Als erstes stellt sich uns die Frage: Durfte ein Levit überhaupt eine Nebenfrau haben?
Ja, nur die Priester und Hohepriester hatten besondere Vorgaben, wen sie heiraten dürften und wen nicht
In Vers 1 lesen wir, dass sie „seine Nebenfrau“ bzw „sein Kebsweib“ war, sie war also nicht seine Hauptfrau, er muss daher reich gewesen sein. Wie konnte das sein, wo er doch als Levit nur vom Volk unterstützt wurde? Er scheint noch ein Einkommen gehabt zu haben. Der Levit letzte Woche (Kapitel 17 und 18) war auf Arbeitssuche unterwegs – dieser hier kommt aus Ephraim und in der Nähe stand die Bundeslade, wo er wahrscheinlich seinen Hauptjob gehabt hatte
In Vers 2 lesen wir dass die Nebenfrau „begann gegen ihn Hurerei zu begehen“ – andere Übersetzungen sagen, „sie ärgerte sich über ihn“ – und lief weg
Vielleicht floh sie vor der Strafe für Ehebruch, denn darauf stand nach Demo mosaischen Gesetz eigentlich die Todesstrafe
Kannte der Levit das mosaische Gesetz? Ja, es war ja seine Aufgabe, das vorzulesen und auszulegen und auch sie hätte das wissen müssen, da sie es in der Schule gelernt haben
Wie lange wartet er, um sie aufzusuchen? 4 Monate – warum so lange? Um auszuschließen, dass sie von dem anderen Mann schwanger geworden ist, denn das sieht man bei einer Frau im 4. Monat
Er ist also nicht lieblos, sondern er will erst mal sicher gehen, dass es ohne Folgen blieb
Warum folgt er ihr?
Er will sie überzeugen, zu ihm zurück zu kommen und nimmt mehrere Esel mit, damit sie auch einen für den Rückweg hat und einen Bediensteten. In Vers 3 lesen wir, dass er gewinnend auf sie einredet, um sie (von seiner Liebe?) zu überzeugen
Die Daniten wollen wissen, ob ihr Feldzug Erfolg haben würde und befragen den Leviten
Leider wurden sie falsch beraten und daraus resultiert Unglück
Wie kommen sie dann darauf, sich einen Priester aus den Nachfahren von Mose zu erwählen? Mose stammte von Levi ab und demnach wären seine Nachkommen Leviten gewesen
Wir sehen also, welche schweren Auswirkungen das Geschenk der Mutter an Micha hatte. Nicht nur ihr eigener Sohn wich von der wahren Anbetung ab und bastelte sich seine eigene Form der Anbetung, es hatte eine Art Domino Effekt: der Levit verließ seinen von Jehova zugewiesenen Platz, er gab einem ganzen Stamm einem falschen Rat, dem diese befolgten, da sie dachten, es sei von Jehova, sie gaben den Einwohnern des Landes nicht die Chance, selbst wegzuziehen, sondern rotteten sie brutal aus – obwohl das so nicht von Jehova vorgesehen war – und sie führten eine komplett verdrehte Anbetung im Land ein, das immer weiter weg von dem ging, was Jehova eigentlich wollte
by Jule with no comments yetWer beruft eigentlich einen Priester?
Klare Ansage: die Priester mussten aus dem Stamm Aaron kommen – so sagt es das mosaischen Gesetz
Wie kommen sie dann darauf, sich einen Priester aus den Nachfahren von Mose zu erwählen? Mose stammte von Levi ab und demnach wären seine Nachkommen Leviten gewesen. Den Unterschied zwischen den Aufgaben der Leviten und der Priester hatten wir ja bereits zu Anfang des Kapitels 17 (von Richtet) gesehen
Wer war in der Wüste der wichtigste Mann: Mose oder Aaron?
Da Mose der Führer war, „könnte“ doch ein besserer Priester aus dem Stamm Mose kommen (Ironie)
Er wurde zum Priester gemacht, aber er war nie ein Priester, denn er war nur ein Levit und seine Aufgabe war das Vorlesen und Erklären der Schriften, die damals schon vorhanden waren – also hier die 5 Bücher Mose, Hiob und Josua
Es waren nur wenige Bücher und diese wurden ihnen 4 mal im Jahr vorgelesen und erklärt. Sie hätten es eigentlich wissen müssen
„Es gab keinen König in Israel“ – aber sie hatten ja einen, Jehova war ja da und sie kannten die Geschichte, hörten 4 mal im Jahr das ganze Wort Gottes, das es bis dahin gab. Scheinbar wollten sie es „nicht so genau wissen“
Der Stamm Dan zog in ein Gebiet, das ihnen nicht gehörte und sie nahmen den Leviten und all die Gegenständen der Anbetung mit sich und bastelten sich ihre eigene Form der Anbetung
by Jule with 2 commentsDie Kinder Dans ziehen Richtung Norden und nehmen ihren neuen „Priester“ mit und die ganzen Gegenstände, die jetzt Jehova hießen
Vers 27
Sie bringen einfach eine ganze Stadt um, die eigentlich friedlich lebt. In Vers 27 heißt es: Sie „überfielen Lachisch und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes“
Aber das war nicht, was sie sollten, sie sollten warnen, sie vor sich her weg treiben, so wie es Jehova geboten hatte und Josua getan hat
Eigentlich hätte der Levit ihnen sagen müssen, dass sie ja aus dem Gebiet kamen, das Jehova ihnen zugesichert hatte und dass das, wo sie hin wollten, nicht ihrs war – zumindest nicht von Jehova Seite
In Offenbarung 7 wird der Stamm Dan nicht mehr erwähnt – eventuell weil der Stamm immer der erste war, der abgefallen war, so wie hier
Zwar haben sie den Namen Jehovas benutzt, aber sie bauten eine eigene Priesterschaft auf (Vers 30). Sie gingen also nicht mehr zur Bundeslade, sondern bastelten sich ihre eigene Religion
Wie in 1. Mose 4 und 5
“Man fing an, den Namen Jehovas zu benutzen“ – aber Henoch „wandelte mit Gott“
Die Daniten nehmen nicht das Land ein, das Jehova ihnen gegeben hat, und wo sie sich gerade aufhalten, sondern ziehen an Silo vorbei weiter zu Micha und von da aus in ein Gebiet, das etwa 150 km weiter entfernt war
Da sie nicht tun, was Jehova vorgesehen hat, sondern in eine ganz andere weiter entfernte Gegend zogen, drehten sie sich selbst einen Strick: es entstand die Kälberanbetung und später wurden sie nach Assyrien verschleppt ins Exil
—->Ursache und Wirkung
Was tun sie?
Sie befragen „den Priester“ und er bestätigt, dass sie weiter ziehen sollten. Nur dass er kein Priester ist und die Aussage nicht von Jehova kommt. Besser wäre es gewesen, direkt in der Stiftshütte Jehova zu befragen, denn sie waren ja genau dort in der Ecke. Statt dessen fragen sie jemanden, der seinen Platz verlassen hat, den Jehova ihm zugedacht hatte. Wir erinnern uns: er war nur ein Levit, der das Wort vorlesen und lehren sollte – kein Priester
Eigentlich wäre es seine Aufgabe gewesen, ihnen im Gesetz zu zeigen, welches Gebiet Jehova ihnen zugedacht hatte und sie zu ermutigen, bei der Einnahme genau dieses Landes auf Jehova zu vertrauen
Wenn wir eine Beziehung haben, fragen wir Jehova um Rat
Wenn wir religiös sind, fragen wir den Ältesten oder Priester
Wir müssen uns eine Beziehung zu Jehova angewöhnen, damit wir IHN direkt befragen können
by Jule with 1 commentNachdem wir uns die letzten 4 Wochen mit der Geschichte um Simson beschäftigt haben, geht es nun weiter mit Micha, der ein ähnliches Problem zu haben scheint. heute haben wir die Kapitel 17 und 18 in Richter gelesen
Am Anfang von Kapitel 17 klären wir erst mal, welche Rolle ein Levit eigentlich nach dem mosaischen Gesetz hat
Die Rolle des Leviten
Dann kommen wir schnell zu Micha und seiner Mutter, die ihm Götzenbilder und andere Gegenstände zur Anbetung anfertigen lässt – im Namen Jehovas 😮
Die Teraphim und Götzenbilder
Ist das so?
Gab es zu der Zeit wirklich keinen König in Israel?
Wie schnell wir uns selbst täuschen können und denken, dass „Erfolg“ gleichbedeutend mit der Zustimmung und dem Segen Jehovas ist
Wo Jehova drauf steht, ist auch Jehova drin – wirklich?
Weiter geht es mit Kapitel 18
by Jule with no comments yetÜber dem ganzen steht immer wieder, dass diese Götzen und Theraphim den Namen Jehovas trugen. Wir denken da auch an den Vorfall mit dem goldenen Kalb, nachdem sie die Gebote erhalten hatten. Sie basteln sich einen Götzen, feiern ein wildes Gelage und nennen es dann „Ein Fest für Jehova“
Aber Jehova will keine Religionsausübung – er will eine Beziehung zu uns
Am Ende von Kapitel 17 lesen wir:
Micha bietet dem Leviten einen Job an und weil dieser annimmt, glaubt Micha, dass er den Segen Gottes hat
Auch Heute denken viele: „Mehrung, ist immer ein Zeichen für den Segen Gottes“
—-> aber das ist nicht so
Levit und Priester passte nicht zusammen, darüber hätte Micha ja schon stolpern müssen
Ein Levit lehrt – ein Priester opfert
Ein paar Monate später läuft Micha seinem Priester hinterher (Kapitel 18)
by Jule with 2 commentsIn Richter 17:6 und 18:1 heißt es, „es gab keinen König in Israel“ – aber Jehova war ja da und ER war der König über Israel (ist Sarkasmus). Nur haben sie das ja scheinbar nicht (an)erkannt
Wir kommen zu dem Stichwort Eigenverantwortung:
Wir müssen die Dinge persönlich durchdenken und uns anleiten lassen von Gott durch sein Wort
Jehova bietet von 1. Mose bis Offenbarung an, dass wir eine persönliche Beziehung zu ihm haben können, aber sie waren nicht daran interessiert. Wir brauchen keinen König, sondern haben einen – Jehova ❤️
by Jule with no comments yetZurück zu Micha
Er hatte seiner Mutter Geld geklaut und seine Mutter hatte den Dieb verflucht, ohne zu wissen, wer der Dieb war. Micha erinnert sich an 3. Mose 5:2 und tut das, wozu da aufgefordert wird, er meldet sich
Nun versucht die Mutter den Fluch aufzuheben, indem sie ihren Sohn im Namen Jehovas segnet (Richter 17:2).
Micha gibt das Geld zurück und was passiert? Die Mutter gibt dem Goldschmied davon eine Summe, damit dieser ein Götzenbild erstellt. Merkwürdig, sie hatte das Geld für Jehova geheiligt, um nun daraus ein Götzenbild erstellen zu lassen
Macht das Sinn?
Er baut mit den Teraphim und Götzenbildern eine neue Religion auf.
Was sagt das Gesetz zu Bildern für die Anbetung? (2. Mose 20)
Warum will Jehova das nicht?
Wie sahen die Götzenbilder aus? Bei den umliegenden Nationen und auch in Ägypten hatten sie die Gestalt von einem Kalb.
—-> Hier entsteht die Kälberanbetung, siehe später bei Jerobeam.
Aber Jehova sieht nicht aus wie ein Kalb und zudem will er eine persönliche Beziehung
Er sagt: „Achtet nicht darauf, wie die Cherube aussehen. Denn die gehören zu mir zum Himmel. Schaut auf mich, ich bin wichtig!“
Eine Falle, in die auch wir heute immer wieder tappen, zb wenn wir sagen oder denken „alles von Fruchtenbaum (oder Busch oder wem auch immer) ist toll“
Wir müssen unseren Blick auf Jehova und den Sohn gerichtet halten und nicht auf Fruchtenbaum oder Busch oder so. Wichtig ist Jehova dabei
Wir wissen ja auch nicht genau, wie Jesus aussah, es steht ja nix dazu in der Bibel – eben, damit wir uns kein Bild von ihm machen
by Jule with 4 commentsDie erste Frage, die sich stellt, ist: was macht der Levit eigentlich da? Sollten die nicht an bestimmten Orten dienen? War die Stadt, aus der er kam, denn eine Levitenstadt?
Der Job eines Leviten war es, mit dem Gesetzt umherzureisen und dem Volk das Wort Gottes vorzulesen und zu erklären. Dieser Levit lässt sich in der Geschichte zwei mal dazu überreden, für Geld – nicht das Wort zu lesen und zu erklären – sondern priesterlichste Dienste zu verrichten; etwas was nicht seine Aufgabe war und wozu er auch nicht die Befähigung hatte
In kapitel 18 lesen wir, dass die Daniter zu ihm kommen und ihn befragen, ob sie ein bestimmtes Gebiet einnehmen sollen
Eigentlich wäre es seine Aufgabe gewesen, ihnen im Gesetz zu zeigen, welches Gebiet Jehova ihnen zugedacht hatte und sie zu ermutigen, bei der Einnahme genau dieses Landes auf Jehova zu vertrauen
Eigentlich hätte der Levit ihnen sagen müssen, dass sie ja aus dem Gebiet kamen, das Jehova ihnen zugesichert hatte und dass das, wo sie hin wollten, nicht ihrs war – zumindest nicht von Jehova Seite
by Jule with 4 comments