Jetzt geht es aber wirklich ans Eingemachte. Wenn ich schon dachte, dass die vorherigen Kapitel ordentlich an mir und meinem Selbstbild kratzen – es kommt noch schlimmer!
Naja, eigentlich hatte ich die letzten Monate eine zarte Ahnung von dem allen und vielleicht ist jetzt für mich der Zeitpunkt gekommen, mich dem ganzen zu stellen. Wenn ihr mit „all dem Zeugs“ nichts anzufangen wisst, dann seid ihr vielleicht noch nicht an dem Punkt, dass Gott in dieser Hinsicht an euch arbeitet?
Soweit waren wir ja schon beim letzten mal. Nun kommen einige Beispiele der Israeliten, ihre Reaktionen auf die Schwierigkeiten in der Wüste – und während wir sie lesen, achten wir bitte nicht so sehr auf die Israeliten, sondern versuchen wir zu sehen, ob wir uns selbst in der jeweiligen Beschreibung wiederfinden. Also ich sehe mich da schon….
Der erste Text ist aus 4. Mose 11:4-23
Diesen Punkt, dass wir gern die Schuld auf andere abschieben, finden wir hier übrigens immer wieder – und es ist wichtig, sich das bewusst zu machen, dass dies unsere Neigung ist, aber nichts mit der Realität zu tun hat, dass die anderen wirklich Schuld sind…
Weiter geht’s mit 4. Mose 14, wo wir letztendlich erfahren, wie wenig sinnvoll solches Jammern ist
Aber jetzt kommt es noch viel schlimmer!
Wir sind in einer schwierigen Situationen, auf die wir absolut keinen Bock haben. Wir wollen, Ruhe, Frieden und Harmonie und haben absolut keine Lust mehr auf Schwierigkeiten. Aber es gibt immer jemanden oder etwas, was diese so heiß ersehnte Ruhe stört, es macht uns wutend
Halt, Stopp!
Was haben wir da gelesen? Noch mal zurück blättern;
Au weia!
Wir sind also nicht in dieser schwierigen Situationen, weil uns dieser oder jener nervt oder an uns versündige hat oder weil wir Opfer der Umstände sind – Gott selbst hat uns in diese Wüste geführt, um an uns und unserem Charakter zu arbeiten! (5. Mose 8:2-14)
Wie sinnvoll ist es da, wenn wir der Person aus dem Weg gehen, die uns so mächtig auf die Nerven fällt?
Wenn Gott uns dadurch Schulen will, schickt uns er die nächste Nervensäge über den Weg, also haben wir nix gewonnen, sondern nur hinausgeschoben und die Zeit der Schwierigkeiten verlängert.
Das trifft aber nicht nur auf Personen, sondern auch auf schwierige Situationen zu. Wenn wir aus einer Beziehung ausbrechen, weil wir meinen, wir können nicht mehr und dass „Gott nichts von uns erwartet, was über unsere Kraft geht“… Vielleicht stecken wir ja gerade in dieser schwierigen Beziehung, um zu lernen, unsere Kraft genau bei IHM zu suchen?
Was habe ich gewonnen, wenn ich aus der Situation ausbreche, weil ich mich überfordert fühle?
Erinnern wir uns an die Israeliten, wo sie das erste Mal vor dem verheißenen Land stehen und Kundschafter aussenden. Durch den negativen Bericht der zehn Kundschafter ist das Volk entmutigt und gibt auf. Gott lässt sie gewähren. Aber was haben sie gewonnen?
Sie müssen sich nicht dem Volk stellen, wenn sie sich überfordert fühlen, aber sie haben nichts gewonnen, sondern müssen 40 Jahre durch die Wüste wandern und werden das Land der Ruhe, des Friedens und des Überflusses nie betreten
Gott lässt auch uns gewähren. Es kommt kein Donnerwetter vom Himmel, wenn wir aus einer für uns belastenden Ehe ausbrechen – aber wir müssen mit den Konsequenzen Leben. Ich weiss, wovon ich da spreche…
Gott hat den Menschen von Anfang an Willensfreiheit gegeben, aber sie mussten auch von Anfang an mit den Konsequenzen leben
Wichtig finde ich hier den Gedanken, dass es wenig Sinn macht, vor „der Schule Gottes“ wegzulaufen
This entry was posted in Alles anders aber wie, Gebet, Geduld, persönliche Erfahrungen, Wachsen by Jule with 3 commentsDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
5. Mose 8:2-14
Was Gott in der Wüste tut
2 Vergesst niemals unsere Geschichte. Denkt an die vierzig Jahre, die der Chef, unser Gott, euch durch die Wüste geführt hat. Diese Zeit war nötig, damit wir wirklich kapieren, dass ein Leben ohne Gott fürn Arsch ist. Gott hat euch in der Wüste auf die Probe gestellt. Er musste erst mal checken, ob ihr wirklich tut, was er euch sagt, oder nicht.
3 Er sorgte dafür, dass es nichts zu essen gab. Dadurch solltet ihr lernen, dass ihr ohne Gott sogar verhungern würdet. Dann kam er mit dem Manna-Zeug an. Das war völlig neu für euch, keiner kannte das, auch nicht die Älteren. Gott wollte in der Zeit klarmachen, dass Menschen nicht nur Essen zum Leben brauchen, sondern sie brauchen vor allem, dass Gott mit ihnen spricht. Jedes Wort, das aus seinem Mund kommt, ist gesünder als das beste Ökomüsli.
4 Obwohl ihr vierzig Jahre am Wandern wart, sind eure Jeans dabei nicht kaputtgegangen, und ihr habt auch keine Blasen an den Füßen gekriegt. 5 Daran solltet ihr merken, dass der Chef, euer Gott, auf euch aufpasst. Er sorgt für euch, wie ein Vater sich um sein Kind kümmert und es erzieht.
6 Ihr müsst deswegen unbedingt immer auf dem Weg bleiben, den er ausgeschildert hat. Jedes Gesetz von ihm, jede Ansage ist wie ein Warnschild, vor dem ihr Respekt haben müsst.
7 Gott wird euch in ein krasses Land bringen, wo man super Sachen anbauen kann. Dort wächst alles sehr gut, es gibt überall Wasserquellen und Bäche, ob in den Bergen oder auf dem platten Land. Das Wasser geht dort nie zu Ende, es sprudelt immer. 8 Man kann dort Weizen anbauen, Trauben, Äpfel, Birnen, Oliven und Honig gibt es dort in Massen. 9 Dort werdet ihr keinen Kühlschrank brauchen, weil es jeden Tag reichlich frische Lebensmittel gibt. Es existiert dort sogar einiges an Bodenschätzen, Eisen und Kupfer zum Beispiel. 10 Wenn ihr dann dort pappsatt nach dem Abendbrot am Tisch sitzt, könnt ihr Gott volle Kanne danke sagen, weil es euch so gutgeht und das Land so genial ist, was er euch geschenkt hat.
11 Passt aber auf, Leute, vergesst Gott dabei nicht! Lebt radikal nach seinen Gesetzen und Regeln. Ich werde euch die heute noch mal vorlegen und von euch unterschreiben lassen. 12 Wenn ihr euch erst mal keine Sorgen mehr um das Essen machen müsst, weil alles reichlich da ist und ihr fette Villen in der Vorstadt habt und da drin wohnt, 13 wenn eure Firmen gut laufen, ihr sichere Jobs habt und genug Kohle verdient und die Bankkonten immer dick im Plus sind, 14 dann passt auf, dass ihr nicht schräge draufkommt! Passt auf, dass ihr Gott dann nicht vergesst, weil ihr ihn nicht mehr so sehr braucht, wie früher, als ihr noch im Dreck gelebt habt. Gott hat euch aus Ägypten rausgeholt, wo ihr unter Knebelverträgen fiese Arbeiten machen musstet.
Lassen wir uns auf die Probe stellen?
Oder rufen wir nur dann kaut „Ich!“, wenn es etwas für uns gibt?
Wollen wir von unserem Vater nur die Fürsorge, lehnen aber die Erziehung ab?
Ist uns klar, dass diese „Schule Gottes“ eine Ehre ist, eine Auszeichnung, ein Zeichen, wie sehr er uns liebt?
Da wir wissen, dass Gott nicht zulässt, dass wir über unsere Kräfte versucht werden: was bedeutet diese schwere Zeit dann für mich?
Eine der BibelSchülerinnen in diesem Jahr beim Esra-Training bei WDL hatte genau dies zum Ziel für dieses Jahr: sie wollte ihren Charakter bilden und da sie wusste, dass der stramme Tagesplan weit über ihre persönlichen Grenzen gehen würde, war es auch ein Akt des Vertrauens auf Gott und darauf, dass ihre Hilfe von IHM kommt.
In den Rundbriefen ist immer wieder die Rede davon, wie erstaunt sie ist, was sie alles kann, wenn sie es in Gottes Hände legt
Sie und auch die anderen drei Bibelschüler, die wir persönlich kennenlernen durften, haben mich persönlich sehr inspiriert und motiviert, es ihnen nachzutun und ebenfalls von Gott meinen Charakter schulen zu lassen ❣️
Guckst du auch hier
http://bibel.jule-pape.de/warum-es-so-wichtig-ist-nicht-wegzulaufen/