Kein Raum für die Buße (Kapitel 4)
Kain und Abel wurden außerhalb des Paradieses geboren. Sie waren sündig von Natur, „denn was vom Fleische geboren ist, ist Fleisch“. Und sie haben später, als sie größer wurden, Böses getan wie alle Menschen (Joh 3, 6; Röm 5, 12-14; 1. Kor 15, 21.22).
Nach Verlauf einer Zeit brachten beide Gott ein Opfer dar. Sie fühlten dass Gott über ihnen war und suchten Verbindung mit Ihm.
Abel demütigte sich vor Gott. Er brachte Lämmer, die besten der Herde. Er wusste, dass der Tod der Lohn der Sünde ist. Er kannte den göttlichen Grundsatz: Leben für Leben, ohne Blutvergießung keine Vergebung. Denn Gott ist heilig (Jes 66, 2b; Heb 9, 22; 11,4).
Er wusste aber auch um die Gnade Gottes, verstand, dass das Lamm – nach Gottes Willen – sein Stellvertreter war, und dass Gott dieses Opfer annahm (Röm 3, 22-26).
Es war ein Hinweis auf den Herrn Jesus, das wahre Opferlamm.
Kain dagegen brachte Gott von den Früchten der verfluchten Erde. Er opferte ohne Schuldbewusstsein. Er war in seinen eigenen Augen kein verlorener Sünder. Aus seinem Opfer hört man heraus: Ich bin der fleißige Kain. Ich bin niemand etwas schuldig. Ich habe nichts Böses getan. Ich habe nicht gelogen und gestohlen. Ich tue recht und brauche niemand zu scheuen.
Diesen eigenwilligen Gottesdienst konnte Gott nicht annehmen (1. Sam 15, 22.23), denn er kam aus einem Herzen, das nicht zur Buße bereit war. Er machte auch nicht glücklich. Kains Antlitz war gesenkt, und er begann seinen Bruder zu hassen. Weil das Verhältnis zu Gott nicht in Ordnung war, konnte auch das zum eigenen Bruder nicht in Ordnung sein.
Nun warnt Gott Kain: Wenn du wohltust, wenn du vor mir deine Schuld, dein Verlorensein anerkennst und ein Lamm bringst, dann bist du angenehm. Wenn du aber dein Herz verstockst, dann lauert die Sünde vor der Tür. Sie gewinnt mehr und mehr Macht über dich. Sie überwältigt dich. Sie bringt dich ins Verderben!
Aber Kain fand keinen Raum für die Buße (Heb 12, 17). Er ließ sich nicht warnen, und sein Trotz führte zu Hass und Mord, zu einem furchtbaren Brudermord (1. Joh 3, 12).
Und die Folgen? Äußere Heimatlosigkeit, innere Einsamkeit unter den Menschen, dazu ein nagendes und bohrendes Gewissen – und für ewig im Gericht Gottes (Jud 11).
„Ich habe kein Gefallen am Tode des Gesetzlosen, sondern dass der Gesetzlose von seinem Wege umkehre und lebe! Kehret um, kehret um von euren bösen Wegen! denn warum wollt ihr sterben…?“ (Hesekiel 33, 11)
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Diesen eigenwilligen Gottesdienst konnte Gott nicht annehmen (1. Sam 15, 22.23), denn er kam aus einem Herzen, das nicht zur Buße bereit war. Er machte auch nicht glücklich. Kains Antlitz war gesenkt, und er begann seinen Bruder zu hassen.
Weil das Verhältnis zu Gott nicht in Ordnung war, konnte auch das zum eigenen Bruder nicht in Ordnung sein.