„Da kamen sie alle in Mizpa zusammen. Als Zeichen ihrer Reue schöpften sie Wasser aus einem Brunnen und schütteten es vor Jehova aus. Auch fasteten sie den ganzen Tag und bekannten: »Wir haben mit unserem Götzendienst gegen Jehova gesündigt.« Dort in Mizpa stand Samuel den Israeliten als Richter vor.“
1. Samuel 7:6 HFA
Warum gießen sie als Zeichen der Reue Wasser aus?
Ein Gelehrter aus dem Mittelalter sagt, dass das vergießen von Wasser Tränen bedeutet
Im Targum „sie schütteten ihr Herz in Reue aus wie Wasser vor dem Herrn“
Warum ist das wichtig?
Am Sinai sollen sich vorher waschen und ihre Kleidung reinigen, damit Jehova am Sinai kommen kann (2. Mose 19:9-11)
Das erste mal dass sie mit Wasser etwas für die Anbetung tun sollen: Reinigung
Mose auf dem Berg, erhält die Anweisungen, baut die Stiftshütte (2. Mose Kapitel 25 bis 40)dazu gehört ein großes Becken mit Wasser (2. Mose 29:4-9)
Als Aaron und seine Söhne gesalbt und eingesetzt werden, müssen sie von Mose gewaschen und dann angezogen werden – Intimität
Wenn Jesus später seine Jünger ausschickt, was sollten sie tun: taufen in Wasser (Matthäus 28:19-20)
This entry was posted in 1. Samuel, Resümee vom Gottesdienst by Jule with 3 commentsDu musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
„In jeder Erweckung besteht die erste Notwendigkeit darin, zu dem Platz, von dem man abgewichen ist, zurückzukehren. Wir müssen zum „Wachturm“ zurückkehren. So finden wir es auch bei Israel: „Und sie versammelten sich nach Mizpa“ (Vers 6). Nachdem sie an dem richtigen Ort versammelt sind, geben sie ihre völlige Schwachheit und Hilflosigkeit zu. Und sie bekennen ihre Sünde. Sie „schöpften Wasser und gossen es aus vor dem Herrn“. Es konnte keinen größeren Ausdruck von Schwachheit geben als ausgeschüttetes Wasser. Denn selbst alle Weisheit und Macht des Menschen vereint reichte nicht aus, um auf die Erde ausgeschüttetes Wasser wieder zusammen zu sammeln (2. Sam 14,14).
Diese Tat war somit ein echtes Bekenntnis ihres Zustandes vor dem Herrn. Durch ihre eigene Torheit waren sie viel zu schwach und hilflos geworden, um sich selbst aus der Hand der Feinde zu retten. Zudem erkennt das Volk an, dass seine Schwachheit die Folge der eigenen Sünde war. Es sagt: „Wir haben gegen den Herrn gesündigt“ (Vers 6).
Nachdem sie sich von dem Bösen getrennt und die eigenen Herzen zubereitet haben, greift der Herr zur Rettung des Volkes ein. Sie haben sich von dem Bösen gereinigt, sie haben den „Wachturm“ bestiegen, ihre vollkommene Hilflosigkeit eingestanden[…]“
Auszug aus
Samuel, der Prophet (1. Samuel 1-7)
Smith, Hamilton
„Die erste Tat des Volkes in Mizpa besteht darin, Wasser zu schöpfen und es vor dem HERRN auszugießen. Diese Geste wird ein weiteres Mal in 2. Samuel 14 erwähnt: „Wir müssen gewiss sterben und sind wie Wasser, das auf die Erde geschüttet ist, das man nicht wieder sammeln kann“ (2. Sam 14,14). Sie drückt größte Schwachheit und Kraftlosigkeit aus (vgl. Ps 22,15). In dieser Gesinnung bekennen sie ihre Sünde vor dem HERRN.“
Auszug aus
Setze einen König über uns
Ulrich, Stefan
„Wasser auszugießen bedeutete, dass man eigene äußerste Schwachheit und Nichtigkeit anerkannte. Dieses Bild benutzte die kluge tekoitische Frau in ihrer Beweisführung David gegenüber: „Wir … sind wie Wasser, das auf die Erde geschüttet ist, das man nicht wieder sammeln kann“ (2. Sam 14,14). Diese bisher beispiellose Handlung sollte zeigen, dass Israel verstand, was sich unter den augenblicklichen Umständen moralisch geziemte. Wenn so die eigene Schwachheit anerkannt wird, wird das unfehlbar den Segen Gottes nach sich ziehen. In geistlicher Beziehung ist gefühlte eigene Schwäche Kraft, wie uns der Apostel in 2. Korinther 12 wissen lässt. Auch Hanna sagte in ihrem Gebet: „Die Strauchelnden haben sich mit Kraft umgürtet“ (1. Sam 2,4). Ist es nicht die Aufgabe eines jeden, zu lernen, dass Selbstüberhebung unser Untergang ist? Gott kann nur solche benutzen, die nicht „etwas“, sondern „nichts“ sind (Gal 6,3; 1. Kor 3,7). Auf Gott allein kommt es an, sowohl heute als auch in vergangenen Zeiten. Wenn Schwachheit Ihn anruft, ist alles gut.“
Auszug aus
Samuel – der Mann Gottes
Fereday, William Wooldridge