Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
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Kapitel 6
Unterordnung, die sich lohnt
ES KANN ein Zeichen von Weisheit sein, sich unterzuordnen oder sich in eine bestehende Einrichtung einzufügen. Totale Unabhängigkeit mag zwar nach außen hin verlockend erscheinen, doch sie ist nicht wünschenswert und auch nicht realistisch. Niemand auf der Erde kann alles tun oder alles wissen. Genauso, wie wir von der Luft, der Sonne, der Nahrung und dem Wasser abhängig sind, um leben zu können, so sind wir auch auf andere Personen oder auf das, was sie für uns tun können, angewiesen, wenn wir aus dem Leben Nutzen ziehen und es genießen wollen.
2 Staatliche Einrichtungen, das Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis, familiäre Bindungen, die Gemeinschaft mit der Christenversammlung und schon allein die Tatsache, daß wir unter Menschen leben — all das erlegt uns gewisse Pflichten auf. Wir empfangen etwas von anderen und sind ihnen dafür etwas schuldig. Damit wir den Verpflichtungen, die wir gegenüber Menschen haben, richtig nachkommen können, müssen wir in erster Linie die Stellung Jehovas anerkennen. Als Schöpfer ist er mit Recht der höchste Souverän, dem wir alles schulden. In einer Vision hörte der Apostel Johannes, wie 24 Älteste ausriefen: „Du bist würdig, Jehova, ja du, unser Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu empfangen, weil du alle Dinge erschaffen hast, und deines Willens wegen existierten sie und wurden sie erschaffen“ (Offenbarung 4:11). Wenn wir Jehova in ähnlicher Weise als den Höchsten anerkennen wollen, genügt es nicht, dies in Worten zum Ausdruck zu bringen. In all unseren Beziehungen können wir beweisen, daß wir uns dem Willen Gottes uns betreffend unterwerfen und Jesus Christus als unseren Herrn anerkennen.
„UM DES HERRN WILLEN“
3 Der Apostel Petrus legte diese erhabene Ansicht über den Hauptgrund für die Unterordnung des Christen unter menschliche Autorität sehr nachdrücklich dar. Er schrieb: „Unterwerft euch um des Herrn willen jeder menschlichen Schöpfung: es sei einem König als einem Höherstehenden, es sei Statthaltern als denen, die von ihm gesandt werden, um Übeltäter zu strafen, aber die zu loben, welche Gutes tun“ (1. Petrus 2:13, 14).
4 Die „menschlichen Schöpfungen“, denen wir uns unterwerfen sollten, sind die von Menschen eingesetzten obrigkeitlichen Gewalten. Es sind „menschliche Schöpfungen“, weil nicht Gott, sondern Menschen die Stellung eines Königs und die geringere Stellung eines Regenten oder Statthalters geschaffen haben. Der Höchste hat lediglich zugelassen, daß diese Stellungen ins Dasein kamen, und er duldet sie, da sie unter den gegenwärtigen Verhältnissen einem nützlichen Zweck dienen. Da die obrigkeitlichen Gewalten, die staatliche Autorität, durch Gottes Zulassung existieren, lehnen sich Personen, die gegen sie rebellieren, gegen die „Anordnung Gottes“ auf, denn Gott hat es noch nicht für passend erachtet, dieser Vorkehrung ein Ende zu machen und sie durch das himmlische Königreich seines Sohnes zu ersetzen (Römer 13:1, 2). In den Tagen des Apostels Petrus setzte der römische Kaiser oder Cäsar Statthalter ein, die die Angelegenheiten in den Provinzen des Reiches, wie zum Beispiel in Judäa, verwalteten. Diese Statthalter waren dem Kaiser direkt verantwortlich, und sie waren verpflichtet, in ihrem Zuständigkeitsbereich Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten. In Erfüllung ihrer Pflicht ‘straften sie Übeltäter’ — Räuber, Entführer, Diebe und Aufrührer. Aber sie ‘lobten auch die, welche Gutes taten’, das heißt, sie ehrten rechtschaffene Bürger, indem sie sie öffentlich als ehrenwerte Männer und Frauen anerkannten und ihre Person, ihr Eigentum und ihre Rechte schützten.
5 Christen werden jedoch nicht in erster Linie aufgefordert, sich unterzuordnen, um der Bestrafung zu entgehen oder sich „Lob“ zu verschaffen. Statt dessen tun sie es „um des Herrn willen“. Bei diesem Herrn handelt es sich um Jesus Christus, denn der Apostel Petrus bezeichnete ihn bereits vorher als solchen (1. Petrus 1:3). Der Sohn Gottes wird in der Heiligen Schrift als „Herr . . . sowohl über die Toten als auch die Lebenden“ bezeichnet (Römer 14:9). Daher nimmt er eine Stellung ein, wie sie noch nie ein menschlicher Herrscher eingenommen hat. Als ‘Herr über die Toten’ kann Jesus Christus sie herbeirufen, indem er sie zum Leben auferweckt. Die Herrschaft Jesu Christi geht noch weit darüber hinaus, daß er Gewalt über lebende und tote Menschen hat. Der Sohn Gottes sagte nach seiner eigenen Auferstehung: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden“ (Matthäus 28:18). Gewiß ist es daher weise, daß wir uns menschlichen Herrschern um dessentwillen unterwerfen, der weit größere Gewalt hat als sie.
6 Was ist damit gemeint, daß wir uns Menschen in hoher Regierungsstellung „um des Herrn willen“ unterwerfen? Die Tatsache, daß wir Jesus Christus als unseren Herrn anerkennen, soll die Triebkraft dafür sein, daß wir uns den Herrschern auf die richtige Weise unterwerfen. Gottes Sohn gab in dieser Hinsicht ein vollkommenes Beispiel. Er widersetzte sich nicht den Forderungen der staatlichen Autorität, und er lehrte auch nicht andere, dies zu tun. Statt dessen forderte er seine Zuhörer auf: „Wenn jemand, der unter Befehlsgewalt steht, dich für eine Meile zum Dienst zwingt, so gehe mit ihm zwei Meilen“ (Matthäus 5:41). „Zahlt . . . Cäsars Dinge Cäsar zurück“ (Matthäus 22:21).
7 Manchmal mag eine Regierung die Bürger ihres Landes auffordern, sich zu verschiedenen Zwecken registrieren zu lassen oder gewisse Bauvorhaben oder landwirtschaftliche Projekte einer Gemeinde zu unterstützen, vielleicht in Verbindung mit dem Bau von Straßen, Dämmen oder Schulen. (Vergleiche Lukas 2:1-3.) In all diesen Angelegenheiten muß natürlich das christliche Gewissen berücksichtigt werden. Sofern jedoch keine Streitfrage betroffen ist, durch die das biblisch geschulte Gewissen verletzt würde, kann es sich zur Förderung der „guten Botschaft“ auswirken, wenn der Christ soweit wie möglich seine Unterordnung und seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit bekundet. Es wäre völlig unangebracht, gegen bestimmte Projekte Stimmung zu machen oder gegen eine staatliche Stelle, ganz gleich auf welcher Ebene, regelrecht zu rebellieren. Die Bibel gebietet „Regierungen und Gewalten als Herrschern untertan und gehorsam zu sein, bereit zu sein für jedes gute Werk“. Ein streitsüchtiges, arrogantes Verhalten steht im Gegensatz zu der Lehre und dem Beispiel des Sohnes Gottes (Titus 3:1, 2).
„ALS SKLAVEN GOTTES“
8 Auf welche Weise eine angemessene Unterordnung die Sache der wahren Anbetung fördern kann, zeigt der Apostel Petrus mit den Worten: „Denn das ist der Wille Gottes, daß ihr durch Gutestun das Gerede der Unwissenheit der unvernünftigen Menschen zum Schweigen bringt“ (1. Petrus 2:15). Christen, die tun, was Herrscher als gut, anständig oder gesetzestreu ansehen, und gleichzeitig vor Gott ein gutes Gewissen bewahren, mögen gelobt werden. Dadurch werden unwissende Menschen zum Schweigen gebracht, die Dienern des Höchsten zu Unrecht vorwerfen mögen, stur, aufsässig, gesellschaftsfeindlich, aufrührerisch oder umstürzlerisch zu sein. Das lobenswerte Benehmen von Christen erweist sich somit als die beste Verteidigung gegen Schmähungen ihres guten Namens.
9 Bedeutet die Unterwerfung des Christen unter die Staatsgewalt jedoch niedrige Sklaverei oder völlige Unterwerfung? Die inspirierte Antwort lautet nein. Der Apostel Petrus schreibt nämlich weiter: „Seid gleich freien Menschen, und behaltet doch eure Freiheit nicht als einen Deckmantel für Schlechtigkeit, sondern als Sklaven Gottes“ (1. Petrus 2:16).
10 Als Christen sind wir von der Sklaverei der Sünde und des Todes befreit worden (Johannes 8:31-36). Gottes Sohn hat uns sogar die Furcht vor einem gewaltsamen Tod genommen — eine Furcht, durch die es Satan, dem Teufel, gelungen ist, die Menschen in Sklaverei zu halten und sie dazu zu bringen, diktatorische Befehle auszuführen, selbst wenn das für sie bedeutete, gegen ihr eigenes Gewissen zu handeln (Hebräer 2:14, 15). Da wir jedoch freie Menschen sind, können wir unser Gewissen nicht den Befehlen und Drohungen irgendeines Menschen oder einer Gruppe von Menschen unterwerfen. Wir unterordnen uns den Herrschern freiwillig und mit der Einschränkung, daß wir die Gebote Jehovas, des höchsten Souveräns, als höherstehend betrachten. Wir können nicht die niedrigen Sklaven irgendeines Menschen werden und jemandem bedingungslos gehorchen, ohne Rücksicht auf Gottes Gesetz. Wie der Apostel Petrus erklärte, sind Christen „Sklaven Gottes“. Wir sind daher gern bereit, den Wünschen der Obrigkeit nachzukommen, solange es keinen direkten Konflikt mit unserer Anbetung des Höchsten gibt. Sonst müssen wir den Standpunkt vertreten, den Petrus und andere Apostel vor dem obersten jüdischen Gerichtshof mit den Worten zum Ausdruck brachten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29).
FREIHEIT MIT EINSCHRÄNKUNGEN
11 Es wäre jedoch falsch, wenn wir so leben würden, als hätte die Regierung keine Autorität über uns, und wenn wir uns in Angelegenheiten widersetzen würden, in denen kein Widerspruch zu Gottes Gesetz besteht. Ein solch respektloses Verhalten wäre ein Mißbrauch unserer christlichen Freiheit. Die Freiheit, die wir genießen, wird dadurch eingeschränkt, daß wir Sklaven Gottes sind. Sie ist kein Freibrief dafür, alle Hemmungen über Bord zu werfen, Schlechtes zu tun oder Gesetze, die uns unangenehm sind, die aber dazu bestimmt sind, Menschenleben und die Umwelt zu schützen, verächtlich zu behandeln. Statt dessen sollten wir durch unser Verhalten beweisen, daß wir den guten Zweck schätzen, zu dem Verkehrsgesetze, Bestimmungen gegen die Umweltverschmutzung, Jagd- und Angelverbote und dergleichen erlassen worden sind.
12 Ja, wir haben Verpflichtungen anderen gegenüber. Die Natur dieser Pflichten wird durch das besondere Verhältnis beeinflußt, das wir zu Jehova Gott und zu unseren Mitmenschen haben. Der Apostel Petrus führt einige dieser Verpflichtungen auf und ermahnt seine Leser: „Ehret Menschen von allen Arten, habt Liebe zur ganzen Bruderschaft, habt Gottesfurcht, ehret den König“ (1. Petrus 2:17).
13 Alle Menschen sind ein Ergebnis der Schöpfung Gottes und sind mit dem kostbaren Blut Jesu Christi erkauft worden. Deshalb erweisen wir ihnen zu Recht Ehre und behandeln sie respektvoll und unparteiisch (Apostelgeschichte 10:34, 35; 1. Timotheus 2:5, 6). Die gesamte „Bruderschaft“ verdient jedoch weit mehr als nur den formellen Respekt, der den Menschen im allgemeinen zusteht. Unseren Brüdern schulden wir zusätzlich tiefe Liebe und Zuneigung. Außerdem sollte einem irdischen Souverän und untergeordneten Amtsträgern zwar die Ehre erwiesen werden, die ihre Stellung erfordert, doch allein Gott, der Höchste, verdient unsere Ehrfurcht und unsere Anbetung. Daher dürfen wir einem Menschen nur so viel Ehre zollen, wie es eine angemessene Achtung vor Jehova Gott und seinen Geboten zuläßt. Zum Beispiel ist nichts dagegen einzuwenden, einen Herrscher mit seinem Titel anzureden, solange ihm dieser Titel keine Ehre zuschreibt, die allein Gott gebührt. Sterbliche Menschen sind jedoch für Christen keine Retter, und es kommen auch nicht alle Segnungen durch sie (Psalm 146:3, 4; Jesaja 33:22; Apostelgeschichte 4:12; Philipper 2:9-11). Ein wahrer Christ redet daher Menschen nicht so an, daß seine Gottesfurcht in Zweifel gezogen wird und Herrscher weit über das hinaus erhöht werden, was ihre Stellung verlangt.
VERDIENEN ALLE AMTSTRÄGER EHRE?
14 Angesichts des biblischen Gebots, Herrscher zu ehren, mögen einige Personen mit Bezug auf einen bestimmten Amtsträger sagen: „Wie kann ich einen korrupten Menschen achten oder ehren?“ Hierbei müssen wir beachten, daß nicht der sittliche Ruf des Amtsträgers die Grundlage für die Ehrerbietung ist. Vielmehr verlangt die Autorität, die er darstellt und ausübt, eine gewisse Achtung. Hätte keiner Achtung vor der rechtmäßig eingesetzten Autorität, so gäbe es Anarchie, und das wäre zum Schaden für die Gesellschaft, auch für Christen.
15 Das Verhalten des Apostels Paulus gegenüber Amtspersonen ist ein Beispiel dafür, daß die menschlichen Eigenschaften eines Herrschers nichts mit der Ehre zu tun haben, die ihm erwiesen werden sollte. Der Geschichtsschreiber Tacitus beschrieb den römischen Statthalter Felix als einen Mann, der „glaubte, sich in seiner hohen Stellung jede Schändlichkeit erlauben zu dürfen“, und der „in jeglicher Form von Grausamkeit und Willkür das Recht eines Königs in dem Geiste eines Sklaven ausübte“ (Annalen, XII, 54; Historien, V, 9). Trotzdem leitete Paulus aus Achtung vor dem Amt, das Felix bekleidete, seine Verteidigungsrede vor diesem Mann mit den Worten ein: „Da ich wohl weiß, daß diese Nation dich seit vielen Jahren als Richter gehabt hat, bin ich bereit, zu meiner Verteidigung über die Dinge, die mich betreffen, zu sprechen“ (Apostelgeschichte 24:10). Und obwohl König Herodes Agrippa II. in Blutschande lebte, erwies Paulus auch ihm die gebührende Ehre, indem er sagte: „Ich erachte mich glücklich, König Agrippa, daß ich mich heute vor dir wegen all der Dinge, deren ich von den Juden angeklagt bin, verteidigen darf, besonders da du über alle Bräuche wie auch Streitfragen unter den Juden bestens Bescheid weißt“ (Apostelgeschichte 26:2, 3). Und obwohl Statthalter Festus ein Götzendiener war, redete ihn Paulus dennoch mit „Exzellenz“ an (Apostelgeschichte 26:25).
STEUERN ZAHLEN
16 Christen sollten nicht nur Amtspersonen die Ehre erweisen, die ihnen wegen ihrer Stellung gebührt, sondern Gott gebietet ihnen auch, gewissenhaft Steuern zu zahlen. Wir lesen in der Bibel: „Erstattet allen, was ihnen gebührt: dem, der die Steuer verlangt, die Steuer; dem, der den Tribut verlangt, den Tribut; dem, der Furcht verlangt [aufgrund seiner Autorität, z. B. seiner Macht über Leben und Tod], die Furcht; dem, der Ehre verlangt, die Ehre“ (Römer 13:7). Weshalb ist es richtig, Steuern zu zahlen und wahrheitsgemäße Angaben über sein Einkommen zu machen?
17 Die staatlichen Instanzen leisten wichtige Dienste, um die Sicherheit und das Wohl ihrer Untertanen zu gewährleisten. Dazu gehören die Instandhaltung der Straßen, die Unterhaltung der Vollstreckungsorgane, der Gerichte der Schulen, des Gesundheitswesens, der Post und dergleichen. Für die geleisteten Dienste steht dem Staat eine Entschädigung zu. Christen betrachten das Zahlen von Steuern oder Abgaben somit richtigerweise genauso wie das Zahlen einer Schuld. Wie die staatlichen Instanzen danach die empfangenen Steuern verwenden, ist nicht die Verantwortung des Christen. Der Mißbrauch von Steuern oder Abgaben durch Amtsträger berechtigt den Christen nicht, die Zahlung seiner Schuld zu verweigern. Unter der gegenwärtigen Ordnung benötigt er die Dienste des Staates und kann daher mit gutem Gewissen bezahlen, was verlangt wird. Wenn man einer Einzelperson eine Schuld zahlen muß, wird diese Schuld nicht hinfällig, nur weil der Empfänger das Geld voraussichtlich zu unrechten Zwecken gebraucht. Ähnlich ist ein Christ nicht von seiner Pflicht entbunden, Steuern und Abgaben zu zahlen, ganz gleich, was die Regierung damit tut. Er sollte den gesetzlichen Erfordernissen auf vorbildliche Weise nachkommen, indem er sein Einkommen wahrheitsgemäß angibt oder den Kauf von steuerpflichtigen Objekten meldet. Wenn er dies gewissenhaft tut, wird vermieden, daß auf ihn und die Christenversammlung Schmach kommt. Auch wird dadurch zur Ehre Gottes und Christi die wahre Anbetung in ein günstiges Licht gerückt.
ARBEITGEBER-ARBEITNEHMER-VERHÄLTNIS
18 Das Verhältnis des Christen zur staatlichen Autorität ist nicht das einzige Verhältnis, das eine angemessene Unterordnung verlangt. An seinem Arbeitsplatz mag er beispielsweise einem Vorarbeiter oder einem Abteilungsleiter verantwortlich sein. Im ersten Jahrhundert, als im Römischen Reich die Sklaverei üblich war, gab es viele Christen, die als Sklaven oder Hausknechte arbeiteten. In Gottes Wort werden daher passenderweise ihre Pflichten gegenüber ihren Herren beschrieben. Wir heute können die Verhaltensgrundsätze, die für das Verhältnis zwischen Herr und Sklave galten, auf das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer anwenden.
19 Hausknechten gab der Apostel Petrus den folgenden Rat:
„Hausknechte seien ihren Gebietern mit aller gebührenden Furcht untertan, nicht nur den guten und vernünftigen, sondern auch denen, die schwer zufriedenzustellen sind. Denn wenn jemand wegen des Gewissens vor Gott unter Betrübnissen ausharrt und ungerechterweise leidet, so ist das etwas Annehmliches. Denn welches Verdienst liegt darin, wenn ihr, sofern ihr sündigt und geschlagen werdet, ausharrt? Harrt ihr aber aus, wenn ihr Gutes tut und leidet, so ist das bei Gott etwas Annehmliches“ (1. Petrus 2:18-20).
20 Was war mit dem Befolgen dieses Rates verbunden? Während der Christ seinen Verpflichtungen als Sklave nachkam, sollte er seinem Herrn gegenüber eine angemessene Furcht oder Achtung bekunden in dem Wunsch, ihm nicht zu mißfallen. Diese Achtung sollte er seinem Herrn sogar dann erweisen, wenn dieser rücksichtslos, hart oder unvernünftig war. Vielleicht war sein Herr ein Mann, der auch Arbeiten kritisierte, die gut verrichtet worden waren. Er mag von seinem christlichen Sklaven Dinge gefordert haben, die im Widerspruch zu Gottes Gesetz standen. Der christliche Sklave, der treu dem Gebot seines gottgefälligen Gewissens folgte, mußte vielleicht ungerechterweise leiden, weil er sich geweigert hatte, für seinen Herrn zu lügen oder zu stehlen. Auch bei anderen Gelegenheiten mag der Sklave mißhandelt und beschimpft worden sein.
21 In Übereinstimmung mit dem Rat des Petrus würde sich ein christlicher Sklave nicht gegen seinen strengen Herrn auflehnen. Er würde seine Arbeit gewissenhaft fortsetzen und Mißhandlungen geduldig ertragen. Das wäre in Gottes Augen annehmbar, denn eine solche Handlungsweise würde kein schlechtes Licht auf das Christentum werfen. Andere könnten sehen, daß die wahre Anbetung einen guten Einfluß auf den Sklaven hatte. Das könnte sie dazu veranlassen, sich mit dem Christentum näher zu beschäftigen, um herauszufinden, wieso ein mißhandelter Sklave eine solch lobenswerte Selbstbeherrschung üben konnte. Würde dagegen ein Sklave seinem Herrn Unrecht antun und dafür streng gezüchtigt werden, dann sähe niemand ein besonderes Verdienst darin, wenn er die Strafe ruhig auf sich nähme.
22 Heute mag ein Christ, der am Arbeitsplatz einer besonders prüfungsreichen Situation ausgesetzt ist, eine andere Beschäftigung suchen können. Das ist jedoch nicht immer möglich. Er arbeitet vielleicht unter Vertrag oder ist gezwungen, unter ungünstigen Bedingungen zu arbeiten, weil einfach keine anderen Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Seine Situation mag sich daher nur sehr wenig von der eines Hausknechtes im ersten Jahrhundert unterscheiden, der nicht von einem unvernünftigen Herrn weggehen konnte. Solange daher ein Christ in einem Arbeitsverhältnis steht, sollte er sein Äußerstes tun, um Qualitätsarbeit zu leisten, und geduldig und ohne Murren Unannehmlichkeiten auf sich nehmen, die nicht durch schriftgemäße Mittel abzustellen sind. Er sollte seinen Arbeitgeber auch weiterhin mit gebührendem Respekt behandeln.
JESU BEISPIEL — EINE ERMUNTERUNG
23 Natürlich ist es für niemanden leicht, Ungerechtigkeiten zu ertragen. Glücklicherweise haben wir jedoch ein vollkommenes Vorbild, nämlich unseren Herrn Jesus Christus. Sein Beispiel kann uns eine echte Ermunterung sein Der Apostel Petrus tröstete mißhandelte christliche Sklaven, indem er sie auf das Beispiel Jesu hinwies und sagte:
„In der Tat, zu diesem Lauf wurdet ihr berufen, weil auch Christus für euch gelitten hat, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolgt. Er beging keine Sünde, noch wurde Trug in seinem Munde gefunden. Als er beschimpft wurde, gab er nicht schimpfend zurück. Als er litt begann er nicht zu drohen, sondern übergab sich weiterhin dem, der gerecht richtet“ (1. Petrus 2:21-23).
24 Der Apostel erinnerte christliche Sklaven somit daran, daß ein Grund, weshalb sie zu Jüngern Jesu Christi berufen worden waren, darin bestand, daß sie einen ähnlichen Geist bekunden sollten wie er, während sie zu Unrecht leiden mußten. Jesus Christus mußte besonders am letzten Tag seines irdischen Lebens viel ertragen. Er wurde geohrfeigt, mit Fäusten geschlagen, angespuckt, mit einer Peitsche gegeißelt (die wahrscheinlich mit Bleistücken, Knochensplittern oder Stacheln versehen war, die das Fleisch aufreißen sollten), und schließlich wurde er wie der schlimmste Verbrecher an einen Pfahl genagelt. Dennoch unterwarf er sich all diesen Erniedrigungen und beschimpfte oder bedrohte kein einziges Mal die Männer, die ihn ungerechtfertigterweise so behandelten. Jesus Christus wußte, daß er ein untadeliges Leben geführt hatte, aber er tat nichts, um sich zu rechtfertigen. Er übergab seinen Fall dem Vater in der Zuversicht, daß sein Gott und Vater ein gerechtes Urteil zu seinen Gunsten fällen würde. Auch wir können sicher sein, daß der Allmächtige all die Ungerechtigkeiten zur Kenntnis nimmt, die wir erleiden mögen. Er wird den gerechten Ausgleich schaffen, vorausgesetzt, wir harren weiterhin geduldig unter Leiden aus. Wenn sogar der sündenlose Sohn Gottes bereit war, Mißhandlungen zu erdulden, haben wir als seine Nachfolger bestimmt noch mehr Grund, dies zu tun, wenn wir bedenken, daß wir sündige Geschöpfe sind.
25 Die Leiden, die Jesus Christus durchmachte, wirkten sich tatsächlich zu unserem Nutzen aus, und das gibt uns zusätzlichen Grund, ihn nachzuahmen. Dieser Gesichtspunkt wird in den weiteren Worten des Apostels Petrus hervorgehoben:
„Er selbst trug unsere Sünden in seinem eigenen Leibe an den Stamm hinauf, damit wir mit Sünden nichts mehr zu tun hätten und der Gerechtigkeit leben könnten. Und ,durch seine Striemen wurdet ihr geheilt‘. Denn ihr seid wie Schafe gewesen, die irregingen, ihr habt jetzt aber zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen zurückgefunden“ (1. Petrus 2:24, 25).
26 Da wir Sünder sind, verdienen wir die Gabe des Lebens nicht. Die Bibel sagt: „Der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod“ (Römer 6:23). Jesus Christus nahm jedoch bereitwillig die Strafe für unsere Sünden auf sich und starb wie ein schuldloses, geduldiges Lamm zu unseren Gunsten einen Opfertod. Dadurch, daß Gottes Sohn die Strafe eines schändlichen Todes an einem Pfahl erlitt, ermöglichte er es gläubigen Menschen, von der Sünde befreit zu werden und ein gerechtes Leben zu beginnen. Wenn wir bedenken, was Jesus Christus für uns erlitten hat, sollten wir uns bestimmt bewogen fühlen, tiefe Wertschätzung zu bekunden. Das erfordert, daß wir Jesus auf allen Gebieten des Lebens nachahmen, auch in bezug auf die Bereitschaft, um der Gerechtigkeit willen Mißhandlungen auf uns zu nehmen. Immer wenn wir ungerecht behandelt werden, sollten wir an die Leiden unseres Herrn denken.
27 Diese Überlegungen können uns die Notwendigkeit einprägen, uns nach dem Beispiel Christi auszurichten, so daß wir nicht den Zweck der großen Leiden verfehlen, die er für uns auf sich nahm. In unserem sündigen Zustand waren wir in einer bedauernswerten Lage, wir waren mit umherirrenden Schafen zu vergleichen, denen die Leitung eines liebevollen Hirten fehlte. Das lag daran, daß wir als Sünder von unserem großen Hirten, Jehova Gott, entfremdet waren. Doch aufgrund des Opfers Jesu und unseres Glaubens daran sind wir mit ihm versöhnt worden (Kolosser 1:21-23). Wir sind daher unter die liebevolle Fürsorge, den Schutz und die Leitung des Aufsehers unserer Seelen, Jehovas Gottes, und seines „Oberhirten“, Jesu Christi, gekommen (1. Petrus 5:2-4). Daher könnte wirklich kein Leiden zu schwer zu ertragen sein, wenn wir unsere Wertschätzung für das beweisen wollen, was Jesus Christus getan hat. Die Leiden, die Christus um unsertwillen erlitt, übersteigen bei weitem jede Mißhandlung, die wir um seinetwillen erleiden mögen!
ARBEITSVERHÄLTNISSE MIT GLÄUBIGEN
28 Nicht alle christlichen Sklaven des ersten Jahrhunderts hatten jedoch unvernünftige Herren, unter denen sie Mißhandlungen erleiden mußten. Aufgrund der damals bestehenden sozialen Verhältnisse hielten sogar einige Christen Sklaven. Wenn sowohl der Sklave als auch sein Herr Jünger des Sohnes Gottes waren, mußten beide ihr geistiges Verhältnis im richtigen Licht sehen. An Sklaven mit gläubigen Gebietern richtete der Apostel Paulus die Ermahnung: „Überdies mögen die, die gläubige Gebieter haben, nicht auf sie herabblicken, weil sie Brüder sind. Im Gegenteil, sie mögen um so bereitwilliger Sklaven sein, weil die, die den Nutzen ihres guten Dienstes empfangen, Gläubige und Geliebte sind“ (1. Timotheus 6:2).
29 Weshalb war dieser Rat nötig? Der gläubige Sklave war ein Miterbe Christi und stand daher mit seinem gläubigen Gebieter in geistiger Hinsicht auf gleicher Stufe. Folglich mußte sich der Sklave davor hüten, zu dem Schluß zu kommen, diese Gleichheit in geistiger Hinsicht mache das Verhältnis, das in weltlicher Hinsicht zwischen ihnen bestand, sowie die Autorität seines Herrn zunichte. Eine solche Einstellung hätte leicht dazu führen können, daß ein Sklave seinen Herrn ausgenutzt hätte und seinen Pflichten nicht auf die bestmögliche Weise nachgekommen wäre. Paulus setzte sich durch seinen Rat mit den falschen Schlußfolgerungen auseinander, die Sklaven aufgrund ihres brüderlichen Verhältnisses zu anderen Gliedern der Versammlung gezogen haben mögen. Gerade weil sie zu ihren Herren in einem solchen Verhältnis standen, hatten sie erst recht Grund, ihre Pflichten vorbildlich zu erfüllen. Sie hatten das Vorrecht, etwas für einen christlichen Bruder zu tun, und das hätte ihnen große Freude bereiten sollen.
30 Ähnlich verhält es sich heute, wenn ein Christ unter der Leitung eines gläubigen Vorgesetzten arbeitet oder bei einem Gläubigen angestellt ist. Er sollte den Wunsch haben, sein Bestes zu tun. Schließlich ist es sein Bruder, der aus seiner Arbeit Nutzen zieht. Würde er schlechte Arbeit leisten oder sich keine Mühe geben, so würde er seinen Bruder enttäuschen und ihm Anlaß geben, sich zu ärgern (Sprüche 10:26). Welch eine Lieblosigkeit wäre dies doch gegenüber dem Bruder, den zu lieben er verpflichtet ist! (1. Johannes 4:11).
31 Christliche Herren oder Arbeitgeber ihrerseits durften nicht aus den Augen verlieren, daß auch sie einen Herrn hatten, Christus. Die Anerkennung ihrer Verantwortung gegenüber Gottes Sohn sollte sich darauf auswirken, wie sie ihre Sklaven oder Arbeiter behandelten. Diesbezüglich schrieb der Apostel Paulus: „Ihr Herren, teilt weiterhin das aus, was euren Sklaven gegenüber gerecht und was billig ist, da ihr wißt, daß auch ihr einen Herrn im Himmel habt“ (Kolosser 4:1).
32 Wenn ein christlicher Bruder für uns arbeitet oder uns gewisse Dienste leistet, vielleicht als Arzt, Rechtsanwalt, Elektriker, Tischler, Klempner oder Monteur, sollten wir ihn bestimmt gebührend entschädigen. Es wäre sicher nicht angebracht, unser geistiges Verhältnis auszunutzen, indem wir einen christlichen Bruder mit der Bezahlung hinhielten, während wir einen großen Teil unseres Verdienstes für Unterhaltung, Luxus oder teure Urlaubsreisen ausgäben. Sollten wir unseren Glaubensbrüdern in geschäftlichen Angelegenheiten nicht das geben, was ihnen zusteht? Es ist bestimmt etwas Gutes, wenn wir unseren Brüdern dadurch helfen können, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn uns ein besonderes Entgegenkommen gezeigt wird, sollten wir dies wirklich schätzen. Wir sollten erkennen, daß unsere Glaubensbrüder nicht verpflichtet sind, für uns einen besonderen Preis zu machen oder uns anderen gegenüber zu bevorzugen. In all diesen Angelegenheiten können wir daher beweisen, daß wir alles so tun möchten, daß wir unserem himmlischen Haupt, Gottes Sohn, wohlgefällig sind.
DIE UNTERORDNUNG DER FRAU
33 Die Ehe ist ein weiteres Verhältnis, das die Unterordnung unter ein Haupt verlangt. Petrus verbindet daher seine Abhandlung über die Unterordnung der Frau mit seiner vorausgehenden Ermahnung, unter widrigen Umständen untertan zu sein, indem er mit einem griechischen Wort beginnt, das „ebenso“ bedeutet. Wir lesen:
„Ebenso ihr Ehefrauen, seid den eigenen Männern untertan, damit sie, wenn irgendwelche dem Wort ungehorsam sind, durch den Wandel ihrer Frauen ohne ein Wort gewonnen werden mögen, weil sie Augenzeugen ihres keuschen Wandels, verbunden mit tiefem Respekt, gewesen sind“ (1. Petrus 3:1, 2).
34 Die hier erwähnten Umstände, unter denen eine christliche Frau untertan sein soll, sind sehr ungünstig. Wenn ein Ehemann die Grundsätze des Wortes Gottes nicht annimmt, kann es sein, daß er seiner christlichen Frau das Leben sehr schwer macht, indem er sie hart und unvernünftig behandelt. Das entbindet sie aber nicht von der Pflicht, ihren Mann als Haupt der Familie anzuerkennen. Solange daher seine Forderungen Gottes Gesetz nicht widersprechen, sollte eine christliche Ehefrau ihr Äußerstes tun, um ihrem Mann wohlzugefallen.
35 Wie der Apostel Petrus erklärte, kann sie ihrem Mann durch ihr gutes Beispiel möglicherweise helfen, gläubig zu werden. Wenn eine Ehefrau ihren Mann auf diese Weise „ohne ein Wort“ gewinnt, bedeutet das jedoch nicht, daß sie nie mit ihm über biblische Gedanken sprechen würde, aber sie wird ihre lobenswerten Taten lauter sprechen lassen als Worte. Ihr Mann wird dann sehen können, daß sie keusch oder rein im Reden und Handeln ist und daß sie tiefen Respekt vor ihm hat.
36 Das, was der Apostel Paulus über Frauen schrieb, vermittelt noch weitere Einzelheiten darüber, was von einer christlichen Frau erwartet wird. In seinem Brief an Titus schrieb er:
„Ebenso seien die betagten Frauen von ehrerbietigem Benehmen, nicht verleumderisch, auch nicht vielem Wein versklavt, Lehrerinnen des Guten, damit sie die jungen Frauen zur Besonnenheit bringen, so daß sie ihre Männer lieben, ihre Kinder lieben, gesunden Sinnes seien, keusch, im Hause arbeiten, gut seien, sich den eigenen Männern unterwerfen, damit vom Worte Gottes nicht lästerlich geredet werde“ (Titus 2:3-5).
37 Gemäß dieser Ermahnung sollte sich eine Frau gewissenhaft bemühen, durch ihr Verhalten zu beweisen, daß sie verstanden hat, daß ihr ganzer Lebenswandel von Jehova Gott und dem Herrn Jesus Christus beachtet wird. Sie wird sich anstrengen, ihre Zunge so zu gebrauchen, daß sie andere erbaut und ermuntert, statt daß sie andere verleumdet oder schädliches Geschwätz verbreitet. Es gehört sich bestimmt, im Essen und Trinken mäßig zu sein. Als Ehefrau und Mutter sollte die christliche Frau vorbildlich im Erweisen von Liebe sein. Sie sollte darauf achten, daß sie nahrhafte Mahlzeiten zubereitet und daß die Wohnung schön und sauber bleibt. Ihre Liebe zu ihrem Mann und zu ihren Kindern kann sie unter anderem dadurch zeigen, daß sie bereit ist, die Interessen ihrer Familie ihren eigenen voranzustellen. Der Ehemann sollte keine Anzeichen dafür finden können, daß seine Frau ihre Pflichten vernachlässigt. Statt dessen sollte er sehen können, daß sie im Vergleich zu ungläubigen Frauen wirklich vorbildlich ist.
EINE AUSGEGLICHENE ANSICHT ÜBER DIE ÄUSSERE ERSCHEINUNG
38 Wichtig ist auch, daß die Frau eine ausgeglichene Ansicht über ihre äußere Erscheinung hat. Der Apostel Petrus legte Nachdruck darauf, daß eine christliche Ehefrau nicht in erster Linie darauf achten sollte, daß sie durch auffälligen äußeren Schmuck attraktiv wirkt. Er schrieb: „Euer Schmuck bestehe nicht im äußerlichen Flechten der Haare und im Anlegen goldener Schmucksachen oder im Tragen äußerer Kleider“ (1. Petrus 3:3). Im ersten Jahrhundert verwandten Frauen viel Zeit und Mühe darauf, ihr langes Haar zu auffälligen Frisuren zu flechten, zum Beispiel in Form einer Harfe, einer Trompete, eines Kranzes oder einer Krone. Außerdem schmückten sie sich mit reich verzierten Gewändern und mit vielen goldenen Ketten, Ringen und Armspangen. Für eine christliche Frau war es ungehörig, buchstäblichem Schmuck solch übertriebene Aufmerksamkeit zu schenken, da sie dadurch den Eindruck vermittelt hätte, das Wichtigste in ihrem Leben sei ihre eigene Person und nicht das Bemühen, Jehova Gott und dem Herrn Jesus Christus wohlzugefallen. Außerdem sind Frauen, die gern auffallen möchten und modebewußt sind, oft stolz, neidisch und eingebildet, und das kann sie ihres Herzensfriedens berauben, der auf einem ruhigen Geist beruht, und kann zu Frustration und Reizbarkeit führen.
39 Das bedeutet jedoch nicht, daß eine christliche Ehefrau überhaupt nicht auf ihr Äußeres achten sollte. Als der Apostel Paulus einen ähnlichen Rat gegen auffällige Kleidung gab, sagte er auch: „Ebenso möchte ich, daß sich die Frauen in wohlgeordnetem Kleide mit Bescheidenheit und gesundem Sinn schmücken“ (1. Timotheus 2:9). Eine christliche Ehefrau sollte somit darauf achten, daß sie ihrem Ehemann keinen unansehnlichen Anblick bietet, indem sie in bezug auf ihre Kleidung, ihre Frisur und ihr sonstiges Äußeres nachlässig ist. Außerdem heißt es in der Bibel, die Frau sei „des Mannes Herrlichkeit“ (1. Korinther 11:7). Bestimmt ist eine faule, ungepflegte Frau nicht ihres Mannes Herrlichkeit. Sie macht ihm keine Ehre, sondern schadet vielmehr seinem Ansehen. Und wenn der Mann in vernünftigem Maße Wert auf sein eigenes Äußeres legt, kann ihn die Schlampigkeit seiner Ehefrau sehr zum Zorn reizen. Daher ist es sehr zu wünschen, daß eine christliche Frau durch ihre Kleidung und ihren Schmuck verrät, daß sie gutes Unterscheidungsvermögen bekundet, indem sie das auswählt, was bescheiden oder schicklich ist und ihr steht.
‘DER STILLE UND MILDE GEIST’
40 Trotz alledem liegt die wahre Schönheit einer Frau in dem, was sie im Herzen ist. Der Apostel Petrus gab Frauen daher den weisen Rat: „[Euer Schmuck] sei die verborgene Person des Herzens im unvergänglichen Gewand des stillen und milden Geistes, der in den Augen Gottes von großem Werte ist“ (1. Petrus 3:4). Dieser ‘stille und milde Geist’ ist jedoch nicht mit einer äußeren Liebenswürdigkeit zu verwechseln. Zum Beispiel mag eine Frau sehr sanft reden und so tun, als füge sie sich den Wünschen des Familienhauptes. Im Herzen aber mag sie darauf bedacht sein, über ihren Mann zu dominieren, indem sie rebellisch ist, intrigiert und ihn hintergeht.
41 Bei einer Frau, die wirklich den ‘stillen und milden Geist’ besitzt, ist dieser demütige Geist ein Spiegelbild ihrer wahren Persönlichkeit. Wie kann eine Frau feststellen, ob dieser „Geist“ ein Bestandteil ihres ständigen Schmuckes ist? Sie könnte sich fragen: „Was tue ich, wenn mein Mann gelegentlich gedankenlos oder unvernünftig ist oder sich vor seiner Verantwortung drückt? Brause ich dann auf, gerate in Wut und mache ihm heftige Vorwürfe? Oder bemühe ich mich gewöhnlich, innerlich ruhig zu bleiben und eine offene Konfrontation zu vermeiden?“ Eine Frau, die einen ‘stillen und milden Geist’ hat, ist nicht lediglich nach außen hin friedlich, in ihrem Innern aber wie ein Vulkan, der jeden Augenblick ausbrechen kann. Nein, auch unter unangenehmen Umständen bemüht sie sich, sowohl äußerlich als auch innerlich ruhig und beherrscht zu bleiben, so daß Beobachter von ihrer inneren Stärke und ihrem Verhalten tief beeindruckt sind.
42 Ein solch ‘stiller und milder Geist’ zeichnete gottesfürchtige Frauen in vorchristlicher Zeit aus. Darauf machte der Apostel Petrus aufmerksam, indem er schrieb:
„Denn so pflegten sich einst auch die heiligen Frauen zu schmücken, die auf Gott hofften, indem sie sich ihren eigenen Männern unterwarfen, wie Sara dem Abraham zu gehorchen pflegte, indem sie ihn ,Herr‘ nannte. Und ihr seid ihre Kinder geworden, vorausgesetzt, ihr tut weiterhin Gutes und fürchtet keinerlei Ursache des Schreckens“ (1. Petrus 3:5, 6).
43 Als eine der „heiligen Frauen“ der vorchristlichen Zeit setzte Sara ihre Hoffnung und ihr Vertrauen auf Jehova. Im Gegensatz zu Lots Frau, die sich sehnsüchtig nach Sodom umblickte und deshalb umkam, gab Sara bereitwillig die Annehmlichkeiten der Stadt Ur auf und wohnte mit ihrem Mann Abraham für den Rest ihres Lebens in Zelten. Zusammen mit Abraham blickte sie einer bleibenden Wohnstätte unter Gottes Herrschaft entgegen (Hebräer 11:8-12). Bestimmt legte Sara keinen übertriebenen Wert auf materielle Besitztümer und Annehmlichkeiten. Sie verriet durch ihre Lebensweise, daß sie geistig gesinnt war. Sara wußte, daß Gott sie zur Zeit der Auferstehung reich belohnen würde. Ähnlich haben es sich christliche Frauen auch heute zu ihrem Lebensziel gemacht, Jehova Gott wohlzugefallen. (Vergleiche Sprüche 31:30.)
44 Die schöne Sara hatte tiefen Respekt vor ihrem Mann. Als einmal unerwartet Gäste eintrafen, zögerte Abraham nicht, zu seiner treuen Gefährtin zu sagen: „Eile! Hole drei Sea-Maß [22 Liter] Feinmehl, knete den Teig und mache runde Kuchen!“ (1. Mose 18:6). Noch am gleichen Tag bezeichnete Sara Abraham als ihren „Herrn“. Da sie dies zu sich selbst sagte und nicht vor den Ohren anderer, zeigt dies deutlich, daß sie ihrem Mann von Herzen untertan war (1. Mose 18:12).
45 Sara war jedoch keine schwache Persönlichkeit. Als sie merkte, daß Ismael, der Sohn der ägyptischen Sklavin Hagar, über ihren eigenen Sohn Isaak „spottlachte“, sagte sie sehr energisch zu Abraham: „Treibe diese Sklavin und ihren Sohn hinaus, denn der Sohn dieser Sklavin wird nicht Erbe sein mit meinem Sohn, mit Isaak!“ Daß Sara hier eine nachdrückliche Bitte an Abraham richtete, aber nicht ungehörig fordernd oder befehlend auftrat, geht daraus hervor, daß Jehova Saras Bitte guthieß. Der Allmächtige nahm die im richtigen Geist vorgetragene Bitte wahr und wies Abraham an, ihr zu entsprechen (1. Mose 21:9-12).
46 Genauso braucht eine unterwürfige christliche Frau nicht „ohne Rückgrat“ oder eine schwache Persönlichkeit zu sein. Sie kann ruhig ihre feste persönliche Meinung zum Ausdruck bringen und von sich aus gewisse Angelegenheiten regeln, die für das Glück der Familie von Bedeutung sind. Sie wird sich aber bemühen, die Wünsche und Gefühle ihres Mannes zu berücksichtigen. Sie wird sich davon leiten lassen, wenn sie einkauft, die Wohnung schmückt oder sich anderer Haushaltsangelegenheiten annimmt. Wenn sie nicht weiß, wie ihr Mann über eine bestimmte Unternehmung oder einen größeren Kauf denkt, kann sie Probleme vermeiden, indem sie sich vorher mit ihm berät. Dadurch, daß sie sich bemüht, ihren Pflichten als Ehefrau auf gottgefällige Weise nachzukommen, wird sie auch ihrem Mann gefallen und ihm keinen stichhaltigen Grund geben, sie zu kritisieren. Eine solche Frau erwirbt sich in der Familie gewöhnlich eine Ehrenstellung. Sie befindet sich dann in der gleichen Situation wie die in Sprüche 31:11, 28 beschriebene tüchtige Ehefrau: „Auf sie hat das Herz ihres Besitzers vertraut . . . Ihre Söhne sind aufgestanden und haben sie glücklich gepriesen; ihr Besitzer steht auf, und er preist sie.“ Ein Ehemann, der darauf vertraut, daß seine Frau weise handeln und das Wohl der Familie nicht gefährden wird, sieht sich nicht veranlaßt, eine Menge Regeln aufzustellen, um unweisen Handlungen vorzubeugen. Zwischen beiden wird ein gutes Einvernehmen herrschen. Es wird ihr Freude bereiten, zur Erledigung von Familienangelegenheiten von ihren Fähigkeiten und ihrer Initiative vollen Gebrauch zu machen.
47 Um eine gottesfürchtige Frau im biblischen Sinne zu sein, muß eine christliche Ehefrau fleißig und in der Lage sein, von sich aus anderen zu helfen. Sie wird daher keine Frau sein, die praktisch im Schatten ihres Mannes steht. (Vergleiche Sprüche 31:13-22, 24, 27.) Das geht aus der Beschreibung christlicher Frauen im ersten Jahrhundert hervor, die dafür in Frage kamen, auf eine besondere Liste gesetzt zu werden. Wir lesen: „Eine Witwe trage man in die Liste ein, wenn sie nicht weniger als sechzig Jahre alt ist, die e i n e s Mannes Ehefrau war, der man das Zeugnis vortrefflicher Werke gibt, wenn sie Kinder aufgezogen, wenn sie Fremde gastlich aufgenommen, wenn sie Heiligen die Füße gewaschen, wenn sie Bedrängten Hilfe geleistet hat und wenn sie fleißig jedem guten Werk nachgegangen ist“ (1. Timotheus 5:9, 10). Beachte, daß ihre vortrefflichen Werke bis in die Zeit zurückreichen, in der sie „e i n e s Mannes Ehefrau“ war. Wir sollten daher einen ‘stillen und milden Geist’ nicht mit einem Mangel an Initiative und Fleiß verwechseln.
WIE SICH EIN CHRISTUSÄHNLICHER GEIST AUSWIRKT
48 Da Christus ein Vorbild für all seine Jünger ist, wird sich eine christliche Ehefrau bemühen wollen, ihn auch unter ungünstigen Umständen nachzuahmen (1. Petrus 2:21). Das erfordert, daß sie in der Beurteilung ihrer Worte und Handlungen ehrlich mit sich selbst ist. Wenn sie dann gebetsvoll das Beispiel Jesu Christi betrachtet und Jehova Gott ständig um die Hilfe seines Geistes bittet, damit sie eine bessere Ehefrau wird, wird sie immer mehr „Christi Sinn“ erlangen (1. Korinther 2:16). Ihre Fortschritte werden anderen offenbar werden. Je mehr wir nämlich über die vortrefflichen Eigenschaften und die lobenswerten Handlungen jemandes nachdenken, den wir lieben, desto mehr möchten wir wie er sein.
49 Selbst wenn ein Ehemann gedankenlos und unvernünftig ist oder sich vor seiner Verantwortung drückt, kann seine Frau die feste Zuversicht haben, daß sie, wenn sie die biblischen Grundsätze anwendet, die unter den gegebenen Umständen bestmöglichen Ergebnisse erzielen wird. Es ist wenig damit gewonnen, wenn eine Frau aus jeder falschen Entscheidung ihres Mannes eine große Streitfrage macht und so den biblischen Rat, dem Mann untertan zu sein, mißachtet. Menschen neigen dazu, sich zu verteidigen, selbst wenn sie im Unrecht sind. Wenn daher eine Frau jedesmal, wenn ihr Mann schlechtes Urteilsvermögen bekundet, großes Theater macht, kann sie genau das Gegenteil von dem bewirken, was sie beabsichtigt. Er ist dann vielleicht noch mehr entschlossen, ihren Standpunkt zu ignorieren, um zu beweisen, daß er ihren Rat nicht braucht. Wenn sie dagegen Verständnis dafür zeigt, daß wir als sündige Menschen Fehlentscheidungen nicht völlig vermeiden können, mag er weit eher geneigt sein, das nächste Mal ihre Meinung zu berücksichtigen. Sein Stolz wird dann nicht so leicht verletzt sein.
50 Eine christliche Ehefrau, die ihren Mann freundlich und sanft ermuntert, mag ihn dazu bewegen, ernsthaft über sein Verhalten nachzudenken und dann Änderungen in seinem Leben vorzunehmen. Wenn er auch nur langsam Fortschritte macht, wird sie doch einen unmittelbaren Nutzen daraus ziehen. Welchen? Sie erspart sich die gewaltige seelische Belastung, die Bitterkeit und die unerfreuliche Atmosphäre, die eine offene Konfrontation mit ihrem Mann mit sich bringen würde (Sprüche 14:29, 30).
51 Eine Frau, die sich im Reden und Handeln treu an die Heilige Schrift hält, wird ihrem ungläubigen Mann nicht in jedem Fall helfen können, ein Christ zu werden. Aber sie hat trotzdem das befriedigende Bewußtsein, daß ihre Handlungsweise Gott wohlgefällig ist. Die lobenswerte Art und Weise, in der sie ihren Verpflichtungen als Ehefrau und Mutter nachkommt, gehört zu ihren vortrefflichen Werken, die wie ein Schatz im Himmel angelegt werden. Dieser Schatz wird hohe Zinsen in Form göttlicher Segnungen abwerfen (Matthäus 6:20). Da sie sich der Wichtigkeit bewußt ist, ein gutes Verhältnis zu Gott zu bewahren, sollte sie ‘weiterhin Gutes tun’ und ‘keinerlei Ursache des Schreckens fürchten’ — zum Beispiel Beschimpfung, Drohungen oder Widerstand, den sie als Jünger Jesu Christi möglicherweise auf sich nehmen muß. Statt der Furcht nachzugeben und ihr Verhältnis zu Jehova und seinem Sohn aufzugeben, könnte sie das, was ihr widerfährt, als Leiden um Christi willen betrachten. Auf diese Weise erweist sie sich als eine Tochter der unterwürfigen Sara, einer gottesfürchtigen, gläubigen Frau.