Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Stoff zu Daniel Kapitel 9
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Kapitel elf
Die Zeit für das Kommen des Messias offenbart
JEHOVA hält seine Zeit genau ein. Die Zeiten und Zeitabschnitte in Verbindung mit seinem Werk hat er vollständig unter Kontrolle (Apostelgeschichte 1:7). Mit absoluter Sicherheit tritt all das ein, was er für diese Zeiten und Zeitabschnitte vorgesehen hat. Nichts davon bleibt aus.
2 Der Prophet Daniel war als eifriger Erforscher der heiligen Schriften von der Fähigkeit Jehovas überzeugt, Ereignisse zeitlich festzulegen und sie eintreten zu lassen. Von besonderem Interesse für Daniel waren Prophezeiungen, die die Verwüstung Jerusalems betrafen. Die göttliche Offenbarung darüber, wie lange die heilige Stadt verwüstet daliegen würde, hatte Jeremia aufgezeichnet, und Daniel beschäftigte sich damit eingehend. Er schrieb: „Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasverus, vom Samen der Meder, der zum König über das Königreich der Chaldäer gemacht worden war, im ersten Jahr seiner Regierung bemerkte ich selbst, Daniel, durch die Bücher die Zahl der Jahre, über die das Wort Jehovas an Jeremia, den Propheten, ergangen war, um die Verwüstungen Jerusalems zu erfüllen, nämlich siebzig Jahre“ (Daniel 9:1, 2; Jeremia 25:11).
3 Damals herrschte Darius, der Meder, über das „Königreich der Chaldäer“. Was Daniel früher vorausgesagt hatte, als er die Schrift an der Wand deutete, war unverzüglich eingetroffen. Das Babylonische Reich gab es nicht mehr. Es war 539 v. u. Z. „den Medern und den Persern gegeben worden“ (Daniel 5:24-28, 30, 31).
DANIEL FLEHT DEMÜTIG ZU JEHOVA
4 Daniel erkannte, daß das Ende der 70jährigen Verödung Jerusalems bevorstand. Was tat er daraufhin? Er selbst berichtet: „Ich richtete dann mein Angesicht auf Jehova, den wahren Gott, um ihn mit Gebet und mit flehentlichen Bitten, mit Fasten und Sacktuch und Asche zu suchen. Und ich begann zu Jehova, meinem Gott, zu beten und ein Bekenntnis abzulegen“ (Daniel 9:3, 4). Wer Gottes barmherzige Befreiung erleben wollte, benötigte den richtigen Herzenszustand (3. Mose 26:31-46; 1. Könige 8:46-53). Glaube, eine demütige Einstellung und uneingeschränkte Reue über die Sünden, die zu Exil und Sklaverei geführt hatten, waren unerläßlich. Daniel ging daran, sich Gott zu nahen und für seine sündigen Landsleute einzutreten. Wie? Indem er fastete, trauerte und Sacktuch anlegte — ein Zeichen der Reue und der Aufrichtigkeit des Herzens.
5 Aus der Prophezeiung Jeremias hatte Daniel Hoffnung geschöpft, denn sie ließ erkennen, daß die Juden bald wieder in ihr Heimatland Juda zurückkehren würden (Jeremia 25:12; 29:10). Daniel war zweifellos zuversichtlich, daß die Befreiung der unterjochten Juden bevorstand, weil bereits ein Mann namens Cyrus als König von Persien herrschte. Hatte nicht Jesaja prophezeit, daß die Juden durch Cyrus befreit würden, um Jerusalem und den Tempel wieder aufzubauen? (Jesaja 44:28 bis 45:3). Aber Daniel konnte sich überhaupt nicht vorstellen, wie das geschehen sollte. Daher betete er weiterhin flehentlich zu Jehova.
6 Er hob Gottes Barmherzigkeit und liebende Güte hervor. Demütig gab er zu, daß die Juden gesündigt hatten, indem sie rebellierten, von Jehovas Geboten abwichen und nicht auf seine Propheten hörten. Zu Recht hatte Gott sie „wegen ihrer Untreue versprengt“. Daniel betete: „O Jehova, uns gehört die Scham des Angesichts, unseren Königen, unseren Fürsten und unseren Vorvätern, weil wir gegen dich gesündigt haben. Jehova, unserem Gott, gehören die Erbarmungen und die Taten der Vergebung, denn wir haben gegen ihn rebelliert. Und wir haben der Stimme Jehovas, unseres Gottes, nicht gehorcht, indem wir in seinen Gesetzen gewandelt wären, die er uns durch die Hand seiner Knechte, der Propheten, vorlegte. Und alle von Israel haben dein Gesetz übertreten, und man ist dadurch abgewichen, daß man deiner Stimme nicht gehorcht hat, so daß du den Fluch und den Eidschwur auf uns ausgegossen hast, der in dem Gesetz Mose, des Knechtes des wahren Gottes, geschrieben ist, denn wir haben gegen IHN gesündigt“ (Daniel 9:5-11; 2. Mose 19:5-8; 24:3, 7, 8).
7 Gott hatte die Israeliten warnend darauf hingewiesen, welche Folgen es hätte, wenn sie ihm nicht gehorchten und den Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte, mißachten würden (3. Mose 26:31-33; 5. Mose 28:15; 31:17). Daniel erkannte an, daß Gott richtig gehandelt hatte, indem er sagte: „Er führte dann seine Worte aus, die er gegen uns und gegen unsere Richter, die uns richteten, geredet hatte, indem er großes Unglück über uns brachte, wie solches unter den ganzen Himmeln nicht getan wurde, wie das, was in Jerusalem getan worden ist. So, wie es im Gesetz Mose geschrieben steht, all dieses Unglück — es ist über uns gekommen, und wir haben das Angesicht Jehovas, unseres Gottes, nicht besänftigt, indem wir von unserer Vergehung umkehrten und indem wir Einsicht in deine Wahrhaftigkeit bekundeten. Und Jehova blieb wachsam in bezug auf das Unglück und brachte es schließlich über uns, denn Jehova, unser Gott, ist gerecht in all seinen Werken, die er getan hat; und wir haben seiner Stimme nicht gehorcht“ (Daniel 9:12-14).
8 Daniel versuchte nicht, die Taten seines Volkes zu rechtfertigen. Die Juden hatten das Exil verdient; das gestand er bereitwillig ein: „Wir haben gesündigt, wir haben böse gehandelt“ (Daniel 9:15). Es ging ihm bei seiner Bitte vor allem um Jehovas Ruhm und Ehre und nicht lediglich um eine Beendigung des Leidens. Wenn Gott den Juden vergäbe und sie in ihr Heimatland zurückbrächte, würde er seine durch Jeremia geäußerte Verheißung wahr machen und seinen erhabenen Namen heiligen. Daniel äußerte die Bitte: „O Jehova, gemäß all deinen Taten der Gerechtigkeit möge bitte dein Zorn und dein Grimm sich von deiner Stadt Jerusalem, deinem heiligen Berg, abwenden; denn wegen unserer Sünden und wegen der Vergehungen unserer Vorväter sind Jerusalem und dein Volk ein Gegenstand der Schmach für alle um uns herum“ (Daniel 9:16).
9 Inbrünstig betete Daniel weiter: „Nun höre, o unser Gott, auf das Gebet deines Knechtes und auf seine flehentlichen Bitten, und laß dein Angesicht leuchten über dein Heiligtum, das verödet ist, um Jehovas willen. Neige dein Ohr, o mein Gott, und höre. Öffne doch deine Augen, und sieh unsere verödeten Zustände und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist; denn nicht gemäß unseren gerechten Taten lassen wir unsere flehentlichen Bitten vor dich niederfallen, sondern gemäß deinen vielen Erbarmungen. O Jehova, höre doch. O Jehova, vergib doch. O Jehova, schenke doch Aufmerksamkeit und handle. Säume nicht, um deiner selbst willen, o mein Gott, denn dein eigener Name ist über deiner Stadt und über deinem Volk genannt worden“ (Daniel 9:17-19). Würden die Nationen Gott als den universellen Souverän betrachten, wenn er seinem Volk nicht vergeben würde, es im Exil ließe und Jerusalem, seine heilige Stadt, auf unabsehbare Zeit wüst daliegen ließe? Könnten sie nicht zu dem Schluß kommen, Jehova könne gegen die Macht der babylonischen Götter nichts ausrichten? Ja, Jehovas Name würde geschmäht werden, und das beunruhigte Daniel. Im ganzen Buch Daniel kommt der göttliche Name Jehova 19mal vor, davon allein 18mal in Verbindung mit diesem Gebet.
GABRIEL KOMMT EILENDS
10 Während Daniel noch betete, erschien der Engel Gabriel. Er sagte: „O Daniel, nun bin ich hergekommen, um dir Einsicht mit Verständnis zu verleihen. Zu Beginn deiner flehentlichen Bitten ging ein Wort aus, und ich selbst bin gekommen, um zu berichten, denn du bist ein sehr begehrenswerter Mann. Gib daher acht auf die Sache, und habe Verständnis in bezug auf das Gesehene.“ Warum nannte ihn Daniel aber den „Mann Gabriel“? (Daniel 9:20-23). Nun, als Daniel seine frühere Vision von dem Ziegenbock und dem Widder zu verstehen suchte, erschien ihm jemand, „der wie ein kräftiger Mann aussah“. Es war der Engel Gabriel, der gesandt worden war, um Daniel Einsicht zu verleihen (Daniel 8:15-17). Jetzt, nach Daniels Gebet, näherte sich ihm dieser Engel ebenfalls in menschenähnlicher Gestalt und sprach mit ihm so, wie sich Menschen miteinander unterhalten.
11 Gabriel traf „zur Zeit der Abendopfergabe“ ein. Der Altar Jehovas war zusammen mit dem Tempel in Jerusalem zerstört worden, und die Juden waren Gefangene der heidnischen Babylonier. Daher brachten die Juden in Babylon Gott keine Opfer dar. Für gottesfürchtige Juden in Babylon war es jedoch passend, zu den Zeiten, für die gemäß dem mosaischen Gesetz Opfer vorgeschrieben waren, Jehova zu preisen und anzuflehen. Daniel war Gott äußerst ergeben und wurde als „ein sehr begehrenswerter Mann“ bezeichnet. Jehova, der „Hörer des Gebets“, fand Gefallen an ihm und sandte Gabriel eilends, um Daniels Gebet des Glaubens zu beantworten (Psalm 65:2).
12 Daniel hatte selbst dann weiterhin dreimal am Tag zu Jehova gebetet, als er dadurch in Lebensgefahr geraten war (Daniel 6:10, 11). Kein Wunder, daß Jehova ihn so begehrenswert fand! Nicht nur das Gebet, sondern auch das Nachsinnen über Gottes Wort befähigte Daniel, den Willen Jehovas zu erkennen. Daniel verharrte im Gebet und wußte, wie er sich Jehova auf richtige Weise nahen konnte, damit seine Gebete erhört wurden. Er hob Gottes Gerechtigkeit hervor (Daniel 9:7, 14, 16). Auch wenn Daniels Feinde nichts an ihm beanstanden konnten, wußte er doch, daß er in Gottes Augen ein Sünder war, und bekannte seine Sünden bereitwillig (Daniel 6:4; Römer 3:23).
„SIEBZIG WOCHEN“, UM DER SÜNDE EIN ENDE ZU BEREITEN
13 Welch eine Antwort der tiefgläubige Daniel erhielt! Jehova versicherte ihm nicht nur, daß die Juden in ihr Heimatland zurückkehren würden, sondern gewährte ihm auch Einblick in etwas weit Bedeutenderes: das Erscheinen des vorausgesagten Messias (1. Mose 22:17, 18; Jesaja 9:6, 7). Gabriel erklärte Daniel: „Siebzig Wochen sind es, die über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt worden sind, um die Übertretung zu beendigen und der Sünde ein Ende zu bereiten und für Vergehung Sühne zu leisten und Gerechtigkeit herbeizuführen auf unabsehbare Zeiten und ein Siegel auf Vision und Prophet zu drücken und das Hochheilige zu salben. Und du solltest wissen und die Einsicht haben, daß es vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder zu bauen, bis zu dem Messias, dem Führer, sieben Wochen, ferner zweiundsechzig Wochen sein werden. Sie wird wiederkehren und tatsächlich wieder gebaut werden, mit einem öffentlichen Platz und Graben, aber in der Bedrängnis der Zeiten“ (Daniel 9:24, 25).
14 Das war wirklich eine gute Botschaft. Nicht nur sollte Jerusalem wieder aufgebaut und in einem neuen Tempel die Anbetung wiederhergestellt werden, sondern auch der ‘Messias, der Führer’, würde zu einer bestimmten Zeit erscheinen. Das alles sollte innerhalb von „siebzig Wochen“ geschehen. Da Gabriel die Zeit nicht in Tagen angab, handelte es sich nicht um Wochen von je sieben Tagen, was 490 Tagen entspräche — gerade eineindrittel Jahre. Der vorausgesagte Wiederaufbau Jerusalems „mit einem öffentlichen Platz und Graben“ dauerte viel länger. Bei den Wochen handelte es sich um Jahrwochen. Aus mehreren modernen Übersetzungen geht hervor, daß jede Woche sieben Jahre umfaßte. Zum Beispiel lautet die Wiedergabe in der jüdischen Übersetzung von Dr. Zunz: „Siebzig (Jahr-)Wochen sind beschlossen worden über dein Volk und über deine heilige Stadt.“ In der Übersetzung von Eugen Henne heißt es in Daniel 9:24: „Siebzig Jahrwochen sind über dein Volk und deine heilige Stadt bestimmt.“ Ähnliche Wiedergaben finden sich in den Übersetzungen von Bruns und Menge.
15 Gemäß den Worten des Engels setzen sich die „siebzig Wochen“ aus drei Zeitabschnitten zusammen: 1. „sieben Wochen“, 2. „zweiundsechzig Wochen“ und 3. eine Woche. Das entspräche 49 Jahren, 434 Jahren und 7 Jahren — insgesamt 490 Jahren. In einer englischen Bibelübersetzung heißt es interessanterweise: „Siebzig mal sieben Jahre sind für dein Volk und deine heilige Stadt festgelegt“ (The Revised English Bible). Nach 70 Jahren Leidenszeit im Exil in Babylon sollte den Juden 490 Jahre — das heißt 70 mal 7 Jahre — von Gott besondere Gunst erwiesen werden. Diese Zeitspanne begann mit dem „Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder zu bauen“. Wann war das?
DIE „SIEBZIG WOCHEN“ BEGINNEN
16 Drei bemerkenswerte Geschehnisse verdienen es, in Verbindung mit dem Beginn der „siebzig Wochen“ beachtet zu werden. Das erste fand 537 v. u. Z. statt, als Cyrus den Erlaß herausgab, auf Grund dessen die Juden in ihr Heimatland zurückkehren durften. Er lautete: „Dies ist, was Cyrus, der König von Persien, gesagt hat: ‚Alle Königreiche der Erde hat Jehova, der Gott der Himmel, mir gegeben, und er selbst hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist. Wer immer unter euch von seinem ganzen Volk ist: Es möge sich erweisen, daß sein Gott mit ihm ist. So ziehe er hinauf nach Jerusalem, das in Juda ist, und baue das Haus Jehovas, des Gottes Israels — er ist der wahre Gott —, das in Jerusalem war, wieder auf. Was irgendeinen betrifft, der übriggeblieben ist von allen Orten, wo er als Fremdling weilt, so mögen die Männer seines Ortes ihm mit Silber und mit Gold und mit Habe und mit Haustieren sowie mit der freiwilligen Gabe für das Haus des wahren Gottes, das in Jerusalem war, beistehen‘ “ (Esra 1:2-4). Wie aus diesen Worten eindeutig hervorgeht, wurde der Erlaß eigens zu dem Zweck herausgegeben, den Tempel — „das Haus Jehovas“ — an seiner früheren Stelle wieder aufbauen zu lassen.
17 Das zweite Ereignis fiel in das siebte Jahr der Regierung des persischen Königs Artaxerxes (Artaxerxes Longimanus, der Sohn von Xerxes I.). Damals unternahm Esra, der Abschreiber, eine viermonatige Reise von Babylon nach Jerusalem. Er hatte zwar einen besonderen Brief des Königs bei sich, doch dieser befugte ihn nicht, Jerusalem wieder aufzubauen. Esras Auftrag beschränkte sich darauf, „das Haus Jehovas zu verschönern“. Deshalb ist in dem Brief von Gold und Silber die Rede sowie von heiligen Gefäßen und Beiträgen — Weizen, Wein, Öl und Salz — zur Unterstützung der Anbetung im Tempel und von der Steuerfreiheit der dort Dienenden (Esra 7:6-27).
18 Das dritte Ereignis war 13 Jahre später, im 20. Jahr des persischen Königs Artaxerxes. Damals diente Nehemia in „Susa, der Burg“, als Mundschenk des Königs. Jerusalem war von dem Überrest, der aus Babylon zurückgekehrt war, in gewissem Umfang wieder aufgebaut worden. Dennoch stand es nicht zum besten. Wie Nehemia erfuhr, war ‘die Mauer Jerusalems niedergerissen, und seine Tore waren mit Feuer verbrannt’. Das beunruhigte ihn überaus und machte sein Herz schwer. Nach dem Grund seiner Traurigkeit befragt, antwortete Nehemia: „Es lebe der König auf unabsehbare Zeit! Warum sollte mein Angesicht nicht betrübt werden, wenn die Stadt, das Haus der Grabstätten meiner Vorväter, verwüstet ist und ihre Tore durch Feuer verzehrt worden sind?“ (Nehemia 1:1-3; 2:1-3).
19 In Nehemias Bericht heißt es weiter: „Darauf sprach der König zu mir: ‚Was ist es, das du zu erlangen suchst?‘ Sogleich betete ich zu dem Gott der Himmel. Danach sagte ich zum König: ‚Wenn es dem König wirklich gut scheint und wenn dein Knecht vor dir gut zu sein scheint, so wollest du mich nach Juda senden, zur Stadt der Grabstätten meiner Vorväter, damit ich sie wieder aufbaue.‘ “ Dieser Vorschlag gefiel Artaxerxes, der auch auf Nehemias folgende Bitte einging: „Wenn es dem König wirklich gut scheint, so gebe man mir Briefe an die Statthalter jenseits des STROMES [des Euphrat], damit sie mich durchziehen lassen, bis ich nach Juda komme, auch einen Brief an Asaph, den Hüter des Parks, der dem König gehört, daß er mir Bäume gebe, damit man mit Holz die Tore der BURG baue, die zum Haus gehört, und für die Mauer der Stadt und für das Haus, in das ich einziehen soll.“ Nehemia erkannte an, daß Jehova seine Hand im Spiel hatte, und sagte: „Da gab . . . mir der König [die Briefe], gemäß der guten Hand meines Gottes über mir“ (Nehemia 2:4-8).
20 Die Erlaubnis wurde zwar im Monat Nisan, Anfang des 20. Regierungsjahres von Artaxerxes, erteilt, doch das „Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder zu bauen“, trat eigentlich erst Monate später in Kraft, als Nehemia in Jerusalem eintraf und sein Wiederaufbauwerk begann. Esras Reise hatte vier Monate gedauert; doch Susa lag etwa 320 Kilometer östlich von Babylon und war von Jerusalem somit noch weiter entfernt. Nehemia traf daher höchstwahrscheinlich gegen Ende des 20. Jahres des Artaxerxes, das heißt 455 v. u. Z., in Jerusalem ein. Damit begannen die vorhergesagten „siebzig Wochen“ oder 490 Jahre. Sie endeten gegen Ende des Jahres 36 u. Z. (Siehe „Wann begann die Herrschaft des Artaxerxes?“, Seite 197.)
DER ‘MESSIAS, DER FÜHRER’, ERSCHEINT
21 Wie viele Jahre vergingen, bis Jerusalem tatsächlich wieder aufgebaut war? Der Wiederaufbau der Stadt sollte „in der Bedrängnis der Zeiten“ erfolgen. Grund dafür waren die Schwierigkeiten, die die Juden untereinander hatten, sowie der Widerstand der Samariter und anderer. Die Arbeit war offensichtlich um 406 v. u. Z. in dem nötigen Ausmaß vollendet — das heißt innerhalb der „sieben Wochen“ oder 49 Jahre (Daniel 9:25). Ein Zeitabschnitt von 62 Wochen oder 434 Jahren würde folgen. Nach dieser Zeit sollte der langverheißene Messias erscheinen. Wenn wir von 455 v. u. Z. 483 Jahre (49 plus 434) weiterzählen, kommen wir zum Jahr 29 u. Z. Was geschah damals? Der Evangelist Lukas berichtet: „Im fünfzehnten Jahr der Regierung des Tiberius Cäsar, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war und Herodes Bezirksherrscher von Galiläa . . ., erging Gottes Ausspruch an Johannes, den Sohn Sacharjas, in der Wildnis. Da kam er in die ganze Umgegend des Jordan und predigte die Taufe als Symbol der Reue zur Vergebung von Sünden.“ Zu jener Zeit ‘war das Volk in Erwartung’ des Messias (Lukas 3:1-3, 15).
22 Johannes war nicht der verheißene Messias. Aber er berichtete, was er bei der Taufe Jesu von Nazareth im Herbst 29 u. Z. selbst beobachtet hatte: „Ich sah den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabkommen, und er blieb auf ihm. Auch ich kannte ihn nicht, doch der mich gesandt hat, um im Wasser zu taufen, sprach zu mir: ‚Auf wen immer du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, dieser ist es, der in heiligem Geist tauft.‘ Und ich habe es gesehen, und ich habe Zeugnis abgelegt, daß dieser der Sohn Gottes ist“ (Johannes 1:32-34). Jesus wurde bei seiner Taufe der Gesalbte — der Messias oder Christus. Kurze Zeit danach lernte Andreas, ein Jünger des Johannes, den gesalbten Jesus kennen und erzählte daraufhin Simon Petrus: „Wir haben den Messias gefunden“ (Johannes 1:41). Somit erschien der ‘Messias, der Führer’, genau zur rechten Zeit — am Ende der 69 Wochen.
DIE EREIGNISSE DER LETZTEN WOCHE
23 Was sollte in der 70. Woche geschehen? Gabriel sagte, die „siebzig Wochen“ seien bestimmt worden, „um die Übertretung zu beendigen und der Sünde ein Ende zu bereiten und für Vergehung Sühne zu leisten und Gerechtigkeit herbeizuführen auf unabsehbare Zeiten und ein Siegel auf Vision und Prophet zu drücken und das Hochheilige zu salben“. Damit das geschehen konnte, mußte der ‘Messias, der Führer’, sterben. Wann? Gabriel sagte: „Nach den zweiundsechzig Wochen wird der Messias abgeschnitten werden mit nichts für sich selbst. . . . Und er soll den Bund für die vielen eine Woche lang in Kraft halten; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Opfergabe aufhören lassen“ (Daniel 9:26a, 27a). Der entscheidende Zeitpunkt war „zur Hälfte der Woche“, das heißt in der Mitte der letzten Jahrwoche.
24 Das Wirken Jesu Christi in der Öffentlichkeit begann im letzten Teil des Jahres 29 u. Z. und erstreckte sich über dreieinhalb Jahre. Wie vorhergesagt, wurde Christus „abgeschnitten“, als er Anfang 33 u. Z. an einem Marterpfahl starb und sein menschliches Leben als Lösegeld für die Menschen gab (Jesaja 53:8; Matthäus 20:28). Nachdem der auferweckte Jesus im Himmel den Wert seines geopferten menschlichen Lebens Gott dargebracht hatte, waren die im mosaischen Gesetz vorgeschriebenen Tieropfer und Opfergaben nicht mehr nötig. Die jüdischen Priester brachten zwar bis zur Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahre 70 u. Z. weiterhin Opfer dar, doch diese Schlachtopfer waren für Gott nicht mehr annehmbar. Sie waren durch ein besseres Schlachtopfer ersetzt worden, das nicht wiederholt zu werden brauchte. Der Apostel Paulus schrieb: „[Christus] hat für immer ein einziges Schlachtopfer für Sünden dargebracht . . . Denn er hat durch ein einziges Schlachtopfer die, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht“ (Hebräer 10:12, 14).
25 Sünde und Tod brachten zwar weiterhin viel Kummer über die Menschheit, aber dadurch, daß Jesus durch den Tod abgeschnitten und dann zu himmlischem Leben auferweckt wurde, erfüllte sich die Prophezeiung. ‘Die Übertretung wurde beendigt, der Sünde ein Ende bereitet, für Vergehung Sühne geleistet und Gerechtigkeit herbeigeführt.’ Gott hatte den Gesetzesbund beseitigt, durch den die Juden als Sünder bloßgestellt und verurteilt worden waren (Römer 5:12, 19, 20; Galater 3:13, 19; Epheser 2:15; Kolosser 2:13, 14). Jetzt war es möglich, die Sünden reumütiger Missetäter zu tilgen und die Strafe zu erlassen. Das Sühnopfer des Messias ermöglichte Menschen, die Glauben ausübten, mit Gott versöhnt zu werden. Sie konnten sich darauf freuen, Gottes Gabe des ‘ewigen Lebens durch Christus Jesus’ zu empfangen (Römer 3:21-26; 6:22, 23; 1. Johannes 2:1, 2).
26 Auf diese Weise beseitigte Jehova 33 u. Z. durch den Tod Christi den Gesetzesbund. Wieso konnte aber gesagt werden: „[Der Messias] soll den Bund für die vielen eine Woche lang in Kraft halten.“? Weil es sich bei dem Bund, den er in Kraft hielt, um den abrahamischen Bund handelte. Bis zum Ende der 70. Woche ließ Gott die Segnungen dieses Bundes den hebräischen Nachkommen Abrahams zukommen. Aber am Ende der „siebzig [Jahr-]Wochen“, im Jahre 36 u. Z., predigte der Apostel Petrus einem tiefgläubigen italischen Mann namens Kornelius und seinen Hausgenossen sowie weiteren Nichtjuden. Und von da an wurde die gute Botschaft unter Menschen von den Nationen gepredigt (Apostelgeschichte 3:25, 26; 10:1-48; Galater 3:8, 9, 14).
27 In der Prophezeiung wurde auch die Salbung des „Hochheiligen“ vorausgesagt. Damit ist nicht die Salbung des Allerheiligsten, des innersten Abteils des Tempels in Jerusalem, gemeint. Der Ausdruck „Hochheiliges“ bezieht sich hier auf das himmlische Heiligtum Gottes. Dort brachte Jesus den Wert seines menschlichen Opfers seinem Vater dar. Durch Jesu Taufe im Jahre 29 u. Z. wurde die himmlische, geistige Wirklichkeit gesalbt oder ausgesondert, die auf der Erde durch das Allerheiligste, das sich in der Stiftshütte und später im Tempel befand, dargestellt worden war (Hebräer 9:11, 12).
DIE PROPHEZEIUNG VON GOTT BESTÄTIGT
28 In der von dem Engel Gabriel übermittelten messianischen Prophezeiung war auch davon die Rede, „ein Siegel auf Vision und Prophet zu drücken“. Das bedeutete, daß alles, was über den Messias vorausgesagt worden war — alles, was durch sein Opfer, seine Auferstehung und sein Erscheinen im Himmel bewirkt wurde, sowie das, was sich in der 70. Woche sonst noch ereignete —, das Siegel göttlicher Zustimmung erhielt, daß es sich als wahr erweisen würde und daß man sich darauf verlassen konnte. Die Vision wurde versiegelt, und zwar in dem Sinne, daß sie sich nur auf den Messias bezog. In ihm und durch Gottes Wirken in Verbindung mit ihm sollte sie sich erfüllen. Nur in Verbindung mit dem vorhergesagten Messias war die richtige Deutung der Vision zu finden. Ihre Bedeutung würde durch nichts anderes zu enthüllen sein.
29 Hatte Gabriel soeben noch den Wiederaufbau Jerusalems prophezeit, so sagte er jetzt die Zerstörung der wieder aufgebauten Stadt und ihres Tempels voraus, indem er erklärte: „Die Stadt und die heilige Stätte, das Volk eines Führers, der kommt, wird sie ins Verderben bringen. Und das Ende davon wird durch die Flut sein. Und bis zum Ende wird es Krieg geben; das, was beschlossen ist, sind Verwüstungen. . . . Und auf dem Flügel abscheulicher Dinge wird der sein, der Verwüstung verursacht; und bis zu einer Ausrottung wird sich dann gerade das, was beschlossen ist, auch über den verödet Liegenden ergießen“ (Daniel 9:26b, 27b). Diese Verwüstung sollte zwar nach den „siebzig Wochen“ erfolgen, doch sie war die unmittelbare Folge von Ereignissen der letzten „Woche“, in der die Juden Christus verwarfen und ihn zu Tode bringen ließen (Matthäus 23:37, 38).
30 Wie Geschichtsberichten zu entnehmen ist, umzingelten römische Legionen unter dem syrischen Statthalter Cestius Gallus im Jahre 66 u. Z. Jerusalem. Trotz des Widerstandes der Juden drangen die römischen Streitkräfte, die ihre vergötterten Feldzeichen trugen, in die Stadt ein und begannen, die nördliche Tempelmauer zu untergraben. Dadurch, daß sie dort ‘standen’, wurden sie zu einem „abscheulichen Ding“, das vollständige Verwüstung herbeiführen konnte (Matthäus 24:15, 16). Im Jahre 70 u. Z. kamen die Römer unter dem Heerführer Titus wie eine „Flut“ und verwüsteten die Stadt und ihren Tempel. Nichts konnte sie aufhalten, denn es war von Gott erklärt oder „beschlossen“ worden. Jehova, der seine Zeit genau einhält, hatte erneut sein Wort wahr gemacht.