Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
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Good Old Fashioned Hand Written Code by Eric J. Schwarz
45. Bibelbuch — Römer
Schreiber: Paulus
Ort der Niederschrift: Korinth
Vollendung der Niederschrift: um 56 u. Z.
AUS der Apostelgeschichte haben wir erfahren, wie Paulus, früher ein heftiger Verfolger jüdischer Christen, ein eifriger Apostel Christi für die nichtjüdischen Nationen wurde. Mit dem Römerbrief beginnen in der Bibel die 14 Bücher, die dieser ehemalige Pharisäer — nun ein treuer Diener Gottes —, vom heiligen Geist inspiriert, niederschrieb. Als Paulus den Römerbrief schrieb, hatte er schon zwei lange Predigtreisen bewältigt und befand sich bereits auf der dritten. Er hatte fünf andere inspirierte Briefe geschrieben: den ersten und den zweiten Thessalonicherbrief, den Galaterbrief und den ersten und den zweiten Korintherbrief. Doch es scheint passend zu sein, daß der Römerbrief in unseren neuzeitlichen Bibeln den anderen Briefen vorangestellt ist, da er ausführlich die neue Gleichheit zwischen Juden und Nichtjuden bespricht, den beiden Gruppen, denen Paulus predigte. Darin wird ein Wendepunkt in Gottes Verfahrensweise mit seinem Volk erklärt und gezeigt, daß in den inspirierten Hebräischen Schriften schon lange vorhergesagt worden war, daß die gute Botschaft auch den Nichtjuden verkündet würde.
2 Paulus, der Tertius als Sekretär gebrauchte, verbindet eine schnell aufeinanderfolgende Beweisführung und eine erstaunliche Anzahl von Anführungen aus den Hebräischen Schriften zu einem der überzeugendsten Bücher der Christlichen Griechischen Schriften. Er erörtert mit bemerkenswert schöner Sprache die Schwierigkeiten, die auftraten, als sich im ersten Jahrhundert die Christenversammlungen sowohl aus Juden als auch aus Griechen zusammensetzten. Hatten die Juden Vorrang, weil sie Abrahams Nachkommen waren? Hatten reife Christen, die sich nicht mehr an das mosaische Gesetz hielten, das Recht, schwächere jüdische Brüder, die noch an alten Bräuchen festhielten, zum Straucheln zu bringen? In diesem Brief weist Paulus einwandfrei nach, daß Juden und Nichtjuden vor Gott gleich sind und daß Menschen nicht durch das mosaische Gesetz gerechtgesprochen werden, sondern durch Glauben an Jesus Christus und durch Gottes unverdiente Güte. Gleichzeitig fordert Gott von Christen, sich den verschiedenen Gewalten, unter denen sie sich befinden, gebührend unterzuordnen.
3 Wie nahm die Versammlung in Rom ihren Anfang? Spätestens von der Zeit der Einnahme Jerusalems durch Pompejus im Jahre 63 v. u. Z. an gab es in Rom eine ziemlich große jüdische Gemeinde. In Apostelgeschichte 2:10 wird besonders erwähnt, daß einige jener Juden zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. in Jerusalem waren, wo sie die gute Botschaft, die gepredigt wurde, hörten. Die bekehrten Besucher blieben in Jerusalem, um von den Aposteln zu lernen, und später kehrten sie zweifellos an ihren Wohnort, u. a. nach Rom, zurück, einige wahrscheinlich, als in Jerusalem die Verfolgung ausbrach (Apg. 2:41-47; 8:1, 4). Außerdem reisten die Menschen jener Zeit viel. Das könnte erklären, warum Paulus so viele aus der Versammlung in Rom gut kannte; einige von ihnen hatten vielleicht die gute Botschaft in Griechenland oder in Asien gehört, wo Paulus ebenfalls gepredigt hatte.
4 Der erste zuverlässige Aufschluß über diese Versammlung ist in dem Brief des Paulus enthalten. Daraus ist klar ersichtlich, daß die Versammlung sowohl aus jüdischen als auch aus nichtjüdischen Christen bestand und daß ihr Eifer zu loben war. Er sagt ihnen: „In der ganzen Welt [wird] von eurem Glauben gesprochen“ und: „Euer Gehorsam ist allen bekanntgeworden“ (Röm. 1:8; 16:19). Sueton, ein Schriftsteller des 2. Jahrhunderts, berichtet, daß die Juden während der Herrschaft des Claudius (41—54 u. Z.) aus Rom verbannt wurden. Später kehrten sie jedoch zurück, was durch die Anwesenheit von Aquila und Priscilla in Rom bewiesen wird. Diesen beiden Juden war Paulus in Korinth begegnet. Sie hatten Rom zur Zeit des Erlasses des Claudius verlassen, waren aber wieder in Rom, als Paulus der dortigen Versammlung schrieb (Apg. 18:2; Röm. 16:3).
5 Die Glaubwürdigkeit des Briefes steht außer Zweifel. Wie die Einleitung besagt, hat „Paulus, ein Sklave Jesu Christi und zu einem Apostel berufen“, ihn „an alle die, die als Geliebte Gottes, zu Heiligen Berufene in Rom sind“, geschrieben (Röm. 1:1, 7). Seine Beurkundung durch äußere Beweise gehört zu den frühesten, die es für die Christlichen Griechischen Schriften gibt. Petrus verwendet in seinem ersten Brief, der wahrscheinlich sechs bis acht Jahre später geschrieben wurde, so viele ähnliche Ausdrücke, daß nicht wenige Gelehrte meinen, er müsse bereits eine Abschrift des Römerbriefes gesehen haben. Der Römerbrief wurde eindeutig als ein Teil der Schriften des Paulus betrachtet, und Klemens von Rom, Polykarp von Smyrna und Ignatius von Antiochien, die alle im späten ersten und frühen zweiten Jahrhundert u. Z. lebten, zitierten ihn als Brief des Paulus.
6 Der Römerbrief ist zusammen mit acht weiteren Briefen des Paulus in einem Kodex enthalten, in dem Papyrus Chester Beatty II (P46). Sir Frederic Kenyon schrieb über diesen frühen Kodex: „Hier haben wir somit eine nahezu vollständige Handschrift der Paulinischen Briefe, die offensichtlich gegen Anfang des dritten Jahrhunderts geschrieben wurden.“ Die griechischen Bibelpapyri Chester Beatty sind älter als das bekannte Sinaitische Manuskript und das Vatikanische Manuskript Nr. 1209, die beide aus dem vierten Jahrhundert u. Z. stammen und ebenfalls den Römerbrief enthalten.
7 Wann und wo wurde der Römerbrief geschrieben? Bibelkommentatoren sind sich darüber einig, daß dieser Brief in Griechenland — höchstwahrscheinlich in Korinth — geschrieben wurde, als Paulus dort gegen Ende seiner dritten Missionsreise einige Monate lang zu Besuch war. Der innere Beweis deutet auf Korinth hin. Paulus schrieb den Brief in Gajus’ Haus, der zur dortigen Versammlung gehörte, und empfiehlt den Brüdern Phöbe aus der benachbarten Versammlung in Kenchreä, dem Seehafen von Korinth. Offenbar brachte Phöbe diesen Brief nach Rom (Röm. 16:1, 23; 1. Kor. 1:14). In Römer 15:23 schrieb Paulus: „Ich [habe] in diesen Gegenden kein unberührtes Gebiet mehr“, und im folgenden Vers gibt er zu verstehen, daß er beabsichtigt, sein Missionswerk nach Westen auszudehnen, nach Spanien. Anfang des Jahres 56 u. Z., gegen Ende seiner dritten Reise, konnte er sehr wohl so schreiben.
INHALT DES RÖMERBRIEFES
8 Gottes Unparteilichkeit gegenüber Juden und Nichtjuden (1:1—2:29). Was sagt der inspirierte Paulus den Römern? In seinen Anfangsworten weist er sich als Apostel aus, der von Christus dazu erwählt worden ist, „Glaubensgehorsam“ unter den Nationen zu lehren. Er äußert seinen innigen Wunsch, die Heiligen in Rom zu besuchen, um Ermunterungen auszutauschen und unter ihnen die gute Botschaft zu verkündigen, die „Gottes Kraft zur Rettung [ist] für jeden, der Glauben hat“. Wie vor langem geschrieben worden ist, wird der Gerechte „durch Glauben“ leben (1:5, 12, 16, 17). Sowohl Juden als auch Griechen verdienen, wie er zeigt, Gottes Zorn. Die Gottlosigkeit des Menschen ist unentschuldbar, weil Gottes ‘unsichtbare Eigenschaften . . . seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen werden’ (1:20). Dennoch erheben die Nationen törichterweise gemachte Dinge zu Göttern. Aber die Juden sollten die Nationen nicht streng richten, denn auch sie haben sich der Sünde schuldig gemacht. Beide Gruppen werden gemäß ihren Taten gerichtet werden, weil Gott nicht parteiisch ist. Der entscheidende Umstand ist nicht die fleischliche Beschneidung; „der ist ein Jude, der es innerlich ist, und seine Beschneidung ist die des Herzens“ (2:29).
9 Durch Glauben werden alle gerechtgesprochen (3:1—4:25). „Worin besteht denn die Überlegenheit des Juden?“ Sie ist groß, denn den Juden wurden Gottes heilige Aussprüche anvertraut. Doch sind „alle, Juden wie auch Griechen, unter der Sünde“, und niemand ist „gerecht“ in Gottes Augen. Um diesen Punkt zu beweisen, werden sieben Zitate aus den Hebräischen Schriften angeführt (Röm. 3:1, 9-18; Ps. 14:1-3; 5:9; 140:3; 10:7; Spr. 1:16; Jes. 59:7, 8; Ps. 36:1). Das Gesetz stellt die Sündhaftigkeit des Menschen bloß, daher „wird durch Gesetzeswerke kein Fleisch . . . gerechtgesprochen werden“. Doch durch Gottes unverdiente Güte und die Befreiung durch ein Lösegeld werden sowohl Juden als auch Griechen „ohne Gesetzeswerke durch Glauben gerechtgesprochen“ (Röm. 3:20, 28). Paulus untermauert diese Behauptung mit dem Beispiel Abrahams, der als gerecht betrachtet wurde, und zwar nicht aufgrund von Werken oder aufgrund der Beschneidung, sondern wegen seines beispielhaften Glaubens. Auf diese Weise wurde Abraham nicht nur der Vater der Juden, sondern der Vater „all derer . . ., die Glauben haben“ (4:11).
10 Nicht mehr Sklaven der Sünde, sondern der Gerechtigkeit durch Christus (5:1—6:23). Durch den einen Menschen, Adam, kam die Sünde in die Welt, und die Sünde brachte den Tod mit sich, und so hat sich „der Tod zu allen Menschen verbreitet . . ., weil sie alle gesündigt hatten“ (5:12). Der Tod regierte als König von Adam bis auf Moses. Als das Gesetz durch Moses gegeben wurde, strömte die Sünde über, und der Tod regierte weiterhin. Aber Gottes unverdiente Güte strömt jetzt noch mehr über, und durch Christi Gehorsam werden viele zu ewigem Leben gerechtgesprochen. Doch ist dies kein Freibrief für ein Leben in Sünde. Die in Christus Getauften müssen hinsichtlich der Sünde tot sein. Ihre alte Persönlichkeit ist an den Pfahl gebracht worden, und sie leben ihr Leben hinsichtlich Gottes. Die Sünde ist nicht mehr Herr über sie, sondern sie werden Sklaven der Gerechtigkeit zur Heiligkeit. „Der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod, die Gabe aber, die Gott gibt, ist ewiges Leben durch Christus Jesus, unseren Herrn“ (6:23).
11 Tot gegenüber dem Gesetz, lebendig durch den Geist in Gemeinschaft mit Christus (7:1—8:39). Paulus zeigt anhand des Beispiels einer Ehefrau, die an ihren Ehemann, solange er lebt, gebunden ist, die aber, wenn er stirbt, frei ist, einen anderen zu heiraten, wie durch Christi Opfer christliche Juden gegenüber dem Gesetz zu Toten gemacht wurden und frei wurden, um dem Christus zu gehören und für Gott Frucht zu bringen. Das heilige Gesetz ließ die Sünde noch offenkundiger werden, und die Sünde brachte den Tod. Die Sünde, die in unserem fleischlichen Leib wohnt, kämpft gegen unsere guten Absichten. Es ist so, wie Paulus sagt: „Denn das Gute, das ich wünsche, tue ich nicht, sondern das Schlechte, das ich nicht wünsche, das treibe ich.“ Daher „vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt“ (7:19, 20).
12 Was kann den Menschen aus diesem elenden Zustand retten? Gott kann diejenigen, die dem Christus angehören, durch seinen Geist lebendig machen. Sie sind an Sohnes Statt angenommen und gerechtgesprochen worden, werden Erben Gottes und Miterben mit Christus und werden verherrlicht. Zu ihnen sagt Paulus: „Wenn Gott für uns ist, wer wird gegen uns sein? Wer wird uns von der Liebe des Christus trennen?“ Niemand! Jubelnd erklärt er: „Wir [gehen] vollständig siegreich hervor durch ihn, der uns geliebt hat. Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, noch Engel, noch Regierungen, noch Gegenwärtiges, noch Zukünftiges, noch Mächte, noch Höhe, noch Tiefe, noch irgendeine andere Schöpfung imstande sein wird, uns von Gottes Liebe zu trennen, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (8:31, 35, 37-39).
13 „Israel“ durch Glauben und durch Gottes Barmherzigkeit gerettet (9:1—10:21). Paulus bringt „großen Kummer“ über seine Mitisraeliten zum Ausdruck, erkennt aber an, daß nicht das ganze fleischliche Israel wirklich „Israel“ ist, da Gott die Befugnis hat, als Söhne zu erwählen, wen er will. Wie es durch Gottes Verfahrensweise mit Pharao und durch das Gleichnis vom Töpfer gezeigt wird, „hängt es . . . nicht von dem ab, der wünscht, noch von dem, der läuft, sondern von Gott, der barmherzig ist“ (9:2, 6, 16). Er beruft „nicht nur aus den Juden . . ., sondern auch aus den Nationen“ Söhne, wie Hosea vor langer Zeit vorhergesagt hat (Hos. 2:23). Israel versagte, weil es Gottes Gunst „nicht durch Glauben, sondern gleichsam durch Werke“ zu erlangen suchte und weil es über Christus, den „Fels des Ärgernisses“, strauchelte (Röm. 9:24, 32, 33). Zwar hatten die Israeliten „Eifer für Gott . . ., aber nicht gemäß genauer Erkenntnis“. Christus ist das Ende des Gesetzes für diejenigen, die Glauben üben zur Gerechtigkeit. Um jedoch gerettet zu werden, muß man öffentlich erklären, „daß Jesus Herr ist“, sowie Glauben üben, „daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat“ (10:2, 9). Prediger werden ausgesandt, damit Menschen aller Nationen hören, glauben und den Namen Jehovas anrufen, um gerettet zu werden.
14 Gleichnis vom Olivenbaum (11:1-36). Aufgrund unverdienter Güte ist ein Überrest des natürlichen Israel auserwählt worden, weil aber die Mehrheit strauchelte, „wird Menschen von den Nationen Rettung zuteil“ (11:11). Paulus gebraucht das Gleichnis von einem Olivenbaum und zeigt, daß wegen des Unglaubens des fleischlichen Israel Nichtjuden eingepfropft wurden. Dennoch sollten sich Nichtjuden nicht über die Verwerfung Israels freuen, da Gott, wenn er die untreuen natürlichen Zweige nicht verschonte, auch nicht die wilden Olivenzweige verschonen wird, die aus den Nationen eingepfropft worden sind.
15 Den Sinn neugestalten; die obrigkeitlichen Gewalten (12:1—13:14). Stellt eure Leiber Gott als ein lebendiges Schlachtopfer dar, rät Paulus. „Formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt.“ Seid nicht hochmütig. Der Leib Christi hat wie ein menschlicher Leib viele Glieder, die verschiedene Funktionen haben, aber sie arbeiten in Einheit zusammen. Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Überlaßt Jehova die Rache. Besiegt „das Böse stets mit dem Guten“ (12:2, 21).
16 Seid den obrigkeitlichen Gewalten untertan; es ist die Anordnung Gottes. Fahrt fort, Gutes zu tun, und seid niemandem irgend etwas schuldig, außer einander zu lieben. Die Rettung nähert sich, legt daher „die Werke, die zur Finsternis gehören“, ab, und legt „die Waffen des Lichts“ an (13:12). Wandelt anständig, nicht gemäß den Begierden des Fleisches.
17 Heißt alle unparteiisch willkommen, ohne zu richten (14:1—15:33). Ertragt diejenigen, die sich von bestimmten Speisen enthalten oder Festtage beobachten, weil ihr Glaube schwach ist. Richtet weder euren Bruder, noch bringt ihn durch das, was ihr eßt und trinkt, zum Straucheln, da Gott der Richter aller ist. Strebt nach Frieden und nach erbauenden Dingen, und tragt die Schwächen der anderen.
18 „Alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden“, schreibt der Apostel, und er führt vier weitere Zitate aus den Hebräischen Schriften an als endgültigen Beweis dafür, daß die inspirierten Propheten lange zuvor vorhergesagt hatten, Gottes Verheißungen würden sich auch auf nichtjüdische Nationen erstrecken (Röm. 15:4, 9-12; Ps. 18:49; 5. Mo. 32:43; Ps. 117:1; Jes. 11:1, 10). „Darum“, so ermahnt sie Paulus, „heißt einander willkommen, so wie der Christus auch uns im Hinblick auf die Herrlichkeit Gottes willkommen geheißen hat“ (Röm. 15:7). Paulus bringt Wertschätzung zum Ausdruck für die ihm von Gott verliehene unverdiente Güte, ein öffentlicher Diener für die Nationen zu sein und sich „an dem heiligen Werk der guten Botschaft Gottes“ beteiligen zu dürfen. Er sucht immer neue Gebiete zu erschließen, statt „auf der Grundlage eines anderen Menschen“ zu bauen. Und das ist noch nicht alles, denn er plant, nachdem er Beiträge nach Jerusalem gebracht hat, eine noch größere Predigtreise nach dem entfernten Spanien zu unternehmen und auf dem Weg dorthin seinen geistigen Brüdern in Rom ein ‘volles Maß des Segens Christi’ zu bringen (15:16, 20, 29).
19 Abschließende Grüße (16:1-27). Paulus sendet persönliche Grüße an 26 namentlich genannte Glieder der Versammlung in Rom sowie an andere und ermahnt sie, Personen zu meiden, die Spaltungen hervorrufen, und „weise . . . [zu sein] in bezug auf das, was gut ist, aber unschuldig in bezug auf das, was übel ist“. Alles ist zu Gottes Herrlichkeit „durch Jesus Christus immerdar. Amen“ (16:19, 27).
WIESO NÜTZLICH
20 Der Römerbrief liefert eine logische Grundlage für den Glauben an Gott, indem darin erklärt wird, daß „seine unsichtbaren Eigenschaften . . . seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen [werden], da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit“. Aber darüber hinaus preist er weiterhin Gottes Gerechtigkeit und macht seine große Barmherzigkeit und unverdiente Güte bekannt. Dies wird uns treffend vor Augen geführt durch das Gleichnis vom Olivenbaum, in den wilde Zweige eingepfropft werden, wenn die natürlichen Zweige abgehauen werden. In Anbetracht dieser Strenge und Güte Gottes ruft Paulus aus: „O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege!“ (1:20; 11:33).
21 In diesem Zusammenhang zeigt der Römerbrief die weitere Entfaltung des heiligen Geheimnisses Gottes. In der Christenversammlung gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Juden und Nichtjuden, sondern Menschen aus allen Nationen können an Jehovas unverdienter Güte durch Jesus Christus teilhaben. „Bei Gott gibt es keine Parteilichkeit.“ „Der ist ein Jude, der es innerlich ist, und seine Beschneidung ist die des Herzens durch Geist und nicht durch ein geschriebenes Recht.“ „Da ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn da ist derselbe Herr über alle, der reich ist gegenüber allen, die ihn anrufen.“ Ihnen allen wird der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet und nicht Werke (2:11, 29; 10:12; 3:28).
22 Der praktische Rat in diesem Brief an die Christen in Rom ist gleichermaßen für Christen heute nützlich, die ähnlichen Problemen in einer für sie fremden Welt begegnen müssen. Christen werden ermahnt, „mit allen Menschen Frieden“ zu halten, auch mit denen außerhalb der Versammlung. Jede Seele muß „den obrigkeitlichen Gewalten untertan“ sein, denn sie sind von Gott angeordnet und ein Gegenstand der Furcht, nicht für diejenigen, die das Gesetz beobachten, sondern für diejenigen, die Schlechtes tun. Christen sollen gesetzestreu und untertan sein, nicht nur wegen der Furcht vor Strafe, sondern wegen des christlichen Gewissens, und sollen daher ihre Steuern bezahlen, ihre Abgaben leisten, ihren Verpflichtungen nachkommen, niemandem irgend etwas schuldig sein, ‘außer einander zu lieben’. Liebe erfüllt das Gesetz (12:17-21; 13:1-10).
23 Paulus betont das öffentliche Zeugnis. Während man mit dem Herzen Glauben zur Gerechtigkeit übt, legt man mit dem Mund eine öffentliche Erklärung zur Rettung ab. „Jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden.“ Damit dies jedoch geschehen kann, müssen Prediger ausgehen und „gute Botschaft guter Dinge verkünden“. Freude ist unser Teil, wenn wir unter diesen Predigern sind, deren Schall jetzt „bis zu den äußersten Enden der bewohnten Erde“ ausgegangen ist! (10:13, 15, 18). Mögen wir doch in Vorbereitung auf dieses Predigtwerk versuchen, mit den inspirierten Schriften ebenso vertraut zu werden, wie Paulus es war, denn an dieser einen Stelle (10:11-21) reiht er ein Zitat aus den Hebräischen Schriften an das andere (Jes. 28:16; Joel 2:32; Jes. 52:7; 53:1; Ps. 19:4; 5. Mo. 32:21; Jes. 65:1, 2). Aus gutem Grund konnte er sagen: „Alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können“ (Röm. 15:4).
24 Über den Umgang miteinander innerhalb der Christenversammlung wird überaus praktischer Rat gegeben. Alle, ganz gleich, aus welchem nationalen, rassischen oder gesellschaftlichen Milieu sie kommen, müssen ihren Sinn neugestalten, um Gott heiligen Dienst darzubringen gemäß seinem ‘guten und annehmbaren und vollkommenen Willen’ (11:17-22; 12:1, 2). Der gesamte Rat des Paulus in Römer 12:3-16 ist sehr vernünftig und anwendbar. Er ist tatsächlich eine ausgezeichnete Ermahnung, Eifer, Demut und innige Zuneigung unter allen in der Christenversammlung zu fördern. In den abschließenden Kapiteln fordert Paulus alle nachdrücklich dazu auf, wachsam zu sein und diejenigen zu meiden, die Spaltungen verursachen, aber er spricht auch von der Freude und der gegenseitigen Erquickung, die sich aus dem guten Umgang in der Versammlung ergeben (16:17-19; 15:7, 32).
25 Als Christen müssen wir weiterhin darüber wachen, wie wir miteinander umgehen. „Denn das Königreich Gottes bedeutet nicht Essen und Trinken, sondern bedeutet Gerechtigkeit und Frieden und Freude mit heiligem Geist“ (14:17). Diese Gerechtigkeit, dieser Frieden und diese Freude sind besonders das Teil der „Miterben mit Christus“, die mit ihm in dem himmlischen Königreich „mitverherrlicht“ werden sollen. Beachten wir auch, wie der Römerbrief auf einen weiteren Schritt in der Erfüllung der in Eden gegebenen Königreichsverheißung hinweist, indem er sagt: „Der Gott, der Frieden gibt, wird seinerseits den Satan in kurzem unter euren Füßen zermalmen“ (Röm. 8:17; 16:20; 1. Mo. 3:15). Seien wir, da wir an diese großartigen Wahrheiten glauben, weiterhin mit aller Freude und mit allem Frieden erfüllt, und möge unsere Hoffnung überströmen. Seien wir entschlossen, mit dem Königreichssamen siegreich zu sein, denn wir sind überzeugt, daß weder etwas oben im Himmel noch unten auf der Erde, „noch irgendeine andere Schöpfung imstande sein wird, uns von Gottes Liebe zu trennen, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (8:39; 15:13).