Heute lesen wir das Bibelbuch Ruth. Wir wünschen euch einen schönen und gesegneten Tag 😘
Hier findet ihr die Zusammenfassung der Gedanken, die wir seinerzeit als Gruppe beim Lesen und Besprechen gemeinsam herausgearbeitet haben
Ruth und Noomi – ein tolles Gespann
This entry was posted in Gemeinsam die Bibel in einem Jahr lesen, Resümee vom Gottesdienst, Ruth by Jule with 23 commentsDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Ruth 1
Jeder geht seinen Weg. Wenn Gott uns nicht das gibt, was wir momentan haben möchten – dann und erst dann, zeigt sich, welchen Geist wir wirklich haben. So auch in der Geschichte der Familie, die wir im Bibelbuch Ruth finden.
War es richtig, anstatt auf den Allmächtigen zu vertrauen, das Land der Verheißung zu verlassen? Nun, Elimelech hofft, durch sein “mutiges Handeln” sein Leben und das Leben seiner Familie zu verlängern. Aber er irrt, wenn er den Weg Jehovas verlässt! Seine Söhne heiraten zwar in der neuen Heimat. Aber wir lesen
Traurig, dass alles verloren scheint! Nichts mehr ist Noomi geblieben: weder Mann noch Kinder, kein Erbanteil mehr im Land. Ein Grund zum verzweifeln? Doch Noomi hat ihren Schöpfer nicht vergessen. Sie will ihm eine Chance geben – und kehrt deshalb zurück ins verheißene Land. Doch was, ja was könnte Gott schon noch für sie tun? Zusammen mit ihren Schwiegertöchtern geht sie den Weg zurück ins verheißene Land. Kurz vor dem Ziel fordert sie die beiden Schwiegertöchter auf, in ihre Heimat zurück zu kehren. Was sollen die beiden jungen Frauen auch in Israel? Es gäbe kein Land, keine Heimat, keine Ruhe. Würden sie jemals eine Familie haben können? Wahrscheinlich nicht, da die Israeliten sich ja von den Außländern fernhalten sollten! Also warum sollten Orpa und Ruth nicht lieber in Moab eine neue Familie gründen?
Ja Noomi hat das Gefühl, dass der wohl falsche Entschluß, nach Moab gezogen zu sein, einen bitteren Nachgeschmack haben würde, der niemals wieder weggehen könnte. Doch Ruth entscheidet sich nicht wie Orpa. Orpas Entscheidung erscheint logisch und menschlich völlig in Ordnung.
Ruth aber läßt ihre Entscheidung auf eine wichtige Frage beruhen:
Wir sehen, sie vertraut auf Jehova, und zeigt ihren Glauben nicht durch tote Worte! Sie handelt.
In einem Nachschlagewerk hab ich noch einen interessanten Gedanken gefunden:
Was passiert mit dieser mutigen Frau??
Wir sehen nun eine fleißige Ruth, die von früh bis spät arbeitet! Nicht faul darauf wartet, dass irgendetwas geschehen würde, wird sie zur Handelnden! Noomi gibt ihr guten Rat und hilft ihr, die Gesetze des Landes zu nutzen. Wir sehen auch, das theokratische Ordnung in dieser kleinen Familie herrscht:
kein Eigenwille 😉
Oh, welch liebevoller Mensch dieser Boas war! Er selbst kannte aus seinem eigenen Leben wie unbarmherzlig die Mitmenschen sein konnten! War seine Mutter nicht auch eine Ausländerin, und war dadurch vielen Anfeindungen ausgesetzt? Und doch hat Boas nicht nur eine liebevolle Art an sich, sondern redet ständig von Jehova! Er begrüßt seine Diener mit “Jehova sei mit euch” und auch zu Ruth spricht er über Jehova, und dass dieser liebevolle Gott ihr ihr Handeln vergelten werde!
Und Boas handelt! Er gibt Anweisungen für seine Diener, und er selbst nimmt auch die Geschickt in die Hand.
Wie ist das bei uns? Wenden wir uns ab, wenn wir Mitmenschen sehen, die unsere Hilfe bedürfen? Oder handeln wir wie Boas, wenn wir die Möglichkeit dazu haben?
Im letzten Kapitel erleben wir Boas in Aktion: er hat die Ältesten gerufen und verhandelt mit dem nächsten Blutsverwandten darum, ob dieser die Ruth und Noomi freikaufen will. Dieser Blutsverwandte würde schon die finaziellen Möglichkeiten haben, das Feld und Noomi freizukaufen, aber er will nicht dafür sorgen, dass sein Erbteil durch das Erbteil der Noomi geschwächt wird, deshalb verzichtet er auf Ruth und damit auf das Rückkaufsrecht! Welch eine Schmach – das Gesetz des Allmächtigen so auszuschlagen!
Aber Boas ergreift die Möglichkeit und wird geseget!
Was für ein Leben! Nichts hatte Ruht verloren, weil sie auf Jehova vertraute! Er hat ihr eine Familie geschenkt! Das hatte sie sicher nicht erwartet!
Können auch wir, in verzweifelten Situationen auf den Höchsten schauen? und warten, bis er etwas für uns tut? Wer dies tut, wird von ihm geseget!
Wer aber gemäß seinem eigenen Herzen handelt, muss sich nicht wundern von dem Höchsten verworfen zu sein. Im Bibelbuch Ruth lernen wir also gottesfürchtigen Personen wie Ruth, Noomi und Boas kennen. Aber wir lernen auch, dass es Nichtsnutzige Menschen schon damals gab, die Entscheidungen zu ihren eigenen Nutzen trafen und meist nicht sofort dafür bestraft wurden. Wie schön wird es sein, wenn der Allmächtige wieder König über die Menschen ist, und er Böse und Schlechte Menschen sofort bestrafen kann.
Wie mögen die anderen wohl gedacht haben? Ob diese wohl günstig auf diese Verbindung geschaut haben? Oder war da eher Mißgunst, schließlich waren sie ja beide fast Ausländer, die zu meiden waren? Und hatte Noomi nicht die Versammlung freiwillig verlassen? Kann denn jemand, der seinen Platz in der Versammlung aufgibt, überhaupt Gottes Geist haben? Und deren Kinder oder Enkel – haftet da nicht immer ein gewisser Makel an diesen? Nein, mit solchen Menschen will selbst heute noch kaum einer Umgang pflegen.
Nun war ja Boas reich geworden – da kann man ja dann notgedrungen eine Freundschaft aufbauen, um von seinem Reichtum abzuhaben?
Und Boas, wäre es für ihn nicht viel besser, einen großen Bogen um diese Moabiterin und diese Noomi zu machen? Würde er nicht sonst wieder die alten Wunden und Geschichten aufwecken, über die nun endlich Gras gewachsen war?
Der Allmächtige schaut aber NUR auf das Herz der Menschen, und beurteilt uns als einzelne Menschen nach unsere Herzenseingenschaften.
Nehmen wir uns ein Beispiel an der engen Freundschaft zwischen Ruth und Noomi, und an dem guten Beispiel des Boas: für die Interessen anderer einzutreten.
Das Buch Ruth erzählt uns auch von den Tagen der Richter, als kein König in Israel war; es zeigt uns aber die schöne Seite jener Tage in den Auswirkungen der Gnade Gottes, der (gepriesen sei Seine Name!) es niemals unterließ, inmitten des Bösen, wie auch in dem beständigen Fortschritt der Ereignisse zur Erfüllung Seiner Verheißungen im Messias hinzuwirken, welcherart der gleichzeitige Fortschritt des allgemeinen Bösen auch sein mochte.
Ruth, eine Fremde, die durch Glauben unter den Flügeln des Gottes Israels Schutz suchte, wird in Gnade aufgenommen, und das Geschlechtsregister Davids, des Königs über Israel nach der Gnade, ist mit ihr verbunden. Es ist das Geschlechtsregister des Herrn Jesu Selbst nach dem Fleische.
…
Da Elimelech (was bedeutet: Gott der König) tot ist, wird Noomi (Huldvolle, Liebliche) Witwe, und schließlich verliert sie auch ihre Kinder. Sie ist ein Vorbild der jüdischen Nation, die, da sie ihren Gott verloren hat, einer Witwe gleicht und keinen Erben hat. Doch wird es einen Überrest geben, bar aller Rechte auf die Verheißungen (und deshalb sinnbildlich durch eine Fremde dargestellt), der in Gnade angenommen werden wird (gleich wie die Nationen und die Versammlung, vgl. Micha 5, 3, den letzten Teil) – der sich treu und herzlich dem verödeten Israel anschließen wird; denn Ruth hielt sich an sie und an ihren Gott (Ruth 1, 16). Gott wird diesen Überrest anerkennen, der, selbst arm und bedrängt, von Herzen den Geboten gehorchen wird, die dem Volke gegeben sind.
Noomi, die in ihrer Verarmung ein Vorbild der Nation ist, gibt ihren Zustand zu: sie nennt sich Mara (Bitterkeit).
Der nächste Blutsverwandte, der gerne das Erbteil eingelöst hätte, weigert sich, es zu tun, wenn Ruth mit übernommen werden muss. Das Gesetz war jemals fähig, Israel wieder in sein Erbteil einzusetzen, noch den Namen des Toten in Gnade zu erwecken.
Boas (in ihm ist Stärke), auf den der Überrest keinen direkten Anspruch hatte, übernimmt es, den Namen des Toten zu erwecken und das Erbteil Israels wiederherzustellen. Er handelt in Gnade und in Güte und ermutigt den geduldigen und demütigen Glauben des Überrests, der Sanftmütigen der Erde, und er erweist sich als treu, den Vorsatz und den Willen Gottes in bezug auf diese arme und elende Familie zu erfüllen. Nichts kann rührender und auserlesener sein als die hier gegebenen Einzelheiten. Der Charakter Ruths, des armen Weibes aus den Nationen, weist eine große Schönheit auf.
„Noomi nahm das Kind und legte es auf ihren Schoß“, und es wurde gesagt: „Ein Sohn ist der Noomi geboren.“ Tatsächlich wird der Erbe der Verheißungen Israel als Nation geboren werden, obwohl die Erfüllung der Verheißungen nur den Überrest berührt, der, während er sich völlig mit dem Interessengebiet des Volkes eins macht, weder den Reichen noch den Armen nachgeht, sondern im Glauben und Gehorsam das Zeugnis Gottes inmitten des Volkes auf dem von Ihm bestimmten Pfade bewahrt hat. Wenn uns also das Buch der Richter einerseits den Abfall des Volkes Israels und ihr Versagen unter der Verantwortlichkeit zeigt, selbst als Gott ihr Helfer war, so stellt uns andererseits dieses rührende und kostbare Buch die Morgendämmerung besserer Dinge, die Gnade, vor Augen, die inmitten der Schwierigkeiten wirkt, indem sie die Erfüllung der Verheißung sichert und diesen Schauplatz des Elends und der Sünde durch liebliche und schöne Fälle des Glaubens verschönert, durch diese köstlichen Früchte der Gnade, sei es in Schwachheit und Ergebenheit oder in Kraft und Güte, und immer im Einklang mit dem vollkommenen Willen Gottes, und versichert durch diese rührende Geschichte sinnbildlich, dass Israel den Verheißungen gemäß völlig zum Segen wiederhergestellt werden wird. Es ist ein erfrischendes und liebliches Bild inmitten der Hartherzigkeit und Leiden Israels.
Ruth 1:20-21
Wieso glaubte sie, dass Jehova ihr dieses Leid zugefügt hätte?
War zu diesem Zeitpunkt nicht bereits das Bibelbuch Hiob geschrieben und kannte sie diese Geschichte – und damit den Zusammenhang von Jehova und Leid – nicht?
Oder ist es der Schmerz, der auch uns heute manchmal dumme Sachen sagen lässt, obwohl wir vom Verstand her wissen, dass es nicht so ist?
Boas und Ruth – eine Liebesgeschichte?
Vielleicht nicht in dem heute üblichen Sinne von „Liebe auf den ersten Blick“ und dem ganzen Herz-Schmerz, bis die beiden sich endlich kriegen. Ruth war kein junges Mädchen mehr. Immerhin hatte sie bereits eine langjährige Ehe hinter sich und kannte den Schmerz der Witwenschaft. Sicherlich ist sie nicht aufgebrezelt und rausgeputzt herumgelaufen, um sich einen Mann zu suchen oder nur ihren Marktwert zu testen. Sie hatte so etwas überhaupt nicht im Sinn! Auch Boas war kein junger knackiger Mann mehr, der mit seinen äußeren Vorzügen punkten konnte. Sie hatten sich nicht einmal verliebt, als sie dann heiraten – sondern vollziehen einfach die Schwagerehe, wie es damals üblich war. Trotzdem hatten sie eine gute Basis für die Ehe – denn jeder von ihnen hatte Eigenschaften, die ihn nicht nur anziehend und liebenswert machten, sondern Basis für eine erfolgreiche Ehe bilden:
Ruth 2:8-9
Boas war sehr mitfühlend, liebevoll und großzügig, wie Ruth sofort erkennt
Ruth 2:10
Auch Boas durfte sofort sehr schöne Wesenszüge an Ruth sehen
Ruth 2:7, 11-12
Was kann einen besseren Erfolg für eine Ehe versprechen, als wenn beide Partner Jehova von ganzem Herzen lieben und alles daran setzen, um IHM zu gefallen?
Eine fleißige und demütige Frau, die die Interessen Jehovas und ihrer Schwiegermutter über ihre eigenen stellt, die alles bisherige dafür aufgibt und fleißig und respektvoll und sogar dankbar ist.
Ein Mann, der verständnisvoll und einfühlsam ist, sich um andere (und so auch um die Bedürfnisse seiner Frau) sorgt, der großzügig und aufmerksam mit anderen umgeht und in erster Linie an anderen ihre tiefe Liebe zu Jehova schätzt, der gibt ohne Hintergedanken, sondern einfach, weil er gern gibt.
Wenn zwei solche Menschen eine Ehe eingehen, dann muss das einfach gut gehen. Und wenn man solche Personen kennen lernt, dann gesellt sich die Liebe sicherlich auch bald dazu.
Außerdem kommt noch hinzu, dass die Verbindung eingegangen wird, um göttlichen Anforderungen Genüge zu tun. Wir erinnern uns, was Gott durch Moses über die Schwagerehe sagen ließ? Boas wie Ruth wollten diesem Erfordernis von ganzem Herzen nachkommen. Sicherlich hat Jehova diese freudige Bereitschaft mit einer glücklichen Ehe gesegnet!
Worauf achten wir bei der Partnerwahl?
Warum besuchen wir in erster Linie unsere Kongresse: um von Jehova belehrt zu werden – oder um einen Ehepartner zu suchen?
Was steht für uns persönlich im Vordergrund: unsere eigenen Bedürfnisse und Interessen – oder die von Jehova?
Ruth 1
Wie mag Noomi dazu eingestellt gewesen sein, dass sie als Familie das verheißene Land verließen?
Auch über diese Geschichte haben wir bereits viel nachgedacht: s.o.
Eine Frage, die immer noch im Raum steht, ist, ob es in Jehovas Augen richtig war, das Verheißene Land zu verlassen – oder ob sie nicht besser auf Jehova hätten vertrauen müssen.
Besonders mit ihrem Wunsch, nunmehr Mara genannt zu werden, kommen Gedanken auf: könnte es sein, dass Noomi eigentlich nicht dafür gewesen war, das Verheißene Land zu verlassen?
Vielleicht hatte sie sich lediglich ihrem Mann untergeordnet und seine Entscheidung respektiert. Sie hat ihm keine Vorwürfe gemacht, vielleicht erwies sich diese Entscheidung ja auch zu Anfang noch als richtig, denn hier in Moab mußten sie nicht hungern. Aber als dann ihr Mann stirbt, kommt ihr vielleicht in den Sinn, dass dies die Strafe Jehovas dafür ist, dass sie SEIN Land, das er ihnen gegeben hatte, verlassen haben – anstatt auf ihn zu vertrauen.
Wie alt mögen die Söhne gewesen sein, als der Vater starb? Zumindest war sie wohl eine Weile alleinerziehend, denn von der Heirat der Söhne ist erst nach dem Tod des Vaters die Rede und zu der Zeit war es üblich, jung zu heiraten.
Ob sie in dieser Zeit bereits ab und an darüber nachgedacht hatte, wieder zu ihrem eigenen Volk zurückzukehren?
Wie war eigentlich ihr sozialer Stand in dem fremden Land? Hatten sie Freunde gehabt, oder stand sie wirklich allein mit den beiden Jungs da? Wovon hatten sie sich ernährt?
Oder waren die beiden beim Tod des Vaters bereits alt genug, um für sich und die Mutter zu sorgen? War sie da bereits abhängig von ihnen und hatte daher kein so großes Vetorecht, was eine Rückkehr in die Heimat und die Heirat moabitischer Frauen anging?
Interessant ist ja die Tatsache, dass beide Söhne trotz 10 jähriger Ehe kinderlos blieben. Hatte Jehova ‚deren Mutterschoß verschlossen‘, weil er mit Noomi noch Großes vorhatte?
Jehova hatte diese Frau all die Jahre beobachtet. Vielleicht hat er gesehen, dass sie lieber nicht die Heimat und den Erbbesitz verlassen hätte, sich aber dennoch demütig als Ehefrau unterordnete. Er hat sie beobachtet, wie sie weiterhin so gelebt hatte, wie sie es im Verheißenen Land getan hätte. Vielleicht hatte sie auf engere Freundschaften und Kontakte verzichtet, um sich nicht mit Götzendienst zu verunreinigen. ER hat beobachtet, dass sie am liebsten wieder in die Heimat zu ihrem Erbbesitz zurückgekehrt wäre, aber nicht die Kraft und den Einfluss und die Mittel dazu hatte. Er hat ihre Bedenken gesehen, als sich ihre Söhne Frauen aus Moab nahmen, dass sie diese aber trotzdem liebevoll behandelte und stets bemüht war, das zu tun, was IHM gefällt.
Warum waren die Söhne so früh gestorben? Es wird nichts darüber gesagt: waren sie krank oder war es ein Unfall? Oder waren es nichtsnutzige Männer, wie die Söhne des Juda seinerzeit?
Fakt ist: Noomi ist zwar am Boden zerstört und hat den Lebensmut verloren, aber sie nutzt die Chance, wieder in die Heimat zurückzukehren. Nun hält sie hier nichts mehr, sie will sich wieder unter Gottes Volk bewegen können. Und so zieht sie los.
Es wird gesagt, dass der Bericht zu ihr drang, dass die Hungersnot in Israel wieder vorbei war. Ob dies erst zu diesem Zeitpunkt so ist, oder nur deshalb erst jetzt erwähnt wird, weil sie nun die Möglichkeit zur Umkehr hat, wird leider nicht gesagt.
Warum bedrängt sie die beiden Schwiegertöchter, wieder zurück zu ihren eigenen Göttern zu gehen?
Sie muss eine sehr gute Mutter und ein sehr liebenswerter Mensch gewesen sein – denn die Schwiegertöchter begleiten sie und wollen mit ihr die Heimat verlassen.
Warum bedrängt sie die beiden, wieder umzukehren und in der eigenen Heimat zu bleiben? Warum schickt sie sie zu ihren eigenen Göttern zurück – wenn sie doch weiss, dass Jehova der allein wahre Gott ist?
Denkt sie hier an ihre eigene Zeit in dem fremden Land zurück und wie unwohl sie sich dabei gefühlt hatte? Wie sehr sie die wahre Anbetung vermisst hatte und andere Menschen, die ebenfalls ihren eigenen wundervollen Gott Jehova anbeten. Will sie dies den Schwiegertöchtern ersparen?
Will sie nur testen, ob es ihnen wirklich ernst mit ihrem Entschluß ist?
Sie weiss ja, dass die jungen Frauen es in Israel nicht leicht haben werden, denn sie würden dort keinen Mann finden – denn die Israeliten durften sich ja nicht mit den Völkern vermischen. Welche Zukunft hätten diese Frauen denn dort? Würden sie nicht ihre Familie, ihre Freunde und besonders ihre Art vermissen, wie ihre Götter angebetet werden?
Hat sie Angst, dass die jungen Frauen andere in Israel zum Götzendienst verführen könnten?
Fakt ist, dass sie ihnen sagt, sie sollten zu ihren Göttern zurück kehren.
Scheinbar hatten sie diese nicht aufgegeben, obwohl sie mit Israeliten verheiratet gewesen waren. Zehn Jahre sind eine lange Zeit und wenn die Männer fest in der wahren Anbetung standen, dann wären dies ja nicht mehr „ihre“ Götter gewesen.
Noomi hatte doch im Haus der Söhne gelebt, da muss sie doch wissen, wie es um die Anbetung der Frauen steht!
Orpha kehrt um, sie scheint zu sehr an dem Alten zu hängen – aber Ruth lässt sich nicht abschütteln.
Geht es ihr nur um die Schwiegermutter – oder hängt ihr Herz bereits an Jehova?
Ruth 2
warum Boas so freundlich und mitfühlend mit Ruht ist
Ein zufälliges Zusammentreffen, das sich zum Guten auswirkt? Vielleicht hat ja Jehova von Anfang an die Finger im Spiel, indem ER ihre Schritte zum Feld des Boas lenkt.
Sie fragt ihn, warum er ihr Gunst erweist, denn sie sei doch eine Moabiterin. In dem alten biblischen Drama von der Gesellschaft „Mache Jehovas Vorhaben zu deinem Lebensinhalt“ wird Licht in die Sache gebracht:
Boas selbst ist ja das Kind einer Fremden. Erinnern wir uns an Rahab: sie war eine Prostituierte in Jericho und wurde verschont, weil sie Jehova als ihren Gott angenommen hat und die Kundschafter versteckt hatte. Sie war seine Mutter!
Thom hatte bereits im Zusammenhang mit der Niederlage bei Ai den Gedanken gesponnen, dass einige diese Niederlage darauf zurückgeführt haben könnten, dass nun diese Hure mit ihnen ging und dass dies das Missfallen Jehovas ausgelöst haben könnte.
Auch wenn dem Volk im Gesetz geboten wurde, freundlich und mitfühlend zu Fremdlingen zu sein, da sie selbst einst Fremdlinge in Ägypten waren, so werden Rahab wohl dennoch von einigen Vorurteile entgegengebracht worden sein. Wir haben ja gesehen, dass das Volk immer wieder gegen Jehova und „seine Regeln“ aufbegehrt hatte. So wußte Boas bestimmt, wie es sich anfühlt, ausgegrenzt zu sein. So ein Erlebnis macht uns ja umso mitfühlender für andere, die in einer ähnlichen Situation sind.
Ruth 3
Mutige tapfere Ruth – wie mag ihr jetzt wohl zumute sein?
Boas hatte sie ja inzwischen kennen und schätzen gelernt, so dass es für sie sicherlich keinen Schrecken hat, seine Frau zu werden. Und hatte nicht die Schwiegermutter von diesem freundlichen und mitfühlenden Boas gesprochen?
Nun ist auf einmal die Rede von einem weiteren „Bewerber“, der Ansprüche anmelden könnte. Ob ihr diese Tatsache wohl Angst gemacht hat?
Ob sie Jehova darum gebeten hat, dass dieser andere ablehnen würde?
Oder vertraut sie einfach darauf, dass Jehova es schon richten wird?
In dem Drama taucht dieser andere Bewerber bereits gleich bei der Ankunft der beiden Frauen auf. Er gibt sich den Anschein, der Schwägerin helfen zu wollen, aber in Wirklichkeit will er nur das Feld günstig erwerben. Er versucht, es ihr abzuschwatzen und sie weicht erst mal aus und so kommt er immer wieder.
Wie muss es der Ruth in dem Drama eiskalt den Rücken runter gelaufen sein, dass dies ihr zukünftiger Mann sein könnte. Würde er ablehnen?
Glücklicherweise ist dieser – im Drama wie in der Bibel – viel zu egoistisch und berechnend und so lehnt er ab. Glück gehabt! Aber dazu kommen wir ja erst im nächsten Kapitel 😉
Ruth 4
Ruth, Boas und Noomi werden sehr von Jehova für ihr Vertrauen und ihren Mut belohnt:
Wie wir sehen, belohnt Jehova alle drei, die hier voller Glauben, Vertrauen und Zuversicht ihr Schicksal in SEINE Hand gelegt haben:
Noomi, die wieder in die Heimat zurückkehrt, ohne zu wissen, was dort auf sie zukommt. Die sich so sehr danach gesehnt hatte, dass aus der Linie ihres Mannes der Verheißene Same hervorgehen würde und die doch keinerlei Hoffnung mehr haben durfte – nach menschlichen Ermessen.
Ruth, die treu ihrer Schwiegermutter folgt und dafür alles, was sie kennt und was ihr lieb war, aufgibt – denn sie will mit dieser den wahrenm Gott anbeten. Vielleicht hat sie ja Angst, dass ihr dies allein in der Heimat nicht gelingen wird, da sie nur von Götzendienern umgeben ist. Sie setzt Jehova und die wahre Anbetung an die erste Stelle und ist auch bereit, einen Mann zu erhören, der durch die Verwandtschaft mit dem Schwiegervater ausgewählt wird. Vielleicht hätte sie ja sogar ihre Bitte um Rückkauf zurückziehen können, als sie erfährt, dass noch ein anderer – ein ihr Fremder – in Frage kommt.
Boas, der die beiden Frauen freundlich und liebevoll unterstützt und dem Gebot des Rückkaufs nachkommen will. Er will sich an die Regeln halten, aber gleichzeitig dafür sorgen, dass es der Frau auch gut ergehen wird.
So bremst er den anderen Kandidaten aus, indem er ihn darauf aufmerksam macht, dass er nicht nur das Feld kauft, sondern auch die Moabiterin.
In dem Drama wird das so dargestellt, dass der andere erst denkt, es ginge um Noomi und da muss er sich ja keine Gedanken machen, denn die ist ja schon alt und wird wohl keine Kinder mehr bekommen. Sicherlich verzichtet die auch auf die Schwagerehe – und falls nicht, wird diese alte Frau wohl kaum noch fruchtbar sein. Daher weist Boas darauf hin, dass er nicht nur Noomi, sondern auch die junge Ruth bekommt. Da lehnt dieser lieber dankend ab, denn sein Erbe soll ihm und seinen Kindern gehören. Eins von Ruth wäre ja das Kind ihres verstorbenen Mannes!
Ruth, Boas und Noomi gehen ein grosses Risiko ein, aber ihnen ist Jehova und die Verheissung wichtiger. Sie wollen SEIN Herz erfreuen und sie handeln entsprechend, auch wenn dies oftmals Mut und Kraft kostet und sie jede Menge Vertrauen in Jehova abverlangt.
Aber alle drei werden aufs Höchste von IHM gesegnet: aus ihnen geht der Same hervor!
Wie steht es mit uns und unserem Verhältnis zu Jehova? Ist er ebenso eine feste Konstante in unserem Leben, wie bei diesen drei Treuen? Sind wir ebenso wie diese bereit, unsere eigenen persönlichen Bedürfnisse und Wünsche IHM unterzuordnen?
Wer hat eigentlich behauptet, dass die Rolle der Frau in der Bibel sehr negativ ist?
Wir haben bis hierhin bereits von vielen treuen Frauen gehört: Sarah, Rebekka, Rahel, Rahab, Ruth und Noomi usw. Alles Frauen, die in ihrem Verhältnis zu Jehova herausgeragt sind und lobend erwähnt werden. Denken wir auch an Miriam, Deborah und Jael und auch an die Tochter Jephthas. Alle werden sie lobend erwähnt und nirgendwo wird abfällig über sie geredet.
Auch morgen werden wir von einer tapferen und glaubensvollen Frau lesen, die von Jehova lobend in der Bibel erwähnt wird: Hanna
Ruth 1:21
Dies kann ja so nicht stimmen
Noemi sagt hier, dass sie reich und wohlhabend gewesen sei, als sie auswanderte – aber das muss sich um eine Übertreibung handeln oder bildlich gemeint sein, denn sie waren ja wegen der Hungersnot ausgewandert.
Sicherlich hat sich Elimelech nicht leichtfertig dazu entschlossen, sondern wird diesem so gravierenden Schritt – Verlassen seines Erbbesitzes und seines Volkes – erst getan haben, als garnichts anderes mehr ging und sie sonst verhungert wären.
Sie könnten also nicht buchstäblich „reich und wohlhabend“ gewesen sein
Vielleicht meint sie dies aber auch im übertragenden Sinne, denn sie hatte ihre Lieben noch bei sich, die Familie war komplett. Als sie gingen waren noch Mann und Söhne bei ihr und gesund. Nun sind alle drei tot und man nennt dies ja nicht umsonst auch „einen Verlust“
Ruth 2:2
Wovon haben sie denn bis dahin gelebt?
Hier wird gesagt, dass Ruth „eines Tages“ davon spricht, zur Nachlese zu gehen. Wovon haben sie denn bis dahin gelebt? Schließlich gab es zu dieser Zeit keine Sozialleistungen, wie wir es heute kennen – sondern eben diese Nachlese war dazu gedacht, dass sich Leute wie Ruth und Noomi ernähren konnten
Was haben sie bis dahin getan? Hatten Ihnen vielleicht die Verwandten geholfen?
Oder hatte sie vielleicht Erspartes, das sie zuerst aufgebraucht hatten?
Oder ist es hier nur so irreführend mit „eines Tages“ übersetzt worden?
Ruth 2:1-13
Weiß er hier bereits, dass er als Rückkäufer in Frage kommt?
Das Gebot, die Armen die Nachlese halten zu lassen, gilt ja für das ganze Volk Israel und auch das Gebot, gastfreundlich zu sein. Egal, auf welchem Feld sie Nachlese halten würde, sie wäre unter Gottes Volk und gut versorgt.
Warum also fordert er sie auf, auf seinem Feldern zu bleiben?
Und was sollen die Anweisungen an seine Arbeiter, ihr nicht zu nahe zu treten?
Hatte sich der Großteil des Volkes bereits wieder von Jehova abgewandt?
Ruth 2:15-16
Warum diese Sonderbehandlung?
Die Anweisung im Gesetz lautete, dass sie nicht die Halme aufsammeln sollen, die bei der Ernte und dem Zusammenbinden herausfallen – denn diese sollten für die Armen sein.
Boas tut bereits viel mehr, als er Ruth zum Essen mit einlädt. Aber dies könnte ich vielleicht noch unter dem Begriff „Gastfreundschaft“ abharken. Dann fordert er seine Leute auf, sie nicht zu belästigen. Ok, er will ihr Schutz gewähren, das ist auch noch etwas im Bereich des Normalen.
Aber nun fordert er seine Arbeiter auf, ihr bewusst was zukommen zu lassen, eine aktive Handlung – warum?
Hatte er sich vielleicht bereits in sie verliebt und behandelte sie deshalb viel zuvorkommender, als alle anderen?
Ruth 2:3, 19
War sie bereits von Anfang an auf Boas‘ Feldern?
Als es am Anfang heißt „es fügte sich so“ hatte ich angenommen, dass sie direkt auf Boas Felder geriet. Aber hier in Vers 19 fragt Naomi „wo hast du denn Heute gesammelt?“ Und daraus ergibt sich für mich die Frage, wo sie vorher war
Oder fragt sie das deshalb, weil Ruth heute deutlich mehr hat, weil Boas die Arbeiter aufgefordert hatte, zusätzlich Halme rauszuziehen und für sie liegen zu lassen und weil sie durch das Mittagessen zusätzliche Kraft zum Sammeln hatte?
War Boas die Tage davor vielleicht geschäftlich unterwegs gewesen und kommt erst jetzt dazu, als sie schon mehrere Tage auf seinen Feldern Nachlese gehalten hatte?
Ruth 2:22-23
Was empfinden seine Arbeiterinnen wohl, als Boas Ruth heiratet?
Darüber habe ich bisher noch nie nachgedacht: Ruth ist zu dieser Zeit eigentlich die Niedrigste unter Boas, sie erhält Almosen, hat keine bezahlte Arbeit.
Seine Mägde haben bei ihm eine Festanstellung, einem sicheren Job. Vielleicht arbeiten sie bereits viele Jahre bei ihm und wer weiß, vielleicht schwärmt ja auch die eine oder andere bereits seit einer Weile für diesen netten, großzügigen, mitfühlenden reichen Mann.
Nun kommt da so eine Zugereiste, die nicht einmal zu Gottes Volk gehört und sie wird gleich zu Anfang von ihm bevorzugt. Sicherlich werden einige von den Frauen neidisch sein.
Was geht wohl in ihnen vor, als Boas Ruth zur Frau nimmt?
Ruth 3:12-13, 16
Wusste Naomi das nicht?
Wir hatten gelesen, dass es Naomi war, die Ruth in dieser Nacht zu Boas auf die Tenne geschickt hatte. Kannte sie ihre Verwandtschaft nicht? Wusste sie nicht, dass nicht Boas derjenige war, der als erster Rückkäufer in Frage kam?
Oder kannte sie diesen anderen und wusste, dass er nicht verantwortungsbewusst genug war, seine Pflichten zu übernehmen, und wollte sich lästige unnötige Gespräche ersparen?
Wie lief das überhaupt damals? Waren es die Frauen, die aktiv auf ihren Rückkäufer zugehen mussten, oder übernahm das in der Regel der Vater oder Schwiegervater – nur dass es hier beides nicht gab?
Bei Juda und Tamar liest es sich so, als wäre es außergewöhnlich gewesen, dass sie sich selbst um die Schwagerehe bemüht hatte – weil Juda nicht noch einen Sohn verlieren wollte
Ruth 4:12
Interessant, dass auch hier die beiden erwähnt werden – Zufall?
Warum werden hier Tamar und Juda erwähnt? Was ist die Gemeinsamkeit?
Sicherlich haben in der Zwischenzeit viele die Schwagerehe vollzogen oder Land zurück gekauft – also warum wird hier ein Bezug zu Juda und Tamar hergestellt?
In den letzten Wochen (November 22) haben wir uns mit dem Buch der Richter beschäftigt. Dieses Buch hat nach jüdischer Ausrichtung 3 Anhönge, die hinten stehen, aber zeitlich in das Buch einsortiert werden müssen. Der erste Anhang ist die Geschichte mit Micha, der sich seine eigene Religion erschafft, der zweite beschäftigt sich mit der Geschichte vom Leviten und seiner Nebenfrau und der dritte ist die Geschichte um Ruth
Wir machen also einen Sprung zurück zur Zeit Gideons, es war eine Hungersnot im Lande, da Midean das Volk Israel bedrängte und ihnen das Getreide stahl. Daher drosch Gideon das Getreide in einer Weinkelter statt auf der Tenne, damit diese ihm nicht das Getreide stahlen (Richter 6:4-5)
Dadurch entstand eine Hungersnot im Land, welche der Grund dafür sind, dass Elimelech und Ruth das Land verlassen um sich in Moab als Flüchtlinge aufzuhalten. Die Hungersnot hatte also nicht die Ursache darin, dass es nicht geregnet hätte, sondern darin, dass sie von ihren Feinden bedrückt wurden
Wir lesen Ruth Kapitel 1
Wie dachte Jehova darüber, dass sie aus dem verheißenen Land auszogen?
Sie zogen also wegen der Hungersnot aus. War das in Jehovas Augen richtig? Sie verließen ja damit das verheißene Land, das sie von Jehova erhalten hatten. Auf der anderen Seite waren bereits Abraham, Isaak und Jakob vor einer Hungersnot nach Ägypten geflohen
Die beiden Söhne scheinen zu der Zeit ziemlich klein gewesen zu sein, denn sie heiraten erst in dem Land und zu der damaligen Zeit heirateten sie in sehr jungen Jahren. Elimelech und Noomi hatten also Verantwortung für ihre Kinder
In Vers 2 lesen wir, dass sie nur vorübergehend dort leben wollten, bis sie in Israel wieder genug zum Essen hätten. Sie „wollten sich dort aufhalten“, nicht übersiedeln
In Vers 3 lesen wir, dass Elimelech stirbt, aber es wird nicht genau gesagt, warum. Warum bleibt Noomi weiterhin in Moab? Die Söhne hatten inzwischen in Moab geheirateten So hatten sie dort ein soziales Umfeld und damit auch eine Familie, die sie unterstützte (Vers 4)
Die Bedeutung der Namen:
Elimelech = mein Gott ist König
Noomi = meine Wonne, meine Annehmlichkeit
Machlon = krank sein, schwach
Kiljon = verschwenden, verschmachten
Das kann also ein Grund sein, warum sie nach Moab gingen, da die Jungs von Kindheit an krank waren
Die Söhne heiraten moabitische Frauen
Suchte Elimelech die Frauen für seine Söhne oder nahmen sie sie sich selbst?
Laut jüdischem Brauchtum verheiratete der Vater die Söhne. Wenn da also steht, dass sie sich Frauen nahmen, scheint der Vater zu dem Zeitpunkt bereits tot zu sein
Laut mosaischen Gesetz war es den jüdischen Männern verboten, eine jüdische Frau zu heiraten – warum? Die Moabiter stammten von Moab ab, „vom Vater“, sie stammen also von Lot und seiner Tochter und sind somit mit Abraham verwandt. Aber später verführen moabitische Frauen die Männer in der Wüste kurz vor dem verheißenen Land und so kommen viele Männer zu Tode. Deshalb durften keine Moabiter in die Versammlung Jehovas kommen (5. Mose 23:2-4)
Die Bedeutung der Namen:
Elimelech = mein Gott ist König
Noomi = meine Wonne, meine Annehmlichkeit
Marlen = krank sein, schwach
Kiljon = verschwenden, verschmachten
Das kann also ein Grund sein, warum sie nach Moab fingen, da die Jungs von Kindheit an krank waren
Warum kehrten „sie“ nach Israel zurück?
Das schlimmste, was einer Frau passieren kann, ist, wenn der Mann und alle Kinder sterben – genau das ist Noomi passiert
Sie hörte, dass es in Israel wieder ausreichend Nahrung gab (Vers 6). Gideon hatte zwischenzeitlich die Feinde vernichtet und so hatte das Volk die Ernten wieder für sich selbst.
Wieso kehrten auch die Schwiegertöchter „zurück“? Sie waren ja noch nie in Betlehem. Aber durch die Heirat mit Noomis Söhnen gehörten sie ja nun eigentlich auch mit dahin
Noomi fordert die Schwiegertöchter auf, wieder „ins Haus ihrer Mutter“ zurückkehren. Andere Übersetzungen reden vom Elternhaus, sagen aber zusätzlich, dass die ein zweites Mal heiraten mögen. Eigentlich seht in beiden das selbe, denn im „Haus der Mutter“ wurden sie auf die Heirat vorbereitet (jüdisches Brauchtum).
Noomi setzt sie unter den Schutz Jehovas, ER solle ihnen helfen. Wie ging das, wenn dort andere Götter sind?
Jehova hat auch Macht auf den Gebieten anderer Götter, das glaubte Noomi. Im Gegensatz zu Jona, der das nicht glaubte und deshalb nicht nach Ninive wollte
Was war der große Unterschied zwischen der Anbetung Jehovas und der des Kemosch bzw Baal? Da Jehova stärker ist als Baal brachten die Moabiter die Israeliten durch ihre Anbetung zu Fall, sie feierten rauschende Feste mit unglaublich viel Essen und Sex
Die Juden lebten monogam, in Moab „war was los“, Party ohne Ende
Die beiden Schwiegertöchter kamen aus dem Millieu „Partymeile“ und haben dennoch jüdische Männer geheiratet – wahrscheinlich war ihre Einstellung bereits da eine andere
Sie wollten mit Noomi in ein Land „zurückkehren“, das sie noch nie gesehen hatten (Vers 10), daher brachte Noomi ein anderes Argument (Vers 11-13): sie haben nach jüdischen Regeln in Israel keine Chance auf eine weitere Ehe bzw Kinder, sie selbst hat das Gefühl, dass die Hand Jehovas gegen sie ist (Vers 13)
„Die Hand Jehovas ist gegen mich“ (Vers 13)
Was sagt Noomi nicht?
Sie redet nicht von „Schicksal“ oder dass „Satan gegen sie was tut“ – sondern „die Hand Jehovas“ (siehe das Bibelbuch Hiob, die Hand Jehovas war gegen Hiob, ohne dass der sich was hatte zu Schulden kommen lassen)
Es geht dabei nicht darum, dass Jehova zulässt, dass der Satan sie in die Knie zwingt, wie er das seinerzeit bei Hiob versucht hatte. Auch wenn Noomi in dem Zusammenhang an diese Geschichte gedacht haben mag, so ist es hier so, dass Jehova hier mit ihr etwas macht, weil er sie in Israel haben will – und das hat sie auch verstanden, daher die Formulierung, dass die Hand Jehovas gegen sie erhoben ist
Nachdem Noomi ihnen sagte, dass sie keine Chance auf Kinder hätten und scheinbar auch nicht auf den Segen Jehovas, geht Orpha zum Haus ihrer Mutter wieder zurück
Fühlte sich Orpha zu Hause wohler, da sie die Anbetung dort toll findet? Das muss nicht sein. Wahrscheinlicher ist, dass sie sich mit Noomi und deren Form der Anbetung sehr wohl gefühlt hatte, aber nicht auf Kinder verzichten wollte und daher ging sie zurück „ins Haus ihrer Mutter“, um wieder zu heiraten
Ruth will trotz der Argumente der Schwiegermutter mit nach Israel. Und nachdem Noomi sie drei mal zurück geschickt hat und sie nicht drauf einging, hörte sie damit auf, in sie zu dringen. Dadurch auch der jüdischen Brauch, dass man die ersten beiden mal „nein“ sagen muss und erst beim dritten Mal „ja“ sagt. Das ist Brauchtum, auch heute noch… Dieser Brauch entstand durch die drei Fragen von Noomi in dieser Geschichte
Ruth will auf jeden Fall mit
„Ist das Noomi?“
Die beiden Frauen kommen nach Bethlehem und sofort fangen die Frauen an zu reden über sie. Warum fragen sie, ob das Noomi sei?
Sie kam ohne Mann und ohne Kinder, dafür aber mit einer fremden Frau
Sie sagt, dass sie lieber Mara genannt werden will, denn Noomi passte vom Sinn her nicht mehr. Aber warum sagt sie, sie sei „mit vollen Händen ausgezogen“? Weil sie mit Mann und Söhnen ausgezogen war und ohne Mann, ohne Söhne und ohne Enkel zurück kommt
Warum sagt sie, Jehova habe es ihr bitter gemacht? Hat ER daran Anteil, ist es seine Schuld?
Was haben wir in Hiob gelesen?
Jehova hatte einen Plan mit ihm, weil er was mit ihm vorhatte. So ist es auch hier, sie kennt SEINEN Plan nicht. Wie Hiob sagte sie „Jehova hat’s geplant, Jehova sei gesegnet“
Wie sähe denn die Zukunft von Noomi aus, wenn wir hier Schluss machen und nicht weiter lesen?
Konnte sie denn das Land nutzen, das sie in Israel hatten? Laut Erbrecht ging das Land an die Söhne oder falls jemand keine Söhne hat, an die Töchter, aber hätte sie es bearbeiten können?
Sie hätte in Israel die Möglichkeit der Nachlese gehabt, denn das war laut mosaischen Gesetzt ja die Vorkehrung Jehovas für die Armen. Aber sie war ja schon alt und nicht mehr so belastbar. Ruth hingegen ist jung und kann diese Arbeit übernehmen.
Aber welche Möglichkeiten hätte Ruth denn gehabt? Außer für den Unterhalt für sich und die Schwiegermutter zu arbeiten.
Das Land verkaufen ging nicht, denn du hattest das Land ja von Jehova gepachtet. Sie hätte es verpachten können und damit rechnete sie mit Einkommen. In Moab hatte sie garnicht, keine Rente und keine Sozialleistungen
Noomi zog genau „zur Zeit der Gerstenernte“ nach Israel – denn so wusste sie, dass sie versorgt sein würden. Wäre sie eher gegangen, hätte sie nicht die Möglichkeit der Nachlese gehabt
Soweit für heute, nächste Woche geht es weiter mit Kapitel 2
Wir wünschen euch noch einen schönen und gesegneten Tag und einen guten Start in die neue Woche 😘