1. Samuel 15 Vers 1 bis 9
Krieg gegen Amalek – oder ist der Gott des AT wirklich brutal und gemein?
Dieser Text in der Bibel wird immer wieder von denjenigen als „Beweis“ dafür angeführt, die sagen, dass Jehova hart und gemein sei. Daher hatte es uns gewundert, dass der Zoom Raum nicht aus allen Nähten geplatzt ist, als es im AkrivGottesdienst Thema war
Wir haben uns letzten Sonntag diesen Text gemeinsam ganz genau angesehen, worum geht es?
Samuel fordert Saul auf, Krieg gegen Amalek zu führen und er hat einen guten Grund, warum dieser das tun solle:
„So spricht Jehovah der Heerscharen: Ich will strafen, was Amalek an Israel tat, indem er sich ihm in den Weg stellte, als es aus Ägypten heraufzog.“
1. Samuel 15:2 SCH2000
Was genau war seinerzeit passiert?
Wir hatten „Glück“, denn wir hatten das gerade im Bibelgrundkurs gelesen gehabt, daher war es noch recht frisch im Gedächtnis:
Wir hatten uns mit dem Auszug der Israeliten aus Ägypten befasst und damit, dass sie immer wieder murrten, wenn es nicht so lief, wie sie sich das vorgestellt hatten. Sie waren wohl der Ansicht, dass es „nicht genug sei“, dass Jehova sie aus der Sklaverei in Ägypten befreit hatte, sie wollten scheinbar nun so leben, wie im Schlaraffenland. Aber dem war nicht so.
Aus diesem Grund prüfte Jehova sie, so wie später Hiskia:
„Als aber die Gesandten der Fürsten von Babel zu ihm geschickt wurden, um sich nach dem Wunder zu erkundigen, das im Land geschehen war, da verließ ihn Gott, um ihn auf die Probe zu stellen, damit er alles erkenne, was in seinem Herzen war.“
2. Chronik 32:31 SCH2000
Daher zeigte er ihnen nicht, wo Wasser war, obwohl sie durch die Wüste gingen und großen Durst hatten. ER wollte, dass sie IHN um Wasser bitten. Aber das taten sie nicht, sondern sie murrten und litten Durst. Dadurch waren sie geschwächt
Die Amalektiter waren nicht nur ein Nomadenvolk und wussten, wo sie in der Wüste Wasser finden, sie waren sogar noch mit ihnen verwandt, denn sie stammten von Esau ab. Eigentlich hätte es die ganz normale damals übliche Gastfreundschaft geboten, dass sie den Israeliten zur Hilfe kommen und ihnen Wasser geben und ihnen zeigen, wie sie eigenständig Wasser finden können. Aber statt dessen griffen sie ihre geschwächten Verwandten an
„Da kam Amalek und kämpfte gegen Israel in Rephidim. Und Mose sprach zu Josua: Erwähle uns Männer und zieh aus, kämpfe gegen Amalek! Morgen will ich auf der Spitze des Hügels stehen, mit dem Stab Gottes in meiner Hand. Und Josua machte es so, wie Mose ihm sagte, und er kämpfte gegen Amalek.
Mose aber und Aaron und Hur stiegen auf die Spitze des Hügels. Und es geschah, solange Mose seine Hand aufhob, hatte Israel die Oberhand; wenn er aber seine Hand sinken ließ, hatte Amalek die Oberhand. Aber die Hände Moses wurden schwer, darum nahmen sie einen Stein und legten den unter ihn, und er setzte sich darauf. Aaron aber und Hur stützten seine Hände, auf jeder Seite einer. So blieben seine Hände fest, bis die Sonne unterging. Und Josua überwältigte Amalek und sein Volk mit der Schärfe des Schwertes.
Da sprach der Jehovah zu Mose: Schreibe das zum Gedenken in ein Buch und präge es den Ohren Josuas ein: Ich will das Andenken Amaleks ganz und gar austilgen unter dem Himmel! Und Mose baute einen Altar und nannte ihn »Jehovah ist mein Kriegsbanner«. Und er sprach: Weil eine Hand [zum Schwur erhoben] ist auf dem Thron Jehovahs, soll der Krieg des Herrn Jehovah gegen Amalek währen von Geschlecht zu Geschlecht!“
2. Mose 17:8-16 SCH2000
Als sie 40 Jahre später kurz vor dem verheißenen Land stehen, erinnert Jehova sie daran:
„Gedenke daran, was dir Amalek antat auf dem Weg, als ihr aus Ägypten gezogen seid; wie er dir auf dem Weg entgegentrat und deine Nachhut abschnitt, alle Schwachen, die zurückgeblieben waren, als du müde und matt warst, und wie er Gott nicht fürchtete. Wenn dir nun der Jehovah, dein Gott, Ruhe gegeben hat vor allen deinen Feinden ringsum in dem Land, das der Jehovah, dein Gott, dir als Erbe gibt, um es in Besitz zu nehmen, so sollst du das Andenken an Amalek unter dem Himmel vertilgen; vergiss es nicht!“
5. Mose 25:17-19 SCH2000
Da wir ja die Bibel als Ganzes lesen wollen, als „Geschichte aus Gottes Sicht“, ist es ganz wichtig, dass wir uns dies einprägen, um zu verstehen, was passiert und warum Jehova so reagiert
Sie hatten zwar später im Laufe der Jahre immer wieder Krieg geführt, aber das Volk der Amalekiter gab es immer noch
Thom hatte in der vergangenen Woche bereits einiges dazu bei sich gebloggt, wir lesen auszugsweise:
Warum müssen die Kinder für die Sünde der Väter büßen?
Aber das war ja nun 400 Jahre her! Warum sollte Jehovah da so „nachtragend“ sein?
Nun schauen wir uns die näheren Jahre an:
Und er versammelte zu sich die Kinder Ammon und Amalek; und er zog hin und schlug Israel, und sie nahmen die Palmenstadt in Besitz.
Elberfelder – Richter 3,13
Und es geschah, wenn Israel gesät hatte, so zogen Midian und Amalek und die Söhne des Ostens herauf, sie zogen herauf wider sie. Und sie lagerten sich wider sie und verdarben den Ertrag des Landes bis nach Gasa hin; und sie ließen keine Lebensmittel in Israel übrig, weder Kleinvieh, noch Rind, noch Esel. Denn sie zogen herauf mit ihren Herden und mit ihren Zelten, sie kamen wie die Heuschrecken an Menge; und ihrer und ihrer Kamele war keine Zahl; und sie kamen in das Land, um es zu verderben.
Elberfelder 1905 – Richter 6,3–5
Und Midian und Amalek und alle Söhne des Ostens lagen im Tale, wie die Heuschrecken an Menge; und ihrer Kamele war keine Zahl, wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist, an Menge.
Elberfelder 1905 – Richter 7,12
Es gab also „niemals Ruhe“ – sondern immer und immer wieder war der Angriff von Seiten der Amalekiter ausgegangen. Und dieser langen Feindschaft von seitens von Amalek sollte nun unter Saul ein Ende bereitet werden!
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