnen durch Mose und Aaron befohlen hatte. Um Mitternacht tötete der Herr alle erstgeborenen Söhne der Ägypter, angefangen beim ältesten Sohn des Pharaos auf dem Königsthron bis hin zum ältesten Sohn eines Häftlings im Gefängnis; auch jedes erstgeborene männliche Tier ließ er sterben. Der Pharao wachte auf, seine Hofbeamten fuhren aus dem Schlaf, ja, ganz Ägypten schreckte hoch in dieser Nacht. Überall im Land hörte man lautes Klagen und Weinen. Es gab kein Haus ohne einen Toten! Noch in derselben Nacht ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und sagte zu ihnen: »Zieht so schnell wie möglich los und verlasst unser Land, ihr und die anderen Israeliten! Geht und opfert dem Herrn, wie ihr es verlangt habt! Nehmt eure Ziegen- und Schafherden mit, auch eure Rinder, ganz wie ihr wollt! Nur zieht los und bittet euren Gott auch um Segen für mich!« Die Ägypter drängten die Israeliten zur Eile, damit sie schleunigst das Land verließen. »Wenn ihr noch länger hierbleibt«, sagten sie, »kommen wir alle um!« Die Israeliten nahmen ihre Backschüsseln mit dem ungesäuerten Teig, schlugen sie in ihre Gewänder ein und trugen sie auf den Schultern. Auf Moses Befehl hatten sie sich von den Ägyptern silberne und goldene Schmuckstücke und Gefäße sowie schöne Gewänder geben lassen. Der Herr hatte dem Volk Israel ein so großes Ansehen bei den Ägyptern verschafft, dass sie auf ihre Bitten eingegangen waren. So nahmen die Israeliten von den Ägyptern reiche Beute mit. Sie brachen auf und zogen zu Fuß von Ramses nach Sukkot; es waren etwa 600.000 Männer mit ihren Frauen und Kindern. Auch viele Nichtisraeliten verließen mit ihnen das Land. Die Israeliten nahmen ihre großen Ziegen-, Schaf- und Rinderherden mit. Unterwegs backten sie aus dem ungesäuerten Teig, den sie mitgenommen hatten, Fladenbrote. Weil man sie so plötzlich aus Ägypten vertrieben hatte, war keine Zeit geblieben, den Teig durchsäuern zu lassen und sich mit Proviant zu versorgen. Insgesamt hatten die Israeliten 430 Jahre in Ägypten gelebt. Auf den Tag genau nach 430 Jahren zogen alle Stammesverbände, die zum Volk Gottes gehörten, aus Ägypten fort. In dieser Nacht hielt der Herr selbst Wache, um sein Volk sicher aus Ägypten herauszuführen. Darum sollen alle kommenden Generationen der Israeliten in der Passahnacht dem Herrn zu Ehren wachen.
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Der Herr sagte zu Mose und Aaron: »Für das Passahfest gebe ich euch folgende Anordnungen: Grundsätzlich gilt, dass Ausländer nicht am Passahmahl teilnehmen dürfen. Wenn ihr aber einen ausländischen Sklaven gekauft und ihn beschnitten habt, dann darf er von dem Lamm essen. Fremde, die nur vorübergehend bei euch leben und sich nicht eurem Volk anschließen, dürfen jedoch nicht an der Mahlzeit teilnehmen. Dasselbe gilt für ausländische Lohnarbeiter. Ihr müsst das Passahlamm in demselben Haus essen, in dem ihr es zubereitet habt. Bringt nichts von seinem Fleisch nach draußen und zerbrecht ihm keinen einzigen Knochen! Die ganze Gemeinschaft der Israeliten soll das Passahfest feiern. Wenn jemand, der aus dem Ausland stammt und bei euch lebt, mir zu Ehren mitfeiern will, soll er jeden Mann und jeden Jungen in seinem Haus beschneiden lassen. Dann gehört er auch zu eurem Volk und kann wie jeder andere Israelit am Fest teilnehmen. Ein Unbeschnittener aber darf auf keinen Fall vom Passahlamm essen. Für die Einheimischen und für die Fremden, die sich euch angeschlossen haben, soll ein und dasselbe Recht gelten.« Die Israeliten folgten den Weisungen, die Mose und Aaron vom Herrn empfangen hatten. An diesem Tag führte der Herr die Israeliten nach Stammesverbänden geordnet aus Ägypten fort.
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Der Herr sprach zu Mose: »Die Israeliten sollen mir ihre ältesten Söhne weihen und jedes männliche Tier, das zuerst geboren wird. Sie gehören mir!« Mose sagte zum Volk: »Behaltet diesen Tag in Erinnerung, denn heute werdet ihr aus der Sklaverei in Ägypten befreit! Der Herr führt euch mit starker Hand hinaus. Esst darum kein Brot, das mit Sauerteig gebacken wurde! Heute, im Monat Abib, zieht ihr aus Ägypten fort. Der Herr hat euren Vorfahren geschworen, euch das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hiwiter und Jebusiter zu geben. Wenn er euch in dieses fruchtbare Land gebracht hat, in dem es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt, sollt ihr auch weiterhin im ersten Monat diesen Brauch beibehalten: Esst sieben Tage lang nur Brot, das ohne Sauerteig gebacken wurde, und am siebten Tag feiert ein Fest zu Ehren des Herrn. Ja, sieben Tage lang sollt ihr nur ungesäuertes Brot essen! Im ganzen Land darf es kein Sauerteigbrot und keinen Sauerteig mehr geben! Erklärt zu Beginn des Festes euren Kindern, dass ihr es feiert, weil der Herr euch geholfen und euch aus Ägypten herausgeführt hat. Das Fest soll euch wie ein Zeichen an eurer Hand oder ein Band um eure Stirn daran erinnern, dass ihr stets die Weisungen des Herrn befolgen und weitergeben sollt. Denn er hat euch mit starker Hand aus Ägypten befreit. Feiert das Fest Jahr für Jahr zur festgesetzten Zeit und haltet euch dabei an diese Vorschriften!«“
2. Mose 12:1-51 ; 13:1-10 HFA
Wie wir hier anhand vom Passahfest sehen, hatten alle Feste eine bestimmte Bedeutung und der Sinn der Feiern bestand nicht lediglich an den Ritualen, an Gemeinschaft und Spass haben und leckerem Essen, sondern sie sollten helfen, ihre Geschichte und persönlichen Erfahrungen mit Jehova weiter zu geben. Durch diese Feste machten die Kinder für sich selbst ebenso diese Erfahrung und so wurde auch in den Nachkommen „die erste Liebe“ entfacht und lebendig gehalten.
Heute feiern die Christen diese Feste nicht mehr, sondern „nur“ noch das Abendmahl, Weihnachten und Ostern. Allerdings geht die Bedeutung davon immer mehr verloren. Denken wir nur daran, wie selbst Christen Weihnachten und Ostern feiern. Wird da wirklich diese erste Liebe entfacht und am Lodern gehalten?
Die wenigsten wissen um die Bedeutung von Pfingsten und noch weniger, was der eigentliche Ursprung ist. Nämlich nicht das, was wir in Apostelgeschichte 2 lesen, sondern der Ursprung ist „das Fest der Wochen“ – da wurde gefeiert, dass Gott den Israeliten am Berg Sinai die Gebote gab. Es wurde genau 50 Tage nach dem Passah gefeiert und aus diesem Grund waren auch nicht nur die ersten Christen alle in Jerusalem versammelt, sondern alle Juden. Es war eine Anweisung Jehovas und darum waren alle da und daher bekamen auch alle Juden mit, wie die ersten Christen vom Heiligen Geist erfüllt „in Sprachen“ redeten.
Jedes unserer christlichen Feste hat seinen Ursprung in einem jüdischen Fest, das das Volk an das erinnern sollte, was es mit Jehova erlebt hatte:
Ostern hat seinen Ursprung in dem Passahfest der Juden, die an diesem Tag feiern, dass Gott sie aus der Gefangenschaft in Ägypten befreit hat. Dazu mussten sie ein Lamm opfern und sein Blut an ihre Türpfosten streichen. Ein Leben musste gegeben werden, das Blut spielte eine wichtige Rolle. Ebenso wie das „Fest der ungesäuerten Brote“, wir hatten vorhin den Text dazu aus Mose gelesen.
Jesus musste sterben, damit Gott uns aus der Knechtschaft der Sünde befreien konnte, sein vergossenes Blut war wichtig, darum benutzte er bei seinem letzten Abendmahl auch Wein, der sein vergossenes Blut für uns darstellen sollte. Ebenso wie die ungesäuerten Brote zum Essen gebrochen wurden, brach Jesus das Brot und reichte es seinen Jüngern und sagte ihnen, dass dies seinen Leib darstellt, der für sie gegeben wird (wortlich „zerbrochen“). Wir sollten dies immer wieder zur Erinnerung daran tun.maus aus diesem Grund feiern wir Christen heute das Abendmahl:
„Während sie aßen (das Passah) nahm Jesus ein Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot in Stücke und gab es seinen Jüngern mit den Worten: »Nehmt und esst! Das ist mein Leib.« Anschließend nahm er einen Becher Wein, dankte Gott und reichte ihn seinen Jüngern: »Trinkt alle daraus! Das ist mein Blut, mit dem der neue Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt wird. Es wird zur Vergebung ihrer Sünden vergossen.“
Matthäus 26:26-28 HFA
Sind wir uns dieser Bedeutung wirklich bewusst? Wie sieht bei uns das Abendmahl aus, wenn wir es feiern? Erinnern wir uns wirklich ganz bewusst daran, an den Ursprung, was alles vorangegangen war, wie der Auszug aus Ägypten und dass Jesus für uns gestorben ist?
Im letzten Jahr haben wir hier als Gruppe zum 2. Mal das Passah gefeiert. Im Jahr davor auf die Weise, wie die Juden es heute feiern und im vergangenen Jahr, wie es Jesus mit seinen Jüngern gefeiert und was er dabei erzählt haben wird, worauf er besonderen Wert gelegt haben wird. Leider haben wir keine Aufzeichnungen darüber gefunden, wie es ursprünglich gefeiert worden ist, als Jesus und seine Jünger beisammen saßen. Nächste Woche nehmen wir an einem Seminar mit Arnold Fruchtenbaum teil, einem konvertieren Juden, der mit uns die letzte Woche im Leben Jesu aus jüdischer Sicht betrachten und sicherlich auch das Passah halten wird. Wir sind echt gespannt ?
Wie gesagt, waren es diese 7 jährlichen Feste der Juden, die jeder Jude mitgemacht hatte, die jeder von Kindesbeinen an kannte, so wie heute eigentlich jeder das Krippenspiel zu Weihnachten kennt. Dies sollte die Liebe der Kinder entfachen und bei den „alten Hasen“ wach und lebendig erhalten.
Heute erinnern wir uns beim Abendmahl daran, dass Jesus verraten und getötet wurde und dann auferstanden ist. Also auch ein Fest der Erinnerung, das unsere Liebe immer wieder neu entfachen kann. Denn dadurch erleben wir das Ganze auch in gewisser Weise persönlich mit und werden von dieser großen Liebe Gottes berührt – die unser Herz verändert, bewirkt, dass wir uns jedesmal aufs neue in Jesus verlieben ?
Insofern könnte auch die 3. und 4. Generation der ersten Christen die erste Liebe verlassen haben und wieder neu anfachen, dahin zurück kehren
by Jule with
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