Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Stoff zu Daniel Kapitel 12:1-12
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Kapitel siebzehn
Die wahren Anbeter in der Zeit des Endes identifizieren
EINE ganz kleine, wehrlose Gruppe wird von einer Weltmacht heftig angegriffen. Sie überlebt und erfährt sogar eine innere Erneuerung, was aber nicht ihrer eigenen Kraft zuzuschreiben ist, sondern Jehova Gott, der sie schätzt. In Daniel, Kapitel 7 wurden diese Ereignisse vorausgesagt. Sie traten Anfang des 20. Jahrhunderts ein. Um wen handelte es sich jedoch bei diesen Menschen? Im gleichen Kapitel des Buches Daniel werden sie als die „Heiligen des Allerhöchsten“, Jehovas Gottes, bezeichnet. Es enthüllt auch, daß diese Personen schließlich Mitherrscher im messianischen Königreich sein werden (Daniel 7:13, 14, 18, 21, 22, 25-27).
2 Wie wir aus Daniel, Kapitel 11 erfahren haben, wird der König des Nordens zu seinem endgültigen Ende kommen, nachdem er das sichere geistige Land dieser Treuen bedroht hat (Daniel 11:45; vergleiche Hesekiel 38:18-23). Ja, Jehova ist auf den Schutz seiner treuen Gesalbten bedacht. In Psalm 105:14, 15 lesen wir: „Ihretwegen wies er [Jehova] Könige zurecht, indem er sprach: ‚Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut nichts Böses.‘ “ Würden wir nicht auch sagen, daß es für die anwachsende „große Volksmenge“ in der heutigen unruhigen Zeit klug wäre, sich so eng wie möglich mit diesen Heiligen zu verbinden? (Offenbarung 7:9; Sacharja 8:23). Genau das empfahl Jesus Christus schafähnlichen Personen, nämlich sich mit seinen gesalbten geistigen Brüdern zu verbinden, indem sie sie in ihrem Werk unterstützen (Matthäus 25:31-46; Galater 3:29).
3 Aber Satan, der Widersacher Gottes, führt einen unerbittlichen Krieg gegen die Gesalbten. Er fördert die falsche Religion und hat es meisterhaft verstanden, die Welt mit Scheinchristen zu überschwemmen. Viele Menschen sind demzufolge irregeführt worden. Andere haben die Hoffnung aufgegeben, jemals die Menschen zu finden, die die wahre Religion vertreten (Matthäus 7:15, 21-23; Offenbarung 12:9, 17). Selbst diejenigen, die die „kleine Herde“ gefunden und sich mit ihr verbunden haben, müssen darum kämpfen, den Glauben zu bewahren, weil die Welt fortgesetzt den Glauben zu unterminieren sucht (Lukas 12:32). Wie verhält es sich mit uns persönlich? Haben wir die „Heiligen des Allerhöchsten“ ausfindig gemacht und uns mit ihnen verbunden? Kennen wir die zuverlässigen Beweise dafür, daß wir tatsächlich diejenigen gefunden haben, die Gott auserwählt hat? Derlei Beweise vermögen unseren Glauben zu stärken. Sie können uns auch ausrüsten, anderen zu helfen, sich angesichts der religiösen Verwirrung in der heutigen Welt einen klaren Blick zu verschaffen. Das 12. Kapitel des Buches Daniel enthält ein reiches Maß dieser lebensrettenden Erkenntnis.
DER GROSSE FÜRST SCHREITET ZUR TAT
4 In Daniel 12:1 heißt es: „Während jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der zugunsten der Söhne deines Volkes steht.“ In diesem Vers wird über Michael zweierlei vorausgesagt: zum einen, daß er „steht“, was auf den Zustand während einer längeren Zeitspanne hindeutet; zum anderen, daß er ‘aufstehen wird’, was auf ein Ereignis während dieser Zeitspanne hinweist. Zunächst möchten wir wissen, in welcher Zeitspanne Michael ‘zugunsten der Söhne des Volkes Daniels steht’. Denken wir daran, daß Michael ein Name ist, den Jesus in seiner Rolle als himmlischer Herrscher erhalten hat. Die Bezugnahme darauf, daß er „steht“, erinnert uns daran, wie dieser Ausdruck an anderer Stelle im Buch Daniel gebraucht wird. Häufig bezieht er sich auf die Handlung eines Königs, beispielsweise wenn er Königsmacht annimmt (Daniel 11:2-4, 7, 20, 21).
5 Offensichtlich bezog sich der Engel hier auf eine Zeitspanne, auf die an anderer Stelle in der biblischen Prophetie näher eingegangen wird. Jesus nannte sie seine „Gegenwart“ (griechisch: parousía), in der er im Himmel als König regieren würde (Matthäus 24:37-39). Sie wird auch als die „letzten Tage“ und als „Zeit des Endes“ bezeichnet (2. Timotheus 3:1; Daniel 12:4, 9). Seit Beginn dieser Zeitspanne im Jahre 1914 „steht“ Michael als König im Himmel. (Vergleiche Jesaja 11:10; Offenbarung 12:7-9.)
6 Wann wird Michael jedoch „aufstehen“? Wenn er sich zu einer besonderen Handlung erhebt. Dieses Ereignis steht noch aus. In Offenbarung 19:11-16 wird Jesus als der mächtige messianische König beschrieben, der an der Spitze eines Engelheeres reitet und Gottes Feinde vernichtet. In Daniel 12:1 heißt es weiter: „Und es wird gewiß eine Zeit der Bedrängnis eintreten, wie eine solche nicht herbeigeführt worden ist, seitdem eine Nation entstanden ist, bis zu jener Zeit.“ Als Jehovas Haupturteilsvollstrecker wird Christus in der vorausgesagten „großen Drangsal“ dem gesamten bösen System der Dinge ein Ende machen (Matthäus 24:21; Jeremia 25:33; 2. Thessalonicher 1:6-8; Offenbarung 7:14; 16:14, 16).
7 Wie wird es Menschen, die Glauben ausüben, in dieser finsteren Zeit ergehen? Daniel wurde des weiteren gesagt: „Während jener Zeit wird dein Volk entrinnen, jeder, der im Buch aufgeschrieben gefunden wird.“ (Vergleiche Lukas 21:34-36.) Worum handelt es sich bei diesem Buch? Kurz gesagt: Es ist ein Sinnbild dafür, daß sich Jehova Gott an diejenigen erinnert, die seinen Willen tun (Maleachi 3:16; Hebräer 6:10). Die Menschen, die in dieses Buch des Lebens eingetragen worden sind, genießen die größte Sicherheit, denn sie stehen unter dem Schutz Gottes. Ganz gleich, welchen Schaden sie erleiden, er kann und wird ungeschehen gemacht werden. Selbst wenn sie sterben sollten, bevor diese „Zeit der Bedrängnis“ kommt, befänden sie sich im grenzenlosen Gedächtnis Jehovas in Sicherheit. Er wird sich an sie erinnern und sie während der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi auferwecken (Apostelgeschichte 24:15; Offenbarung 20:4-6).
HEILIGE ‘WACHEN AUF’
8 Die Auferstehungshoffnung ist wirklich tröstlich. Sie wird in Daniel 12:2 berührt, wo wir lesen: „Da werden viele von den im Staub des Erdbodens Schlafenden sein, die aufwachen werden, diese zu Leben auf unabsehbare Zeit und jene zu Schmach und zu Abscheu auf unabsehbare Zeit.“ (Vergleiche Jesaja 26:19.) Diese Worte rufen uns vielleicht Jesu Christi ergreifende Verheißung einer allgemeinen Auferstehung in den Sinn (Johannes 5:28, 29). Welch eine begeisternde Hoffnung! Stellen wir uns vor: Geliebte Freunde und Angehörige, die jetzt tot sind, haben die Möglichkeit, künftig wieder zu leben! Die Verheißung im Buch Daniel bezieht sich allerdings in erster Linie auf eine andersartige Auferstehung, eine Auferstehung, die bereits erfolgt ist. Wieso kann das gesagt werden?
9 Untersuchen wir den Zusammenhang. Der erste Vers des 12. Kapitels bezieht sich, wie wir gesehen haben, nicht nur auf das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge, sondern auch auf den gesamten Zeitraum der letzten Tage. Ja, der Großteil des Kapitels erfüllt sich nicht etwa in dem bevorstehenden irdischen Paradies, sondern in der „Zeit des Endes“. Hat während dieser Zeit eine Auferstehung stattgefunden? Der Apostel Paulus schrieb, daß die Auferstehung derer, „die dem Christus angehören“, „während seiner Gegenwart“ erfolgen werde. Alle, die zu himmlischem Leben auferweckt werden, auferstehen „unverweslich“ (1. Korinther 15:23, 52). Natürlich wird keiner von ihnen „zu Schmach und zu Abscheu auf unabsehbare Zeit“ auferweckt, wovon in Daniel 12:2 die Rede ist. Gibt es noch eine Auferstehung anderer Art? In der Bibel ist Auferstehung mitunter in geistigem Sinne gemeint. Sowohl das Buch Hesekiel als auch die Offenbarung enthalten zum Beispiel prophetische Passagen, die sich auf eine geistige Wiederbelebung oder Auferstehung beziehen (Hesekiel 37:1-14; Offenbarung 11:3, 7, 11).
10 Hat in der Zeit des Endes eine solche geistige Wiederbelebung der gesalbten Diener Gottes stattgefunden? Ja. Es ist geschichtlich verbürgt, daß 1918 ein kleiner Überrest gesalbter Christen außergewöhnlich heftig angegriffen und ihr organisierter öffentlicher Predigtdienst unterbrochen wurde. 1919 kamen sie dann entgegen allen Erwartungen in geistigem Sinne wieder zum Leben. Diese Tatsachen entsprechen der Beschreibung der Auferstehung, die in Daniel 12:2 vorausgesagt worden ist. Viele wachten in jener Zeit und später geistig auf. Traurigerweise blieben aber nicht alle geistig lebendig. Diejenigen, die es sich nach ihrem Erwachen erwählten, den messianischen König zu verwerfen und den Dienst für Gott aufzugeben, ernteten ‘Schmach und Abscheu auf unabsehbare Zeit’, wie in Daniel 12:2 angekündigt worden war (Hebräer 6:4-6). Die treuen Gesalbten machten sich dagegen ihre geistige Wiederbelebung zunutze und unterstützten loyal den messianischen König. Letzten Endes führt ihre Treue zu „Leben auf unabsehbare Zeit“, wie die Prophezeiung sagt. Die geistige Vitalität, die sie angesichts von Gegnerschaft erkennen lassen, hilft uns heute, sie zu identifizieren.
SIE ‘LEUCHTEN WIE DIE STERNE’
11 Die folgenden zwei Verse im 12. Kapitel des Buches Daniel erleichtern es uns noch mehr, die „Heiligen des Allerhöchsten“ zu identifizieren. Gemäß Vers 3 sagte der Engel zu Daniel: „Die, die Einsicht haben, werden leuchten wie der Glanz der Ausdehnung und die, die die vielen zur Gerechtigkeit führen, wie die Sterne auf unabsehbare Zeit, ja für immer.“ Wer sind „die, die Einsicht haben“, heute? Wiederum deuten alle Anzeichen auf die „Heiligen des Allerhöchsten“. Wer außer dem treuen Überrest der Gesalbten hat denn schließlich die Einsicht gehabt und erkannt, daß Michael, der große Fürst, seit 1914 als König „steht“? Indem sie Wahrheiten wie diese verkündigen und an einem christlichen Lebenswandel festhalten, ‘leuchten sie wie Lichtspender’ in der heutigen geistig finsteren Welt (Philipper 2:15; Johannes 8:12). Sie betreffend prophezeite Jesus: „Zu jener Zeit werden die Gerechten so hell leuchten wie die Sonne im Königreich ihres Vaters“ (Matthäus 13:43).
12 Aus Daniel 12:3 erfahren wir sogar, welches Werk diese gesalbten Christen in der Zeit des Endes durchführen würden. Es heißt, daß sie „die vielen zur Gerechtigkeit führen“. Der gesalbte Überrest machte sich daran, die restlichen der 144 000 Miterben Christi einzusammeln (Römer 8:16, 17; Offenbarung 7:3, 4). Als dieses Werk zu Ende ging — offensichtlich Mitte der 1930er Jahre —, begannen sie, die „große Volksmenge“ der „anderen Schafe“ einzusammeln (Offenbarung 7:9; Johannes 10:16). Diese üben ebenfalls Glauben an das Loskaufsopfer Jesu Christi aus. Daher erfreuen sie sich vor Jehova eines reinen Standes. Ihre Zahl geht heute in die Millionen, und sie hegen die Hoffnung, die bevorstehende Vernichtung der verdorbenen Welt zu überleben. Während der Tausendjahrherrschaft Christi werden Jesus und seine 144 000 Mitkönige und Mitpriester den vollen Nutzen des Lösegeldes auf die gehorsamen Menschen, die dann auf der Erde leben, anwenden und dadurch allen, die Glauben ausüben, helfen, auch von der letzten Spur der von Adam geerbten Sünde frei zu werden (2. Petrus 3:13; Offenbarung 7:13, 14; 20:5, 6). Dann werden die Gesalbten im vollsten Sinne „die vielen zur Gerechtigkeit führen“ und ‘wie die Sterne am Himmel leuchten’. Schätzen wir persönlich die Hoffnung, unter der herrlichen himmlischen Regierung Christi und seiner Mitherrscher auf der Erde zu leben? Welch ein Vorrecht es doch ist, zusammen mit den „Heiligen“ die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen! (Matthäus 24:14).
SIE ‘STREIFEN UMHER’
13 Die Erklärung, die der Engel dem Daniel gab, begann in Daniel 10:20 und endet nun mit folgenden herzerwärmenden Worten: „Und was dich betrifft, o Daniel, halte die Worte geheim, und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden umherstreifen, und die wahre Erkenntnis wird überströmend werden“ (Daniel 12:4). Vieles von dem, was Daniel unter Inspiration aufzeichnete, wurde tatsächlich geheimgehalten und versiegelt und war für Menschen unverständlich. Ja, Daniel selbst schrieb später: „Was nun mich betrifft, ich hörte, aber ich konnte es nicht verstehen“ (Daniel 12:8). In diesem Sinne blieb das Buch Daniel jahrhundertelang versiegelt. Wie steht es damit heute?
14 Wir dürfen in der „Zeit des Endes“ leben, die im Buch Daniel vorausgesagt worden ist. Wie prophezeit, ‘streifen’ viele Treue auf den Seiten des Wortes Gottes ‘umher’. Mit welchem Ergebnis? Dank des Segens Jehovas ist die wahre Erkenntnis überströmend. Auf Grund der Einsicht, die den treuen gesalbten Zeugen Jehovas gewährt wurde, konnten sie erkennen, daß der Menschensohn 1914 König geworden war. Weiter konnten sie verstehen, wen die Tiere in der Prophezeiung Daniels darstellten. All das und noch viele weitere Erkenntnisse veranlassen sie, warnend auf „das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht“, hinzuweisen (Daniel 11:31). Diese Fülle von Erkenntnis ist daher ein weiteres Merkmal, an Hand dessen die „Heiligen des Allerhöchsten“ zu identifizieren sind. Aber Daniel wurden noch mehr Anhaltspunkte genannt.
SIE WERDEN ‘ZERSCHMETTERT’
15 Wie wir uns erinnern, befand sich Daniel am Ufer des „großen Stromes“ Hiddekel, auch Tigris genannt, als ihm ein Engel diese Botschaften übermittelte (Daniel 10:4). Hier sah er jetzt drei Engelgeschöpfe und berichtete: „Ich sah, ich, Daniel, und siehe, da standen zwei andere, einer hier am Ufer des Stromes und der andere dort am Ufer des Stromes. Dann sprach einer zu dem mit dem Linnen bekleideten Mann, der oben über den Wassern des Stromes war: ‚Wie lange wird es bis zum Ende der wunderbaren Dinge sein?‘ “ (Daniel 12:5, 6). Die von dem Engel aufgeworfene Frage erinnert uns vielleicht wieder an die „Heiligen des Allerhöchsten“. Zu Beginn der „Zeit des Endes“, im Jahre 1914, beschäftigte sie die Frage, wie lange es dauern würde, bis sich Gottes Verheißungen erfüllen. Daß sie bei dieser Prophezeiung im Mittelpunkt stehen, wird in der Antwort auf die Frage deutlich.
16 In Daniels Bericht heißt es weiter: „Und ich begann den mit dem Linnen bekleideten Mann zu hören, der oben über den Wassern des Stromes war, während er dann seine rechte Hand und seine linke Hand zu den Himmeln erhob und bei dem, der auf unabsehbare Zeit lebt, schwor: ‚Es wird für eine bestimmte Zeit, bestimmte Zeiten und eine halbe sein. Und sobald die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes beendet sein wird, werden all diese Dinge ein Ende nehmen‘ “ (Daniel 12:7). Es handelte sich hierbei um eine ernste Angelegenheit. Der Engel erhob beide Hände zu einem Schwur, vielleicht damit die zwei Engel zu beiden Seiten des breiten Stromes diese Geste sehen konnten. Dadurch betonte er, daß sich die Prophezeiung mit absoluter Sicherheit erfüllen würde. Wann sind jedoch diese bestimmten Zeiten? Die Antwort ist leichter zu finden, als man vielleicht denkt.
17 Diese Prophezeiung weist eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit zwei anderen Prophezeiungen auf. Die eine ist in Daniel 7:25 zu finden und wird im 9. Kapitel des vorliegenden Buches besprochen; die andere steht in Offenbarung 11:3, 7, 9. Achten wir auf einige Parallelen. Beide Prophezeiungen beziehen sich auf die Zeit des Endes. Beide betreffen heilige Diener Gottes und zeigen, daß diese verfolgt werden und sogar ihre öffentliche Predigttätigkeit vorübergehend nicht verrichten können. Aus jeder Prophezeiung geht hervor, daß Gottes Diener wiederbelebt werden, anschließend ihr Werk wiederaufnehmen und so alle Bemühungen ihrer Verfolger durchkreuzen. In jeder Prophezeiung wird außerdem erwähnt, wie lang die für die Heiligen schwere Zeit ist. Die beiden Prophezeiungen im Buch Daniel (7:25 und 12:7) sprechen von ‘einer Zeit, Zeiten und einer halben Zeit’. Gelehrte sind sich im allgemeinen darin einig, daß damit dreieinhalb Zeiten gemeint sind. In der Offenbarung wird auf dieselbe Zeitspanne Bezug genommen, wenn von 42 Monaten oder 1 260 Tagen die Rede ist (Offenbarung 11:2, 3). Das ist eine Bestätigung dafür, daß es sich bei den dreieinhalb Zeiten im Buch Daniel um dreieinhalb Jahre von je 360 Tagen handelt. Aber wann begannen diese 1 260 Tage?
18 Die Prophezeiung sagt deutlich, wann die 1 260 Tage enden sollen — „sobald die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes beendet sein wird“. Mitte 1918 wurden führende Mitglieder der Watch Tower Bible and Tract Society, darunter der Präsident dieser Gesellschaft, J. F. Rutherford, auf Grund von Falschanklagen zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt und eingesperrt. Die Heiligen Gottes erlebten wirklich, daß ihr Werk ‘zerschmettert’ und ihre Kraft gebrochen war. Zählt man von Mitte 1918 dreieinhalb Jahre zurück, so gelangt man zum Ende des Jahres 1914. Damals mußte sich die kleine Gruppe Gesalbter auf heftige Verfolgung gefaßt machen. Der Erste Weltkrieg war ausgebrochen, und ihrem Werk wurde mehr und mehr Widerstand entgegengebracht. Sie stützten sogar ihren Jahrestext für 1915 auf die Worte, die Christus an seine Nachfolger gerichtet hatte: „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“ (Matthäus 20:20-23, Elberfelder Bibel). Wie in Offenbarung 11:3 vorhergesagt, war die darauffolgende Zeitspanne von 1 260 Tagen für die Gesalbten eine düstere Zeit — es war, als prophezeiten sie in Sacktuch. Die Verfolgung wurde immer heftiger. Einige von ihnen kamen ins Gefängnis, andere wurden vom Pöbel angegriffen und wieder andere gefoltert. Viele waren im Jahre 1916 entmutigt wegen des Todes von C. T. Russell, dem ersten Präsidenten der Gesellschaft. Was sollte jedoch nach dieser finsteren Zeit geschehen, die damit endete, daß diese Heiligen als Predigerorganisation „getötet“ wurden?
19 Aus der parallelen Prophezeiung in der Offenbarung (11:3, 9, 11) geht hervor, daß die „zwei Zeugen“, nachdem sie getötet worden sind, nur kurze Zeit — dreieinhalb Tage — tot daliegen, bevor sie wiederbelebt werden. Auch die Prophezeiung im 12. Kapitel des Buches Daniel läßt erkennen, daß die Heiligen nicht für immer schweigen würden, sondern noch mehr Arbeit hätten.
SIE ‘REINIGEN SICH, MACHEN SICH WEISS UND WERDEN GELÄUTERT’
20 Wie wir bereits erfahren haben, schrieb Daniel diese Dinge zwar nieder, konnte sie aber nicht verstehen. Dennoch muß er sich gefragt haben, ob die Heiligen durch die Hand ihrer Verfolger ihr Ende fänden, denn er wollte wissen: „Was wird der Schlußteil dieser Dinge sein?“ Der Engel antwortete: „Geh, Daniel, denn die Worte werden geheimgehalten und versiegelt bis zur Zeit des Endes. Viele werden sich reinigen und sich weiß machen und werden geläutert werden. Und die Bösen werden bestimmt böse handeln, und gar keiner der Bösen wird es verstehen; die aber, die Einsicht haben, werden es verstehen“ (Daniel 12:8-10). Für die Heiligen gab es eine sichere Hoffnung! Statt vernichtet zu werden, würden sie sich weiß machen, sie würden mit einem reinen Stand vor Jehova Gott gesegnet werden (Maleachi 3:1-3). Ihre Einsicht in geistige Dinge würde sie befähigen, sich in Gottes Augen rein zu erhalten. Die Bösen dagegen wollen geistige Dinge gar nicht verstehen. Wann jedoch sollte all das geschehen?
21 Daniel wurde gesagt: „Von der Zeit an, da das beständige Opfer entfernt worden ist und das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, aufgestellt worden ist, werden es eintausendzweihundertneunzig Tage sein.“ Diese Zeitspanne sollte also beginnen, nachdem bestimmte Umstände eingetreten wären. „Das beständige Opfer“ — oder „das ständige Opfer“ — sollte entfernt werden (Daniel 12:11, Fußnote). Welches Opfer meinte der Engel? Nicht die Tieropfer, die in irgendeinem irdischen Tempel dargebracht wurden. Schließlich war selbst der Tempel, der einst in Jerusalem stand, nur „ein Abbild der Wirklichkeit“, ein Abbild des großen geistigen Tempels, der in Funktion trat, als Christus im Jahre 29 u. Z. Hoherpriester wurde. In diesem geistigen Tempel, der Gottes Einrichtung für die reine Anbetung darstellt, müssen nicht fortwährend Sündopfer dargebracht werden, denn „Christus [wurde] ein für allemal als Opfer dargebracht, um die Sünden vieler zu tragen“ (Hebräer 9:24-28). Alle wahren Christen bringen jedoch in diesem Tempel Opfer dar. Der Apostel Paulus schrieb: „Durch ihn [Christus] laßt uns Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (Hebräer 13:15). Der erste in der Prophezeiung erwähnte Umstand — die Entfernung des „beständigen Opfers“ — trat ungefähr Mitte 1918 ein, als das Predigtwerk praktisch eingestellt wurde.
22 Wie verhält es sich mit dem zweiten Umstand — dem Aufstellen des „abscheulichen Dings, das Verwüstung verursacht“? Bei unserer Betrachtung von Daniel 11:31 haben wir bereits gesehen, daß es sich bei dem „abscheulichen Ding“ zunächst um den Völkerbund handelte, der verschwand und später als die Vereinten Nationen wieder auftauchte. Beide sind abscheulich, weil man sie als die einzige Hoffnung gepriesen hat, auf der Erde Frieden herbeizuführen. Im Herzen vieler haben diese Institutionen eigentlich den Platz des Königreiches Gottes eingenommen. Offiziell angeregt zur Gründung des Völkerbundes wurde im Januar 1919. Somit trafen damals beide in Daniel 12:11 erwähnten Umstände zu. Die 1 290 Tage begannen folglich Anfang 1919 und dauerten bis zum Herbst (Nordhalbkugel) 1922.
23 Konnten die Heiligen in jener Zeit irgendwelche Fortschritte darin vorweisen, daß sie sich in Gottes Augen weiß machten und reinigten? Ganz bestimmt. Im März 1919 wurden der Präsident der Watch Tower Society und seine engen Gefährten aus dem Gefängnis entlassen. Später wurden sie von den Falschanklagen freigesprochen. Sie waren sich dessen bewußt, daß ihr Werk alles andere als zu Ende war, und begannen sogleich, einen Kongreß zu organisieren, der im September 1919 stattfinden sollte. Im selben Jahr erschien die erste Ausgabe einer Begleitzeitschrift des Wacht-Turms. Ursprünglich Das Goldene Zeitalter (heute Erwachet!) genannt, hat diese Zeitschrift den Wachtturm stets darin unterstützt, die Bosheit der heutigen Welt furchtlos anzuprangern und Gottes Volk zu helfen, sich rein zu erhalten. Am Ende der 1 290 Tage waren die Heiligen einem gereinigten und wiederhergestellten Stand ein gutes Stück näher gekommen. Am Ende dieser Zeitspanne, im September 1922, veranstalteten sie einen historischen Kongreß in Cedar Point (Ohio, USA). Das verlieh dem Predigtwerk gewaltigen Aufschwung. Doch es waren noch weitere Fortschritte nötig. Diese blieben dem nächsten gekennzeichneten Zeitraum vorbehalten.
DER GLÜCKSZUSTAND DER HEILIGEN
24 Der Engel Jehovas schließt seine Prophezeiung über die Heiligen mit den Worten ab: „Glücklich ist, wer harrt und wer die eintausenddreihundertfünfunddreißig Tage erreicht!“ (Daniel 12:12). Der Engel erwähnt nichts, was darauf schließen läßt, wann dieser Zeitraum beginnen oder enden würde. Die Geschichte deutet darauf hin, daß er einfach dem vorherigen auf dem Fuße folgt. In diesem Fall erstreckt er sich vom Herbst 1922 bis zum späten Frühjahr 1926 (Nordhalbkugel). Erreichten die Heiligen am Ende jenes Zeitraums einen Zustand des Glücks? Ja, in geistiger Hinsicht auf wichtigen Gebieten.
25 Selbst nach dem Kongreß im Jahre 1922 (Bild auf Seite 302) blickten einige Heilige Gottes wehmütig in die Vergangenheit zurück. In ihren Zusammenkünften waren außer der Bibel immer noch die Bände der Schriftstudien von C. T. Russell der grundlegende Studienstoff. Damals wurde allgemein die Ansicht vertreten, im Jahre 1925 werde die Auferstehung beginnen und die Wiederherstellung des Paradieses auf der Erde. Viele verrichteten daher ihren Dienst mit einem festen Datum im Sinn. Einige lehnten es stolz ab, sich am Predigtwerk in der Öffentlichkeit zu beteiligen. Das war kein glücklicher Zustand.
26 All das änderte sich jedoch im Verlauf der 1 335 Tage. Das Predigen wurde dadurch in den Vordergrund gerückt, daß man die regelmäßige Beteiligung aller am Predigtdienst durch entsprechende Vorkehrungen förderte. Man richtete wöchentliche Zusammenkünfte ein, in denen der Wacht-Turm studiert wurde. Die englische Ausgabe vom 1. März 1925 (deutsch: 15. April 1925) enthielt den historischen Artikel „Die Geburt der Nation“, der Gottes Volk half, all das völlig zu verstehen, was von 1914 bis 1919 geschehen war. Nach 1925 verrichteten die Heiligen ihren Dienst für Gott nicht mehr mit einem unmittelbaren, bestimmten Termin vor Augen. Statt dessen hatte die Heiligung des Namens Jehovas absoluten Vorrang. Welch ein wichtiger Aspekt der Wahrheit dies ist, wurde durch den Artikel „Wer wird Jehova ehren?“ im englischen Wacht-Turm vom 1. Januar 1926 (deutsch: 1. Februar 1926) wie nie zuvor herausgestellt. Auf dem Kongreß im Mai 1926 wurde das Buch Befreiung freigegeben. (Siehe Seite 302.) Es war das erste einer Serie neuer Bücher, die die mittlerweile überholten Schriftstudien ablösen sollten. Die Heiligen schauten nicht mehr in die Vergangenheit. Sie blickten vertrauensvoll in die Zukunft und sahen das vor ihnen liegende Werk. Wie vorausgesagt, befanden sich die Heiligen am Ende der 1 335 Tage in einem Glückszustand.
27 Natürlich hatten nicht alle in der stürmischen Zeit ausgeharrt. Zweifellos hatte der Engel gerade deshalb betont, wie wichtig es sei zu ‘harren’. Wer nicht aufgab, sondern ‘harrte’, wurde sehr gesegnet. Das verdeutlicht ein Überblick über das 12. Kapitel des Buches Daniel. Wie vorausgesagt, wurden die Gesalbten wiederbelebt oder in geistigem Sinne auferweckt. Sie erhielten ein außergewöhnliches Verständnis des Wortes Gottes, da sie befähigt wurden, darin ‘umherzustreifen’ und unter der Leitung des heiligen Geistes lange bestehende Geheimnisse zu lüften. Jehova reinigte sie und bewirkte, daß sie in geistiger Hinsicht so hell wie Sterne leuchteten. Daraufhin brachten sie viele in einen gerechten Stand vor Jehova Gott.
28 An Hand all dieser in der Prophezeiung erwähnten Merkmale lassen sich die „Heiligen des Allerhöchsten“ eindeutig identifizieren. Welche Entschuldigung hätte also jemand, sie nicht zu erkennen und sich nicht mit ihnen zu verbinden? Wunderbare Segnungen warten auf die große Volksmenge, die sich mit dieser zahlenmäßig abnehmenden Klasse der Gesalbten im Dienst Jehovas verbindet. Wir alle müssen darauf harren, daß sich die Verheißungen Gottes erfüllen (Habakuk 2:3). In unserer Zeit „steht“ Michael, der große Fürst, bereits Jahrzehnte für Gottes Volk. Recht bald wird er das Urteil an dem heutigen System der Dinge vollstrecken, wozu er von Gott bestimmt worden ist. Wo werden wir stehen, wenn er zur Tat schreitet?
29 Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, ob wir heute, während die „Zeit des Endes“ abläuft, ein Leben der Lauterkeit führen möchten. Damit wir dies mit noch größerer Entschlossenheit tun können, wollen wir den Schlußvers des Buches Daniel betrachten. Die Besprechung dieses Verses im folgenden Kapitel wird uns erkennen helfen, wie Daniel vor seinem Gott dastand und wie er künftig vor ihm dastehen wird.