Heute lesen wir Richter 19 bis 21. Wir wünschen euch einen schönen und gesegneten Tag 😘
Und wie jeden Freitag Abend, auch heute wieder Bibelgrundkurs per Zoom
Thema: „Auf festem Grund gebaut“
Freitag von 17:30 bis 19:30
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Richter 19 – 21
Jehova hasst Gewalt
Ein Mann sucht in Gibea Unterkunft für die Nacht. Kein Bewohner der Stadt fühlt sich gedrängt, ihnen Gastfreundschaft zu erweisen, im Gegenteil. Spät abends kommt ein alter Mann von seiner Arbeit auf dem Feld vorbei. Er weiß, was sich gehört und nimmt den Leviten und dessen Nebenfrau und Bediensteten bei sich auf.
Aber die Bewohner der Stadt sind nichtsnutzige Männer und kommen in der Nacht und fordern die Herausgabe des Leviiten, „damit wir Verkehr mit ihm haben können“. Die Szene erinnert stark an die, als die Männer von Sodom Lot zur Herausgabe der Engel aufforderten (Richter 19:22-24).
Der alte Mann handelt ähnlich wie Lot und bietet ihnen seine jungfräulichen Töchter, sowie die Nebenfrau des Leviten an. Vielleicht hofft er, dass sie ebenso wie die Männer von Sodoms damals kein Interesse an den Frauen haben würden. Aber weit gefehlt.
Die Männer nehmen die Nebenfrau des Leviten und mißbrauchen sie die ganze Nacht. Sie kann sich zwar noch bis zur Hausschwelle ihres Gastgebers schleppen, aber dann erliegt sie ihren Verletzungen.
Ihr Mann ist empört über das, was passiert ist und meldet den Vorfall allen anderen Stämmen im Land. Man befragt Jehova, was zu tun ist uns so machen sich alle gemeinsam daran, die Bewohner der Stadt auszurotten
Die Ausrottung geht sogar soweit, dass fast der ganze Stamm Benjamin vertilgt ist. Um den Übriggebliebenen Frauen zu beschaffen, muss noch mal zu einer List gegriffen werden.
Wie wir sehen, hat das Verhalten der Nichtsnutzigen Männer der Stadt weitreichende Folgen gehabt und viele Unbeteiligte in Mitleidenschaft gezogen und viel Leid und Elend überTausende gebracht.
Was können wir daraus lernen?
Sind wir uns bewusst, dass sich unser Verhalten nicht nur auf uns auswirkt, sondern viel Leid über Menschen bringen kann, die überhaupt nichts damit zu tun haben?
Aber wir lernen auch: Jehova ist nicht egal, was wir tun und ihm ist auch nicht egal, was wir erdulden müssen. Er hat zwar den Mißbrauch der Frau zugelassen, aber später dafür gesorgt, dass die Täter für ihren Frevel bestraft wurden. Das selbe gilt für uns heute:
Auch wenn er nicht immer sofort eingreift, so wird er die Schadenstifter zu seiner Zeit zur Verantwortung ziehen.
Ein sehr tröstlicher Gedanke…
Die folgenden Kapitel sind nicht in der historischen Reihenfolge dieses Buches enthalten. Sie lüften den Schleier, um einige Vorfälle des inneren Lebens dieses Volkes bloßzulegen, mit dem die Langmut Gottes so lange Geduld gehabt hatte, indem Er mit den durch ihre Sünden verursachten Leiden Seines Volkes Mitleid hatte. Wären sie gehorsam gewesen, als Jehova ihr König war, wäre ihr Wohlergehen sicher gewesen. Eigenwillig, wie sie waren, gab das Fehlen dessen, was sie zurückhielt, als sie keinen König hatten, allerlei Hemmungslosigkeit Raum. Das letzte in diesem Buche erzählte Ereignis zeigt, wie groß die Unordnung in Israel geworden war, und wie sie sofort von Gott abfielen. Es enthält aber eine sehr wichtige Belehrung. Wenn der gemeinsame Zustand des Volkes Gottes Ungerechtigkeit hervorruft, die Züchtigung nötig macht, so wird das ganze Volk von der darauf folgenden Züchtigung betroffen, was bewirkt, dass sie sich ihren Zustand zu Herzen nehmen. Jener Zustand hatte die Hemmung der Ungerechtigkeit oder ihre unmittelbare Bestrafung verhindert, nachdem sie begangen war. Das Volk wird aber vor das Angesicht Gottes gestellt, der die ganze Angelegenheit richtet, und das ganze Volk muss mit der Sache zu tun haben.
Zuerst suchte Israel nicht einmal Rat bei Jehova, um zu wissen, wie sie mit dieser Sünde verfahren sollten. Sie handelten aus der natürlichen Empörung heraus (die jedoch durchaus gerecht war). Jehova erlaubte alles dieses, auf dass das Volk erfahren sollte, wo es stand. Das Böse, das Züchtigung erforderte, hatte ihren geistlichen Zustand so abgestumpft, dass sie gar nicht daran dachten, zuerst auf Jehova zu harren, um zu wissen, was getan werden sollte. Die Richtschnur ihres Handelns war schon bestimmt, bevor sie Ihn um Rat befragten, denn sie waren weit von Ihm entfernt. Sie fragen bloß, wer zuerst hinaufziehen soll. Jehova weist auf Juda hin, aber Juda wird besiegt. Zweimal wird das Volk geschlagen, wo es einen leichten Sieg erwartete – und nun, gedemütigt und in Tränen, nehmen sie wieder ihre Zuflucht zu Jehova und fragen, ob sie hinaufziehen sollen. Dann gibt ihnen Jehova den Sieg. Gibea hatte durchaus diese Züchtigung verdient; um sie aber auszuführen, brauchte Israel selbst Züchtigung, und Gott erlaubte, dass alle daran teilhatten, auf dass es auf alle wirken möchte.
In welch einem Zustande waren sie aber alle, als sich der ganze Stamm Benjamin zu den Männern von Gibea gesellte, wo sie solcher Gräueltaten schuldig waren! Und man beachte auch, dass Pinehas immer noch Hohepriester war, obwohl er schon in der Wüste das Mannesalter erreicht hatte. Wie geduldig verfuhr Gott mit dem Volke und errettete sie, wo sie so schnell der Sünde verfallen waren, und in welche Tiefen der Sünde! Was sieht Gott nicht alles in der Welt, und sogar in Seinem Volke? Es ist wichtig zu bemerken, wie jener innere Zustand ins Licht gebracht wird, was in der allgemeinen Geschichte nicht geschieht. Es wirft ein viel volleres Licht auf die Wege Gottes. Es muss aber bemerkt werden, dass dieses Unheil und diese Schande durch Abtrünnigkeit von Gott Selbst innerhalb sind und von innen kommen, und zwar unter der Hand Gottes, aber nicht als Gericht durch äußere Feinde.
Richter 19
der Mann und seine Nebenfrau
Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass es nicht der Gastgeber war, der ihnen die Nebenfrau auslieferte – sondern ihr eigener Mann?
Und er weiss, dass er sie am Abend der entarteten Rotte ausgeliefert hat und will am Morgen seines Weges ziehen, so als sei nichts gewesen?
Hatte er sich keine Sorgen gemacht? Nicht nachts gelauscht ob und wann sie wiederkommen würde?
Darum hatte sich Fine also so aufgeregt, als sie es im Rahmen des Bibelleseprogramms für die PDS gelesen hatte.
Ich hatte das im letzten Jahr so verstanden, dass der Ehemann garnichts davon mitbekommen hatte und der Gastgeber sie vor die Tür geschickt hatte.
Dann hatte Fine wirklich Recht. Das war wirklich sehr hart von dem Ehemann und ich kann sein Verhalten auch nicht wirklich verstehen!
Was dann geschah, war nicht die Tat des alten Mannes, sondern die Tat des Leviten: Da ergriff der Mann seine Konkubine; das Pronomen „seine“ zeigt, dass der Mann, auf den hier Bezug genommen wird, nicht der alte Mann, sondern der Levit ist; und er führte sie zu ihnen hinaus. Um sich selbst zu retten, opferte der Levit seine Konkubine. Der Mann, der sich so viel Mühe gegeben hatte, sie zurückzubekommen, warf sie nun weg, als wäre sie nur ein Stück Fleisch für die Hunde. Die jungfräuliche Tochter wurde nicht hinausgeworfen, da der Levit keine Befugnis dazu hatte. Dann kam die Vergewaltigung: und sie kannten sie, das heißt, sie hatten sexuelle Beziehungen zu ihr und missbrauchten sie. Sie wurde vergewaltigt. Aus dem Kontext geht hervor, dass sie auch schwer geschlagen wurde, denn sie starb an der Behandlung, die sie erfuhr. Die Dauer der Misshandlung war: die ganze Nacht bis zum Morgen. Im Hebräischen heißt es „im Aufgang der Morgendämmerung“, d. h. als die ersten Lichtspuren am Horizont auftauchten, ließen sie sie frei; und als der Tag anbrach, ließen sie sie gehen. Zu diesem Zeitpunkt war sie noch am Leben.
Nachdem sie die ganze Nacht vergewaltigt und geschlagen worden war, kroch sie bis zur Türschwelle zurück, um dann zu sterben. Die Aussage „bis es hell wurde“ impliziert, dass noch mehr Zeit vergangen war. Während all dieser zusätzlichen Zeitspannen kam der Levit nie heraus, um nach ihr zu sehen. Wäre er herausgekommen und hätte sie früher gefunden und behandelt, hätte er ihr vielleicht das Leben retten können. Aber er ließ sich einfach Zeit und schien sich nicht genug darum zu kümmern, wie es ihr ging. Obwohl es offensichtlich war, dass die Menschenmassen weg waren, wäre der Lärmfaktor verschwunden, und obwohl einige Zeit verstrichen war, kam er nicht heraus, um nach ihr zu sehen.
Richter 19:2
In unserer NW-Übersetzung wird gesagt, „sie begann Hurerei gegen ihren Mann zu begehen“ – die Luther Bibel übersetzt es so:
warum dieser Unterschied?
Könnten wir daraus schließen, dass es für Jehova ein Akt der Hurerei ist, wenn eine Frau ihren Mann verläßt, ohne einen biblischen Scheidungsgrund zu haben?
Wie würde mich dies betreffen, wenn ich mich von meinem Mann trenne, weil er mir nicht genug Aufmerksamkeit schenkt?
Wenn ich mir andere Übersetzungen anschaue, scheint es so zu sein, dass sie weglief wegen ihrer Hurereien gegen ihren Mann. Da dieser ein Priester war, hätte er laut Gesetz keinen Kontakt zu einer Ehebrecherin haben dürfen Siehe dazu 3.Mose 21:7,13,14.
Auf Grundlage dieser Gesetze folgern einige Gelehrte, dass diese Frau auch deshalb als einzigste von den Männern mißbraucht wurde.
Vers 2 gibt den Rahmen für das Drama dieses Anhangs vor, beginnend mit der Aussage über die Untreue des Konkubinats: Und seine Konkubine spielte die Hure gegen ihn. Dies ist die Lesart des masoretischen Textes, und wenn das richtig ist, hat sie die Todesstrafe verdient. In der Übersetzung der Septuaginta und in einigen alten lateinischen Texten heißt es jedoch: „Sie wurde zornig auf ihn.“ Und dies war auch die Ansicht der Targumim, der aramäischen Versionen der hebräischen Bibel. Wenn das so ist, dann hat sie keine moralische Sünde begangen, sondern sie hat ihn wegen eines Streits verlassen. Der Grund für den Textunterschied liegt darin, dass die Wörter für „Hure“ (zanah) und „zornig“ (zanach) im Hebräischen sehr ähnlich klingen, und dies wäre das Ergebnis eines Schreibfehlers, weil er zwei ähnliche Wurzeln verwechselte. Die Frage ist also, ob die ursprüngliche Lesart zanah, die Hure spielen, oder zanach, zornig werden, war. Während der masoretische Text die eine Lesart angibt, verwenden die Septuaginta und andere frühe Versionen eine andere Lesart. Der springende Punkt ist die Frage, ob diese Angelegenheit moralisch oder nicht moralisch war. Wenn sie moralisch war, dann hätte sie nach dem mosaischen Gesetz die Todesstrafe verdient. Wie auch immer, das Ergebnis war dasselbe: Sie verließ ihn und ging von ihm weg in das Haus ihres Vaters nach Bethlehem-Juda. Dann wird die Dauer der Trennung angegeben: und war dort vier Monate lang.
Richter 20:9-10
Die Gibea – was waren das für Leute?
hierzu heißt es auszugsweise in den Höhepunkten zu Richter:
Und warum wurden alle ausgerottet und nicht nur die Meute, die sich schuldig gemacht hatte?
Hierzu heißt es auszugsweise im Einsichtenbuch:
„Dem Stamm Benjamin wurde die Möglichkeit gegeben, die Verbrecher auszuliefern und einen großen Krieg zu vermeiden. Der Zweck war, sie zu töten, und das Ziel war, das Böse aus Israel zu vertreiben. Diese Aktion stützte sich auf Deuteronomium 22:22 (Reinigung vom Übel des Ehebruchs), und so hatte ihre Aktion Gesetzeskraft; die Menschen, die sich solcher Sünden schuldig gemacht hatten, mussten hingerichtet werden.“
…
„In Vers 48 wird der Cherem-Fluch, ein Fluch, der die totale Zerstörung verlangt, auf Benjamin angewandt: Und die Männer Israels wandten sich wieder gegen die Kinder Benjamin, das heißt, sie kehrten von der Verfolgung der letzten 600 Benjaminiter ab und wandten sich nun gegen die Bevölkerung der anderen Städte des Stammes Benjamin und schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts, sowohl die ganze Stadt als auch das Vieh und alles, was sie fanden. Das war das Wesen des Cherem-Fluches: Außerdem steckten sie alle Städte, die sie fanden, in Brand. Ursprünglich sollte der Cherem-Fluch ausschließlich auf die Kanaaniter angewendet werden, aber hier wurde er auf den Stamm Benjamin angewendet.
Kapitel 20 zeigt fünf Elemente eines heiligen Krieges: Erstens versammelt sich das Volk als ein Mann vor Gott; zweitens ist es die Priesterschaft, die das Volk bei der Suche nach dem Willen Gottes anführt; drittens ist Gott derjenige, der den direkten Befehl gibt, in die Schlacht zu ziehen; viertens geht Gott als göttlicher Krieger vor Israel her und schlägt den Feind; und fünftens wendet das Volk das Gesetz des Heiligen Krieges an.“
Auszug aus
Richter und Ruth
Arnold Fruchtenbaum
Richter 20:18
könnte man daraus schließen, dass es Jehova war, der angeordnet hatte, die ganze Stadt zu vernichten?
in den Versen zuvor heißt es:
Jehova hatte sie nicht zu dem Feldzug losgeschickt, er hatte lediglich ihre Frage beantwortet. Es wird aber nicht gesagt, dass er ihr Tun gutheißt.
Im Inspiriert-Buch heißt es zu diesem Vorfall auszugsweise:
Könnten diese zwei blutigen Niederlagen ein Ausdruck davon sein, dass ihr Verhalten Jehova mißfiel?
Im WT vom 01.09.1983 heißt es zu diesem Vorfall auszugsweise:
hatte Jehova die Vernichtung der ganzen Stadt Gibea nun angeordnet und damit gutgeheißen oder nicht?
Scheinbar wollte Jehova, dass die Verbrecher nicht weiterleben. Aber nachdem er den 12 Stämmen den Sieg gegeben hatte (erst im 3. Anlauf) – scheinen die Kämpfenden über das Ziel hinausgeschossen zu sein – als sie nicht nur die Verbrecher sondern alle in der Stadt töteten.
Auch das sie dann ihr Gelübde über die Gebote Jehovas (unter anderem „du sollst nicht töten“) stellten, zeigt dass sie eine ziemlich verdrehte Ansicht hatten.
Ähnliches kann uns heute wohl auch passieren, wenn wir, anstatt auf Jehova zu warten, selbst Hand anlegen und andere über private oder staatliche Stellen „fertig machen“…. und dabei weit über das Ziel hinaus schießen.
Hier bezog man sich wohl auf 5.Mose 17:12 -das jemand, der auf den Priester nicht hört, sterben sollte. [[Ähnlichkeiten mit heute natürlich ausgeschlossen.]]
Der Zweck war, sie zu töten, und das Ziel war, das Böse aus Israel zu vertreiben. Diese Aktion stützte sich auf Deuteronomium 22:22 (Reinigung vom Übel des Ehebruchs), und so hatte ihre Aktion Gesetzeskraft; die Menschen, die sich solcher Sünden schuldig gemacht hatten, mussten hingerichtet werden.“
Richter 21:1-12
Was wird das denn nun? Versuchten sie hier, Jehova auszutricksen?
Sie hatten Jehova ein Gelübde gegeben und nun wollten sie es nicht mehr einhalten, weil ihnen der Stamm Benjamin auf einmal leid tat?
Ist es so einfach, unser Gelübde zu brechen? Können wir es mit einigen Tricks einfach umgehen und müssen es so nicht halten?
Warum hatte dann Jephta an seinem Gelübde festgehalten, obwohl er und seine Tochter zahlen mussten für etwas, was er für andere getan hatte?
Wenn das so ist, kann ich dann auch einfach mein Ehegelübde brechen, wenn es mir auf einmal unbequem wird und ich erkenne, dass der Mann, der mal mein Traummann war, sich zu meinem Alptraummann entwickelt hat??
Wie dachte wohl Jehova darüber?
Richter 21:8-10
Wer waren die Männer von Jabesch Gilead?
Wenn wir davon ausgehen, dass Jehova es keinesfalls angeordnet hatte, dass sie zum Rachefeldzug gegen Gibea loszogen und dass sie auf eigene Faust ausgezogen waren und durch ihre eigene Dummheit nun alle vernichtet hatten und dass die von Jabesch Gilead überhaupt nicht dabei waren, als sie den unvernünftigen übereilten Schwur geleistet hatten – warum mussten diese dann darunter leiden?
War es nicht ungerecht?
Sie hatten weder mit der Sache mit der Nebenfrau zu tun, noch mit dem Rachefeldzug und auf garkeinen Fall mit dem unüberlegten Schwur – und doch waren ausgerechnet sie es, die dafür zahlen mussten?
Wie sah Jehova dies wohl?
Im Einsichtenbuch heißt es auszugsweise:
Aber warum mussten alle Männer und alle Nicht-mehr-Jungfrauen sterben?
Hätten sie nicht einfach so freiwillig Frauen „zur Verfügung stellen“ können?
Warum diese ganze Gewalt?
Auf jeden Fall lernen wir, wie weitreichend die Sünde einzelner sein kann, wieviel unsinniges Leid über andere und besonders über unbeteiligte dadurch kommt…
Richter 19:2
Wie übersetzen das andere?
Bei uns in der NW-Übersetzung ist die Rede von Hurerei, in der Luther-Bibel heißt es, sie sei unzufrieden gewesen. Was sagen die anderen?
Vers 2 gibt den Rahmen für das Drama dieses Anhangs vor, beginnend mit der Aussage über die Untreue des Konkubinats: Und seine Konkubine spielte die Hure gegen ihn. Dies ist die Lesart des masoretischen Textes, und wenn das richtig ist, hat sie die Todesstrafe verdient. In der Übersetzung der Septuaginta und in einigen alten lateinischen Texten heißt es jedoch: „Sie wurde zornig auf ihn.“ Und dies war auch die Ansicht der Targumim, der aramäischen Versionen der hebräischen Bibel. Wenn das so ist, dann hat sie keine moralische Sünde begangen, sondern sie hat ihn wegen eines Streits verlassen. Der Grund für den Textunterschied liegt darin, dass die Wörter für „Hure“ (zanah) und „zornig“ (zanach) im Hebräischen sehr ähnlich klingen, und dies wäre das Ergebnis eines Schreibfehlers, weil er zwei ähnliche Wurzeln verwechselte. Die Frage ist also, ob die ursprüngliche Lesart zanah, die Hure spielen, oder zanach, zornig werden, war. Während der masoretische Text die eine Lesart angibt, verwenden die Septuaginta und andere frühe Versionen eine andere Lesart. Der springende Punkt ist die Frage, ob diese Angelegenheit moralisch oder nicht moralisch war. Wenn sie moralisch war, dann hätte sie nach dem mosaischen Gesetz die Todesstrafe verdient. Wie auch immer, das Ergebnis war dasselbe: Sie verließ ihn und ging von ihm weg in das Haus ihres Vaters nach Bethlehem-Juda. Dann wird die Dauer der Trennung angegeben: und war dort vier Monate lang.
Richter 19:3-10
In gewissem Sinne trägt der Vater eine Mitschuld am Tod seiner Tochter
Der Ehemann will jeweils früh am Morgen aufbrechen – und wenn sie dies getan hätten, wären sie sicherlich vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause angekommen. Dann hätten sie nicht woanders übernachten müssen und dann wäre das mit der Vergewaltigung mit Todesfolge überhaupt nicht gekommen.
Aber warum brach der Ehemann so spät am Nachmittag auf! Hätte er nicht bis zum nächsten Tag warten können? Wenn wir uns die Dialoge der vergangenen Tage ansehen, dann würde das alles sicherlich endlos so weiter gehen. Also mußte ja irgendwann ein Machtwort gesprochen werden.
So trugen beide Männer einen gewisse Teilschuld am Tod der Frau. Aber auch sie hatte ihren Anteil: Wäre sie auf den Platz geblieben, auf den Jehova sie gestellt hatte – dann wäre das auch nicht passiert.
Denn egal, aus welchem Grund sie weglief, so war doch jeder für sich falsch in Jehovas Augen! Denn wenn sie wegen ihrer „Hurereien gegenüber ihrem Ehemann“ weglief, dann war das wohl verständlich. Aber wenn sie sich an die Maßstäbe Jehovas gehalten hätte, dann wäre sie ihrem Mann treu geblieben. Sie wusste doch, wie sehr Jehova so ein Verhalten verurteilt: auf Ehebruch stand die Todesstrafe. Und genau diese hatte sie ja nun in gewissem Sinne bekommen.
Wenn sie ihrem Mann weglief, weil sie wütend auf ihn war, oder unzufrieden damit, wie er sie behandelte – so verstieß sie damit gegen das göttliche Gebot, dass Mann und Frau fest zueinander halten sollten – ja, „sie sollten ein Fleisch werden“. Bloss weil es mir in der Hand juckt, hacke ich sie mir ja noch lange nicht ab.
Wenn sie also den Grundsatz der ehelichen Treue beachtet hätte und mit ihrer – ihr von Gott gegebenen – Stellung als Ehefrau zufrieden gewesen wäre, dann wäre sie garnicht erst von ihm weg gelaufen – und dann wäre das auch nicht passier.
So trug jeder der drei Personen einen eigenen Anteil an der Schuld. Für die Männer war es sogar eine gewisse Blutschuld. Wie kamen sie wohl damit klar?
Die Frau war tot, der Ehemann konnte sich sagen, dass sie das göttliche Gericht ereilt habe und sie nun für ihren Ehebruch doch noch die Todesstrafe bekam. Aber der Vater?
Richter 19:10-13
So kann man sich täuschen:
Der Levit dachte, dass er seinen Glaubensbrüdern vertrauen könne und wurde bitter enttäuscht.
Richter 19:15
Erst beachtet ihn niemand – obwohl die Gastfreundschaft es eigentlich gebot – und dann wird die Nebenfrau zu Tode vergewaltigt. Wie schlimm, wenn man nicht mal denen vertrauen kann, mit denen man im Glauben verwandt ist!
Richter 19:20
Wirklich sehr starke Ähnlichkeit mit den Vorgängen damals in Sodom!
Sicherlich kennt der alte Mann seine Mitmenschen sehr gut uns weiss, warum niemand die Fremden bei sich aufgenommen hat. Vielleicht kam man so in der Nacht besser an sie ran.
Diejenigen, die nicht so verdorben waren, hatten vielleicht Angst vor den Männern, die ganz bestimmt in der Nacht kommen würden.
Aber vielleicht war man sich ja auch darüber im Klaren, dass die Gastfreundschaft eh kein Schutz sein würde. Denn wenn sich die Männer Nachts zusammenrotten würden, un sich das Begehrte zu holen, so wäre man der Überzahl ja eh nicht gewachsen. Und wenn ich die Fremden erst in mein Haus aufnehme, dann müßte ich ja dann hilflos dabei zusehen.
Wir sehen, es war vielleicht nicht nur Gedanken- oder Herzlosigkeit im Spiel
Richter 20:1-3
Wenn dies dem betroffenen Stamm bekannt war – warum war von dort niemand zu dem Treffen gekommen, um eine Klärung herbeizuführen?
Daher also der Einwand, der Stamm Benjamin habe die Strafe der Ausrottung verdient, weil er die Übeltäter nicht heraus gegeben hatte.
Richter 19:12-13
Denn dann wäre nur die eine Stadt vernichtet worden und nicht der ganze Stamm. Und dann hätte man später nicht auch noch andere umbringen müssen, nur um für die Übriggebliebenen des Stammes Benjamin Frauen zu besorgen
Kleine Ursache – große Wirkung!
Egal, warum die Nebenfrau des Leviten ihren Mann verlassen hatte, aufgrund ihrer Handlung kamen viele Menschen zu Tode!
Nicht nur sie selbst – sondern auch die ganze Stadt Gibea, dann die Israeliten, die bei dem Kampf mit Benjamin starben, dann fast der ganze Stamm Benjamin und später eine ganze Stadt, nur um Frauen für die Übriggebliebenen vom Stamm Benjamin zu beschaffen.
Und warum das alles?
Nur, weil eine einzige Frau sich selbst so wichtig nahm!
Wenn sie wirklich Hurerei begangen hatte, so wäre es für alle Beteiligten besser gewesen, sie wäre direkt zu Tode gesteinigt worden, wie es im GESETZ vorgeschrieben war. Denn sie hatte es gemäß Gottes Maßstäben verdient und kam ja dann eh zu Tode. Aber all diese Unbeteiligten!
Selbst, wenn sie nur ging, weil sie unzufrieden in ihrer Ehe war – sehen wir nur, was dabei herauskam.
Denken wir bitte an diese Geschichte und ihren Ausgang, wenn wir mal wieder sauer auf unseren Ehepartner sind.
Bedenken wir dann dabei, dass wir immer auch andere mit hineinziehen. Seien es unsere Kinder, die unter der Trennung vom anderen Elternteil leiden, seien es die Eltern, die die Tochter in so einem Fall eigentlich nicht bei sich aufnehmen dürften, wenn sie Jehova gefallen wollen (denn die Ehe ist ehrbar zu halten und für Jehova gibt es hier keinen Trennungsgrund), aber auch alle Freunde und Bekannten und Verwandten, die nun in irgendeiner Form Stellung beziehen, ob sie wollen oder nicht. Die sich auch für sich selbst vor Jehova rechtfertigen müssen, warum sie mich als unzufriedene Frau in meinem verkehrten Verhalten unterstützt haben. Vielleicht entzieht Jehova ja sogar meiner Versammlung den Segen, weil sie meine Handlungsweise dulden?
Und das alles nur, weil ich mich selbst zu wichtig nehme? Weil ich meine, mir stände mehr zu, als mir mein Ehemann gibt?
Wie furchtbar, wenn wir diese Nebenfrau des Leviten gewesen wären und all das Leid hinterher wegen meinem unüberlegten (und vielleicht auch selbstsüchtigem) Verhalten über die vielen Menschen gekommen ist!
Denken wir immer daran, dass alles, was wir tun, auch Auswirkungen für andere hat. Sogar für Personen, die nicht direkt mit uns und unserer Handlungsweise zu tun haben.
Was sagte Jesus, woran man seine Jünger erkennen würde?: Daran, dass sie Liebe untereinander haben.
Bekunde ich wirklich echte christliche Liebe, wenn ich um meines eigenen persönlichen Vorteils Willen in Kauf nehme, dass andere Schwierigkeiten bekommen? Dass sie vielleicht wegen meines Verhaltens ihr kostbares Verhältnis zu Jehova aufs Spiel setzen?
Denken wir immer an diese Geschichte mit der Nebenfrau des Leviten und daran, was dabei heraus kam. Und nehmen wir uns selbst ein wenig zurück, damit wir anderen nicht schaden!
Damit verhindern wir nicht nur, dass wegen uns Leid über andere kommt, und damit beweisen wir nicht nur, dass wir echte Liebe haben und damit als Nachfolger Jesu erkennbar sind. Nein! So erfreuen wir wirklich Jehovas Herz!
Erinnern wir uns daran, was wir am Sonntag im WT-Studium zum Thema „Opfer“ behandelt hatten:
Verzichten wir darauf, uns selbst zu wichtig zu nehmen und seien wir mit dem Platz zufrieden, auf den Jehova uns gestellt hat. Dann blickt ER voller Stolz und Liebe auf uns hinab und kann dem unverschämten Widersacher eine Antwort geben.
Ist dies nicht um so vieles wertvoller, als alles andere?
Richter 19
der Levit und seine Nebenfrau – für mich eine pure Horrorgeschichte!
Eine gruselige Geschichte, sehr schlimm!
Auch wenn wir diese Angelegenheit in den vergangenen Jahren immer wieder durchdacht haben, so kommt mir das Verhalten des Ehemannes grausam und herzlos vor:
Das alles liest sich für mich, wie ein Gruselfilm. Ich würde ihn mir ganz bestimmt nicht ansehen wollen und ich würde Andere, die ihn sich ansehen, für besonders grob und herzlos halten.
Aber es steht in der Bibel und wir sollen etwas daraus lernen. Meine Lehre, die ich für mich persönlich daraus ziehe, habe ich im vergangenen Jahr ausgiebig erörtert:
Es ist auf jeden Fall für uns besser, so zu leben, dass wir Jehovas Herz erfreuen. Denn dann begehen wir keinen Ehebruch und laufen unserem Mann nicht weg. Wir sind mit der Rolle zufrieden, die uns Jehova zugedacht hat und tun unser Bestes, damit wir sie gut ausfüllen. Außerdem werden wir niemanden nötigen, etwas zu tun, was er nicht will und sich für ihn als schlecht erweist – wie der Vater, der sie ständig von der Abreise abhält und wir werden danach Ausschau halten, wie wir unseren Brüdern dienen können. Wir werden in unserer Liebe weit werden und anderen Gastfreundschaft erweisen.
Richter 20
warum liefert der Stamm Benjamin die Verantwortlichen nicht einfach aus?
Wie furchtbar – und dies alles, weil eine einzelne Frau nur an sich dachte, man mit ihr nicht verfuhr, wie es im Gesetz vorgesehen war – und weil die Verantwortlichen gedeckt wurden.
Warum stellte sich der ganze Stamm Benjamin vor Gibea? Wenn sie sie ausgeliefert hätten, wären nur diese getötet worden, so aber kamen tausende Unschuldige zu Tode.
Was bewog den Stamm, die Schuldigen zu decken?
Dachten sie vielleicht, dass es um die Ehebrecherin nicht schade war – sie wäre nach dem Gesetz eh zu Tode gesteinigt worden?
Wie wir sehen, war Jehova damit einverstanden, dass das ganze Volk gegen den Stamm Israel ins Feld zog. Er lässt sie immer wieder losziehen und gibt sie dann in ihre Hand. Aber warum so umständlich? Warum lässt er sie nicht beim ersten Mal siegen? Warum diese vielen unschuldigen Toten?
Wir wissen, dass Jehova nicht in unserer Mitte sein kann, wenn wir das Böse unter uns dulden. Denken wir nur an Achan. Wie lange ist dies zu diesem Zeitpunkt her?
Wie reagieren wir, wenn sich Ähnliches in unseren Reihen zuträgt? Stellen wir uns schützend vor diejenigen, die Gottes Maßstäbe mit Füßen treten, weil wir sie so gut verstehen können?
Denken wir nur an uns und an das Hier und Jetzt – oder sehen wir das Große Ganze?
Richter 21
warum wir niemals übereilte Entscheidungen treffen sollten
Was für eine Story!
Wie wäre dies alles wohl ausgegangen, wenn sie von vornherein jedesmal zuerst Jehova befragt hätten?
So ein Kuddelmuddel und so viel Leid ist ganz bestimmt nicht in Jehovas Sinne. ER hätte das Ganze auch viel ruhiger, friedlicher und gerechter regeln können.
Nicht umsonst heißt es in Sprüche 3:5-6:
Vieles ist hier aus dem Bauch heraus entschieden worden, was sich dann beim näheren Hinsehen als „dumm“ erwiesen hat.
Wir sollten daraus lernen und Jehova lieber im Vorfeld fragen, wie er über eine Angelegenheit denkt – auch wenn wir vielleicht glauben, es selbst schon zu wissen. Warum ihn nicht trotzdem fragen?
Richter 19:1
Warum leben die eigentlich alle dort, wo sie nicht hingehören?
In den beiden letzten Kapiteln der Junge Levit, der erst bei Micha und dann beim Stamm Dan lebt – anstatt dort, wo es Jehova für die Leviten festgelegt hatte – und jetzt wieder ein Levit, der woanders „als Fremder lebte“
Was war da eigentlich los?
Nur, weil es noch keinen König gab und scheinbar auch keinen Richter (?), macht jeder, was ihm gefällt, auch die Leviten?
Richter 19:1-3
Warum rennt er ihr eigentlich nach?
Sie war doch nur seine Nebenfrau und zudem noch untreu – was will er von ihr? Warum ist er nicht froh, diese Untreue Frau los zu sein?
Richter 19:1-10
Was ist der Schwiegervater eigentlich für ein Mann?
Fast scheint es so, als würde er den Leviten nicht als Ehemann und Haupt seiner Tochter respektieren. Denn eigentlich untergräbt er dessen Autorität, wenn er ihn immer wieder überredet.
Liegt in der Einstellung und dem Verhalten ihres Vaters auch der Grund für das Verhalten der Tochter?
Es bleibt dahin gestellt, ob sie ihren Mann betrogen hatte und deshalb weglief, wie es hier in der Neues Leben formuliert wird, oder ob das zutrifft, was in der Fußnote gesagt wird, dass sie weglief, weil ’sie in Zorn über ihren Mann geriet‘. Beides zeugt nicht unbedingt von Respekt und Achtung ihrem Mann gegenüber.
Benimmt sie sich so, weil sie es bereits im Vaterhaus so beobachtet und gelernt hat?
Und: wäre ihr das Schlimme, das nun folgt, auch passiert, wenn sie ihrem Mann treu und bei ihm geblieben wäre?
Hat sie sich das, was nun kommt, selbst zuzuschreiben und gewissermaßen verdient?
Richter 19:12, 20
Nur eine Scheinsicherheit
Erst will der Levit nicht in eine nichtisraelitische Stadt und dann lädt der alte Mann sie in sein Haus ein – damit sie sicher vor Übergriffen sind.
Warum kann dann nachher das mit der Frau passieren, was passiert und wir alle so barbarisch finden?
Richter 19:25, 29-30
Warum macht er jetzt so ein Drama draus?
Jedes Mal aufs Neue irritiert mich das Verhalten von dem Leviten und ich frage mich, wie er eigentlich seine Frau sieht?
Erst rennt er ihr nach, obwohl sie ihn betrogen hat oder mit ihrem Weglaufen erpressen wollte, dann bleibt er tagelang mit ihr beim Schwiegervater, obwohl er längst nach Hause will. So entsteht der Eindruck, dass sie für ihn etwas ganz Besonderes sein muss, dass er sie sehr lieben muss und sehr wertvoll in seinen Augen ist.
In Vers 25 lesen wir auf einmal, dass er selbst seine Frau zu den Vergewaltigern raus gibt, scheinbar um die lästige Diskussion zu beenden und dann kümmert es ihn scheinbar kaum, was mit ihr ist, denn er will nach Hause, ohne sich nach ihr zu erkundigen, also scheinbar auch ohne sie. Dann bemerkt er sie auf der Schwelle liegend und fordert sie auf, aufzustehen. Beim Lesen davon, habe ich einen harten und barschen Ton im Ohr.
Aber dann merkt er, dass sie tot ist, nimmt sie mit und gebärdet sich dann wie wild, indem er sie zerstückelt und die Leichenteile verschickt und droht
Was ist mit ihm passiert?
Erst die große bedingungslose Liebe, dann ist sie ihm egal und mit einem Mal ist ihr Tod ein Weltuntergang?
Kann mir jemand dieses Verhalten und Wechselbad der Gefühle erklären?
Richter 20
Loyalität dem Falschen gegenüber
Eigentlich sollte die Rache nur die Stadt Gibea treffen, in der das Schreckliche mit der Nebenfrau passiert war. Der Stamm Benjamin wird darüber informiert und gebeten, diejenigen herauszugeben, damit keine Unschuldigen sterben.
Leider schlagen sie sich auf die Seite der Stadt, so dass der ganze Stamm leiden muss. Das ist ziemlich dumm, denn nicht nur sie verlieren ihr Leben, sondern es kommt später zu einer Situation, wegen der wiederum viel Schlimmes passiert
Was ist eigentlich mit den Menschen in dieser Zeit los?
Gibt es irgendjemand, der noch ein ungestörtes Verhältnis zu Jehova hat und vernünftig denkt und handelt?
Wo sind die Richter und warum erweckt Jehova nicht einfach jemandem, damit das Ganze ein Ende hat?
Richter 21
Nicht leichtfertig schwören
Hätten sie besser vorher Gott befragt, bevor sie ihren Schwur ablegten. Nun haben sie ein Problem.
Wahrscheinlich haben sie diesen Schwur im ersten Zorn abgelegt, ohne groß darüber nachzudenken, welche Konsequenzen dies haben wird.
Auch ihre Kriegsaktion scheint im Zornesrausch passiert zu sein – denn warum hatte es ihnen nicht gereicht, nur die Krieger und jungen Männer zu töten? Warum mussten sie alle, die ganze Stadt mit Frauen und Kindern ausrotten? Immerhin waren es Männer, die die Nebenfrau zu Tode vergewaltigt hatten und es waren die Männer, die die Verantwortung hatten, denn die Frauen hatten sich ihrem Haupt untergeordnet.
Nun müssen sie ausbaden, was sie sich eingebrockt hatten und eigentlich erwartet Jehova von jedem von uns, dass er sich an seinen Schwur und auch ein sein Gelübde hält, auch wenn es sich zum eigenen Nachteil erweisen sollte.
Was sie nun mit dem „die Frauen werden entführt, so habe ich sie ja nicht gegeben“ veranstalten, ist eigentlich ein Versuch, Jehova auszutricksen.
Wie sieht ER das eigentlich? Drückt er ein Auge zu, weil er will, dass alle zwölf Stämme weiter bestehen?
Wir sollten uns auf jeden Fall hüten, einen Schwur abzulegen, wenn unsere Gefühle noch so aufgewühlt sind, dass wir nicht wirklich klar denken könne. Ein Schwur ist nichts, was wir leichtfertig ablegen sollten
Warum müssen sie Jabesch-Gilead ausrotten, um an die benötigten Frauen zu kommen?
Hätte es nicht gereicht, diesen Stamm aufzufordern, ihre Töchter mit den Bemjamenitern zu verheiraten? Ihre Männer hätten sich ja eine Frau aus einem anderen Stamm nehmen können.
Oder war es so, dass sie niemand aus einem anderen Stamm heiraten dürften wegen dem Erbbesitz?
„Vergleicht man Richter Kapitel 19 mit den Umständen um Lot in 1. Mose 19, so lassen sich mindestens sieben Gemeinsamkeiten feststellen.
Erstens: Von allen hebräischen Wörtern, die in 1. Mose 19 verwendet werden, finden sich sechzehn Wörter, also ein Viertel der Gesamtzahl, in irgendeiner Form in diesem Kapitel wieder
Zweitens haben vierundzwanzig Ausdrücke im Genesis-Text eine enge Parallele zu diesem Richtertext, und die Abweichungen sind nur grammatikalischer oder stilistischer Art oder solche, die der Kontext erfordert.
Drittens haben beide Kapitel im hebräischen Text genau neunundsechzig Wörter.
Viertens: In beiden Fällen wird eine homosexuelle Vergewaltigung gefordert.
Fünftens: In beiden Fällen sind die potenziellen Opfer Gäste eines Gastgebers, der sie um jeden Preis schützen will.
Sechstens: In beiden Fällen handelt es sich um einen Angriff auf das Privathaus des Gastgebers.
Siebtens werden die beiden Töchter Lots dem Mob geopfert, was der jungfräulichen Tochter und der Konkubine entspricht, die hier dem Mob angeboten werden.
Der Verfasser der Richter wollte offensichtlich eine enge Parallele zu Genesis 19 ziehen, um das Ausmaß der Unmoral und der Sünde der Benjaminiter zu verdeutlichen. Es geht darum, dass die Kanaanisierung für die Benjaminiter und die Leviten wirklich vollständig abgeschlossen ist.“
Auszug aus
Richter und Ruth
Arnold Fruchtenbaum
Was für ein grausames Geschehen
Der Levit und seine Nebenfrau- Richter 19
Was fällt auf?
Fragen im Vorfeld
Warum läuft er ihr nach?
Warum hält der Vater ihn auf?
Name Jehovas wird nicht erwähnt
Es werden überhaupt keine Namen erwähnt
Die Geschichte ist grauselig
Wir haben bereits letzte Woche darüber gesprochen, dass von der Zeit von Mose bis Jesus die Schulkinder die ersten 5 Bücher Mose auswendig lernten, daher müssen sie hier an die Geschichte von Lot und Sodom erinnert worden sein, denn es ist teilweise wortwörtlich wie bei Lot
Zum besseren Verständnis gibt es eine Karte von dem Weg, den der Levit genommen hat: er kam aus dem Hügelland von Ephraim und folgte seiner Frau zu deren Vater nach Bethlehem. Auf dem Rückweg kamen sie nach Jebus (Jerusalem), aber sie übernachten in Gibea
Soviel zum Vorfeld
Die Beziehung der beiden „Hauptdarsteller“
Als erstes stellt sich uns die Frage: Durfte ein Levit überhaupt eine Nebenfrau haben? Ja, nur die Priester und Hohepriester hatten besondere Vorgaben, wen sie heiraten dürften und wen nicht
In Vers 1 lesen wir, dass sie „seine Nebenfrau“ bzw „sein Kebsweib“ war, sie war also nicht seine Hauptfrau, er muss daher reich gewesen sein. Wie konnte das sein, wo er doch als Levit nur vom Volk unterstützt wurde? Er scheint noch ein Einkommen gehabt zu haben. Der Levit letzte Woche in Kapitel 17 und 18 war auf Arbeitssuche unterwegs – dieser hier kommt aus Ephraim und in der Nähe stand die Bundeslade, wo er seinen Hauptjob hatte
In Vers 2 lesen wir dass die Nebenfrau „begann gegen ihn Hurerei zu begehen“ – andere Übersetzungen sagen, „sie ärgerte sich über ihn“ – und lief weg Vielleicht floh sie vor der Strafe für Ehebruch, denn darauf stand nach mosaischen Gesetz eigentlich die Todesstrafe
Kannte der Levit das mosaische Gesetz? Ja, es war ja seine Aufgabe, das vorzulesen und auszulegen und auch sie hätte das wissen müssen, da sie es in der Schule gelernt haben
Wie lange wartet er, um sie aufzusuchen? 4 Monate – warum so lange? Um auszuschließen, dass sie von dem anderen Mann schwanger geworden ist, denn das sieht man bei einer Frau im 4. Monat. Er ist also nicht lieblos, sondern will erst mal sicher gehen, dass es ohne Folgen blieb
Warum folgt er ihr? Er will sie überzeugen, zu ihm zurück zu kommen und nimmt mehrere Esel mit, damit sie auch einen für den Rückweg hat und einen Bediensteten. In Vers 3 lesen wir, dass er gewinnend auf sie einredet, um sie (von seiner Liebe?) zu überzeugen
Die Rolle des Schwiegervaters bei dem Ganzen
Was passiert bei Schwiegervater?
In Vers 4 lesen wir, dass sich die beiden bereits im Vorfeld versöhnt haben. Der Vater freut sich, Zeit mit ihm verbringen zu können. Scheinbar feiern sie gemeinsam den Shabbat und dehnen diese Feier aus
Als der Levit am 4. Tag aufbrechen will, hält der die beiden auf, auch am fünftem. Warum?
Damit zeigte er seine Zuneigung zu der Tochter und dem Schwiegersohn. Vielleicht war er auch einsam? Auf jeden Fall wollte er noch mehr Zeit mit den beiden verbringen
Die haben als Juden ja ein Problem, da alle 7 Tage Sabbat ist und man nicht reisen darf. Vielleicht wollte der Vater noch den Sabbat mit ihnen feiern, aber der Levit wollte scheinbar zum Sabbat wieder zu Hause zu sein
Die Reise – aus der Sicht eines Juden
Sie gehen am 6. Tag erst gegen Mittag los und kommen so nur bis Jebus (Jerusalem), da ist es schon Abend. Ab Sonnenuntergang (Vers 14) würde ein neuer Tag beginnen – der Shabbat, an dem man ja keine längeren Strecken reisen durfte. Der Levit will aber nicht bleiben, da dies keine israelitische Stadt war und er schien zu wissen, dass die Menschen dort sehr schlecht und böse waren (Vers 13)
Gibea und Rama liegen ca eine halbe Std auseinander, aber beide zählten zum Stamm Benjamin. Der Levit und seine Reisegesellschaft bleiben in Gibea
Was war in Rama? Das Grab der Stammesmutter von Benjamin und Joseph und gehört nun zum Stamm von Benjamin Wir erinnern uns?: Rahel stirbt auf dem Weg ins verheißene Land Jeder Jude, der an Rama vorbei kommt, denkt „hier liegt die Lieblingsfrau von unserem Stammesvater, die Stammesmutter von Benjamin“
Sie setzten sich auf dem öffentlichen Platz nieder und hofften auf Gastfreundschaft, dass jemand sie in ihr Haus aufnimmt – was damals üblich war
Warum nahmen die Bewohner sie nicht auf?
Wovor hatten sie Angst? Vor den Gästen?
Sie denken wohl an Sodom, denn die Bewohner hier sind genau so verdorben wie seinerzeit in Sodom
Warum waren die zwei Engel nach Sodom gekommen?
Weil das Geschrei über die Bewohner war zu Jehova gedrungen (1. Mose 18:20-22)
Wer hatte geschrieen? Die Männer von Sodom sicherlich nicht, denn sie hatten ja Gefallen daran
Es ging um die Gäste, die anders waren und vergewaltigt wurden
Der Levit wußte nicht, dass die Bewohner von Gibea so verdorben waren, er dachte, dass sie ja alle zum Volk Jehovas gehören und er daher sicher wäre. Der alte Mann, der sie in sein Haus holte, wusste das schon und es zeigte sich, dass die trotzdem so schlimm waren, wie die Bewohner von Sodom sind
In Sodom geht Lot raus, bietet seine Töchter an und die Männer wollen sich auf ihn stürzen, da schlagen die Engel die Männer mit Blindheit.
Hier in Richter gibt es niemand, der betet, beide versuchen, das Problem auf ihre Weise zu lösen, obwohl der Levit sagt, er wandle in den Wegen Jehovas (Richter 19:18)
Scheinbar sind der Gastgeber und der steckt im Panikmodus, es ist eine reflexartige Reaktion
Aber sie hätten ja vorher schon beten können, beim gemeinsamen Essen, denn der Gastgeber wußte ja, wie seine Nachbarn drauf waren
Wie betet ein Juden heute? Gebetsregeln, Gebetstuch
„Gesegnet seist du Jehova, der du uns …. das Brot gegeben hast, das Korn aus der Erde wachsen lässt….“
Scheinbar waren diese Gebete der beiden reine Worthülsen, ein Gebet, weil man es eben so macht, nicht etwas, was einem persönlichen Verhältnis entspringt. Sonst hätten sie direkt daran die Bitte um Schutz und Bewährung gehängt
Und wieder sind wir bei der Abzweigung zwischen dem Leviten und seiner Nebenfrau, denn:
Wer schickt die Frau raus?
Der Ehemann (Vers 25). Die Männer bleiben drin, bekommen nicht mal mit, dass sie an der Schwelle liegt. In Vers 27 lesen wir sogar „der Levit steht auf“
D.h, dass die Männer sich schlafen gelegt hatten in dem Wissen, was da gerade mit der Frau passiert
Scheinbar sah der Levit seine Frau nur als Sexobjekt und deshalb war es ihm egal
Was macht er mit ihr, als er sieht, dass sie tot ist?
Er beerdigt sie nicht, sondern packt sie wie ein Stück Vieh auf seinen Esel, reist noch stundenlang mit ihr und zerstückelt sie dann und verschickt sie am die einzelnen Stämme —-> das ist doch nicht normal
Jeder normale Mann würde trauern und seine Frau beerdigen und dann erst weiter reisen
Wie denkt wohl Jehova über das Ganze?
Was für eine grausame Geschichte, aber wie wir zu Anfang festgestellt hatten:
Jehova wird in diesem Kapitel überhaupt nicht erwähnt
Bedeutet das, dass wir nicht wissen, ob er irgendwas in diesem Kapitel gutheißt?
Auch andere Namen werden nicht erwähnt – weder der Levit, noch seine Frau oder ihr Vater, noch der alte Mann – sie sind alle nicht in Jehovas Gedenkbuch. Denn Jehova sagte in Mose: „nur diejenigen, die gegen mich gesündigt haben, streiche ich aus meinem Gedenkbuch“
Jehova verurteilt also nicht nur die Männer der Stadt, sondern auch das Drumherum. Selbst Simson und Delila, die ihn verriet, werden mit Namen erwähnt
ER hätte gewollt, dass die Männer für ihre Frauen eintreten und zu ihm beten
Wenn die Frau wirklich Ehebruch begangen hatte, hätte sie die Todesstrafe verdient. Letztendlich hat sie sie bekommen – aber um wieviel schrecklicher ist der Tod jetzt
Wie hätte das Ganze anders laufen können?
Der Levit hätte unter anderem die Frau durch Scheidung entlassen können (so, wie es Joseph zuerst überlegt hatte, als er von Marias Schwangerschaft erfuhr)
Als normaler Israelit durftest du deiner Frau natürlich vergeben, aber ein Levit sollte vorbildlich sein und Priester durften so eine Frau nicht wieder nehmen
Scheinbar hielt er sich öfters in Grauzonen auf
Was meinten sie mit „sowas ist bisher noch nie passiert“?
„Alle, die es sahen, waren entsetzt und sagten: »So ein Verbrechen hat es noch nie bei uns gegeben. Seit wir aus Ägypten hierhergekommen sind, ist so etwas nicht geschehen. Wir müssen genau überlegen, was wir jetzt tun sollen.«“
Richter 19:30 HFA
Was meinten sie mit „sowas ist bisher noch nie passiert“? Dass er die Leichenteile rum schickt oder die Vergewaltigung der Frau?
Er wird sie nicht mit der Post geschickt haben, sondern selbst gebracht und dabei auch erzählt haben, was mit ihr passiert ist
Es geht wie bei Sodom nicht um Homosexualität und die Vergewaltigung an sich, sondern um das, was es ausdrückt: „ich bin mächtiger als du, du machst, was ich will“
Dominanzverhalten, Machtausüben von Gottlosen Männern
Heute lesen wir den Abschluss einer Geschichte, die wir vor ein paar Wochen in Kapitel 19 mit dem Leviten und seiner Nebenfrau begonnen haben. Wir erinnern uns?
Seine Frau war ihm weggelaufen und ein halbes Jahr später geht er ihr nach, um sie wieder nach Hause zu holen. Durch den Vater verzögert sich die Abreise, so dass sie es nicht mehr bis nach Hause schaffen. Sie müssen übernachten und entscheiden sich dann für Gibea, da es eine Bruderstadt war, hier fühlte er sich sicher. Aber das waren sie leider nicht. In der Nacht kommen die Männer des Ortes und wollen Sex – die Szene erinnert an das, was Lot in Sodom erlebte. Die Frau wird rausgeschickt und die ganze Nacht vergewaltigt, am Morgen liegt sie tot auf der Schwelle (Kapitel 19)
Letzte Woche haben wir in Kapitel 20 gelesen, dass diese Verbrechen gesühnt wird. Ja, sie rächen es gemäß dem mosaischen Gesetz mit dem Tode und ja, sie fordern auch zuerst die Herausgabe dieser Männer. Nachdem der Stamm Benjamin sich hinter die Männer stellt, wird ein Krieg gegen den ganzen Stamm beschlossen. Soweit, so gut. Obwohl es ein Krieg gemäß Gottes Geboten war, verlieren sie die ersten beiden Schlachten und man fragt sich, wie das sein kann. Nach langem Suchen kamen wir darauf, dass sie Jehova zwar befragt haben, aber die Frage nicht so ganz die war, die ER erwarten konnte. Zudem wird nach mosaischen Gesetz ein Krieg immer damit begonnen, dass die Priester die Hörner zum Sammeln blasen und dies ist hier nicht passiert. Sie rennen in ihrem „gerechten“ Zorn einfach los und im 3. Anlauf gewinnen sie die Schlacht und rotten fast den kompletten Stamm Benjamin aus; es überleben nur die 600 Männer die weiter weg in einer Höhle Zuflucht gesucht hatten (Kapitel 20). An diesem Punkt machen wir heute weiter, denn nun hat das ganze Volk ein Problem:
Nach der KurzZusammenfassung lesen wir Richter Kapitel 21 – es geht darum, dass die verbleibenden 600 Mönner vom Stamm Benjamin Frauen bekommen, damit der Stamm weiter bestehen kann. Ihre eigenen Frauen waren ja zu Tode gekommen, denn die ganze Stadt war ausgerottet worden (siehe Kapitel 20)
Die Männer werden zusammengerufen und sie beraten sich. Zuerst schauen sie nach, ob sich evtl eine Stadt nicht beteiligt hatte und stoßen auf die Stadt Jabesch Gilead
Gab es denn Gründe, nicht in den Krieg zu ziehen?
Konnte man den Wehrdienst verweigern?
Ja, aber das galt nur für einzelne: wer frisch verlobt war, sollte zuerst heiraten und Zeit mit seiner Frau genießen, wer sich gerade ein Haus gebaut hatte, sollte erst mal einziehen und darin wohnen, wer sich einen Weingarten gekauft hatte, sollte erst mal ernten usw
Und dann gab es noch die Möglichkeit, dass der spürst einzelne wieder nach Hause schickte, die Angst hatten usw aber alles erst, nachdem sich das Heer versammelt hatte
Warum war diese Stadt denn nicht mit dabei? Hatten sie evtl Gründe und waren nicht mit dem Krieg einverstanden?
Hier war es so: Wenn es nur Ja oder Nein gibt, dann gibt es nicht neutral
Wieder einmal wird Jehova nicht befragt. Wahrscheinlich hatte der Levit beim Verschicken seiner Frau mit dazu geschrieben, dass jeder, der nicht kommt, des Todes ist (ähnlich wie Saul Teile eines Rindes verschickte)
In Vers 3 lesen wir die Frage nach dem „warum“ an Jehova 🤔
Dies erinnert und stark an die Frage:
„Adam, wo bist du?“ … und
„Kain, wo ist dein Bruder Abel?“
Ihre Frage hier erscheint eher provokativ: „was machst du, wo bist du Jehova?“
Er ignoriert sie, reagiert nicht darauf
Sie merken, dass er nicht antwortet und anstatt weiter zu fragen, zb was sie tun sollen oder ob sie es tun sollen (darauf hätte Jehova geantwortet) überlegen sie selbst, wie sie das Problem auf eigene Faust lösen können
Warum eigentlich? Im letzten Kapitel haben sie den Fehler zuerst bei den Benjaminitern und bei Jehova gesucht, erst beim dritten Anlauf haben sie IHN gefragt
Hier verstecken sie sich hinter dem Schwur, den sie geleistet haben
Laut dem mosaischen Gesetzt darfst du nur bei Jehova schwören – der Grund, warum Jesus später sagt, wir sollen nicht schwören (evtl war diese Geschichte gerade bei den Juden im jährlichen Lesen der Thora dran)
Sie haben bei Gott geschworen und mussten nun den Schwur halten und dabei kam nur Blödsinn heraus. Darum: kein Schwur, der nicht unbedingt nötig ist (siehe auch Jephta in Kapitel 18)
Hier ein Schwur, den man einhält, ist eigentlich das Eheversprechen „bis das der Tod euch scheidet“
Was macht das große Heer? Sie vernichten die Stadt, die nicht gekommen war und verschonen nur die Jungfrauen. Sie fragen nicht, ob nicht einer der Männer vom Kriegsdienst befreit war (das hätten diese ja auch bei dem Treffen anbringen können, aber waren garnicht erst gekommen)
Das Problem bestand ja nur, weil sie im Kapitel davor nicht nach Gott gefragt, sondern auf eigene Faust gehandelt hatten. Im Gegensatz dazu hat sich Simson in seinen hoch emotionalem Momenten an den Feinden Gottes abreagiert
Das Heer jetzt hier hätte die Philister bekämpfen können und sich von dort Frauen nehmen
Warum sind die Feinde, die wir bekämpfen, immer in den eigenen Reihen?
Jehova lässt die Situation bis hier her zu, weil er hofft, dass sie sich nun gegen seine Feinde wenden und die endlich ausrotten
Durften sie denn die Frauen einfach klauen, war das nicht verboten?
Letztendlich war das Problem, dass sie nicht auf Jehova geschaut haben und nicht so lange nachgefragt haben, bis er antwortet
Warum steht diese Geschichte so ausführlich in der Bibel? Sind ja immerhin 3 ganze Kapitel
Eigentlich sind wir alle oftmals in ähnlichen Situationen. Wir vergessen, Jehova zu fragen oder warten nicht, bis ER was macht – dann zieht sich Jehova zurück und sagt „nun mach mal“
Die Grundlage „Biblischer Seelsorge“ ist: auf Jehova gucken und nicht auf mich, meine Gefühle, die Umstände oder was der andere macht
Wir lesen in Samuel 10:20+21, dass der erste König (Saul) aus dem Stamm Benjamin kommt. Er ist eins dieser Kinder, die aus dem hier entstanden sind (daher ist für Saul jeder, der nicht aus dem Stamm Benjamin kommt, ein Problem)
Der Saul 2000 Jahre später sagt in einem seiner Briefe, er wäre gerne vor Jehova verflucht, wenn all sein Volk – die Israeliten – Jesus erkennen würden (Römer 11:1). Der Apostel Paulus war auch aus dem Stamm Benjamin
Nun ist das Buch der Richter zu Ende. Was haben wir rückblickend aus Richter gelernt?
Egal, wie lange wir Jehova folgen, dürfen wir IHN nicht für selbstverständlich ansehen. Es kann nur im Einklang mit IHM funktionieren
Wir dürfen auch darum beten, dass wir zur Ruhe kommen um dann mit IHM die Dinge zu besprechen
In 5. Mose 28 und 29 sagt ER, wenn sie ihm gehorchen, würde er sie segnen, wenn nicht, würde er sich zurück ziehen und sie müssten alles aus eigener Kraft tun
Genau das haben wir ja nun hier gesehen
Richtet 2
„Ihr habt mir nicht gehorcht, darum habe ich euch verworfen“, sie weinten, er half
Die Situation wurde immer schlimmer, selbst die Richter wurden schlimmer. Hier in den letzten drei Kapiteln ist es am schlimmsten, sie wenden sich gegeneinander, weil sie seiner Stimme nicht gehorcht haben
Wir sollten uns immer an die Gnade erinnern, die wir schon von ihm bekommen haben und daran, wie ER immer den Knoten gelöst hat
Im zweiten Lied haben wir gesungen:
„Manchmal muss ich mit dir ringen, ist der Blick auf dich verstellt. Dann will ich kein Loblied singen, wenn die Not der Welt mich quält. Doch dein göttliches Erbarmen trägt mich durch in schwerer Zeit. Ich vertraue deinem Namen, du bist mit uns, auch im Leid. Du bist niemals weit.“
Beim letzten Lied wurde aus dem „du sollst den Herrn deinen Gott lieben“ am Ende „ich will“
Ich sollte nicht den Blick auf mich oder sonst wo hin richten, sondern meinen Blick auf Jehova gerichtet halten —-> darum haben wir im ersten Lied „Mittelpunkt“ gesungen, dass sich bei uns alles um IHN dreht = ER versorgt uns mit allem, was wir brauchen
Ab nächste Woche lesen wir das Buch Ruth, die auf Jehova wartet
Nochmal zum Thema Gebet
Jehova hat fast immer zu einzelnen gesprochen die in der Ruhe bzw Stille waren, nur in Richter 2 hat er zur ganzen Menge gesprochen
Soviel zu den Gedanken von Heute
Wir wünschen euch noch einen schönen Tag und eine gesegnete Woche