1. Mose 16 – 19
1. Mose 16:1-4 – Abram und Sarai werden ungeduldig
1-2 Abram und Sarai bekamen keine Kinder. Da schlug Sarai ihrem Mann vor: »Der Herr hat mir keine Kinder geschenkt. Aber nach den geltenden Gesetzen kannst du mir durch eine Sklavin Kinder schenken. Ich habe doch eine ägyptische Sklavin, die heißt Hagar. Ich überlasse sie dir, vielleicht wird mir durch sie ein Kind geboren!«
Abram war einverstanden, 3 und Sarai gab ihm Hagar zur Nebenfrau. Sie lebten zu der Zeit schon zehn Jahre im Land Kanaan. 4 Er schlief mit Hagar, und sie wurde schwanger
Ungeduldig? Ist das wirklich ungeduldig?
Wir wissen, dass bereits 10 Jahre vergangen waren, seit Jehova die Prophezeiung geäußert hatte:
1. Mose 15:1-6 – Gottes Bund mit Abram
1 Danach redete der Herr zu Abram in einer Vision: »Hab keine Angst, Abram, ich selbst beschütze dich, ich werde dich auch reich belohnen!«
2-3 Aber Abram entgegnete: »Ach Herr, mein Gott, was willst du mir denn schon geben? Ich habe keinen Sohn, und ohne einen Nachkommen sind alle Geschenke wertlos. Ein Diener meines Hauses – Eliëser von Damaskus – wird meinen ganzen Besitz erben.« 4 »Nein«, erwiderte der Herr, »nicht dein Diener, sondern dein eigener Sohn wird den ganzen Besitz übernehmen!« 5 Er führte Abram aus dem Zelt nach draußen und sagte zu ihm: »Schau dir den Himmel an, und versuche, die Sterne zu zählen! Genauso werden deine Nachkommen sein – unzählbar!«
6 Abram nahm dieses Versprechen ernst. Er setzte sein ganzes Vertrauen auf den Herrn, und so fand er Gottes Anerkennung.
Im Einsichtenbuch heißt es hierzu auszugsweise:
Da Sara weiterhin unfruchtbar war, sah es so aus, als ob Abrahams Erbe seinem treuen Hausverwalter, Elieser von Damaskus, zufallen würde. Doch Jehova versicherte Abraham erneut, daß seine Nachkommenschaft unzählbar werden würde wie die Sterne des Himmels. Abraham „setzte Glauben in Jehova; und er rechnete es ihm dann als Gerechtigkeit an“, obwohl dies etliche Jahre vor seiner Beschneidung war (1Mo 15:1-6; Rö 4:9, 10). Darauf schloß Jehova über einigen Tieropfern offiziell einen Bund mit Abraham und offenbarte gleichzeitig, daß Abrahams Nachkommen 400 Jahre lang bedrückt und sogar in die Sklaverei kommen würden (1Mo 15:7-21; siehe BUND).
Die Zeit verging. Sie waren nun schon zehn Jahre in Kanaan, aber Sara war immer noch unfruchtbar. Sie machte daher Abraham den Vorschlag, ihre ägyptische Magd Hagar an ihrer Stelle zu nehmen, damit sie durch Hagar ein Kind bekäme. Abraham war einverstanden, und so wurde 1932 v. u. Z., als Abraham 86 Jahre alt war, Ismael geboren (1Mo 16:3, 15, 16).
Seit der ersten Äußerung der Prophezeiung waren sogar fast 25 Jahre vergangen, wie wir im Apostelbuch gesehen haben:
Der Bund der Beschneidung war kein Teil des abrahamischen Bundes, der ja heute noch in Kraft ist. Den Bund mit Abraham ging Jehova im Jahr 1943 v. u. Z. ein, als Abraham (damals Abram) im Alter von 75 Jahren auf dem Weg nach Kanaan den Euphrat überquerte. Der Bund der Beschneidung wurde einige Zeit später im Jahr 1919 v. u. Z. geschlossen. Damals war Abraham 99 Jahre alt (1. Mo. 12:1-8; 17:1, 9-14; Gal. 3:17).
War das wirklich Ungeduld?
Sie nahmen die Sache selbst in die Hand, vielleicht, weil sie dachten, dass Jehova dies von ihnen erwarten würde, immerhin war es damals „gängige Praxis“, dass man solche Probleme mit einer Art Leihmutterschaft regelte.
Denken wir dabei bitte auch daran, dass Jehova lediglich von Abrahams Samen gesprochen hatte und dass der Vorschlag von Sara ausging. Denken wir vielleicht, dies sei für sie eine leichte Entscheidung gewesen? Immerhin gab es damals noch keine künstliche Befruchtung, sie wußte, dass ihr geliebter Mann eine zärtliche Nacht mit einer anderen Frau verbringen würde! Das ist ihr sicherlich sehr schwer gefallen…
This entry was posted in 1. Mose, Jule by Jule with no comments yet
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.