Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
Guckst du auch hier:
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
Matthäus 14:13, 23
wie kommen wir zur Ruhe?
Vielleicht ging es Jesus ähnlich wie mir: nirgends hat man mehr Ruhe und fühlt sich Jehova so nahe, als wenn man in der Natur mit Jehova allein ist
Matthäus 14:23-34
In Vers 30 lesen wir wieder, wie wichtig es ist, unseren Blick auf die richtigen und positiven Dinge gerichtet zu halten – damit wir nicht in Panik geraten und untergehen.
In Vers 31 lesen wir, dass Jesus die Hand ausstreckte und Petrus half.
Ebenso nahe ist uns Jehova. Geraten wir bitte nicht in Panik! Denn Jehova kann uns sofort helfend die Hand entgegen strecken wenns für uns mal eng wird.
Matthäus 14:14-21
wir kennen diese Geschichte ja und wissen um das Wunder und dass es auch uns heute noch in etwas anderer Form widerfahren kann
hier noch eine kleine Erfahrung dazu:
unsere 16jährige Tochter dient seit fast zwei Jahren in der tagalog-Sprachgruppe. Diese besteht aus etwa 30 Verkündigern und hat 7 allgemeine Pioniere und diesen Monat 3 Hipis, wovon unsere Fine einer ist.
Diese Woche ist dort Dienstwoche und da Fine Ferien hat und zudem noch Hipi macht, will sie natürlich diese Dienstwoche voll und ganz unterstützen. Dies bedeutet, jeden Treffpunkt zu besuchen und dann in den Predigtdienst. An drei Tagen ist zudem noch Versammlung und sie benötigt für jeden Weg in den Königreichssaal eine Stunde.
So wäre es ziemlich sinnlos, zum Essen nach Hause zu kommen, da damit nur wertvolle Zeit verplempert würde. Wir haben also überlegt, wie das Porblem zu lösen wäre, denn sie kann ja schlecht die ganze Zeit Essen mit sich rumschleppen und um jeden Tag irgendwo in einem Imbiss etwas zu essen, fehlt leider das Geld. Natürlich haben wir Jehova das Problem im Gebet vorgetragen und damit sie sich wenigstes ein wenig unterwegs stärken kann, habe ich einige Schokoriegel gekauft, die wenig Platz einnehmen und das erste Hungergefühl lindern. Aber irgendwie ist das keine gute Lösung.
Gestern war der erste Dienst-Tag der Dienstwoche und da abends im Saal noch die Pionierbesprechung war, an der sie im ersten Teil noch teilnehmen konnte, wurde es sehr spät. Sie ist schon um halb neun morgens hier los und würde erst abends so um achte nach Hause kommen. Wir haben gehofft, dass es sie nicht zu sehr entkräften würde.
Dann unsere Überraschung: Nach der Pionierbesprechung gab es für die Pioniere ein Essen, was die Schwestern im Saal für sie bereitet hatten. Das fanden wir sehr nett. Aber es kommt noch besser:
Es ist organisiert, dass alle Verkündiger mit dort zum Essen kommen, wo der Kreisauseher zum Essen eingeladen ist!
Das haben wir bisher nicht gewusst, denn Fine hatte bisher ja noch nie Ferien, wenn es in der Tagalog-Gruppe Dienstwoche war und ist dann immer nur zu den Treffpunkten gegangen.
Was für ein wundervoller Gedanke! Die Brüder kommen ja eh zu dem zweiten Treffpunkt und so ist es keine verplemperte Zeit, die mit unnötigen Wegen verbraucht wird. Und jeder Verkündiger kann frisch gestärkt wieder in den Predigtdienst gehen.
Eine wundervolle Einrichtung für die fleissigen Prediger – aber auch jede Menge Arbeit für die Schwester, die an dem betreffenden Tag damit dran ist, für diese vielen Leute zu kochen!
Wir können diesen Schwestern wirklich für ihre Mühen dankbar sein!
Diese Erfahrung, die wir gerade hier machen, ist nicht nur sehr ermunternd, sondern fällt meiner Meinung nach auch in den gleichen Bereich, wie Jesu Speisung der 5000
Matthäus 14:3-4
So denkt Jehova über Personen, die die Ehe brechen
Neue Welt Übersetzung:
Hoffnung für alle
also, mir persönlich gefällt der Text in der Neuen Genfer Übersetzung am besten in diesem Zusammenhang, denn er bringt es meiner Meinung nach am besten auf den Punkt:
einem anderen Mann die Frau wegzunehmen, ist nicht nur „nicht richtig“, sondern man hat nicht das Recht dazu!
Auch dann nicht, wenn wir vielleicht meinen, wir selbst würden besser zu ihr passen, der andere hätte sie nicht verdient oder würde sie schlecht behandeln…
Der Grund für die Speisung durch ein Wunder
Matthäus 14:15-21
Matthäus 15:33
hier kommt sehr schön der Zusammenhang rüber, warum Jesus die Mengen speiste.
Es ging nicht so sehr darum, dass sie Hunger hatten, sondern darum, dass sie Hunger hatten, weil sie die ganze Zeit aufmerksam dem zugehört hatten, was er sie aus Gottes Wort lehrte. Sie hatten das Königreich allem voran gestellt.
Dadurch, dass sie kein Wort von ihm versäumen wollten, hatten sie nicht die Gelegenheit gehabt, sich selbst etwas zu essen zu besorgen. Sicherlich würden sie den Hunger erst dann verspüren, wenn sie von Jesus weggingen und auf dem Nach-Hause-Weg wären. Es hätte sogar sein können, dass sie völlig entkräftet wären und nicht mehr bis zur nächsten Möglichkeit, etwas zu Essen zu besorgen, gekommen wären. Darum speiste Jesus sie!
Matthäus 14:28-30
Hoffnung für alle
Albrecht NT und Psalmen
Nicht zu viel nachdenken, was sein könnte. Uns nicht zu viele Sorgen machen, sondern unsseren Blick auf die positiven Dinge gerichtet halten
(((übrigens, hier könnt ihr online die Bibel nicht nur lesen, sondern euch auch die verschiedenen Bibelübersetzungen nebeneinander ansehen – sogar in sehr vielen Sprachen)))
Matthäus 14:1-12 Herodes und „seine“ Frau
Egoismus und Habsucht sind die Wurzeln allen Übels
Angefangen hatte es damit, dass Herodes etwas begehrte, was ihm nicht zustand und einem anderen gehörte – die Frau seines Bruders. Dadurch machte er sich angreifbar. Er wurde von Johannes zur Rede gestellt und dieser sagte ihm auf den Kopf zu, dass er „kein Recht habe“, sich die Frau seines Bruders zu nehmen.
Nun ist Herodes im Zugzwang, denn es kann unmöglich sein, dass Johannes dies öffentlich wiederholt. Also lässt er ihn einsperren. Eigentlich weiß Herodes selbst, dass Johannes Recht hat. Vermutlich ist er gut mit dem GESETZ vertraut. Aber er hatte sich die Frau doch nun schon genommen und lebt seither mit ihr zusammen. Er liebt sie und sie ist schön und begehrenswert. Da kann er sie nicht einfach wieder wegschicken. Er hat zwar ein schlechtes Gewissen, denn er weiss, dass Johannes ein Gerechter, ein Mann Gottes, ist. Er fühlt sich nicht besonders wohl bei dem Gedanken an Johannes im Kerker.
Aber sei’s drum. Er liebt diese Frau und sagte nicht schon der weise Salomo, dass wahre Liebe stärker ist als der Tod? Warum also gegen diese Liebe ankämpfen? Vielleicht war ja sein Bruder so ein Weichei, das nicht um seine Frau gekämpft hatte („so ein Trottel“) und den Mund hält. Vielleicht haben sie sogar den anderen erzählt, dass ihr Mann es war, der sie weggeschickt hatte und solange Johannes nicht daran rührt, kann ja nichts mehr passieren.
Also genießt Herodes das aufregende Leben mit dieser wunderschönen Frau. Er ist so stolz auf diese tolle Frau und er gibt gerne mit ihr an. Und so feiert er rauschende Feste und genießt die neidischen und bewundernden Blicke der anderen. Auch die Tochter seiner geliebten Frau ist nicht nur wunderschön, sondern kann auch toll tanzen. Was für eine Augenweide. Er gibt mit ihr, ihrer Schönheit und ihrer Tanzkunst an und lässt sie vor seinen Gästen auftreten. Wie schwillt doch sein „Vater“herz vor Stolz, als sich die Gäste bewundernd dazu äußern. Es gibt sogar einen tosenden Applaus. Herodes sonnt sich in ihrem Glanz und – vielleicht sogar, um zu zeigen, wie toll er sich mit seiner Stieftochter versteht – verspricht er ihr alles, um seinen Stolz und seine Anerkennung zu zeigen.
Aber plötzlich spürt er einen Schlag in seine Magengrube. Nun zeigt sich wessen Geistes Kind sie sind:
Die Herodias ist immer noch gekränkt über die Zurechtweisung des Johannes. Was ging das denn den an, mit wem sie lebte? Gut, ihr Mann hat ihn ins Gefängnis werfen lassen, aber er grübelt oftmals über dessen Worte nach. Sie spürt doch sein schlechtes Gewissen und den Zweifel, der ihn ab und an überkommt, ob Johannes nicht doch Recht habe.
Dieser Johannes muss weg. Sie lässt sich von niemanden vorschreiben, wie sie zu leben hat. Sie lässt sich ihr Glück nicht zerstören. Sie nimmt sich, was sie braucht und wirft weg, was sie stört. Das hatte sie bereits mit ihrem Mann getan – dem Bruder des Herodes. Sie war nicht mehr glücklich mit ihm und der Schwager war doch so charmant und hatte Macht und Ansehen. Mit diesem würde sie glücklicher werden, das wußte sie. Also war sie gegangen und hatte sich genommen, was ihr Herz begehrte. Und hatte es sich nicht als richtig erwiesen? Sie war doch glücklich mit Herodes. Darin erkannte sie eindeutig den Segen Jehovas, denn seit Johannes im Gefängnis war, hatten sie doch Ruhe. Hätte Jehova denn nicht etwas unternommen, wenn Johannes Recht gehabt hätte? ER hätte diesen doch z.B. aus dem Gefängnis befreien können, aber das hatte Jehova nicht getan.
Als liebende und fürsorgliche Ehefrau denkt sie hier nur an das Wohl ihres geliebten Mannes – Herodes. Dieser Johannes muss weg, das weiß sie schon lange. Nur wie? Bei ihrem Mann stößt sie hier auf taube Ohren. Aber als kluge Frau weiß sie auch, dass manche Menschen einfach zu ihrem Glück gezwungen werden müssen. Ihr Herodes ist so einer.
Nun bietet sich ihr hier eine gute Gelegenheit. Da sie ein enges und vertrautes Verhältnis zu ihrer Tochter hat, weiß diese um die Gedanken der Mutter. Oft genug war dies ja auch Thema zwischen den Eltern. Was liegt da näher, als „das Angebot“ des Stiefvaters dazu zu nutzen, dass endlich wieder richtige Ruhe in die Familie kommt? Also verlangt sie selbstbewußt den Kopf des Johannes.
Herodes steht immer noch wie vom Donner gerührt da. Was soll er nun tun? Er weiss doch, dass Johannes ein gerechter Mann Gottes ist, wie kann er ihn da umbringen lassen? Auf der anderen Seite hatte er einen Eid gegeben und er weiß auch, was das GESETZ zum Brechen von einem Eid sagt. Was nun? Es streitet in seiner Brust. Er fühlt sich unwohl und weiß nicht, wie er sich entscheiden soll.
Alle Augen sind auf ihn gerichtet und er spürt quasi die bohrenden Blicke, die auf ihn ruhen. Im Festsaal ist es jetzt so still, dass wir eine Stecknadel fallen hören könnten. Alle halten vor Spannung den Atem an und diese Spannung ist nicht nur für jeden einzelnen spürbar, sondern auch unerträglich. Er muss eine Entscheidung treffen.
Sein Blick fällt auf die anderen, die ihn gespannt ansehen. Wie würden sie wohl von ihm denken, wenn er das Ansinnen der Tochter zurück weist? Immerhin ist er ja nicht nur Mann und Vater – sondern auch noch der Stradthalter, eine Autoritätsperson. Würden sie ihn noch respektieren können, wenn er nun sein schon gegebenes Wort bricht? Hatte nicht auch Jesus gerade erst gesagt, dass unser Ja auch Ja bedeuten solle und dass wir zu unserem Wort stehen müssen?
Also gibt er sich einen Ruck und gewährt seiner Tochter ihre Bitte. Aber ein gutes Gefühl hat er dabei nicht…
Ob dieser Vorfall Auswirkungen auf seine Ehe und sein Famlienleben gehabt hatte? Ob dieser „Mord“ hinterher zwischen ihm und der Herodias stand?
Ob es wohl später Zeiten gegeben hat, wo er seinen Entschluss bitter bereute, dass er sich eine Frau genommen hat, die einem anderen gehörte?
Matthäus 14 – die Reaktion von Jesus auf den Tod seines Cousins
Was für ein aufregender „Tag“. Ist dies wirklich alles an einem einzigen Tag geschehen?
Interessant finde ich die Reaktion von Jesus auf den Tod seines Cousins: er will allein sein und beten. Sicherlich ist er sehr betroffen.
Vielleicht hatten sie ja als Kinder näheren Kontakt gepflegt?
Oder war er deshalb so betroffen, weil er wußte, dass Johannes um der wahren Anbetung Willen ermordet wurde?
Er macht hier einen sehr souveränen Eindruck, will nicht, dass alle die Trauer und vielleicht auch Wut darüber mitbekommen. Also zieht er sich zurück.
Allerdings stellt er auch hier die Bedürfnisse der anderen über seine eigenen, denn er hätte die Volksmenge ja auch wegschicken können – so nach dem Motto: „wegen Trauerfall geschlossen“. Aber er nimmt sich Zeit für sie und ihre Bedürfnisse.
Er handelt sie nicht einfach schnell schnell ab, sondern nimmt sich wirklich Zeit: er heilt alle ihre Kranken! Das müssen eine Menge gewesen sein, die alle nach und nach dran kamen.
Aber damit nicht genug: er lehrt sie auch.
War dies in diesem Moment unbedingt nötig? Hätte es mit den Heilungen nicht gereicht? Hätte er nicht auch einfach sagen können: „nun seid ihr alle gesund. Bitte kommt morgen wieder, mir geht es heute nicht so gut, mein geliebter Cousin ist gestorben.“?
Nein! Er weiss, dass die Belehrung eigentlich noch viel wichtiger ist, als ihre körperliche Gesundheit. Er will ihnen helfen, ihr Verhältnis mit Gott wieder in Ordnung zu bringen. Denn dazu ist er ja auf die Erde gekommen – nicht um zu heilen. Er will, dass sie ihm folgen, weil sie daran interessiert sind, wie Jehova denkt und wie sie ihm gefallen können. Die Heilungen sind nur ein Nebenprodukt:
Weil er weiss, wie wichtig diese richtige Herzenseinstellung oder Motivation ist, darum nimmt er sich die Zeit für sie.
Wir halten fest: eigentlich will Jesus jetzt lieber allein sein und sich mit seinem Vater aussprechen, denn der Tod des Johannes schmerzt ihn sehr.
Aber er nimmt sich Zeit für die Volksmengen und heilt sie alle und belehrt sie. Dies alles nimmt schon jede Menge Zeit ein und verlangt ihm sicherlich auch einiges an Selbstbeherrschung ab, denn er muss seine eigenen Gefühle der Trauer erst einmal zurück drängen. Für einen Mann aus dieser Kultur nicht unbedingt üblich, denn dort wird sehr laut geklagt und gejammert in so einem Fall!
Nun kommen seine Jünger zu ihm und sagen, er soll die Volksmengen wegschicken, da sie ja auch alle essen müssen und hier nicht genügend Nahrung vorhanden ist.
Wäre dies nicht ein willkommener Anlaß? Sie haben ja Recht und eigentlich wollte er allein sein. Niemand hätte ihm hier einen Vorwurf gemacht, jeder hätte es verstanden.
Aber er nimmt sich noch mehr Zeit für sie. Er geht in gewissem Sinne mit ihnen auch noch „die zweite Meile“, indem er weit mehr tut, als das, worum er gebeten wurde. Und das in einem Moment, wo es für ihn persönlich eigentlich absolut nicht passt.
Er sorgt durch ein Wunder für Speise für alle und so essen sie erst einmal und weiter geht es mit der Belehrung.
Wieviel Zeit mag er ihnen bis hierher bereits geschenkt haben?
Doch damit nicht genug: er schickt die Jünger schon mal mit dem Boot vor, um die Leute zu verabschieden.
Können wir uns das vorstellen? Über 5.000 Leute stehen da und wollen ihm die Hand schütteln und einige persönliche Worte mit ihm wechseln.
Wir wissen, dass so eine Begrüßung in der damaligen Zeit und Kultur mehr war, als nur „wie geht’s?“. Das war auch der Grund, warum Elia Gehasi aufforderte, unterwegs niemanden zu begrüßen und warum auch Jesus selbst seinen Jüngern später diese Anweisung gibt: es kostet viel Zeit!
Wenn diese Zeremonie bereits bei einer Person zeitaufwendig ist, der wir zufällig unterwegs begegnen – wieviel Zeit mag wohl die Verabschiedung dieser großen Volksmenge gekostet haben?
Aber Jesus nimmt sich diese Zeit für jeden von ihnen.
Erst dann geht er auf den Berg und kann endlich mit seinem Vater allein sein und ihm sein Herz ausschütten, wahrscheinlich sogar endlich lauthals weinen und klagen.
Hätten wir uns diese Zeit für all die anderen genommen?
Wieviel Zeit nehmen wir uns heute für andere? Nehmen wir uns die Zeit, auf sie einzugehen – auch dann, wenn es uns selbst vielleicht nicht so gut geht?
Oftmals nehmen wir uns nicht einmal die Zeit, nach unseren Brüdern zu fragen, die wir beim Gottesdienst vermisst haben, oder die Schwester anzusprechen und ihr zuzuhören, die so ein trauriges Gesicht gemacht hat. Vielleicht sogar deshalb, weil wir nicht wollen, dass sie ihr Herz ausschüttet – denn wir wollen schnell nach Hause, haben ja selbst noch zu tun 🙁
Warum die Jünger Jesus einfach so nach folgten
der Kontext dieser Geschichte. Jesus war ein jüdischer Rabbi als Er den Fischern begegnete. Er wirkte in einem jüdischen Umfeld. Jesus wuchs in Galiläa auf, wo die Menschen daran glaubten, dass Gott zu Moses gesprochen hatte. Moses war einer ihrer Führer gewesen, der ihnen die ersten fünf Bücher der Bibel übergeben hatte. Sie nannten diese fünf Bücher die Thora. Thora bedeutet Lehre, Anweisung oder einfach gesagt „der Weg.“ Die Thora war die Grundlage ihres Lebens und der Mittelpunkt ihres Bildungssystems. So gingen die jüdischen Kinder im Alter von sechs Jahren zum ersten Mal in die Schule, um die Thora von einem Rabbi zu lernen. Dort lernten sie bis sie zehn Jahre alt waren jedes Wort der ersten fünf Bücher Mose auswendig. Am Ende des ersten Ausbildungslevels gingen die meisten nicht mehr zur Schule. Sie machten eine Lehre, lernten einen Haushalt zu führen oder wurden ins Familienunternehmen aufgenommen. Nur die Besten der Besten gingen weiter zur Schule. Sie besuchten das nächste Level und lernten den Rest der hebräischen Heiligen Schrift auswendig – bis und mit Maleachi, das ganze Alte Testament. Viele von ihnen hörten danach auf und nur noch ein kleiner Rest studierte weiter – die Besten der Besten der Besten. Sie bewarben sich bei einem Rabbi, um einer seiner Jünger zu werden. Ein Jünger zu dieser Zeit wollte wissen, was ein Rabbi weiß. Er wollte sein wie der Rabbi und lernen, was der Rabbi tut. Jeder Rabbi hatte unterschiedliche Interpretationen, wie er die Bibel verstand und lebte. So mussten die Bewerber bei ihnen vorsprechen und wenn ein Rabbi dachte: „Der Junge hat das gewisse Etwas. Dieser Junge könnte tun, was ich tue.“, dann sagte er zu ihm: „Komm, folge mir nach.“ So verließen die 14- bis 15-jährigen Jungs ihre Familie, ihre Freunde, ihre Synagoge und ihr Dorf und widmeten ihr ganzes Leben dem Ziel, wie ihr Rabbi zu sein und zu lernen und zu tun, was ihr Rabbi tut.
Mit diesem Hintergrundwissen macht die ganze Geschichte mit Jesus und den Fischern am Strand Sinn. Jesus war ein anerkannter Rabbi. Er kommt zu Simon und Andreas und sagt: „Kommt, folgt mir nach!“ Er sagt zu den Fischern: „Ihr könnt sein wie ich.“ Die Fischer, Simon und Andreas, gehören nicht zu den Besten der Besten. Sie sind Lehrlinge im Unternehmen ihres Vaters. Jungs, die es nicht geschafft haben, zur Elite des Landes zu gehören. Durch die Aufforderung von Jesus, Ihm nachzufolgen, macht Er diese zwei Fischer auf einen Schlag zur Elite. Zum A-Team. Er holt sie aus dem Nichts heraus und setzt auf sie. Glaubt an sie. Er hat sie erwählt, obwohl sie schulisch gesehen nicht das Zeug dazu hatten. Sie lassen alles fallen und folgen ihm nach.
Petrus läuft über das Wasser
Jesus begegnet Seinen Jüngern, die mit einem Boot unterwegs sind. Mitten im Sturm läuft Er über das Wasser auf sie zu. Du hast richtig gelesen – Er läuft auf dem Wasser. Unglaublich, oder? Doch die Geschichte geht noch weiter. Petrus, der im Boot ist, sieht Jesus und fragt Ihn: „Kann ich zu Dir kommen?“ Über das Wasser, versteht sich. Und Jesus ermutigt ihn, den Schritt auf das Wasser zu wagen. Petrus steigt aus dem Boot und geht Jesus entgegen. Bevor er den Glauben verliert und zu sinken beginnt, geht er tatsächlich ein paar Schritte auf dem Wasser! Das ist vor ihm und nach ihm niemandem gelungen, außer Jesus. Wenn ich mir diese Sekunden so vorstelle – als Zuschauer, als Jünger, sitzend im Boot, die nur denken: „Petrus, was willst du? Warum machst du das? Willst du etwas beweisen? Willst du dich beliebter machen? Petrus, das geht doch nicht.“ – liegt da eine unglaubliche Spannung in der Luft. Er macht den Schritt ins Ungewisse. Aufs Wasser. Und du fieberst mit. Schafft er es? Klappt es? Petrus hebt ein Bein, er setzt seinen Fuß aufs Wasser und versucht zu stehen auf dem Wasser. Er zieht sein zweites Bein nach und läuft. Ein, zwei Schritte. Auf dem Wasser, ohne unterzugehen. Und er geht auf Jesus zu. Er schaut nur auf Jesus. Jesus, der ihn ruft. Er vertraut seinem Meister zu 100 Prozent. Seinem Freund. Seinem Weggefährten. Dem, der von sich sagt, Er sei der Sohn Gottes. Doch plötzlich realisiert Petrus, dass er auf dem Wasser geht. In diesem Moment schaltet sich der Verstand ein. Du als Zuschauer hältst den Atem an und würdest am liebsten schreien: „Petrus, nein, schau einfach auf Jesus! Verlier‘ Jesus nicht aus dem Fokus! Schau nicht nach unten!“ Doch ehe du etwas sagen kannst, sinkt er schon. Petrus hat realisiert. Er hat mit dem Verstand reagiert und sinkt. Und wir sinken mit. Doch dann, wie aus dem Nichts, kommt eine Hand und packt Petrus. Jesus hält ihn fest und rettet ihn. Zusammen erreichen sie das Boot und segeln sicher ans Ufer.
Dies ist die Geschichte von Jesus, der auf dem Wasser geht und Petrus, der es auch versucht. Es ist aber auch deine und meine Geschichte. Jesus will immer wieder große Geschichten mit unserem Leben schreiben. Jesus hat viele Träume und Ideen für dich und mich bereit, die Er mit uns zusammen wahr werden lassen will. Auch uns ruft Er zu: „Komm, wage den Schritt ins Ungewisse! Komm auf mich zu, vertraue mir. Glaube an mich.“ Und wann immer wir es schaffen, den Schritt aufs Wasser zu gehen, und den Schritt ins Ungewisse zu wagen, werden wir Neues sehen und erleben. Auch wenn wir dann das Vertrauen verlieren und sinken, wird Jesus uns retten. Petrus kommt zurück ins Boot. Und auch wenn er nicht lange auf dem Wasser gegangen ist – er hat es getan. Er kann bis heute von sich sagen: „Ich bin neben Jesus der Einzige, der auf dem Wasser gegangen ist.“