Wir lesen als Gruppe jedes Jahr einmal chronologisch die Bibel und fangen mit 1. Mose an und hören mit der Offenbarung auf - mach doch mit
warum ihr beim Lesen der älteren Kommentare (bis 2013) den Eindruck habt, dass wir Zeugen Jehovas sind, erkläre ich hier ausführlich. Nur ganz kurz: NEIN, wir sind keine ZJ, sondern einfach nur Christen – ohne irgendeine Konfession, Dachverband oder Organisation über uns – die für Gott und sein Wort brennen und sich gerne mit anderen darüber unterhalten und austauschen
Hier findest du die Daten zu unseren Treffen
… ist es, Menschen die Gott noch nicht kennen, zu ihm zu führen und mit seinem Wort bekannt zu machen; andere mit unserer Begeisterung für Gott und sein Wort anzustecken; einander zu ermuntern, im Glauben zu bleiben und zu wachsen; und einander zu helfen, ein ganz persönliches Verhältnis zum Schöpfer zu entwickeln, zu bewahren und zu vertiefen.
Wir betrachten die ganze Bibel als Gottes Wort und sie hat für uns oberste Autorität. Wir vertreten keine bestimmte Lehrmeinung, sondern beziehen auch gerne andere Meinungen und Auslegungen mit ein, denn jeder sollte sich selbst anhand der Bibel ein Bild machen
Bitte „entschuldigt“, aber Arnold Fruchtenbaum – ein Jude, der zu Christus gefunden hat, benutzt (ebenso wie die unrevidierte Elberfelder 1905) diesen Namen als Name Gottes und er hatte auch in einem Seminar mal erklärt, warum:
Auch wenn wir aufgrund der Schreibart der Juden nicht genau wissen, wie der Name früher ausgesprochen wurde (die Juden selbst sprechen ihn überhaupt nicht aus), so wissen wir doch, dass die meisten Namen der Bibel, die ein „Je“ drin haben, von dem Namen Gottes abgeleitet sind, wie zum.B. Jesus, Jesaja, Jeremia – um nur einige zu nennen
Viele sprechen den Namen heute gar nicht mehr aus, das HERR hat den Gottes Namen in der Bibel ersetzt. Die meisten Übersetzer, die den Namen drin gelassen haben, übersetzen ihn mit Jahwe. Der Name Jehova wird sehr ungern benutzt, da er an die Zeugen Jehovas erinnert…
Wichtig ist, dass der Name überhaupt benutzt wird, wir werden es unter anderem auch bei den 10 Plagen noch sehen. Es steht dir also frei, Jahwe oder Jehova zu sagen.
Wir benutzen wie Arnold Fruchtenbaum den Namen Jehova – aus den selben Gründen
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42. Bibelbuch — Lukas
Schreiber: Lukas
Ort der Niederschrift: Cäsarea
Vollendung der Niederschrift: um 56—58 u. Z.
Behandelter Zeitraum: 3 v. u. Z. bis 33 u. Z.
DAS Lukasevangelium stammt von einem scharfsinnigen und gutherzigen Mann. Diesen beiden vortrefflichen Eigenschaften und der Leitung des Geistes Gottes ist es zuzuschreiben, daß ein Bericht entstand, der sowohl genau als auch von Wärme und Gefühl durchdrungen ist. In der Einleitung sagt Lukas: „Auch ich [beschloß], weil ich allen Dingen von Anbeginn genau nachgegangen bin, sie dir . . . in logischer Reihenfolge zu schreiben.“ Seine ausführliche und äußerst genaue Darlegung bestätigt diese Behauptung voll und ganz (Luk. 1:3).
2 Lukas wird zwar in dem Bericht nirgends namentlich erwähnt, aber antike Schriftsteller stimmen darin überein, daß er der Schreiber war. Im Muratorischen Fragment (um 170 u. Z.) wird dieses Evangelium auf Lukas zurückgeführt, und Schriftsteller des 2. Jahrhunderts wie Irenäus und Klemens von Alexandria erkannten es an. Auch der Inhalt selbst weist eindeutig auf Lukas hin. Von Paulus wird er „Lukas, der geliebte Arzt“, genannt (Kol. 4:14), und sein Werk ist so geschickt aufgebaut, wie man es von einem gebildeten Mann wie einem Arzt erwarten würde. Seine vortreffliche Ausdrucksweise und der reichhaltige Wortschatz — der größer ist als der der drei anderen Evangelisten zusammengenommen — ermöglichten eine äußerst sorgfältige und umfassende Behandlung seines höchst wichtigen Themas. Seinen Bericht vom verlorenen Sohn halten einige für die beste Kurzgeschichte, die je geschrieben wurde.
3 Lukas gebraucht mehr als 300 medizinische Ausdrücke oder Wörter, die er vom medizinischen Standpunkt aus verwendet, die die anderen Schreiber der Christlichen Griechischen Schriften (wenn überhaupt) nicht in diesem Sinne gebrauchen.* Zum Beispiel verwendet Lukas in Verbindung mit Aussatz nicht immer den gleichen Ausdruck wie die anderen. Für sie ist Aussatz einfach Aussatz, aber für den Arzt gibt es verschiedene Stadien des Aussatzes. So spricht Lukas zum Beispiel von einem „Mann, voll von Aussatz“. Lazarus bezeichnet er als einen Mann, „der voller Geschwüre war“. Keiner der anderen Evangelisten berichtet, daß die Schwiegermutter des Petrus ‘hohes Fieber’ hatte (5:12; 16:20; 4:38). Die anderen drei berichten zwar auch, daß Petrus dem Sklaven des Hohenpriesters das Ohr abhieb, aber nur Lukas erwähnt, daß Jesus ihn heilte (22:51). Es ist typisch für einen Arzt, von einer Frau zu sagen: „[Sie hatte] achtzehn Jahre lang einen Geist der Schwachheit . . ., und sie war zusammengekrümmt und unfähig, sich selbst überhaupt aufzurichten.“ Und wer außer „Lukas, der geliebte Arzt“, hätte so eingehend beschrieben, wie der Samariter einem Mann Erste Hilfe leistete, indem er „ihm seine Wunden [verband], wobei er Öl und Wein auf sie goß“? (13:11; 10:34).
4 Wann hat Lukas sein Evangelium geschrieben? Aus Apostelgeschichte 1:1 geht hervor, daß der Schreiber der Apostelgeschichte (ebenfalls Lukas) vorher schon „den ersten Bericht“, das Evangelium, verfaßt hatte. Die Apostelgeschichte wurde sehr wahrscheinlich um das Jahr 61 u. Z. vollendet, als Lukas mit Paulus in Rom war, wo dieser auf sein Berufungsverfahren vor Cäsar wartete. Demnach müßte Lukas sein Evangelium um 56 bis 58 u. Z. in Cäsarea geschrieben haben, nachdem er mit Paulus am Ende der dritten Missionsreise des Apostels von Philippi zurückgekehrt war, das heißt in den zwei Jahren, in denen Paulus dort im Gefängnis darauf wartete, wegen seiner Berufung nach Rom gebracht zu werden. Da sich Lukas während dieser Zeit in Palästina aufhielt, war es ihm gut möglich, in bezug auf das Leben und den Dienst Jesu ‘allen Dingen von Anbeginn genau nachzugehen’. Somit entstand das Lukasevangelium wahrscheinlich vor dem Markusevangelium.
5 Lukas war bekanntlich kein Augenzeuge der Ereignisse, über die er in seinem Evangelium berichtet, da er nicht zu den Zwölfen gehörte und vielleicht sogar erst nach Jesu Tod gläubig wurde. Er war jedoch ein treuer Gefährte des Paulus auf dessen Missionsreisen (2. Tim. 4:11; Philem. 24). Daher lassen seine Aufzeichnungen erwartungsgemäß den Einfluß des Paulus erkennen, was ein Vergleich ihrer beiden Berichte über das Abendmahl des Herrn in Lukas 22:19, 20 und 1. Korinther 11:23-25 deutlich erkennen läßt. Außerdem hätte Lukas das Matthäusevangelium als Quellenmaterial benutzen können. Um ‘allen Dingen genau nachzugehen’, hätte er auch Augenzeugen der Ereignisse aus dem Leben Jesu persönlich befragen können, zum Beispiel die noch lebenden Jünger, ja sogar vielleicht Maria, die Mutter Jesu. Wir können überzeugt sein, daß er nichts unversucht ließ, um die Einzelheiten aus zuverlässigen Quellen zusammenzutragen.
6 Eine Prüfung der vier Evangelien macht deutlich, daß die Schreiber nicht einfach die Erzählungen voneinander wiederholt und auch nicht beabsichtigt haben, diesen äußerst wichtigen Bibelbericht lediglich durch mehrere Zeugnisse zu bestätigen. Der Bericht des Lukas ist sehr individuell gestaltet. Insgesamt 59 Prozent seines Evangeliums kommen in keinem anderen vor. Er erwähnt mindestens sechs bedeutende Wunder, die in den anderen Evangelien nicht erwähnt werden, und mehr als doppelt so viele Gleichnisse. Ein Drittel seines Evangeliums widmet er der Erzählung und zwei Drittel der wörtlichen Rede. Sein Evangelium ist das längste der vier Evangelien. Matthäus schrieb vorwiegend für die Juden und Markus für nichtjüdische Leser, vor allem für die Römer. Das Lukasevangelium war an den ‘vortrefflichsten Theophilus’ gerichtet und durch ihn auch an andere, Juden und Nichtjuden (Luk. 1:3, 4). Um seinem Bericht einen allgemeinen Charakter zu verleihen, führt Lukas das Geschlechtsregister Jesu im Gegensatz zu Matthäus (der hauptsächlich für die Juden schrieb) nicht nur bis auf Abraham zurück, sondern bis auf ‘Adam, den Sohn Gottes’. Er zitiert die prophetischen Worte Simeons, daß Jesus das Mittel „zur Beseitigung des Schleiers von den Nationen“ sein werde, und erwähnt auch, daß ‘alles Fleisch Gottes Mittel zur Rettung sehen werde’ (3:38; 2:29-32; 3:6).
7 Lukas erweist sich in seinem ganzen Evangelium als hervorragender Erzähler; seine Aufzeichnungen sind wohlgeordnet und genau. Die Genauigkeit und der Wahrheitsgehalt der Schriften des Lukas sind ein überzeugender Beweis für ihre Glaubwürdigkeit. Ein Jurist schrieb einmal: „Während in Romanen, Legenden und Falschaussagen das Geschehen stets an einen entfernten Ort und in eine unbestimmte Zeit verlegt wird — ein Verstoß gegen die Grundregel des guten Plädoyers, die wir als Anwälte lernen mußten, nämlich: ‚Aus der Aussage müssen Zeit und Ort hervorgehen‘ —, erfahren wir aus den biblischen Erzählungen ganz genau, wann und wo sich das Geschehen abspielte.“* Als Beweis zitierte er Lukas 3:1, 2: „Im fünfzehnten Jahr der Regierung des Tiberius Cäsar, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war und Herodes Bezirksherrscher von Galiläa, sein Bruder Philippus aber Bezirksherrscher des Landes Ituräa und Trachonitis und Lysanias Bezirksherrscher von Abilene, in den Tagen des Oberpriesters Annas und des Kaiphas, erging Gottes Ausspruch an Johannes, den Sohn Sacharjas, in der Wildnis.“ Hier stellt man keine vagen Anhaltspunkte über Zeit oder Ort fest, sondern Lukas nennt nicht weniger als sieben Staatsbeamte, so daß wir erkennen können, wann Johannes und Jesus ihren Dienst begonnen haben.
8 Lukas gibt uns auch zwei Anhaltspunkte, die uns helfen festzustellen, wann Jesus geboren wurde, indem er laut Lukas 2:1, 2 sagt: „In jenen Tagen nun ging eine Verordnung von Cäsar Augustus aus, daß die ganze bewohnte Erde eingeschrieben werde (diese erste Einschreibung fand statt, als Quirinius Statthalter von Syrien war).“ Zu dieser Zeit gingen Joseph und Maria nach Bethlehem hinauf, um sich einschreiben zu lassen, und während ihres Aufenthalts dort wurde Jesus geboren.* Wir können nicht anders als dem Kommentator zustimmen, der sagt: „Es ist eines der entscheidendsten Kriterien für den Geschichtssinn des Lukas, daß es ihm stets gelungen ist, vollkommen genau zu sein.“* Wir müssen den Anspruch des Lukas, „allen Dingen von Anbeginn genau nachgegangen“ zu sein, für berechtigt anerkennen.
9 Lukas weist ferner darauf hin, daß sich die Prophezeiungen der Hebräischen Schriften an Jesus Christus genau erfüllt haben. Er führt das inspirierte Zeugnis Jesu hierüber an (24:27, 44). Außerdem gibt er die Prophezeiungen Jesu über künftige Ereignisse genau wieder, und viele davon haben sich bereits in allen Einzelheiten erfüllt. Zum Beispiel wurde Jerusalem — wie von Jesus vorausgesagt — von einem Belagerungswerk aus Spitzpfählen umgeben und fand im Jahre 70 u. Z. ein schreckliches Ende (Luk. 19:43, 44; 21:20-24; Mat. 24:2). Der Historiker Flavius Josephus, der auf römischer Seite ein Augenzeuge der Belagerung war, bestätigt, daß das Gelände auf eine Entfernung von 16 Kilometern kahlgeschlagen wurde, um Pfähle zu beschaffen, daß der Belagerungswall 7,2 Kilometer lang war, daß viele Frauen und Kinder verhungerten, mehr als 1 000 000 Juden umkamen und 97 000 gefangengenommen wurden. Bis auf den heutigen Tag ist auf dem Titusbogen in Rom der römische Triumphzug mit der Kriegsbeute aus dem Tempel von Jerusalem zu sehen.* Wir können überzeugt sein, daß sich noch weitere von Lukas aufgezeichnete inspirierte Prophezeiungen ebenso genau erfüllen werden.
INHALT DES LUKASEVANGELIUMS
10 Einleitung (1:1-4). Lukas berichtet, er sei allen Dingen von Anfang an genau nachgegangen und habe beschlossen, sie in logischer Reihenfolge niederzuschreiben, damit der ‘vortrefflichste Theophilus die Gewißheit dieser Dinge völlig erkenne’ (1:3, 4).
11 Die ersten Lebensjahre Jesu (1:5—2:52). Ein Engel erscheint dem betagten Priester Sacharja mit der erfreulichen Nachricht von der bevorstehenden Geburt eines Sohnes, den er Johannes nennen soll. Doch bis zur Geburt des Jungen wird Sacharja nicht sprechen können. Wie verheißen, wird seine Frau Elisabeth schwanger, obwohl sie ebenfalls „an Jahren schon vorgerückt“ ist. Etwa sechs Monate später erscheint der Engel Gabriel Maria und sagt ihr, sie werde durch die „Kraft des Höchsten“ empfangen und einen Sohn gebären, der Jesus genannt werden solle. Maria besucht Elisabeth und erklärt nach einer freudigen Begrüßung strahlend: „Meine Seele verherrlicht Jehova, und mein Geist kann sich nicht zurückhalten, über Gott, meinen Retter, zu frohlocken.“ Sie spricht von Jehovas heiligem Namen und von seiner großen Barmherzigkeit gegenüber denen, die ihn fürchten. Nach der Geburt des Johannes wird Sacharjas Zunge gelöst, und er spricht ebenfalls von Gottes Barmherzigkeit und weist darauf hin, daß Johannes ein Prophet sein wird, der den Weg Jehovas bereiten wird (1:7, 35, 46, 47).
12 Zur gegebenen Zeit wird Jesus in Bethlehem geboren, und ein Engel kündigt diese „gute Botschaft großer Freude“ Hirten an, die bei Nacht ihre Herden bewachen. Jesus wird, wie im Gesetz vorgeschrieben, beschnitten, und als ihn dann seine Eltern im Tempel ‘Jehova darstellen’, reden der betagte Simeon und die Prophetin Anna über das Kind. In Nazareth ‘wächst Jesus heran und erstarkt, er wird mit Weisheit erfüllt, und Gottes Gunst bleibt weiterhin auf ihm’ (2:10, 22, 40). Als Zwölfjähriger versetzt Jesus bei einem Besuch in Jerusalem die Lehrer durch sein Verständnis und seine Antworten in Erstaunen.
13 Vorbereitung für den Dienst (3:1—4:13). Im 15. Jahr der Regierung des Tiberius Cäsar ergeht Gottes Ausspruch an Johannes, den Sohn Sacharjas, und er beginnt, „die Taufe als Symbol der Reue zur Vergebung von Sünden“ zu predigen, damit „alles Fleisch . . . Gottes Mittel zur Rettung“ sehe (3:3, 6). Als alles Volk im Jordan getauft wird, wird auch Jesus getauft, und während er betet, kommt der heilige Geist auf ihn herab, und sein Vater bekundet vom Himmel her sein Wohlgefallen. Jesus Christus ist jetzt etwa 30 Jahre alt. (Sein Geschlechtsregister wird von Lukas angegeben.) Nach seiner Taufe wird er vom Geist 40 Tage lang in der Wildnis umhergeführt, wo der Teufel ihn vergeblich versucht und sich danach „bis zu einer anderen passenden Zeit“ zurückzieht (4:13).
14 Anfänge des Dienstes Jesu, vorwiegend in Galiläa (4:14—9:62). In der Synagoge seiner Heimatstadt Nazareth macht Jesus seinen Auftrag klar, indem er die Prophezeiung aus Jesaja 61:1, 2 vorliest und auf sich anwendet: „Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft zu verkünden, er hat mich ausgesandt, um den Gefangenen Freilassung zu predigen und den Blinden Wiederherstellung des Augenlichts, um die Zerschlagenen als Freigelassene wegzusenden, um Jehovas annehmbares Jahr zu predigen“ (4:18, 19). Während er weiterredet, wandelt sich die anfängliche Freude seiner Zuhörer über seine Worte in Zorn um, und sie versuchen, ihn umzubringen. Daher zieht er nach Kapernaum um, wo er viele Menschen heilt. Die Volksmengen folgen ihm und suchen ihn zurückzuhalten, aber er sagt: „Auch anderen Städten muß ich die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündigen, denn dazu bin ich ausgesandt worden“ (4:43). So predigt er dann in den Synagogen von Judäa.
15 In Galiläa bewirkt Jesus für Simon (auch Petrus genannt), Jakobus und Johannes einen wunderbaren Fischfang. Er sagt zu Simon: „Von nun an wirst du Menschen lebendig fangen.“ Daher verlassen sie alles und folgen ihm. Jesus fährt fort, zu beten und zu lehren, und ‘Jehovas Kraft ist für ihn da, um zu heilen’ (5:10, 17). Er beruft Levi (Matthäus), einen verachteten Steuereinnehmer. Dieser ehrt Jesus mit einem großen Gastmahl, bei dem auch „eine große Menge Steuereinnehmer“ zugegen ist (5:29). Das führt zur ersten einer Anzahl von Auseinandersetzungen mit den Pharisäern, die sie so wütend machen, daß sie beschließen, etwas gegen Jesus zu unternehmen.
16 Nachdem Jesus eine ganze Nacht im Gebet zu Gott zugebracht hat, wählt er aus seinen Jüngern 12 Apostel aus. Weitere Heilungen folgen. Dann hält er die in Lukas 6:20-49 aufgezeichnete Predigt, die einer verkürzten Form der Bergpredigt aus Matthäus, Kapitel 5 bis 7 entspricht. Jesus macht folgende Gegenüberstellung: „Glücklich seid ihr Armen, denn euer ist das Königreich Gottes. Doch wehe euch, ihr Reichen, denn ihr habt bereits euren vollen Trost“ (6:20, 24). Er ermahnt seine Zuhörer, ihre Feinde zu lieben, barmherzig zu sein, sich im Geben zu üben und aus dem guten Schatz des Herzens Gutes hervorzubringen.
17 Als Jesus nach Kapernaum zurückkehrt, erreicht ihn die Bitte eines Offiziers, einen leidenden Sklaven zu heilen. Der Offizier hält sich nicht für würdig, Jesus unter seinem Dach zu haben, und bittet ihn, von seinem Aufenthaltsort aus ‘ein Wort zu sprechen’. Daraufhin wird der Sklave geheilt, und Jesus fühlt sich zu der Bemerkung veranlaßt: „Ich sage euch: Nicht einmal in Israel habe ich so großen Glauben gefunden“ (7:7, 9). Zum ersten Mal auferweckt Jesus einen Toten, den einzigen Sohn einer Witwe von Nain, weil er „von Mitleid mit ihr bewegt“ wird (7:13). Als sich die Botschaft über Jesus in ganz Judäa verbreitet, läßt Johannes der Täufer ihn vom Gefängnis aus fragen: „Bist du der Kommende?“ Jesus gibt den Boten zur Antwort: „Geht hin, berichtet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde erhalten das Augenlicht, Lahme gehen umher, Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird die gute Botschaft erzählt. Und glücklich ist, wer nicht Anstoß an mir nimmt“ (7:19, 22, 23).
18 Begleitet von den Zwölfen, geht Jesus ‘von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf, wobei er predigt und die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündigt’. Er erzählt das Gleichnis vom Sämann und schließt dann seine Rede mit den Worten ab: „Gebt daher acht, wie ihr zuhört; denn wer immer hat, dem wird mehr gegeben werden, wer immer aber nicht hat, dem wird auch noch das, was er zu haben meint, weggenommen werden“ (8:1, 18). Jesus vollbringt weitere erstaunliche Werke und Wunder. Er gibt auch den Zwölfen Gewalt über die Dämonen und die Macht, Krankheiten zu heilen, und er sendet sie aus, „das Königreich Gottes zu predigen und zu heilen“. Durch ein Wunder speist Jesus 5 000. Er wird auf dem Berg umgestaltet, und am folgenden Tag heilt er einen von einem Dämon besessenen Knaben, den die Jünger nicht heilen konnten. Zu denen, die ihm folgen möchten, sagt er mahnend: „Die Füchse haben Höhlen, und die Vögel des Himmels haben Schlafsitze, der Menschensohn aber hat keine Stätte, wo er sein Haupt niederlegen kann.“ Um für das Königreich Gottes tauglich zu sein, muß man seine Hand an den Pflug legen und darf nicht zurückblicken (9:2, 58).
19 Jesu späterer Dienst in Judäa (10:1—13:21). Jesus sendet 70 weitere in „die Ernte“ aus, und sie kehren voll Freude über den Erfolg ihres Dienstes zurück. Während Jesus predigt, fragt ihn ein Mann, der beweisen möchte, daß er gerecht ist: „Wer ist in Wirklichkeit mein Nächster?“ Jesus antwortet mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter: Ein Mann, der von Räubern geschlagen und halb tot am Straßenrand liegengelassen worden ist, wird weder von einem vorbeigehenden Priester noch von einem Leviten beachtet. Ein verachteter Samariter dagegen hält an, behandelt sorgsam seine Wunden, hebt ihn auf sein eigenes Tier, bringt ihn in eine Herberge und gibt dem Wirt Geld, damit er für ihn sorge. Ja, der, „der ihm gegenüber barmherzig handelte“, hat sich als Nächster erwiesen (10:2, 29, 37).
20 Jesus erteilt Martha in ihrem Haus einen milden Tadel, weil sie zu sehr um ihre Hausarbeiten besorgt ist; zu Maria, die sich niedergesetzt hat und seinem Wort lauscht, sagt er jedoch lobend, sie habe das bessere Teil erwählt. Er lehrt seine Jünger das Mustergebet und prägt ihnen auch die Notwendigkeit ein, beim Beten beharrlich zu sein, indem er sagt: „Bittet unablässig, und es wird euch gegeben werden; sucht fortwährend, und ihr werdet finden.“ Später treibt er Dämonen aus und erklärt die für glücklich, „die das Wort Gottes hören und es bewahren“. Bei einem Essen kommt es zwischen ihm und den Pharisäern wegen des Gesetzes zu einer Auseinandersetzung, und er spricht ein Wehe über sie aus, weil sie „den Schlüssel der Erkenntnis“ weggenommen haben (11:9, 28, 52).
21 Während Jesus wieder bei der Volksmenge ist, tritt jemand mit der Bitte an ihn heran: „Sag meinem Bruder, daß er die Erbschaft mit mir teile.“ Jesus trifft den Kern des Problems, indem er erwidert: „Haltet eure Augen offen, und hütet euch vor jeder Art von Habsucht, denn wenn jemand auch in Fülle hat, kommt doch sein Leben nicht aus den Dingen, die er besitzt.“ Danach führt er das Gleichnis von dem Reichen an, der seine Vorratshäuser abbrach, um größere zu bauen, dann aber in derselben Nacht starb und seinen Reichtum anderen zurücklassen mußte. Jesus sagt kurz und bündig: „So ergeht es dem Menschen, der Schätze für sich aufhäuft, aber nicht reich ist Gott gegenüber.“ Nachdem er seine Jünger aufgefordert hat, zuerst Gottes Königreich zu suchen, sagt er zu ihnen: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Königreich zu geben.“ Als er am Sabbat eine Frau heilt, die 18 Jahre lang krank gewesen ist, gerät er mit seinen Gegnern erneut in Konflikt, aber sie werden beschämt (12:13, 15, 21, 32).
22 Jesu späterer Dienst, vorwiegend in Peräa (13:22 bis 19:27). Jesus gebraucht anschauliche Gleichnisse, um seine Zuhörer auf das Königreich Gottes hinzuweisen. Er zeigt, daß Personen, die nach Ansehen und Ehre streben, erniedrigt werden. Wer ein Gastmahl veranstaltet, sollte die Armen einladen, die ihm nicht vergelten können; er wird glücklich sein, und es wird ihm „in der Auferstehung der Gerechten vergolten werden“. Als nächstes erzählt Jesus das Gleichnis von dem Mann, der ein großartiges Abendessen veranstaltet. Die Geladenen entschuldigen sich einer nach dem anderen: Einer hat ein Feld gekauft, ein anderer einige Rinder, und ein dritter hat eben eine Frau geheiratet. In seinem Zorn läßt der Hausherr „die Armen und Krüppel und Blinden und Lahmen“ hereinbringen; er sagt, keiner von denen, die zuerst eingeladen gewesen seien, würde von seinem Essen auch nur „kosten“ (14:14, 21, 24). Er äußert das Gleichnis vom verlorenen Schaf, das gefunden wird, und fügt dann hinzu: „Ich sage euch, daß so im Himmel mehr Freude über einen einzigen Sünder sein wird, der bereut, als über neunundneunzig Gerechte, die der Reue nicht bedürfen“ (15:7). Bei dem Gleichnis von der Frau, die ihr Haus fegt, um eine einzige Drachme wiederzufinden, geht es um einen ähnlichen Punkt.*
23 Danach spricht Jesus von dem verlorenen Sohn, der seinen Vater bat, ihm seinen Anteil des Eigentums zu geben, und der dann alles verschwendete, „indem er ein ausschweifendes Leben führte“. Als er in bittere Not geriet, kam er zur Besinnung und kehrte im Vertrauen auf die Barmherzigkeit seines Vaters nach Hause zurück. Sein Vater, von Mitleid bewegt, „lief und fiel ihm um den Hals und küßte ihn zärtlich“. Er gab ihm ein schönes Gewand und ließ ein großes Festmahl bereiten, und „sie fingen an, fröhlich zu sein“. Doch der ältere Bruder war darüber empört. Gütig wies ihn sein Vater zurecht: „Kind, du bist immer bei mir gewesen, und alles, was mein ist, ist dein; aber wir mußten einfach fröhlich sein und uns freuen, denn dieser dein Bruder war tot und kam zum Leben, und er war verloren und wurde gefunden“ (15:13, 20, 24, 31, 32).
24 Als die geldliebenden Pharisäer das Gleichnis von dem ungerechten Verwalter hören, verhöhnen sie die Lehre Jesu, aber er sagt: „Ihr seid es, die sich vor Menschen selbst gerechtsprechen, aber Gott kennt euer Herz; denn was bei den Menschen hoch ist, ist etwas Abscheuliches in Gottes Augen“ (16:15). Durch das Gleichnis vom reichen Mann und von Lazarus zeigt er, wie groß die Kluft zwischen den von Gott Begünstigten und den von ihm Mißbilligten ist. Jesus macht die Jünger darauf aufmerksam, daß es Ursachen zum Straucheln geben wird. „Doch wehe dem, durch den sie entstehen!“ Er spricht von Schwierigkeiten, die auftreten werden, wenn „der Menschensohn geoffenbart wird“. „Denkt an Lots Frau“, ermahnt er sie (17:1, 30, 32). Durch ein Gleichnis gibt er die Zusicherung, daß Gott ganz gewiß zugunsten derer handeln wird, die „Tag und Nacht zu ihm schreien“ (18:7). Durch ein weiteres Gleichnis tadelt er die Selbstgerechten: Ein Pharisäer, der im Tempel betet, dankt Gott, daß er nicht ist wie andere Menschen. Ein Steuereinnehmer, der in einiger Entfernung steht und nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben will, betet: „O Gott, sei mir, einem Sünder, gnädig.“ Wie denkt Jesus darüber? Er erklärt den Steuereinnehmer für gerechter als den Pharisäer, „denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (18:13, 14). Als Jesus in Jericho bei dem Steuereinnehmer Zachäus zu Gast ist, erzählt er das Gleichnis von den zehn Minen, durch das er zeigt, zu welch unterschiedlichen Ergebnissen es führt, wenn man anvertrautes Gut treu gebraucht oder es einfach vergräbt.
25 Abschließender öffentlicher Dienst in und um Jerusalem (19:28—23:25). Als Jesus auf einem Füllen in Jerusalem einreitet und die Menge der Jünger ihn als den begrüßt, „der als der König im Namen Jehovas kommt“, fordern ihn die Pharisäer auf, es seinen Jüngern zu verbieten. Jesus erwidert: „Wenn diese stumm blieben, würden die Steine schreien“ (19:38, 40). Er äußert seine denkwürdige Prophezeiung von der Zerstörung der Stadt Jerusalem, wobei er darauf hinweist, daß man sie mit Spitzpfählen umgeben, sie bedrängen und sie samt ihren Kindern zu Boden schmettern werde, ja daß kein Stein auf dem anderen gelassen werde. Jesus lehrt das Volk im Tempel, verkündet die gute Botschaft und beantwortet durch treffende Gleichnisse und stichhaltige Argumente die spitzfindigen Fragen der Oberpriester, der Schriftgelehrten und der Sadduzäer. Er schildert auf eindrucksvolle Weise das große Zeichen des Endes, wobei er wiederum erwähnt, daß Jerusalem von Heeren umlagert werde. Die Menschen werden ohnmächtig werden aus Furcht vor den Dingen, die kommen werden; doch wenn diese Dinge geschehen, sollen sich seine Nachfolger ‘aufrichten und ihre Häupter emporheben, weil ihre Befreiung naht’. Sie sollen wach bleiben, damit es ihnen gelingt, all dem zu entgehen, was geschehen soll (21:28).
26 Es ist jetzt der 14. Nisan 33 u. Z. Jesus hält das Passah und macht dann seine treuen Apostel mit dem „neuen Bund“ bekannt, indem er ihn mit dem sinnbildlichen Mahl verbindet, das sie immer wieder zur Erinnerung an ihn durchführen sollten. Des weiteren sagt er zu ihnen: „Ich mache einen Bund mit euch, so wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich“ (22:20, 29). Während Jesus in jener Nacht am Ölberg betet, erscheint ihm ein Engel vom Himmel und stärkt ihn. Als er jedoch in sorgenvolle Erregung gerät, betet er noch inbrünstiger; sein Schweiß wird wie Blutstropfen, die zur Erde fallen. Jetzt spitzt sich die Situation zu, denn Judas, der Verräter, führt einen Pöbelhaufen heran, um Jesus festzunehmen. Die Jünger rufen: „Herr, sollen wir mit dem Schwert zuschlagen?“ Einer von ihnen haut dem Sklaven des Hohenpriesters sogar das Ohr ab, aber Jesus weist sie zurecht und heilt den verwundeten Mann (22:43, 44, 49).
27 Jesus wird zum Haus des Hohenpriesters gebracht, um verhört zu werden. In der Kühle der Nacht mischt sich Petrus mitten unter die Menge, die bei einem Feuer sitzt. Dreimal wird er beschuldigt, ein Nachfolger Jesu zu sein, und dreimal leugnet er es. Dann kräht der Hahn. Der Herr wendet sich um und blickt Petrus an, und Petrus erinnert sich, daß Jesus dies vorhergesagt hatte; er geht hinaus und weint bitterlich. Nachdem Jesus in den Saal des Sanhedrins geschleppt worden ist, wird er Pilatus vorgeführt, wo man ihn anklagt, die Nation aufzuwiegeln, indem er das Zahlen von Steuern verbiete und sage, „er selbst sei Christus, ein König“. Als Pilatus erfährt, daß Jesus ein Galiläer ist, sendet er ihn zu Herodes, der zu der Zeit zufällig in Jerusalem ist. Herodes und seine Wachmannschaften treiben Spott mit Jesus und senden ihn zur Verurteilung vor einer rasenden Volksmenge zu Pilatus zurück. Pilatus ‘übergibt Jesus ihrem Willen’ (23:2, 25).
28 Jesu Tod, Auferstehung und Himmelfahrt (23:26 bis 24:53). Jesus wird zwischen zwei Übeltätern an einen Pfahl geschlagen. Der eine verhöhnt ihn, der andere aber bekundet Glauben und bittet ihn, seiner in seinem Königreich zu gedenken. Jesus versichert ihm: „Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradies sein“ (23:43). Dann bricht eine ungewöhnliche Finsternis herein, der Vorhang des Heiligtums wird in der Mitte von oben bis unten zerrissen, und Jesus ruft laut: „Vater, deinen Händen vertraue ich meinen Geist an.“ Hierauf verscheidet er; sein Leib wird herabgenommen und in eine in den Felsen gehauene Gruft gelegt. Am ersten Tag der Woche gehen die Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen sind, zur Gruft, können aber seinen Leib nicht finden. Wie er vorhergesagt hat, ist er am dritten Tag auferstanden (23:46).
29 Ohne erkannt zu werden, erscheint Jesus zweien seiner Jünger auf dem Weg nach Emmaus; er spricht von seinen Leiden und legt ihnen die Schriften aus. Plötzlich erkennen sie ihn, aber er verschwindet. Jetzt sagen sie: „Brannte nicht unser Herz, als er auf dem Weg zu uns redete, als er uns die Schriften völlig erschloß?“ Sie kehren eilends nach Jerusalem zurück, um es den anderen Jüngern mitzuteilen. Während sie noch von diesen Dingen reden, erscheint Jesus in ihrer Mitte. Sie können es vor lauter Freude und Verwunderung nicht glauben. Dann ‘öffnet er ihnen den Sinn völlig’, damit sie die Bedeutung all der Dinge, die geschehen sind, anhand der Schriften begreifen. Lukas schließt sein Evangelium mit einer Beschreibung der Himmelfahrt Jesu ab (24:32, 45).
WIESO NÜTZLICH
30 Das Lukasevangelium stärkt das Vertrauen seiner Leser zu Gottes Wort und festigt ihren Glauben, so daß sie den Angriffen einer feindlichen Welt standhalten können. Lukas führt viele Beispiele dafür an, daß sich die Hebräischen Schriften genau erfüllt haben. Er zeigt, daß Jesus seinen Auftrag klar und deutlich aus dem Buch Jesaja herleitete, und Lukas gebraucht dies anscheinend als Thema seines ganzen Evangeliums (Luk. 4:17-19; Jes. 61:1, 2). Das war eine der Gelegenheiten, bei denen Jesus aus den Propheten zitierte. In anderen Fällen führte er das Gesetz an, zum Beispiel, als er die drei Versuchungen des Teufels zurückwies, oder die Psalmen, wie in dem Fall, als er seine Gegner fragte: „Wie kommt es, daß man sagt, der Christus sei Davids Sohn?“ Der Bericht des Lukas enthält viele weitere Zitate aus den Hebräischen Schriften (Luk. 4:4, 8, 12; 20:41-44; 5. Mo. 8:3; 6:13, 16; Ps. 110:1).
31 Als Jesus, wie in Sacharja 9:9 vorhergesagt, auf einem Füllen in Jerusalem einritt, jubelte die Volksmenge ihm zu, wobei sie den Text aus Psalm 118:26 auf ihn anwandte (Luk. 19:35-38). In einem Fall werden in nur zwei Versen des Lukasevangeliums sechs Einzelheiten erwähnt, die in den Hebräischen Schriften über den schmachvollen Tod und die Auferstehung Jesu vorhergesagt wurden (Luk. 18:32, 33; Ps. 22:7; Jes. 50:6; 53:5-7; Jona 1:17). Letztendlich führte Jesus den Jüngern nach seiner Auferstehung die Bedeutung der gesamten Hebräischen Schriften deutlich vor Augen. „Er sagte nun zu ihnen: ‚Dies sind meine Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, daß sich alles, was im Gesetz Mose und in den PROPHETEN und Psalmen über mich geschrieben steht, erfüllen muß.‘ Dann öffnete er ihnen den Sinn völlig, damit sie die Schriften begriffen“ (Luk. 24:44, 45). Wie die ersten Jünger Jesu Christi können auch wir ein besseres Verständnis und einen starken Glauben erlangen, wenn wir auf die Erfüllung der Hebräischen Schriften achten, die Lukas und die anderen Schreiber der Christlichen Griechischen Schriften so genau erklärten.
32 In seinem ganzen Bericht weist Lukas seine Leser wiederholt auf das Königreich Gottes hin. Vom Beginn des Buches — wo erwähnt wird, daß der Engel Maria verhieß, daß das Kind, das sie gebären werde, ‘für immer als König über das Haus Jakob regieren und sein Königreich kein Ende haben werde’ — bis zu den letzten Kapiteln, wo Jesus davon spricht, daß er die Apostel in den Bund für das Königreich aufnehmen werde, hebt Lukas die Königreichshoffnung hervor (1:33; 22:28, 29). Er weist darauf hin, daß Jesus im Predigen des Königreiches führend voranging und daß er auch die 12 Apostel und später die 70 aussandte, um dieses Werk zu tun (4:43; 9:1, 2; 10:1, 8, 9). Ausschließliche Ergebenheit ist erforderlich, um in das Königreich einzugehen; das wird durch folgende Worte Jesu deutlich hervorgehoben: „Laß die Toten ihre Toten begraben, du aber geh hin, und verkündige das Königreich Gottes weit und breit“ und: „Niemand, der seine Hand an einen Pflug gelegt hat und nach den Dingen blickt, die dahinten sind, ist für das Königreich Gottes tauglich“ (9:60, 62).
33 Lukas legt besonderen Nachdruck auf das Gebet. Sein Evangelium ist in dieser Beziehung hervorragend. Es wird darin berichtet, daß die Menge betete, während Sacharja im Tempel war, daß Johannes der Täufer als Antwort auf Gebete um ein Kind geboren wurde und daß die Prophetin Anna Tag und Nacht betete. Es wird gezeigt, daß Jesus betete, als er getauft wurde, daß er die ganze Nacht im Gebet verharrte, bevor er die Zwölf auswählte, und daß er während der Umgestaltung betete. Jesus ermahnte seine Jünger, ‘allezeit zu beten und nicht nachzulassen’, und veranschaulichte dies durch das Gleichnis von der Witwe, die sich mit ihrer Bitte immer wieder an einen Richter wandte, bis er ihr Recht widerfahren ließ. Nur Lukas spricht davon, daß die Jünger Jesus baten, sie beten zu lehren, und daß der Engel Jesus stärkte, als dieser auf dem Ölberg betete, und nur Lukas schrieb die Worte des letzten Gebets Jesu nieder: „Vater, deinen Händen vertraue ich meinen Geist an“ (1:10, 13; 2:37; 3:21; 6:12; 9:28, 29; 18:1-8; 11:1; 22:39-46; 23:46). Das Gebet ist heute eine ebenso wichtige Vorkehrung zur Stärkung derer, die Gottes Willen tun, wie zu der Zeit, als Lukas sein Evangelium niederschrieb.
34 Lukas war ein scharfer Beobachter, er schrieb einen fließenden, anschaulichen Stil und legte die Lehren Jesu lebendig und mit Wärme dar. Die Liebe, Güte und Barmherzigkeit Jesu sowie sein Erbarmen mit den Schwachen, Bedrückten und Unterjochten stehen in krassem Gegensatz zu der nüchternen, förmlichen, engstirnigen und heuchlerischen Religion der Schriftgelehrten und Pharisäer (4:18; 18:9). Jesus ist stets bereit, Arme, Gefangene, Blinde und Zerschlagene zu ermuntern und ihnen zu helfen, wodurch er denen, die sich bemühen, ‘seinen Fußstapfen genau nachzufolgen’, ein vortreffliches Beispiel gibt (1. Pet. 2:21).
35 So, wie Jesus, der vollkommene, wunderwirkende Sohn Gottes, sich liebevoll um seine Jünger und um alle aufrichtiggesinnten Menschen kümmerte, sollten auch wir bestrebt sein, unseren Dienst aus Liebe durchzuführen, ja, „wegen des innigen Erbarmens unseres Gottes“ (Luk. 1:78). Hierzu ist das Lukasevangelium tatsächlich eine große Hilfe und sehr nützlich. Wir können Jehova wirklich dafür dankbar sein, daß er Lukas, den „geliebten Arzt“, inspirierte, diesen genauen, glaubensstärkenden und ermutigenden Bericht niederzuschreiben, der auf die Rettung durch das Königreich unter Jesus Christus, „Gottes Mittel zur Rettung“, hinweist (Kol. 4:14; Luk. 3:6).