Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
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Stoff zu Daniel Kapitel 1
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
DER Vorhang hebt sich in dem prophetischen Buch Daniel und gibt den Blick auf die Weltbühne zu einer Zeit frei, als eine entscheidende Veränderung vor sich geht. Assyrien hatte vor kurzem seine Hauptstadt Ninive verloren. Ägypten hatte an Bedeutung eingebüßt, und sein Einfluß war auf das Gebiet südlich des Landes Juda zurückgedrängt worden. Babylon erlebte gerade im Kampf um die Weltherrschaft einen schnellen Aufstieg zur Hegemonialmacht.
2 Im Jahre 625 v. u. Z. unternahm der ägyptische Pharao Necho einen letzten verzweifelten Versuch, Babylons Expansion nach Süden aufzuhalten. Dazu führte er sein Heer nach Karkemisch, das am Oberlauf des Euphrat lag. Die Schlacht von Karkemisch, wie man sie später nannte, war ein einschneidendes historisches Ereignis. Pharao Nechos Streitkräfte wurden vom babylonischen Heer unter der Führung des Kronprinzen Nebukadnezar vernichtend geschlagen (Jeremia 46:2). Durch seinen Sieg beflügelt, fiel Nebukadnezar in Syrien und Palästina ein und machte der ägyptischen Vorherrschaft in dieser Region ein Ende. Nur durch den Tod seines Vaters, Nabupolassar, wurde sein Feldzug vorübergehend unterbrochen.
3 Im darauffolgenden Jahr widmete sich Nebukadnezar — jetzt als König von Babylon auf den Thron erhoben — erneut seinen Feldzügen gegen Syrien und Palästina. In dieser Zeit kam er zum erstenmal nach Jerusalem. Die Bibel berichtet: „In seinen Tagen kam Nebukadnezar, der König von Babylon, herauf, und so wurde Jojakim für drei Jahre sein Knecht. Indes wandte er sich um und rebellierte gegen ihn“ (2. Könige 24:1).
NEBUKADNEZAR IN JERUSALEM
4 Die Aussage „für drei Jahre“ ist für uns von besonderem Interesse, denn das Buch Daniel beginnt mit den Worten: „Im dritten Jahr des Königtums Jojakims, des Königs von Juda, kam Nebukadnezar, der König von Babylon, nach Jerusalem und ging daran, es zu belagern“ (Daniel 1:1). Im dritten Jahr der gesamten Königsherrschaft Jojakims, der von 628 bis 618 v. u. Z. regierte, war Nebukadnezar noch nicht „König von Babylon“, sondern erst Kronprinz. Im Jahre 620 v. u. Z. machte er Jojakim tributpflichtig. Dieser rebellierte aber nach ungefähr drei Jahren. König Nebukadnezar kam somit 618 v. u. Z., das heißt im dritten Jahr der Königsherrschaft Jojakims als eines Vasallen Babylons, zum zweitenmal nach Jerusalem, um den Rebellen zu bestrafen.
5 Über den Ausgang der Belagerung heißt es: „Im Laufe der Zeit gab Jehova Jojakim, den König von Juda, und einen Teil der Geräte des Hauses des wahren Gottes in seine Hand“ (Daniel 1:2). Jojakim verlor wahrscheinlich in einer frühen Phase der Belagerung entweder durch einen Mordanschlag oder bei einer Revolte das Leben (Jeremia 22:18, 19). 618 v. u. Z. folgte ihm sein 18jähriger Sohn Jojachin als König auf den Thron. Doch Jojachins Herrschaft dauerte nur drei Monate und zehn Tage; dann ergab er sich im Jahre 617 v. u. Z. (Vergleiche 2. Könige 24:10-15.)
6 Nebukadnezar nahm heilige Geräte aus dem Tempel in Jerusalem als Beute und brachte sie „in das Land Schinar, in das Haus seines Gottes . . .; und die Geräte brachte er in das Schatzhaus seines Gottes“, Marduk (hebräisch: Merodach) (Daniel 1:2; Jeremia 50:2). Man hat eine babylonische Inschrift entdeckt, gemäß der Nebukadnezar über den Tempel Marduks folgendes sagte: „Ich häufte darin Silber und Gold und kostbare Steine auf . . . und richtete dort das Schatzhaus meines Königreiches ein.“ Über die heiligen Geräte werden wir wieder etwas lesen, wenn wir uns mit der Zeit des Königs Belsazar befassen (Daniel 5:1-4).
DIE ELITE DER JUGEND JERUSALEMS
7 Nicht nur die Schätze des Tempels Jehovas wurden nach Babylon gebracht. Der Bericht sagt: „Dann sprach der König zu Aschpenas, seinem obersten Hofbeamten, man solle einige von den Söhnen Israels und von den königlichen Nachkommen und von den Edlen herbeibringen, Kinder, die gar kein Gebrechen an sich hätten, sondern die von gutem Aussehen wären und Einsicht hätten in alle Weisheit und mit Kenntnissen vertraut wären und die Unterscheidungsvermögen hinsichtlich dessen hätten, was bekannt sei, in denen auch die Fähigkeit wäre, im Palast des Königs zu stehen“ (Daniel 1:3, 4).
8 Für wen entschied man sich? Wir lesen: „Nun waren da unter ihnen einige von den Söhnen Judas, Daniel, Hananja, Mischael und Asarja“ (Daniel 1:6). Das erhellt ein wenig die im übrigen unbekannte Herkunft Daniels und seiner Gefährten. Wir erfahren zum Beispiel, daß sie „Söhne Judas“ waren, also aus dem königlichen Stamm kamen. Ob sie nun zur königlichen Linie gehörten oder nicht, so dürfen wir doch vernünftigerweise annehmen, daß sie zumindest aus bedeutenden und einflußreichen Familien stammten. Sie waren nicht nur geistig und körperlich gesund, sondern verfügten auch über Einsicht, Weisheit, Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen, und das in einem Alter, in dem sie als „Kinder“ bezeichnet wurden; vielleicht waren sie Jugendliche. Daniel und seine Gefährten ragten offensichtlich heraus als die Elite der Jugend von Jerusalem.
9 Aus dem Bericht erfahren wir nicht, wer die Eltern dieser jungen Menschen waren. Doch scheint es ziemlich sicher zu sein, daß es sich um gottesfürchtige Personen handelte, die ihrer elterlichen Verantwortung gewissenhaft nachgekommen waren. Angesichts des geistig-sittlichen Verfalls, der damals in Jerusalem und besonders unter ‘den königlichen Nachkommen und den Edlen’ herrschte, war es sicher kein Zufall, daß sich Daniel und seine drei Gefährten durch hervorragende Eigenschaften auszeichneten. Für die Eltern muß es herzzerreißend gewesen sein, zu sehen, daß ihre Söhne in ein fernes Land weggeführt wurden. Wie stolz wären sie gewesen, hätten sie damals schon den Ausgang gekannt! Es ist wirklich wichtig, daß Eltern ihre Kinder „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ erziehen! (Epheser 6:4).
EIN KAMPF UM DEN SINN
10 Schon bald setzte ein Kampf um den Sinn dieser jungen Exilanten ein. Nebukadnezar wollte sicherstellen, daß die hebräischen Jugendlichen so geformt würden, daß sie in das babylonische System paßten, und beauftragte seine Beamten, „sie die Schrift und die Zunge der Chaldäer [zu] lehren“ (Daniel 1:4). Das war keine gewöhnliche Ausbildung. Wie in einem biblischen Nachschlagewerk erklärt wird, „umfaßte sie das Studium des Sumerischen, Akkadischen, Aramäischen . . . und anderer Sprachen sowie der in diesen Sprachen verfaßten umfangreichen Literatur“ (The International Standard Bible Encyclopedia). Die „umfangreiche Literatur“ schloß unter anderem Themenbereiche wie Geschichte, Mathematik und Astronomie ein. Jedoch „einen Großteil bildeten damit verbundene religiöse Texte, sowohl Omen als auch Astrologie“.
11 Diese hebräischen Jugendlichen sollten Brauchtum und Kultur des babylonischen Hoflebens vollständig übernehmen; deshalb „bestimmte ihnen der König eine tägliche Zuwendung von den Delikatessen des Königs und von dem Wein, den er trank, ja daß man sie drei Jahre lang ernähre, damit sie am Ende derselben vor dem König stünden“ (Daniel 1:5). Und „der oberste Hofbeamte ging daran, ihnen Namen zuzuweisen. So wies er Daniel den Namen Beltschazzar zu, und Hananja: Schadrach, und Mischael: Meschach, und Asarja: Abednego“ (Daniel 1:7). In biblischer Zeit war es Brauch, als Kennzeichen eines bedeutsamen Ereignisses im Leben einer Person ihren Namen zu ändern. Zum Beispiel änderte Jehova die Namen Abrams und Sarais auf Abraham und Sara ab (1. Mose 17:5, 15, 16). Wenn ein Mensch den Namen eines anderen abändern kann, beweist das eindeutig seine Autorität oder Macht. Als der Pharao von Ägypten Joseph zum Nahrungsmittelverwalter ernannte, gab er ihm den Namen Zaphenath-Paneach (1. Mose 41:44, 45; vergleiche 2. Könige 23:34; 24:17).
12 Es war durchaus bedeutsam, daß die Namen Daniels und seiner drei Gefährten geändert wurden. Die Namen, die sie von ihren Eltern erhalten hatten, standen im Einklang mit der wahren Anbetung. „Daniel“ bedeutet „Mein Richter ist Gott“. Die Bedeutung von „Hananja“ lautet „Jehova hat Gunst erwiesen“. „Mischael“ bedeutet möglicherweise „Wer ist wie Gott?“ Und „Asarja“ bedeutet „Geholfen hat Jehova“. Zweifellos hatten die Eltern sehnlichst gehofft, ihre Söhne würden unter der von Jehova Gott gegebenen Anleitung aufwachsen und ihm treu und loyal dienen.
13 Die neuen Namen, die man den vier Hebräern gab, standen jedoch alle mit den Namen falscher Götter in Verbindung, was andeuten sollte, daß der wahre Gott von diesen Göttern unterworfen worden sei. Welch ein hinterhältiger Versuch, den Glauben dieser jungen Menschen zu untergraben!
14 Daniels Name wurde auf Beltschazzar abgeändert, was „Schütze das Leben des Königs“ bedeutet. Offensichtlich handelte es sich dabei um die Kurzform einer Anrufung Bels oder Marduks, des Hauptgottes Babylons. Ob nun Nebukadnezar bei der Wahl dieses Namens für Daniel seine Hand im Spiel hatte oder nicht, so war er doch stolz darauf, feststellen zu können, daß sie ‘nach dem Namen seines Gottes’ erfolgt war (Daniel 4:8). Hananja erhielt den Namen Schadrach, bei dem es sich nach Ansicht einiger Gelehrter um einen zusammengesetzten Namen handelt, der „Befehl Akus“ bedeutet. Aku war interessanterweise der Name eines sumerischen Gottes. Mischaels neuer Name lautete Meschach (oder möglicherweise Mischaaku), offensichtlich eine schlaue Verdrehung von „Wer ist wie Gott?“ zu „Wer ist, was Aku ist?“ Asarjas babylonischer Name war Abednego, was wahrscheinlich „Diener (Knecht) des Nego“ bedeutet. Und „Nego“ ist eine Variante von „Nebo“, dem Namen einer Gottheit, nach der auch mehrere babylonische Herrscher genannt wurden.
ENTSCHLOSSEN, JEHOVA TREU ZU BLEIBEN
15 Die babylonischen Namen, die Umerziehung und die besonderen Speisen — durch all das versuchte man, Daniel und die drei jungen Hebräer nicht nur zur Übernahme der babylonischen Lebensweise zu bewegen, sondern sie auch ihrem eigenen Gott, Jehova, zu entfremden und ihrer religiösen Erziehung und Herkunft entgegenzuwirken. Wie würden sich diese jungen Menschen unter all dem Druck und diesen Versuchungen verhalten?
16 Im inspirierten Bericht heißt es: „Daniel beschloß in seinem Herzen, sich mit den Delikatessen des Königs und mit dem Wein, den er trank, nicht zu verunreinigen“ (Daniel 1:8a). Zwar wird nur Daniels Name erwähnt, doch was folgt, zeigt deutlich, daß seine drei Gefährten seine Entscheidung unterstützten. Die Worte „beschloß in seinem Herzen“ lassen erkennen, daß ihm die Belehrung, die er zu Hause von seinen Eltern und anderen erhalten hatte, zu Herzen gegangen war. Für die Entscheidung der anderen drei Hebräer war zweifellos eine ähnliche Erziehung ausschlaggebend. Das unterstreicht, wie wertvoll es ist, Kinder selbst dann schon zu belehren, wenn sie noch zu jung zu sein scheinen, um alles zu verstehen (Sprüche 22:6; 2. Timotheus 3:14, 15).
17 Warum hatten die jungen Hebräer nur gegen die Delikatessen und den Wein etwas einzuwenden, nicht aber gegen alles andere? Daniels Überlegung läßt den Grund erkennen: Sein Wunsch war es, ‘sich nicht zu verunreinigen’. Wenn es auch vielleicht unangenehm war, „die Schrift und die Zunge der Chaldäer“ lernen zu müssen und einen babylonischen Namen zu erhalten, so wurde doch niemand dadurch zwangsläufig verunreinigt. Betrachten wir das Beispiel des Moses, der fast 1 000 Jahre früher lebte. Er war zwar „in aller Weisheit der Ägypter unterwiesen“ worden, doch blieb er Jehova gegenüber loyal. Dadurch, daß ihn seine eigenen Eltern aufgezogen hatten, verfügte er über eine gute Grundlage. Deshalb „weigerte sich Moses [durch Glauben], als er erwachsen war, der Sohn der Tochter Pharaos genannt zu werden, indem er es sich erwählte, eher mit dem Volk Gottes schlecht behandelt zu werden, als den zeitweiligen Genuß der Sünde zu haben“ (Apostelgeschichte 7:22; Hebräer 11:24, 25).
18 Inwiefern hätten sich die jungen Männer durch die Nahrungsmittel des babylonischen Königs verunreinigt? Erstens könnten zu den Delikatessen Speisen gehört haben, die gemäß dem mosaischen Gesetz nicht erlaubt waren. Die Babylonier aßen zum Beispiel Tiere, die für die Israeliten unter dem mosaischen Gesetz unrein und daher verboten waren (3. Mose 11:1-31; 20:24-26; 5. Mose 14:3-20). Zweitens pflegten die Babylonier geschlachtete Tiere nicht ausbluten zu lassen, bevor sie das Fleisch aßen. Nicht ausgeblutetes Fleisch zu verzehren wäre eine direkte Übertretung des Gesetzes Jehovas über das Blut gewesen (1. Mose 9:1, 3, 4; 3. Mose 17:10-12; 5. Mose 12:23-25). Drittens opferten die Anbeter falscher Götter üblicherweise ihre Speisen Götzen, bevor sie sie bei einem Gemeinschaftsmahl zu sich nahmen. Diener Jehovas hätten nichts dergleichen getan. (Vergleiche 1. Korinther 10:20-22.) Und letzten Endes war der tagtägliche Genuß schwerer und üppiger Speisen sowie starker Getränke für Menschen jeden Alters wohl kaum gesund, besonders nicht für Jugendliche.
19 Doch zu wissen, was man tun sollte, ist e i n e Sache, etwas ganz anderes aber ist es, den Mut zu haben, es auch wirklich zu tun, wenn man unter Druck steht oder einer Versuchung ausgesetzt ist. Daniel und seine drei Gefährten hätten sich sagen können, ihre Eltern und Freunde seien weit entfernt und würden nicht erfahren, was sie täten. Sie hätten zu der Ausrede greifen können, es handle sich ja um einen Befehl des Königs und ihnen bliebe offensichtlich keine andere Wahl. Außerdem waren zweifellos andere junge Leute sogleich mit allem einverstanden und empfanden die Teilnahme an dem, was vorgesehen war, als eine Ehre und nicht als eine Härte. Solch irrige Überlegungen hätten sie leicht in die Falle der geheimen Sünde führen können, eine Falle, in die viele junge Menschen geraten. Die hebräischen Jugendlichen wußten, daß „die Augen Jehovas . . . an jedem Ort“ sind und daß „der wahre Gott selbst . . . jederlei Werk ins Gericht über alles Verborgene bringen [wird] im Hinblick darauf, ob es gut ist oder böse“ (Sprüche 15:3; Prediger 12:14). Aus der Handlungsweise dieser treuen jungen Menschen sollten wir alle eine Lehre ziehen!
MUT UND BEHARRLICHKEIT WURDEN BELOHNT
20 Nachdem Daniel in seinem Herzen beschlossen hatte, verderblichen Einflüssen zu widerstehen, handelte er beständig im Einklang mit diesem Entschluß. „Er erbat sich vom obersten Hofbeamten wiederholt, daß er sich nicht verunreinigen müsse“ (Daniel 1:8b). Hier gilt es, die Worte ‘erbat sich wiederholt’ zu beachten. Sehr oft setzt es ein ständiges Bemühen voraus, Versuchungen zu widerstehen oder bestimmte Schwächen erfolgreich zu bekämpfen (Galater 6:9).
21 Im Falle Daniels machte sich die Beharrlichkeit bezahlt. „Demgemäß ließ der wahre Gott den Daniel liebende Güte und Barmherzigkeit vor dem obersten Hofbeamten finden“ (Daniel 1:9). Nicht weil Daniel und seine Gefährten sympathisch und intelligent waren, ging die Sache gut für sie aus, sondern weil Jehova sie segnete. Zweifellos erinnerte sich Daniel an den hebräischen Spruch: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen“ (Sprüche 3:5, 6). Diesen Rat zu befolgen lohnte sich wirklich.
22 Zunächst wandte der oberste Hofbeamte ein: „Ich bin in Furcht vor meinem Herrn, dem König, der eure Speise und euer Getränk bestimmt hat. Warum denn sollte er sehen, daß euer Angesicht im Vergleich mit den Kindern, die gleichen Alters sind wie ihr, niedergeschlagen aussieht, und warum solltet ihr meinen Kopf vor dem König schuldig machen?“ (Daniel 1:10). Das waren berechtigte Einwände und Befürchtungen. Nebukadnezar gefiel es nicht, wenn ihm jemand widersprach, und der Hofbeamte war sich bewußt, daß sein „Kopf“ in Gefahr wäre, wenn er den Anweisungen des Königs zuwiderhandelte. Was würde Daniel tun?
23 Jetzt spielte Einsicht und Weisheit eine Rolle. Der junge Daniel dachte wahrscheinlich an den Spruch: „Eine Antwort, wenn milde, wendet Grimm ab, aber ein Wort, das Schmerz verursacht, läßt Zorn aufkommen“ (Sprüche 15:1). Statt hartnäckig auf der Erfüllung seiner Bitte zu bestehen und dadurch möglicherweise andere herauszufordern, ihn zum Märtyrer zu machen, ließ er die Sache einfach ruhen. Zu einer günstigen Zeit wandte er sich dann an den „Hüter“, der womöglich eher zu einem Zugeständnis bereit war, weil er nicht unmittelbar dem König Rechenschaft abzulegen hatte (Daniel 1:11).
EINE ZEHNTÄGIGE PROBE VORGESCHLAGEN
24 Dem Hüter schlug Daniel eine Probe vor. Er sagte: „Mache bitte mit deinen Knechten zehn Tage lang die Probe, und man möge uns etwas Gemüse geben, damit wir essen, und Wasser, damit wir trinken; und unser Gesicht und das Gesicht der Kinder, die die Delikatessen des Königs essen, mögen vor dir erscheinen, und gemäß dem, was du siehst, tu mit deinen Knechten“ (Daniel 1:12, 13).
25 Würden sie nach zehn Tagen ‘Gemüse und Wasser’ im Vergleich zu den anderen ‘niedergeschlagen aussehen’? „Gemüse“ ist die Wiedergabe eines hebräischen Wortes, das eigentlich „Samen“ bedeutet. In bestimmten Bibelübersetzungen wird es mit „Hülsenfrüchte“ wiedergegeben, worunter der genießbare eiweißreiche Samen bestimmter Schmetterlingsblütler (besonders Erbsen, Bohnen und Linsen) zu verstehen ist. Einige Gelehrte meinen, aus dem Zusammenhang gehe hervor, daß diese Nahrung mehr einschloß als genießbaren Samen. In einem Werk ist zu lesen: „Was Daniel und seine Gefährten erbaten, war das einfache Gemüse der gewöhnlichen Bevölkerung an Stelle der üppigeren Fleischnahrung der Königstafel.“ Zu dem Gemüse könnten auch nahrhafte Speisen aus Bohnen, Gurken, Knoblauch, Lauch, Linsen, Melonen und Zwiebeln gehört haben sowie Brot aus verschiedenen Getreidearten. Das würde bestimmt niemand als eine Hungerkost betrachten. Dem Hüter leuchtete das anscheinend ein. „Schließlich hörte er auf sie hinsichtlich dieser Sache und machte zehn Tage lang mit ihnen die Probe“ (Daniel 1:14). Wie sah das Ergebnis aus?
26 „Am Ende von zehn Tagen erschien ihr Gesicht besser und fetter an Fleisch als alle Kinder, die die Delikatessen des Königs aßen“ (Daniel 1:15). Das sollte man nicht als einen Beweis dafür werten, daß vegetarische Kost besser ist als eine reichhaltige Nahrung mit Fleisch. Nach zehn Tagen kann man schließlich bei keiner Art Nahrung greifbare Ergebnisse erwarten, aber für Jehova ist das keine zu kurze Zeit, um das zu erreichen, was er sich vorgenommen hat. „Der Segen Jehovas — er macht reich, und keinen Schmerz fügt er ihm hinzu.“ So ist in seinem Wort zu lesen (Sprüche 10:22). Die vier jungen Hebräer setzten ihren Glauben und ihr Vertrauen auf Jehova, und er ließ sie nicht im Stich. Jahrhunderte später blieb Jesus Christus 40 Tage ohne Nahrung am Leben. Damals zitierte er die Worte aus 5. Mose 8:3, wo es heißt, daß „der Mensch nicht von Brot allein lebt, sondern von jeder Äußerung des Mundes Jehovas lebt der Mensch tatsächlich“. Was Daniel und seine Freunde erlebten, ist ein klassisches Beispiel dafür.
EINSICHT UND WEISHEIT STATT DELIKATESSEN UND WEIN
27 Die zehn Tage waren nur eine Probe, doch das Ergebnis war äußerst überzeugend. „Daher fuhr der Hüter fort, ihre Delikatessen und den Wein, den sie trinken sollten, wegzunehmen und ihnen Gemüse zu geben“ (Daniel 1:16). Man kann sich gut vorstellen, was die anderen an dem Schulungsprogramm beteiligten Jugendlichen von Daniel und seinen Gefährten dachten. Das Festmahl des Königs abzulehnen und dafür täglich Gemüse zu essen muß in ihren Augen sehr töricht gewesen sein. Doch große Prüfungen rückten bereits bedrohlich näher und sollten den jungen Hebräern größtmögliche Wachsamkeit und Ernsthaftigkeit abverlangen. Es würde vor allem auf ihren Glauben an Jehova und auf ihr Vertrauen zu ihm ankommen, wenn sie diese Glaubensprüfungen bestehen wollten. (Vergleiche Josua 1:7.)
28 Daß Jehova mit diesen jungen Menschen war, beweisen die anschließenden Worte: „Was diese Kinder betrifft, alle vier, ihnen gab der wahre Gott Erkenntnis und Einsicht in aller Schrift und Weisheit; und Daniel selbst verstand sich auf alle Arten von Visionen und Träumen“ (Daniel 1:17). Um mit der bevorstehenden schwierigen Zeit fertig zu werden, reichten physische Kraft und eine gute Gesundheit nicht aus. „Wenn Weisheit in dein Herz einkehrt und Erkenntnis selbst deiner eigenen Seele lieblich wird, so ist es Denkvermögen, das stets über dich wachen wird, ja Unterscheidungsvermögen wird dich behüten, um dich von dem schlechten Weg zu befreien“ (Sprüche 2:10-12). Genau dies verlieh Jehova den vier treuen Jugendlichen als Rüstzeug für das, was vor ihnen lag.
29 Daniel „verstand sich auf alle Arten von Visionen und Träumen“, wie es heißt. Das bedeutet aber nicht, daß er ein Hellseher war. Interessanterweise gilt Daniel zwar als einer der größten hebräischen Propheten, doch wurde er nie zu Äußerungen inspiriert wie: ‘Dieses hat der Souveräne Herr Jehova gesprochen’ oder: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesagt hat“ (Jesaja 28:16; Jeremia 6:9). Dennoch war es Daniel nur unter der Leitung des heiligen Geistes Gottes möglich, Visionen und Träume zu verstehen und zu deuten, durch die Jehovas Vorsatz offenbart wurde.
DIE ABSCHLIESSENDE ENTSCHEIDENDE PROBE
30 Die drei Jahre der Umerziehung und der Verbesserung der äußeren Erscheinung gingen zu Ende. Dann kam die entscheidende Probe — ein Gespräch mit dem König persönlich. „Am Ende der Tage, nach denen der König sie hereinzubringen geheißen hatte, ging der oberste Hofbeamte auch daran, sie vor Nebukadnezar zu führen“ (Daniel 1:18). Für die vier Jugendlichen war die Zeit gekommen, Rechenschaft über sich abzulegen. Würde es sich für sie als nützlich erweisen, daß sie sich an die Gesetze Jehovas gehalten hatten, statt die babylonische Lebensweise zu übernehmen?
31 „Der König begann mit ihnen zu reden, und von ihnen allen wurde nicht einer gefunden wie Daniel, Hananja, Mischael und Asarja; und sie standen fortan vor dem König“ (Daniel 1:19). Welch eine Rechtfertigung dessen, was sie in den vergangenen drei Jahren getan hatten! Es war keineswegs unsinnig gewesen, daß sie sich an eine von ihrem Glauben und ihrem Gewissen diktierte Kost gehalten hatten. Auf Grund ihrer Treue in anscheinend kleinen Dingen wurden Daniel und seine Freunde mit Größerem gesegnet. Das Vorrecht, „vor dem König“ zu stehen, hatten alle an der Schulung beteiligten jungen Leute angestrebt. Ob die vier Hebräer die einzigen waren, die man dazu auswählte, sagt die Bibel nicht. Jedenfalls trug ihnen ihre treue Handlungsweise wirklich „große Belohnung“ ein (Psalm 19:11).
32 „Hast du einen Mann erblickt, geschickt in seiner Arbeit? Vor Könige wird er sich stellen“, heißt es in der Heiligen Schrift (Sprüche 22:29). So wurden Daniel, Hananja, Mischael und Asarja von König Nebukadnezar dazu ausgewählt, vor ihm zu stehen, das heißt, sie wurden Mitglieder des Königshofes. Wir können dabei erkennen, wie Jehova alles so lenkte, daß durch diese jungen Männer — besonders durch Daniel — wichtige Aspekte des göttlichen Vorsatzes bekanntgemacht wurden. Es war zwar eine Ehre, zu Mitgliedern des königlichen Hofes Nebukadnezars berufen zu werden, doch eine noch viel größere Ehre war es, von Jehova, dem universellen König, auf wunderbare Weise gebraucht zu werden.
33 Nebukadnezar stellte bald fest, daß die Weisheit und Einsicht, die Jehova den vier jungen Hebräern gewährt hatte, diejenige aller Ratgeber und Weisen an seinem Hof bei weitem überstieg. „Was jede Sache von Weisheit und Verständnis betrifft, über die der König sie befragte, so fand er sie schließlich sogar zehnmal besser als alle Magie treibenden Priester und die Beschwörer, die in seinem ganzen königlichen Reich waren“ (Daniel 1:20). Wie hätte es auch anders sein können! Die „Magie treibenden Priester“ und die „Beschwörer“ stützten sich auf die weltliche, von Aberglauben geprägte Gelehrsamkeit Babylons, wohingegen Daniel und seine Freunde auf die Weisheit von oben vertrauten. Da erübrigte sich ganz einfach jeder Vergleich.
34 An diesem Sachverhalt hat sich im Laufe der Jahrtausende eigentlich nicht viel geändert. Im 1. Jahrhundert u. Z., als die griechische Philosophie und das römische Recht populär waren, schrieb der Apostel Paulus unter Inspiration: „Die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott; denn es steht geschrieben: ‚Er fängt die Weisen in ihrer eigenen List.‘ Und wiederum: ‚Jehova weiß, daß die Überlegungen der Weisen nichtig sind.‘ Folglich rühme sich niemand der Menschen“ (1. Korinther 3:19-21). Wir sollten heute an dem festhalten, was Jehova uns gelehrt hat, und uns nicht so leicht von dem Glanz der Welt beeindrucken lassen (1. Johannes 2:15-17).
TREU BIS ZUM ENDE
35 Wie aus Daniel, Kapitel 3 hervorgeht, bewiesen Hananja, Mischael und Asarja auf dramatische Weise ihren starken Glauben in der Prüfung in Verbindung mit dem goldenen Standbild Nebukadnezars in der Ebene Dura und dem Feuerofen. Diese gottesfürchtigen Hebräer blieben mit Sicherheit bis zu ihrem Tod Jehova treu. Das wissen wir, weil der Apostel Paulus zweifellos auf sie anspielte, als er von denen schrieb, „die durch Glauben . . . der Macht des Feuers Einhalt taten“ (Hebräer 11:33, 34). Sie haben Dienern Jehovas, ob jung oder alt, ein hervorragendes Beispiel gegeben.
36 Was Daniel betrifft, so heißt es im letzten Vers des 1. Kapitels: „Daniel blieb bis zum ersten Jahr des Königs Cyrus.“ Wie wir aus der Geschichte wissen, wurde Babylon von Cyrus 539 v. u. Z. in einer einzigen Nacht eingenommen. Daniel setzte offensichtlich auf Grund dessen, daß er eine vorzüglich beleumdete Persönlichkeit war, seinen Dienst am Hofe des Cyrus fort. Aus Daniel 10:1 erfahren wir sogar, daß ihm Jehova „im dritten Jahr des Cyrus, des Königs von Persien“, etwas Bemerkenswertes offenbarte. Wenn Daniel zu der Zeit, als man ihn nach Babylon brachte (617 v. u. Z.), ein Jugendlicher war, dann war er nahezu 100 Jahre alt, als er diese letzte Vision erhielt. Welch eine lange und gesegnete Laufbahn im Dienst Jehovas!
37 Das 1. Kapitel des Buches Daniel erzählt uns nicht nur die Geschichte vier treuer junger Menschen, die Glaubensprüfungen bestanden, sondern zeigt uns auch, daß Jehova gebraucht, wen er will, um seinen Vorsatz auszuführen. Läßt er etwas zu, so kann, wie der Bericht beweist, ein scheinbares Unheil dennoch einem nützlichen Zweck dienen. Wir erfahren außerdem, daß Treue in kleinen Dingen eine große Belohnung einträgt.