Im Moment lesen wir als Gruppe im Zelt bei der BibelArbeit ja das 2. Buch Mose und haben uns in den letzten Wochen mit den 10 Plagen beschäftigt, die Gott über Ägypten bringt, um dem Pharao SEINE Macht zu zeigen. In diesem Zusammenhang lesen wir immer wieder „und Jehova (oder auch Jahwe) verstockten das Herz des Pharao und ließ das Volk nicht ziehen“.
Wir hatten darüber geredet, wie das sein kann, denn Gott hat ja schließlich uns allen einen freien Willen gegeben, auch dem Pharao und so hat jeder – auch der Pharao – die Möglichkeit, sich selbst zu entscheiden.
Wir hatten im Laufe der letzten Wochen einige Gedanken dazu gesammelt und möchten das hier als StudienProjekt immer wieder ergänzen, wenn wir auf ähnliche Stellen und Gedanken stoßen, sei es in der Bibel, in Bibel Kommentaren oder auf andere Weise:
This entry was posted in 2. Mose, Demut, Elizur, Komflikte, persönliche Erfahrungen, Resümee vom Gottesdienst, schlechte Vorbilder, Wachsen by Jule with 4 commentsDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
2. Mose 4::2
Gott verhärtet Pharaos Herz
»Ich … will das Herz des Pharao verhärten!« Das war bereits zuvor in Kapitel 4,21 angekündigt. Achtzehnmal lesen wir über die Verhärtung von Pharaos Herz. Indes werden hierbei im Hebräischen verschiedene Worte gebraucht, um eine wichtige Unterscheidung deutlich zu machen. Eines dieser Worte bedeutet »festigen« oder »stärken«, das andere soviel wie »starr machen«.
Diese beiden verschiedenen Worte zeigen, wie Pharao zuerst selbst sein Herz verhärtet und wie es danach von Gott verhärtet wird, nachdem er auf seinem gottlosen Weg weitergegangen ist. Nachdem fünfmal erklärt wurde, daß Pharao sein Herz verhärtet habe, begann Gott seinerseits, es zu verhärten, und machte Pharaos Herz starr. Zuerst verhärtete sich Pharao selbst, dann verhärtete ihn Gott. Pharao hatte seine Gelegenheiten, aber als er sie zurückwies und im Unglauben verharrte, machte Gott ihn starr.
Gott verhärtet als Gerichtsakt, wenn der Mensch sein Wort zurückweist. Gott verhärtet niemals zuerst, noch zwingt er einen Menschen, ungläubig zu sein. Darin ist eine ernste Warnung enthalten. Tausende verhärten heute ihre Herzen, und eine weithin abtrünnige Christenheit wird von Gott verhärtet werden ohne Heilung (2Thes 2).
Zu 2. Mose 9:16 und der Formulierung zuvor, dass Jahwe Pharaos Herz verhärtet habe (aus dem Kommentar von Mc Donald):
In Vers 16 wird keinesfalls angedeutet, dass Pharao dazu vorherbestimmt war, verurteilt zu werden. »Verwerfung« ist keine biblische Lehre. Der Herr benutzte den Pharao als Beispiel dafür, was mit einem Menschen geschieht, der entschlossen ist, sich der Macht Gottes zu widersetzen (vgl. auch Röm 9,16-17).
Wie sinnlos ist es für den Menschen, sich gegen Gott zu verhärten und zu erheben! Gott kann das härteste Herz zermalmen und den hochmütigsten Geist in den Staub beugen. Er vermag die zu erniedrigen, „die in Stolz einhergehen“ (Dan 4,34). Der Mensch mag sich einbilden, etwas zu sein; er mag in törichtem Stolz und in Selbstverherrlichung sein Haupt erheben, als ob er sein eigener Herr und Meister sei; aber wie wenig kennt er seinen wirklichen Zustand und Charakter! Er ist nur ein Werkzeug in der Hand Satans, von ihm benutzt, um den Absichten Gottes entgegenzuwirken. Der glänzendste Verstand, das hervorragendste Talent, die größte Tatkraft sind, wenn sie nicht unter der unmittelbaren Leitung des Geistes Gottes stehen, nur Mittel in der Hand Satans, um seine finsteren Pläne zu verwirklichen.
Kein Mensch ist sein eigener Herr; er steht entweder unter der Herrschaft Christi oder unter der Herrschaft Satans.
Der König von Ägypten mochte sich für unabhängig halten; in Wirklichkeit aber war er ein Werkzeug in der Hand eines anderen. Satan stand hinter dem Thron; und infolge des Widerstandes, den der Pharao gegen die Pläne Gottes erhob, wurde er dem verblendenden und verhärtenden Einfluss seines selbst gewählten Gebieters ausgeliefert.
Dieser Gedanke macht uns einen Ausdruck verständlich, dem wir in den ersten Kapiteln dieses Buches häufiger begegnen: „Und der HERR verhärtete das Herz des Pharaos.“ Es wäre unvernünftig, dem vollständigen Sinn dieses Wortes ausweichen zu wollen. Wenn der Mensch sich dem göttlichen Zeugnis widersetzt, wird er dem Gericht der Verblendung und Verhärtung überliefert. Gott überlässt ihn sich selbst, und dann kommt Satan und führt ihn ins Verderben. Es hätte dem Pharao völlig klar sein können, dass es nichts als Torheit war, das Volk zurückzuhalten, das er nach dem Befehl Gottes freilassen sollte. Aber sein Widerstand gegen Gott entsprach dem Zustand und der Gesinnung seines Herzens; und darum gab Gott ihn dahin und machte ihn zu einem Mahnmal für die Entfaltung seiner Herrlichkeit „auf der ganzen Erde“.
Gott gibt manchmal der Neigung oder dem Verlangen der Menschen nach; so lesen wir z. B.: „Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit“ (2. Thes 2,11.12). Wenn die Menschen die Wahrheit nicht annehmen wollen, wenn sie ihnen vorgestellt wird, so werden sie sicher einer Lüge zum Opfer fallen. Wollen sie Christus nicht, so erhalten sie Satan; schlagen sie den Himmel aus, so bleibt ihnen nur die Hölle.1Will der Geist des Unglaubens daran etwas tadeln? Ehe er es tut, mag er den Beweis liefern, dass alle, die in dieser Weise gerichtet werden, ihrer Verantwortlichkeit entsprochen haben; mag er z. B. beweisen, dass der Pharao auch nur annähernd dem Licht gemäß gehandelt hat, das er besaß. Und dasselbe gilt für jeden anderen Fall. Ohne Zweifel liegt die Mühe des Beweises bei denen, die die Wege Gottes tadeln wollen. Der einfältige Gläubige wird Gott in seinen Anforderungen rechtfertigen; und kann er auch nicht alle schwierigen Fragen eines zweifelnden Geistes lösen, so findet er doch seine Ruhe in den Worten: „Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?“ (1. Mo 18,25). In dieser Art eine Schwierigkeit zu beseitigen, liegt mehr Weisheit als in einem noch so gründlich durchdachten Beweis; denn wer sich nicht scheut, gegen Gott das Wort zu nehmen (Röm 9,20), der wird auch durch menschliche Beweisgründe nicht zu überzeugen sein.